über (mehrere, viele) Generationen hinweg; sehr lange (anhaltend, dauernd)
Beispiele:
Keine Erbfeindschaft hält bis
ins
siebte
Glied; Fehdegründe und Feindbilder lösen sich auf;
alter Haß kapituliert vor neuen Notwendigkeiten. [Der Kalte Krieg – ein abgeschlossenes Kapitel?, 11.12.1987, aufgerufen am 18.08.2015]
»Seid verflucht bis
ins
siebte
Glied!«, droht das Alte Testament Frevlern und meint:
Es braucht viele Generationen, um aus der Last von Schuld und Verbrechen
herauszukommen, […]. [Landshuter Zeitung, 05.10.2020]
[…] »O Schuld,
unendliche Schuld von uns allen, grausam gerächt bis
ins
siebente
Glied
…
Noch immer klagen wir nicht genug unsere Schuld an, ahnungslos gewesen zu
sein. Noch immer danken wir noch nicht jenen genug, die es nicht gewesen
sind.« So beklagt Stefan Zweig Ende 1917 in einem Zeitungsartikel die
unfassbare Tatsache, dass der vierte Jahreswechsel in einem Krieg
bevorsteht, wie ihn die Welt in solchen Ausmaßen des Schreckens noch nie
gesehen hat. [Wiener Journal – In allen Fugen kracht es, 09.11.2018, aufgerufen am 24.04.2022]
Wagners Vierteiler »Der Ring des Nibelungen« wird gern mit dem Mount
Everest verglichen. Dem Dirigenten, der ihn unbeschadet besteigt, winkt
ewiger
Nachruhm
in Form eines Ehrenplatzes im Plattenregal der für Kult und Liturgie
besonders anfälligen Wagnerianer. Die reden dann noch
bis
ins
siebte
Glied ehrfurchtsvoll vom »Karajan‑Ring«, vom
»Solti‑Ring«, vom »Keilberth‑Ring« und so weiter. [Die Welt, 03.07.2013]
In dem Dorf, aus dem er [der Schriftsteller Tschingis Aitmatow] kam, musste jeder, der etwas gelten wollte,
seine Vorfahren
kennen
hinauf bis
ins
siebente
Glied. Unerbittlich wurden die Jüngeren examiniert,
aus welchem Geschlecht sie seien, wer ihr Vater, wer dessen Vater gewesen,
was dieser gemacht habe und was die Leute von ihm reden. [Süddeutsche Zeitung, 12.06.2008]
Die Spuren der Krankheit […] verfolgt
man bis
ins
siebte
Glied. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.04.1994]