Die Erfindung betrifft ein Anordnung und ein Verfahren zum Abdichten von
Fugen in Bauwerken, insbesondere von Dehnfugen in einer Außenfassade.
Solche Fugen können zum Beispiel in einem Mauerwerk oder in einer
Betonwand eines Gebäudes, beispielsweise bei einem Übergang von altem
und neuem Mauwerk, bei einem Anbau, oder zwischen langen
monolithischen Baublöcken, entstehen bzw. vorgesehen sein. Auch in der
Außenfassade von Gebäuden, die in der Regel wenigstens eine auf ein
Mauerwerk oder eine Betonwand aufgebrachte Wärmedämmschicht sowie
weitere darauf aufgebrachte Schichten, beispielsweise eine Putzschicht,
umfasst, sind häufig Fugen, insbesondere Dehnfugen vorgesehen. Solche
Dehnfugen sollen ein Ausdehnen oder Zusammenziehen der Baumaterialien
aufgrund von Temperaturschwankungen ausgleichen. Zur Abdichtung der
Fugen nach außen, insbesondere um ein Eindringen von Feuchtigkeit in die
Gebäudewand zu verhindern, sind verschiedene Abdichtanordnungen
bekannt.
In DE 197 19 501 A1 ist beispielsweise eine Anordnung zur Abdichtung von
Dehnfugen in der eine Putzschicht und eine Wärmedämmschicht umfassenden
Fassade eines Gebäudes beschrieben, die beiderseits der Dehnfuge
angeordnete zweischenklige Fugenprofile aus Kunststoff umfasst, die mit
sich frontal gegenüberliegenden Fugenschenkeln in der Dehnfuge die
Wärmedämmschichten begrenzen. Mit einem Fixierschenkel liegen die
Fugenprofile auf den äußeren Oberflächen der Wärmedämmschichten auf.
Die Fixierschenkel sind mit zwischen die Wärmedämmschichten und die
Putzschichten eingegliederten mattenartigen Gewebeteilen verbunden. Ein
Fugenprofil weist zwei quer in die Dehnfuge ragende, eine Längsnut
bildende Parallelstege und das andere Fugenprofil einen in die Längsnut
greifenden Fugensteg auf. Ein U-förmiges Dichtprofil ist mit den
Fugenprofilen formschlüssig verbunden. Die Fugenprofile sowie das U-förmige
Dichtprofil sind zur Isolierung der Dehnfuge wenigstens teilweise
mit einem Dämmwerkstoff ausgefüllt. Die in DE 197 19 501 A1
beschriebenen Abdichtungen für Dehnfugen ist jedoch relativ aufwändig in
der Herstellung und im Einbau. Zudem kann beim Verputzen der
Gebäudewand bzw. der Wärmedämmschicht eine unsaubere Putzkante
entlang der Stege bzw. der Fugenkante sichtbar sein.
Eine Möglichkeit zur einfacheren Abdichtung von Dehnfugen bei Bauwerken
ist der Einsatz eines flexiblen Bands in Schlaufenform, wie beispielsweise in
DE 40 20 333 A1 beschreiben. In die Fuge ist ein Kunststofffolienstreifen
aus Nitrilkautschuk mit einer Gewebeeinlage als Schlaufe eingelegt. Die Gewebeeinlage
erstreckt sich über die Fuge hinaus, wobei die Nitrilkautschukbeschichtung
nur bis zum Fugenrand reicht. Auf das überstehende
Gewebeband ist auf jeder Seite der Fuge ein Armierungsstreifen aus
Glasfasersträngen gelegt, der in die Fuge hinein abgeknickt ist. Der Armierungsstreifen
wird in eine Spachtelmasse oder in den Putz eingelegt und die
Fugenabdichtung dadurch befestigt. Bei dieser Ausführungsform der Abdichtung
mit einem beweglichen Band ist jedoch keine zusätzliche Wärmeisolierung
in der Fuge vorgesehen, so dass beim Einsatz der Abdichtung an
einer Gebäudefassade an dieser Stelle eine Kältebrücke entstehen kann.
Darüber hinaus ist nachteilig, dass eine unsaubere Putzkante entlang der
Fugenkante entstehen kann.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Anordnung und ein Verfahren
zur Abdichtung von Fugen in Bauwerken bereitzustellen, bei dem die vorgenannten
Nachteile beim Stand der Technik wenigstens teilweise überwunden
oder zumindest vermindert werden.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Anordnung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 20 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
ergeben sich aus den von Anspruch 1 bzw. Anspruch 20 jeweils abhängigen
Ansprüchen.
Die Anordnung gemäß Anspruch 1 zum Abdichten von Fugen in Bauwerken,
insbesondere von Dehnfugen in einer Außenfassade, umfasst wenigstens ein
flexibles Abdichtband zum Abdichten der Fuge, und wenigstens ein Abdichtprofil,
wobei das Abdichtprofil einen ersten Abschnitt umfasst, der eine von
dem Abdichtband in der Fuge gebildete Schlaufe zumindest teilweise
ausfüllt, und wobei das Abdichtprofil einen zweiten Abschnitt umfasst, der
die Fuge abdeckt und wenigstens eine Fugenkante zumindest teilweise
überlappt.
Bei der Fuge, insbesondere der Dehnfuge, handelt es sich vorzugsweise um
eine Dehnfuge in einem Mauerwerk oder in einer Betonwand oder in einer
Außenfassade eines Gebäudes, beispielsweise in einer Verkleidung aus Wärmedämmplatten.
Je nach Länge der Fuge kann es notwendig sein, ein oder
mehrere Stücke des flexiblen Abdichtbands und/oder des Abdichtprofils
hintereinander anzuordnen. Werden mehrere Stücke Abdichtband in einer
Fuge verwendet, so ist es insbesondere vorteilhaft, wenn das Abdichtprofil
an den Schnittstellen der Abdichtbänder durchgängig ausgeführt ist. Sind
mehre Stücke an Abdichtprofil zu verwenden, so ist es darüber hinaus vorteilhaft,
wenn die Schnittstellen der Abdichtprofile zu den Schnittstellen der
Abdichtbänder versetzt angeordnet sind.
Der erste Abschnitt des Abdichtprofils kann je nach verwendetem Material
als Vollprofil ausgeführt sein, so dass die Fuge bzw. die Schlaufe des
Abdichtbands in ihrer Breite und/oder Tiefe durch den ersten Abschnitt
vollständig ausgefüllt ist. Weiterhin kann der erste Abschnitt ein Profil bzw.
einen Querschnitt aufweisen, der die Fuge bzw. die Schlaufe nur teilweise
ausfüllt. Der erste Abschnitt ist jedoch grundsätzlich in seiner Breite bzw.
seinem Durchmesser so ausgelegt, dass er die Fuge in ihrer gesamten Breite
überspannt, das bedeutet, die Breite bzw. der Durchmesser des ersten
Abschnitts entspricht stets in etwa der Fugenbreite bzw. dem Fugendurchmesser,
so dass das Abdichtprofil fest in der Fuge gehalten wird. In die
Hohlräume in der Fuge kann ein zusätzliches Wärmedämmmaterial eingebracht
sein, um die Isolierung der Fuge zu verbessern.
Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 20 zum Abdichten von Fugen in
Bauwerken, insbesondere von Dehnfugen in einer Außenfassade, insbesondere
unter Verwendung der Anordnung nach Anspruch 1 oder einen der
von Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen oder des Abdichtprofils nach
Anspruch 13 oder einem von Anspruch 13 abhängigen Ansprüchen wird
wenigstens ein flexibles Abdichtband in die Fuge gelegt, wobei das
Abdichtband in der Fuge eine Schlaufe bildet und wenigstens teilweise eine
Fugenkante überlappt, wird ein Abdichtprofil in die Schlaufe eingesetzt,
wobei ein erster Abschnitt des Abdichtprofils in die Schlaufe eingeführt
wird, bis ein zweiter Abschnitt auf wenigstens einer Fugenkante aufliegt und
diese zumindest teilweise überlappt, und wird das Abdichtband vor oder
nach dem Einsetzen des Abdichtprofils außerhalb der Fuge befestigt.
Ein der Erfindung zugrundeliegender Gedanke ist also, durch das Einsetzen
eines Abdichtprofils in die Fuge, insbesondere in die Schlaufe eines flexiblen
Abdichtbands, das die Schlaufe wenigstens teilweise ausfüllt und die Fuge
überlappend abdeckt, eine sehr einfache Fugenabdichtung zu schaffen, die
insbesondere das Eindringen von Feuchtigkeit in die Fuge sicher unterbindet
und gleichzeitig eine isolierende Wirkung aufweist. Vor allem bei sehr
starkem Feuchtigkeitseinfall auf die Außenfassade bietet die Anordnung
gemäß der Erfindung einen sicheren Witterungsschutz. Dadurch, dass das
die Schlaufe durch das Abdichtprofil wenigstens teilweise ausgefüllt ist, wird
eine gute Isolierung der Fuge erreicht, so dass die Fuge keine Kältebrücke in
der Gebäudefassade darstellt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung ist, dass unsaubere
Putzkanten oder Farbablagerungen auf dem Abdichtband von dem
Abdichtprofil abgedeckt werden können, da der zweite Abschnitt auf den
Fugenkanten aufliegt und diese überlappt. Zudem können aufgrund dessen
mit der Anordnung gemäß der Erfindung Fugen mit sehr großen
Schwankungen in der Fugenweite abgedichtet werden. Die Anordnung zur
Abdichtung von Fugen ist also sehr flexibel einsetzbar und aufgrund des
einfachen Aufbaus auch relativ kostengünstig.
Ein Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darüber hinaus, dass
die einzelnen Teile der Anordnung mit sehr einfachen Mittel und sehr
schnell in bzw. an der Fuge angebracht werden können.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Anordnung gemäß
der Erfindung umfasst der erste Abschnitt des Abdichtprofils wenigstens
zwei Vorsprünge, insbesondere Rippen und/oder Federlamellen, die an
jeweils einer Seite eines in die Fuge hineinragenden Schenkels des ersten
Abschnitts, insbesondere paarweise am Schenkel, angeordnet sind. Die
wenigstens zwei Vorsprünge bestehen vorzugsweise aus einem flexiblen
Material, insbesondere aus Kunststoff. Durch die Rippen und/oder
Federlamellen wird ein leichtes Einsetzen des Abdichtprofils in die Fuge
bzw. die Schlaufe ermöglicht und es wird gleichzeitig ein fester Sitz des
Abdichtprofils in der Fuge sichergestellt. Insbesondere die Federlamellen
stehen in der Fuge vorzugsweise unter Spannung, so dass sie der Bewegung
der Fugenwände in zwei Richtungen folgen können und das Abdichtprofil
stets fest in der Fuge sitzt. Die zwischen den Rippen und/oder
Federlamellen bzw. zwischen den Rippen und/oder Federlamellen und der
Fugenwand oder dem zweiten Abschnitt gebildeten Luftkammern dienen
zudem zur Wärmeisolierung. Darüber hinaus kann zur Wärmeisolierung
zudem ein Wärmedämmmaterial in die Fuge bzw. die Schlaufe des
Abdichtbands eingesetzt werden, das unabhängig vom Abdichtprofil oder
zusammen mit diesem in die Fuge eingeführt wird.
Besonders bevorzugt ist es, wenn die Vorsprünge, insbesondere Rippen
und/oder Federlamellen, am Schenkel gegen eine Einführrichtung des
Schenkels gewandt sind, insbesondere mit einer Längsachse des Schenkels auf
ihrer dem zweiten Abschnitt des Abdichtprofils zugewandten Seite einen
Winkel von höchstens 90°, insbesondere zwischen 45° und 90°, einschließen,
um einen Verspreizungseffekt in der Fuge bzw. in der Schlaufe zu erzielen.
Der erste Abschnitt ist vorzugsweise elastisch ausgebildet ist und weist in
einem unverspannten Zustand einen größeren Außendurchmesser auf als ein
mittlerer Fugendurchmesser bzw. Schlaufendurchmesser. Das ist
insbesondere bei der Verwendung des ersten Abschnitts mit Rippen
und/oder Federlamellen erwünscht, da dadurch in der Fuge die Rippen
und/oder Federlamellen unter Spannung stehen. Ist der erste Abschnitt aus
einem Vollmaterial gebildet, sollte der Außendurchmesser nur wenig größer
sein als der mittlere Fugendurchmesser, da sonst das Einbringen des
Abdichtprofils in die Fuge erschwert wird.
In einer konkreten Ausführungsform der Anordnung weist das Abdichtprofil
eine im Wesentlichen T-förmige Querschnittsform auf. Dabei wird der
Längsbalken des T-förmigen Abdichtprofils vom ersten Abschnitt gebildet
und in die Fuge eingeführt. Der zweite Abschnitt entspricht dem Querbalken
des T-förmigen Abdichtprofils und dient zur Abdeckung der Fuge, wobei er
diese an wenigstens einer Seite überlappt. Zum Einsatz des Abdichtprofils in
einer an einer Ecke befindlichen Fuge kann je nach Anforderung der zweite
Abschnitt bzw. der Querbalken des T-förmigen Abdichtprofils teilweise
umgebogen oder gekürzt werden.
Hierzu ist es insbesondere vorteilhaft, wenn der zweite Abschnitt wenigstens
eine Sollbruchstelle umfasst, insbesondere in der Nähe einer
Verbindungsstelle mit dem ersten Abschnitt, vorzugsweise in Form einer zu
der Fuge hin geöffneten Einkerbung, beispielweise eine Rinne oder Rille. Mit
einfachen Hilfsmitteln und/oder durch einfaches Abreißen kann dann ein
Teil des zweiten Abschnitts entfernt werden, um die Anordnung bzw. das
Abdichtprofil beispielsweise in eine an einer Ecke gelegenen Fuge
einzupassen.
Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn das Abdichtprofil einstückig,
insbesondere aus einem flexiblen Material, vorzugsweise aus einem
elastischen Kunststoff, gefertigt ist. Dadurch ist das Abdichtprofil zum
einen günstig in der Herstellung, da es beispielsweise in einem Stück
gegossen oder extrudiert werden kann. Zum anderen lässt sich der erste
Abschnitt einfach und unter Spannung in die Schlaufe einfügen und der
zweite Abschnitt passt sich durch entsprechende Verformung flexibel an die
an die Fugenkante angrenzende Gebäudeoberfläche an, wodurch sich eine
sehr gute Abdichtung erzielen lässt. Als Gebäudeoberfläche wird hier und im
Folgenden die äußere Oberfläche bezeichnet, auf der der zweite Abschnitt
des Abdichtprofils aufliegt und in der die Fuge ausgebildet ist. Der Begriff
Gebäudeoberfläche kann je nach Ausführungsform der Außenfassade und je
nach Arbeitsschritt bei der Verkleidung der Fassade die Oberfläche eines
Mauerwerks oder von Betonplatten, einer Wärmedämmschicht oder auch
einer Spachtel-, Putz oder Farbschicht bezeichnen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Anordnung gemäß der
Erfindung umfasst das Abdichtband eine flexible Trägerschicht und
wenigstens eine auf der Trägerschicht angeordnete, flexible
Abdichtungsschicht, insbesondere aus einem elastischen Kunststoffmaterial.
Die wenigstens eine Abdichtungsschicht dient dazu das Eindringen von
Feuchtigkeit in die Gebäudewand zu verhindern. Dabei kann es vorteilhaft
sein, wenn die der Fugenwand abgewandte Seite des Abdichtbands mit einer
Abdichtungsschicht versehen ist, die lediglich bis zur Fugenkante reicht,
wobei die Trägerschicht über die Fugenkante hinausreicht und an der
Gebäudeoberfläche aufliegt. Das ist von Vorteil, da die Trägerschicht in der
Regel ein sehr dünnes Gewebe ist, das beim weiteren Behandeln der
Gebäudeoberfläche, zum Beispiel beim Überspachteln oder Überputzen,
nicht stört. Die Abdichtungsschicht kann dagegen aus einem relativ starken
Material gefertigt sein, dass zu Unregelmäßigkeiten beim Überspachteln oder
Überputzen führen kann.
Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn wenigstens ein Verankerungselement
zur Verankerung des Abdichtbands an wenigstens einer Fugenkante
vorgesehen ist. Das wenigstens eine Verankerungselement ist vorzugsweise
als Winkelprofil ausgeführt, wobei es nicht auf diese konkrete
Ausführungsform beschränkt ist, und/oder an dem Abdichtband,
insbesondere an der Trägerschicht des Abdichtbands, befestigt. Das
Verankerungselement kann an der Gebäudeoberfläche und/oder an der
Fugenwand aufgelegt und/oder befestigt sein, zum Beispiel mit dieser bzw.
diesen verklebt oder verschraubt sein, und dient dazu das Abdichtband in
der Fuge zu stabilisieren und zu fixieren. Als Materialien für das
Verankerungselement können je nach Anforderung Metalle oder
Metalllegierungen sowie Kunststoffmaterialen oder textile Materialien zum
Einsatz kommen. Bevorzugt ist es dabei, dass die verwendeten Materialien
relativ starr sind, so dass eine stabile Verankerung realisiert werden kann.
In einer konkreten Ausführungsform überlappt wenigstens eine
Abdichtungsschicht des Abdichtbands das Verankerungselement zumindest
teilweise, so dass das Verankerungselement zwischen Abdichtungsschicht
und Trägerschicht gehalten ist. Beispielsweise kann eine der Fugenwand
zugewandte Abdichtungsschicht auf dem Trägermaterial das
Verankerungselement überlappen und an diesem befestigt sein,
beispielsweise angeklebt. Dadurch wird das Verankerungselement fest an
dem Abdichtband fixiert.
Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn wenigstens ein Armierungsgewebe
vorgesehen ist, das am Abdichtband, insbesondere an der Abdichtungsschicht
und/oder an der Trägerschicht, und/ oder an dem wenigstens einen
Verankerungselement befestigt ist. Das Armierungsgewebe kann dann in eine
weitere Materialschicht auf der Gebäudeoberfläche eingearbeitet werden,
wodurch die Abdichtungsanordnung fixiert wird. Vorzugsweise ist das
Armierungsgewebe auf der von der Fugenwand bzw. von der
Gebäudeoberfläche abgewandten Seite des Verankerungselements an diesem
befestigt und von dem Abdichtband bzw. der Trägerschicht des
Abdichtbands überdeckt. Dadurch wird zum einen eine fester Halt des
Armierungsgewebes erreicht und ein sichtbarer Übergang in einer Spachteloder
Putzschicht zwischen dem relativ starken Verankerungselement und der
Gebäudeoberfläche vermieden. Das Armierungsgewebe kann beispielsweise
au Glasfasersträngen bestehen. Darüber hinaus können alle hierfür
geeigneten Gewebe oder Matten zum Einsatz kommen.
Das Abdichtprofil gemäß Anspruch 13, zum Abdichten von Fugen in
Bauwerken, insbesondere von Dehnfugen in einer Außenfassade, zur
Verwendung in einer Anordnung nach Anspruch 1 oder einen der von
Anspruch 1 abhängigen Ansprüche, umfasst einen ersten Abschnitt, der in
die Fuge hineinragt und einen zweiten Abschnitt, der die Fuge abdeckt und
wenigstens eine Fugenkante zumindest teilweise überlappt.
Besonders bevorzugt ist es, wie vorangehend ausgeführt, wenn der erste
Abschnitt wenigstens zwei Vorsprünge, insbesondere Rippen und/oder
Federlamellen umfasst, die an jeweils einer Seite eines in die Fuge
hineinragenden Schenkel des ersten Abschnitts, insbesondere paarweise, am
Schenkel angeordnet sind. Die Vorsprünge, insbesondere Rippen und/oder
Federlamellen, sind vorzugsweise am Schenkel gegen eine Einführrichtung
des Schenkels gewandt und schließen insbesondere mit einer Längsachse des
Schenkels auf ihrer dem zweiten Abschnitt des Abdichtprofils zugewandten
Seite einen Winkel von höchstens 90°, insbesondere zwischen 45° und 90°,
ein, um einen Verspreizungseffekt zu erzielen.
Insbesondere vorteilhaft ist es auch, wenn der erste Abschnitt elastisch
ausgeführt ist und in einem unverspannten Zustand einen größeren
Außendurchmesser aufweist als ein mittlerer Fugendurchmesser, so dass wie
vorangehend beschrieben, das Abdichtprofil unter Spannung in der Fuge
gehalten wird.
In einer konkreten Ausführungsform des Abdichtprofils bildet das
Abdichtprofil mit seinem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt eine
im Wesentlichen T-förmige Querschnittsform aus.
Der zweite Abschnitt umfasst vorzugsweise wenigstens eine Sollbruchstelle,
insbesondere in der Nähe einer Verbindungsstelle mit dem ersten Abschnitt,
vorzugsweise in Form einer zu der Fuge geöffneten Einkerbung,
beispielsweise ein Rinne oder Rille, so dass das Abdichtprofil auch in Ecken
eingepasst werden kann.
Insbesondere vorteilhaft kann es weiterhin sein, wenn erste Abschnitt
und/oder der zweite Abschnitt einstückig, insbesondere aus einem flexiblen
Material, vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoff, gefertigt sind bzw.
ist.
Bei dem Verfahren zum Abdichten einer Fuge, insbesondere einer Dehnfuge
werden bzw. wird das Abdichtband und/oder ein an dem Abdichtband
befestigtes Armierungsgewebe und/oder ein an dem Abdichtband befestigtes
Verankerungselement nach dem Einsetzen in die Fuge wenigstens teilweise
in eine Materialschicht eingearbeitet, insbesondere überspachtelt und/oder
überputzt und/oder überstrichen, und anschließend wird das Abdichtprofil
in die vom Abdichtband gebildete Schlaufe eingesetzt. Gegebenenfalls kann
die anschließend die gesamte Oberfläche samt Abdichtprofil überstrichen
werden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen weiter erläutert.
Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- eine Schnittzeichnung einer vorteilhafte Ausführungsform einer
Anordnung gemäß der Erfindung,
- FIG 2
- eine perspektivische Ansicht eines Teils der Anordnung nach FIG 1,
- FIG 3
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren, abgewandelten
Ausführungsform der Anordnung nach FIG 2,
- FIG 4
- eine perspektivische Ansicht eines Abdichtprofils gemäß der
Erfindung.
Einander entsprechende Teile und Größen sind in den FIG 1 bis 4 mit
denselben Bezugszeichen versehen.
FIG 1 zeigt eine Schnittdarstellung einer vorteilhaften Ausführungsform der
Anordnung gemäß der Erfindung. In einer Wärmedämmschicht 1 auf einer
Gebäudewand 2 ist eine Dehnfuge 3 zum Ausgleich von
Temperaturschwankungen ausgebildet. Auf der Wärmedämmschicht 1 ist
weiterhin eine Putzschicht 4 aufgebracht. Die Dehnfuge 3 ist zu einem Teil
mit einem Dämmmaterial 5, insbesondere einem Schaumstoffmaterial,
ausgefüllt und mit einer erfindungsgemäßen Anordnung abgedichtet.
Die Anordnung zur Abdichtung umfasst ein Abdichtband 6, das aus einer
Trägerschicht 7 und zwei Abdichtungsschichten 8 besteht. Die Trägerschicht
7 ist ein feines Gewebe, insbesondere aus einer Kunststofffaser. Die
Abdichtungsschichten 8 können aus demselben oder aus verschiedenen
geeigneten Abdichtungsmaterialien, vorzugsweise elastischen
Kunststofffolien bestehen. Die Abdichtband 6 ist in die Dehnfuge 3
eingesetzt, wobei es eine Schlaufe bildet, und wird von rechtwinkligen
Verankerungselementen 9 in der Dehnfuge gehalten. In die die durch das
Abdichtband 6 gebildete Schlaufe ist ein Abdichtprofil 13 eingesetzt, das die
Schlaufe wenigstens teilweise ausfüllt.
Die Verankerungselemente 9 sind am Abdichtband 6 befestigt. Ein an einer
Dehnfugenwand 10 anliegender Schenkel 9a des Verankerungselements 9 ist
an seinem Ende zwischen der einer Dehnfugenwand 10 zugewandten
Abdichtungsschicht 8 und der Trägerschicht 7 gehalten. Auf der von der
Dehnfugenwand abgewandten Seite des Abdichtbands 6 reicht die
Abdichtungsschicht 8 bis zu einer Dehnfugenkante 12.
Der Schenkel 9a des Verankerungselements 9 ist an der der Dehnfugenwand
10 abgewandten Seite an der Trägerschicht 7 befestigt, insbesondere
angeklebt. Der zweite Schenkel 9b des Verankerungselements 9 liegt auf der
Wärmedämmschicht 1 auf. Auf der von der Wärmedämmschicht 1
abgewandten Seite ist auf dem Schenkel 9b ein Armierungsgewebe 11
befestigt, insbesondere aufgeklebt, wobei das Armierungsgewebe 11 im
Bereich des Schenkels 9b von der Trägerschicht 7 überdeckt ist. Das
Armierungsgewebe 11 ist in die Putzschicht 4 eingearbeitet, wodurch die
gesamte Anordnung fixiert ist. Die Verankerungselemente 9 können
zusätzlich mit der Wärmedämmschicht 1 verklebt oder verschraubt werden.
Das Abdichtprofil 13 ist annähernd T-förmig ausgeführt und setzt sich aus
einem ersten Abschnitt 13a, der in die Dehnfuge 3 hineinragt und einem
zweiten Abschnitt 13b, der die Dehnfuge 3 abdeckt, wobei er die
Dehnfugenkante 12 überlappt, zusammen. Am ersten Abschnitt 13a sind
beidseitig, jeweils paarweise Federlamellen 14 ausgebildet, die bis zum
Abdichtband 6 bzw. bis zur Dehnfugenwand 10 reichen und mit einem
Schenkel 15 einen Winkel α zwischen etwa 90° und etwa 45° einschließen.
Der Außendurchmesser des ersten Abschnitts 13a ist vorzugsweise größer
als ein mittlerer Fugendurchmesser, so dass nach dem Einsetzen des
Abdichtprofils 13 die Federlamellen 14 unter Spannung stehen.
Der zweite Abschnitt 13b weist Sollbruchstellen 16 in Form von zu der
Dehnfuge 3 hin geöffneten Rillen auf. Entlang dieser Sollbruchstellen 16
kann ein Teil des zweiten Abschnitts 13b einfach abgerissen oder durch
einfache Mittel abgetrennt werden, zum Beispiel um den Einsatz des
Abdichtprofils 13 in einer neben einer Gebäudeecke gelegenen Dehnfuge 3
zu ermöglichen.
FIG 2 zeigt einen Teil der Anordnung nach FIG 1. Dargestellt ist die
Abdichtungsschicht 8 des Abdichtbandes 6 auf der von der Dehnfugenwand
10 abgewandten Seite. An diesem befestigt sind die Verankerungselemente 9
insbesondere der Schenkel 9a der Verankerungselemente 9. Auf dem
Schenkel 9b der Verankerungselemente 9 ist das Armierungsgewebe 11
befestigt. Die Trägerschicht 7, die sich vorzugsweise zwischen der
Abdichtungsschicht 8 und dem Schenkel 9a bzw. über dem
Armierungsgewebe 11 befinden kann, wurde für eine übersichtlichere
Darstellung weggelassen. Die in FIG 2 dargestellt Anordnung wird mit dem
Abdichtband 6 bzw. der Abdichtungsschicht 8 voran in eine Dehnfuge 3
eingesetzt. Anschließend kann das Armierungsgewebe 11 zusammen mit den
Verankerungselementen 9 überputzt werden.
In FIG 3 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Anordnung nach FIG
2 dargestellt. Hier ist nur ein Verankerungselement 9 an der
Abdichtungsschicht 8 des Abdichtbands 6 vorgesehen. Die Anordnung nach
FIG 3 kann dann in eine in einer Gebäudecke angeordnete Dehnfuge 3
eingesetzt werden. Die Dehnfuge 3 kann beispielsweise zwischen zwei
rechtwinklig zueinander angeordneten Wärmedämmschichten 1 bzw.
Wärmedämmplatten ausgebildet sein. An der Seite der Anordnung, die die
Gebäudeecke umgreifen soll, ist das Verankerungselement 9 weggelassen und
das Armierungsgewebe 11 direkt an der Abdichtungsschicht 8 bzw. am
Abdichtband 6 befestigt und so ausgerichtet, dass es mit dem
Armierungsgewebe 11 auf der Seite der Abdichtungsschicht 8 mit
Verankerungselement 9 einen rechten Winkel bildet. Die in FIG 3 dargestellt
Anordnung wird wiederum mit der Abdichtungsschicht 8 voran in die
Dehnfuge 3 eingesetzt, so dass das Armierungsgewebe 11 jeweils auf den
zueinander rechtwinkligen Wärmedämmschichten 1 aufliegt. Anschließend
kann das Armierungsgewebe 11 zusammen mit dem einen
Verankerungselement 9 überputzt werden.
In FIG 4 ist ein erfindungsgemäßes Abdichtprofil 13, wie es in der
Anordnung nach FIG 1 Verwendung findet, dargestellt. Wie vorangehend
beschrieben umfasst das Abdichtprofil 13 einen ersten Abschnitt 13a mit
Federlamellen 14 an einem Schenkel 15 der in die Dehnfuge 3 hineingeführt
wird, bis ein zweiter Abschnitt 13b des Abdichtprofils 13 die Dehnfuge 3
abdeckt. Am zweiten Abschnitt 13b sind Sollbruchstellen 16 ausgebildet,
entlang deren ein Teil des zweiten Abschnitts 13b abgetrennt werden kann.
Bezugszeichenliste
- 1
- Wärmedämmschicht
- 2
- Gebäudewand
- 3
- Dehnfuge
- 4
- Putzschicht
- 5
- Dämmmaterial
- 6
- Abdichtband
- 7
- Trägerschicht
- 8
- Abdichtungsschicht
- 9, 9a, 9b
- Verankerungselemente
- 10
- Dehnfugenwand
- 11
- Armierungsgewebe
- 12
- Dehnfugenkante
- 13, 13a, 13b
- Abdichtprofil
- 14
- Federlamellen
- 15
- Schenkel
- 16
- Sollbruchstelle
- α
- Winkel