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Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von Metallsträngen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Gießen von Metallsträngen unter Verwendung gel;ülilter,
oben und unten offener Gießformen, aus welchen der Strang herausgeführt wird.
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Da die Vorteile des stetigen Gießens, des sogenarinten Strang gusses,
ohne weiteres erkennbar sind, sind schon sehr zeitig viele Vorschläge gemacht worden.
Schon etwa zur Jahrhundertwende wurde versucht, einen Strang durch das Eingießen,
des flüssigen -Metalls in eine mit einem Kühlmantel versehene, oben und unten offene
Kokille zu gießen, und diese Versuche wurden im Laufe der späteren Jahre mit verschiedenen
Abänderungen wiederholt. Unter anderem hat man auch der Kokille eine auf und ab
schwingende Bewegung erteilt, um ein Anfrieren des Gießgutes an der Kokillenwand
zu vermeiden.
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Trotz des verlockenden Zieles, das diese Versuche hatten, konnte keiner
das Versuchsstadium überwinden und sich zu einem im dauernden Großbetrieb brauchbaren
Verfahren entwickeln. Vor allem war es unmöglich, einen -Metallstrang von äleichniiißiger
Güte zu erzielen. Da nun aber das Stranggießverfahren, wenn seine Vorteile verwirklicht
werden sollen, auch den stetigen Betrieb voraussetzt, also zu hohen Erzeugungsziffern
führt, ist die gleichmäßige Güte des -Metallstranges unbedingte Voraussetzung für
die gewerbliche Verwertbarkeit des Stranggießverfahreifs. Eine weitere Schwierigkeit
lag darin, daß der Metallstrang eine immer gleichmäßige Güte seiner Oberfläche aufweisen
inuß, da er sonst einer kostspieligen \ achbearheitung unterworfen werden muß.
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Langjährige theoretische und praktische Untersuchungen haben nun gezeigt,
daß der alte Vorschlag, oben und unten offene, gekühlte Gießformen zu verwenden,
trotz aller früheren Mißerfolge gerade wegen seiner Einfachheit brauchbar ist, Wenn
nian die für das Gießen und Erstarren von -Metall in Strangform erforderlichen Voraussetzungen
richtig beachtet. Offenbar -%i-ar man bei den früheren Versuchen noch durch die
Arbeitsweise befangen, die beim üblichen Kokillenguß angewendet wird, bei dein der
Gießvorgang
selbst für den Erfolg von nicht unbedingt ausschlaggebender
Bedeutung ist. Durch die der Erfindung vorausgehenden Versuche wurde jedoch erkannt,
daß die Gießbedingungen beim Stratigguß mit einer sonst ungewohnten Genauigkeit
beachtet werden müssen. Demgemäß bestehen die wesentlichen Merkmale des Verfahrens
gemäß der Erfindung darin, daß nicht allein das Gießgut unter ständig gleichbleibender
Temperatur, Menge und Geschwindigkeit in die Form gegossen wird, sondern auch darin,
daß die Kühlung des Gießgutes derart erfolgt, daß es möglichst vollkommen, d. h.
bis dicht unterhalb des Metallspiegels, erstarrt. Werden diese Bedingungen genau
innegehalten, dann führt der Strangguß zu einem Erzeugnis von ständig gleichbleibender
Güte.
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Es ist zwar bereits bekannt, daß während des Gießens von Strängen
die Menge des Gießgutes selbsttätig geregelt wird, aiier diese Maßnahme allein ergibt
noch nicht die Wirkung gemäß der Erfindung. Vielmehr ist es erforderlich, daß die
sämtlichen angegebenen Maßnahmen gleichzeitig zur Anwendung gelangen.
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Die beim Verfahren gemäß der Eifindung notwendige Erstarrung bis dicht
unterhalb des Metallspiegels kann nun durch den Zufluß des Metalls gestört werden,
denn der heiße Gießstrahl verursacht nicht nur ein Aufwallen des flüssigen Gießkopfes
und damit Unregelniäßigkeiten im Erstarrungsvorgang, sondern reilßt auch Gase mit
sich, die aus dem Gießkopf austreten wollen und jedenfalls zu einer ungeregelten
Bewegung des flüssigen Metalls in der Erstarrungszone führen. Deshalb wird nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung das Gießgut durch Zuflußleitungen oder ähnliche
Mittel in den flüssigen Gießkopf der Gießform, d. h. dicht an oder unter den 1Ietallspiegel,
geführt.
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Der bekannte Vorschlag, die Gießform während des Gusses hin und her
zu bewegen, kann beim Verfahren gemäß der Erfindung auch mit Vorteil angewendet
werden; denn, wenn die Form während des Gusses nicht völlig gefüllt wird, so daß
sich über dem Metallspiegel noch Luft bzw. Gas befindet, dann wird durch die Bewegung
der Form eine verminderte Wärmebelastung der vom einfließenden Gießgut unmittelbar
beaufschlagten Zone der Formwandungen erreicht. Die Form wird bei ihrer Bewegung
in der Längsrichtung des entstehenden Stranges um eine vorbestimmte Strecke finit
tler gleichen Geschwindigkeit wie der Strang verschoben. Die Rückwärtsbewegung der
Forte in die Anfangslage kann geieäß der I_riindung feit erhöhter Geschwindiglceit
erfolgen.
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Da ;ich das Siratigriießverfahren gemäß der Erfindung insbesondere
auch für solche Metalle eignet, die im flüssigen Zustand leicht oxydieren, ist es
zweckmäßig, das Gießgut während des ganzen Gießvorganges gegen schädliche Dämpfe
und Gase, insbesondere aber Luft, zu schützen bzw. unter einer Schutzatmosphäre
zu halten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung hervor, in der an Hand der beiliegenden Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert ist.
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In der Zeichnung zeigt Abb. i die gesamte Anlage in schematischer
Darstellung, , Abb. :2 einen geänderten Teil der Anlage nach Abb. i, Abb. 3 die
Vorrichtung für das Nachfüllen, Abb. 4 die Vorrichtung für das Nachfüllen in etwas
anderer Anordnung, Abb. 5 und 6 bauliche Einzelheiten.
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Die Anlage setzt sich im wesentlichen aus folgenden Teilen zusammen:
Die Gießforte i in Forte einer durchgehend offenen Kokille ist auf einem Tisch :2
aufgebaut und besitzt eaien Kühlmantel 3, zwi@cllt-n dem und der Gießform das bei
5 eingeführte und bei 6 abgeführte Kühlmittel 4 umläuft. Die Gießform ist in ihren
Eigenschaften und Ausmaßen so ausgebildet, daß sie den wärmetechnischen Anforderungen
an den stetigen Arbeitsgang genügt, insbesondere kann die Gießforinwandung so dünn
gehalten sein, als es die physikalischen Eigenschaften des Werkstoffes, aus dem
die Gießform besteht, überhaupt gestatten. Der Tisch a, auf dem die Gießform angeordnet
ist, steht nun mit einem Antrieb in Verbindung, der von einer Zentralstelle 7 aus
die Gießform i mit dem Tisch in Richtung des entstellenden Gußstückes auf und ab
bewegt. Das Gußstück A selbst wird unmittelbar unterhalb des Tisches bzw. dessen
unterer Umkehrlage von einem Walzenpaar S erfaßt, welches zum Vorschub des Gußstückes.A
oder zum Walzen bzw. Verarbeiten desselben dient. Die Walzen 8 werden ebenfalls
von der Zentralstelle 7 aus unter Zwischenschaltunä geeigneter Vorgelege allgetrieben,
und zwar derart. daß das Gußstück mit derselben Geschwindigkeit vorgetrieben wird,
wie die von der Zentralstelle 7 aus gesteuerte Gießform. Zwischen Zentralantrieb
ulid Gießform einerseits und Zentralantrieb und Vorschubwalzen 8 anderseits sind
(nicht gezeichnete) Geschwindigkeitsregelgetriebe vorgesehen, die einmal eine \"erändertnig
der Geschwindigkeiten der gesamten Anlage, das andere 11a1 eine gleiche Geschwindigkeit
von Gußstück und Gießform in der einen Richtung gewährleisten. Die Gießform wird
zweckmäßig durch einen Kurvenantrieb derart
gesteuert, daß die
Zurückbewegung der Gießform i in die Anfangslage mit erhöhter Geschwindigkeit erfolgt.
Die Bewegung ist also derart, daß iii der Vorschubrichtung des Gußstückes keine
Relativbewegung der Gießform zum Gußstück stattfindet, und in der eiitnenengesetztenRichtung
die Gießform vom Gußstück so weit abgestreift wird, bis sie wieder in die Anfangslage
zurückgekehrt ist. Die Gießforili wandert also in der einen Richtung finit dein
Gußstück mit und wird, während das Gußstück stetig weiter vorgeschoben wird, zurückbewegt.
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Der durch diese Bewegung von Gußstück einerseits und Gießform anderseits
erzeugte Gußstrang läuft nun gleichmäßig zur Weiterverarbeitung in die betreffenden
Verarbeitungsmaschinen. Für die Bearbeitung des auf diese Weise hergestellten und
verhältnismäßig langsam, aber stetig verlaufenden Gußstückes eignet sich besonders
geit ein an sich bekanntes Langsamwarmwalzwerk. Auch eine weitere zweckmäßige Verarbeitung
des langsam und stetig vorrückenden Gußstranges bestellt in der 0uerschnittsverininderung
des Gußstückes in einer .selbsttätigen Hämmermaschine, die geeignet ist, den langsam
vorrücken den Gußstrang dauernd und kontinuierlich um mindestens 2o °/o seines Querschnitts
zu verringern. Sollen aus dem Gußstrang fertige Stücke bestimmter Länge erzielt
werden, so kann unmittelbar hinter der Vorschubwalze ein'Sägewerk angeordnet sein,
dessen Säge während des Durchschneidens die gleiche Vorschubgeschwindigkeit wie
das Gußstück I>--sitzt. Der Torschub der Säge wird hierbei selbsttätig, und zwar
durch das vorrückende Gußstück selbst, bewirkt. Hierzu ist die ganze Säge gewichtslos,
z. B. durch Gegengewichtsausgleich oder Federn, aufgehängt.
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Für die Regelung der Ausflußgeschwindigkeit des Schmelzgutes aus der
Gießöffnung ist folgende Vorrichtung vorgesehen: Das vom Schmelzofen in einer Schmelzpfanne
g zugeführte Schmelzgut gelangt zunächst in einen Ofen io, der zum Warmhalten des
Schmelzgutes in der weiter unten angegebenen Weise dient. Voin Warmhalteofen gelangt
nun das Schmelzgut zu der eigentlichen Gießdüse i i, die in die Gießform hineinragt.
Zweckmäßigerweise wird das Schmelzgut vom Warinhalteofen io nicht unmittelbar, sondern
mittelbar, und zwar über eine Zuflußbahn bzw. einen Behälter 12 (Abb. i) bzw. 13
(Abb. 2). der Düse bzw. der Gießform zugeführt. Die zwischen Warmhalteofen und Düse
eingeschaltete Zuflußbahn ist zweckmäßig waagerecht oder etwas gegen die Düse zu
geneigt und derart über dem Warmhalteofen angeordnet, daß das Schmelzgut, um in
den Behälter zu gelangen, hochgedrückt werden muß. Zu diesem Zwecke steht der Warmhalteofen
mit einem Druckerzeuger in Verbindung.
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Der zwischen Warmhalteofen und Düse in den Zuflußweg eingeschaltete
Behälter bestellt neilläß einem Ausführungsbeispiel aus einer Wanne 12, in die das
Schmelzgut hochgedrückt wird. Der Höhenstand des Schmelz-<,iltes in der Wanne
und dessen Einstellung ist maßgebend für die Regelung und Einstellung der richtigen
- Ausflußgeschwindigkeit des Schmelzgutes aus der Düse. An dieser Stelle des Zuflußweges,
d. h. der Wanne, wird null durch Messung des Höhenstandes die Regelung für die Ausflußgeschwindigkeit
durch Steuerung des dem Warmhalteofen zugeführten Druckes. abgeleitet.
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An Stelle Gier Wanne 12 kann auch ein geschlossenes- Rohr 13 Verwendung
finden. In diesem Falle besteht dann das aus dem \Varinhalteofen io hochgeführte
Steigrohr 1q, der Rohrabschnitt 13 und die in die Gießform führende Düse i i aus
einem einzigen Körper, der einen in seinem Verlauf U-förinigen Rohrabschnitt darstellt.
Die Regelung, der Ausflußgeschwindigkeit des Schmelzgutes aus der Düse kann in diesem
Falle nicht von dieser Zuflußbahn abgeleitet werden. Vielmehr dient hierzu ein gemäß
Abb. 6 um die Düse i i auf 'den Metallspiegel- in der Gießform aufgesetzter Schwimmer
27, der die Höhenstandsänderungen des Metallspiegels anzeigt, welche Änderungen
dann in an sich bekannter Weise für die selbsttätige oder Handregelung nutzbar gemacht
wird.
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Außer dem Warmhalteofen wird auch die übrige Zuflußbalin unter gleichbleibender
Temperatur gehalten. Dies kann durch eine beliebige Beheizung erfolgen. Bei Verwenclung
einer Wanne 12 werden zweckmäßig Wanne 12 und Steigrohr 1.4 zusammen beheizt, während
die Beheizung der Düse zweckmäßigerweise getrennt, und zwar womöglich elektrisch,
erfolgt. Bei Verwendung eines Rohrabschnittes 13 gemäß Abb. 2 wird zweckmäßig der
ganze Rohrabschnitt elektrisch beheizt. Sehr wichtig ist, daß die ganze Zuflußbahn
vom Anfang bis zum Ende beheizt wird, und zwar insbesondere die Düse bis zu ihrem
äußersten Ende. Hierzu dienen Anschlüsse, die beispielsweise in der in Abb. 5 gezeigten
Weise ausgebildet sind.- Abb.5 zeigt die Ausbildung der Düse, wenn sie allein für
sich beheizt wird. An den Beiden Enden des Düsenrohres i i sind weitere Rohre 15,
16 übergestülpt und mit den Enden des Düsenrohres i i verbunden. All den freien
Enden dieser übergestülpten Rohrstutzen sind Flansche 17, 18 angeordnet,
die die Anschlußklemmen für die Beheizungskabel aufnehmen.
Bei Verwendung
eines Heberohres nach Abb.2 kann die Beheizung der Zuflußbahn dadurch erfolgen,
daß die elektrische Zuführung im Warinhalteofen durch das Metallbad selbst erfolgt,
während am Düsenende der Anschluß in der in Abb. 5 gezeigten Weise angeordnet ist.
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Bei elektrischer Beheizung der Zuflußbahn des Schmelzgutes kann die
Regelung der Ausflußgeschwindigkeit, gegebenenfalls die Regelung der Beheizungstemperatur,
von den Änderungen des Ohmschen Widerstandes abgeleitet werden, die sich j e nach
dem Füllungsgrad der Zuflußbahn mit Schmelzgut ergeben.
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Die Rohrleitung besteht bei elektrischer Beheizung aus einem Werkstoff
von höherer Widerstandszahl als das Schmelzgut. Außerdem muß der Werkstoff, aus
dem die Zuflußbahn besteht, ganz gleich,*ob elektrische oder andere Beheizung stattfindet,
so beschaffen sein, daß er sich mit dem Schmelzgut nicht legiert. Für die Aufrechterhaltung
der Beheizungsteinperatur, sowie für einen einwandfreien Gießvorgang ist es zweckmäßig,
die Schinelzgutführungsleitung innen undj oder außen mit einer keramischen Masse
auszukleiden. Diese kann zweckmäßig aus Steatit, Silomanit o. dgl. bestehen. Zur
Einführung eines Rohres, z. B. des Steigrohres, in das Metallbad wird dieses gemäß
der Erfindung vor dem Eintauchen zur Verhinderung von Verstopfungen durch auf dem
Bad schwimmende Unreinigkeiten mit einer Schutzkappe versehen. Diese besteht aus
einem Werkstoff mit niedrigerem Schmelzpunkt als das Metallbad und aus solchen Bestandteilen,
die dem Bad nicht schaden. Damit beim Eintauchen des mit Schutzkappe versehenen
Rohres in der Zeit bis zum Durchschmelzen der Kappe kein Überdruck gegenüber dem
Rohrinnern entsteht, erhält die Kappe eine kleine Bohrung zur Verbindung mit dem
Rohr, so daß von vornherein ein Druckausgleich vorhanden ist.
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Ein weiteres-wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, den Raum
zwischen dem Metallspiegel und der entsprechenden Stirnseite der Gießform gegen
schädliche Dämpfe und Gase dauernd abzuschließen. Dies wird durch Anbringen und
Abdecken des betreffenden Raumes mittels einer Gas-oder Flüssigkeitsschicht erreicht,
die eine Oxydation oder sonstige Beeinflussung des Metallspiegels und somit eine
Verkrustung desselben und der Gießformwandung mit Sicherheit verhindert und zugleich
als Sclitniermittel zwischen Gießgut und Gießformwandung dient. Ein weiterer Beitrag
zum einwandfreien Gießen und zur Verhinderung von Blasen- und L unkerbildung besteht
darin, daß die Düse im flüssigen Gießkopf bis dicht an oder unter den Metallspiegel
reicht, um einen freien Strahl, der ein unruhiges Gießen und Verhalten des Metallspiegels
sowie ein eventuelles Mitreißen von Gasen bewirkt, zu vermeiden. Die Lage der Düsenöffnung
zu dem Metallspiegel muß ebenfalls zur einwandfreien Durchführung des Gießvorganges
stets die gleiche bleiben. Die Zuführung des Abdeck- und Schmiermittels in den Gußformraurn
oberhalb des Metallspiegels erfolgt durch eine der Form der Gußformöffnung angepaßte,
nicht dargestellte Zuleitung, die durch verschiedene Öffnungen das Deckgut, welches
aus Gas, Öl, geschmolzenem Salz u. dgl. besteht, gleichmäßig auf die Metallspiegelfläche
verteilt.
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Zur Vernieidung von Druck- und Wärmeverlusten im Warmhalteofen besitzt
dieser einen Deckel, der innen eine gut abdichtende keramische Schutzfläche besitzt.
Um eine Verformung des Deckels bzw. Druck- und Wärmeverluste. durch eine dadurch
entstehende schlechte Abdichtung zu vermeiden, besitzt der Deckel am Umfange einen
durchgehenden Hohlraum 2o, in den während des Verfahrens ein Kühlmittel eingeführt
wird.
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Die Wirkungsweise der Anlage und die Durchführung des Verfahrens ist
wie folgt: Angenommen, der Warmhalteofen sei mit Schmelzgut angefüllt und die ganze
ZufÜhrungsbahn vom Warmhalteofen bis, zum Auslaufende der Düse beheizt und auf der
notwendigen gleichbleibenden Temperatur gehalten. Der Warmhalteofen ist dicht abgeschlossen.
Es wird nun durch den Druckerzeuger 2i Druck in den Warmhalteofen eingeführt, der,
auf den Metallspiegel im Ofen wirkend, das Schmelzgut durch das Steigrohr 14 nach
oben in den Behälter 12 und von da durch die Düse r z drückt. Der Druck wird so
eingestellt, daß die gewünschte Ausflußgeschwindigkeit in die Gießform erreicht
wird. Die Gießform wird nun im ruhenden Zustand gefüllt, bis der Metallspiegel den
gewünschten Höhenstand bzw. die ge@vünschte Lage gegenüber der Düsenöffnung erreicht.
In diesem Augenblick wird der Anti ieb ; der Gießform eingeschaltet, wobei auch
die Walzen S ihren Vorschub beginnen. Selbstverständlich wird vor dein Anfahren
ein durch die Walzen geführtes Verschlußstiick in die Gießform eingeführt, das sich
mit dein einlaufenden Nietall verbindet. \@'ird dann die Vorschubwalze in Bewegung
gesetzt, so zielet das Verschlußstück das 1>eonnene Gußstück mit sich, und <las
Atifaliren ist damit bewirkt. Durch die Auf- und Abwärtsbewegung der Gießforen ändert
der itn Rauire und damit ztt der Düse stets die gleiche Höhe einnehmende Metallspiegel
ständig
seine Lage zu der Gießformwandung. Lurch die ständige Verschiebung
des Metallspiegels zur Gießformwandung ist für eine dauernde Änderung der Wärmebeanspruchung
der Gießformwandung gesorgt, so daß die 1,\'ärnieabfuhr an der Stelle des Metallspiegels
bzw. der Kokillenwandung sich ständig ändert und somit eine größere Wärmeabfuhrfläche
entstellt.
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Vor dem Beginn- des Gusses oder etwas nach Beginn wird die nicht dargestellte
Zuleitung, die über dem Metallspiegel endet und durch welche ein Abdeckmittel oder
ein Schutzgas in die Gießform geführt werden kann, in Tätigkeit gesetzt.
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Die Regelung der Ausflußgeschwindigkeit des Schmelzgutes aus der Düse
erfolgt null bei der in Abb. r gezeigten Ausführung auf Grund der Höhenstandsmessung
des Schmelzgutes in der Wanne 12. Der dort angeordnete (nicht gezeichnete) Schwimmer
überträgt den Höllenstand entweder auf eine optische oder akustische Anzeigevorrichtung,
nach deren Angaben die Regelung erfolgt. Bei Verwendung einer akustischen Anzeigevorrichtung
erfolgt die Regelung des Höhenstandes in der Wanne 12 bzw. der Ausflußgeschwindigkeit
voll Hand. Der Schwimmer in der Wanne 12 kann seine Bewegungen auch auf eine selbsttätige
Regelungsvorrichtung übertragen, die dann entsprechend den Höhenstandsänderungen
den Druck im Warmhalteofen so regelt, da iTstets die gleiche Ausflußgeschwindigkeit
erreicht wird.
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Bei Verwendung eines Heberohres nach Abb. 2 ist das auf die Druckschwankungen
ansprechende Element ein Schwimmer 2; auf dein Metallspiegel in der Gußform. Die
Regelung der Ausflußgescllwindigkeit erfolgt dann durch Änderung des Druckes in
der oben für die Wanne 12 angegebenen Weise. An Stelle des Schwimmers kann bei elektrischer
heheizung der Zuflußbahn die Druckänderung auf Grund der Änderungen des Ohinschen
Widerstandes durchgeführt werden, welche sich durch die Änderung der Füllung der
Zuflußbahn ergeben. In der Praxis wird für das auf die Widerstandsänderung ansprechende
Element ein in den lieheizun(T_-stromkreis eingeschalteter Strornniesser verwendet,
dessen Anzeigen entsprechend der Druckerzeuger 21 eingestellt wird.
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Die Nachfüllung des Warmhalteofens geht während des ununterbrochenen
Gießvorgan-es vor sich und wird auf verschiedene Weise bewerkstelligt, je nachdem
man in den Zuflußweg zur Düse eine Wanne 12 ocicr eilen iii sich geschlossenen Rohrheber
13 benutzt.
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Bei Verwendung der Wanne geht der Füllvorgang wie folgt vor sich (Abb.
3) : Die Wanne wird durch Drucksteigerung, z. B. bis zur Höhe 1i (wobei h die Normalhöhe
an-(leutet) voll gefüllt und sodann durch einen Stopfen 22 abgeschlossen. Sodann
wird der Druck aus dein Warinlialteofen @ve"-eiiomiiieii, der Verschlußdeckel 23
vom Füllturm 24 geöffnet und die Füllpfanne 2j aufgesetzt, dann 'der das Fülloch
abschließende Stopfen 26 weggenommen und das Schmelzgut in den Ofen eingelassen.
Nach Abnahme der geleerten Füllpfanne wird die Füllöffnung wieder abgeschlossen
und Druck eingelassen. Zugleich wird der Stopfen 22, in der Wanne abgenommen, und
der Durchflußvorgang vom Warmhalteofen zu der Düse geht seinen stetigen Gang weiter.
Die Einfüllung des Schmelzgutes in den Ofen kann natürlich auch mittels anderer
beliebiger Füll- und Abschlußorgane erfolgen. Maßgebend ist bei dieser Füllungsart,
daß die Wanne ein Fassungsvermögen besitzt, das so groß ist, daß die während des
ganzen Füllvorganges aus der Düse laufende \'letallinenge aufgenommen werden kann,
da sonst eine Unterbrechung des ununterbrochenen Gießens eintreten würde.
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Bei Verwendung eines Heberohres entsprechend Abb. 2 muß unter Gießdruck
aufgefüllt werden, weil bei diesem Rohr nicht wie bei der Wanne ein Vorratsbehälter
hinter dein Warinhalteofen vorhanden ist, welcher das Weitergießen während des Füllvorganges
ermöglicht. Bei Verwendung des Heberohres ergibt sich für das Nachfüllen folgende
Vorrichtung und folgender Vorgang Die Füllpfanne 25 wird auf die Füllöffnung des
Warmhalteofens aufgesetzt und über dieselbe eine die Pfanne gegen außen luftdicht
abschließende Glocke 28 gesetzt. Sodann wird der Druck in der Glocke durch eine
getrennte Zuleitung tob auf gleiche Höhe wie der Druck im Warmhalteofen `ebracht
und zum Ausgleich etwaiger geringer Druckunterschiede ein zwischen Glocke und Warmhalteofen
allgeordnetes Verbindungsrohr 29 geöffnet. Jetzt wird der Schieber 23 geöffnet und
der das Schmelzgut in der Füllpfanne zurückhaltende Stopfen geöffnet. Das Metall
fließt nun in den Warmhalteofen. Dieser wird jetzt durch den Schieber -23 itn Füllturm
wieder abgeschlossen. Desgleichen wird die Verbindungsleitung a9 zwischen Glocke
und Ofen ebenfalls wieder geschlossen und der Druck aus der Glocke durch die Leitung
tob abgelassen. Sodann wird die Glocke zur Wegnahme der Füllpfanne entfernt.