Lourdios-Ichère

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lourdios-Ichère
Lourdios-Ichère (Frankreich)
Lourdios-Ichère (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Oloron-Sainte-Marie-1
Gemeindeverband Haut Béarn
Koordinaten 43° 3′ N, 0° 40′ WKoordinaten: 43° 3′ N, 0° 40′ W
Höhe 369–1627 m
Fläche 16,24 km²
Einwohner 137 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 8 Einw./km²
Postleitzahl 64570
INSEE-Code

Blick auf Lourdios-Ichère

Lourdios-Ichère ist eine französische Gemeinde mit 137 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-1 (bis 2015: Kanton Accous).

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Ardiòs-Ishèra.[1] Die Bewohner werden Lourdiossiens und Lourdiossiennes genannt.[2]

Lourdios-Ichère liegt ca. 25 km südlich von Oloron-Sainte-Marie im Aspetal in der historischen Provinz Béarn.

Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist der Layens (1.627 m).[3]

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Issor
Arette Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Sarrance
Osse-en-Aspe

Lourdios-Ichère liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Zuflüsse des Gave d’Aspe, der beim Zusammenfluss mit dem Gave d’Ossau weiter flussabwärts gemeinsam den Gave d’Oloron bildet, strömen durch das Gemeindegebiet:

  • der Ruisseau d’Espalungue und seine Nebenflüsse
    • Arrec de Tielhè und
    • Arrec de Coueyla sowie
  • der Gave de Lourdios mit seinen Nebenflüssen
    • Arrec de Laünde, an seinem Oberlauf auch Arrec de Cazaux genannt, und
    • Ruisseau Arric mit seinen Zuflüssen
      • Arrec de Raché,
      • Ruisseau de la Lie und
      • Arrec de Mary.[4]

Zwei Cromlechs nahe der Quelle des Arrec de Laünde auf der Nordflanke des Berges Saraiilé, weisen auf eine frühe Besiedelung des Landstrichs hin. Die heutige Gemeinde ist 1820 durch eine Herauslösung der Weiler Lourdios und Ichère aus den Gemeinden Osse bzw. Sarrance entstanden. Eine urkundliche Erwähnung von Lourdios erfolgte 1695 in der Form Ordios anlässlich einer Zählung in der Vicomté des Aspetals.[2][5]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl nach der Gründung der Gemeinde im 19. Jahrhundert mit rund 680 Einwohnern setzte die Landflucht ein und reduzierte die Zahl erheblich bis zu den 1980er Jahren auf ein Niveau von rund 150 Einwohnern, das bis heute gehalten wird.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 205 184 172 158 175 150 147 149 137
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7][8]
Pfarrkirche Saint-Isidore
Gebäude des Ecomuseums in Lourdios-Ichère

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Pfarrkirche von Lourdios-Ichère, geweiht dem heiligen Isidor. Sie wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts errichtet, wie eine Inschrift mit der Jahreszahl „1674“ über dem seitlichen Eingang an der Südseite belegt. Das Gebäude ist zweifellos ein Neubau einer einfachen Kirche. Es besteht aus einem Langhaus mit Haupt- und Seitenschiff, einem Glockenturm über dem Eingangsvorbau und einer flach abgeschlossenen Apsis. Der Glockenturm ist hierbei 1859 neu gebaut, das nördliche Seitenschiff 1890 errichtet worden. Im Innern birgt die Kirche einen Sarkophagaltar, einen Altaraufsatz mit Pilastern und Sprenggiebel sowie Statuen im Stil der Naiven Kunst.[9]
  • Ecomuseum des Aspetals. Es zeigt in drei Gemeinden des Aspetals mit jeweils einem Thema das Leben von gestern und heute in der Gebirgsregion. Die Exponate im Museum in Lourdios-Ichère stehen unter dem Thema „Ein Dorf erzählt von sich und dem bäuerliches Leben im Rhythmus der Jahreszeiten“.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ossau-Iraty

Die Landwirtschaft und der Tourismus sind die wichtigstem Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Lourdios-Ichère liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[11]

Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[12]
Gesamt = 17

Lourdios-Ichère verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 13 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[13]

Lourdios-Ichère wird durchquert von den Routes départementales 241 und 341.

Jean Lassalle, Bürgermeister bis 2017

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean Lassalle, geboren am 3. Mai 1955 in Lourdios-Ichère, ist ein französischer Politiker. Von 1977 bis 2017 bekleidete er das Amt des Bürgermeisters in seiner Heimatgemeinde, seit 2002 ist er Abgeordneter in der Nationalversammlung für das Département. Er kandidierte für die von ihm begründete zentrumsliberale Bewegung Résistons! bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017 und erreichte im ersten Wahlgang Rang sieben unter elf Kandidaten.

Commons: Lourdios-Ichère – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Lourdios-Ichère. Gasconha.com, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  2. a b Lourdios-Ichère. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 25. August 2017; abgerufen am 25. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  3. géoportail - Lourdios-Ichère. Institut national de l’information géographique et forestière, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  4. Ma commune : Lourdios-Ichère. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  5. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 104, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  6. Notice Communale Lourdios-Ichère. EHESS, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2006 Commune de Lourdios-Ichère (64351). INSEE, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  8. Populations légales 2014 Commune de Lourdios-Ichère (64351). INSEE, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  9. Eglise Saint-Isidore. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 25. August 2017; abgerufen am 25. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  10. Écomusée de la Vallée d’Aspe. Archiviert vom Original am 25. August 2017; abgerufen am 25. August 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ecomusee.haut-bearn.fr
  11. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Lourdios-Ichère (64351). INSEE, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).
  13. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 25. August 2017 (französisch).