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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein wärmeempfindliches
Material zur Herstellung von lithografischen Druckplatten.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
insbesondere ein verarbeitungsfreies wärmeempfindliches Material, mit
dem lithografische Druckplatten ohne Tonen und mit guter Farbanziehung
erhalten werden.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Bei Rotationsdruckmaschinen verwendet
man einen sogenannten Master wie eine auf eine Trommel der Druckpresse
aufgespannte Druckplatte. Der Master trägt ein durch die farbanziehenden
Bereiche der Druckoberfläche
definiertes Bild und ein Abzug wird erhalten, indem Druckfarbe auf
die Druckoberfläche
aufgetragen und die Farbe vom Master auf ein Substrat, in der Regel
ein Papiersubstrat, übertragen
wird. Bei herkömmlichem
lithografischem Druck werden sowohl Druckfarbe als auch Feuchtwasser
auf die Druckoberfläche des
Masters angebracht. Diesfalls bezeichnet man die Druckoberfläche als
lithografische Oberfläche,
die aus oleophilen (oder hydrophoben, d. h. farbanziehenden, wasserabstoßenden)
Bereichen und hydrophilen (oder oleophoben, d. h. wasseranziehenden,
farbabstoßenden)
Bereichen aufgebaut ist.
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Druckmaster werden in der Regel nach
dem sogenannten Computer-to-Film-Verfahren
erhalten, wo verschiedene Druckvorstufen wie die Wahl der Schrifttype,
Abtasten, Herstellung von Farbauszügen, Aufrastern, Überfüllen, Layout
und Ausschießen
digital erfolgen und jeder Farbauszug über einen Belichter auf einen grafischen
Film aufbelichtet wird. Nach Entwicklung kann der Film als Maske
für die
Belichtung eines bilderzeugenden Materials, als Druckplattenvorstufe
bezeichnet, benutzt werden und nach der Entwicklung der Druckplatte
wird eine Druckplatte erhalten, die als Druckmaster einsetzbar ist.
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In den letzten Jahren hat das sogenannte
Computer-to-Plate-Verfahren
in merklichem Maße
an Bedeutung gewonnen. Bei diesem Verfahren, ebenfalls als direkte
digitale Druckplattenbebilderung (Direct-to-Plate-Verfahren) bezeichnet,
wird auf die Herstellung eines Films verzichtet und zwar weil das
digitale Dokument über
einen sogenannten Plattenbelichter direkt auf eine Druckplattenvorstufe übertragen
wird. Bei der direkten digitalen Druckplattenbebilderung werden
derzeit die folgenden Verbesserungen untersucht
- (i)
On-Press-Bebilderung. Bei einem besonderen Typ eines Computer-to-Plate-Verfahrens
wird eine auf eine Plattentrommel einer Druckpresse aufgespannte
Druckplattenvorstufe über
einen in der Presse eingebauten Belichter belichtet. Dieses Verfahren
kann als "Computer-to-Press"-Verfahren bezeichnet
werden und Druckpressen mit eingebautem Belichter werden manchmal
Digitalpressen genannt. Ein Überblick
von Digitalpressen findet sich in "Proceedings of the Imaging Science & Technology's 1997 International
Conference on Digital Printing Technologies (Non-Impact Printing
13)". Computer-to-Press-Verfahren
sind beschrieben in z. B. EP-A 770 495, EP-A 770 496, WO 94001280,
EP-A 580 394 und EP-A 774 364. Die besten bekannten Bilderzeugungsverfahren
basieren auf Ablation. Ein mit ablativen Platten verbundenes Problem
ist die Herstellung von Abfall, der schwierig zu entfernen ist und
den Druckvorgang stören
oder die Belichtungsoptik des eingebauten Belichters verschmutzen
kann. Andere Verfahren erfordern eine Verarbeitung mit Chemikalien,
die die elektronischen Bestandteile und andere Einrichtungen der
Presse beschädigen
können.
- (ii) On-Press-Beschichtung. Eine Druckplattenvorstufe besteht
zwar in der Regel aus einem blattartigen Träger und einer oder mehreren
funktionellen Beschichtungen, allerdings sind jedoch auch Computer-to-Press-Verfahren
beschrieben worden, bei denen eine Zusammensetzung, die bei bildmäßiger Belichtung
und eventueller Entwicklung eine lithografische Oberfläche zu bilden
vermag, direkt auf die Oberfläche einer
Plattentrommel der Presse aufgetragen wird. Die EP-A 101 266 beschreibt
den direkten Auftrag einer hydrophoben Schicht auf die hydrophile
Oberfläche
einer Plattentrommel. Nach Entfernung der nicht-druckenden Bereiche
durch Ablation wird ein Master erhalten. Ablation ist aber bei Computer-to-Press-Verfahren
zu vermeiden, wie eingangs besprochen. In US-P 5 713 287 wird ein
Computer-to-Press-Verfahren beschrieben, bei dem ein sogenanntes
schaltbares Polymer wie Tetrahydropyranylmethylmethacrylat direkt auf
die Oberfläche
einer Plattentrommel angebracht wird. Das schaltbare Polymer hat
eine erste wasserempfindliche Eigenschaft, die bei bildmäßiger Belichtung
zu einer entgegengesetzten wasserempfindlichen Eigenschaft wird.
Letzteres Verfahren erfordert eine Härtungsstufe und die Polymere
sind ziemlich kostspielig, weil sie thermisch nicht stabil und demzufolge
schwierig zu synthetisieren sind. In EP-A 802 457 wird ein Hybridverfahren
beschrieben, in dem eine funktionelle Schicht auf einen auf eine
Trommel einer Druckpresse aufgespannten Träger aufgetragen wird. Auch
bei diesem Verfahren ist eine Verarbeitung erforderlich. Ein wichtiges
Problem bei bekannten On-Press-Beschichtungsverfahren ist der Bedarf
an einer in die Presse einzubauenden Naßbeschichtungsvorrichtung.
- (iii) Eliminierung der chemischen Verarbeitung. Die Entwicklung
von funktionellen Beschichtungen, die keine Verarbeitung erfordern
oder mit Leitungswasser entwickelbar sind, ist eine weitere wichtige
In WO 90002044, WTendenz im Markt der Plattenherstellung. O 91008108
und EP-A 580 394 werden zwar solche Platten beschrieben, dabei handelt
es sich freilich bei allen um ablative Platten. Zusätzlich dazu
werden für diese
Verfahren in der Regel Materialien mit einer mehrschichtigen Struktur
benötigt,
wodurch sie weniger geeignet sind für On-Press-Beschichtung. Eine
nicht-ablative Platte, die mit Leitungswasser entwickelbar ist,
wird beschrieben in z. B. EP-A 770 497 und EP-A 773 112. Solche
Platten eignen sich ebenfalls für
eine On-Press-Entwicklung, wobei die belichtete, in die Druckpresse
eingespannte Platte entweder mit Wasser oder mit dem Feuchtwasser,
das während
der ersten Durchgänge
des Druckjobs aufgetragen wird, gewischt wird.
- (iv) Thermische Bebilderung. Bei der Mehrzahl der obengenannten
Computer-to-Press-Verfahren werden sogenannte thermische oder wärmeempfindliche
Materialien verwendet, d. h. Druckplattenvorstufen oder auf der
Presse auftragbare Zusammensetzungen, die eine Verbindung, die absorbiertes
Licht in Wärme umwandelt,
enthalten. Die bei der bildmäßigen Belichtung
erzeugte Wärme
löst eine
(physikalisch)-chemische
Reaktion wie Ablation, Polymerisation, Insolubilisierung durch Vernetzung
eines Polymers, Zersetzung oder Koagulation von Teilchen eines thermoplastischen
polymeren Latex aus. Dieses ann in einer lithografischen Thermoverfahren
resultiert dOberfläche,
die aus farbanziehenden und farbabstoßenden Bereichen besteht.
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In EP-A 786 337 wird ein Verfahren
zur Bebilderung einer Druckplatte beschrieben, in dem die Druckplatte über die
ganze Oberfläche
geladen ist und die ganze Oberfläche
mit Tonerteilchen mit entgegengesetzter Ladung belegt wird. Darüber befindet
sich die Schicht, die durch die infolge der Infrarotbelichtung bildmäßig fixierten
oder bildmäßig ablatierten
Teilchen auf der Oberfläche
der Druckplatte gebildet wird. Danach werden die nicht-fixierten
Bereiche entfernt und wahlweise die nicht-ablatierten Bereiche durch
Erwärmung
der ganzen Oberfläche
der Platte fixiert. Dieses Verfahren erfordert eine umständliche
Entwicklung.
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Ein Problem bei der Mehrzahl der
aus dem aktuellen Stand der Technik bekannten wärmeempfindlichen Materialien
besteht darin, daß für die Belichtung
dieser Materialien entweder ein Innentrommelbelichter (d. h. in
der Regel ein Hochleistungsbelichter mit kurzer Belichtungszeit)
oder ein Außentrommelbelichter
(d. h. ein Belichter mit relativ niedriger Leistung und langer Belichtungszeit)
geeignet ist. Dem Erfordernis eines universalen Materials, dessen
Belichtung mit befriedigenden Ergebnissen auf diesen beiden Typen
der aus dem aktuellen Stand der Technik bekannten Lasereinrichtungen
vorgenommen werden kann, ist nicht einfach entgegenzukommen.
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AUFGABEN DER
VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein verarbeitungsfreies wärmeempfindliches Bilderzeugungsmaterial
zur Herstellung von lithografischen Druckplatten mit hervorragenden
Druckeigenschaften bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein wärmeempfindliches
Bilderzeugungsmaterial zur Herstellung von lithografischen Druckplatten
bereitzustellen, wobei die wärmeempfindliche
Schicht auf die Druckplatte aufgetragen ist.
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Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein wärmeempfindliches
Bilderzeugungsmaterial zur Herstellung von lithografischen Druckplatten,
das bei Computer-to-Plate-Anwendungen einsetzbar ist, bereitzustellen.
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Weitere Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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KURZE DARSTELLUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Gelöst werden die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch ein wärmeempfindliches
Material zur Herstellung einer negativarbeitenden nicht-ablativen
lithografischen Druckplatte, das in einer wärmeempfindlichen, auf eine
Oberfläche
eines hydrophilen Metallträgers
aufgetragenen Schicht thermoplastische polymere Perlen und eine
Verbindung, die Licht in Wärme
umzuwandeln vermag, enthält,
wobei die Schicht kein Bindemittel enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß die
thermoplastischen polymeren Perlen einen Durchmesser zwischen 0,2 μm und 1,4 μm aufweisen.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die thermoplastischen polymeren Perlen
weisen einen Durchmesser zwischen 0,2 μm und 1,4 μm, vorzugsweise einen Durchmesser
zwischen 0,5 und 1,2 μm
auf. Bei Verwendung von thermoplastischen polymeren Perlen mit unter
den vorstehenden Durchmessern liegendem Durchmesser wird die Druckplatte
deshalb Tonen aufweisen, weil thermo-plastische polymere Perlen
mit größerem Durchmesser
als die oben-erwähnten
Durchmesser eine ausreichende Einfärbung der Druckplatte verhindern.
Wenngleich wir nicht an irgendwelche Erklärung dieser Tatsachen gebunden
sein wollen, schlagen wir folgenden Mechanismus vor. Thermoplastische
Teilchen mit zu kleinem Durchmesser weisen eine zu gute Haftung
am Metallträger
auf und werden nicht vollständig
durch die Druckfarbe und/oder das Feuchtwasser entfernt. Thermoplastische
polymere Perlen mit zu großem
Durchmesser, sogar nach Koagulation durch die Infrarotstrahlung,
weisen auf den Bildbereichen eine unzulängliche Haftung am Metallträger auf.
Nur thermoplastische polymere Perlen mit einem Durchmesser im beanspruchten
Bereich ergeben das richtige Gleichgewicht zwischen Adsorption in
den Bildbereichen und Entfernung durch die Druckfarbe und/oder das
Feuchtwasser in den Nicht-Bildbereichen.
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Fernerhin kennzeichnen sich die erfindungsgemäß verwendeten
hydrophoben thermoplastischen polymeren Teilchen vorzugsweise durch
eine Koagulationstemperatur über
50°C und
besonders bevorzugt über 70°C. Koagulation
kann infolge Erweichen oder Schmelzen der thermo plastischen polymeren
Teilchen unter Einwirkung von Wärme
eintreten. Die Koagulationstemperatur der thermoplastischen hydrophoben
polymeren Teilchen unterliegt zwar keiner spezifischen oberen Grenze,
jedoch soll sie genügend
unter der Zersetzungstemperatur der polymeren Teilchen liegen. Die
Koagulationstemperatur liegt vorzugsweise zumindest 10°C unter der
Temperatur, bei der Zersetzung der polymeren Teilchen eintritt.
Werden die polymeren Teilchen einer Temperatur über der Koagulationstemperatur
ausgesetzt, so koagulieren sie und bilden ein hydrophobes Agglomerat,
wodurch der Metallträger
an diesen Stellen hydrophob und oleophil wird.
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Spezifische Beispiele für hydrophobe
polymere Teilchen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung weisen
einen Tg von mehr als 80°C
auf. Bevorzugte polymere Teilchen sind Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid,
Polyacrylnitril, Polyvinylcarbazol usw. und Copolymere oder Gemische
derselben. Ganz besonders bevorzugt werden Polystyrol, Polyacrylat
oder Copolymere derselben und Polyester oder Phenolharze.
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Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts
der Polymere kann zwischen 5.000 und 5.000.000 g/Mol variieren.
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Das Bilderzeugungselement enthält fernerhin
eine Verbindung, die Licht in Wärme
umzuwandeln vermag. Als geeignete Licht in Wärme umwandelnde Verbindungen
verwendet man vorzugsweise infrarotabsorbierende Komponenten, obgleich
die Absorptionswellenlänge
nicht von großer
Bedeutung ist, solange die maximale Absorption der benutzten Verbindung
innerhalb des Wellenlängenbereichs
der für
die bildmäßige Belichtung
eingesetzten Lichtquelle fällt.
Besonders nutzbare Verbindungen sind zum Beispiel Farbstoffe und
insbesondere Infrarotfarbstoffe mit einer maximalen Absorption zwischen
750 und 1.100 nm und Pigmente und insbesondere Infrarotpigmente
wie Gasruß,
Metallcarbide, Metallboride, Metallnitride, Metallcarbonitride,
Oxide mit einer Bronzestruktur und Oxide mit einer der Bronzefamilie
verwandten Struktur, doch ohne den A-Bestandteil, z. B. WO2,9. Die lithografische Leistung und insbesondere
die erzielte Auflagenfestigkeit hängt von der Wärmeempfindlichkeit
des Bilderzeugungselements ab. In dieser Hinsicht hat es sich herausgestellt,
daß mit
Gasruß sehr
gute und günstige
Ergebnisse erzielbar sind.
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Eine erfindungsgemäße Licht
in Wärme
umwandelnde Verbindung wird der Dispersion von thermoplastischen
polymeren Perlen zugesetzt.
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Die Menge der Licht in Wärme umwandelnden
Verbindung liegt zwischen 0,5 und 20 Gew.-%, besonders bevorzugt
zwischen 1 und 10 Gew.-%, bezogen auf die trockene Schicht.
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Das Gewicht der bilderzeugenden Schicht
liegt vorzugsweise zwischen 0,1 und 6 g/m2,
besonders bevorzugt zwischen 0,125 und 4 g/m2.
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Die erfindungsgemäße lithografische Unterlage
ist vorzugsweise ein elektrochemisch und/oder mechanisch gekörnter und
eloxierter Aluminiumträger.
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Der Aluminiumträger des erfindungsgemäß verwendeten
bilderzeugenden Elements kann aus reinem Aluminium oder aus einer
Aluminiumlegierung mit einem Aluminiummindestgehalt von 95% hergestellt
sein. Die Stärke
des Trägers
liegt üblicherweise
zwischen etwa 0,13 und etwa 0,50 mm.
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Die Herstellung von Aluminiumfolien
oder Folien aus einer Aluminiumlegierung zur Verwendung im lithografischen
Offsetdruck umfaßt
die folgenden Schritte: die Körnung,
die Eloxierung und gegebenenfalls die Abdichtung der Folie.
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Die Körnung und Eloxierung der Folie
sind unverzichtbar zum Erhalt einer lithografischen Druckplatte, mit
der in der vorliegenden Erfindung Kopien hoher Qualität erhalten
werden können.
Die Abdichtung ist zwar nicht notwendig, kann jedoch eine weitere
Verbesserung der Druckergebnisse herbeiführen. Die Aluminiumfolie weist
vorzugsweise eine Rauheit mit einem CLA-Wert zwischen 0,2 und 1,5 μm auf, hat
eine Eloxierschicht mit einer Stärke
zwischen 0,4 und 2,0 μm
und ist mit einer wäßrigen Bicarbonatlösung nachverarbeitet.
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Das Aufrauhen der Aluminiumfolie
kann erfindungsgemäß nach den
im aktuellen Stand der Technik allgemein bekannten Verfahren erfolgen.
Die Oberfläche
des Aluminiumsubstrats kann entweder durch mechanisches, chemisches
oder elektrochemisches Körnen
oder durch eine Kombination derselben aufgerauht werden, um eine
befriedigende Haftung einer Silberhalogenid-Emulsionsschicht am
Aluminiumträger und
ein gutes wasserrückhaltevermögen in den
Bereichen, die die Nicht-Bildbereiche auf der Plattenoberfläche bilden werden,
zu erhalten.
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Bevorzugt wird das elektrochemische
Körnverfahren,
weil damit eine gleichmäßige Oberflächenrauheit
mit einer hohen mittleren spezifischen Oberfläche und einer sehr feinen und
gleichmäßigen Kornstruktur, die üblicherweise
beim Gebrauch für
lithografische Druckplatten erwünscht
ist, erhalten werden kann.
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Dem Aufrauhen geht vorzugsweise eine
entfettende Behandlung voran, die hauptsächlich zum Entfernen fetter
Substanzen von der Oberfläche
der Aluminiumfolie dient.
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Dazu kann die Aluminiumfolie einer
Entfettungsbehandlung mit einem Tensid und/oder einer wäßrig-alkalischen
Lösung
unterzogen werden.
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Nach dem Aufrauhen folgt vorzugsweise
eine chemische Ätzbehandlung
mit einer wäßrigen säurehaltigen
Lösung.
Die chemische Ätzung
erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von wenigstens 30°C, besonders
bevorzugt wenigstens 40°C
und ganz besonders bevorzugt wenigstens 50°C.
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Nach dem Aufrauhen und der eventuellen
chemischen Ätzung
wird die Aluminiumfolie zum Beispiel nach folgender Technik eloxiert.
Die gekörnte
Aluminiumfolie, die als eine Anode in einer säurehaltigen Lösung eingetaucht
wird, wird mit elektrischem Strom beschickt. Es kann eine Elektrolytkonzentration
zwischen 1 und 70 Gew.-% in einem Temperaturbereich von 0 bis 70°C eingestellt
werden. Die Anodestromdichte kann zwischen 1 und 50 A/dm2 variieren und die Voltspannung zwischen
1 und 100 V, um einen eloxierten Film mit einem Gewicht zwischen
1 und 8 g/m2 Al2O3·H2O zu erhalten. Die eloxierte Aluminiumfolie
kann danach bei einer Temperatur zwischen 10 und 80°C mit entmineralisiertem
Wasser gespült
werden.
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Der eloxierte Aluminiumträger kann
einer Verarbeitung zur Verbesserung der hydrophilen Eigenschaften
der Trägeroberfläche unterzogen
werden. So kann der Aluminiumträger
zum Beispiel durch Verarbeitung der Trägeroberfläche mit einer Natriumsilikatlösung bei
erhöhter
Temperatur, z. B. 95°C,
silikatiert werden. Als Alternative kann eine Phosphatverarbeitung
vorgenommen werden, wobei die Aluminiumoxidoberfläche mit
einer wahlweise fernerhin ein anorganisches Fluorid enthaltenden
Phosphatlösung
verarbeitet wird. Ferner kann die Aluminiumoxidoberfläche mit
einer Zitronensäure- oder Citratlösung gespült werden.
Diese Behandlung kann bei Zimmertemperatur oder bei leicht erhöhter Temperatur
zwischen etwa 30°C
und 50°C
erfolgen. Eine weitere interessante Methode besteht in einer Spülung der
Aluminiumoxidoberfläche
mit einer Bicarbonatlösung.
Fernerhin kann die Aluminiumoxidoberfläche mit Polyvinylphosphonsäure, Polyvinylmethylphosphonsäure, Phosphorsäureestern
von Polyvinylalkohol, Polyvinylsulfonsäure, Polyvinylbenzolsulfonsäure, Schwefelsäureestern
von Polyvinylalkohol und Acetalen von Polyvinylalkoholen, die durch
Reaktion mit einem sulfonierten alifatischen Aldehyd gebildet sind,
verarbeitet werden. Ferner liegt es nahe, daß eine oder mehrere dieser
Nachbehandlungen separat oder kombiniert vorgenommen werden können. Genauere
Beschreibungen dieser Behandlungen finden sich in GB-A 1 084 070,
DE-A 44 23 140, DE-A 44 17 907, EP-A 659 909, EP-A 537 633, DE-A
40 01 466, EP-A 292 801, EP-A 291 760 und US-P 4 458 005.
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Nachstehend folgt eine Erläuterung
der in den Ansprüchen
spezifizierten Kennzeichen der vorliegenden Erfindung. Der Begriff "Bild" wird in der vorliegenden
Erfindung im Kontext des lithografischen Drucks benutzt, d. h. "ein aus oleophilen
und hydrophilen Bereichen bestehendes Muster". Das erfindungsgemäß hergestellte Material ist
negativarbeitend, d. h. die belichteten Bereiche werden durch die
Belichtung oleophil, also farbanziehend, gemacht. Im Kontext der
vorliegenden Erfindung kann das Kennzeichen "negativarbeitend" als "nicht-ablativ" gleich betrachtet werden und zwar weil
die funktionellen Schichten in ablativen Materialien durch die bildmäßige Belichtung
völlig
von dem unterliegenden (hydrophilen) Metallträger entfernt werden und dabei ein
Positivbild (mit hydrophilen, farbabstoßenden belichteten Bereichen)
erhalten wird. Aus der Analyse der belichteten Bereiche des nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Materials läßt sich
tatsächlich ersehen,
daß die
Schicht oder der Schichtverband während der bildmäßigen Belichtung
nicht entfernt, sondern in eine hydrophobe Oberfläche auf
dem Metallträger
umgewandelt wird. Die unbelichteten Bereiche sind hydrophil.
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Die erfindungsgemäße wärmeempfindliche Schicht kann
als trockenes Pulver aufgetragen werden und zwar durch Einreiben
des Metallträgers
mit dem trockenen Pulver. Ebenfalls geeignet sind Trockenbeschichtungsverfahren,
z. B. Zerstäubung
des Pulvers auf den Metallträger.
Vorzugsweise wird die wärmeempfindliche
Schicht als eine wäßrige Dispersion,
die zwischen 1 und 30 Gew.-% thermoplastischer hydrophober polymerer
Perlen enthält,
besonders bevorzugt als eine Dispersion, die zwischen 5 und 20 Gew.-%
thermoplastischer hydropho-ber polymerer Perlen enthält, auf
den Metallträger
aufgetragen. Die Dispersion kann nach verschiedenen Beschichtungstechniken,
z. B. Tauchbeschichtung, aufgetragen werden.
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Das erfindungsgemäße Bilderzeugungselement wird
bildmäßig belichtet.
Während
der Belichtung werden die belichteten Bereiche in hydrophobe und
oleophile Bereiche umgewandelt.
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Die Bilderzeugung kann durch direkte
thermische Aufzeichnung erfolgen, wobei die Wärmeübertragung durch Wärmestrahlung,
Wärmeleitfähigeit oder
Induktionswärmetransport
stattfindet. Auf den erwärmten Bereichen
findet eine Koagulation der hydrophoben polymeren Teilchen statt,
was zur Bildung eines hydrophoben Bereiches führt.
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Die Bilderzeugung kann ebenfalls
durch Bestrahlung mit energiereichem Licht vorgenommen werden. Diesfalls
soll das wärmeempfindliche
Material eine Verbindung, die Licht in Wärme umzuwandeln vermag, enthalten.
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Bei der erfindungsgemäßen bildmäßigen Belichtung
handelt es sich vorzugsweise um eine bildmäßige Abtastbelichtung unter
Verwendung eines Lasers oder einer LED. Bevorzugt werden im Infrarotbereich
oder nahen Infrarotbereich, d. h. im Wellenlängenbereich zwischen 700 und
1.500 nm, emittierende Laser. Ganz besonders bevorzugt sind im nahen
Infrarotbereich emittierende Laserdioden.
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Die erfindungsgemäße Platte ist dann ohne weitere
Entwicklung druckfertig und kann in die Druckpresse eingespannt
werden.
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Nach einem weiteren Verfahren wird
das Bilderzeugungselement zunächst
auf die Drucktrommel der Druckpresse aufgespannt und dann direkt
auf der Presse bildmäßig belichtet.
Nach der Belichtung ist das Bilderzeugungselement druckfertig.
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Die erfindungsgemäße Druckplatte kann ebenfalls
in Form einer nahtlosen hülsenförmigen Druckplatte
im Druckzyklus eingesetzt werden. Bei dieser Anwendung wird die
Druckplatte mittels eines Lasers zu einer zylindrischen Form zusammengelötet. Diese
zylindrische Druckplatte, deren Durchmesser dem Durchmesser der
Drucktrommel gleich ist, wird auf die Drucktrommel geschoben, anstatt
als herkömmliche
Druckplatte auf der Druckpresse angeordnet zu werden. Genauere Angaben über hülsenförmige Druckplatten
finden sich in "Grafisch
Nieuws", 15, 1995,
Seite 4 bis 6.
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Die vorliegende Erfindung wird jetzt
anhand des folgenden Beispiels veranschaulicht, ohne sie jedoch darauf
zu beschränken.
Alle Teile und Prozentsätze
bedeuten Gewichtsteile, wenn nichts anders vermerkt ist.
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BEISPIELE
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Ein Aluminiumträger wird mit Chlorwasserstoffsäure elektrochemisch
gekörnt,
in Schwefelsäure
eloxiert und anschließend
mit Polyvinylphosphonsäure
verarbeitet. Die erhaltene hydrophile Oberfläche beschichtet man dann mit
einer Dispersion, die hydrophobe thermoplastische polymere Teilchen
und einen infrarotabsorbierenden Farbstoff der Formel I enthält
Verbindung
I
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Die Dispersion besteht aus 10% Perlen
eines Polymers mit 0,5% Farbstoff I. Der Durchmesser der Teilchen
variiert zwischen 0,09 μm
und 2,6 μm.
Die polymeren Perlen unterschiedlicher Teilchengröße werden auf
den Aluminiumträger
aufgetragen.
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Material 1: Der Durchmesser der Polystyrolteilchen
beträgt
90 nm. Die Stärke
der Schicht nach Trocknung variiert zwischen 400 mg/m2 und
800 mg/m2. Die Gießlösung besteht aus 2 bis 4% der
Dispersion und Wasser. Nach ihrem Auftrag wird die Schicht 10 Minuten
bei einer Temperatur von 50°C
getrocknet.
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Material 2: Der Durchmesser der Polystyrolperlen
beträgt
0,8 μm.
Die Stärke
der Schicht nach Trocknung variiert zwischen 130 mg/m2 und
1.300 mg/m2. Die Gießlösung besteht aus 12,38 bis
24,76% der Dispersion und Wasser. Nach ihrem Auftrag wird die Schicht
10 Minuten bei einer Temperatur von 50°C getrocknet.
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Material 3: Der Durchmesser der Polystyrolperlen
beträgt
1,5 μm.
Die Stärke
der Schicht nach Trocknung variiert zwischen 244 mg/m2 und
2.440 mg/m2. Die Gießlösung besteht aus 23,24 bis
46,43% der Dispersion und Wasser. Nach ihrem Auftrag wird die Schicht
10 Minuten bei einer Temperatur von 50°C getrocknet.
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Material 4: Der Durchmesser der Polystyrolperlen
beträgt
2,6 μm.
Die Stärke
der Schicht nach Trocknung variiert zwischen 130 mg/m2 und
1.300 mg/m2. Die Gießlösung besteht aus 12,38 bis
24,76% der Dispersion und Wasser. Nach ihrem Auftrag wird die Schicht
10 Minuten bei einer Temperatur von 50°C getrocknet.
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Anschließend wird der mit der wärmeempfindlichen
Schicht beschichtete Aluminiumträger
mit einem bei 830 nm emittierenden Diodenlaser (Isomet – Strahlbreite
11 μm – Geschwindigkeit
3,2 m/s, d. h. eine Pixelverweilzeit von 3,4 μs) belichtet. Die Leistung auf
der Bildebene wird variiert: 148 mW, 220 mW und 295 mW.
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Die erhaltenen Druckelemente werden
unter Verwendung einer herkömmlichen
Druckfarbe und eines herkömmlichen
Feuchtwassers in einem Druckzyklus auf einer herkömmlichen
Offsetdruckmaschine verwendet. Der Druck wird ohne irgendwelche
Verarbeitung zwischen der Bilderzeugung und dem Pressenanlauf begonnen.
Es werden gute Abzüge
mit guter Bildqualität
für Material
2 erhalten, während
bei Material 1 Tonen zu beobachten ist und die Materialien 3 und
4 eine unzureichende Einfärbung
aufweisen.