denken Vb. ‘geistig arbeiten, überlegen’,
ahd. thenken (8. Jh.),
mhd. mnd. mnl. nl. denken,
asächs. thenkian,
afries. thanka,
aengl. þencan,
engl. to think,
anord. þekkja (‘wahrnehmen, erkennen’),
aschwed. þækkia,
got. þagkjan. Das
germ. jan-Verb (
germ. *þankjan) steht als Kausativum im Ablaut (wie
Dank,
Gedanke, s. d.) zu einem Verb, das sich in
dünken (s. d.) fortsetzt. Es findet eine sichere
außergerm. Entsprechung in
lat. tongēre ‘kennen, wissen’ und kann mit diesem auf eine Wurzelform
ie. *teng-,
*tong- ‘denken, fühlen’ zurückgeführt werden. Das Prät.
dachte und das Part. Prät.
gedacht (beide mit Kürzung des Stammvokals) sind durch Ausfall von -n- und Ersatzdehnung entstanden (
ahd. thāhta,
githāht,
mhd. dāhte,
gedāht, aus
germ. *þanht-). –
gedenken Vb. ‘an jmdn., etw. zurückdenken, sich erinnern, beabsichtigen’,
ahd. githenken ‘an etw. denken’ (um 800),
mhd. gedenken, auch ‘ausdenken, bestimmen, eingedenk sein, sich erinnern’, heute besonders
einer Sache, eines Menschen gedenken sowie
gedenken, etw. zu tun.
nachdenken Vb. ‘eine Sache gründlich durchdenken, überlegen, erwägen’, (selten) ‘etw. in Gedanken nachvollziehen’ (15. Jh.); vgl.
mhd. denken nāch ‘mit Gedanken nachfolgen, zurückdenken an’;
nachdenklich Adj. ‘zu Überlegungen neigend, in Gedanken versunken, zum Nachdenken anregend’ (Mitte 17. Jh.).
verdenken Vb. ‘übelnehmen, verübeln, verargen’ (meist verneint und in Verbindung mit
können),
ahd. firthenken ‘verachten, geringschätzen’ (8. Jh.),
mhd. verdenken ‘(zu Ende) denken, erwägen, sich erinnern, Übles von jmdm. denken, jmdn. in Verdacht haben, verargen’ (s.
Verdacht).
Denker m. ‘Philosoph’ (1. Hälfte 18. Jh. nach
engl. thinker); vgl. vereinzeltes
ahd. thenkāri (11. Jh.).
Denkzettel m. ‘Merkzettel als Gedächtnishilfe’, übertragen ‘eindringliche Lehre in Form eines Verweises, einer Bestrafung’ (16. Jh.), vgl. rechtssprachliches
mnd. denksed(d)del,
-cēdel ‘Urkunde, Vorladung, Merkblatt’.
Frühnhd. auch
Gedenkzedele,
-zettul (16. Jh.). S.
2Zettel.