DE970926C - Vorrichtung zum Mischen, Ruehren usw. von Fluessigkeiten - Google Patents
Vorrichtung zum Mischen, Ruehren usw. von FluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen, Rühren usw. von Flüssigkeiten durch ein
in die Flüssigkeit eintauchendes und im Bereich von minimal i62/s Hz bis maximal 500 Hz in
Schwingung versetztes Mischwerkzeug, welches die am Mischwerkzeug entstehende Wechselströmung
in eine vorzugsweise axial gerichtete Strahlströmung gleichrichtet. Bekannte derartige Geräte
benutzen als Mischwerkzeug eine oder mehrere Scheiben mit Löchern, deren Wandungen durchwegs
zylindrisch sind. Weiterhin haben bei einer dieser Ausführungen die Scheiben einen sehr geringen
Abstand von den Wandungen des sie umgebenden Gehäuses, so daß die zwischen ihnen befindliche
Flüssigkeit als Ganzes der Vibrationsbewegung ausgesetzt ist. Die Flüssigkeit läuft im
Gefäß von oben nach unten, wobei sie durch die Löcher der Scheiben nach abwärts wandert.
Eine intensive Mischung, Emulgierung od. dgl., wie sie als Aufgabe der Erfindung zugrunde liegt,
bewirkt die erwähnte Bauart nidht.
Um durch das in die Flüssigkeit eintauchende Werkzeug zur Schwingungserzeugung zugleich die
Zufuhr der zu behandelnden und die Abführung der behandelten Flüssigkeitsmengenteile in bzw.
aus dem Wirkungsbereich des Schwingungsübertragers zu bewirken, wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, daß die Gleichrichtung mittels Schrägflächen erfolgt, die durch die seitliche Begrenzung
kegeliger Bohrungen oder von durch-
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gehenden Öffnungen schlitzförmiger Durchlässe beliebigen Querschnitts in einer oder mehreren
Platten und/oder dem kegeligen Rand einer Platte oder die kegeligen Ränder mehrerer Platten gebildet
werden.
Bekannt ist nun weiterhin ein Gerät zur Herstellung von Emulsionen mit Hilfe von Ultraschallwellen.
An der Stirnseite dieses als Werkzeug verwendeten zylindrischen Körpers ist durch kegelige
ίο Anbohrung eine Schrägfläche entstanden, von der aus feine Bohrungen durch den Werkstoff des
Körpers zu dessen Außenmantelfläche führen. Diese Bohrungen sind jedodi über ihren ganzen Verlauf
völlig zylindrisch. Eine Gleichrichtung der Strömung kann mit ihnen daher nicht erreicht werden,
außerdem sind sie nach allen Seiten verteilt. Die kegelige Stirnfläche ist keine Schrägfläche im
Sinne der vorliegenden Erfindung, nachdem sie am Grunde geschlossen ist urnd durch sie nur eine Konzentration
der von der Stirnfläche ausgehenden Ultrascihallstrahlen im Sinne eines Grützmacherquarzes
hervorgerufen wird. Für Emulgiervorgänge u. dgl. in dem beim Erfindungsgegenstand
benutzten Schwingungsbereich läßt sich mit diesem Ultraschallgerät praktisch überhaupt keine Mischwirkung
erzielen.
Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des Mischwerkzeuges wird gegenüber dem Stand der
Technik erreicht, daß die Flüssigkeit in einer bestimmten — nämlich in der der zunehmenden Verengung
der Löcher entsprechenden — Richtung durch den Wirkungsbereich des Werkzeuges
strömt. Dabei können die Löcher oder Schlitze windschief zur Rührerachse angeordnet sein, so
daß durch das tangentiale Ausströmen eine Rotation der Flüssigkeit hervorgerufen wird.
Die Löcher können sich auch wechselweise in den beiden Hubrichtungen verengen. Dadurch entstehen
im Wirkungsbereich des Werkzeuges zueinander parallele, aber entgegengerichtete, das
Mischen begünstigende Flüssigkeitsströme.
Um in beiden Strömungsririhtungen ungleiche
Strömungswiderstände zu erhalten, kann man das Werkzeug auch als quer zur Bewegungsrichtung
angeordnete Platte mit wellenförmigem .Querschnitt ausbilden, wobei die Löcher entweder in
den Wellenkämmen oder Tälern bzw. an beiden angeordnet sind. Der Durchströmungswiderstand ist
dann in jener Hubrichtung, bei der sich der Wellenberg gegen die Flüssigkeit bewegt, kleiner
als in umgekehrter Richtung, so daß ein gegen das Wellental gerichteter Flüssigkeitsstrom entsteht.
Auch durch Erweiterung der mit Löchern versehenen Schwingungsscheibe zu einer Glockenform
kann ein gegen das Innere der Glockenform gerichteter Flüssigkeitsstrom gebildet werden, dessen
Stärke durch im Sinne dieser Strömungen verlaufende Verengungen der Löcher noch begünstigt
werden kann.
Um den Wirkungsbereich des Werkzeuges zu erweitern, können an einem Stiel mehrere in gleicher
oder entgegengesetzter Förderrichtung wirkende Werkzeuge übereinander angeordnet werden.
Der Stiel kann zum Einführen von Gas in die zu behandelnde Flüssigkeit hohl ausgebildet sein.
Die Löcher können auch venturirohrartig ausgebildet sein, und zwar derart, daß die Lochkanäle
eine in Nähe des Eintrittsquerschnittes (im Sinne des entstehenden Flüssigkeitsstromes) gelegene
Einschnürung besitzen. .
Wenn die Platte senkrecht auf dem Stiel steht, wird das Werkzeug in Richtung der Stielachse in
Schwingungen versetzt. Wenn die Stielachse jedoch in der Plattenebene liegt, wird der Stiel entweder
in Drehschwingungen versetzt oder pendelnd bewegt.
Dem Werkzeug kann auch eine zusammengesetzte räumliche Bewegung erteilt werden.
Um bei Behandlung der Flüssigkeit in einem gegen die Außenluft abgeschlossenen Gefäß aufeinandergleitende
Teile zu vermeiden, wird vorgeschlagen, den Stiel des Werkzeuges gegenüber
dem Behandlungsgefäß durch einen dicht schließenden Faltenbalg oder eine Membran abzudichten.
Wenn im Behandlungsgefäß ein höherer Druck als der Umgebungsdruck herrscht, kann der Faltenbalg
oder die Membran mit einer dem Innendruck des Gefäßes entgegenwirkenden Feder versehen
werden.
Der Stiel des Werkzeuges kann auch unter Zwischenschaltung eines ihn umschließenden elastischen
Körpers mit dem Behandlungsgefäß verbunden werden.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und
zwar zeigt
Fig. ι eine einfache Ausführungsform einer Mischvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 bis 9 verschiedene Ausführungsformen des Rührers,
Fig. 10 eine Ausführungsform des Rührers zur Einführung von Gasen.
Fig. 11 bis 14 verschiedene Ausführungsformen
für die Einführung der Rührerstange in geschlossene Gefäße,
Fig. 15 eine Vorrichtung, bei welcher die erfindungsgemäßen
Mittel zum Pumpen verwendet werden,
Fig. 16 bis 21 verschiedene Ausführungsformen
von erfindungsgemäßen Vorrichtungen, bei welchen die Vibrationsbewegung des Rührers nicht in
Richtung seiner Achse erfolgt, und
Fig. 22 bis 23 einige Ausführungsformen für die Lagerung von Rührerstangen an der Einführungsstelle
in geschlossene Gefäße.
Fig. ι zeigt eine erfindungsgemäße Vibrations-Misclh-
und -Emulgiervorrichtung einfachster Konstruktion. Als Antrieb für die Vibration wird eine
ewöhnlidhe Spule 1 mit einem Kern 2 verwendet.
Der vibrierende Kern 2 ist direkt mit der Rührerachse 3 verbunden, und diese schwingt mit dem
Kern 2. Die vibrierende Rührerachse trägt als mischenden Teil eine einfache Platte 4, welche mit
konischen Löchern 5 versehen ist. Wenn sich der Rührer nach unten bewegt, strömt die Flüssigkeit
energisch durch die Löcher nach oben, da diese nach oben enger werden und daher die Flüssigkeit
zum kleineren Durchmesser zusammengezwängt wird. Bewegt sich der Rührer nach oben, so strömt
wohl eine kleine Menge Flüssigkeit in der umgekehrten Richtung, d. h. nach unten; diese Menge
ist aber um ein Mehrfaches kleiner als die nach oben genossene, was sich im Versuch durch eine
starke Strömung nach oben (als Resultante der
ίο beiden Strömungen) äußert. Diese Zirkulation
kann durch Vergrößerung des Vibrationsweges leicht bis zum springbrunnenförmigen Aufschießen
der Flüssigkeit im Gefäß 6 gesteigert werden. Die Mischung im Gefäß 6 ist eine äußerst intensive.
Was die Emulgierwirkung betrifft, so wird diese nicht nur durch die Zirkulation hervorgerufen,
sondern vor allem durch die zerschmetternde Wirkung, welche die Platte selbst auf die Flüssigkeitsteilchen
ausübt. Die Flüssigkeitsteilchen werden in Richtung der Pfeile 7 gegen die Wände des Gefäßes
geschleudert, was leicht beobachtet werden kann, wenn man z. B. in einer durchsichtigen Flüssigkeit
ungelöste Teilchen dieser Vibration unterwirft.
Selbstverständlich kann für die beschriebene Vorrichtung als Vibrationsquelle auch ein mechanischer
Antrieb (z. B. Exzenter) verwendet werden. Die Richtungsänderung soll immer möglichst
unvermittelt heftig erfolgen.
Der Rührer kann nun verschiedene Formen aufweisen.
Fig. 2 zeigt eine Rührerform, die im Prinzip der in Fig. ι gezeigten entspricht. An Stelle der verschiedenen
kleinen konischen Löcher tritt hier durch kegelige Ausbildung der Mantelfläche ein
einziger großer Konus als Schrägfläche auf, dessen Boden mit Löchern versehen ist. Bei diesem Rührer
ist die Umwälzmenge an Flüssigkeit sehr groß, jedoch tritt der dispergierende Einfluß infolge der
fehlenden, waagerechten Platte eher etwas zurück.
Bei dem in der Formgebung ähnlichen Rührer nach Fig. 3 findet die Strömung von oben nach
unten statt. Der Rührer wird dort verwendet, wo schwere Teile am Boden des Gefäßes aufgewirbelt
werden sollen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind als Schrägflächen zwei konische Rührelemente vorgesehen,
wobei der eine Konus eine Strömung nach oben verursacht und der andere nach unten. Es
können natürlich auch eine Mehrzahl solcher EIemente auf die gleiche Rührerachse gebracht werden,
wobei im Prinzip jede gewünschte Strömungsrichtung
erzielt werden kann.
Eine sehr wirksame Rührerform ist die in Fig. 5 gezeigte Glocke, welche konische Löcher enthält.
Die Flüssigkeit wird durch die Vibration in die Glocke gepreßt und entweicht mit großer Geschwindigkeit
durch die konischen Löcher.
Im allgemeinen hat die Vibrationsrührung den großen Vorteil gegenüber der rotierenden Rührung,
daß die Flüssigkeit nicht in Rotation gerät, sondern daß die Rührwirkung mehr nach allen Richtungen
erfolgt. Wenn in speziellen Fällen einer Rotation des Gefäßinhaltes der Vorzug gegeben
wird, so kann dies mit der Vibrationsrührung so erreicht werden, daß die Löcher oder Schlitze,
durch welche die Flüssigkeit durch die Vibration gedrückt wird, so gerichtet sind, daß eine tangentiale
Komponente entsteht. Dadurch gerät die Flüssigkeit automatisch in Rotation. Ein solcher
Rührer ist in Fig. 6 abgebildet.
Wenn eine starke Rühr- bzw. Umlaufwirkung sowohl nach unten als auch nach oben erwünscht
ist, kann der Rührer mit Vorteil konische Löcher besitzen, von welchen die einen sich nach unten, die
anderen sich nach oben verjüngen (Fig. 7). Dadurch wird eine starke Zirkulation in beiden Richtungen
erreicht. Dies ist z. B. von besonderem Vorteil beim Destillieren, bei der einerseits die
untere Heizfläche stark bestrichen werden soll und andererseits die Flüssigkeit in den Dampfraum
hinaufgeschleudert werden muß. Starke Aufwirbelung
in den oberen Raum ist auch dort erwünscht, wo Gase absorbiert werden sollen, vielfach ist auch
dort eine Wirkung nach unten erwünscht, wenn Katalysatorenpulver aufgewirbelt werden müssen
(Hydrierungen usw.). Solche Gasabsorptionen und Gasreaktionen werden mit dieser Rührmethode um
das Vielfache verkürzt.
Fig. 8 zeigt eine vereinfachte Form der Ausführung nach Fig. 7. Diese ergibt sich dadurch, daß
die Schrägflächen der Rührer sich aus der Wellenform ergeben, wobei die Wellenberge und Wellentäler
durchbrochen sind. Auch dieser Rührer wirkt gleichzeitig nach oben und nach unten.
Will man eine Strömung mehr in seitlicher Riehtung erhalten, so können die Löcher einfach seitlich
gerichtet sein (z. B. bei der Glockenform nach Fig. 9), oder aber die Stömung wird durch ein
Leitblech, welches auf dem Rührer befestigt ist, abgelenkt.
Es hat sich gezeigt, daß z. B. bei Reaktionen, bei welchen Gase eingeführt werden müssen, der
Vibrationsrührer sich ganz vorzüglich eignet, um die eingeführten Gase in feinste Bläschen zu zerschlagen.
An Stelle von großen aufsteigenden Blasen bekommt man einen feinen Gasschaum, der
sich gleichmäßig in der Flüssigkeit verteilt und demzufolge eine sehr große Oberfläche besitzt. Die
Gase werden daher viel schneller und besser absorbiert.
Zum Einführen der Gase kann die Rührerachse 3 mit Vorteil als Hohlwelle ausgebildet sein
(Fig. 10). Die Gase treten dann in der Mitte der Rührerplatte oder Rührerglocke aus und werden
schon im Einführungsrohr (Achse), aber noch mehr in der Glocke fest mit der Flüssigkeit vermischt
und in kleine Blasen zerschlagen.
Der große Vorteil des Vibrationsrührers besteht, wie eingangs erwähnt, auch darin, daß nicht wie
beim rotierenden Rührer die Achse des Rührers in Lagern laufen muß. Der Vibrationsrührer wird einfach
ins Gefäß gesteckt und ist ohne Lagerschmierung betriebsbereit (Fig. 11).
Soll dabei beispielsweise bei einem Laboratoriumsrührer, wie in Fig. 12 dargestellt, der Abschluß
hermetisch sein, so braucht man beim Vibra-
tionsrührer keine Stopfbuchse und keinen Quecksilberverschluß.
Eine kleine Membran 7 aus Gummi, Kunststoff oder für höhere Temperaturen aus
Silikonen, durch welche der Rührer gesteckt wird und die auf ein verjüngtes Glasrohr 7 α gezogen
oder geschraubt wird, erwirkt einen vollständigen Abschluß.
Für technische Rührwerke kann der Abschluß ebenfalls durch eine der obengenannten Membranen
stattfinden. Ganz besondere Vorteile ergeben sich hierbei emaillierten Konstruktionen (Fig. 13).
Beim Beispiel nach Fig. 14 ist an Stelle der Membran bei einem technischen Rührwerk ein
federndes Metallrohr vorgesehen. Diese Ausführung eignet sich besonders bei erhöhten Temperaturen
und Drücken.
Wie durch die vorstehenden Ausführungen gezeigt wurde, wird durch die Vibrationsbewegung
bei geeigneter Rührerform eine beträchtliche Zirao kulation erreicht, wobei auf der engeren Seite der
konischen Löcher beträchtliche Flüssigkeitsdrücke auftreten. Wenn nun z. B., wie in Fig. 15 dargestellt,
einer der oben beschriebenen Rührer 8 ziemlich eng von einem Gehäuse 9 umgeben ist, wobei
dieses Gehäuse 9 einen Eintritt 10 und einen Austritt 11 besitzt, so kann das System sehr leicht
als Zirkulationspumpe verwendet werden. Eine Stopfbüchse ist auch hier nicht notwendig, diese
wird wieder durch eine Membran 12 ersetzt. Da auch keine Ventile notwendig sind, stellt die Vorrichtung
nach Fig. 15 eine stopfbüchsenlose, ventillose Zirkulationspumpe dar, die sich insbesondere
für korrosive Flüssigkeiten außerordentlich gut eignet.
Die Vibration muß aber nicht unbedingt in Richtung der Rührerachse erfolgen, sondern die Vibrationsbewegung
kann auch in jeder anderen Richtung zu dieser (z. B. senkrecht dazu) erfolgen. So
kann die Rührerachse z. B. einen Drehpunkt besitzen, um welchen S1Ie in Vibration gebracht wird.
Die Antriebsrichtung ist dann ebenfalls senkrecht zu dieser Achse. Die Rührelemente, d. h. die eigentlichen
Rührkörper, bleiben im Prinzip die gleichen, teilweise werden sie einfach etwas verschieden an
der Rührerachse befestigt. Die Strömung im Gefäß wird natürlich entsprechend in einer anderen
Richtung zur Rührerachse erfolgen.
In Fig. 16 ist eine Vorrichtung dargestellt, bei
welcher die Rührerachse einen Drehpunkt im Gefäßdeckel besitzt. Der Antrieb erfolgt oben, senkrecht
oder schräg zur Achse, an der die Rührelemente, wie beschrieben, befestigt sind.
Beim Beispiel nach Fig. 17 ist ein Vibrationsantrieb gezeigt, mit Hilfe dessen man wieder eine
Endvibratkm in Richtung der Rührerachse erhält, indem die Übertragung durch eine Achse mit Drehpunkt
(Schwinghebel) erfolgt.
Es hat sich ferner gezeigt, daß in vielen Fällen auch eine »drehende Vibration« von Vorteil sein
kann. In diesem Fall wird die Rührerachse, wie in Fig. 18 gezeigt, mit Hilfe eines Hebelarmes oder
direkt mit einem geeignet konstruierten Vibrator in rotierende Vibration versetzt. Die Achse macht
hier eine beginnende Drehung in einer Richtung, um sofort die Drehung in der anderen Richtung
fortzusetzen. Auch hier können im Prinzip die gleichen" Rührelemente verwendet werden.
Aus obigen Darlegungen geht hervor, daß, wenn die einzelnen Rührelemente (Platten mit konischen
Löchern, Schlitzen, Glocken usw.) in geeigneter Weise an den Rührerachsen befestigt werden, diese
Achse in irgendeiner Richtung vibriert werden kann, wobei immer eine geeignete Rührzirkulations-
oder Emulgierwirkung erreicht wird. Wird z. B. eine konische Lochplatte mit der Plattenebene
senkrecht zur Rührerachse befestigt, so erhält man die beste Zirkulation und Rührwirkung, wenn die
Rührerachse in Vibration in Richtung dieser Achse gebracht wird. Die Zirkulation der Flüssigkeit geht
dann ebenfalls mehr oder weniger in der Achsenrichtung. Wird hingegen die konische Lochplatte
mit ihrer Ebene parallel zur Rührerachse montiert, so wird die Achse des Rührers vorzugsweise
in Querschwingungen gebracht, d. h. mit einem Drehpunkt an der Rührerachse. In diesem Fall
muß zur Erreichung der maximalen Wirkung der Vibrationsantrieb senkrecht zur Plattenebene erfolgen.
Die Zirkulation der Flüssigkeit hat in diesem Fall ihre Hauptrichtung quer zur Rührerachse.
Wenn ein solcher Vibrations rührer im Gefaß exzentrisch zur Gefäß-Mittellinie aufgestellt
wird, kann leicht ein Drehen der Flüssigkeit um die Gefäß achse erreicht werden.
Die beschriebenen Quer- und Torsionsvibrationen haben vor allem große Bedeutung für Rührvorrichtungen
in Druckgefäßes Wenn z. B. ein Rührelement in einen Druckautoklav eingebaut
werden soll, so können bei der Verwendung der Vibration in Längsrichtung der Rührerachse dadurch
Schwierigkeiten entstehen, daß das Abschlußorgan, das heißt z. B. die beschriebene mitschwingende
Membran die Vibration stark abbremst, indem ja bei jeder Schwingung gegen den Gefäßdruck dieser Druck überwunden werden
muß. Der Vibrationsantrieb muß also immer diesen Druck überwinden. Allerdings wird bei der
Gegenbewegung vom Gefäß weg diese Kraft wieder zurückgewonnen, indem ja die Membran nach
außen drückt. Wenn also z. B. der Vibrationsantrieb so gebaut ist, daß er diese rückwirkende
Kraft wieder verwenden kann, z. B. mit einem Kraftspeicherorgan wie Schwungrad, Feder usw.,
so entstehen praktisch keine Kraftverluste durch den zu überwindenden Druck. Immerhin wird das
Antriebsorgan dadurch etwas komplizierter, was insbesondere bei kleinen Aggregaten nicht
wünschenswert ist. Auch bei Verwendung eines gewöhnlichen Wechselstromvibrators würde dies den
Antrieb komplizieren. Um diesem Übelstand abzuhelfen, kann eine Ausführung gemäß Fig. 20 gewählt
werden, oder es kann außen eine Gegenfeder auf die Membran gebaut werden, die so stark gespannt
ist, daß sie mit dem Gegendruck im Kessel im Gleichgewicht steht (s. Fig. 19). Ändert sich jedoch
der Kesseldruck, so muß diese Gegenfeder immer angepaßt werden, was allerdings automa-
tisch erfolgen könnte, aber den Antrieb weiter kompliziert.
Bei der Quervibration mit Drehpunkt oder bei der Torsionsvibration fallen nun diese Komplikationen
weg. Wird der Drehpunkt dort errichtet, wo die Rührerachse durch den Kesselabschluß geht
(Fig. i6), so kann die Vibrationsbewegung in das Kesselinnere übertragen werden, ohne daß der
Kesseldruck die Bewegung hindert. Für den Abschluß bzw. Ausbildung des Drehpunktes sind in
den Fig. 21 bis 23 einige Ausführungsbeispiele dargestellt.
Fig. 21 zeigt ein einfaches Abschlußorgan, welches darin besteht, daß die Rührerachse 13
durch ein passendes Kesselloch 14 geführt wird. Das Loch 14 wird vorzugsweise etwas abgerundet,
damit sich die Rührerachse 13, welche sich um den Punkt 15 dreht, gut abwälzen kann. Mit Hilfe der
Klemmplatte 16 und des Bundes 17 wird innen und außen eine Einlage 18 aus plastischem Stoff
(Gummi, Kunstgummi, Silikonen usw.) eingeklemmt, welche die Abdichtung besorgt. Da der
Rührerarm in seinem Drehpunkt 15 nur einen ganz kleinen Weg macht, kann die Bewegung trotz Abas
dichtung erfolgen, da das plastische Dichtungsmaterial etwas nachgibt. Je nach Kesseldruck kann
die Pressung mit Hilfe der Schraubenmutter 19 vergrößert oder verkleinert werden. Mit einer
solchen Abdichtung können noch höchste Kesseldrücke überwunden werden, d. h. selbst Drücke
von 2 bis 300 atü und mehr. Fig. 23 zeigt im Prinzip die gleiche Abdichtungsart, jedoch mit
einem Kugelsitz für den Rührerarm. Dies ist z. B. bei großen und schweren Rührorganen von Vorteil,
indem das Rührergewicht von der kugelförmigen Lagerung aufgenommen wird.
Das Beispiel nach Fig. 22 zeigt eine Ausführung, welche vor allem auch für Torsionsvibration verwendet
werden kann. Hier wird das plastische Material um die Rührerachse herumgelegt und
einerseits am Bund 17 und andererseits an der Scheibe 16 abgestützt. Auch hier ist ja die Bewegung
so klein, daß die Übertragung der Schwingung ohne Hemmung erfolgt.
Wie die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele zeigen, wird durch den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung das Problem des Rührens, Mischens, Emulgierens usw. auf eine überraschend
einfache Weise gelöst, wobei die erzielten Wirkungen diejenigen der bekannten Rührereinrichtungen
wesentlich überschreiten. Selbstverständlich sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele nur
richtungsgebend, und es lassen sich auf dem erfindungsgemäßen Prinzip weitere besondere Rührerformen
aufbauen. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nicht nur auf chemischem
Gebiet, sondern selbstverständlich in allen möglichen Zweigen der Technik denkbar.
Claims (12)
- Patentansprüche·.i. Vorrichtung zum Mischen, Rühren, Emulgieren usw. von Flüssigkeiten durch ein in die Flüssigkeit eintauchendes und im Bereich von minimal i62/3 Hz bis maximal 500 Hz in Schwingung versetztes Mischwerkzeug, welches die am Mischwerkzeug entstehende Wechselströmung in eine vorzugsweise axial gerichtete Strahlströmung gleichrichtet, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichrichtung mittels Schrägflächen erfolgt, die durch die seitliche Begrenzung kegeliger Bohrungen oder von durchgehenden öffnungen schlitzförmiger Durchlässe beliebigen Querschnitts in einer oder mehreren Platten und/oder dem kegeligen Rand einer Platte oder die kegeligen Ränder mehrerer Platten gebildet werden.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Schrägflächen in den kegeligen Bohrungen in den beiden Hubrichtungen wechselweise verlaufen.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischwerkzeug als quer zur Bewegungsrichtung angeordnete Platte mit wellenförmigem Querschnitt ausgebildet ist, wobei die Löcher entweder in den Wellenkämmen oder in den -tälern bzw. an beiden angeordnet sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Ausbildung der Platte oder Platten zu einer Glockenform.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Schaft mehrere in gleicher oder entgegengesetzter Förderrichtung wirkende Mischwerkzeuge übereinander angeordnet sind.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft des Mischwerkzeuges zum Einführen von Gas in die zu behandelnde Flüssigkeit hohl ausgebildet ist.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 1, 3, S oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägflächen in einer oder mehreren Platten venturirohrartig verlaufen.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einer nicht senkrecht zur Welle stehenden Schwingungsplatte, gekennzeichnet durch einen Verdrehungsschwingungen auf das Mischwerkzeug übertragenden Antrieb.
- 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen das Mischwerkzeug pendelnd bewegenden Antrieb.
- 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1bis 3, gekennzeichnet durch einen dem Mischwerkzeug eine zusammengesetzte räumliche Bewegung erteilenden Antrieb.
- 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft des Mischwerkzeuges gegenüber dem Mischbehälter durch einen dicht schließenden Faltenbalg oder eine Membran abgedichtet ist.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltenbalg oder die Membran mit einer dem Innendruck des Mischbehälters entgegenwirkenden Feder versehen ist.«09 655/3513- Vorrichtung nach einem der Ansprüche ι bis io, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft des Mischwerkzeuges unter Zwischenschaltung eines ihn umschließenden elastischen Körpers (i8) mit dem Mischbehälter verbunden ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 516 341; schweizerische Patentschrift Nr. 211 916; deutsche Patentschriften Nr. 545 092, 604 271, 216, 716 231, 727 155.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen© 809'655/35 11.58.
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CH682946X | 1948-02-05 |
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