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Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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tatsch, interj.

tatsch, interj.
zur bezeichnung eines klatschenden schlages oder falles: tatsch! tatsch! unw. doctor 336.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1890), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 160, Z. 4.

tatsch, tätsch, m.

tatsch, tätsch, m.
was datsch th. 2, 825; kärnt. tatsch (der breite schlag mit der hand, schall, breiartige masse, dummer mensch) Lexer 53, schweiz. tätsch, einfältige person Gotthelf Uli der knecht (1854) 252 u. öfter, vgl. totsch, tost.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 1 (1890), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 160, Z. 6.

totsch, m., seltener f.

totsch, m., seltener f.;
onomatopoetischen ursprungs: nebenform zu datsch-tatsch, tasche; vgl. klatsch-klitsch, klan(t)sch-klun(t)sch oder patsch(e). ursprüngliche, aber nicht mehr belegte bedeutung: klatschender schall oder schlag, vgl. dötschkappe = schallender schlag th. 2, 1313; totschrose = klatschrose (sie erzeugt beim aufklatschen auf die hand einen schnalzenden ton) Fischer schwäb. wb. 2, 298 und u. 1 sowie th. 2, 825 (datsch) und 11, 1, 160 (tatsch). totsch ist ein wort der umgangssprache und der maa., das nur selten in die schriftsprache eindringt und schon im ma. in abgeleiteter bedeutung begegnet, s. u. heute bes. im obd., aber auch md. bis ins nd. hinein verbreitet mit mannigfacher vocal- und consonantengebung; vgl. Schmeller-Fr. 1, 557 f.; Schöpf tirol. 81; Unger-Khull steir. 163ᵃ; Schachterl seltene ausdr. der Böhmerwald-ma. 39; Seiler Basel. 82ᵃ; Hunziker Aarg. 57; Martin-Lienhart 2, 732 f.; Schmidt Straszbg. 27ᵃ; Follmann lothr. 97; Fischer schwäb. 2, 296 f.; Autenrieth pfälz. 35 und 141; Schön Saarbrück. 48ᵇ u. 210ᵇ; Luxbg. ma. 440ᵃ; Kehrein Nassau (1862) 406; Vilmar Kurhessen 414; Hönig Köln. 36ᵃ; rhein. wb. 1, 1426; Schambach Göttingen 43ᵇ.
1)
activisch, nur f.: die hand (d. i. die schlagende) in der Pfalz (dōtsch); im Saarbr. land und Nassau (tôtsch) und hier bes. linkstotsch; die dotsche = grosze, plumpe hand s. rhein. wb. 1, 1426.
2)
passivisch: das geschlagene, dabei nieder- oder eingedrückte, d. i.
a)
die durch schlag oder stosz entstandene höhlung in einem weichen gegenstand, beule: lothr. (die totsch) vgl.totschnase i. schwäb. (platte nase).
b)
schaum der geschmolzenen butter s. th. 2, 1313 und Fischer schwäb. (der tötsch).
c)
flacher kuchen u. ä., bes. in den westlichen maa., so als die totsch lothr., die teⁱtsch und tötsch schwäb. (für torte), dort auch für eingeschlagene eier; brei von äpfeln, kartoffeln u. s. w. im pfälz.; nasser mehl- und kartoffelsterz im Böhmerwald; auch wie klitsch und klantsch, das miszratene, nicht aufgegangene, 'niedergeschlagene' (rhein.) backwerk. schon frühnhd. Götze gloss. 53ᵃ; rhein., els. und schwäb.; vgl. dutsch rhein. wb. 'breitgedrückter kuchen'; im schwäb. totschbeck, totscher spottnamen für den bäcker.
d)
übertragen: platt aufliegende kappe schwäb.; schlafhaube lothr. (die totz); kopfring, um lasten darauf zu tragen lothr. (die totsch); haarwulst, aufgebundene haare der frauen lothr.; sogar dickes huhn rhein.; vgl. ebda dotschebirne sehr dicke birne, die sehr rasch weich wird.
3)
verächtlich, vom plumpen, ungeschickten, beschränkten menschen. bereits spätmhd. bezeugt:
lacht, greint und singt ein wenig leis,
ir kelber, tortschen (l. totschen) und maulaffen!
fastnachtsp. 478, 16 Keller;
vgl. der totzer Mich. Beheim 10 ged. 3, 39 Karajan; belege aus Balde und H. Sachs s. th. 2, 1313; der dötsch = tölpel, dötschenkarren s. th. 2, 1313; jetzt in Tirol (detsch), Steiermark (der tosch als schimpfwort), Els., Basel, Schwaben (auch tōtsch, detsch), Rheinld. und Kurhess. (tötz m.); bes. vom ungeschickten, plauderhaften, einfältigen weib (südwestd., die dotsch und däutsch els., die totz lothr.) — auch als adj. verwandt: detsch sein = erdrückt, todt sein Schöpf; detsch, dötsch = albern, einfältig Schambachsogar abstract für 'fehler' im schwäb. (tötsch, m.). —
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 6 (1931), Bd. XI,I,I (1935), Sp. 914, Z. 12.

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Zitationshilfe
„tatsch“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/t%C3%A4tsch>.

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