Papers by Giuliano Infantino
Hegel und die Wissenschaften. (eds.) Thomas Hoffmann & Miguel Giusti. Berlin, Duncker & Humboldt: 2024, S. 199-209.
Der Geist und seine erkenntnisstiftenden Leistungen nehmen zweifelsfrei eine zentrale Stellung in... more Der Geist und seine erkenntnisstiftenden Leistungen nehmen zweifelsfrei eine zentrale Stellung in Hegels reifer Systemphilosophie ein. Denn nicht nur stellt der Geist die höchste Definition des Absoluten dar und kann insofern als reale Vollgestalt der logischen Idee betrachtet werden. Sondern auch die Selbsterkenntnis der Vernunft, die bekanntlich durch den Geist vollbracht wird, ist ein zentraler Topos von Hegels gesamter Philosophie-sie bildet ihren systemumfassenden Brennpunkt. Während die zentrale Stellung des Geistes in Hegel-Forschungsliteratur unbestritten ist, findet seit einigen Jahren eine Kontroverse statt, die von der ontologischen Dimension des Geistes und seiner erkenntnisstiftenden Leistungen für die an sich nicht-geistige Natur handelt. Hier argumentieren Autoren, die eine ‚begriffsrealistische Lesart' vertreten, dass die Natur schon an sich begrifflich, also entsprechend Begriffen, Urteilen und Schlüssen strukturiert ist, wie sie in geistigen Erklärungen aufzufinden sind, und dass die erkenntnisstiftenden Leistungen des Geistes allenfalls darin bestehen, diese Begriffe, die der Natur selbst anhaften, für sich durchsichtig zu machen. 1 Im Unterschied dazu argumentieren Autoren, die sich unter dem Titel einer ‚begriffsidealistischen Lesart' zusammenfassen lassen, dass der Natur an sich keineswegs begriffliche Strukturen anhaften, sondern diese vielmehr als Resultate erkenntnisstiftender Leistungen verstanden werden müssen, die nur in geistigen Lebewesen allein ihren Ursprung nehmen können. 2
Hegel and the Circle of Sciences. Proceedings of the III German-Latin American Congress on Hegel’s Philosophy I. (eds.) Miguel Giusti, Thomas S. Hoffmann & Agemir Bavaresco. Porto Alegre, Editora Fundação Fênix, 2023
A debate has emerged in recent years within the literature regarding the ontological aspect of Sp... more A debate has emerged in recent years within the literature regarding the ontological aspect of Spirit and its epistemic contributions to that which is inherently non-spiritual, namely Nature. The purpose of this paper is to demonstrate that Hegel, in the Introductions to his Lectures on the Philosophy of Nature, advocates for an "epistemic transformation theory" of nature. According to this theory, our understanding of nature is fundamentally shaped by the transformative epistemic activities, or "empirical cognition". Instead of merely accepting nature as it is, we "divide" Nature into distinct concepts (such as genera or natural laws), which can then be seen as determinations of Nature's universal conceptual order. The epistemic activities of Spirit undoubtedly occupy a central position in Hegel's sophisticated philosophical system. This is because Spirit is the highest definition of the Absolute, insofar as it decisively provides for the selfknowledge of reason, which forms the all-encompassing focal point of the entire system. Nevertheless, a controversy has been taking place for some years concerning the question of what role Spirit plays for the existence of concepts. Here, proponents of a "conceptual realist reading" claim that Nature is already conceptual in itself, structured according to concepts, judgments and inferences, so that the epistemic activities of thinking animals serve the
Hegel-Jahrbuch, 2021
In dem vorliegenden Beitrag wird untersucht, welche Implikationen für das Körper-Geist-Problem si... more In dem vorliegenden Beitrag wird untersucht, welche Implikationen für das Körper-Geist-Problem sich aus Hegels höherstufiger Konkretion des Natur-Geist-Verhältnisses ergeben. Dafür wird in einem ersten Teil zunächst der allgemeine Problemhorizont des Körper-Geist-Problems skizziert, um anschließend in einem zweiten Teil diesen um ein höherstufiges Theoriebildungskriterium perspektivisch zu modifizieren. Die These lautet dabei kurzgesagt, dass das Verhältnis von Körper und Geist nur genau dann expliziert werden kann, wenn dabei dem höherstufigen Umstand Rechnung getragen wird, dass sich das Verhältnis von Geist und Natur insgesamt innerhalb eines konkreten und geistigen Ganzen befindet, da die spezifische Distinktion von Natur und Geist selber nur vom Standpunkt des Geistes aus und als Resultat eines geistigen Selbstverhältnisses und Selbstverständnisses begriffen werden kann.
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Hegel Bulletin 45 (2), 2024
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