Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)

WDG, 6. Band, 1977

zücken, Vb.

WDG, 6. Band, 1977
zücken /Vb./
etw. aus etw., bes. aus seiner Tasche, herausnehmen, hervorholen und zum Gebrauch bereithalten: umg. scherzh. d. Geldbörse, Kugelschreiber, ein Notizbuch z.; er zückte den Bleistift gegen sie (richtete den Bleistift auf sie) einen Dolch, das Schwert z. (aus der Scheide ziehen)

WDG, 6. Band, 1977

zucken

WDG, 6. Band, 1977
zucken, zuckte, hat gezuckt/ ist gezuckt
(unwillkürlich) eine kurze, schnelle, ruckartige Bewegung machen
a) (hat): er zuckte vor Schmerz, als der Zahnarzt zu bohren anfing; warum zuckst du, das tut doch gar nicht weh; sie zuckte am ganzen Leibe; er sah seinem Gegner, ohne zu z., in die Augen; er zuckte vor Schreck wie von einem elektrischen Schlag getroffen; das angeschossene Tier zuckte noch einmal und verendete schließlich; ein Fisch zuckte an der Angel; sein Gesicht zuckte krampfhaft; ihre Lippen zuckten; die Lider des Schlafenden zuckten; er spürte ein leichtes Zucken in ihrer Hand; ein verächtliches Zucken lief um seinen Mund; ein konvulsivisches Zucken erschütterte seinen Körper; in seinen Mundwinkeln, in, auf seinem Gesicht zuckte es spöttisch, verräterisch; mit den Achseln, die Achseln, Schultern z. mit den Schultern eine kurze, schnelle, ruckartige Bewegung machen, um Nichtwissen, Nichtkönnen, Gleichgültigkeit, Ablehnung auszudrücken: er zuckte ratlos, unentschlossen mit den Schultern; mitleidig über jmdn. die Achseln z.; ohne mit der Wimper zu z. (ohne die Miene zu verziehen, ohne eine Reaktion zu zeigen), zahlte er die hohe Rechnung, machte er sich an die heikle Aufgabe sie zuckte mit keiner Wimper, als der Arzt ihr die Spritze gab; /bildl./ bei dieser Musik zuckt es mir in den Beinen (verspüre ich große Lust zu tanzen) wenn ich ihn sehe, zuckt es mir in den Fäusten, Händen (möchte ich ihn verprügeln)
b) aufblitzen, aufzucken(hat): hier und da zuckt ein Licht, flackert hell auf und erlischt; die Kerzenflamme zuckte nur noch matt, bevor sie erlosch; d. Leuchtreklame, Blitzlichter der Fotografen z.; Blitze z.; /bildl./ In ihm zuckte das Verlangen L. Frank 5,296 (Mathilde) ; Sekundenlang zuckte der Gedanke in Jak E. Claudius Grüne Oliven 24
c) jmd., etw. zuckt irgendwohin jmd., etw. bewegt sich in kurzen, schnellen Rucken, Stößen irgendwohin(ist): der Zeiger der elektrischen Uhr zuckt von Sekunde zu Sekunde; das Licht der Scheinwerfer zuckte über die Bäume am Straßenrand; Flammen flackern und z. (schlagen) aus dem Gebälk des brennenden Hauses die Libellen zuckten kreuz und quer über das Wasser; Die Kohle zuckt übers rauhe Papier Werfel Bernadette 484 seine Hand zuckte (schnellte) nach dem Revolver er ist zur Seite gezuckt; /bildl./ nach diesen Worten zuckte ihm der Gedanke durchs Bewußtsein, daß er besser geschwiegen hätte; Er hatte ein Tuch über das Haupt gezogen, daß keiner … seinen Schmerz sähe, der aus seinen Augen zuckte Weismantel Riemenschneider 34

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Zitationshilfe
„zucken“, in: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (1964–1977), kuratiert und bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wdg/zucken>.

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