Fujifilm FinePix X10
- Exzellente Kompaktkamera mit sehr gutem Bild, praxisgerechter Ausstattung, schneller Performance und gelungener Haptik.
- Preis: 530 Euro
- Bildqualität
- Schneller Autofokus
- Hochwertige Verarbeitung
- Display und Sucher überzeugen
- Video mit Störgeräuschen
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Bestenlisten Platzierung:
Rang 1 / 116
- Gesamtwertung: 95,5 %
- Preis-Leistung: 75%
- Bildqualität: 100%
- Ausstattung / Handling: 92%
- Geschwindigkeit: 91%
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- (Testzeitpunkt: 10.11.2011)
Leser-Meinung
Die edle Fujifilm FinePix X10 im Retro-Look zeigt im Test eine vorzügliche Bildqualität und stürmt völlig verdient an die Spitze der Kamera-Bestenliste.
Der Erfolg der Luxus-Kamera X100 hat Fujifilm zu einer „X“-Kameraserie inspiriert, die hohe Qualitätsansprüche erfüllen soll. Das neueste Mitglied der Serie ist die X10, die in Konkurrenz zu Kreativ-Kameras wie der Canon G12, Nikon P7100 und Panasonic DMC-LX5 tritt.
Verarbeitung überzeugt
Geschickt verbindet Fujifilm in der X10 das Beste der Konkurrenz-Modelle: Die handlichen Abmessungen der Panasonic mit dem optischen Sucher der Canon und der Nikon. Die Technik steckt in einem hochwertigen Gehäuse, das robust wirkt und dank der strukturierten Oberfläche gut in der Hand liegt. Einzigartig in dieser Kameraklasse ist der manuelle 4fach-Zoom (28-112mm, entsprechend Kleinbild). Die Brennweite verändern Sie direkt am Objektiv, Motorunterstützung gibt es keine. Dabei folgt der Sucher der Brennweitenänderung ohne Verzögerung und vermittelt ein gutes Gefühl bei der Motivkomposition. Durch ihn haben Sie das Motiv groß und klar im Blick, allerdings nur mit etwa 85 Prozent Bildabdeckung. Einblendungen gibt es darin keine.
Großer Sensor, exzellente Fotos
Einen größeren Bildsensor als in der X10 bekommen Sie in dieser Preisklasse nicht. Der 2/3-Zoll-Chip (Typ EXR-CMOS) bietet eine Oberfläche von 58mm². Zum Vergleich: In vielen Kompaktkameras steckt ein 1/2,3-Zoll-Chip mit halber Fläche (29mm²); auch die direkten Konkurrenten kommen nicht an die Sensorgröße der X10 heran. Was das bringt? In Verbindung mit dem lichtstarken Objektiv (F2-2.8) auf jeden Fall viel Gestaltungsspielraum mit der Tiefenschärfe. Die Möglichkeiten der X10 traut man eigentlich einer DSLR zu. Doch ein großer Sensor bietet auch mehr Platz für die einzelnen Bildpunkte, was ganz klar der Qualität zugute kommt.
Die X10 bietet eine in vielen Aspekten hervorragende Bildqualität. Sie löst maximal 1.306 Linienpaare pro Bildhöhe auf (ISO 100) und bleibt bis ISO 1.600 oberhalb der 1.000-Linienpaare-Grenze. Bildrauschen nehmen Sie dezent ab ISO 400 wahr, stärker ab ISO 1.600. Bildtexturen erhält die X10 bis zu dieser Empfindlichkeit exzellent. Auch bei der Detailtreue zählt die Kamera zu den Besten ihrer Klasse. Der visuelle Experten-Check bestätigt die Ergebnisse aus dem Labor.
Doch frei von Schwächen ist auch die X10 nicht. So bietet sie zwar einen guten Dynamikumfang von maximal neun Blendenstufen, doch kann es die direkte Konkurrenz etwas besser, etwa die P7100. Ärgerlicher erscheint aber, dass das Objektiv der X10 zum Bildrand hin rund 15 Prozent an Schärfe verliert. Unter allen Kompaktkameras mag das noch ein guter Wert sein, in der hochwertigen Klasse ist es aber viel. Die Messwerte zu Farbsäumen, Vignettierung und Verzeichnung geben dagegen keinen Anlass zu Kritik. Sie können im RAW- und JPEG-Format speichern.
EXR-Sensor mit kleinen Vorteilen
Die Spezialität des EXR-Sensors liegt in der Möglichkeit, Pixelpaare zu kombinieren. Damit halbieren Sie zwar die Auflösung, erhalten aber Vorteile bei der Dynamik, indem die Pixel eines Paares unterschiedlich schnell oder für reduziertes Bildrauschen parallel ausgelesen werden. Der Labortest zeigt, dass im Modus „Rauscharmut“ die VN1-Messergebnisse (wahrnehmbares Rauschen in der Vollansicht am Bildschirm) um etwa ein Drittel sinken. Mit bloßem Auge fällt bei ISO 800 und 1.600 die leicht bessere Detaildarstellung auf. Beispiele in voller Auflösung finden Sie in der Fotostrecke. Zwischen den Modi schalten Sie entweder von Hand um oder überlassen der zuverlässigen Kameraautomatik die Wahl.
Bedienung gelungen
Räder auf der Oberseite steuern Aufnahme-Modus und Belichtungskorrektur (± 2 Stufen). Mit den Tasten haben Sie Direktzugriff auf Fokusfeld, Belichtungsmodus und Weißabgleich sowie weitere Einstellungen. Unterm Strich bietet die X10 vielfältige automatische und manuelle Modi mit einer guter Konfigurierbarkeit. Das "Schwenkpanorama" ist vorhanden, liefert aber nur befriedigende Resultate.
Das 2,8-Zoll-Display mit hoher Auflösung (460.000 Subpixel) zeigt Motiv oder Foto klar und deutlich. Bei der Kameraausrichtung unterstützt eine Wasserwaage, bei den Einstellungen viele hilfreiche Einblendungen. Serienbilder schießt die X10 mit drei Fotos pro Sekunde, maximal vier Sekunden am Stück. Für Schnappschüsse taugt die Kamera im Weitwinkel wie im Tele (Auslöseverzögerung: 0,33 Sekunden). Fotografieren können Sie bereits eine Sekunde nach dem Einschalten, ein Vorteil des mechanischen Einschalters am Objektiv.
Die X10 filmt als erste ihrer Klasse in Full-HD-Auflösung, jedoch nur im Automatik-Betrieb. Dem Auflösungsvorteil stehen jedoch Nachteile in Form von Störgeräuschen gegenüber: Auf der Tonspur hören Sie sowohl die automatisch nachregelnde Blende als auch die Brennweiten-Veränderung am mechanischen Zoom-Objektiv. Geräuscharm bleibt dagegen der kontinuierliche Autofokus.
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Michael Ludwig, Redakteur
Fazit
Fujifilm legt mit der X10 ein fulminantes Debut in der Klasse der Premium-Kompaktkameras hin. Die Bildqualität überzeugt, schlägt die Konkurrenz und setzt einen neuen Bestwert. Dazu kommt eine gelungene Ausstattung mit vielen Bedienelementen und Einstellmöglichkeiten. Die Verarbeitung ist top. An der Reaktionsgeschwindigkeit, oft Kritikpunkt in diesem Kamerasegment, gibt es nichts auszusetzen. Wer eine rundum überzeugende Kompaktkamera für gelungene Fotos sucht, liegt bei der X10 richtig; Video ist jedoch keine Stärke.
Alternative
Wer mit der X10 liebäugelt, sollte die Nikon Coolpix P7100 begutachten. Die Kamera fällt etwas größer aus, bietet ein paar Bedienelemente zusätzlich und eine feinere Konfigurierbarkeit im Menü. Auch die P7100 bietet eine sehr gute Bildqualität, beherrscht das RAW-Format und fokussiert schnell. Beim Preis punktet die P7100 mit dem günstigeren Angebot für etwa 430 Euro.
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Kameraklasse | Kreativ-Kamera | Maximale Auflösung | 12,0 Megapixel | Bildgröße | 4.000 x 3.000 Pixel | Video-Auflösung | 1.920 x 1.080 Pixel | Display | 2,8 Zoll | Display-Auflösung | 460.000 Subpixel | Display schwenkbar | - | Display-Helligkeit anpassbar | automatisch | Sucher | Optischer Sucher mit Dioptrineinstellung | Bildsensor-Typ | CMOS | Bildsensor-Größe | 2/3 Zoll | Optisches Zoom | 4,0fach | Minimale Brennweite | 28 mm | Maximale Brennweite | 112 mm | Optischer Bildstabilisator | Linse beweglich gelagert | Mindestabstand Makro | 1 cm | Lichtstärke Objektiv (Weitwinkel - Tele) | 1:2 - 1:2.8 | Aufnahme-Modi | Automatik, Programm, Zeitvorwahl, Blendenvorwahl, Manuell | Aufnahme-Programme | 18 Motivprogramme, automatische Programmwahl | Panorama-Programm | Schwenkpanorama | Minimale Verschlusszeit (Automatik) | 1/4.000 s | Maximale Verschlusszeit (Automatik) | 0,25 s | Minimale Verschlusszeit (Manuell) | 1/4.000 s | Maximale Verschlusszeit (Manuell) | 30 s | Blende (Automatik) | 2,0 - 9,0 | Blende (Manuell) | 2,0 - 11,0 | Einstellbare Blendenstufen (Av, M) | 16 Blendenstufen | Minimale Empfindlichkeit (ISO min) | ISO 100 | Maximale Empfindlichkeit (ISO max) | ISO 3.200 | Weißabgleich | 7 Presets, manueller Weißpunkt | Auflösung bei ISO min | 1.306 Linienpaare | Auflösung bei ISO 400 | 1.198 Linienpaare | Auflösung bei ISO 800 | 1.160 Linienpaare | Auflösung bei ISO 1600 | 1.078 Linienpaare | Textur- / Detailtreue bei ISO min | 95 Punkte / 70 Prozent | Textur- / Detailtreue bei ISO 400 | 95 Punkte / 70 Prozent | Textur- / Detailtreue bei ISO 800 | 95 Punkte / 60 Prozent | Textur- / Detailtreue bei ISO 1.600 | 95 Punkte / 45 Prozent | Experten-Beurteilung: Detailtreue bei ISO min | sehr gut (1,4) | Experten-Beurteilung: Detailtreue bei ISO 400 | gut (1,8) | Experten-Beurteilung: Detailtreue bei ISO 800 | befriedigend (2,7) | Experten-Beurteilung: Detailtreue bei ISO 1600 | ausreichend (3,5) | Rauschen bei ISO min | 1,53 VN (1,6 VN1; 0,9 VN3) | Rauschen bei ISO 400 | 2,19 VN (2,30 VN1; 1,20 VN3) | Rauschen bei ISO 800 | 2,77 VN (2,90 VN1; 1,60 VN3) | Rauschen bei ISO 1600 | 3,55 VN (3,70 VN1; 2,20 VN3) | Dynamikumfang bei ISO min | 9,0 Blendenstufen | Dynamikumfang bei ISO 400 | 8,3 Blendenstufen | Dynamikumfang bei ISO 800 | 7,3 Blendenstufen | Dynamikumfang bei ISO 1600 | 7,3 Blendenstufen | Farbabweichung bei Tageslicht | 8,8 DeltaE | Max. Chromatische Aberration (Weitwinkel / Tele) | 0,23 / 0,51 Pixel | Vignettierung (Weitwinkel / Tele) | 0,5 / 0,6 Blendenstufen | Verzeichnung (Weitwinkel / Tele) | -0,5 / 0,2 Prozent | Bildformate | JPEG, RAW+JPEG | Einschaltzeit (bis 1. Bild) | 1,0 s | Auslöse-Verzögerung Weitwinkel (mit Autofokus) | 0,33 s | Auslöse-Verzögerung Tele (mit Autofokus) | 0,46 s | Auslöse-Verzögerung (ohne Fokussieren) | 0,06 s | Zeitraum zwischen zwei Bildern | 1,0 s | Serienbild-Geschwindigkeit JPEG | 6,6 Bilder pro Sekunde | Serienbild-Folge JPEG | 7 Bilder | Akku-Bezeichnung | NP-50 | Preis Ersatz-Akku | 30 Euro | Aufnahmen (min) | 160 Fotos | Aufnahmen (max) | 480 Fotos | Akku aufladen | Ladeschale im Lieferumfang | Video: max. Akkulaufzeit | 1:32 Stunden | Video: Container-Formate | MOV | Video: Codecs | H.264 | Video: Maximale Länge | 29 Minuten | Video: Kontinuierlicher Fokus | ja (arbeitet leise) | Video: Ton | internes Mikrofon (Stereo) | Video: Optisches Zoom | Zoomen möglich, nicht hörbares Zoomgeräusch | Video: Ausgänge | HDMI (1.080i), AV-Out | Speicherkarte | SD-HC-/XC-Karte | Interner Speicher | 26 MByte | Blitzschuh | ja | GPS-Empfänger | - | Wasserwaage | 1 Achse | Wasserdicht | - | Abmessungen | 117 x 70 x 57 mm | Gewicht | 360 Gramm | Besonderheiten | Filtergewinde (40 mm) |
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