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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stammt aus dem Fachgebiet der Chemie. Genauer gesagt betrifft
sie das chemische Fachgebiet, das sich mit synthetischen, von I-Olefinen
abgeleiteten Harzen, auch Alpha-Olefine genannt, beschäftigt. Insbesondere
betrifft sie synthetische Harze, die durch die Polymerisation von
Propylen gebildet werden, und daraus hergestellte Folie.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Das
synthetische Harz, das durch die Polymerisation von Propylen als
einzigem Monomer gebildet wird, wird als Polypropylen bezeichnet.
Gelegentlich wurde "Polypropylen" im Fachgebiet derart
verwendet, dass auch ein synthetisches Harz eingeschlossen ist,
das durch die Copolymerisation von Propylen und einer geringen Menge
eines anderen Monomers, wie Ethylen, gebildet wird, vorliegend wird
der Begriff jedoch nicht derart verwendet. Das Harz ist im Allgemeinen
eine Mischung aus Propylen-Homopolymeren unterschiedlicher Kettenlänge und
damit unterschiedlichen Molekulargewichts. Es wird jedoch gewöhnlich einfach
als "Polymer" bezeichnet.
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Das
gut bekannte handelsübliche
Polypropylen ist ein im Wesentlichen isotaktisches, im Wesentlichen kristallines,
thermoplastisches Polymer. Es wird durch die Polymerisation von
Propylen mittels Ziegler-Natta-Katalyse gebildet. Es ist weithin
bekannt, dass der Polymerisationskatalysator bei einer solchen Katalyse das
Reaktionsprodukt einer organischen Verbindung eines Metalls der
Gruppen I–III
des Periodensystems (beispielsweise ein Aluminiumalkyl) mit einer
anorganischen Verbindung eines Übergangsmetalls
der Gruppen IV–VIII
des Periodensystems (beispielsweise ein Titanhalogenid) umfasst.
Die Polymerisationsbedingungen sind ebenfalls weithin bekannt. Solches
Polypropylen wird in großen
Mengen in zahlreichen Anwendungen verwendet, eine davon ist die
Herstellung von Folie, insbesondere biaxial gereckter Folie, die
zur Verpackung von beispielsweise Snacks, wie Kartoffelchips, verwendet
wird. Tatsächlich
ist eine solche Folie als BOPP-Folie bekannt.
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Gereckte
Polypropylenfolie wird mittels eines Verfahrens hergestellt, das
eine Festphasenverstreckung umfasst. Ein derartiges Verfahren ist
das Schlauchblas- oder Double-Bubble-Verfahren. Ein weiteres ist das
Spannrahmenverfahren (Tenter Frame).
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In
einer Ausführungsform
des Schlauchblas- oder Double-Rubble-Verfahrens wird eine Zusammensetzung,
die im Wesentlichen aus Polypropylen besteht, durch eine Ringdüse schmelzextrudiert,
um einen geschmolzenen Schlauch zu bilden, der dort, wo er sich
zu verfestigen beginnt, mit einem inneren Kühldorn in Berührung gebracht
wird. Der Schlauch wird in einem Wasserbad weiter abgekühlt und
durch ein Paar Walzen gezogen, die ihn dicht zusammenpressen. Nach
dem Durchlauf der Walzen wird der abgekühlte, verfestigte Schlauch
durch erneutes Erwärmen
mit beispielsweise Strahlungsheizern auf eine Temperatur unterhalb
des Schmelzpunkts von Polypropylen, die aber ausreichend hoch ist,
um ein Ausdehnen des Schlauchs durch den Innenluftdruck zu ermöglichen, "erweicht". In den Schlauch
wird Druckluft eingeblasen. Dadurch wird der Schlauch vergrößert und
bildet eine gesteuerte Blase, wodurch die Schlauchwand in alle Richtungen
gestreckt und dadurch biaxial gereckt wird. Die Blase wird dann
durch Rahmenwalzen zwischen einem Paar Quetschwalzen zusammengedrückt und
durch eine Schneidemaschine geführt,
in der die glatt gewalzte Blase zu einer oder mehreren Bahnen schnitten
wird, die auf eine Aufwickelrolle oder Aufwickelrollen gewickelt
werden.
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Beim
Spannrahmenverfahren wird eine Zusammensetzung, die im Wesentlichen
aus Polypropylen besteht, unter Ausbildung eines geschmolzenen Strangs
durch eine Schlitzdüse
schmelzextrudiert. Der Strang wird durch plötzliches Abkühlen auf
einer Gusswalze verfestigt. Bei der Ausübung dieses Verfahrens mit
unmittelbarer Verstreckung wird der gebildete Gussstrang sofort
wieder auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts von Polypropylen
erwärmt,
die jedoch hoch genug ist, um ein Ziehen oder Strecken der Zusammensetzung
zu erlauben. Im Falle einer Verstreckung hintereinander wird der
derart "erweichte" Gussstrang von Walzen
mit unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten gezogen, sodass
der Strang in Längsrichtung
(Maschinenrichtung) auf das gewünschte
Ziehverhältnis
gestreckt wird. Der so monoaxial gereckte Strang wird anschließend von
Kettenhaltern an den Seitenkanten erfasst und in einen Spannofen
transportiert, wo er erneut auf eine solche Temperatur erwärmt und
dann von den Kettenhaltern, die sich bei ihrer Vorwärtsbewegung
voneinander weg bewegen, in Querrichtung auf das gewünschte Ziehverhältnis gezogen
wird. Die gebildete biaxial gereckte Folie wird von den Haltern
gelöst,
ihre Kanten werden beschnitten und die Folie wird auf eine Aufwickelrolle
gewickelt.
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In
den letzten Jahren wurde die Polymerisation von I-Olefinen durch
Metallocen-Katalyse entwickelt. Tatsächlich hat deren Entwicklung
eine Phase erreicht, bei der wenigstens ein Polypropylenhersteller
Muster von im Wesentlichen isotaktischem Polypropylen, das durch
metallocenkatalysierte Polymerisation von Propylen hergestellt wurde,
im Handel anbietet. Bei einer solchen Katalyse umfasst der Polymerisationskatalysator das
Reaktionsprodukt eines Metallocens und einer Verbindung, wie einem
Alumoxan, Trialkylaluminium oder einem ionischen Aktivator. Ein
Metallocen ist eine Verbindung mit wenigstens einer Cyclopentadienyl-Gruppierung
und einem Übergangsmetall
der Gruppen IV–VIII
des Periodensystems.
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BESCHREIBUNG DES STANDES DER
TECHNIK
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US-Patent Nr. 5,530,065 an
Farley et al. (siehe auch
WO
95/13321 ) offenbart einen Elend aus (a) einem metallocenkatalysierten
Polymer mit enger Molekulargewichts- und Zusammensetzungsverteilung
und (b) einem herkömmlichen
Ziegler-Natta-katalysierten Polymer mit breiter Molekulargewichts-
und Zusammensetzungsverteilung. Der Elend wird als nützlich in
heißsiegelfähiger nicht
gereckter und gereckter Folie beschrieben. Das Patent offenbart
die Herstellung nicht gereckter Folie durch Extrusion des Elends
in geschmolzenem Zustand durch eine Flachdüse und Abkühlen. Es wird die Herstellung
von gereckter Folie mittels des Blasfolienverfahrens offenbart,
d. h., der Elend wird in geschmolzenem Zustand durch eine Ringdüse extrudiert,
geblasen und abgekühlt,
um eine Schlauchfolie zu bilden, die dann axial aufgeschlitzt und
zur Bildung einer Flachfolie entfaltet wird.
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Das
Patent offenbart zwar, dass die Polymere durch Polymerisation oder
Copolymerisation von einem oder mehreren C2-C12-Alpha-Olefinen gebildet werden können, wobei
Propylen beispielhaft erwähnt
wird, die ausführliche
Beschreibung konzentriert sich jedoch auf Polyethylen und Ethylen-Copolymere.
Das Patent erwähnt
in den offenbarten Herstellungsmöglichkeiten
der Folie mit keinem Wort die Eigenschaften von Polypropylen-Homopolymeren,
die mittels Metallocen-Katalyse hergestellt werden, die Eigenschaften
von Polypropylen-Homopolymeren, die mittels herkömmlicher Ziegler-Natta-Katalyse hergestellt
werden, oder die genaueren Temperaturbedingungen.
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PCT-Anmeldung
WO 97/10300 offenbart einen
Elend zweier isotaktischer Propylenpolymere, von denen einer mithilfe
eines Metallocen-Katalysators hergestellt wird und 0,2 bis 10 Gew.-%
eines Alpha-Olefin-Comonomers mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen
enthält.
Aus diesem Elend hergestellte Folien zeigen gute Eigenschaften,
Barriereeigenschaften bezüglich
Sauerstoff und Wasserdampf werden jedoch überhaupt nicht in Betracht
gezogen.
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Die
veröffentlichte
PCT-Anmeldung
WO 96/11218 ,
Veröffentlichungstag
18. April 1996, offenbart ein Mehrstufenverfahren zur Polymerisation
eines oder mehr als eines Olefins der Formel CH
2=CHR,
worin R ein Alkyl mit 1–10
Kohlenstoffatomen sein kann. In der ersten Polymerisationsstufe
wird bzw. werden ein oder mehr als ein solches Olefin durch Ziegler-Natta-Katalyse
zur Bildung von Teilchen eines ersten Polymers polymerisiert. In
der nächsten
Polymerisationsstufe wird ein Polymer aus einem oder mehr als einem
solchen Olefin durch Metallocen-Katalyse auf oder in den Teilchen
des ersten Polymers gebildet. Abgesehen von den Endprodukten der
Beispiele der Anmeldung, wobei es sich bei den Endprodukten um so
genannte Impact-Copolymere von Propylen handelt, die mittels sequenzieller
Polymerisation von Propylen und einer Mischung aus Propylen und
Ethylen hergestellt werden, offenbart die Anmeldung keine Eigenschaften
der Produkte des Verfahrens.
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Die
veröffentlichten
Europäischen
Patentanmeldungen
EP
0 841 371 A2 ,
EP
0 841 372 A2 und
EP
0 841 373 A2 von Mitsui Chemicals, Inc., offenbaren eine
Propylen-Polymer-Zusammensetzung, deren gewünschter MFR 5–50 g/10
min beträgt
und die ein Propylenpolymer (A3), das mittels Ziegler-Natta-Katalyse hergestellt
wurde und einen gewünschten
MFR von 0,01–30
g/10 mm und eine gewünschte
Konzentration von 10–90
Gew.-% aufweist, und ein Propylenpolymer (A2), das mittels Metallocen-Katalyse
hergestellt wurde und einen gewünschten
MFR von 30–1000
g/10 mm und eine gewünschte
Konzentration von 10–90
Gew.-% aufweist, umfasst. Diese Zusammensetzung wird als hervorragend
beschrieben, nicht nur hinsichtlich Wärmeformbeständigkeit, Steifigkeit und Bruchdehnung
bei Zug, sondern auch hinsichtlich der Formbarkeit.
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TECHNISCHE BEGRIFFSBESTIMMUNGEN
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"Folie" bedeutet einen Strang
mit einer Dicke von 10 Mil (254 μm)
oder weniger.
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"MFR" bedeutet Schmelzindex
in Dezigramm pro Minute ("dg/min") oder Gramm pro
10 Minuten ("g/10 min"), gemessen gemäß ASTM Methode
D 1238, Bedingung L.
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"% mmmm" bedeutet den prozentualen
Gewichtsanteil von isotaktischen Pentade-Einheiten, in denen die Methylgruppen
sterisch ausgerichtet sind, was durch Kernspinresonanzmessungen
("NMR-Spektroskopie") bestimmt wird.
Dabei handelt es sich um ein Maß der
Isotaktizität.
Je höher
der prozentuale Anteil, desto größer die
Isotaktizität.
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"PI" bedeutet rheologisch
bestimmter Polydispersitätsindex.
Dabei handelt es sich um ein Maß der
Molekulargewichtsverteilung. Je höher der Wert, desto breiter
die Verteilung.
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"iPP" bedeutet ein im
Wesentlichen isotaktisches Polypropylen.
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"Im Wesentlichen isotaktisches
Polypropylen" bedeutet
ein Polypropylen, in dem die Propylenmonomereinheiten jeder Polymerkette
räumlich
so angeordnet sind, dass deren Methylgruppen im selben sterischen Verhältnis, bestimmt
mittels NMR-Spektroskopie, von der Kette abstehen, wobei die Regelmäßigkeit
für eine Kristallisation
ausreicht.
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"m-iPP" bedeutet ein iPP,
das mittels Metallocen-Katalyse hergestellt wurde.
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"Tc" ist die Temperatur
in Grad Celsius ("°C"), bestimmt mittels
Differentialkalorimetrie, bei der ein kristallisierbares, geschmolzenes
Polymer beim Abkühlen
bis zur Verfestigung den maximalen Kristallisationsgrad erreicht.
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"Tm" ist die Temperatur
in Grad Celsius ("°C"), bestimmt mittels
Differentialkalorimetrie, bei der der kristalline Anteil eines normalerweise
festen thermoplastischen Polymers mit Kristallinität oder der
cokristalline Anteil eines normalerweise festen thermoplastischen
Polymerblends mit Kristallinität
vollständig
geschmolzen ist, wenn das feste Polymer oder der feste Blend erwärmt wird.
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"XI" bedeutet den Anteil
eines Polymers, der bei 25°C
in Xylen unlöslich
ist. Dies wird durch Lösen einer
abgewogenen Menge des Polymers in kochendem Xylen, Abkühlen der
Lösung
auf diese Temperatur und Wiegen des xylenfreien festen Niederschlags
gemessen. Der Wert wird als prozentualer Gewichtsanteil des Polymers
ausgedrückt.
Dabei handelt es sich um ein Maß der
Kristallinität.
Je höher
der prozentuale Anteil, desto größer die
Kristallinität.
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"ZN-iPP" bedeutet ein iPP,
das mittels Ziegler-Natta-Katalyse hergestellt wurde.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung basiert auf der Feststellung, dass verglichen mit einer
biaxial gereckten Folie aus ZN-iPP eine biaxial gereckte Folie,
die unter im Wesentlichen denselben Bedingungen aus einer Polypropylen-Zusammensetzung
mit im Wesentlichen demselben MFR wie das ZN-iPP hergestellt wurde
und die im Wesentlichen aus einem ZN-iPP und einem m-iPP besteht,
bestimmte deutlich bessere Eigenschaften aufweist. Die beiden Polypropylene
der Zusammensetzung sind zwar im Wesentlichen isotaktisch, sie unterscheiden sich
jedoch darin, dass die Tm des m-iPP wesentlich
niedriger ist als die Tm des ZN-iPP. Die
Zusammensetzung ermöglicht
ein ausgewogenes Verhältnis
von Zugeigenschaften bei erhöhter
Temperatur und den Eigenschaften der fertigen Folie, wobei das Verhältnis verglichen
mit dem Verhältnis,
das mit dem erstgenannten ZN-iPP erreicht wird, wesentlich verbessert
ist. Verglichen mit dem erstgenannten ZN-iPP zeigt die Zusammensetzung eine
größere Folienverarbeitungsspanne.
Verglichen mit gereckter Folie, die aus dem erstgenannten ZN-iPP hergestellt
ist, zeigt eine gereckte Folie, die aus der Zusammensetzung hergestellt
ist, bei derselben oder niedrigeren Streckgrenze bei erhöhter Temperatur
bessere Eigenschaften. Zu diesen verbesserten Eigenschaften gehören Steifigkeit,
Bruchdehnung, Dimensionsfestigkeit und Sauerstoffbarriere. Aufgrund
dieser verbesserten Eigenschaften ist die gereckte Folie aus der
Zusammensetzung besonders brauchbar für die Verpackung mit flexibler
Folie, insbesondere beim Verpacken von sauerstoffempfindlichen Nahrungsmitteln
und Arzneimitteln.
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Zusammenfassend
besteht ein Aspekt der Erfindung aus einer Zusammensetzung, die
eine Mischung aus zwei iPP umfasst, wobei die Tm eines
der iPP wesentlich niedriger ist als die Tm des
anderen. Eine Ausführungsform
der Zusammensetzung umfasst einen Schmelzblend, der im Wesentlichen
aus zwei iPP besteht.
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Eine
der Anwendungsmöglichkeiten
der Zusammensetzung ist bei der Herstellung von gereckter Folie.
Folglich umfasst ein anderer Aspekt der Erfindung einen Strang aus
der Zusammensetzung. Ausführungsformen
des Strangs schließen
gereckte Folie und ein Gussstrang ein, der zur Herstellung gereckter
Folie nützlich
ist. Gereckte Folie umfasst monoaxial gereckte Folie und biaxial
gereckte Folie.
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Darüber hinaus
umfasst ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von gereckter Folie mittels des Spannrahmenverfahrens. Bei diesem
Verfahren wird ein Gussstrang aus der Zusammensetzung schmelzextrudiert
und nach dem Abkühlen
bis zur Verfestigung wird der Gussstrang bei einer Temperatur, bei
der der Strang während
des Streckens nicht bricht, die aber unterhalb von der Tm der Zusammensetzung liegt, auf den gewünschten
Reckgrad und die gewünschte
Foliendicke gestreckt. Die gebildete gereckte Folie wird dann auf
wenigstens die Tc der Zusammensetzung abgekühlt.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist eines der iPP der Zusammensetzung, das nachstehend gelegentlich
als das erste iPP bezeichnet wird, ein ZN-iPP. In allen Ausführungsformen,
die zur Verwendung bei der Herstellung von gereckter Folie auf der
Grundlage des Verfahrens der Festphasenverstreckung gedacht sind,
hat das erste iPP eine T
m = 160–167°C und diese
Eigenschaften:
MFR | =
0,5–10
dg/min |
% mmmm | =
85–100 |
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Numerische
Werte außerhalb
dieser numerischen Mindest- und Höchstwerte fallen in den breiteren Schutzumfang
dieser Erfindung, mit der Maßgabe,
dass die grundlegenden erfindungsgemäßen Konzepte erfüllt sind.
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Wie
vorstehend genannt, ist das andere iPP in allen Ausführungsformen
der Zusammensetzung, das nachstehend gelegentlich als das zweite
iPP bezeichnet wird, durch seine Tm gekennzeichnet,
die wesentlich niedriger als die des ersten iPP ist. Das zweite
iPP ist ein m-iPP..
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In
allen Ausführungsformen
der Zusammensetzung, die zur Verwendung bei der Herstellung von
gereckter Folie mittels des Verfahrens der Festphasenverstreckung
gedacht sind, weist das zweite iPP vorzugsweise diese Eigenschaften
auf:
MFR | =
0,5–200
dg/min |
% mmmm | =
75–98 |
Tm | =
110–160°C |
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Numerische
Werte außerhalb
dieser numerischen Mindest- und Höchstwerte fallen in den breiteren Schutzumfang
dieser Erfindung, mit der Maßgabe,
dass die grundlegenden erfindungsgemäßen Konzepte erfüllt sind.
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Zur
Verwendung bei der Herstellung von gereckter Folie mittels des Spannrahmenverfahrens
beträgt der
MFR der Zusammensetzung 1–10
dg/min. Demgemäß werden
das erste iPP und das zweite iPP und deren relative Konzentrationen
so ausgewählt,
dass dieser MFR erreicht wird.
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Das
Gewichtsverhältnis
des zweiten iPP zum ersten iPP in der Zusammensetzung liegt im Bereich
von 5:95 bis 95:5. Praktikable Gewichtsverhältnisse, die niedriger und
höher als
dieses Mindest- und Höchstverhältnis sind,
fallen in den breiteren Schutzumfang dieser Erfindung. Genauer gesagt
ist die Wahl des relativen Gewichtsverhältnisses von der Tm des
zweiten iPP und der Isotaktizität
des ersten iPP abhängig.
Bei vorgegebener Isotaktizität
des ersten iPP sollte die Konzentration des zweiten iPP mit zunehmender
Annäherung
der Tm des zweiten iPP an die Tm des
ersten iPP im Verhältnis
zu der des ersten iPP zunehmen, um die erfindungsgemäßen Vorteile
zu erzielen. Mit zunehmender Isotaktizität des ersten iPP im Verhältnis zum
zweiten iPP kann das Gewichtsverhältnis des zweiten iPP zum ersten
iPP niedriger angesetzt werden.
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In
den meisten Fällen
umfasst jedes der beiden wesentlichen Polypropylene, die zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet werden, wenigstens ein Antioxidans, in einer herkömmlichen
Konzentration, die den oxidativen Abbau des Polypropylens wirksam
auf ein Mindestmaß beschränkt. In einigen
Ausführungsformen
umfasst eines oder beide der wesentlichen Polypropylene andere Stabilisierungsmittel,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Antioxidanzien, Wärmestabilisatoren, UV-Lichthemmer. Außerdem können sie
weitere Zusätze,
beispielsweise Stoffe zur Kristallisationskeimbildung, Füllstoffe,
Streckmittel, Farbstoffe, säurebindende
Mittel und Mittel zur Verbesserung von Eigenschaften umfassen.
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Neben
dem Zusatz oder den Zusätzen,
der oder die in den wesentlichen Polypropylenen eingeschlossen sind,
kann die Zusammensetzung weitere Zusätze enthalten, wie beispielsweise
weitere Stabilisierungsmittel, säurebindende
Mittel, Farbstoffe und Stoffe zur Kristallisationskeimbildung.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
wird auf herkömmliche
Weise mit herkömmlichen
Mitteln hergestellt. Eine Möglichkeit
besteht darin, Teilchen jedes iPP, ob in Form von Pellets, Granulatkörnern, oder Flocken,
und entweder mit oder ohne Zusätze
zur Bildung einer einfachen Mischung zu vermischen. Eine andere
Möglichkeit
besteht darin, die Teilchen jedes iPP entweder mit oder ohne Zusätze unter
Schmelzbedingungen zu vermischen. Der so gebildete Schmelzblend
kann in geschmolzenem Zustand, wie für die Herstellung von Folie,
verwendet oder unter Ausbildung von Strängen oder eines Strangs mit
der Dicke von Pellets durch eine Düse extrudiert werden, die oder
der bis zur Verfestigung abgekühlt
und dann zur späteren
Verwendung in Pellets zerhackt werden/wird.
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Die
Zusammensetzung kann auch mittels des Mehrstufenverfahrens der vorstehend
zitierten veröffentlichten
PCT-Anmeldung
WO 96/11218 hergestellt
werden. In diesem Fall liegt das Produkt des Verfahrens in Form
von Teilchen vor, die im Wesentlichen aus beiden Polymeren bestehen.
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Wie
vorstehend genannt, besteht eine Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in der Herstellung von gereckter Folie mittels des Verfahrens der
Festphasenverstreckung und von Gussstrang, der zur Herstellung von
gereckter Folie mittels des Spannrahmenverfahrens verwendet wird.
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Bei
einer derartigen Herstellung wird der Gussstrang auf herkömmliche
Weise mittels herkömmlicher Mittel
aus der Zusammensetzung gebildet. In den meisten Fällen wird
die Zusammensetzung unter Bildung eines geschmolzenen Strangs der
gewählten
Dicke durch eine strangbildende Düse schmelzextrudiert (gegossen).
Die Dicke ist derart, dass durch das nachfolgende Strecken oder
Ziehen des Gussstrangs eine gereckte Folie der gewünschten
Dicke erhalten wird. Der geschmolzene Strang wird bis zur Verfestigung
abgekühlt. Wenn
die Verstreckung zu einem späteren
Zeitpunkt erfolgen soll, wird der feste Gussstrang weiter auf Umgebungstemperatur
(gewöhnlich
20–25°C) abgekühlt und
zur späteren
Verstreckung gelagert.
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Der
feste Strang wird auf jeden Fall zum Verstrecken wieder auf eine
Temperatur erwärmt,
bei der der Strang beim Strecken nicht bricht, die jedoch unterhalb
der Tm der Zusammensetzung (jetzt ein fester
Schmelzblend) liegt. In diesem Zusammenhang wird die Tm jeder
der Polymerkomponenten aufgrund von Cokristallisierungseffekten
im festen Schmelzblend nicht beobachtet. Der Strang wird bei einer
solchen Temperatur in eine Richtung, quer zu dieser Richtung oder
in beide (nacheinander oder gleichzeitig) auf den gewünschten Verstreckungsgrad
und die gewünschte
Foliendicke gestreckt. Die gebildete Folie wird dann abgekühlt, bis
ihre Temperatur wenigstens der Tc der Zusammensetzung
entspricht und vorzugsweise darunter liegt.
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Biaxial
gestreckte Folie, die mittels des Verfahrens der Festphasenverstreckung
aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
mit einem MFR im Bereich von 1–10
dg/min hergestellt wurde, weist wesentliche Verbesserungen bei der
Verarbeitung auf und hat im Vergleich zu biaxial gereckter Folie,
die im Wesentlichen unter denselben Bedingungen aus ZN-iPP mit im
Wesentlichen demselben MFR hergestellt wurde, und zu biaxial gereckter
Folie, die im Wesentlichen unter denselben Bedingungen aus m-iPP
mit im Wesentlichen demselben MFR hergestellt wurde, ein wesentlich
verbessertes Verhältnis
von Verarbeitbarkeit zu Eigenschaften. Die Zusammensetzung weist
eine größere Verarbeitungsspanne
und eine geringere biaxiale Streckgrenze auf. Bei derselben oder
niedrigeren biaxialen Streckgrenze bei erhöhter Temperatur zeigt Folie
aus der Zusammensetzung verbesserte Eigenschaften. Zu diesen Eigenschaften
gehören
Elastizitätsmodul
aus Zugversuch und Bruchdehnung, Dimensionsfestigkeit und verbesserte
Barriereeigenschaften hinsichtlich Sauerstoff und Wasserdampf bei
Raumtemperatur.
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Die
bevorzugte Ausführungsweise
der Erfindung wird nachstehend anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel veranschaulicht eine bestimmte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
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Die
Ausführungsform
hat folgende Formulierung:
Bestandteile | Gew.-Teile |
ZN-iPP | 60 |
m-iPP | 40 |
Stabilisierungsmittel | 0,22 |
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Das
ZN-iPP dieser Ausführungsform
ist das Harz Pro-fax 6701, ein handelsübliches pelletiertes Polypropylen,
das mithilfe der Ziegler-Natta-Katalyse hergestellt wird. Es ist
von Montell USA Inc. erhältlich.
Es enthält
0,1 Gew.-%, bezogen auf das Produkt, eines herkömmlichen phenolischen Antioxidans.
Typische Eigenschaften sind:
MFR | =
0,83 dg/min |
Tm | =
162–164°C (erneutes
Erwärmen) |
Tc | =
101–104°C (erneutes
Erwärmen) |
% mmmm | =
86–89 |
XI | =
95,5 Gew.-% |
PI | =
3,95 |
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Bei
dem m-iPP handelt es sich um das Harz EX3825, ein pelletiertes Propylen-Homopolymer-Produkt von
Exxon Chemical Company. Das Homopolymer wird mittels Metallocen-Katalyse
hergestellt. Es enthält eine
geringe, aber wirksame Konzentration eines Stabilisierungsmittels.
Typische Eigenschaften sind:
MFR | =
28 dg/min |
Tm | =
148,3°C
(erneutes Erwärmen) |
Tc | =
92,1°C (erneutes
Erwärmen) |
% mmmm | =
92,3 |
XI | =
99,5 Gew.-% |
PI | =
1,87 |
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Das
Stabilisierungsmittel ist eine beliebige herkömmliche Stabilisatorzusammensetzung,
die zur Stabilisierung von iPP-Zusammensetzungen zur Herstellung
von flexibler Verpackungsfolie nützlich
ist.
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Die
Zusammensetzung dieses Beispiels kann in Form einer einfachen Mischung
aus Feststoffteilchen (Pulver, wie es im Polymerisationsverfahren
hergestellt wird, auch als Flocken bekannt, Pellets, Granulatkörner, Kügelchen)
des jeweiligen iPP und des Stabilisierungsmittels vorliegen. In
diesem Fall wird die Zusammensetzung mittels herkömmlicher
direkter Mischtechniken und Mischausrüstung hergestellt.
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Die
Zusammensetzung kann auch in Form von Teilchen (Pellets) eines Schmelzblends
des jeweiligen iPP und des Stabilisierungsmittels vorliegen. In
diesem Fall wird die Zusammensetzung mithilfe herkömmlicher Techniken
und Ausrüstung
zum Schmelzmischen und Pelletieren oder anderer Formen der Teilchenbildung hergestellt.
Die Tm und die Tc des
Schmelzblends liegen üblicherweise
bei 159,3°C
und 100,5°C.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel veranschaulicht eine bestimmte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen biaxial gereckten
Folie und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Pellets
der Zusammensetzung aus Beispiel 1 werden in einem Killion-Extruder
(3,8-cm-Schnecke,
L/D = 30) mit einer 25,4-cm-Flachdüse für die vertikale Extrusion zu
einem 25 Mil (635 μm)
dicken Strang extrudiert. Der Strang wird auf einem wassergekühlten Kühlwalzensatz
mit einer Zuggeschwindigkeit von 2,5 m/min abgekühlt. Die Verarbeitungsbedingungen
sind wie folgt:
Extrudertrommeltemperaturen: | 230-250-250-250-250-250°C |
Siebpaket: | 0,25/0,
15/0,25 mm |
Schneckengeschwindigkeit: | 50
U/min |
Düsenöffnung: | 1
mm |
Kühlwalzentemperaturen: | 35–40°C |
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Alle
vier Seiten eines quadratischen Abschnitts des Gussstrangs werden
an einer Streckvorrichtung TM Long eingespannt. Nach dem 45 Sekunden
langen Erwärmen
auf eine Temperatur im Bereich von 140–155°C wird der Abschnitt von der
Vorrichtung mit einer Streckrate von 9000% pro Minute auf ein Streckverhältnis von
6:1 in beide Richtungen biaxial gestreckt. Die gebildete biaxial
gereckte Folie wird auf Raumtemperatur (20–25°C) abgekühlt. Die Folie hat typischerweise
eine Dicke von 1 Mil (25 μm).
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Typische
Eigenschaften der biaxial gereckten Folie gehen aus der nachfolgenden
Tabelle I mit tatsächlichen
Daten, die mit erfindungsgemäßer biaxial
gereckter Folie erhalten wurden, hervor. Die Folie wurde mit 5,1
cm × 5,1
cm großen
Proben eines Gussstrangs hergestellt, der gemäß Beispiel 2 erhalten wurde.
Die Proben wurden wie vorstehend bei verschiedenen Temperaturen
auf einer Streckvorrichtung TM Long für Laborzwecke biaxial gestreckt.
Zur Ausrüstung
der Streckvorrichtung gehörte
ein Messwandler für
den Hochtemperaturbetrieb, der am Klammersystem angeordnet war und
zu Spannungs-/Beanspruchungsmessungen mit einem Computer verbunden
war.
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Die
gestreckten Proben wurden bei 23°C
und 50% relativer Feuchte eine Woche lang gealtert und dann wurden
die folgenden physikalischen Eigenschaften mit den nachfolgend genannten
Verfahren ermittelt:
Zugfestigkeit (Bruchspannung): ASTM D-882
Elastizität (1% Sekantenmodul & Bruchdehnung):
ASTM D-882
Wasserdampfdurchlässigkeit ("MVTR"):
ASTM F 1249-90 (bei 38°C & 100% relativer
Feuchte)
Sauerstoffdurchlässigkeit
("O2 TR"): ASTM D 3985-81
(bei 23,3°C & trockenen Bedingungen)
Trübung und
Durchlässigkeit:
gemessen mit einem Trübungsmesser
von Gardner
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Zu
Vergleichszwecken enthält
die Tabelle auch Daten einer 1 Mil (25 μm) dicken, biaxial gereckten
Folie aus einem ZN-iPP mit diesen Eigenschaften:
MFR | =
3,8 dg/min |
Tm | =
162,5°C
(erneutes Erwärmen) |
Tc | =
99,9°C (erneutes
Erwärmen) |
% mmmm | =
87,4 |
XI | =
94,3 Gew.-% |
PI | =
4,39 |
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Diese
Folie wurde mit 5,1 cm × 5,1
cm großen
Proben eines Gussstrangs hergestellt, der gemäß Beispiel 2, aber aus Pellets
aus ZN-iPP hergestellt wurde. Die Proben wurden wie vorstehend bei
verschiedenen Temperaturen auf einer Streckvorrichtung TM Long für Laborzwecke
biaxial gestreckt. Die Folie wurde wie vorstehend beschrieben geprüft. Tabelle
1
Strecktemperatur | 145°C | | 150°C | | 155°C | |
Folie | Bsp.2 | ZN-iPP | Bsp.
2 | ZN-iPP | Bsp.
2 | ZN-iPP |
Biaxiale Streckgrenze (MPa) | 2,13 | 2,43 | 1,22 | 1,52 | 0,81 | 0,87 |
Bruchspannung
(MPa) | 186 | 186 | 169 | 179 | 175 | 179 |
1%
Sekantenmodul (MPa) | 2080 | 1905 | 2100 | 1990 | 1970 | 1920 |
Bruchdehnung(%) | 87 | 101 | 99 | 93 | 148 | 130 |
O2 TR (cc/m2/Tag) | 1678 | 1991 | ng | ng | ng | ng |
MVTR (g/m2/Tag) | 7,40 | 6,57 | ng | ng | ng | ng |
Trübung (%) | 0,41 | 0,28 | 0,58 | 0,43 | 1,15 | 2,16 |
Durchlässigkeit
(%) | 98,5 | 98,6 | 97,3 | 97,1 | 93,3 | 86,4 |
-
Diese
Daten zeigen, dass die biaxial gereckte Folie aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bei
derselben oder niedrigeren biaxialen Streckgrenze bei erhöhter Temperatur
im Vergleich zu einer biaxial gereckten Folie aus einem ZN-iPP mit
einem der Zusammensetzung ähnlichen
MFR bessere Eigenschaften aufweist, wobei beide Folien mittels des
Spannrahmenverfahrens mit TM Long unter im Wesentlichen denselben
Bedingungen hergestellt wurden. Dank der verbesserten Eigenschaften
ist die erfindungsgemäße Folie besonders
geeignet für
die Anwendung als Verpackungsfolie für sauerstoffempfindliche Nahrungsmittel.
-
Weitere
Daten wurden in einer Prüfanordnung
mit einer Spannrahmenstraße
für BOPP-Folie in einem kommerziell
relevanten Maßstab
gesammelt. Teil dieser Anordnung war eine bestimmte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
Dabei handelte es sich um einen Schmelzblend, der im Wesentlichen aus
68 Gew.-Teilen eines ZN-iPPs mit diesen Eigenschaften:
MFR | =
1,2 dg/min |
Tm | =
167,3°C
(erneutes Erwärmen) |
Tc | =
101,5°C
(erneutes Erwärmen) |
XI | =
99,0 Gew.-% |
PI | =
4,8 |
und 32 Gew.-Teilen eines m-iPP mit diesen Eigenschaften
bestand:
MFR | =
32 dg/min |
Tm | =
146,6°C
(erneutes Erwärmen) |
Tc | =
101,9°C
(erneutes Erwärmen) |
XI | =
98,4 Gew.-% |
PI | =
1,7 |
-
Der
MFR des Elends betrug 2,7. Die Tm des Elends
betrug 163,4°C
und ihre Tc 106,5°C.
-
Ein
weiterer Teil der Prüfanordnung
war ein handelsübliches,
folientaugliches ZN-iPP, dessen MRF ähnlich dem des Elends war.
Das ZN-iPP wies die folgenden Eigenschaften auf:
MFR | =
3 dg/min |
Tm | =
164,1°C
(erneutes Erwärmen) |
Tc | =
99,8°C (erneutes
Erwärmen) |
XI | =
95,7 Gew.-% |
PI | =
4,8 |
-
Die
Spannrahmenstraße
für BOPP-Folie
umfasste eine Extrusionseinheit mit Flachdüse, eine Abkühleinheit
mit Kühlwalze
für den
Strangguss, eine Einheit zum Recken in Maschinenrichtung (MDO-Einheit),
in der der Strang erneut erwärmt
und mithilfe von Walzen in Maschinenrichtung gereckt wird, eine
Einheit zum Recken in Querrichtung (TDO-Einheit), in der der Strang
in einer Heizstation vor dem Verstrecken erneut erwärmt, in
einer Streckstation mittels eines sich aufweitenden schienengetragenen
Klammersystems in Querrichtung gestreckt und in einer Temperstation
getempert wird, einem Beta-Scanner zur Überprüfung der Foliendicke und eine
Folienaufwickeleinheit.
-
Im
Rahmen der Prüfanordnung
wurde die Folie aus dem Elend und aus dem ZN-iPP mit unterschiedlichen
Temperaturen in der Heizstation vor dem Strecken hergestellt, um
die brauchbaren Strecktemperaturspannen des Elends und des ZN-iPP
zu bestimmen. In diesem Zusammenhang ist die Temperatur, auf die
eine folienbildende Zusammensetzung in der Heizstation vor dem Strecken
erwärmt
wird, besonders kritisch. Damit wird die Ziehfähigkeit der Zusammensetzung
und die Einheitlichkeit der Foliendicke gesteuert. Bei jeder Zusammensetzung
führt eine
zu niedrige Temperatur zu einem Bruch der Folie, während eine
zu hohe Temperatur teilweise zum Schmelzen und erneuten Kristallisieren
der Zusammensetzung und folglich zu einer getrübten Folie führt.
-
In
dieser Prüfanordnung
blieben die Betriebsbedingungen der Folienstraße außer den Vorwärmtemperaturen
gleich, ausgenommen davon war die Geschwindigkeit der Kühlwalzen
und der Straße,
die automatisch so anpasst wurde, dass beim Übergang von einer Zusammensetzung
zur anderen dieselbe Foliendicke bewahrt wurde. Es wurden folgende
Betriebsbedingungen verwendet:
Extrusiontemperatur: 240–260°C
Schneckengeschwindigkeit:
160 U/min
Kühlwalzentemperatur:
30°C
Temperaturen
in der MDO-Einheit:
Vorwärmwalzen:
120°C(x
2) – 125°C(x 2) – 130°C(x 2)
Streckwalzen:
110°C(x
2) – 125°C(x 2) – 125°C(x 2)
Temperwalzen:
130°C(x
4)
Streckverhältnis
in Maschinenrichtung (MDSR): 5:1
Temperaturen in der TDO-Einheit:
Heizstation
vor dem Strecken: unterschiedlich
Streckstation: 160°C
Temperstation:
160°C
Streckverhältnis quer
zur Maschinenrichtung (TDSR): 8:1–9:1
Streckverhältnis der
Gesamtfläche
(MDSR x TDSR): 40–45
Foliendicke:
20 μm
-
Die
Folienproben, die in der Prüfanordnung
erhalten wurden, wurden bei 23°C
und 50% relativer Feuchte eine Woche lang gealtert, ehe deren physikalischen
Eigenschaften ermittelt wurden, die nachfolgend in Tabelle II dargestellt
sind. Die Eigenschaft Young-Modul
wurde mithilfe des Verfahrens ermittelt, das in ASTM D-882 beschrieben
ist. Die anderen in Tabelle 11 aufgeführten physikalischen Eigenschaften
wurden mit Ausnahme des Schwindmaßes der Folie anhand der Verfahren
ermittelt, die vorstehend in Verbindung mit den in Tabelle I aufgeführten Eigenschaften
genannt sind. Das Verfahren zur Ermittlung des Schwindmaßes der
Folie umfasste das 5 Minuten lange Anbringen von frei stehenden,
quadratischen Proben der Folien mit einer Kantenlänge von
10 cm auf einer Poly(tetrafluroethylen)-Unterlage in einem Umluftofen
bei den in Tabelle 11 genannten Temperaturen und Messen des Umfangs
des Schwunds in Maschinen- und Querrichtung.
-
In
Tabelle 11 bedeutet "MD" Maschinenrichtung
und "TD" bedeutet Querrichtung.
-
Außerdem bedeutet "PHT" in Tabelle 11 die
Lufttemperatur der Station vor dem Strecken der TDO-Einheit. Aufgrund
der Laufgeschwindigkeit des in Maschinenrichtung gereckten Strangs
durch diese Station erreichte der Strang die PHT nicht, sondern
blieb unterhalb seiner T
m. Tabelle
II
| | Mischung | ZN-iPP |
MFR
(dg/min) | | 2,7 | 3 |
Verfahrensvariablen: | | | |
PHT(°C)-Minimum | | 170 | 164 |
PHT(°C)-Optimum | | 175 | 175 |
PHT(°C)-Optimum | | 185 | 185 |
PHT(°C)-Maximum | | 195 | 197 |
Rotationsgeschwindigkeit
der Kühlwalze | (U/min) | 8 | 8 |
Stromstärke der
MDO-Einheit | | 10,5 | 11 |
Stromstärke der
TDO-Einheit | | 9,9 | 10,6 |
Fertigungsgeschwindigkeit
(m pro min, an der Folienausgabe der TDO-Einheit) | | 45 | 45 |
Foliendickenunterschied
2 Sigma | | 0,89 | 0,53 |
Folieneigenschaften: | | | |
Elastizitätsmodul
bei Zugversuch (MPa) | -MD | 170 | 150 |
| -TD | 260 | 260 |
Young-Modul
(MPa) | -MD | 2640 | 2290 |
| -TD | 4600 | 4150 |
1%
Sekantenmodul (MPa) | -MD | 2410 | 2070 |
| -TD | 3760 | 3360 |
Bruchdehnung
(%) | -MD | 158 | 110 |
| -TD | 38 | 37 |
Schwindmaß der Folie
bei 120°C | -MD | 3,8 | 4,7 |
| -TD | 5,7 | 5,7 |
Schwindmaß der Folie
bei 135°C | -MD | 4,7 | 5,7 |
| -TD | 7,6 | 7,6 |
Folientrübung (%) | | 0,17 | 0,3 |
O2 TR (cc/m2/Tag)-PHT-Optimum | | 1560 | 1600 |
O2 TR (cc/m2/Tag)-PHT-Minimum | | 1455 | ng |
MVTR
(g/m2/Tag)-PHT-Optimum | | 5,5 | 6 |
MVTR
(g/m2/Tag)-PHT-Minimum | | 5,4 | ng |
-
In
der vorstehenden Tabelle II legen die beiden Werte für optimale
PHT die Temperaturspanne fest, in der eine Folie mit guter Klarheit
und niedriger 2-Sigma-Abweichung der Dicke (zwischen 0,5 und 1 μm) erhalten
wird. Die Mindest-PHT ist in jedem Fall die niedrigste PHT, bei
der ein ungleichmäßiges Strecken
auftritt, was anhand von weißen
Bändern
oder Haifischhautmarkierungen erkannt wird. Die maximale PHT ist
in jedem Fall die höchste
PHT, bei der die Folie sichtbar trüb wird und erhebliche Schwankungen
der Foliendicke zeigt.
-
Die
Stromstärke
in MDO und TDO ist proportional zu den Spannungen, die zum Verstrecken
des Strangs in Maschinen- und Querrichtung erforderlich sind.
-
Niedrigere
Werte für
das Schwindmaß der
Folie sind ein Ausdruck für
die bessere Dimensionsfestigkeit der Folie. Dieser Parameter ist
deswegen wichtig, da BOPP-Folie in der Regel nach der Herstellung
zahlreichen Verfahren unterworfen wird, in denen Wärme eine
Rolle spielt, und die Integrität
der Folie entscheidend ist.
-
Aus
den vorstehenden Daten ist ersichtlich, dass trotz derselben Verarbeitungsspanne
des Elends und des ZN-iPP die Folie, die aus dem Elend hergestellt
wurde, im Vergleich zur Folie, die aus ZN-iPP hergestellt war, wesentlich
bessere physikalische Eigenschaften aufwies.
-
Die
Daten zeigen auch, dass die Verstreckungsspannungen zur biaxialen
Verstreckung des Gussstrangs aus dem Elend wesentlich geringer waren
als die Verstreckungsspannungen zur biaxialen Verstreckung des Gussstrangs
aus einem ZN-iPP mit einem MRF, der dem des Elends ähnlich war.
-
Somit
stellt die erfindungsgemäße Zusammensetzung
im Vergleich zu ZN-iPP mit im Wesentlichen demselben MFR ein wesentlich
verbessertes Verhältnis
von Zugeigenschaften bei erhöhter
Temperatur und physikalischen Eigenschaften der daraus hergestellten
gereckten Folie bereit.
-
Weitere Begriffsbestimmungen
-
Der
Begriff "umfasst" bedeutet in dieser
Beschreibung "ohne
Begrenzung eingeschlossen".
Er ist nicht einschränkend.
Er schließt
das danach genannte grammatikalische Objekt oder die danach genannten
grammatikalischen Objekte ein, ohne ein anderes grammatikalisches
Objekt oder andere grammatikalische Objekte auszuschließen.
-
Der
Ausdruck "im Wesentlichen
bestehend aus" schließt in dieser
Beschreibung eine nicht genannte Substanz mit einer Konzentration
aus, die ausreicht, um die wesentlichen Eigenschaften und Merkmale
der festgelegten fraglichen Zusammensetzung deutlich negativ zu
beeinflussen, lässt
jedoch die Gegenwart von einer oder mehreren nicht genannten Substanzen
zu, deren Konzentration oder Konzentrationen nicht ausreicht/ausreichen,
um diese wesentlichen Eigenschaften und Merkmale negativ zu beeinflussen.
-
Weitere
Ausführungsformen
und vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind für einen Fachmann mit normalem
Wissen nach Lesen der vorstehenden Beschreibung offensichtlich.