Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

super-

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GrammatikAffix
produktiv
Grundformsuper
Herkunft zu superlat ‘oben, (dar)über, (dar)auf’
eWDG

Bedeutung

drückt eine Verstärkung des Grundwortes aus   überaus; extrem; das gewöhnliche, bisher höchste Maß überschreitend
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
super- · super · Superintendent · Superlativ
super- erstes Glied in aus dem Lat. stammenden Zusammensetzungen mit der Bedeutung ‘über alle Maßen, besonders’, entsprechend lat. super Adv. ‘oben, darüber, (oben)darauf’, auch ‘mehr’, Präp. ‘über, oben auf’. Im Lat. bildet super- vorwiegend verbale, aber auch nominale Komposita, vgl. lat. superfundere ‘darüber-, daraufgießen’, superscrībere ‘darüberschreiben’, supervacuus ‘überflüssig, unnütz’, spätlat. superglōrificāre ‘über die Maßen preisen’, superglōriōsus ‘besonders ruhmreich’. Im Dt. wird vom 16. Jh. an super- als erstes Kompositionsglied in nominalen Zusammensetzungen zur Bezeichnung einer inhaltlichen Steigerung im Sinne von ‘besonders, über alle Maßen, überdurchschnittlich’ geläufig, vgl. superfein Adj. ‘besonders, überaus fein’ (16. Jh.), superklug Adj. ‘besonders klug, überscharfsinnig’ (17. Jh.), dazu Superklugheit f. (18. Jh.), superfaul Adj. ‘besonders faul’ (19. Jh.). Im 20. Jh. entstehen Neubildungen (oft nach engl. bzw. amerik.-engl. Vorbild) wie Superbenzin ‘Benzin mit hoher Oktanzahl’ (im Gegensatz zu Normalbenzin), -bombe, superbraun, -billig, -schnell, Superhit, -markt, -schau, -schiff, -star. Aus dieser Verwendung (und unter amerik.-engl. Einfluss?) entwickelt die Umgangssprache super zum selbständigen indeklinablen Adjektiv (20. Jh.) im Sinne von ‘hervorragend, großartig’. – Superintendent m. ‘leitender evangelischer Pfarrer einer größeren kirchlichen Verwaltungseinheit’, Entlehnung (16. Jh.) aus mlat. superintendens (Genitiv -intendentis), Part. Präs. zu spätlat. superintendere ‘die Aufsicht haben’, eigentlich also ‘Oberaufseher’ und in diesem Sinne bis ins 17. Jh. gebraucht. Die Amtsbezeichnung innerhalb der evangelischen Kirche entwickelt sich mit der Entstehung der evangelischen Landeskirchen (1. Hälfte 16. Jh.). Superlativ m. Bezeichnung der zweiten Steigerungsstufe des Adjektivs, Übernahme deutscher Grammatiker (superlativus, um 1400, in lat. Form und Flexion bis ins 19. Jh.; Superlativ seit 18. Jh.) von gleichbed. spätlat. superlātīvus (gradus) ‘höchster (Steigerungs)grad’, Intensivbildung zu lat. superlātus, Part. Perf. von lat. superferre ‘darübertragen, -führen, -bringen, -legen, über die Zeit hinaus tragen, den höchsten Grad bilden’. In dt. Übersetzung der übertreter (um 1400), übertrager, der höchst vbertrefflichst grad (15. Jh.), die oberste Stufe, höchste Staffel (17. Jh.), dritte Staffel (18. Jh.). Heute auch allgemein, vgl. Jahr, Film der Superlative ‘besonders herausragendes Jahr, herausragender, nicht zu überbietender Film’.
Zitationshilfe
„super-“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/super->.

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