DE916048C - Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von Gebilden, die Faserstoffe und erhebliche Mengen hochmolekularer organischer Verfestigungs- oder Bindemittel enthalten - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von Gebilden, die Faserstoffe und erhebliche Mengen hochmolekularer organischer Verfestigungs- oder Bindemittel enthaltenInfo
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- D06M15/37—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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- D06M15/423—Amino-aldehyde resins
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Description
- Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von Gebilden, die Faserstoffe und erhebliche Mengen hochmolekularer organischer Verfestigungs- oder Bindemittel enthalten Es wurde gefunden, daß man die Wasserfestigkeit von Gebilden, die Fasergut und erhebliche Mengen hochmolekularer organischer Verfestigungs-und Bindemittel enthalten, erheblich verbessern kann, wenn man bei ihrer Herstellung Methylolverbindungen des Acetylendiharnstoffs mitverwendet, die mindestens zwei Methylolgruppen im Molekül enthalten, und das Material dann, gewünschtenfalls nach der Verformung, in Gegenwart saurer Kondensationsmittel einer Wärmebehandlung bei Temperaturen über zoo° unterwirft.
- Als Fasergut, das für das Verfahren geeignet ist, seien genannt natürliche oder regenerierte Cellulose, Wolle, Leinen, Acetatkunstseide, Leder, Holz, Papier sowie Fasern und Gewebe aus Superpolyamiden, Polyvinylchlorid oder Glas. Hochmolekulare Verfestigungs- und Bindemittel sind unter anderem Stärke, Leim und andere Eiweißabbauprodukte, Celluloseäther, Celluloseäthercarbonsäuren, Polyvinylalkohol, Polyacryl- und -methacrylsäureester, Polyvinylester und -äther, Polystyrol, Polyisobutylen und Mischpolymerisate, Kondensationsprodukte aus mehrbasischen Carbonsäuren und mehrwertigen Alkoholen, Kolophonium und dessen Veredelungsprodukte, z. B. seine Umsetzungsprodukte mit Maleinsäure oder Maleinsäureestern, sowie hydrierte polycyclische Carbonsäuren. Man verwendet derartige an sich bekannte Verfestigungs- und Bindemittel zweckmäßig in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder Dispersionen. Auch Latices aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk sind geeignet. Die Lösungen oder Dispersionen können außerdem die üblichen Weichmacher sowie Füll- und Farbstoffe enthalten.
- Als saure Kondensationsmittel kommen z. B. in Betracht Salpeter-, Salz- oder Schwefelsäure, Harnstoff-, Ammonium- oder Aluminiumnitrat, Ammonium-, Aluminiuni- oder Zinkchlorid, Salicylsäure, Sulfosalicylsäure, p-Toluolsulfornsäure, Milchsäure oder y-Chlorbuttersäure.
- Man kann die Behandlung des Fasergutes mit den Binde- oder Verfestigungsmitteln und mit den Methylolverbindungen nach dem Tauch-, dem Sprüh-, dem Druck- oder dem Streichverfahren vornehmen. In jedem Falle erzielt man durch die Mitverw endung der Polymethylolverbindungen eine erhebliche Verbesserung der Gebilde gegen Beanspruchung in trockenem oder feuchtem Zustand. Die Gebilde werden außerdem beständiger gegen Wärme und gegen organische Lösungsmittel.
- Beispiel i Ein Mischgewebe aus Zellwolle-Kunstseide wird mit einer Streichmasse aus 30 g verkleistertem Kartoffelmehl, 75 g Tetramethylolacetylendiharnstoff und 5 g Harnstoffnitrat im Liter imprägniert, bei 8o° getrocknet und bei 1q0° kondensiert. Der Griff des behandelten Gewebes ist auch nach zehn Wäschen noch sehr kräftig, ohne daß das Gewebe bei der heißen Wäsche eingeht, während die nur mit Kartoffelmehl erzielbare Appretur nicht waschfest ist.
- Beispiel 2 Man führt auf Acetatseidengewebe eine Streichappretur mit einer Streichmasse aus, die im Liter ioo g Polyvinylalkohol, io g der im Beispiel i genannten Tetramethylolverbindung sowie 0,5 g Ammonnitrat enthält, trocknet bei 8o° vor und erhitzt noch etwa io bis 15 Minuten auf i2o bis i35°; dann wird das Gewebe kalandert. Der Zusatz der Tetramethylolverbindung bedingt eine erheblich bessere Wasserfestigkeit des aufgebrachten Films. Die auf das Gewebe durch Kaiandern aufgebrachten Prägeeffekte sind waschbeständig. Beispiel 3 Ein Kunstseidengewebewirdmehrmals mitZwischentrocknung mit einer Streichmasse aus einer 5o°/oigen Polyvinylacetatdispersion, welche geringe Mengen Polyvinylalkohol enthält, bestrichen. Der Streichmasse werden je Liter io g der im Beispiel i genannten Tetramethylolverbindung, in gleichen Teilen Wasser gelöst, sowie 0,5 g Ammoniumnitrat zugesetzt. Die wie im Beispiel 2 fertiggestellte Streichappretur ist erheblich besser wasserbeständig und besitzt eine größere Haftfestigkeit als ohne den Zusatz der Tetramethyiolverbindung.
- Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man das einseitig bestrichene Gewebe nachträglich in einer Flotte klotzt, welche im Liter 5o bis 75 g der Tetramethylolverbindung und 5 g Ammoniumnitrat enthält. Der Zusatz der Tetramethylolverbindung zur Streichmasse kann in diesem Falle unterbleiben. Das Erhitzen auf 13o bis 14o° erfolgt nach dem Klotzen. Ähnliche Streichappreturen von sehr guter Wasserfestigkeit und Haftfestigkeit, jedoch von erheblich geschmeidigerem Griff erhält man, wenn man an Stelle der genannten Polyvinylacetatdispersion eine Dispersion von Polyacrylsäureäthylester, die einen geringen Anteil freie Polyacrylsäure enthält, verwendet. Die Appretur wird nach dem Erhitzen zweckmäßig mit Talkum eingerieben.
- Beispiel q.
- Ein Zellwollgewebe wird einseitig mit einer Streichmasse aus einer q.o°/oigen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisats von 25 °/o Acrylsäurebutylester mit 25 % Vinylacetat und geringen Mengen Acrylsäure bestrichen, der noch je Liter 5 °/o der im Beispiel i genannten Tetramethylolverbindung, 2 °/0 25a/oige Ammoniaklösung und o,6 °/o Ammoniumnitrat zugesetzt sind. Auf das so behandelte Gewebe wird ein zweites Zellwollgewebe aufgepreßt und das Ganze io Minuten auf 14o° erhitzt. Die Haftfestigkeit der so erhaltenen Doublierung ist im trockenen und nassen Zustand erheblich besser als ohne die Mitverwendung der Tetramethylolverbindung.
- Beispiel 5 Ein feines Glasgewebe wird mit einer Streichmasse, welche im Liter 6o g verkleistertes Kartoffelmehl, 5o g der Tetramethylolverbindung des Acetylendiharnstoffs und i g Harnstoffnitrat (oder 2,5 g y-Chlorbuttersäure) enthält, dreimal gestrichen, vorgetrocknet und eine Viertelstunde auf 13o° erhitzt. Das so behandelte Glasgewebe besitzt eine vorzügliche Appretur, die sehr gut wasser- und scheuerfest ist: Beispiel 6 30 Gewichtsteile Dextrin werden in 5o Gewichtsteilen Wasser gelöst und nach Zugabe von 1,5 Gewichtsteilen Glycerin mit io;5 Gewichtsteilen einer 2o°/oigen Lösung der Tetramethylolverbindung des Acetylendiharnstoffs und 1,5 Gewichtsteilen einer io°/oigen wäßrigen Lösung von Ammonnitrat versetzt. Eine Papierbahn oder Metallfolie wird im Walzenauftragsverfähren mit dieser Masse überzogen und mit einer zweiten, gewünschtenfalis gleichfalls vorbehandelten Papier-oder Kartonbahn unter Druck zusammengeführt. Nach denn Vortrocknen bei 8o bis ioo° wird 2 bis q. Minuten auf etwa 13o° erhitzt. Es werden wasserfeste, öl- und wärmebeständige kaschierte Materialien, z. B. für Verpackungszwecke, erhalten.
- Beispiel 7 Man vermischt 22,5 Teile eines nach Beispiel z des Patents 71716q. hergestellten grünen Pigmentfarbstoffs reit 22,5 Teilen eines Kondensationsproduktes aus ß-Naphthalinsulfonsäureund Formaldehyd,versetztmit 55 Teilen Wasser, ferner mit 30o Teilen einer 30°/ö gen wäßrigen Lösung von° Polyvinylmethyläther, 300 Teilen einer io°/oigen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol und fügt Zoo Teile einer 5o°/,igen wäßrigen Lösung von Tetramethylolacetylendiharnstoff sowie ioo j Teile einer 50%igen wäßrigen Lösung von Glykolsäure hinzu. Die erhaltene Paste wird in üblicher Weise auf Baumwollgewebe gedruckt. Man trocknet und erhitzt dann 15 Minuten auf 14o°. Die erhaltenen Drucke sind gut wasser- und waschecht.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von Gebilden, die Faserstoffe und erhebliche Mengen hochmolekularer organischer Verfestigungs-oder Bindemittel enthalten, dadurch gekennzeichnet, daB man bei ihrer Herstellung Methylolverbindungen des Acetylendiharnstoffs mitverwendet, die mindestens zwei Methylolgruppen im Molekül enthalten, und das Material dann, gewünschtenfalls nach der Verformung, in Gegenwart saurer Kondensationsmittel einer Wärmebehandlung bei Temperaturen über Zoo' unterwirft. Angezogene Druckschriften Britische Patentschriften Nr. 466 oi5, 523 731, 258 357 französische Patentschriften Nr. 823 25o, 811804; schweizerische Patentschrift Nr. igi 826; USA.-Patentschrift Nr. 2 255 9o1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB7288D DE916048C (de) | 1943-01-28 | 1943-01-28 | Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von Gebilden, die Faserstoffe und erhebliche Mengen hochmolekularer organischer Verfestigungs- oder Bindemittel enthalten |
Applications Claiming Priority (1)
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DEB7288D DE916048C (de) | 1943-01-28 | 1943-01-28 | Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von Gebilden, die Faserstoffe und erhebliche Mengen hochmolekularer organischer Verfestigungs- oder Bindemittel enthalten |
Publications (1)
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DE916048C true DE916048C (de) | 1954-08-02 |
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ID=6955263
Family Applications (1)
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DEB7288D Expired DE916048C (de) | 1943-01-28 | 1943-01-28 | Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von Gebilden, die Faserstoffe und erhebliche Mengen hochmolekularer organischer Verfestigungs- oder Bindemittel enthalten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE916048C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE965966C (de) * | 1955-01-21 | 1957-07-04 | Cassella Farbwerke Mainkur Ag | Verfahren zur Herstellung waschbestaendiger Appreturen auf Textilgeweben |
FR2546197A1 (fr) * | 1983-05-19 | 1984-11-23 | Laennen Tehtaat Oy | Papier contenant de la cellulose substituee chimiquement et procedes pour la preparation de ce papier et de produits en papier |
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-
1943
- 1943-01-28 DE DEB7288D patent/DE916048C/de not_active Expired
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