Angehörige und Mitarbeitende haben augenscheinlich viel gemein. So lässt sich in Organisationen wie am Familientisch eine Hierarchie festmachen. Der Großvater nimmt am Vorsitz Platz und hat das letzte Wort. Es schickt sich nicht, den Großeltern zu widersprechen. Ebenso wenig wie dem Vorgesetzten. Zudem wird viel Zeit in den Job, so wie die familiäre Beziehungspflege, investiert. Durchschnittlich verbringt ein Vollzeitangestellter rund ein Drittel des Tages mit anderen Beschäftigten. Naheliegend also, dass die Kollegen – über kurz oder lang – in neue Rollen schlüpfen: Freunde, Bekannte, Verbündete bis hin zum vermeintlichen Familienmitglied.
Doch diese Zuschreibung birgt Tücken, wie Wirtschaftssoziologe Bernhard Kittel weiß.