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Naßmühle zum Vermahlen von Senf und ähnlichen Massen Die bisher gebräuchlichen
Pfahlgänge zum Feinmahlen von Senf o. dgl. sind vorwiegend finit langsam laufenden
Mahlsteinen von etwa go bis 120 cm Durchmesser ausgerüstet. Die Leistung dieser
Mahlgänge ist gering, auch erfordern sie eine ständige LTber@vachting. Der gewünschte
Feinheitsgrad wird erst erreicht, wenn das -'l,lahlgut nacheinander Tiber mehrere
Mahlgänge geführt wird.
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Naßmühlen neuerer Konstruktion mit bedeutend größerer Leistung sind
schnellaufend und mit kleinen Mahlsteinen ausgerüstet. Sie bestehen aus einem umlaufenden
und einem fest stehenden 2\-Iahlstein, wobei der umlaufende Mahlstein gegen den
fest stehenden vorgeschoben wird, bis der ge-
wünschte Feinheitsgrad erreicht
wird. Beide Mahlsteine sind in einem Gehäuse mit Auslauf eingeschlossen. Beien Auswechseln
der Mahlsteine und Reinigen muß der -Pfahlkopf demontiert werden.
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Gemäß der Erfindung werden die vorgenannten Nachteile beseitigt. Gegenstand
der Erfindung ist eine Naßmühle zum Vermahlen von Senf, Kakao, Mayonnaisen, Fischpasten
und ähnlichen Massen. Das Neue besteht zunächst darin, daß die Einstellung auf Feinheit
des Mahlgutes durch axiales Einstellen des fest stehenden Mahlsteines erfolgt. Die
Folge ist eine denkbar einfache Einstellvorrichtung, die während des Betriebes bedient
werden kann. In vorteilhafter Weise wird dabei mit dem fest stehenden Mahlstein
ein Teil des Mühlengehäuses verstellt. Die Mühle kann eine waagerechte oder eine
senkrechte Achse haben. Iin letzteren Falle wird vorteilhaft der fest stehende -Mahlstein
über
dem umlaufenden angeordnet. Dabei kann der mit dem erstgenannten Mahlstein verbundene
glockenförmige Gehäuseteil in das oben offene, fest stehende, mit einem Auslauf
versehene Gehäuse eingreifen, welches den umlaufenden Mahlstein umgibt.
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Als besonders vorteihaft hat sich erwiesen, den fest stehenden Mahlstein
mit dem daran angebrachten Teil des Auffanggehäuses derart anzuordnen, daß er nach
hinreichend weitem Abheben von dem umlaufenden Mahlstein aus der gleichachsigen
Lage zu diesem herausgeschwenktwerden kann. Vorteilhaft ist der fest stehende Stein
mittels einer Verstellvorrichtung in senkrechter Richtung verstellbar an einem Ausleger
angebracht, der seinerseits um einen hohlen Ständer schwenkbar ist.
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Ist die Mühle durch Anheben und Verschwenken ihres oberen Teiles geöffnet,
so kann sie bequem gereinigt werden. Von noch größerer Wichtigkeit ist jedoch, daß
in diesem Zustand beide Steine völlig offen liegen, so daß sie mühelos ausgebaut
und erneuert werden können.
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Eine völlige Zerlegung des Mahlkopfes, wie sie bisher für den Einbau
neuer Steine unumgänglich notwendig war, ist also nicht mehr erforderlich. Auch
kann die Lagerung für den umlaufenden Stein sowie die Halterung des Motors und der
Pumpe an dem gleichen Säulenständer angebracht sein. Die Mühlenwelle und die Pumpenwelle
sind zweckmäßig mit dem Motor direkt gekuppelt. Als Pumpen kommen dabei vorwiegend
Schleuderpumpen in Betracht; es kann aber auch eine Zahnradpumpe oder Kolbenpumpe
Anwendung finden. Im ersten Falle wird in die Druckleitung ein Drosselorgan eingeschaltet,
damit bei der gleichbleibenden Pumpenleistung eine Regelung der Aufgabe für die
Mühle erfolgen kann. Zweckmäßig wird die Druckleitung der Pumpe durch den hohlen
Ständer hochgeführt und durch ein biegsames Verbindungsstück an die hohle Achse
angeschlossen, die den fest stehenden Stein trägt.
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Die erreichbare Mahlfeinheit ist außer von der Körnung der Mahlsteine
in besonderem Maße von der axialen Ausrichtung derselben abhängig. Um den fest stehenden
Mahlstein genau ausrichten zu können, wird derselbe erfindungsgemäß durch Zwischenschaltung
einer Platte aus Gummi, Leder o. dgl. nachgiebig an seiner Halterung gelagert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i die Mühle in verkleinerter Seitenansicht, Fig. 2 den oberen Teil
der Mühle, teils in Ansicht, teils in senkrechtem Schnitt in etwas größerem Maßstab.
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Von einer Fußplatte io ragt ein Säulenständer ii auf. An dem Ständer
ist der Motor 12, die Schleuderpumpe 13 und die eigentliche Mühle 14 angeordnet.
Die letztere wird durch zwei Auslegearme 15 und 16 gehalten. Der Auslegearm 15 ist
fest stehend an der Säule i i angeklemmt. Er trägt die drehbare Mühlenwelle 17,
die ebenso wie die Pumpe 13 direkt mit der Motorwelle gekuppelt ist. Auf der Welle
17 ist der Teller 18 angebracht, der den umlaufenden Mahlstein ig trägt. Der ringförmige
Stein ig wird durch die Druckscheibe 2o und die Mutter 21 in seiner Lage auf dem
Teller 18 festgeklemmt.
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Mit dem umlaufenden Stein ig arbeitet der an der Achse 23 aufgehängte
fest stehende Mahlstein 22 zusammen. Diese Achse 23 ist an dem freien Endes des
Auslegers 16 befestigt, und zwar derart, daß sie durch Drehen des Handrades 24 gehoben
und gesenkt werden kann. Eine mit dem Handgriff 25 versehene Gegenmutter 26 dient
dazu, die Teile in ihrer jeweiligen Einstellung zu sichern.
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Die Achse 23, die der Länge nach mit einer Bohrung 27 versehen ist,
endet unten in dem Flansch 28. An diesem Flansch ist eine Ringscheibe 29 aus Gummi,
Leder o. dgl. befestigt. Andererseits ist an dem äußeren Teil dieser Scheibe 29
der Tragring 3o angeschraubt, an welchem der fest stehende Mahlstein 22 angeklemmt
ist. Die gleichen Schrauben, die den Teller 30 mit der Ringscheibe 29 verbinden,
sichern auch den Ring 31 in seiner Lage. Der nach außen gekehrte Flansch dieses
Ringes 31 trägt den glockenförmigen Gehäusedeckel 32. Der umlaufende Stein ig ist
von dem Auffanggehäuse 33 umgeben. Der Boden 34 des Gehäuses verläuft geneigt nach
einer Seite. Außerdem gehört zu dem Auffanggehäuse noch eine Büchse 35, die die
Lagerung des umlaufenden Mahlsteines i9 umgibt. Einseitig an dem Gehäuse 33 ist
ein Auslauf 36 für das fertige Mahlgut angebracht. Die Teile 33, 34 und 35 des fest
stehenden Gehäuses und ebenso der Auslauf 36 sowie die Glocke 32, die den fest stehenden
Mahlstein umgibt, sind aus einer korrosionsbeständigen thermoplastischen Masse hergestellt.
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Sollen die Mahlsteine ig und 22 ausgewechselt werden, so wird die
Achse 23 mit Hilfe des Handrades 24 hochgeschraubt, bis die untere Kante der Gehäuseglocke
32 über der oberen Kante des Gehäuses 33 liegt. Alsdann wird der Ausleger 16 nach
Lösung der Sicherung 37 um den Ständer i i verschwenkt. Nunmehr ist der Mahlstein
ig frei von oben zugänglich, ebenso kann der fest stehende Mahlstein 22 mühelos
ausgewechselt werden. Eine weitere Zerlegung der Mühle, insbesondere eine vollständige
Auswechslung der Welle 17 oder der Achse 23 ist hierzu nicht erforderlich. Bei der
geschilderten Lage der Einzelteile der Maschine zueinander ist auch eine mühelose
Säuberung der ganzen Einrichtung möglich. Die Maschine wird dadurch wieder in ihre
Betriebslage gebracht, daß der Ausleger 16 in seine ursprüngliche Lage zurückgeschwenkt
wird, bis der Sicherungsbolzen 37 eingreift. Sodann wird der fest stehende Mahlstein
22 bis auf den drehbaren Mahlstein ig abgesenkt und in dieser Lage durch
die Mutter 26 gesichert.
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Die Aufgabe des Mahlgutes von gewöhnlich breiartiger Konsistenz erfolgt
durch die Pumpe 13. Die Druckleitung 38 derselben ist an die Steigeleitung 39 angeschlossen,
die durch die hohle Säule i i nach oben geführt ist. Das obere freie Ende 4o des
Rohres 39 ist durch ein biegsames Verbindungsstück 41 mit dem oberen Ende der durchbohrten
Achse
23 verbunden. Ein regelbares Drosselorgan 42 gestattet eine Einstellung der Aufgabemenge
des zu mahlenden Gutes.