Die Güterbahnen: Bestrebungen für Verkauf von DB Schenker begrüßt
Ludolf Kerkeling, Sprecher der GÜTERBAHNEN, zur Absicht eines Verkaufs der DB-Tochter Schenker: „DIE GÜTERBAHNEN begrüßen Bestrebungen für einen Verkauf oder Börsengang der DB-Logistik-Tochter Schenker. Der Erlös soll vollumfänglich dazu genutzt werden, die Modernisierung der Schieneninfrastruktur zu finanzieren.
Die eingenommenen Gelder sollten ohne Abzug in einen transparenten Schieneninfrastrukturfonds nach Schweizer Vorbild fließen. Als Teil eines Sondervermögens für die 2024 geplante gemeinwohlorientierte Schieneninfrastrukturgesellschaft kann mit diesen Mitteln Versäumtes nachgeholt werden. Die Mittel müssen investiv, nachhaltig, produktivitätssteigernd sowie diskriminierungsfrei in der Schieneninfrastruktur eingesetzt werden. Das bundeseigene Schienennetz muss endlich ins 21. Jahrhundert gebracht werden – etwa mit neuer Fahrplan- und Betriebs-IT, digitalen Stellwerken, Überholgleisen mit europäischer 740-Meter-Normlänge und einer preisstabilen Versorgung mit erneuerbaren Energien. Der Eigentümer Bund muss bei einem letztlich lohnenden Verkauf allerdings zwei bekannten Versuchungen widerstehen: heimlich Mittel in gleicher Höhe im Schienenkapitel des Bundeshaushalts zurückzufahren sowie der DB den Verkaufserlös unkontrolliert zu überlassen.“
Zum Hintergrund
Über einen Verkauf der Logistiktochter DB Schenker wird seit längerer Zeit spekuliert. Das Unternehmen Stinnes AG samt der Marke Schenker war 2002/3 für 2,5 Mrd. Euro von der DB AG (rück)erworben worden. Durch den Weiterverkauf eines Teils der Gesellschaft (Brenntag und Interfer) an einen Investor wurden 2004 1,4 Mrd. Euro erlöst. Die Ankündigung, dass der Erwerb von Schenker auch zu einer Stärkung von DB Cargo bzw. der Schienenaktivitäten des Konzerns führen würden, wurde nie eingelöst. DB Schenker ist weitgehend konzern-unabhängig, weltweit, in schienenfernen und „nicht-grünen“ Diensten (Luft- und Seefracht, Straßengüterverkehr, Kontraktlogistik) tätig und ist im DB-Konzern beim Finanzvorstand angesiedelt. Nach schwierigen Jahren konnte Schenker nicht zuletzt mit dem Rückenwind aus der Corona-Krise seine Ergebnissituation und damit auch den Unternehmenswert deutlich steigern.
Pressemeldung Die Güterbahnen/NEE