DE719291C

DE719291C - Vorrichtung zum Ziehen duennwandiger Blechzuschnitte

Info

Publication number: DE719291C
Application number: DEJ60403D
Authority: DE
Inventors: Max Penningh
Original assignee: Messerschmitt Bolkow Blohm AG
Current assignee: Airbus Defence and Space GmbH
Priority date: 1938-02-03
Filing date: 1938-02-03
Publication date: 1942-04-04

Description

Vorrichtung zum Ziehen dünnwandiger Blechzuschnitte Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zum Ziehen von dünnwandigen Werkstükken mit einer Patrize aus unter Druck setzbaren plastischen unelastischen Werkstoffen, die sich in einem einseitig offenen Behälter befinden, und einer Matrize aus starren Werkstoffen, bei denen die Matrize über eine von der Hauptdruckleitung abgezweigten Nebendruckleitung gegen die Stirnseite des Behälters unter Zwischenlage des Werkstückes gedrückt wird.
Bei diesen Einrichtungen wird die Matrize von dem Druckmittel über einen in einem besonderen Zylinder laufenden, an der Matrize durch eine Verbindungsstange befestigten Kolben in Arbeitsstellung gehalten. Bei diesen Vorrichtungen haben sich Schwierigkeiten in bezug auf die Abdichtung des Gesenkes gegenüber der Druckmittelsäule ergeben. Die Abdichtung des Gesenkes muß vornehmlich dann mit Sorgfalt erfolgen, wenn die Verform4ing nicht mit einem explosionsartig wirkenden Druck erfolgt, sondern wenn der Arbeitsdruck allmählich gesteigert wird. Besonders in diesem Falle kann das Druckmittel an den Abdichtungsstellen entweichen, wodurch zugleich Druckverluste entstehen.
Es ist ferner bekannt, Bleche unter Einschaltung einer Gummimembran durch Flüssigkeitsdruck in eine Matrize zu pressen, wobei die Gummimembran durch Einschaltung besonderer Halteglieder auch dann die Dichtung übernahm, wenn die Presse nicht unter Druck stand.
Mit der vorliegenden Erfindung wird bezweckt, die bekannten Vorrichtungen zum Ziehen dünnwandiger Blechzuschnitte wesentlich zu vereinfachen und so umzugestalten, daß in ihnen, selbst ohne Zwischenschaltung besonderer Abdichtungsmembranen, ein Entweichen des Druckmittels und dadurch bedingte Druckverluste nach aulien mit Sicherheit verhindert werden. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Kopf der die Druckmittelsäule ein.-schließenden Vorrichtung als an seinem oberen Ende mit einem abnehmbaren Deckel verschließbarer Zylinder und das Gesenk als im Zylinder gleitender, beiderseitig unmittelbar vom Druckmittel beaufschlagter Kolben mit einem gegenüber dem Querschnitt der formgebenden Eintiefung größeren Querschnitt der oberen Stirnfläche ausgebildet sind. Zwischen der Stirnseite des kolbenartigen Gesenkes und der Dichtungsplatte des Kopfes der Vorrichtung ist ein Druckraum vorgesehen, der durch eine Abzweigleitung mit dem 1-lauptdruckkanal in Verbindung steht. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird mit einem denkbar kleinen Aufwand an Vorrichtungsteilen ein einwandfreier und absolut dichter Abschlu% zwischen Kolbenstirufläche und Werkstück einerseits und Werkstück und Schulterflächen des Zylinders andererseits erzielt.
Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar in einem Schnitt durch die Vorrichtung zum Ziehen von Blechzuschnitten mit dem das Gesenk tragenden Werkzeugkopf.
in dem Gehäuse i ist ein Druckkanal 2 für das Druckmittel vorgesehen. Der Druckkanal2 hat gegebenenfalls eine derart gekrümmte Form, da% die beiden Enden der Druckmitteisäule senkrecht stehen. über dem einen Spiegel der Druckmittelsäule ist ein Werkzeugkopf 3 angeordnet, in welchem das kolbenartige Gesenk 4. eingesetzt ist, und zwar so, da% die formgebende Vertiefung 5 dem Spiegel der Druckmittelsäule zugekehrt ist, wobei der zu ziehende Blechzuschnitt 6 selbst auf dem Boden des Werkzeugl,'opfes festgelegt wird. Das Blech 6 liegt also unmittelbar über dem Spiegel der Druckmittelsäule und befindet sich vor der formgebenden Vertiefung des Gesenkes q. in Bereitschafts-Stellung.
über dem anderen Spiegel der Druckmittelsäule ist der Druckkanal in senkrechter Richtung verlängert und bildet den Druckzylinder 7 für den Arbeitskolben 8, welcher von einer Druckfeder 9, solange er unbelastet ist, in seiner oberen . Endlage gehalten wird. Auf den Kolben 8 wird der zum Spannen des Drucknüttels notwendige Arbeitsdrucl.: ausgeübt, der die Druckmittelsäule gegen den Blechzuschnitt 6 vortreibt und ihn somit in die Vertiefung 5 des Gesenkes 4 einzieht. Die durch das Einziehen des Bleches 6 in die Vertiefung 5 des Gesenkes ,1 verdrängte Luft entweicht durch die in dem letzteren vorgesehenen Luftkanäle io in einen Sammelraum i i. Dieser Sammelraum ist durch eine Rückflußleitung 12 mit dem Druckmittelergänzungsbehälter 13 verbunden. Letzterer steht mit dem Druckkanal 2 über ein Rückschlagventil 1 4. in Verbindung.
Das Gesenk ,1 ist gemäß der Erfindung selbst als Kolben ausgestaltet. Der Aufnahmeraum im Werkzeugkopf 3 für das Gesenk n,. dient als Zylinder, in welchem das kolbenartige Gesenk ;1 dichtend geführt ist. Der Werkzeugkopf 3 ist mittels eines aufschraubbaren Deckels 15, gegebenenfalls unter Zwischenlage besonderer Dichtungen, verschlossen, und zwar derart, da% zwischen der von der Formseite abgekehrten Stirnfläche des Gesenkes 4 und der dieser zugekehrten Deckelfläche ein Raum i; verbleibt, welcher mit einer vom Druckkanal 2 abgezweigten Leitung 16 in Verbindung steht, so daß im Augenblick der Druckausübung dieser Druck sich auch in den Raum 17 oberhalb des Gesenkes 4. fortpflanzt, wodurch der Blechzuschnitt 6 fest an die Bodenfläche des Werkzeugkopfes 3 angepre%t wird.
Die Abzweigleitung 16 kann durch ein Ventil i S geöffnet und geschlossen werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Ziehen dünnwandiger Blechzuschnitte mittels hochgespannten, unelastischen, verformbaren Druckmittels, deren Gesenk mit seiner formgebenden Vertiefung unter Zwischenlage des Werkstückes vor einer Druckmittelsäule durch eine von der Hauptdruckleitung abgezweigte Druckleitung in Arbeitsstellung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, da% der Kopf #-3) der die Druckmittelsäule einschließenden Vorrichtung (i) als an seinem oberen Ende mit einem abnehmbaren Deckel verschließbarer Zylinder und das Gesenk (4.) als im Zylinder gleitender, beiderseitig unmittelbar vom Druckmittel beaufschlagter Kolben mit einem gegenüber dein Querschnitt der formgebenden Eintiefung größeren Querschnitt der oberen Stirnfläche ausgebildet sind.