Die Erfindung betrifft eine Doppelschubzentrifuge gemäss dem Oberbegriff des
unabhängigen Anspruchs 1.
Zur Trocknung feuchter Substanzen oder feuchter Substanzgemische sind
Zentrifugen in den verschiedensten Ausführungsformen weit verbreitet und werden
auf den verschiedensten Gebieten eingesetzt. So kommen beispielsweise zur
Trocknung hochreiner pharmazeutischer Produkte diskontinuierlich arbeitende
Zentrifugen, wie Schälzentrifugen bevorzugt zum Einsatz, während insbesondere
dann, wenn kontinuierlich grosse Mengen eines fest-flüssig Gemischs getrennt
werden sollen, kontinuierlich arbeitende Schubzentrifugen vorteilhaft eingesetzt
werden. Dabei kommen je nach Anforderung Ein- oder Mehrstufige
Schubzentrifugen, sowie sogenannte Doppelschubzentrifugen zum Einsatz.
Bei den verschiedenen Typen der zuletzt genannten Klasse von Schubzentrifugen
wird ein fest-flüssig Gemisch, beispielsweise eine Suspension oder ein feuchtes Salz
oder Salzgemisch, durch ein Einlaufrohr über einen Gemischverteiler einer schnell
rotierenden Trommel, die als Filtersieb ausgestaltet ist, zugeführt, so dass auf Grund
der wirkenden Fliehkräfte die flüssige Phase durch das Filtersieb ausgeschieden
wird, während im Inneren an der Trommelwand ein Feststoffkuchen abgeschieden
wird. Dabei ist in der rotierenden Trommel ein im wesentlichen scheibenförmiger,
synchron mitrotierender Schubboden angeordneten, der in axialer Richtung in der
Trommel mit einer gewissen Amplitude oszilliert, so dass ein Teil des getrockneten
Feststoffkuchens an einem Ende der Trommel herausgeschoben wird. Bei der
entgegengesetzten Bewegung des Schubbodens wird ein an den Schubboden
angrenzender Bereich der Trommel freigegeben, der dann durch das Einlaufrohr und
über den Gemischverteiler wieder mit neuem Gemisch beschickt werden kann. Dabei
können je nach eingesetztem Typ mit modernen Hochleistungs-Schubzentrifugen
problemlos Durchsatzmengen in einer Grössenordnung von 100 Tonnen pro Stunde
erreicht werden, wobei Trommeldurchmesser bis zu 1000 mm und mehr durchaus
üblich sind und typische Rotationsfrequenzen der Trommel, abhängig vom
Trommeldurchmesser von bis zu 2000 Umdrehungen pro Minute und mehr erreicht
werden können. Dabei bedingt in der Regel ein grösserer Trommeldurchmesser
wegen der auftretenden starken Fliehkräfte eine kleinere maximale
Rotationsfrequenz der Trommel. Selbstverständlich können die Betriebsparameter,
wie z.B. die Rotationsfrequenz der Trommel, die pro Zeiteinheit zugeführte Menge an
Gemisch oder auch der Trommeldurchmesser oder der Typ der eingesetzten
Schubzentrifuge auch von dem zu trocknenden Material selbst, dem Gehalt an
Flüssigkeit usw. abhängen.
Bei den bekannten Doppelschubzentrifugen gelangt das Gemisch üblicherweise über
ein stehendes Einlaufrohr und einen Gemischverteiler in die Mitte der
Zentrifugentrommel, wobei der Gemischverteiler mit der Zentrifugentrommel
synchron rotiert. Durch einen in der Mitte der Zentrifugentrommel angeordneten
Schubboden, der entlang der Längsachse der Zentrifugentrommel oszilliert und mit
dem Gemischverteiler wirkfest verbunden sein kann, ist das Gemisch im
Zusammenspiel mit dem Gemischverteiler, abwechslungsweise der vorderen oder
hinteren Tommelhälfte zuführbar. Dadurch sind zwei Einlaufzonen vorhanden, so
dass pro Zeiteinheit entsprechend grössere Mengen an Gemisch verarbeitet werden
können. Der Feststoffkuchen wird dabei durch den Schubboden zum jeweiligen Ende
der Trommel transportiert und über eine Auffangrinne ausgetragen.
Eine bekannte Doppelschubzentrifuge, die nach dem zuvor geschilderten Prinzip
arbeitet, ist beispielsweise in der EP 0 635 309 B1 eingehend beschrieben. Die
Vorteile gegenüber konventionellen ein- oder mehrstufigen Schubzentrifugen liegen
auf der Hand. Unter anderem ist hier die doppelte Einlaufzone zu nennen, wodurch
ein deutlich erhöhtes Flüssigkeitsschluckvermögen erreicht wird, so dass Gemische
mit niedrigeren Einlaufkonzentrationen, d.h. mit höherem Flüssigkeitsgehalt
verarbeitet werden können, wobei gleichzeitig höhere Gesamtzulaufmengen an
Gemisch verarbeitbar sind. Darüber hinaus resultiert bei gleicher Hubzahl ein
doppeltes Festoff-Fördervermögen und damit eine spezifisch geringere
Transportarbeit. Dabei entspricht der Platzbedarf derjenigen normaler
Schubzentrifugen gleicher Baugrösse.
Typische Einsatzbereiche für Doppelschubzentrifugen sind unter anderem gut
entwässerbare Produkte, wie zum Beispiel Meersalz, wo insbesondere die doppelte
Ausnützung der Schubbewegung voll zum Tragen kommt. Ein weiteres typisches
Anwendungsgebiet sind schlecht filtrierbare Produkte oder Gemische mit niedrigen
Einlaufkonzentrationen (also mit hohem Flüssigkeitsgehalt). Hier wirkt sich das im
Vergleich zu gewöhnlichen Schubzentrifugen höhere Flüssigkeitsschluckvermögen
besonders positiv aus. Es können kleinere Einlaufkonzentrationen oder höhere
Suspensionsmengen verarbeitet werden, ohne dass es zum Schwemmen kommt.
Allerdings weisen die bekannten Schubzentrifugen auch verschiedene gravierende
Nachteile auf. Auch wenn mit den bekannten Doppelschubzentrifugen niedrigere
Einlaufkonzentrationen verarbeitet werden können als mit gewöhnlichen ein- oder
mehrstufigen Schubzentrifugen, darf die Einlaufkonzentration des zu verarbeitenden
Gemischs nicht beliebig klein sein. D.h., wenn der Anteil an Flüssigkeit im Gemisch
zu hoch ist, beispielsweise 50% oder 70% oder 80% oder gar mehr als 90%
Flüssigphase beträgt, muss das Gemisch in mehr oder weniger aufwendigen
Verfahren voreingedickt werden. Bei zu hohem Flüssigkeitsgehalt wird nämlich eine
gleichmässige Verteilung des zu trocknenden Gemischs über den Umfang der
Siebtrommel zunehmend erschwert. Das kann einerseits zu sehr schädlichen
Vibrationen der Siebtrommel und damit zu vorzeitigem Verschleiss von Lagern und
Antrieb führen; im schlimmsten Fall sogar zu einem Sicherheitsproblem im Betrieb
werden. Andererseits bewirkt ein ungleichmässig über den Umfang der Siebtrommel
verteilter Feststoffkuchen Probleme beim Waschen. Daher stehen zur
Vorentwässerung zum Beispiel statische Eindicker, Bogensiebe oder die bestens
bekannten Hydrozyklone zur Verfügung. Es liegt auf der Hand, dass der Einsatz
solcher Vorentwässerungssysteme sowohl verfahrenstechnisch als auch apparativ
sehr aufwendig und damit teuer ist.
Ein weiterer gravierender Nachteil bei der Verarbeitung von Gemischen kleiner
Einlaufkonzentration besteht darin, dass praktisch die gesamte Menge an Flüssigkeit,
die mit dem Gemisch zugeführt wird, auf die volle Umfangsgeschwindigkeit
beschleunigt werden muss, bevor sie durch das Filtersieb der Siebtrommel
ausgeschieden wird. Das gleiche trifft auf kleinste Partikel im Gemisch zu, die
ebenfalls durch das Sieb vom Feststoffkuchen abschieden werden sollen. Das ist
energetisch äusserst ungünstig und beeinflusst das Betriebsverhalten der Zentrifuge
deutlich negativ.
Aber selbst bei der Verarbeitung von Gemischen mit deutlich höherer
Feststoffkonzentration zeigen die aus dem Stand der Technik bekannten Zentrifugen
zum Teil massive Nachteile. So wird das durch das Einlaufrohr in den
Gemischverteiler eingebrachte Gemisch beim Auftreffen auf die Siebtrommel in
kürzester Zeit auf die volle Umfangsgeschwindigkeit der Trommel beschleunigt.
Insbesondere bei empfindlichen Substanzen kann das unter anderem zu Kornbruch
führen. Das heisst, dass beispielsweise Feststoffkörner, die in einer der Zentrifuge
zugeführten Suspension verteilt sind, bei dem abrupten Beschleunigungsvorgang in
unkontrollierter Weise in kleinere Stücke zerbersten, was negative Einflüsse auf die
Qualität des produzierten Feststoffkuchens haben kann, wenn beispielsweise die
Partikelgrösse der Körner im Endprodukt eine Rolle spielt.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verbesserte Doppelschubzentrifuge
vorzuschlagen, die die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile weitgehend
vermeidet.
Die diese Aufgaben lösenden Gegenstände der Erfindung sind durch die Merkmale
des unabhängigen Anspruchs 1 gekennzeichnet.
Die jeweiligen abhängigen Ansprüche beziehen sich auf besonders vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung.
Die erfindungsgemässe Doppelschubzentrifuge umfasst eine um eine Drehachse
rotierbare Siebtrommel zur Trennung eines Gemischs in einen Feststoffkuchen und
eine Flüssigphase, sowie einen in der Siebtrommel angeordneten Gemischverteiler
mit einer Schubbodenvorrichtung, die entlang der Drehachse hin- und herbewegbar
angeordnet ist, so dass der Feststoffkuchen wechselseitig mit einem äusseren
Ringbereich verschiebbar ist. Weiter umfasst die Doppelschubzentrifuge eine
Einspeiseeinrichtung, mit welcher das Gemisch über den Gemischverteiler in einen
Leerraum einbringbar ist, der angrenzend an den äusseren Ringbereich beim
Verschieben des Feststoffkuchens durch die Schubbodenvorrichtung entsteht. Dabei
weist die Schubbodenvorrichtung beidseitig Beschleunigungsflächen auf, die
bezüglich der radialen Richtung unter einem vorgebbaren Neigungswinkel geneigt
sind, so dass das durch die Einspeiseeinrichtung eingebrachte Gemisch vor
Erreichen der Siebtrommel auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit
beschleunigbar ist.
Dadurch, dass die Schubbodenvorrichtung gegen die radiale Richtung geneigte
Beschleunigungsflächen aufweist, trifft ein durch die Einspeiseeinrichtung in den
Gemischverteiler eingebrachtes Gemisch nicht unmittelbar auf die Siebtrommel.
Vielmehr wird das einlaufende Gemisch auf die Beschleunigungsflächen aufgebracht,
die gegen die radiale Richtung geneigt sind. Dadurch wird eine verlangsamte
Beschleunigung des neu eingebrachten Gemischs auf die Umfangsgeschwindigkeit
der Siebtrommel erreicht, wodurch insbesondere Kornbruch und andere schädigende
Einflüsse, wie sie beim abrupten Beschleunigen in den aus dem Stand der Technik
bekannten Doppelschubzentrifugen auftreten, verhinderbar sind. Somit ist durch die
erfindungsgemässe Doppelschubzentrifuge ein Zerbersten von im Gemisch
enthaltenen Feststoffkörner vermeidbar, weil der Beschleunigungsvorgang über den
vorgebbaren Neigungswinkel der Beschleunigungsflächen kontrollierbar ist, d.h. dass
die Beschleunigung selbst beispielweise durch eine geeignete Wahl des
Neigungswinkels der Beschleunigungsfläche einstellbar ist. Dadurch kann die
Qualität des produzierten Feststoffkuchens, insbesondere bei Produkten bei welchen
beispielsweise die Partikelgrösse oder die Form der Körner im Endprodukt eine Rolle
spielen, deutlich gesteigert werden. In ganz speziellen Fällen ist es sogar möglich, in
ein und derselben Doppelschubzentrifuge in einem Arbeitsgang, d.h. im wesentlichen
gleichzeitig, Produkte unterschiedlicher Qualität herzustellen, indem beispielsweise
der Neigungswinkel der beidseitig an der Schubbodenvorrichtung angeordneten
Beschleunigungsflächen unterschiedlich gewählt wird.
Die wesentlichen Komponenten sowie die grundlegende Funktionsweise einer
Doppelschubzentrifuge sind aus dem Stand der Technik bekannt, so dass im
folgenden vorrangig auf die erfindungswesentlichen Merkmale Bezug genommen
werden kann.
Die erfindungsgemässe Doppelschubzentrifuge umfasst in an sich bekannter Weise
eine um eine Drehachse über eine Trommelachse rotierbare Siebtrommel, die in
einem Gehäuse untergebracht ist. Die Trommelachse steht mit einem
Trommelantrieb in Wirkverbindung, so dass die Siebtrommel durch den
Trommelantrieb in schnelle Rotation um die Drehachse versetzbar ist. Die
Siebtrommel weist dabei Sieböffnungen auf, durch die in bekannter Weise bei
schneller Rotation Flüssigphase aus einem Gemisch, das auf eine innere
Umfangsfläche der Siebtrommel aufgebracht wurde, durch die auftretenden
Fliehkräfte nach aussen abführbar ist. Das auf die innere Umfangsfläche der
Siebtrommel aufgebrachte Gemisch wird so durch die herrschenden sehr starken
Fliehkräfte in einen Feststoffkuchen, der sich auf der inneren Umfangsfläche der
Siebtrommel ablagert, und die Flüssigphase getrennt.
Insbesondere kann in einem für die Praxis besonders wichtigen Beispiel die
Siebtrommel in an sich bekannter Weise als skelettartige Stütztrommel ausgestaltet
sein, die zur Bildung der entsprechenden Siebflächen mit speziellen Filterfolien an
ihrem Umfang ausgekleidet sind, d.h. die skelettartige Stütztrommel kann
beispielsweise mit einem oder mehreren Filtersieben mit unterschiedlich oder gleich
grossen Filteröffnungen zur Abscheidung der Flüssigphase ausgestaltet sein.
Innerhalb der Siebtrommel ist ein Gemischverteiler angeordnet, der es gestattet
Gemisch auf die Umfangsfläche der Siebtrommel zu verteilen, wobei der
Gemischverteiler eine Einlaufeinrichtung und eine Schubbodenvorrichtung mit
Schubbodenplatte umfasst.
Das Gemisch gelangt im Betriebszustand über die Einspeiseinrichtung in die
Einlaufeinrichtung und ist in bekannter Weise aufgrund einer oszillatorischen
Bewegung der Schubbodenvorrichtung abwechslungsweise der vorderen oder
hinteren Hälfte der Siebtrommel zuführbar. Die Einlaufeinrichtung ist dabei in einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel mit der Siebtrommel starr gekoppelt und rotiert
daher synchron mit der Siebtrommel und dem Gemischverteiler. Die oszillatorische
Bewegung vollführt jedoch nur der Gemischverteiler mit seinen Komponenten, d.h.
mit der Schubbodenplatte, dem Verbindungselement, der Schubbodenvorrichtung
und dem äusseren Ringbereich. Somit besteht im Betriebszustand eine
oszillatorische Relativbewegung zwischen dem oszillierenden Gemischverteiler und
der in axialer Richtung unbeweglichen Einlaufeinrichtung, so dass das Gemisch
abwechslungsweise der vorderen oder hinteren Hälfte der Siebtrommel zuführbar ist.
Die Schubbodenvorrichtung, die in einer speziellen Ausführungsvariante wirkfest mit
der Schubbodenplatte verbunden sein kann, ist dabei bevorzugt in Form einer
Kreisscheibe mit einem äusseren Ringbereich ausgebildet, wobei der Ringbereich an
einem peripheren Bereich der Schubbodenvorrichtung so ausgebildet und
angeordnet ist, dass mit dem Ringbereich der in der Siebtrommel abgelagerte
Feststoffkuchen abwechselnd in beide Richtungen der Drehachse verschiebbar ist.
Die Schubodenplatte ist in an sich bekannter Weise mittels einer Schubachse an eine
Schubvorrichtung mit Umsteuereinheit gekoppelt, so dass die
Schubbodenvorrichtung in Richtung der Drehachse in eine oszillatorische Bewegung
mit vorgebbarem Hub versetzbar ist. Durch die oszillatorische Bewegung der
Schubbodenvorrichtung ist der auf der Umfangsfläche der Siebtrommel abgelagerte
Feststoffkuchen durch den äusseren Ringbereich abwechselnd in beide Richtungen
der Drehachse verschiebbar, so dass der Feststoffkuchen durch den äusseren
Ringbereich in axialer Richtung zum jeweiligen Ende der Siebtrommel transportierbar
ist und über eine Austragsöffnung von der Flüssigphase getrennt aus der
Doppelschubzentrifuge abführbar ist.
Wesentlich für die Erfindung ist dabei, dass die Schubbodenvorrichtung in einem
vorgebbaren Bereich in Form von Beschleunigungsflächen so ausgestaltet ist, dass
das von der Einspeiseeinrichtung eingebrachte Gemisch vor Erreichen der
Siebtrommel auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigbar ist.
Dazu wird das Gemisch aus der Einspeiseeinrichtung abwechselnd jeweils einer
Seite der Schubbodenvorrichtung zugeführt. Wenn das Gemisch in der
Einspeiseeinrichtung nicht bereits auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit
vorbeschleunigbar ist, gelangt das Gemisch im wesentlichen unter der Wirkung der
Schwerkraft auf eine entsprechende Oberfläche der Schubbodenvorrichtung und
erreicht schliesslich die bezüglich der radialen Richtung unter einem vorgebbaren
Neigungswinkel geneigte Beschleunigungsfläche. Das Gemisch fliesst über bzw.
entlang der Beschleunigungsfläche und gelangt so auf die Umfangsfläche der
Siebtrommel. Hier gelangt das Gemisch in den durch die Oszillationsbewegung der
Schubbodenvorichtung geschaffenen Leerraum an der Umfangsfläche der
Siebtrommel, und wird auf die Rotationsgeschwindigkeit der Siebtrommel
beschleunigt. Durch die enorm hohen Fliehkräfte, die auf das im Leerraum
abgelagerte Gemisch einwirken, wird die im Gemisch enthaltene Flüssigphase durch
die Sieböffnungen aus der Siebtrommel abgeführt.
Dadurch, dass die Beschleunigungsfläche gegen die radiale Richtung geneigt ist, ist
im Bereich der Beschleunigungsfläche die Fliessgeschwindigkeit im Vergleich zur
Geschwindigkeit im freien Fall des Gemisches in Richtung zur Umfangsfläche gezielt
veränderbar, so dass das Gemisch im Bereich der Beschleunigungsflächen mit
zunehmender Annäherung an den äusseren Ringbereich allmählich beschleunigbar
ist. Das heisst, das Gemisch wird im Bereich der Beschleunigungsflächen der
erfindungsgemässen Doppelschubzentrifuge auf besonders schonende Weise nach
und nach auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt, um dann bei
Erreichen der Umfangsfläche schliesslich die volle Rotationsgeschwindigkeit der
Siebtrommel zu erreichen.
Der Wert des Neigungswinkels der Beschleunigungsfläche gegen die radiale
Richtung kann dabei beispielsweise zwischen 0° und 90° liegen, im einzelnen
zwischen 10° und 30°oder zwischen 30° und 60°, insbesondere zwischen 60° und
70°, bevorzugt jedoch zwischen 55° und 75°. Selbstverständlich ist es im speziellen
auch möglich, dass der Wert des Neigungswinkels grösser als 70° ist und sogar nahe
bei 90° liegen kann. Ganz generell kann festgestellt werden, dass in der Regel in
Bezug auf die radiale Richtung ein eher nicht zu spitzer Winkel von Vorteil ist, wobei
ein optimaler Wert des entsprechenden Neigungswinkels unter anderem vom Wert
des Haftreibwinkels des zu entwässernden Produkts bestimmt ist.
Dabei können sich die Beschleunigungsflächen entweder nur über einen Teilbereich
der Schubbodenvorrichtung erstrecken oder aber auch über die gesamte radiale
Höhe der Schubbodenvorrichtung, wobei die Schubbodenvorrichtung je nach
Erfordernis ganz oder teilweise als im wesentlichen hohles Rahmengestell oder ganz
oder teilweise aus Vollmaterial aufgebaut sein kann. Selbstverständlich ist es
möglich, dass die beiden Beschleunigungsflächen gleiche oder unterschiedliche
Neigungswinkel aufweisen können.
In einem für die Praxis besonders relevanten Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemässen Doppelschubzentrifuge ist die Beschleunigungsfläche als
Filtersieb zur Abscheidung von Flüssigphase aus dem Gemisch ausgebildet. Dabei
sind bevorzugt beide Beschleunigungsflächen als Filtersieb ausgestaltet.
Selbstverständlich kann auch nur eine Beschleunigungsfläche als Filtersieb
ausgestaltet sein, oder aber die beiden Beschleunigungsflächen können jeweils
unterschiedlich ausgestaltete Filtersiebe aufweisen. Dabei können die beiden
unterschiedlichen Filtersiebe zum Beispiel aus verschiedenen Materialien aufgebaut
sein, oder die Grösse der Filterporen kann verschieden sein. Dadurch ist es möglich,
in ein und demselben Arbeitsgang aus dem gleichen Gemisch zwei verschiedene
Feststoffkuchen von unterschiedlicher Qualität, d.h. mit unterschiedlichen
Eigenschaften zu produzieren.
Insbesondere kann in einem für die Praxis besonders wichtigen Ausführungsbeispiel
die Beschleunigungsfläche als Filtersieb auf einem skelettartigen Stützkörper
angeordnet sein, der zur Bildung des Filtersiebs mit speziellen Filterfolien
ausgestattet sein kann, d.h. der skelettartige Stützkörper kann beispielsweise mit
einem oder mehreren Filtersieben, die eventuell zur Abscheidung in verschiedenen
Stufen unterschiedlich grosse Filteröffnungen aufweisen können, ausgestattet sein.
Dabei kommen ganz allgemein als Filtersiebe unter anderem Spaltsiebe oder
beispielsweise Siebbleche in Frage. Die Filtersiebe können dabei vorteilhaft auf
unterschiedliche Weise mit Filteröffnungen unterschiedlicher Grösse versehen
werden. Insbesondere die zuvor erwähnten Siebbleche können unter anderem
gestanzt, gebohrt, gelasert, Elektronenstrahl gelocht oder Wasserstrahl geschnitten
sein, wobei grundsätzlich auch andere Techniken in Frage kommen. Die Siebe selbst
können dabei je nach Anforderung aus verschiedenen, insbesondere
korrosionsbeständigen Werkstoffen, wie beispielsweise aus Kunststoff,
Verbundwerkstoffen oder unterschiedlichen Stählen wie 1.4462, 1.4539 oder 2.4602
oder aus anderen geeigneten Materialien gefertigt sein. Zum Schutz gegen
Verschleiss können die Filtersiebe darüber hinaus mit geeigneten Schichten
versehen sein, zum Beispiel mit Hartchrom Schichten, Wolfram-Carbid (WC),
Keramik oder anders gehärtet sein. Die Stärke der Filterbleche beträgt dabei
typischerweise 0,2 mm bis 5 mm wobei auch deutlich andere Blechstärken möglich
sind.
Insbesondere zur Verarbeitung von besonders empfindlichen Gemischen kann die
Einspeiseeinrichtung einen Einlauftrichter zur Vorbeschleunigung des Gemischs
umfassen. Dadurch ist das Gemisch bereits vor dem Einbringen in den
Gemischverteiler auf eine vorgebbare Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigbar
und somit noch schonender behandelbar. Dabei ist die Rotationsgeschwindigkeit, auf
die das Gemisch bereits im Einlauftrichter vorbeschleunigbar ist, beispielsweise
durch Wahl der Grösse und / oder des Öffnungswinkels des Einlauftrichters
vorgebbar.
Dabei kann der Einlauftrichter auch unabhängig von dem Gemischverteiler um eine
separate Antriebsachse drehbar angeordnet und mittels eines Antriebs mit einer
vorgebbaren Drehzahl um die Antriebsachse rotierbar ausgestaltet und angeordnet
sein. Dadurch ist die Vorbeschleunigung unabhängig von der Geometrie des
Einlauftrichters durch die Einstellung der Drehzahl des Antriebs frei wählbar.
Insbesondere können geeignete Einrichtungen zur Steuerung und / oder Regelung
vorgesehen sein, so dass zum Beispiel auch während des Betriebes die Drehzahl
des Antriebs frei variierbar ist. So ist beispielsweise im Betrieb die Qualität des
Feststoffkuchens anpassbar, oder es ist beispielsweise durch geeignete Steuerung
und / oder Regelung der Drehzahl des Antriebs und damit des Einlauftrichters rechts
und links von der Schubbodenvorrichtung jeweils in ein und derselben
Doppelschubzentrifuge aus einem Gemisch eine unterschiedliche Produktqualität
herstellbar.
Vorteilhaft kann der Einlauftrichter auch als Vorfiltersieb zur Vorabscheidung von
Flüssigphase aus dem Gemisch ausgebildet sein, wobei vorzugsweise Auffangmittel
zur Sammlung und Ableitung der Flüssigphase aus dem Vorfiltersieb vorgesehen
sind. Dadurch sind selbst Gemische mit sehr hohem Flüssigkeitsanteil problemlos
verarbeitbar. Die Vorabscheidung von Flüssigphase bereits im Einlauftrichter hat
darüber hinaus den enormen Vorteil, dass dieser Teil der Flüssigphase nicht mehr
auf die sehr hohe Rotationsgeschwindigkeit der Siebtrommel beschleunigt wird, was
sich unter anderem besonders günstig auf den Energieverbrauch der
Doppelschubzentrifuge auswirkt.
Dabei kann sowohl das Filtersieb der Beschleunigungsflächen als auch das
Vorfiltersieb als Zweistufensieb mit einem Grobfilter und einem Feinfilter ausgestaltet
sein. Das Gemisch ist dadurch im Bereich der Beschleunigungsfläche und / oder im
Einlauftrichter in zwei Stufen filterbar. Die erste Filterstufe bildet dabei einen
Grobfilter, welcher im Gemisch enthaltene Partikel, die grösser sind als die
Filteröffnungen des Grobfilters zurückhält. Der Feinfilter hält entsprechend feinere
Partikel zurück, während zumindest ein Teil der Flüssigphase, sowie sehr kleine
Partikel, die ebenfalls entfernt werden müssen, direkt abführbar sind. Die
Ausgestaltung als Zweistufensieb hat insbesondere den Vorteil, dass der Feinfilter
durch grosse und / oder schwere Partikel, die im einlaufenden Gemisch enthalten
sind, mechanisch nicht so stark belastet wird, so dass der Feinfilter beispielsweise
sehr kleine Poren zur Filterung von sehr kleinen Partikeln aufweisen kann und
insbesondere auch aus mechanisch weniger widerstandsfähigen Materialien gefertigt
sein kann.
Bei einer anderen Ausführungsvariante der erfindungsgemässen
Doppelschubzentrifuge umfasst der Gemischverteiler einen
Vorbeschleunigungstrichter, der sich im wesentlichen erweiternd in Richtung zur
Einspeiseeinrichtung hin erstreckt.
Der Wert des Öffnungswinkels des Einlauftrichters und / oder der Wert des
Vorbeschleunigungswinkels des Vorbeschleunigungstrichters kann dabei in Bezug
auf die Drehachse beispielsweise zwischen 0° und 45° liegen, im einzelnen zwischen
0° und 10°oder zwischen 10° und 45°, insbesondere zwischen 25° und 45°,
bevorzugt zwischen 15° und 35° liegen. Selbstverständlich ist es im speziellen auch
möglich, dass der Wert des Öffnungswinkels und / oder des
Vorbeschleunigungswinkels grösser als 45° ist. Ganz generell kann festgestellt
werden, dass in der Regel in Bezug auf die Drehachse ein eher spitzer Winkel von
Vorteil ist, wobei ein optimaler Wert des entsprechenden Öffnungswinkels und / oder
des Vorbeschleunigungswinkels unter anderem vom Wert des Haftreibwinkels des zu
entwässernden Produkts bestimmt ist.
Dabei kann auch der Vorbeschleunigungstrichter analog zum Einlauftrichter als
Vorbeschleunigungssieb ausgestaltet sein, wobei am Gemischverteiler
Auffangeinrichtungen zum Abführen von Flüssigphase vorgesehen sein können.
In einem für die Praxis besonders wichtigen Ausführungsbeispiel kann der
Einlauftrichter und / oder der Vorbeschleunigungstrichter als skelettartiger
Stützkörper ausgestaltet sein, der zur Bildung des Vorfiltersiebs und / oder des
Vorbeschleunigungssiebs mit speziellen Filterfolien ausgestattet sein kann, d.h. der
skelettartige Stützkörper kann beispielsweise mit einem oder mehreren Filtersieben,
die eventuell zur Abscheidung in verschiedenen Stufen unterschiedlich grosse
Filteröffnungen aufweisen können, ausgestattet sein.
Dabei kommen ganz allgemein als Filtersiebe unter anderem Spaltsiebe oder
beispielsweise Siebbleche in Frage. Die Filtersiebe können dabei vorteilhaft auf
unterschiedliche Weise mit Filteröffnungen unterschiedlicher Grösse versehen
werden. Insbesondere die zuvor erwähnten Siebbleche können unter anderem
gestanzt, gebohrt, gelasert, Elektronenstrahl gelocht oder Wasserstrahl geschnitten
sein, wobei grundsätzlich auch andere Techniken in Frage kommen. Die Siebe selbst
können dabei je nach Anforderung aus verschiedenen, insbesondere
korrosionsbeständigen Werkstoffen, wie beispielsweise aus Kunststoff,
Verbundwerkstoffen oder unterschiedlichen Stählen wie 1.4462, 1.4539 oder 2.4602
oder aus anderen geeigneten Materialien gefertigt sein. Zum Schutz gegen
Verschleiss können die Filtersiebe darüber hinaus mit geeigneten Schichten
versehen sein, zum Beispiel mit Hartchrom Schichten, Wolfram-Carbid (WC),
Keramik oder anders gehärtet sein. Die Stärke der Filterbleche beträgt dabei
typischerweise 0,2 mm bis 5 mm wobei auch deutlich andere Blechstärken möglich
sind.
Insbesondere kann auch der Vorbeschleunigungstrichter so ausgestaltet und
angeordnet sein, dass der Vorbeschleunigungstrichter mittels eines Drehantriebs um
eine Rotationsachse mit einer vorgebbaren Drehzahl rotierbar ist.
Dabei erstrecken sich sowohl der Einlauftrichter als auch der
Vorbeschleunigungstrichter bevorzugt unter einem im wesentlichen konstanten
Öffnungswinkel erweiternd in Richtung zur Schubbodenvorrichtung bzw. zur
Einspeiseeinrichtung hin. Der Wert des Vorbeschleunigungswinkels des
Vorbeschleunigungstrichters kann dabei in Bezug auf die Drehachse beispielsweise
zwischen 0° und 45° liegen, im einzelnen zwischen 0° und 10°oder zwischen 10° und
45°, insbesondere zwischen 25° und 45°, bevorzugt zwischen 15° und 35°.
Selbstverständlich ist es im speziellen auch möglich, dass der Wert des
Vorbeschleunigungswinkels grösser als 45° ist. Ganz generell kann festgestellt
werden, dass in der Regel in Bezug auf die Drehachse ein eher spitzer Winkel von
Vorteil ist, wobei ein optimaler Wert des entsprechenden Vorbeschleunigungswinkels
unter anderem vom Wert des Haftreibwinkels des zu entwässernden Produkts
bestimmt ist.
Für spezielle Anwendungen, beispielsweise in Abhängigkeit von den Eigenschaften
des zu entwässernden Gemischs, kann der Einlauftrichter und / oder der
Vorbeschleunigungstrichter in einem vorgebbaren Bereich jedoch auch einen
gekrümmten Verlauf haben, wobei sich der Öffnungsswinkel des Einlauftrichters und
/ oder der Vorbeschleunigungswinkel des Vorbeschleunigungstrichters vergrössern
oder verkleinern kann.
Insbesondere dann, aber nicht nur dann, wenn der Einlauftrichter als Vorfiltersieb zur
Vorabscheidung von Flüssigphase ausgebildet ist, kann es von besonderem Vorteil
sein, wenn der Einlauftrichter einen gekrümmten Verlauf hat und sich der
Öffnungsswinkel des Einlauftrichters in Richtung zur Schubbodenvorrichtung hin
vergrössert oder verkleinert. Es ist nämlich bekannt, dass unterschiedliche Produkte
unter sonst gleichen Betriebsbedingungen der Doppelschubzentrifuge,
beispielsweise in Abhängigkeit von der Korngrösse und / oder der Viskosität und l
oder anderer Eigenschaften oder Parameter, wie zum Beispiel der Temperatur des
Gemischs unterschiedlich gut entwässerbar sind.
Liegt beispielsweise ein Gemisch vor, das bei gegebenen Betriebsparametern relativ
leicht zu entwässern ist, kann es von Vorteil sein, dass der Einlauftrichter bzw. das
Vorfiltersieb einen gekrümmten Verlauf hat, wobei sich der Öffnungswinkel des
Vorfiltersiebs in Richtung zur Schubbodenvorrichtung hin vergrössert. Das heisst, der
Einlauftrichter bzw. das Vorfiltersieb erweitert sich in Richtung zur
Schubbodenvorrichtung ähnlich wie das Horn einer Trompete. Damit wird die
Abtriebskraft, mit der das Gemisch aus dem Einlauftrichter beschleunigt wird, mit
abnehmendem Abstand zur Schubbodenvorrichtung überproportional grösser, so
dass das Gemisch, das bereits im Vorfiltersieb relativ stark entwässerbar ist und
damit schlechte Gleiteigenschaften im Vorfiltersieb zeigt, schneller das Vorfiltersieb
verlassen kann, als beispielsweise bei einem im wesentlichen sich konusförmig, mit
konstantem Öffnungswinkel sich erweiternden Vorfiltersieb.
Andererseits können auch Gemische vorliegen, die bei gegebenen
Betriebsparametern relativ schlecht zu entwässern sind. In diesem Fall empfiehlt es
sich, einen Einlauftrichter bzw. ein Vorfiltersieb mit einem gekrümmten Verlauf
einzusetzen, wobei sich der Öffnungswinkel des Vorfiltersiebs in Richtung zur
Schubbodenvorrichtung hin verkleinert. Das hat zur Folge, dass die Abtriebskraft, mit
der das Gemisch aus dem Einlauftrichter beschleunigt wird, mit abnehmendem
Abstand zur Schubbodenvorrichtung langsamer zunimmt, als beispielsweise bei
einem sich unter einem im wesentlichen konstanten Öffnungswinkel konisch
erweiternden Einlauftrichter. Dadurch entsteht im Vorbeschleunigungssieb eine
gewisse Stauwirkung, so dass das Gemisch länger im Vorfiltersieb verbleibt und
daher bereits im Vorfiltersieb zu einem höheren Grad entwässerbar ist.
Ganz analog zu dem vorher gesagten kann selbstverständlich auch der
Vorbeschleunigungstrichter einen gekrümmten Verlauf haben, wobei sich der
Vorbeschleunigungswinkel des Vorbeschleunigungstrichters in Richtung zur
Einspeiseeinrichtung hin vergrössert oder verkleinert.
Die vorher im Zusammenhang mit dem gekrümmten Einlauftrichter erläuterten
Vorteile und dessen Funktionsweise sind für den Fachmann problemlos analog auf
einen gekrümmten Vorbeschleunigungstrichter übertragbar, und müssen daher hier
nicht wiederholt werden.
Es versteht sich von selbst, dass die Merkmale der zuvor exemplarisch
beschriebenen besonders bevorzugten Ausführungsvarianten der
erfindungsgemässen Doppelschubzentrifuge, je nach Anforderung, auch beliebig in
vorteilhafter Weise kombinierbar sind.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der schematischen Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- im Schnitt eine erfindungsgemässe Doppelschubzentrifuge mit
Beschleunigungsflächen;
- Fig. 1a
- einen Abschnitt der Schubbodenvorrichtung mit
Beschleunigungsflächen und äusserem Ringbereich;
- Fig. 1 b
- ein Ausführungsbeispiel einer Beschleunigungsfläche;
- Fig. 1 c
- ein zweites Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 b;
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Doppelschubzentrifuge mit Filtersieb;
- Fig. 2a
- ein anderes Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 mit Zweistufensieb;
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel mit Einlauftrichter;
- Fig. 4
- eine andere Ausführungsvariante gemäss Fig. 3;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsvariante gemäss Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Doppelschubzentrifuge mit Vorbeschleunigungstrichter;
- Fig. 7
- ein Ausführungsbeispiel gemäss Fig .6 mit Vorbeschleunigungssieb;
- Fig. 7a
- einen Einlauftrichter mit gekrümmtem Verlauf;
- Fig. 7b
- einen anderen Einlauftrichter gemäss Fig. 7a;
- Fig. 8
- einen Vorbeschleunigungstrichter mit Drehantrieb.
Fig. 1 zeigt im Schnitt in einer schematischen Darstellung wesentliche Komponenten
einer erfindungsgemässen Doppelschubzentrifuge. Die erfindungsgemässe
Doppelschubzentrifuge, die im folgenden gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1
bezeichnet wird, umfasst in an sich bekannter Weise eine um eine Drehachse 2 über
eine Trommelachse 31 rotierbare Siebtrommel 3, die in einem Gehäuse G
untergebracht ist. Die Trommelachse 31 steht mit einem nicht gezeigten
Trommelantrieb in Wirkverbindung, so dass die Siebtrommel 3 durch den
Trommelantrieb in schnelle Rotation um die Drehachse 2 versetzbar ist. Die
Siebtrommel weist dabei Sieböffnungen 32 auf, durch die in bekannter Weise bei
schneller Rotation flüssige Phase 6 aus einem Gemisch 4, das auf eine innere
Umfangsfläche 20 der Siebtrommel 3 aufgebracht wurde, durch die auftretenden
Fliehkräfte nach aussen in eine Auffangvorrichtung 18 abführbar ist. Das auf die
innere Umfangsfläche 20 der Siebtrommel 3 aufgebrachte Gemisch 4 wird so durch
die herrschenden sehr starken Fliehkräfte in einen Feststoffkuchen 5, der sich auf der
inneren Umfangsfläche 20 der Siebtrommel 3 ablagert, und die Flüssigphase 2, die
durch die Sieböffnungen 32 aus der Siebtrommel 3 abführbar ist, getrennt.
Innerhalb der Siebtrommel 3 ist ein Gemischverteiler 7 angeordnet, der es gestattet
Gemisch 4 auf die innere Umfangsfläche 20 der Siebtrommel 3 zu verteilen, wobei
der Gemischverteiler 7 eine Einlaufeinrichtung 17 und eine Schubbodenvorrichtung 8
mit Schubbodenplatte 81 umfasst.
Das Gemisch 4 gelangt im Betriebszustand über die Einspeiseeinrichtung 10 in die
Einlaufeinrichtung 17 und ist dann aufgrund einer oszillatorischen Bewegung der
Schubbodenvorrichtung 8 abwechslungsweise der vorderen oder hinteren Hälfte der
Siebtrommel 3 zuführbar. Die Einlaufeinrichtung 17 ist dabei mit der Siebtrommel 3
durch Befestigungsmittel bevorzugt 171 starr gekoppelt und rotiert daher synchron
mit der Siebtrommel 3 und dem Gemischverteiler 7. Die oszillatorische Bewegung,
die weiter unten noch eingehend beschrieben wird, vollführt jedoch nur der
Gemischverteiler 7 mit seinen Komponenten, d.h. mit der Schubbodenplatte 81, dem
Verbindungselement 82, der Schubbodenvorrichtung 8 und dem äusseren
Ringbereich 9. Somit besteht im Betriebszustand eine oszillatorische
Relativbewegung zwischen dem oszillierenden Gemischverteiler 7 und der in axialer
Richtung unbeweglichen Einlaufeinrichtung 17 bzw. der in axialer Richtung
unbeweglichen Einspeiseeinrichtung 10, so dass das Gemisch 4 abwechslungsweise
der vorderen oder hinteren Hälfte der Siebtrommel 3 zuführbar ist.
Die Schubbodenvorrichtung 8 ist über ein Verbindungselement 82 wirkfest mit der
Schubbodenplatte 81 verbunden. Die Schubbodenvorrichtung 8 ist dabei bevorzugt
in Form einer Kreisscheibe mit einem äusseren Ringbereich 9 ausgebildet, wobei der
Ringbereich 9 an einem peripheren Bereich der Schubbodenvorrichtung 8 so
ausgebildet und angeordnet ist, dass mit dem Ringbereich 9 der in der Siebtrommel 3
abgelagerte Feststoffkuchen 5 abwechselnd in beide Richtungen der Drehachse 2
verschiebbar ist. Die Schubbodenplatte 81 ist ebenfalls bevorzugt als Ringscheide 81
ausgebildet, kann aber auch in Form eines Speichenrades 81 oder in jeder anderen
geeigneten Form ausgeführt sein. Das Verbindungselement 82, das die
Schubbodenplatte 81 mit der Schubbodenvorrichtung 8 wirkfest verbindet, kann
beispielsweise aus mehreren Streben 82 aufgebaut sein, die sich bevorzugt, aber
nicht notwendig, entlang der Drehachse 2 erstrecken, oder als kompakte oder nicht
kompakte Trommel 82, beispielsweise als perforierte Trommel 82 oder in jeder
anderen geeigneten Form ausgestaltet sein.
Die Schubodenplatte 81 ist mittels einer Schubachse 16 an eine nicht gezeigte
Schubvorrichtung mit Umsteuereinheit gekoppelt, so dass die Schubbodenplatte 81
mit dem Verbindungselement 82 und der Schubbodenvorrichtung 8 in Richtung der
Drehachse 2 in eine oszillatorische Bewegung mit vorgebbarem Hub versetzbar ist.
Durch die oszillatorische Bewegung der Schubbodenvorrichtung 8 ist der auf der
Umfangsfläche der Siebtrommel 3 abgelagerte Feststoffkuchen 5 durch den
äusseren Ringbereich 9 abwechselnd in beide Richtungen der Drehachse 2
verschiebbar, so dass der Feststoffkuchen durch den äusseren Ringbereich 9 in
axialer Richtung zum jeweiligen Ende der Siebtrommel 3 transportierbar ist und über
eine Austragsöffnung 19 von der Flüssigphase 6 getrennt aus der
Doppelschubzentrifuge 1 abführbar ist.
Wesentlich für die Erfindung ist dabei, dass die Schubbodenvorrichtung 8 in einem
vorgebbaren Bereich in Form von Beschleunigungsflächen 12 so ausgestaltet ist,
dass das von der Einspeiseeinrichtung 10 eingebrachte Gemisch 4 vor Erreichen der
Siebtrommel 3 auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigbar ist.
Fig. 1a zeigt in schematischer Darstellung einen Ausschnitt der
Schubbodenvorrichtung 8 mit Beschleunigungsflächen 12 und dem äusseren
Ringbereich 9. In dem in Fig. 1a gezeigten Ausführungsbeispiel wird Gemisch 4 aus
einer hier nicht gezeigten Einspeiseeinrichtung 10 darstellungsgemäss der rechten
Seite der Schubbodenvorichtung 8 zugeführt. Im wesentlichen unter der Wirkung der
Schwerkraft gelangt das Gemisch 4 auf eine entsprechende Oberfläche der
Schubbodenvorrichtung 8 und erreicht schliesslich die bezüglich der radialen
Richtung unter einem Neigungswinkel γ geneigte Beschleunigungsfläche 12. Das
Gemisch 4 fliesst über bzw. entlang der Beschleunigungsfläche 12 und gelangt so
auf die Umfangsfläche 20 der Siebtrommel 3. Hier gelangt das Gemisch 4 in die
durch die Oszillationsbewegung der Schubbodenvorichtung 8 geschaffenen
Leerraum 11 an der Umfangsfläche 20 der Siebtrommel 3 und wird auf die
Rotationsgeschwindigkeit der Siebtrommel beschleunigt. Durch die enorm hohen
Fliehkräfte, die auf das im Leerraum 11 abgelagerte Gemisch 4 einwirken, wird die im
Gemisch 4 enthaltene Flüssigphase 6 durch die Sieböffnungen 21 aus der
Siebtrommel 3 abgeführt.
Dadurch, dass die Beschleunigungsfläche 12 unter dem Neigungswinkel γ gegen die
radiale Richtung geneigt ist, ist im Bereich der Beschleunigungsfläche 12 die
Fliessgeschwindigkeit im Vergleich zur Geschwingigkeit im freien Fall des Gemisches
4 in Richtung zur Umfangsfläche 20 gezielt veränderbar, so dass das Gemisch 4 im
Bereich der Beschleunigungsflächen 12 mit zunehmender Annäherung an den
äusseren Ringbereich 9 allmählich beschleunigbar ist. Das heisst, das Gemisch wird
im Bereich der Beschleunigungsflächen 12 auf besonders schonende Weise nach
und nach auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt um dann bei
Erreichen der Umfangsfläche 20 schliesslich die volle Rotationsgeschwindigkeit der
Siebtrommel 3 zu erreichen.
Dabei können sich die Beschleunigungsflächen 12, wie in Fig. 1 a schematisch
gezeigt, entweder nur über einen Teilbereich der Schubbodenvorrichtung 8
erstrecken oder aber auch über die gesamte radiale Höhe der
Schubbodenvorrichtung 8, wobei die Schubbodenvorrichtung 8 je nach Erfordernis
ganz oder teilweise als im wesentlichen hohles Rahmengestell 8 oder ganz oder
teilweise aus Vollmaterial aufgebaut sein.
In Fig. 1 b ist ausschnittsweise ein spezielles Ausführungsbeispiel einer
Beschleunigungsfläche 12 mit äusserem Ringbereich 9 zur Verschiebung des hier
nicht gezeigten Festoffkuchens 5 dargestellt. Der äussere Ringbereich 9 hat dabei
eine vorgebbare Höhe a, die je nach zu verarbeitendem Gemisch 4 und / oder den
Betriebsbedingungen, unter denen die erfindungsgemässe Doppelsschubzentrifuge 1
betrieben wird, ca. 1 % bis 40% des Trommelradius r, bevorzugt ca. 5% bis 10%,
insbesondere 5% bis 20% des Trommelradius r beträgt.
Dabei kann wie in Fig. 1 c schematisch dargestellt, die Beschleunigungsfläche 12
auch als mehrstufige Beschleunigungsfläche 12 ausgebildet sein, wobei die
Beschleunigungsfläche 12 zur Vorbeschleunigung des Gemischs 4 mehrere, unter
verschiedenen Winkeln ϕ1, ϕ2 zueinander geneigte Teilflächen aufweisen kann,
wobei die relative grösse der Teilfläche sowie ihre Flächenwinkel ϕ1, ϕ2
beispielsweise vom zu verarbeitenden Gemisch 4 oder von den Betriebsparametern
der Doppelschubzentrifuge 1 abhängen können.
Dadurch, dass das Gemisch, anders als bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Doppelschubzentrifugen, im Bereich der Beschleunigungsflächen nicht
abrupt, d.h. in kürzester Zeit auf die volle Rotationsgeschwindigkeit der Siebtrommel
3 beschleunigt wird, sind zum Beispiel Kornbruch und andere schädigende
Einwirkungen auf das Gemisch 4 verhinderbar. Damit sind in der
erfindungsgemässen Doppelschubzentrifuge 1, insbesondere auch mechanisch sehr
empfindliche Stoffe, auch bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten der Siebtrommel 3
verarbeitbar.
Fig. 2 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Doppelschubzentrifuge 1, bei welcher die Beschleunigungsfläche 12 als Filtersieb
121 zur Abscheidung der Flüssigphase 6 aus dem Gemisch 4 ausgebildet ist. Dabei
ist die Schubbodenvorrichtung 8 zumindest im Bereich der Beschleunigungsflächen
12 zumindest teilweise als Hohlkörper ausgebildet. Dadurch ist aus dem Gemisch 4,
bereits während es über die Beschleunigungsfläche 12 gleitet und vorbeschleunigt
wird, über das Filtersieb 121 ein Teil der Flüssigphase 6 abscheidbar und kann durch
eine Sieböffnung 21 aus der Siebtrommel 3 abgeführt werden. Somit sind auch
Gemische 4 mit sehr hohem Flüssigkeitsgehalt problemlos verarbeitbar.
Insbesondere ist so auch bei hohem Flüssigkeitsgehalt stets eine gleichmässige
Verteilung des zu trocknenden Gemischs 4 über die Umfangsfläche 20 der
Siebtrommel 3 gewährleistet. Insbesondere sind selbst bei sehr hohen
Flüssigkeitskonzentrationen im Gemisch 4 zusätzliche Einrichtungen zur
Vorentwässerung, wie zum Beispiel statische Eindicker, Bogensiebe oder
Hydrozyklone überflüssig. Dabei können auch kleinste im Gemisch 4 enthaltene
Partikel durch den Effekt der Vorfiltrierung viel effektiver vom Feststoffkuchen 5
abgeschieden werden.
In Fig. 2a ist ein anderes Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 dargestellt, wobei das
Filtersieb 121 als Zweistufensieb mit einem Grobfilter 122 und einem Feinfilter 123
ausgestaltet ist. Das Gemisch 4 kann dadurch im Bereich der Beschleunigungsfläche
12 in zwei Stufen gefiltert werden. Die erste Filterstufe bildet der Grobfilter 122,
welches im Gemisch enthaltene Partikel, die grösser sind als die Filteröffnungen des
Grobfilters 122 zurückhält, die so direkt in den Leerraum 11 einbringbar sind. Der
Feinfilter hält entsprechend feinere Partikel zurück, die ebenfalls dem Leerraum 11
und damit dem Feststoffkuchen 5 zuführbar sind, während zumindest ein Teil der
Flüssigphase 6, sowie sehr kleine Partikel, die ebenfalls entfernt werden müssen,
direkt durch die Sieböffnung 21 aus der Siebtrommel 3 abführbar sind. Die
Ausgestaltung des Filtersiebs 121 als Zweistufensieb hat insbesondere den Vorteil,
dass der Feinfilter 123 durch grosse und / oder schwere Partikel, die im einlaufenden
Gemisch 4 enthalten sind, mechanisch nicht so stark belastet wird, so dass der
Feinfilter 123 beispielsweise sehr kleine Poren zur Filterung von sehr kleinen
Partikeln aufweisen kann und insbesondere auch aus mechanisch wenig
widerstandsfähigen Materialien gefertigt sein kann.
In Fig. 3 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Doppelschubzentrifuge 1 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die
Einspeiseeinrichtung 10 einen Einlauftrichter 101 zur Vorbeschleunigung des
Gemischs 4. Das Gemisch gelangt durch die Einlaufeinrichtung, die wie in Fig. 3
beispielhaft dargestellt ein Einlaufrohr umfasst, zunächst in einen Einlauftrichter 101,
der drehfest mit der Einlaufeinrichtung 17 verbunden ist, so dass der Einlauftrichter
101 synchron mit der Schubbodenvorrichtung 8 rotiert. Dabei erstreckt sich der
Einlauftrichter 101 in im wesentlichen axialer Richtung zur Einspeiseeinrichtung 10
hin, so dass das durch die Einspeiseeinrichtung 10 zugeführte Gemisch 4 direkt in
den Einlauftrichter 101 gelangt. Dabei ist der Einlauftrichter 101 so ausgebildet und
angeordnet, dass das Gemisch 4 beim Verlassen des Einlauftrichters 101 je nach
axialer Position des Gemischverteilers 7 in eine der beiden Trommelhälften über die
Schubbodenvorrichtung einspeisbar ist.
Dadurch, dass sich der Einlauftrichter 101 in Richtung zum Gemischverteiler 7 hin im
wesentlichen konisch erweiternd erstreckt und der Einlauftrichter synchron mitrotiert,
wird das Gemisch 4 bereits im Einlauftrichter 101 auf eine vorgebbare
Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigt, so dass das Gemisch 4 beim Eintreffen
auf der Beschleunigungsfläche 12 bereits eine gewisse Geschwindigkeit in
Umfangsrichtung der Siebtrommel 3 aufweist und so insgesamt noch schonender auf
die maximale Umfangsgeschwindigkeit der Umfangsfläche 20 beschleunigbar ist.
Bevorzugt, aber nicht notwendig, ist dabei die Beschleunigungsfläche 12, wie in Fig.
3 dargestellt, als Filtersieb 121 ausgestaltet.
In der Praxis kann es von Vorteil sein, den Beschleunigungsvorgang selbst bzw. die
Rotationsgeschwindigkeit, auf die das Gemisch im Einlauftrichter 101 beschleunigbar
ist, gezielt zu kontrollieren. Das ist beispielsweise mit der in Fig. 4 dargestellten
anderen Ausführungsvariante gemäss Fig. 3 erreichbar. Bei der Ausführungsvariante
gemäss Fig. 4 ist der Einlauftrichter 101 von der Einlaufeinrichtung 17 mechanisch im
wesentlichen entkoppelt. Zur Steuerung und / oder Regelung der
Rotationsgeschwindigkeit des Einlauftrichters 101 ist dieser mit einer separaten
Antriebsachse 131 drehfest verbunden und über die Antriebsachse 131 mittels eines
Antriebs 13 unabhängig von der Siebtrommel 3 mit einer vorgebbaren
Rotationsfrequenz antreibbar. Dabei können geeignete, hier nicht dargestellte Mittel
vorgesehen sein, um den Antrieb 13 beispielsweise in Abhängigkeit von geeigneten
Betriebsparametern der Doppelschubzentrifuge 1 zu steuern und / oder zu regeln.
Dazu kann die erfindungsgemässe Doppelschubzentrifuge auch entsprechende, hier
nicht dargestellte Sensoren zur Messung von relevanten Betriebsparametern
umfassen.
Fig. 5 zeigt eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsvariante gemäss Fig. 4.
Bei dieser Ausführungsvariante ist der Einlauftrichter 101 als Vorfiltersieb 102 zur
Vorabscheidung von Flüssigphase 6 aus dem Gemisch 4 ausgebildet. Dabei ist der
Einlauftrichter 101 so ausgestaltet und derart in Bezug auf ein in der Siebtrommel 3
vorgesehenes Auffangmittel 14 angeordnet, dass bereits bei der Vorbeschleunigung
des Gemischs 4 im Einlauftrichter 101 durch das Vorfiltersieb 102 zumindest ein Teil
der Flüssigphase 6 aus dem Gemisch 4 in das Auffangmittel 14 abscheidbar und aus
der Siebtrommel 3 abführbar ist. Dadurch ist es möglich, auch Gemische mit enorm
hohem Flüssigkeitsgehalt mit der erfindungsgemässen Doppelschubzentrifuge zu
verarbeiten. Dabei ist es für die Praxis von besonderem Vorteil, wenn ein Teil der
Flüssigphase 6 bereits vor Eintritt in den Gemischverteiler 7 abgeschieden wird.
Dieser Teil der Flüssigphase 6 wird nämlich nicht mehr auf die volle
Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel beschleunigt, was zu einer massiven
Einsparung von Energie und zur Entlastung der Komponenten, insbesondere der
rotierenden und / oder oszillierenden Komponenten der Doppelschubzentrifuge 1
führt.
Der Einlauftrichter 101 bzw. das Vorfiltersieb 102 weist dabei in Bezug auf die
Drehachse 2 einen Öffnungswinkel α auf, der in Bezug auf die Drehachse 2
beispielsweise zwischen 0° und 45° liegen kann, im einzelnen zwischen 0° und
10°oder zwischen 10° und 45°, insbesondere zwischen 25° und 45°, bevorzugt
zwischen 15° und 35° liegen kann. Selbstverständlich ist es im speziellen auch
möglich, dass der Wert des Öffnungswinkels α grösser als 45° ist. Dadurch ist im
Einlauftrichter 101 bzw. im Vorfiltersieb 102 die Fliessgeschwindigkeit des Gemischs
4 im Vergleich zur Geschwindigkeit im freien Fall in Richtung zur Siebtrommel 3
gezielt veränderbar, so dass das Gemisch 4 im Bereich des Einlauftrichters 101 bzw.
des Vorfiltersiebs 102 allmählich beschleunigbar ist. Das heisst, das Gemisch 4 ist im
Bereich des Vorfiltersiebs 102 auf besonders schonende Weise nach und nach auf
eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigbar.
Fig. 6 zeigt eine Variante einer erfindungsgemässen Doppelschubzentrifuge mit
Vorbeschleunigungstrichter 71. Der Vorbeschleunigungstrichter 71 ist in dieser
Variante an der Einlaufeinrichtung 17 angeordnet und mit dieser drehfest verbunden.
Der Einlauftrichter 101 rotiert synchron mit der Schubbodenvorrichtung 8. Dabei
erstreckt sich der Vorbeschleunigungstrichter 71 in im wesentlichen axialer Richtung
zur Einspeiseeinrichtung 10 hin, so dass das durch die Einspeiseeinrichtung 10
zugeführte Gemisch 4 direkt in den Vorbeschleunigungstrichter 71 gelangt. Dabei ist
der Vorbeschleunigungstrichter 71 so ausgebildet und angeordnet, dass das
Gemisch 4 beim Verlassen des Vorbeschleunigungstrichters 71 je nach axialer
Position des Gemischverteilers 7 in eine der beiden Trommelhälften über die
Schubbodenvorrichtung einspeisbar ist.
Dadurch, dass sich der Vorbeschleunigungstrichter 71 in Richtung zum
Gemischverteiler 7 hin im wesentlichen konisch erweiternd erstreckt und der
Einlauftrichter synchron mitrotiert, wird das Gemisch 4 bereits im Einlauftrichter 101
auf eine vorgebbare Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigt, so dass das Gemisch
4 beim Eintreffen auf der Beschleunigungsfläche 12 bereits eine gewisse
Geschwindigkeit in Umfangsrichtung der Siebtrommel 3 aufweist und so insgesamt
noch schonender auf die maximale Umfangsgeschwindigkeit der Umfangsfläche 20
beschleunigbar ist.
Ein weiteres für die Praxis wichtiges Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6 ist in Fig. 7
schematisch dargestellt. Bei dieser Ausführungsvariante ist der
Vorbeschleunigungstrichter 71 als Vorbeschleunigungssieb 72 zur Vorabscheidung
von Flüssigphase 6 aus dem Gemisch 4 ausgebildet. Dabei ist der
Vorbeschleunigungstrichter 71 so ausgestaltet und derart in Bezug auf eine in der
Siebtrommel 3 vorgesehene Auffangeinrichtung 73 angeordnet, dass bereits bei der
Vorbeschleunigung des Gemischs 4 im Vorbeschleunigungstrichter 71 durch das
Vorbeschleunigungssieb 72 zumindest ein Teil der Flüssigphase 6 aus dem Gemisch
4 in die Auffangeinrichtung 73 abscheidbar und aus der Siebtrommel 3 abführbar ist.
Dadurch ist es möglich, auch Gemische mit enorm hohem Flüssigkeitsgehalt mit
dieser Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Doppelschubzentrifuge 1 zu
verarbeiten. Dabei ist es für die Praxis von besonderem Vorteil, wenn ein Teil der
Flüssigphase 6 bereits vor Eintritt in den Gemischverteiler 7 abgeschieden wird.
Dieser Teil der Flüssigphase 6 wird nämlich nicht mehr auf die volle
Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel 3 beschleunigt, was zu einer massiven
Einsparung von Energie und zur Entlastung der Komponenten, insbesondere der
rotierenden und / oder oszillierenden Komponenten der Doppelschubzentrifuge 1
führt.
Der Vorbeschleunigungstrichter 71 bzw. das Vorbeschleunigungssieb 72 weist dabei
in Bezug auf die Drehachse 2 einen Vorbeschleunigungswinkel β auf, der in Bezug
auf die Drehachse 2 beispielsweise zwischen 0° und 45° liegen kann, im einzelnen
zwischen 0 und 10°oder zwischen 10° und 45°, insbesondere zwischen 25° und 45°,
bevorzugt zwischen 15° und 35° liegen kann. Selbstverständlich ist es im speziellen
auch möglich, dass der Wert des Vorbeschleunigungswinkels β grösser als 45° ist.
Dadurch ist im Vorbeschleunigungssieb 72 die Fliessgeschwindigkeit des Gemischs
4 im Vergleich zur Geschwindigkeit im freien Fall in Richtung zur Siebtrommel 3
gezielt veränderbar, so dass das Gemisch 4 im Bereich des
Vorbeschleunigungstrichters 71 bzw. des Vorbeschleunigungssiebs 72 allmählich
beschleunigbar ist. Das heisst, das Gemisch 4 ist im Bereich des
Vorbeschleunigungssiebs 72 auf besonders schonende Weise nach und nach auf
eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigbar, um dann bei Erreichen
der Umfangsfläche 20 der Siebtrommel 3, schliesslich die volle
Rotationsgeschwindigkeit der Siebtrommel 3 zu erreichen.
Insbesondere dann, aber nicht nur dann, wenn beispielweise der Einlauftrichter 101
als Vorfiltersieb 102 zur Vorabscheidung von Flüssigphase 6 ausgebildet ist, kann es
von besonderem Vorteil sein, wenn der Einlauftrichter 101 bzw. das Vorfiltersieb 102
einen gekrümmten Verauf hat und sich der Öffnungsswinkel α des Einlauftrichters
101 wie in den Fig. 7a und 7b schematisch dargestellt, in Richtung zur
Schubbodenvorrichtung 8 hin vergrössert oder verkleinert. Es ist nämlich bekannt,
dass unterschiedliche Gemische 4 unter sonst gleichen Betriebsbedingungen der
Doppelschubzentrifuge 1, beispielsweise in Abhängigkeit von der Korngrösse und /
oder der Viskosität und / oder anderer Eigenschaften oder Parameter, wie zum
Beispiel der Temperatur des Gemischs 4, unterschiedlich gut entwässerbar sind.
Liegt beispielsweise ein Gemisch 4 vor, das bei gegebenen Betriebsparametern
relativ leicht zu entwässern ist, kann es von Vorteil sein, dass der Einlauftrichter 101
bzw. das Vorfiltersieb 102 einen gekrümmten Verlauf hat, wobei sich der
Öffnungswinkel α des Vorfiltersiebs 102 in Richtung zur Schubbodenvorrichtung 8 hin
vergrössert. Ein solches spezielles Ausführungsbeispiel eines Einlauftrichters 101 ist
in Fig. 7a schematisch dargestellt. Das heisst, der Einlauftrichter 101 bzw. das
Vorfiltersieb 102 erweitert sich in Richtung zur Schubbodenvorrichtung 8 ähnlich wie
das Horn einer Trompete. Damit wird die Abtriebskraft, mit der das Gemisch 4 aus
dem Einlauftrichter 101 beschleunigt wird, mit abnehmendem Abstand zur
Schubbodenvorrichtung 8 überproportional grösser, so dass das Gemisch 4, das
bereits im Vorfiltersieb 102 relativ stark entwässerbar ist und damit schlechte
Gleiteigenschaften im Vorfiltersieb 102 zeigt, schneller das Vorfiltersieb 102
verlassen kann, als beispielsweise bei einem im wesentlichen sich konusförmig, mit
konstantem Öffnungswinkel α sich erweiterndem Vorfiltersieb 102.
Andererseits können auch Gemische 4 vorliegen, die bei gegebenen
Betriebsparametern relativ schlecht zu entwässern sind. In diesem Fall empfiehlt es
sich, einen Einlauftrichter 101 bzw. ein Vorfiltersieb 102 mit einem gekrümmten
Verlauf einzusetzen, wobei sich der Öffnungswinkel α des Vorfiltersiebs 102 in
Richtung zur Schubbodenvorrichtung 8 hin verkleinert. Das hat zur Folge, dass die
Abtriebskraft, mit der das Gemisch 4 aus dem Einlauftrichter 101 beschleunigt wird,
mit abnehmendem Abstand zur Schubbodenvorrichtung 8 langsamer zunimmt, als
beispielsweise bei einem sich unter einem im wesentlichen konstanten
Öffnungswinkel α konisch erweiternden Einlauftrichter 101. Dadurch entsteht im
Vorfiltersieb 102 eine gewisse Stauwirkung, so dass das Gemisch 4 länger im
Vorfiltersieb 102 verbleibt und daher bereits im Vorfiltersieb 102 zu einem höheren
Grad entwässerbar ist.
Ganz analog zu dem vorher gesagten kann selbstverständlich auch der
Vorbeschleunigungstrichter 71 bzw. das Vorbeschleunigungssieb 72 einen
gekrümmten Verlauf haben, wobei sich der Vorbeschleunigungswinkel β des
Vorbeschleunigungstrichters 71 in Richtung zur Einspeiseeinrichtung 10 hin
vergrössert oder verkleinert.
Selbstverständlich ist es auch möglich, wie in Fig. 8 schematisch dargestellt, dass
der Vorbeschleunigungstrichter 71 so ausgestaltet und angeordnet ist, dass der
Vorbeschleunigungstrichter 71 mittels eines Drehantriebs 15 um eine Rotationsachse
151 mit einer vorgebbaren Drehzahl rotierbar ist. Dabei kann die Rotationsachse 151,
wie in Fig. 8 beispielhaft dargestellt, innerhalb der Drehachse 2 angeordnet und
unabhängig von dieser durch den Drehantrieb 15 angetrieben werden. Zur Steuerung
und / oder Regelung der Drehgeschwindigkeit des Drehantriebs 15 können
geeignete, hier nicht dargestellte, Mittel vorgesehen sein, um den Drehantrieb 15
beispielsweise in Abhängigkeit von geeigneten Betriebsparametern der
Doppelschubzentriefuge 1 zu steuern und / oder zu regeln.
Selbstverständlich ist es auch bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsvariante
möglich, dass völlig analog zu dem in Fig. 5 diskutierten Ausführungsbeispiel der
Vorbeschleunigungstrichter 71 als Vorbeschleunigungssieb 72 zur Vorabscheidung
von Flüssigphase 6 ausgestaltet ist und darüber hinaus geeignete Auffangmittel zum
Abführen der am Vorbeschleunigungssieb 72 abgeschiedenen Flüssigphase 6
vorgesehen sind.
Es versteht sich darüber hinaus von selbst, dass die zuvor erläuterten und in den
Abbildungen schematisch dargestellten Ausführungsvarianten auch beliebig
miteinander zu weiteren Ausführungsbeispielen kombinierbar sind, um speziellen
Anforderungen in der Praxis gerecht zu werden.
Durch Einsatz der erfindungsgemässen Doppelschubzentrifuge kann das
eingebrachte Gemisch durch die beidseitig an der Schubbodenvorrichtung
angeordneten Beschleunigungsflächen auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit
vorbeschleunigt werden, so dass das Gemisch beim Auftreffen auf die Siebtrommel
nicht in kürzester Zeit von einer Umfangsgeschwindigkeit Nahe bei null auf die volle
Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel beschleunigt wird. Dadurch ist unter
anderem Kornbruch vermeidbar, so dass insbesondere auch Substanzen, die
besonders empfindlich auf abrupte Änderungen einer Zentrifugalbeschleunigung
reagieren, unter Einhaltung höchster Qualitätsansprüche verarbeitet werden.
In den verschiedenen bevorzugten Ausführungsvarianten können darüber hinaus
insbesondere auch extrem niedrigere Einlaufkonzentrationen verarbeitet werden, die
50% oder 70% oder 80% oder gar mehr als 90% Anteil an Flüssigphase
entsprechen. Insbesondere durch das Filtersieb und / oder das Vorfiltersieb und l
oder das Vorbeschleunigungssieb ist es möglich, Gemische mit fast beliebig grossem
Flüssigkeitsgehalt zu verarbeiten, ohne dass das Gemisch in aufwendigen Verfahren
voreingedickt werden muss. So ist auch bei hohem Flüssigkeitsgehalt stets
gewährleistet, dass eine gleichmässige Verteilung des zu trocknenden Gemischs
über die innere Umfangsfläche der Siebtrommel erfolgt. Damit werden einerseits sehr
schädliche Vibrationen der Siebtrommel und damit der vorzeitige Verschleiss von
Lagern und Antrieb verhindert und Sicherheitsproblemen im Betrieb wird wirksam
vorgebeugt. Darüber hinaus werden Probleme beim Waschen des Feststoffkuchens
durch dessen ungleichmässige Verteilung über die Umfangsfläche der Siebtrommel
weitestgehend vermieden. Der Einsatz von sowohl verfahrenstechnisch als auch
apparativ sehr aufwendigen Vorentwässerungssystemen wird ebenfalls vermieden,
was selbstverständlich zu erheblichen Kostenersparnissen im Betrieb führt.
Bei Einsatz der zuvor erwähnten Filtersysteme muss auch nicht mehr die gesamte
Menge an Flüssigphase, die mit dem Gemisch zugeführt wird, auf die volle
Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel beschleunigt werden. Das ist
insbesondere mit Blick auf den Energieverbrauch der Doppelschubzentrifuge
äusserst günstig und beeinflusst darüber hinaus das Betriebsverhalten der Zentrifuge
insgesamt deutlich positiv.
Durch entsprechende unterschiedliche Ausgestaltung der verschiedenen
Filterflächen bzw. durch den Einsatz des Einlauftrichters und / oder eines
Vorbeschleunigungstrichters mit eigenem Antrieb ist es sogar möglich, in ein und
derselben Doppelschubzentrifuge und in ein und demselben Arbeitsgang aus dem
Gemisch zwei verschiedene Feststoffkuchen von unterschiedlicher Qualität, d.h. mit
unterschiedlichen Eigenschaften herzustellen.