DE940753C - Verstaerkungseinlage fuer Fahrzeugradreifen und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Verstaerkungseinlage fuer Fahrzeugradreifen und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Bisher ist es üblich, Fahrzeugreifen mit Verstärkungseinlagen aus einer Mehrzahl von Lagen
aus Baumwoll- oder Seidenkord zu versehen, deren Ränder um die aus Stahldrähten bestehenden Wulstringe
umgeschlagen sind. Die Kordbahnen sind dabei in Gummi eingebettet, und ihre Fäden liegen
schräg zu den Reifenwülsten.
Die Erfindung betrifft eine Ausbildung einer Verstärkungseinlage,
die leicht, einfach und mit geringerem Arbeitsaufwand herzustellen ist. Erfmdungsgemäß
besteht die Verstärkungseinlage aus zwei durch einen Steg miteinander verbundenen und mit
diesem einen einheitlichen Körper bildenden.Wulstringen aus einem thermoplastischen polymeren
Kunststoff. Diese Verstärkungseinlage wird in einem Arbeitsgang geformt, worauf die Wulstringe
und der Steg gedehnt werden, um die Zugfestigkeit in der Streckrichtung zu erhöhen.
Der Steg kann aus einer Mehrzahl von mit Abstand nebeneinanderliegenden, einander parallelen
Fäden bestehen, die nach dem Strecken eine Schräglage zu den Wulstringen einnehmen. Er
kann auch als Bahn ausgebildet sein, die gelocht oder geschlitzt sein kann, um das Bindungsvermögen
an den Reifengummi zu verbessern.
Die Verstärkungseinlage besteht aus den unter den Handelsnamen Nylon oder Terylen bekannten
Kunststoffen.
Die Einlage wird als Rohrstück geformt, wobei die beiden Wulstringe' dessen Enden bilden. Es
folgt dann das Recken, indem die Wulstringe bei ίο erhöhter Temperatur voneinander weggezogen werden.
Sofern der Steg nur aus einzelnen Fäden besteht, werden die beiden Ringe hierbei noch gegeneinander
verdreht, um die Fäden in die gewünschte Schräglage zu bringen. Eine Schlußstreckung kann
der Steg unter innerem Druck in einer Ringform
erfahren.
Auch lassen sich zwei oder mehrere der neuen Verstärkungseinlagen miteinander vereinigen, sofern
die Stege dann nur Wulststücke erhalten, die sich zu einem Kreisquerschnitt ergänzen- So können zwei mit im Querschnitt halbkreisförmigen
Wulstringen versehene Einlagen 'sich zu einej
Doppeleinlage ergänzen. Hierbei können die Stege gleich oder verschieden ausgebildet sein, d. h. nur
aus Fäden oder Bahnen bzw. aus Fäden und Bahnen in den verschiedenen Lagen bestehen.
Bei bandförmigen Stegen läßt sich eine besondere Festigkeit in einer gewissen Richtung zu den
Wulstringen dadurch erreichen, daß die Wulstringe während des Auseinanderziehens ebenfalls
gegeneinander verdreht werden, so daß die Stegbahn in sich verwunden wird.
Um eine größere Festigkeit in Umfangsrichtung
zu erhalten, wird der Durchmesser der Stegbahn mit dem Durchmesser der Wulstringe vergrößert.
Diese Maßnahme kann durch die Anwendung eines
' Druckes auf die Innenwand der Stegbahn und der Ringe durch mechanische Mittel erreicht werden,
etwa durch voneinander weg bewegbare Rollen, über die die Einlage gespannt ist.
Die verschiedenen Streckvorgänge können auch miteinander gekuppelt werden. So kann das Strekken
des Steges und das Strecken im Durchmesser durch die Anwendung eines Innendruckes unter
gleichzeitigem Auseinanderziehen der Wulstringe erfolgen, wobei die beiden Ringe auch noch gegeneinander
verdreht werden können.
Das Strecken kann bei erhöhter Temperatur, etwa unter Eintauchen in heißes Wasser, vorgenommen
werden. Das zweite Strecken des Steges, das erfolgt, wenn die Verstärkungseinlage durch
Innendruck in einer Ringform während des Aufbaues eines Reifens in die ausgewölbte Form gebracht
wird, wird bei dem Ausmaß des Streckens durch Auseinanderziehen der Wulstringe berücksichtigt,
so daß die Stegbahn in der Endstellung insgesamt auf das Vierfache der ursprünglichen
Länge gereckt ist.
Zur besseren Verhaftung des Reifengummis mit der einen bandförmigen Steg aufweisenden Verstärkungseinlage
kann der Steg gelocht oder geschlitzt sein. Die einander parallelen Schlitze können
dabei in der Nähe der Wulstringe angeordnet sein und schräg zu diesen liegen, wie sie sich auch
bis zu dem Teil des Steges erstrecken können, der in dem fertigen Reifen unter der Krone oder der
Lauffläche liegt. Sie können sich ferner über die ganze Stegbreite von Wulstring zu Wulstring erstrecken.
Wenn das Stegband nach dem Schlitzen gestreckt wird, erfolgt dies in der Richtung der
Schlitze.
Die Verstärkungseinlage kann auch in ausgewölbter Ringform geformt werden, worauf dann
das Strecken unter Beibehaltung der gewölbten Form durch inneren Druck erfolgt.
Die Ausbildung ist nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen
näher erläutert. Es zeigt'
Fig. ι ein Teilstück eines Formlinge aus zwei halbkreisförmigen Wulstringen mit einzelnen Stegsträngen,
Fig. 2 ein Teilstück aus zwei übereinander gelegten und bereits im Stegteil gestreckten Formungen,
Fig. 3 ein Teilstück eines ausgewölbt geformten Formlings mit Stegband vor dem Strecken,
Fig. 4 das Teilstück der Fig. 3 nach dem Strekken des Stegbandes und
Fig. S und 7 bzw. 6 und S zwei Teilstüeke mit in der Mitte verstärktem bzw. gelochtem Steg vor
und nach dem Strecken.
Die Verstärkungseinlage nach der Fig. 1 ist aus einem thermoplastischen Kunststoff von hohem
Molekulargewicht, beispielsweise aus den unter den Handelsnamen Nylon oder Terylen bekannten
Kunststoffen als einteiliges Formstück 1, hergestellt und besteht aus den hier halbkreisförmigen Wulstringen
2 und zwischen diesen liegenden Stegsträngen 3, die schräg zu den Wulstringen 2 verlaufen.
Diese Form ist zur Bildung einer Doppeleinlage bestimmt, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist.
Nach dem Formen werden die beiden Wulstringe in einer Vorrichtung voneinander weggezogen, bis
die Stränge 3 auf etwa 400 °/o gedehnt sind (Fig. 2). Dabei werden die Wulstringe 2 gegeneinander verdreht,
so daß das Strecken der Stränge 3 in deren Richtung erfolgt. Durch dieses Strecken wird die
Zugfestigkeit des Werkstoffes so weit erhöht, daß beim späteren Gebrauch kein unerwünschtes
Wachsen eintritt.
Das Formpressen des Rohlings kann auch mit senkrecht zu den Wulstringen, liegenden Strängen 3
erfolgen, denen dann die. Schräglage erst mit dem Ausziehen erteilt wird.
Zum Aufbau eines Reifens unter Verwendung dieser Einlagen werden die beiden Einlagen mit
inem Bindemittel, etwa aus der Gruppe der Isozyanate,
behandelt, in eine Lage unvulkanisierten Gummis eingebettet und übereinandergeschoben, so
daß die Wulstringe sich zu vollen Kreisquerschnitten ergänzen. Die Stegfäden 3 sind dabei in den
beiden Lagen einander entgegengesetzt gerichtet. Der Aufbau des Reifens erfolgt dann in bekannter
Weise auf einer Aufbautrommel, wobei die Einlage die bisher üblichen Kordgewebeeinlagen und
Metallwulstringe ersetzt. Der Reifen wird dann in einer Form vulkanisiert.
Gegebenenfalls können auch mehrere dieser Einlagekörper bei entsprechender, sich ergänzender
Ausbildung der Wulstringe übereinander angeordnet werden.
Bei Verwendung von nur einem Einlagekörper erhalten die Wulstringe vorteilhaft vollen Kreisquerschnitt.
Bei der Ausbildung nach den Fig. 3 und 4 ist der Formling bereits in der ausgewölbten Grundform
hergestellt. Der Steg ist hier von einem die beiden Wulstringe 2 verbindenden Band 4 gebildet. Die
Grundform wird dann bei erhöhter Temperatur unter inneren Druck gesetzt, um das Stegband in
die sich aus der Fig. 4 ergebende Form zu strecken. Dieses Strecken erfolgt zweckmäßig in einer Ringform, an deren Wandung das Stegband angedrückt
wird. Durch dieses Strecken wird die Zugfestigkeit des Stegbandes in radialer Richtung erhöht.
Die Fig. 5 und 7 zeigen eine Einlage mit bandförmigem Steg 4, der im Mittelbereich 5, welcher
zur Verstärkung der Lauffläche des Reifens dient, stärker gehalten ist. Das Strecken in die Form
nach der Fig. 7 erfolgt durch seitliches Auseinanderziehen der beiden Wulstringe 2.
Das Stegband 4 kann nach den Fig. 6 und 8 auch mit Durchlochungen 6 versehen sein, die hier in der
Nähe der Wulstringe in zwei Reihen angeordnet sind und zu einer besseren Schmiegsamkeit in den
Seitenteilen führen.
Zum Aufbau eines Reifens wird die Verstärkungseinlage noch auf eine Aufbautrommel gezogen
und dann eine die Seitenwände und die Lauffläche enthaltende Gummibahn in bekannter Weise
aufgebracht. Bei Verwendung mehrerer der Einlagen werden die übereinanderliegenden Einlagen
durch eine dünne Gummizwischenschicht voneinander getrennt, um eine Reibung der Einlagen aneinander
in dem fertigen Reifen zu verhüten.
Der Gummiteil des Reifens kann auf die Verstärkungseinlage auch im Spritzform- oder im
Gießverfahren aufgebracht werden.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE;I. Verstärkungseinlage für Fahrzeugradreifen aus zwei durch einen Stegteil unlösbar verbundenen Wulstringen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlagen (3, 4) nebst Wulstringen (2) aus einem thermoplaste sehen, polymeren Kunststoff bestehen.
- 2. Verstärkungseinlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stegteil aus einzelnen einander parallelen Strängen oder Fäden (3) besteht, die schräg zu den Wulstringen (2) liegen.
- 3. Verstärkungseinlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stegteil als Bandstreifen (4) ausgebildet ist.4. Verstärkungseinlage nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bandstreifen in der Mitte (5) stärker gehalten ist.5. Verstärkungseinlage nach Anspruch r und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bandstreifen mit Durchlochungen oder Schlitzen versehen ist.6. Verfahren zum Herstellen einer Verstärkungseinlage nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Wulstringe und den Stegteil erfassender Formling aus ■thermoplastischem, polymerem Kunststoff geformt und der Stegteil dann zur Erhöhung der Zugfestigkeit in Streckrichtung ausgezogen wird.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Strecken des Stegteiles unter Abziehen der Wulstringe voneinander und unter entgegengesetzt gerichtetem Verdrehen vorgenommen wird.8. Verfahren nach Anspruch 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Wulstringe in Umfangsrichtung gestreckt werden.9. Verfahren nach, einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Strekken bei erhöhter Temperatur vorgenommen wird.Angezogene Druckschriften:Deutsche Patentschrift Nr. 739 938;britische Patentschriften Nr. 22 662/1902,649819;französische Patentschriften Nr. 47 214 zu 804395, 472846;USA.-Patentschriften Nr. 1 349 390, 1 559 142, 2498859, ι 351 463, ι 400 301, ι 422 451; schweizerische Patentschrift Nr. 228 119;Zeitschrift »Kautschuk und Gummi«, 3. Jahrg., Nr. 11, S. 399.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen509 676 3.56
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