Eysus
Eysus | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Pyrénées-Atlantiques (64) | |
Arrondissement | Oloron-Sainte-Marie | |
Kanton | Oloron-Sainte-Marie-1 | |
Gemeindeverband | Haut Béarn | |
Koordinaten | 43° 8′ N, 0° 35′ W | |
Höhe | 236–416 m | |
Fläche | 6,72 km² | |
Einwohner | 626 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 93 Einw./km² | |
Postleitzahl | 64400 | |
INSEE-Code | 64224 | |
Brücke über den Ourteau im Ortszentrum von Eysus |
Eysus ist eine französische Gemeinde mit 626 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-1 (bis 2015: Kanton Oloron-Sainte-Marie-Est).
Die Einwohner werden Eysusiens und Eysusiennes genannt.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eysus liegt ca. 10 km südlich und damit im Einzugsbereich von Oloron-Sainte-Marie in der historischen Provinz Béarn.
Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:
Gurmençon | Oloron-Sainte-Marie | |
Asasp-Arros | Oloron-Sainte-Marie | |
Lurbe-Saint-Christau |
Eysus liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour am rechten Ufer des Gave d’Aspe. Zwei seiner Nebenflüsse, der Ourtau und der Arrigouli, münden in den Gave im Gebiet der Gemeinde.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fund einer geschliffenen Axt attestiert eine Besiedelung in der Jungsteinzeit, der Fund einer Münze eine in der Zeit des Westgotenreichs.[3]
Bei einem Zensus im Jahr 1385 wurden in Eysus 24 Haushalte gezählt und vermerkt, dass das Dorf zur Bailliage von Oloron gehört.[4]
Die Gemeinde liegt auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela im Abschnitt zwischen Oloron und dem Col du Somport.[3]
Toponyme und Erwähnungen von Eysus waren:
- Villa quœ vocatur Isuici (1077, laut Pierre de Marcas Buch Histoire de Béarn),
- Ezus (13. Jahrhundert, for d’Oloron, Manuskript des 14. Jahrhunderts),
- Esus (1251, Kopialbuch des Bistums Oloron) und
- Eyssus, Eizus, Aisuus und Aïsus (1538, 1544, 1589 bzw. 1675, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts).[4]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Höchstständen der Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von 1273 Einwohnern reduzierte sich die Zahl bei kurzzeitigen Phasen der Erholung bis zu den 1950er Jahren um insgesamt rund drei Viertel. Seitdem steigt sie wieder an und hat sich seitdem verdoppelt.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2009 | 2021 |
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Einwohner | 358 | 347 | 483 | 572 | 562 | 612 | 617 | 697 | 626 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche, gewidmet dem Apostel Simon Petrus. Die ursprüngliche Kirche ist im romanischen Stil im 13. Jahrhundert errichtet worden. Der gesprengte Giebel über dem Eingang an der Südseite stammt aus dieser Epoche. Im 16. und 17. Jahrhundert ist sie neu gebaut worden, im 19. Jahrhundert vergrößert und restauriert. 1812 wurden die neuen Glocken gegossen, 1899 wurde beschlossen, die Turmuhr zu erneuern. 1836 wurden die Nischen als Trompe-l’œil bemalt, die Glasfenster sind Werke der Glasmalerei Mauméjean aus Pau aus dem Jahre 1879. Der heutige Langbau birgt ein Hauptschiff mit zwei Seitenschiffen und ist mit einer flachen Apsis abgeschlossen. Die Kirchenausstattung ist vergleichsweise bunt gemischt. Von den Altarretabeln aus dem 16. Jahrhundert ist nichts übrig geblieben. Dafür birgt die Kirche einen Nebenaltar aus Marmor, Holztäfelungen, einen großen Hauptaltar im Chorraum, eine Kanzel, einen Kronleuchter mit zwölf Armen. Im linken Seitenschiff befindet sich ein Taufbecken aus dem 17. Jahrhundert.[7][8]
- Herrenhaus vom Bois Labory. Das Schloss könnte unter Gaston II., genannt der Tapfere (le Preux), Graf von Foix und Vicomte von Béarn, errichtet worden sein. Heute ist vom ehemaligen Wohnsitz der Grundherren von Eysus nur eine Turmruine übrig geblieben. Dieser hat eine Höhe von ca. 6 m und einen Durchmesser von rund 10 m, wobei die Gesamthöhe des Gebäudes unbekannt ist.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eysus liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch.[10]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eysus verfügt über eine öffentliche Grundschule.[12]
Sport und Freizeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fernwanderweg GR 653 von Toulouse nach Jaca, der einem Abschnitt der Via Tolosana, dem südlichsten der vier Jakobswege, entspricht, führt durch das Ortszentrum.[13]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist angeschlossen an die Routes départementales 238, 338 und 638.
Die Linie 63 des TER Aquitaine, einer Regionalbahn der staatlichen SNCF, bedient die Strecke von Pau nach Bedous über Oloron-Sainte-Marie, den heute betriebenen Teil der Bahnstrecke Pau–Canfranc. Der Schienenweg durchquert das Gemeindegebiet ohne Haltepunkt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jean Pierre Saurine, geboren am 11. März 1733 in Eysus, gestorben am 8. Mai 1813 in Sulz im elsässischen Département Haut-Rhin, war ein französischer Kleriker und Politiker während der französischen Revolution.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eysus auf der Website des Tourismusbüros des Gemeindeverbands (französisch)
- Eysus auf der Website des Gemeindeverbands (französisch)
- Website des Tourismusbüros des Kantons (französisch)
- Website des Interessenverbands AOP Ossau-Iraty (französisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ Ma commune : Eysus. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ a b Conseil régional d’Aquitaine: Eysus. Visites en Aquitaine, archiviert vom am 13. September 2016; abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 64, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ Notice Communale Eysus. EHESS, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ Populations légales 2014 Commune d’Eysus (64224). INSEE, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Pierre. Visites en Aquitaine, archiviert vom am 3. August 2017; abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ église paroissiale Saint-Pierre. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ Conseil régional d’Aquitaine: Manoir du Bois Labory. Visites en Aquitaine, ehemals im ; abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Institut national de l’origine et de la qualité. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ Caractéristiques des établissements en 2014 Commune d’Eysus (64224). INSEE, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ GR® 653 - Sentier vers Saint-Jacques-de-Compostelle : Toulouse - Jaca. Comité départemental de la Randonnée pédestre des Pyrénées-Atlantiques (CDRP 64), abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).