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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Respiratory
Syncytial Virus (RSV), ein negativsträngiger Virus der Paramyxoviridae-Familie,
ist ein Hauptgrund für
eine Erkrankung des unteren Lungentrakts, insbesondere bei kleinen
Kindern und Säuglingen. Die
parenterale Verabreichung von Formalin-inaktiviertem RSV (FI-RSV)
als Vakzine wurde mit einer gesteigerten Erkrankung in RSV-naiven
Empfängern
(seronegativ) begleitet, die nachfolgend mit Wild-Typ-RSV infiziert
wurden. Die gesteigerte Erkrankung wurde charakterisiert durch einen
erhöhten
Anteil an Eosinophilen im peripheren Blut und den Lungen von befallenen
Individuen (Kim et al., Am. J. Epidemiol. 89:422–434 (1969); Kim et al., Pediatric
Res. 10:75–78
(1976)). Neuere Untersuchungen an Nagern haben gezeigt, dass FI-RSV eine
T-Helfer-2-(TH2)-Immunantwort induziert, während lebende attenuierte virale
Vakzinen vorzugsweise mit T-Helfer-1-(TH1)-Antworten verbunden sind.
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RSV
enthält
zwei bekannte äußere Hüllen-Glykoprotreine,
Fusion-(F)-Protein und Einlagerungs-(G)-Protein, die für die virale Infektivität wichtig
sind, und deshalb als vernünftige
Ziele für
das Design einer Untereinheit-Vakzine für RSV dienen. Es wurde bereits
gezeigt, dass die Bildung neutralisierender Antikörper gegenüber RSV
durch eine Vakzine auf F-Protein-Basis durch den Einschluss von
G-Protein stark erhöht
werden kann (Hancock et al., J. Virol. 70:7783–7791 (1996)). Beim Versuch,
die molekulare Basis einer FI-RSV-induzierten gesteigerten Erkrankung
zu verstehen, wurde jedoch früher
gezeigt, dass das native eingelagerte G-Glykoprotein von RSV ausreicht,
um eine atypische Lungenentzündung
zu veranlassen, charakterisiert durch eine pulmonäre Eosinophilie,
verbunden mit einer hohen Bildung von Interleukin-5 (IL-5), einem TH2-Cytokin
(Hancock et al., J. Virol. 70:7783–7791 (1996)). Die in-vivo-Verarmung
von IL-5 verringert
tatsächlich
die eosinophile Antwort in bronchiolo-alveolären Waschzellen (lavage cells)
von mit G-Protein immunisierten, mit RSV angegriffenen Mäusen beträchtlich.
Es wurde gezeigt, dass die Antwort auf G-Protein durch Übertragung
von G-Protein-spezifischen CD4+ T-Zelllinien in naive Empfängermäuse T-Zellen-vermittelt
ist, was nach folgendem Angriff zu atypischen pulmonär entzündlichen
Antworten führt
(Alwan et al., J. Exp. Med. 179:81–89 (1994)).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Immunantworten, die durch natives G-Protein und eine Reihe überlappender
Peptide (in 2 dargestellt), die sich von
den Aminosäuren
48 bis 294 von G-Protein erstrecken, hervorgerufen wurden, wurden,
wie hier beschrieben, charakterisiert. In Stimulierungsversuchen
von Splenozyten aus mit G-Protein-vakzinierten Mäusen war ein Peptid (19, die
Aminosäuren
184 bis 198 überspannend)
in seiner Fähigkeit,
die Milzzellenvermehrung zu stimulieren, dominant (3).
In Abwesenheit irgendeines ähnlichen
Effektes aus anderen von G-Protein abgeleiteten Peptiden ergab die
Verwendung von Peptid 19 als Antigen eine Stimulierung der Milzzellen-Vermehrung
um das 15-fache über
die Hintergrundwerte. Es wurde auch gefunden, dass Peptid 19 die
Hauptregion des G-Proteins ist, die an der Cytokin-Freisetzung beteiligt
ist. Bei der Induktion von Überständen aus
Kulturen von mit G-Protein vakzinierten BALB/c-Mäusen abgeleiteten Splenozyten
wurden IFN-γ und
IL-5 festgestellt (4A und 4B). Peptid
19 (Aminosäuren
184 bis 188 des RSV-G-Proteins) induziert spezifisch pulmonale Eosinophilie
in BALB-Mäusen.
Mit Schlüsselloch-Napfschnecken-Hemocyanin
(keyhole limpet hemocyanin)(KHL) konjugiertem Peptid 19 vakzinierte
Mäuse zeigten
eine signifikante pulmonale Eosinophilie (39,5% der gesamten bronchiolo-alveolären Waschzellen)
bei nachfolgender Verabreichung von lebenden RSV). Im Gegensatz
dazu zeigten Mäuse,
die mit einem Peptid mit den Aminosäuren 208 bis 222 (Peptid 22),
konjugiert mit KLH, immunisiert waren, eine minimale pulmonale Eosinophilie
(3,3%). Mutationen in der Aminosäure-Sequenz
des Peptids 19 fehlte die Fähigkeit,
Mäuse auf
pulmonale Eosinophilie zu prädisponieren
(6).
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Die
in-vivo-Verarmung von CD4+-Zellen beseitigte die pulmonale Eosinophilie
in mit dem Peptid 19-Konjugat
vakzinierten Mäusen,
während
die Verarmung von CD8+-T-Zellen einen zu vernachlässigenden Effekt
zeigte (8). Diese Daten zeigen eine
Assoziation zwischen Peptid 19 von RSV-G-Protein und der CD4+-T-Zellen-vermittelten
Induktion von pulmonaler Eosinophilie als Antwort auf eine Herausforderung
durch lebendes RSV, was nahe legt, dass Peptid 19-spezifische CD4+-T-Zellen
das verursachende Mittel für
pulmonale Eosinophilie ist. Bei der Untersuchung von menschlichen
peripheren Blutzellen aus 43 Spendern zeigten 6 eine Reaktivität gegenüber RSV-G-Protein,
3 von ihnen eine Antwort auf Peptid 19 (7). Diese
Daten legen nahe, dass Peptid 19 beim Ausbruch von Bronchiolitis,
Atopie oder Asthma eine Rolle spielen könnte, die manchmal als Folge
einer RSV-Infektion seronegativer Säuglinge beobachtet werden (Welliver
und Welliver, Pediatrics in Review 14:134–139 (1993)).
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Die
Erfindung betrifft deshalb ein verändertes G-Protein oder Polypeptid
von RSV nach Anspruch 1, das Immunogenität besitzt, und das, wenn es
in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine eingebaut und an
ein Wirbeltier verabreicht wird, Schutz verleiht, ohne bei der nachfolgenden
Infektion des Wirbeltiers mit RSV eine gesteigerte Erkrankung zu
induzieren. In einer besonderen Ausführungsform ist die gesteigerter Erkrankung
eine atypische Lungenentzündung,
insbesondere pulmonale Eosinophilie. Erfindungsgemäß ist die
Veränderung
in der Region von Aminosäure
184 bis Aminosäure
198 des RSV-G-Proteins.
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In
einer anderen Ausführungsform
ergibt die Veränderung
eine Inhibierung des Primers zur IL-5-Sekretion durch das veränderte G-Protein
oder Polypeptid im Vergleich zu Wild-Typ-G-Protein.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Nucleinsäure-Molekül nach Anspruch 6, das ein
verändertes
G-Protein oder Polypeptid von RSV kodiert, wobei das geänderte Protein
oder Polypeptid Immunogenität
aufweist, und, wenn es in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine
eingebaut und einem Wirbeltier verabreicht wird, bei der nachfolgenden
Infektion des Wirbeltiers mit RSV keine gesteigerte Erkrankung induziert.
Erfindungsgemäß liegt
die Veränderung
in der Region von Aminosäure
184 bis Aminosäure
198 des RSV-G-Proteins.
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Die
Erfindung umfasst auch DNA-Konstruktionen, die ein hier beschriebenes
Nucleinsäure-Molekül an eine
regulatorische Sequenz operativ gebunden aufweisen. In einer besonderen
Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine chimäre
DNA-Konstruktion, die aufweist: (a) ein Nucleinsäre-Molekül, das ein geändertes G-Protein
oder Polypeptid von RSV kodiert, wobei das geänderte Protein oder Polypeptid
Immunogenität
aufweist und, wenn in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine
eingebaut und einem Wirbeltier verabreicht, wird nach nachfolgender
Infektion des Wirbeltiers mit RSV keine gesteigerte Erkrankung indu ziert;
(b) ein Nucleinsäure-Molekül, das das
gesamte oder einen immunogenen Teil des F-Proteins von RSV kodiert; und
(c) eine an die F- und geänderten
G-Proteine operativ gebundene regulatorische Sequenz.
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Die
Erfindung betrifft auch eine rekombinante Wirtszelle, die eine hier
beschriebene DNA-Konstruktion aufweist, sowie ein Verfahren zur
Herstellung eines geänderten
Proteins oder Polypeptids von RSV, das Immunogenität aufweist,
und das, wenn es in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine
eingebaut und einem Wirbeltier verabreicht wird, keine bei der nachfolgenden
Infektion des Wirbeltiers mit RSV verstärkte Erkrankung induziert,
umfassend das Belassen einer erfindungsgemäßen rekombinanten Wirtszelle
unter Bedingungen, die zur Expression des geänderten G-Proteins oder Polypeptids
geeignet sind.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines chimären Polypeptids,
umfassend ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid von RSV, das Immunogenität aufweist
und, wenn es in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine eingebaut
und einem Wirbeltier verabreicht wird, bei der nachfolgenden Infektion
des Wirbeltiers mit RSV keine gesteigerte Erkrankung induziert,
und das gesamte oder einen immunogenen Anteil von F-Protein oder
RSV.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung des geänderten G-Proteins oder Polypeptids
oder einer rekombinanten Wirtszelle zu ihrer Expression, zur Herstellung
eines Arzneimittels, wie z.B. einer Vakzine.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine immunogene Zusammensetzung, umfassend
ein physiologisch annehmbares Medium und ein erfindungsgemäßes geändertes
G-Protein oder Polypeptid von RSV, das Immunogenität aufweist
und das, wenn es in eine immunogene Zusammensetzung eingebaut und
einem Wirbeltier verabreicht wird, bei der nachfolgenden Infektion
des Wirbeltiers mit RSV keine gesteigerte Erkrankung ergibt. In
einer besonderen Ausführungsform
führt die
immunogene Zusammensetzung zu einer Inhibierung des Primers zur
IL-5-Sekretion im Vergleich zu einer immunogenen Zusammensetzung,
die ein Wild-Typ-G-Protein aufweist.
Erfindungsgemäß liegt
die Veränderung
in der Region von Aminosäure
184 bis Aminosäure
198 des RSV-G-Proteins. Die immunogene Zusammensetzung kann auch
das gesamte oder einen Teil des RSV-F-Proteins umfassen.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vakzine-Zusammensetzung, die eine immunologisch
wirksame Menge des geänderten
G-Proteins oder Polypeptids von RSV aufweist, das Immunogenität aufweist
und das, wenn es in eine Vakzine eingebaut und einem Wirbeltier
verabreicht wird, Schutz verleiht, ohne bei der nachfolgenden Infektion
des Wirbeltiers mit RSV eine gesteigerte Erkrankung zu induzieren.
Erfindungsgemäß liegt
die Veränderung
in der Region von Aminosäure
184 bis Aminosäure
198. Die Vakzine-Zusammensetzung kann auch eine immunologisch wirksame
Menge des gesamten oder eines Teils von RSV-F-Protein umfassen.
In besonderen Ausführungsformen
umfassen die Vakzine-Zusammensetzung ferner ein Adjuvans.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Inhibierung der Induktion
einer gesteigerten Erkrankung nach Vakzination und nachfolgender
Infektion eines Wirbeltiers mit RSV, umfassend das Verabreichen
eines geänderten
RSV-G-Proteins oder Polypeptids, wobei das geänderte G-Protein oder Polypeptid
Immunogenität aufweist
und, wenn es in eine Vakzine eingebaut und einem Wirbeltier verabreicht
wird, Schutz verleiht, ohne bei nachfolgender Infektion des Wirbeltiers
mit RSV eine gesteigerte Erkrankung zu induzieren.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vakzine, die einen physiologisch annehmbaren
Träger
und eine wirksame Menge eines Nucleinsäure-Moleküls aufweist, das ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid von RSV kodiert, wobei das geänderte G-Protein
oder Polypeptid Immunogenität
aufweist, und, wenn es in eine Vakzine eingebaut und einem Wirbeltier
verabreicht wird, Schutz verleiht, ohne bei nachfolgender Infektion
des Wirbeltiers mit RSV eine gesteigerte Erkrankung zu induzieren.
In einer Ausführungsform
umfasst die Vakzine ferner ein die Transfektion förderndes
Mittel.
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Es
wird auch ein Verfahren zum Induzieren einer Immunantwort in einem
Wirbeltier beschrieben, das umfasst das Verabreichen an das Wirbeltier
einer Menge von DNA, die ein geändertes
RSV-G-Protein oder Polypeptid kodiert, und wirksam ist, um eine
Immunantwort zu induzieren, gegebenenfalls zusammen mit einem die
Transfektion fördernden
Mittel, wobei das geänderte
G-Protein oder Polypeptid Immunogenität aufweist, und wenn es in
eine Vakzine eingebaut und einem Wirbeltier verabreicht wird, Schutz
verleiht, ohne bei der nachfolgenden Infektion des Wirbeltiers mit
RSV eine gesteigerte Erkrankung zu induzieren.
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Es
wird auch ein Verfahren beschrieben zum Immunisieren eines Wirbeltiers
gegen RSV, das umfasst das Verabreichen an das Wirbeltier einer
Zusammensetzung, die eine immunologisch wirksame Menge des geänderten
G-Proteins oder Polypeptids von RSV aufweist, das Immunogenität aufweist
und das, wenn es in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine
eingebaut und einem Wirbeltier verabreicht wird, bei der nachfolgenden
Infektion des Wirbeltiers mit RSV keine gesteigerte Erkrankung zu
induziert.
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Es
wird auch ein Verfahren zum Immunisieren eines Wirbeltiers gegen
RSV beschrieben, das umfasst das Verabreichen an das Wirbeltier
einer Zusammensetzung, die eine immunologisch wirksame Menge eines Nucleinsäure-Moleküls aufweist,
das ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid von RSV kodiert, wobei das geänderte G-Protein
oder Polypeptid Immunogenität
aufweist, und, wenn es in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine
eingebaut und einem Wirbeltier verabreicht wird, bei der nachfolgenden
Infektion des Wirbeltiers mit RSV keine gesteigerte Erkrankung induziert.
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In
einer Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung ferner eine immunologisch wirksame Menge des
gesamten oder eines Teils von RSV-F-Protein oder eines Nucleinsäure-Moleküls, das
eine immunologisch wirksame Menge des gesamten oder eines Teils
von RSV-F-Protein kodiert. In einer anderen Ausführungsform ist das Wirbeltier
ein RSV-seronegativer Mensch.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die 1A und 1B sind
Diagramme, die die Kinetik der Leukozytenstimulation in BAL zeigen. BALB/c-Mäuse wurden entweder mit 1 μg G-Protein,
mit StimulonTM QS-21 (20 μg/Maus) als
Adjuvans, nativem RSV A2 (1–2 × 106 PFU) oder nachgeahmtem (mock) HEp-2-Zelllysat
vakzinert. 2 Wochen nach der zweiten Vakzination wurde den Mäusen RSV
verabreicht und danach 5 Repräsentanten
jeder Vakzinierungsgruppe an den Tagen 3, 5, 7 und 10 getötet und
BAL-Zellen isoliert. Die 1A zeigt
die gesamte Leukozytenzählung, die
mittels Trypan-Blau durchgeführt
wurde. Die 1B zeigt den Anteil an Eosinophilen
(%) in BAL, die unter Verwendung der Zellfärbung Diff-Quik bestimmt wurden.
Die Ergebnisse sind als mittlere Zahl von 5 Mäusen mit Fehlerabweichungsmarkierungen,
die die Standardabweichung darstellen, angegeben.
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Die 2 ist
eine Tabelle synthetischer Peptide (SEQ ID NOS: 1-31), die den überlappenden
Regionen des G-Proteins von RSV entsprechen. Eine Serie von überlappenden
Peptides wurde von Genosys Biotechnologies, Inc. (The Woodlands,
TX), synthetisiert. Die Peptide überspannen
die Region von Aminosäure 48
(das dem zweiten Translations-Startkodon von G-Protein entspricht)
bis Aminosäure
294 vom RSV-A2-G- Protein.
Die Reinheit der Peptide wurde mittels Massenspektrometrie bestimmt.
Lyophilisierte Peptide wurden in sterilem Wasser bis auf eine Konzentration
von 2 mg/ml solubilisiert und bei –20°C gelagert.
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Die 3 ist
ein Säulendiagramm,
das die Stimulierung von G-Protein-geprimten Splenozyten von BALB/c-Mäusen mit von G-Protein abgeleiteten
Peptiden zeigt. BALB/c-Mäuse
wurden bei 0 bis 4 Wochen mit 1 μg
G-Protein mit zugesetztem StimulonTM QS-21
vakziniert. 2 Wochen nach der zweiten Vakzinierung wurden Splenozyten
von 5 Mäusen
isoliert, gesammelt und in Gegenwart von Antigen 4 Tage lang kultiviert.
Jedes synthetische Peptid wurde bei einer Konzentration von 50 μg/ml zugegeben.
Natives G-Protein wurde bei Konzentrationen von 0,5 und 2,5 μg/ml zugegeben.
Concanavalin A (ConA)-Stimulierung von Splenozyten ergab eine mittlere
cpm von 94.746 ± 8005.
Als Kontrolle wurden auch Kulturen mit dem Medium allein (Med) oder CRM197(CRM) stimuliert. Die Ergebnisse sind
als Mittelwert (±SD)
von drei Vertiefungen angegeben. Das Experiment ist für fünf unabhängige Experimente
repräsentativ,
von denen jedes qualitativ ähnliche
Ergebnisse zeigte.
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Die 4A und 4B sind
Säulendiagramme,
die eine Analyse von Peptid-induzierten Cytokinen (IFN-γ und IL-5)
in Kulturüberständen zeigen.
Splenozyten von BALB/c-Mäusen,
die mit nativem G-Protein und StimulonTM QS-21
vakziniert waren, wurden mit den Peptid-Antigenen, wie in der Beschreibung
der 3 beschrieben, kultiviert. Nach 4 Tagen Kultur
wurde 100 μl
des Überstandes
aus drei Vertiefungen gesammelt und danach auf IFN-γ (4A)
und IL-5 (4B) durch Antigen-Assay ELISA
bestimmt. Die Ergebnisse sind als Mittelwert OD490 von
zwei Cytokin-Analysen angegeben.
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Die 5 ist
ein Säulendiagramm,
das die spezifische Induktion von pulmonaler Eosinophilie in BALB/c-Mäusen durch Peptid 19 zeigt.
Signifikante Differenzen (*) sind mit G-Protein oder 19-KLH vakzinierten
Mäusen
im Vergleich zu Kontrollmäusen,
die entweder PBS oder KLH erhielten, angegeben. Die Ergebnisse sind
für drei
Experimente, in denen ähnliche
Ergebnisse erhalten wurden, repräsentativ.
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6 ist
ein Säulendiagramm,
das die Identifizierung eines T-Zell-Epitops im Peptid 19 zeigt,
das die eosinophile Antwort fördert.
BALB/c-Mäuse
(5 pro Gruppe) wurden intramuskulär nach 0 und 4 Wochen entweder
mit 1 μg
nativem gereinigtem RSV-G-Protein und 20 μg StimulonTM QS-21,
250 μg Peptid
19-KLH, 250 μg
Peptid 22-KLH, 250 μg
Mutantenpeptid, 19-1-KLH oder 250 μg Mutantenpeptid 19-2-KLH vakziniert
oder internasal mit einem Volumen von 50 μl lebendem RSV, das 106 PFU enthielt. 2 Wochen nach der zweiten
Vakzinierung wurde den Mäusen
lebendes RSV verabreicht und die pulmonale Eosinophilie mittels
Analyse von BAL 7 Tage danach quantifiziert. Die Ergebnisse sind
als Mittelwert (%) von Eosinophilen in BAL (±Standardabweichung) angegeben.
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Die 7 ist
ein Säulendiagramm,
das die proliferativen Antworten von menschlichem PBMC gegenüber von
G-Protein abgeleiteten Peptiden zeigt. PBMC aus 6 von 43 Spendern,
die Reaktivität
auf RSV-G-Protein
zeigten, wurden auf die Proliferation durch Kultur in Gegenwart
der synthetischen Peptide 19 und 22 geprüft. Jedes Peptid wurde bei
der Konzentration von 50 μl/ml
zugegeben. Die PHA-Stimulierung von PBMC lag für alle Spender im Bereich von
22.945 bis 55.619 cpm. PBMC wurden auch in einem Medium allein kultiviert, und
der Stimulierungsindex berechnet. Die Ergebnisse sind als aus drei
Kulturen erhaltener mittlerer Stimulierungsindex angegeben.
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Die 8 ist
eine Tabelle, die zeigt, dass CD4-T-Zellen die durch RSV-G-Protein
und Peptid 19-KLH induzierte eosinophile Antwort vermitteln. BALB/c-Mäuse (5 pro
Gruppe) wurden intramuskulär
nach 0 und 4 Wochen mit entweder 1 μg gereinigtem natürlichem
RSV-G-Protein in 20 μg
StimulonTM QS-21, 250 μg KLH, das 18 μg Peptid
19 mit StimulonTM QS-21 als Adjuvans enthielt:
intramuskulär
vakziniert oder intranasal mit 50 μl lebender RSV, die 106 PFU enthielt. Um T-Zellen-Subsets auszuschalten,
wurden die angegebenen monoklonalen Antikörper (oder Ratten-Ig als Kontrolle)
intraperitoneal 14 und 20 Tage nach der End-Immunisierung in Dosen
von 750 μg
bzw. 250 μg
pro Maus verabreicht. Am Tag 21 nach Endvakzinierung wurde den Mäusen lebendes
RSV verabreicht und 7 Tage danach die pulmonale Eosinophilie mittels
Analyse von BAL quantifiziert. FACS-Analyse wurde von Anti-CD4-
und Anti-CD8-fluoreszierenden Antikörpern durchgeführt. Die
Werte sind als Mittelwerte (%) von Eosinophilen in BAL (± Standardabweichung)
angegeben, und die Werte (%) von CD4+- bis CD8+-Zellen als Funktion
der gesamten Milzlymphozyten.
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Signifikante
Differenzen (**) sind im Vergleich zu ähnlich vakzinierten Kontrllmäusen, die
Ratten-Ig erhielten, angegeben.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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RSV-G-Protein
erhöht
die Fähigkeit
von F-Protein, BALB/c-Mäuse
gegen einen Angriff zu schützen, wesentlich
(Tabelle). Das legt den Einfluss von G-Protein einer Untereinheit-Vakzine
(subunit vaccine) gegen RSV nahe. Das Primen auf pulmonale Eosinophilie
durch G-Protein ist jedoch andauernd und beträchtlich, was es im allgemeinen
für die
Verwendung als Vakzine ungeeignet macht. Bei der Quantifizierung
der Kinetik des Zuflusses weißer
Blutzellen in BAL von vakzinierten Mäusen nach der Verabreichung
ist es ersichtlich, dass das größte zellulare
Infiltrat (1,42 × 106 Zellen) am Tag 7 in mit G-Protein vakzinierten
Mäusen
auftritt (1A). Während des 10-tägigen Verlaufs
wurden Eosinophile als Antwort auf die Vakzinierung mit G-Protein
festgestellt, die am Tag 7 ein Maximum von 65% der gesamten weißen Blutzellen
erreichen (1B).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Synthese von von RSV-G-Protein
abgeleiteten Proteinen und/oder Polypeptiden, die bei einer nachfolgenden
RSV-Infektion nicht zu einer Stimulierung von pulmonaler Eosinophilie
führen.
Die hier beschriebenen Ausführungen
sind spezifisch auf Zusammensetzungen und Verfahren zur Herstellung
von Proteinen und/oder Polypeptiden gerichtet, die geänderte G-Proteine
oder Polypeptide umfassen, die als Immunogene in Vakzine-Formulierungen,
einschließlich
polyvalenter Vakzine, verwendet werden können, und die für eine aktive
Immunisierung verwendet werden können.
Die Strategie umfasst die Veränderung
einer oder mehrerer Aminosäuren
in einer spezifischen Region der G-Protein-Sequenz, was zu einem von RSV-G-Protein
abgeleiteten Protein oder Polypeptid führt, das immunogen ist, ohne
als Primer für
eine atypische Lungenentzündung
(z.B. pulmonale Eosinophilie) oder eine andere Form einer gesteigerten RSV-Erkrankung
zu wirken.
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Das
Wild-Typ-(native)-Nucleotid und die Aminosäure-Sequenzen des RSV-G-Proteins
sind bekannt (Wertz et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82:4075–4079 (1985);
Satake et al., Nucl. Acids. Res. 13(21), 7795–7810 (1985)). Der hier verwendete
Ausdruck "Veränderung" und ihre Derivate
sollen eine Aminosäure-Sequenz
bedeuten, die von der Wild-Typ-Sequenz verschieden ist, sowie eine
Nucleotid-Sequenz, die eine Aminosäure-Sequenz kodiert, die von
der Wild-Typ-Aminosäure-Sequenz
verschieden ist. Veränderungen umfassen
Insertion, Deletion und/oder Substitution eines oder mehrerer Nucleotide
oder Aminosäuren.
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Die
Veränderung
kann z.B. die Insertion oder Deletion eines einzelnen Nucleotids
oder von mehr als einem Nucleotid sein, was zu einer Frameshift-Mutation
fuhrt; die Veränderung
von mindestens einem Nucleotid, die zu einer Veränderung von einer oder mehreren
kodierten Aminosäuren
führt;
die Veränderung
von mindestens einem Nucleotid, die zur Bildung eines frühzeitigen
Stoppkodons führt;
die Deletion einiger Nucleotide, die zu einer Deletion einer oder
mehrerer von den Nucleotiden kodierten Aminosäuren führt; die Insertion eines oder
mehrerer Nucleotide, die zu einer Unterbrechung der Kodiersequenz
des Gens führt;
die Duplikation des gesamten oder eines Teils des Gens; die Transposition
des gesamten oder eines Teils des Gens; oder die Umordnung des gesamten
oder eines Teils des Gens. In einem einzelnen Gen kann mehr als
eine solche Mutation vorhanden sein. Solche Sequenzveränderungen
verursachen eine Veränderung
in dem durch das Gen kodierten G-Protein. Wenn die Veränderung
eine Frameshift-Mutation ist, kann die Frameshift z.B. zu einer
Veränderung
der kodierten Aminosäuren
führen,
und/oder kann zur Bildung eines frühzeitigen Stoppkodons führen, was
zur Bildung eines verkürzten
Proteins führt.
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Die
Veränderung(en)
kann (können)
z.B. vorzugsweise die dreidimensionale Konfiguration des nativen G-Proteins erhalten.
Darüber
hinaus können
Aminosäuren,
die für
die Funktion des G-Proteins essentiell sind, insbesondere für die Immunogenität, durch
auf diesem Gebiet bekannte Methoden identifiziert werden. Besonders
brauchbare Methoden umfassen die Identifizierung konservierter Aminosäuren, die
Site-directed-Mutagenese
und Alanin-Scanning-Mutagenese (vergleiche z.B.: Cunningham und
Wells, Science 244:1081–1085 ((989)),
die Kristallisation und die kernmagnetische Resonanz. Die durch
diese Methoden gebildeten geänderten
Polypeptide können
auf besondere biologische Aktivitäten getestet werden, einschließlich der
Immunogenität,
Verringerung der pulmonalen Eosinophilie und Antigenizität.
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Spezifischerweise
können
geeignete Aminosäure-Veränderungen
auf der Basis mehrerer Kriterien gemacht werden, einschließlich Hydrophobizität, basischem
oder saurem Charakter, Ladung, Polarität, Größe, Gegenwart oder Abwesenheit
einer funktionellen Gruppe (z.B. -SH oder eine Glykosylierungsstelle),
und eines aromatischen Charakters. Die Zuordnung verschiedener Aminosäuren zu ähnlichen
Gruppen auf der Basis der obigen Eigenschaften ist für einen
Fachmann auf diesem Gebiet leicht ersichtlich; andere geeignete
Aminosäure-Veränderungen
können
auch gefunden werden bei Bowie et al. (Science 247:1306–1310 (1990)).
Im Hinblick auf die Region der Aminosäure 184 bis 198 kann die Veränderung
die Form einer konservativen (z.B. Glycin für Alanin; Valin für Isoleucin;
Asparagin für
Glutamin) Site-directed-Mutation der Region 184 bis 198 (Aminosäure-Sequenz
AICKRIPNKKPGKKT; SEQ ID NO: 19) annehmen, die Eigenschaften der
Region des G-Proteins, die mit schützenden Immunantworten verbunden
sind, erhält,
aber Epitope, die mit der Stimulierung von pulmonaler Eosinophilie
verbunden sind, löscht
oder modifiziert (d.h., ein biologisches Äquivalent). Die Veränderung
kann auch die Form nicht-konservativer Mutationen (z.B. Lysin für Threonin;
Alanin für
Prolin) annehmen, worin die schädliche
Stimulierung von Eosinophilie verringert oder aufgehoben wird. Die
Veränderung
kann auch die Form einer vollständigen
Deletion der Region 184 bis 198 oder eines Teils davon annehmen,
mit einer fortgesetzten Verwendung der verbleibenden von RSV-G-Protein abgeleiteten
Einheit. Die Deletionen können
durch Linker-Regionen ersetzt werden, die den Raumbedarf des verbleibenden
G-Proteins oder Polypeptids für
eine optimale Translation und/oder Immunogenität erhalten. Veränderungen
können
mit irgendeinem Standard-Mutagen oder mutagenen Verfahren durchgeführt werden,
wie z.B. Site-directed-Mutation mit Phagen (z.B. M13), oder unter
Verwendung einer Polymerase-Kettenreaktion-(PCR)-Technik mit synthetischen
Oligonucleotiden.
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Die
Erfindung betrifft deshalb eine Nucleotid-Sequenz, die ein verändertes
G-Protein von RSV kodiert, oder einen Teil davon, worin das geänderte G-Protein
oder ein Teil davon Immunogenität
beibehält.
Der hier verwendete Ausdruck "geändertes
G-Protein" ("altered G-protein") soll ein G-Protein
(oder einen Teil davon) von RSV bezeichnen, der Immunogenität beibehält und der,
wenn er in eine immunogene Zusammensetzug oder Vakzine eingebaut
und einem Wirbeltier verabreicht wird, keine gesteigerte Erkrankung
(z.B. atypische Lungenentzündung,
wie z.B. pulmonale Eosinophilie) bei nachfolgender Infektion mit
RSV induziert. Das geänderte
G-Protein umfasst eine Veränderung
in der Region von Aminosäure
184 bis Aminosäure
198.
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Obwohl
die Erfindung spezifisch unter Bezugnahme auf die Region des RSV-G-Proteins,
die die Aminosäure
184 bis 198 umfasst, beschrieben wird, soll es bedeuten, dass die
hier zur Identifizierung der 184- bis 198-Region beschriebenen Methoden
auf zusätzliche
Regionen des Wild-Typ-G-Proteins angewandt werden können, um
zusätzliche
Regionen auf eine Veränderung
zu untersuchen. Die Regionen flussaufwärts (in Richtung des Amino-Endes)
und flussabwärts
(in Richtung des Carboxy-Endes) der untersuchten Aminosäure-Region
(48 bis 294) kann z.B. auf zusätzliche
Domänen
analysiert werden, in denen eine Veränderung günstige Effekte ausbildet. Alternativ
kann die Region von Aminosäuren
von 48 bis 294 wieder mit Peptiden analysiert werden, die verschiedene Überlappungen
aufweisen, um andere Domänen
zu identifizieren, in denen eine Veränderung nützlich wäre.
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Geeignete
Nucleinsäure-Moleküle der vorliegenden
Erfindung können
z.B. sein RNA, mRNA oder DNA, wie z.B. cDNA und genomische DNA.
DNA-Moleküle
können
doppelsträngig
oder einzelsträngig
sein; einzelsträngige
RNA oder DNA kann z.B. der kodierende oder Sense-Strang oder der
nicht-kodierende oder Antisense-Strang sein. Vorzugsweise weist
das Nucleinsäure-Molekül mindestens
14 Nucleotide, insbesondere mindestens ca. 50 Nucleotide auf und
in erster Linie mindestens ca. 200 Nucleotide auf. Die Nucleotid-Sequenz
kann nur die sein, die mindestens ein Fragment der Aminosäure-Sequenz
des geänderten
G-Proteins kodiert;
alternativ kann die Nucleotid-Sequenz mindestens ein Fragment der
geänderten
G-Protein-Aminosäure-Kodierfrequenz
zusammen mit zusätzlichen
nicht-kodierenden Sequenzen, wie z.B. Introns, und nicht-kodierende
3'- und 5'-Sequenzen (z.B.
einschließlich
regulatorischer Sequenzen) sein. Zusätzlich kann die Nucleotid-Sequenz
mit einer Marker-Sequenz verbunden sein, z.B. einer Sequenz, die
ein Polypeptid, das bei der Isolierung oder Reinigung des Polypeptids
hilft, kodiert. Solche Sequenzen umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
solche, die ein Glutathion-S-Transferase-(GST)-Fusionsprotein kodieren,
und solche, die einen Hemagglutinin-A-(HA)-Peptid-Marker von Grippe
kodieren.
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Der
Ausdruck "Nucleotid-Sequenz" kann eine Nucleotid-Sequenz
umfassen, die chemisch oder mittels rekombinanter Techniken synthetisiert
wird. Eine in einem Vektor enthaltene rekombinante DNA wird somit
erfindungsgemäß umfasst.
Nucleotid-Sequenzen umfassen außerdem
rekombinante DNA-Moleküle
in heterologen Wirtszellen sowie teilweise oder im wesentlichen
gereinigte DNA-Moleküle
in Lösung.
In-vivo- und in-vitro-RNA-Transkripte
der erfindungsgemäßen DNA-Moleküle werden
durch die erfindungsgemäßen Nucleotid-Sequenzen
ebenfalls umfasst. Solche Nucleotid-Sequenzen sind z.B. bei der
Herstellung des kodierten geänderten
G-Proteins geeignet.
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Die
Erfindung umfasst auch Variationen der erfindungsgemäßen Nucleotid-Sequenzen,
wie z.B. solche, die Teile, Analoge oder Derivate des geänderten
G-Proteins kodieren, unter der Voraussetzung, dass der Teil, das
Analog oder das Derivat das geänderte
G-Protein umfasst. Solche Variationen können natürlich auftretende Variationen
in dem unveränderten
Teil der Nucleotid-Sequenz sein, wie z.B. im Falle der allelen Variation
oder nicht-natürlich
auftretende, wie z.B. die, die durch verschiedene mutagene und mutagene
Verfah ren induziert werden. Infrage kommende Variationen umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, die Addition, Deletion und Substitution eines oder mehrerer
Nucleotide, die zu konservativen oder nicht-konservativen Aminosäure-Veränderungen
führen
können,
einschließlich
von Additionen und Deletionen.
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Die
hier angegebene Beschreibung bezieht sich auch auf Fragmente der
vorstehend beschriebenen Nucleinsäure-Moleküle. Der Ausdruck "Fragment" soll einen Teil
einer hier beschriebenen Nucleotid-Sequenz umfassen, mit einer Länge von
mindestens 14 zusammenhängenden
Nucleotiden bis mindestens ca. 50 zusammenhängenden Nucleotiden oder länger, vorausgesetzt,
dass solche Fragmente ein geändertes
G-Polypeptid kodieren; solche Fragmente sind als Primer geeignet.
Besonders bevorzugte Primer und Sonden hybridisieren selektiv mit
dem das hier beschriebene geänderte
G-Protein kodierenden Nucleinsäure-Molekül. Zum Beispiel
sind Fragmente, die antigene Teile des hier beschriebenen geänderten
G-Proteins kodieren, brauchbar.
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Die
Beschreibung bezieht sich auch auf Nucleotid-Sequenzen, die unter
mittleren, und insbesondere sehr scharfen Hybridisierungsbedingungen
(z.B. für
eine selektive Hybridisierung) mit einer hier beschriebenen Nucleotid-Sequenz
hybridisieren. Geeignete scharfe Bedingungen sind für einen
Fachmann auf diesem Gebiet bekannt oder können in Standardbüchern, wie
z.B. Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, N.Y. (1989),
6.3.1–6.3.6
gefunden werden.
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Die
Beschreibung bezieht sich deshalb auch auf Nucleotid-Sequenzen,
die eine wesentliche Identität mit
den hier beschriebenen geänderten
Nucleotid-Sequenzen aufweisen; besonders bevorzugt sind Nucleotid-Sequenzen, die mindestens
ca. 90%, und insbesondere mindestens ca. 95%, Identität mit den
hier beschriebenen Nucleotid-Sequenzen aufweisen. In diesem Fall
sind besonders bevorzugt Nucleotid-Sequenzen, die Polypeptide kodieren,
die im wesentlichen eine gleiche immunogene Aktivität wie das
hier beschriebene geänderte
G-Protein aufweisen.
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Die
Erfindung betrifft auch ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid von RSV. Das geänderte G-Protein oder Polypeptid
ist ein G-Protein (oder Teil davon) von RSV, das Immunogenität beibehält und das,
wenn es in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine eingebaut
und einem Wirbeltier verabreicht wird, keine verstärkte Erkrankung
(z.B. atypische Lungenentzündung)
bei der nachfolgenden Infektion mit RSV induziert. Das geänderte G-Protein
umfasst mindestens eine Veränderung
in der Region von Aminosäure
l84 bis Aminosäure
198. Das erfindungsgemäße geänderte G-Protein
kann teilweise oder im wesentlichen gereinigt sein (z.B. auf Homogenität gereinigt)
und/oder ist mit wesentlichen frei von anderen Proteinen.
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Das
geänderte
G-Protein oder Polypeptid kann auch ein Fusionsprotein sein, das
die gesamte oder einen Teil der geänderten G-Protein-Aminosäure-Sequenz,
an eine zusätzliche
Komponente gebunden, umfasst. Zusätzliche Komponenten, wie z.B.
Radioisotope und antigene Marker, können ausgewählt werden, um die Isolierung
oder Reinigung des Polypeptids zu unterstützen, oder um die Halbwertszeit
des Polypeptids zu verlängern;
z.B. würde
ein Hexahisitidin-Marker eine leichte Reinigung durch Nickelchromatographie
ermöglichen.
Alternativ kann das G-Protein oder Polypeptid ein Fusionsprotein
sein, das die gesamte oder einen Teil der geänderten G-Protein-Aminosäure-Sequenz,
an die gesamte oder einen Teil der RSV-F-Protein-Aminosäure-Sequenz gebunden, umfasst
(Collies et al., Proc. Natl. Acad. Sci (USA), 81:7683–7687 (1984);
US-Patent Nr. 5 639 853; US-Patent Nr. 5 723 130).
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Die
Erfindung umfasst auch geänderte
G-Proteine und Polypeptide, die zusätzlich Aminosäure-Veränderungen
aufweisen, die über
die Veränderungen,
die zur Verhinderung der Bildung einer verstärkten Erkrankung in einem Wirbeltier,
dem das geänderte
Protein oder Polypeptid verabreicht wird, notwendig sind, hinausgehen.
Zum Beispiel sind Aminosäure-Veränderungen,
z.B. konservative Aminosäure-Veränderungen,
die aus der Verabreichung des geänderten
Proteins resultierenden Erkrankungserscheinungen nicht stark beeinflussen,
umfasst. Erfindungsgemäß ebenfalls
umfasst sind Polypeptide, die mindestens ca. 40% identisch mit dem hier
beschriebenen geänderten
G-Protein oder Polypeptid sind. Es sind jedoch auch Polypeptide,
die einen geringeren Identitätsgrad
zeigen, geeignet, insbesondere wenn sie eine hohe, z.B. mindestens
ca. 40%ige Identität
gegenüber
einer oder mehreren bestimmten Domänen des Proteins zeigen. Geänderte Polypeptide, die
hohe Identitätsgrade
mit Domänen
zeigen, die für
bestimmte Aktivitäten
notwendig sind, einschließlich
einer immunogenen Funktion und Rezeptor-Bindungsaktivität, sind
z.B. umfasst. Hier beschriebene Polypeptide können chemisch synthetisiert
oder rekombinant hergestellt werden. Um den Identitätsgrad (in
Prozent) von zwei Polypeptid-Sequenzen zu bestimmen, werden die
Sequenzen zum Zwecke eines optimalen Vergleichs angeordnet (z.B.
können
Lücken
in die Sequenz einer ersten Aminosäure-Sequenz eingeführt werden).
Die Aminosäure-Reste
an entsprechenden Aminosäure-Positionen
werden dann verglichen. Wenn eine Position in der ersten Sequenz
durch den gleichen Aminosäure-Rest
wie die entsprechende Position in der zweiten Sequenz eingenommen
wird, dann sind die Moleküle
an dieser Position identisch. Der Identitätsgrad (in Prozent) zwischen
den zwei Aminosäure-Sequenzen
ist eine Funktion der Zahl der identischen Positionen, die von den sequenzen
geteilt werden (d.h., % Identität
= # der identischen Positionen/gesamte # der Positionen × 100).
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Die
Bestimmung der Identität
(Prozent) zwischen zwei Sequenzen kann unter Verwendung eines mathematischen
Algorithmus erzielt werden. Ein bevorzugtes nicht-einschränkendes
Beispiel eines für
den Vergleich von zwei Sequenzen verwendeten mathematischen Algorithmus
ist der Algorithmus von Karlin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
90:5873–5877
(1993). Ein solcher Algorithmus wird in das NBLAST- und XBLAST-Programm, Punktbewertung
= 50, Wortlänge
= 3, um Aminosäure-Sequenzen
mit der zu den erfindungsgemäßen Polypeptid-
oder Proteinmolekülen
gewünschten
Identität
zu erhalten. Um mit Lücken
versehene Anordnungen für
Vergleichszwecke zu erhalten, kann Gapped BLAST verwendet werden,
beschrieben in Altschul et al., Nucleic Acids Res., 25:3389–3402 (1997).
Wenn BLAST- und Gapped BLAST-Programme verwendet werden, können die
Standardparameter der entsprechenden Programme (z.B. XBLAST und NBLAST)
verwendet werden. Siehe http:/www.ncbi.nlm.nih.gov. Ein anderes
bevorzugtes nichtbeschränkendes
Beispiel eines zum Vergleich von Sequenzen verwendeten mathematischen
Algorithmus ist der Algorithmus von Myers et al., CABIOS (1989).
Ein solcher Algorithmus wird in das ALIGN-Programm (Version 2.0), das
Teil des GCG-Sequenz-Anordnungs-Software-Pakets ist, eingearbeitet.
Wenn das ALIGN-Programm zum Vergleich von Aminosäure-Sequenzen verwendet wird,
können
eine PAM 120-Gewichtsrest-Tabelle,
eine Lückenlängen-Penalty
von 12 und eine Lücken-Penalty
von 4 verwendet werden. Die Identität (Prozent) zwischen zwei Sequenzen
kann unter Verwendung von Verfahren bestimmt werden, die denen der
vorstehend beschriebenen ähnlich
sind, mit oder ohne Lücken.
Bei der Berechnung der Identität
(Prozent) werden nur exakte Übereinstimmungen
gezählt.
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Erfindungsgemäß werden
Expressionsvektoren bereitgestellt, z.B. Nucleinsäure-Konstruktionen,
die eine Nucleinsäure-Sequenz
enthalten, die ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid kodiert, operativ an mindestens eine regulatorische
Sequenz gebunden. Viele solcher Vektoren sind im Handel erhältlich,
und andere geeignete Vektoren können
leicht von einem Fachmann auf diesem Gebiet hergestellt werden. "Operativ gebunden" soll bedeuten, dass
die Nucleotid-Sequenz an eine regulatorische Sequenz auf eine Weise
gebunden ist, die eine Expression der Nucleinsäure-Sequenz ermöglicht;
dieser Ausdruck soll eine direkte physikalische Bindung und eine
Bindung mittels eines Linkers oder einer intervenierenden Sequenz
umfassen. Regulatorische Sequenzen sind bekannt und werden ausgewählt, um
ein Polypeptid herzustellen, das ein geändertes G-Protein oder Polypeptid
ist. Der Ausdruck "regulatorische
Sequenz" umfasst
deshalb Promoter-Enhancer und andere Expressionskontrollelemente,
die beschrieben sind in Goeddel, Gene Expression Technology: Methods
in Enzymology 185, Academic Press, San Diego, CA (1990). Die nativen
regulatorischen Sequenzen oder regulatorischen Sequenzen, die zur
transformierten Wirtszelle nativ sind, können z.B. verwendet werden. Es
sollte verständlich
sein, dass das Design des Expressionsvektors von solchen Faktoren
abhängen
kann, wie der Wahl der zu transformierenden Wirtszelle und/oder
der Art des Proteins, dessen Expression gewünscht wird.
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Die
geänderten
G-Proteine und Polypeptide der vorliegenden Erfindung können z.B.
hergestellt werden durch Ligation des Nucleinsäuremoleküls oder eines Teils davon in
einen Vektor, der zur Expression in prokaryotischen Zellen, eukaryotischen
Zellen oder beiden geeignet ist (siehe z.B. Broach et al., Experimental Manipulation
of Gene Expression, Hg. M. Inouye (Academic Press, 1983), S. 83;
Molecular Cloning: A Labratory Manual, 2. Ausg., Hg. Sambrook et
al. (Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1989), Kapitel 16 und
17). Typischerweise enthalten Expressionskonstruktionen einen oder
mehrere selektierbare Marker, einschließlich, aber nicht darauf beschränkt, des
Gens, das Dihydrofolat-Reduktase kodiert, und der Gene, die Resistenz
gegenüber
Neomycin, Tetracyclin, Ampicillin, Chloramphenicol, Kanamycin und
Streptomycin verleihen.
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Die
Expressionskonstruktion kann eine regulatorische Sequenz, operativ
an ein Nucleinsäuremolekül gebunden,
enthalten, das ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid kodiert, gegebenenfalls entweder direkt oder
mittels eines Polynucleotid-Linkers, an ein Nucleinsäuremolekül gebunden,
das das gesamte oder einen Teil des RSV-F-Proteins kodiert. Die
Expression einer solchen Expressionskonstruktion ergibt ein Chimäres, das
ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid und das gesamte oder einen Teil eines
F-Proteins oder Polypeptids umfasst; wenn ein Polynucleotid-Linker
in der Konstruktion verwendet wird, werden die F- und geänderten
G-Polypeptide durch eine oder mehrere Aminosäuren gebunden sein. Allgemeine
Verfahren zur Herstellung und Expression von F-/G-Chimären werden
z.B. beschrieben im US-Patent Nr. 5 194 594 (Wathen), deren Lehren
durch Bezugnahme darauf Bestandteil dieser Beschreibung sind.
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Mit
den beschriebenen Vektoren transfektierte prokaryotische und eukaryotische
Wirtszellen werden ebenfalls erfindungsgemäß bereitgestellt. Zellen, die
mit den erfindungsgemäßen Vektoren
transfektiert sein können,
umfassen z.B. ohne darauf beschränkt
zu sein, Baktierenzellen, wie z.B. E. coli (z.B. E. coli-K12-Stämme), Streptomyces,
Pseudomas, Serratia marcescens und Salmonella typhimurium, Insektzellen (Baculovirus),
einschließlich
Drosophila, Pilzzellen, wie z.B. Hefezellen, Pflanzenzellen und
Säugetierzellen, wie
z.B. Thymozyten, Chinese Hamster ovary cells (CHO), HEp-2-Zellen,
Vero-Zellen und COS-Zellen.
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Eine
Nucleotid-Sequenz, die das hier beschriebene geänderte G-Protein oder Polypeptid
kodiert, kann somit verwendet werden, um eine rekombinante Form
des Proteins via mikrobieller oder eukaryotischer Zellverfahren
herzustellen. Die Ligation der Polynucleotid-Sequenz in eine Gen-Konstruktion,
wie z.B. einen Expressionsvektor, und die Transformation oder Transfektion
in Wirtszellen, entweder eukaryotische (Hefe, Vögel, Insekten, Pflanzen oder
Säuger)
oder prokaryotische (bakterielle Zellen), sind Standardverfahren,
die zur Herstellung anderer allgemein bekannter Proteine verwendet
werden. Virale Vektoren umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
Adenoviren und Venezuelanischer Pferde-Enzephalitis-Vektor (venezuelan
equine encephalitis vector). Zusätzlich
wurde Vaccinia-Virus (VV) verwendet, um verschiedene Proteine von
RSV in Säugetier-Zelllinien
zu exprimieren oder an die Tiermodelle abzugeben (Olmstead et al.,
PNAS 83:7462–7466 (1986);
Wertz et al., J. Virol. 63:4767-4776 (1989)). Auf gleiche Weise
können ähnliche
Konstruktionen mit der geänderten
cDNA für
RSV-Protein, in das Thymidinkinase-Gen von VV insertiert, verwendet
werden, um das geänderte
G-Protein oder Polypeptid zu synthetisieren. Zum Beispiel können die
von Ball et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83:246–250 (1986))
oder Olmstead et al., (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83:7462–7466 (1986) detailliert
beschriebenen Methoden verwendet werden, um das geänderte G-Protein oder das
F-Protein/geändertes
G-Protein-Chimäre
von Vaccinia-Virus-Vektoren zu exprimieren. Ähnliche Verfahren oder Modifikationen
davon können
verwendet werden, um erfindungsgemäße rekombinante Proteine auf
mikrobiellem Weg oder durch Gewebskultur-Technologie herzustellen.
Die Erfindung betrifft deshalb auch die Herstellung von geänderten
G-Proteinen oder Polypeptiden durch rekombinante Technologien.
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Zusätzlich zu
den vorstehend genannten Wirtszell-Systemen, in denen die geänderten
G-Proteine oder Polypeptide der vorliegenden Erfindung in vitro
hergestellt werden, sind eine Vielzahl von Systemen zur Expression
und Bereitstellung solcher geänderter
G-Proteine und Polypeptide in vivo geeignet. Diese Systeme verwenden
attenuierte Pathogene, wie z.B. Bakterien oder Viren, als Verabreichungsmittel.
Diese lebenden attenuierten Pathogene haben als heterologisches
Nucleinsäure-Segment
darin eingeführt
die Nucleinsäure-Sequenz, die die
gewünschten
geänderten
G-Proteine oder Polypeptide der vorliegenden Erfindung kodieren. Unter
Verwendung dieser Systeme werden die gewünschten geänderten G-Proteine oder Polypeptide
durch ein lebendes attenuiertes Bakterium oder einen Virus innerhalb
des Körpers
eines Wirbeltiers exprimiert.
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Beispiele
für solche
lebenden attenuierten Pathogene umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
die lebenden attenuierten Bakterien, wie z.B. Salmonella, die im
US-Patent Nr. 4 837 151 beschrieben sind, die insbesondere für eine orale
Verabreichung geeignet sind, und den lebenden attenuierten venezuelanischen Pferde-Enzephalitis-Virus
(Venezuelan Equine Encephalitis virus), beschrieben im US-Patent
Nr. 5 643 576, der besonders für
eine intranasale Verabreichung oder Verabreichung durch Inhalation
geeignet ist. Die erfindungsgemäßen Proteine
oder Polypeptide können
aus rekombinanten Zellkulturen durch eine Vielzahl von Verfahren
isoliert oder gereinigt werden (z.B. zur Homogenität). Diese
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, Anionen- oder Kationen-Austauschchromatographie, Ethanolfällung, Affinitätschromatographie
und Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC). Die bestimmte verwendete Methode wird von den Eigenschaften
des Polypeptids unter Auswahl der Wirtszelle abhängen; geeignete Methoden sind
für einen
Fachmann auf diesem Gebiet leicht festzustellen.
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Es
werden auch Antikörper
beschrieben, die mit einem geänderten
G-Protein oder Polypeptid binden. Zum Beispiel werden beschrieben
polyklonale und monoklonale Antikörper, einschließlich nicht-menschlicher und
menschlicher Antikörper,
humanisierter Antikörper,
chimärer
Antikörper
und Antigen-bindenden Fragmenten davon (Current Protocols in Immunology,
John Wiley & Sons,
N.Y. (1994); EP-Anmeldung 173 494 (Morrison); Internationale Patentanmeldung
WO 86/01533 (Neuberger) und US-Patent Nr. 5 225 539 (Winters), die an
das beschriebene geänderte
G-Protein binden. Ein Säuger,
wie z.B. eine Maus, eine Ratte, ein Hamster oder ein Kaninchen,
können
mit einer immunogenen Form des geänderten G-Proteins oder Polypeptids
immunisiert werden. Methoden zur Verleihung der Immunogenität an ein
Protein oder Peptid umfassen die Konjugation mit Trägern oder
andere auf diesem Gebiet allgemein bekannte Verfahren. Das Protein
oder Polypeptid kann in Gegenwart eines Adjuvans verabreicht werden.
Der Ablauf der Immunisierung kann durch Bestimmen von Antikörper-Titern
im Plasma oder Serum verfolgt werden. Mit dem Immunogen als Antigen
können
Standard-ELISA-Verfahren oder andere Immunoassays verwendet werden,
um den Antikörper-Gehalt
zu bestimmen.
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Nach
der Immunisierung können
Anti-Peptid-Antiseren erhalten werden, und, wenn erwünscht, können aus
dem Serum polyklonale Antikörper
isoliert werden. Monoklonale Antikörper können mittels Standard-Techniken, die allgemein
bekannt sind, ebenfalls gebildet werden (Kohler und Milstein, Nature 256:495–97 (1975);
Kozbar et al., Immunology Today 4:72 (1983); Therapy, Alan R. Liss,
Inc., S. 77–96 (1985)).
Der Ausdruck "Antikörper", wie er hier verwendet
wird, umfasst auch Fragmente davon, wie Fab und F(ab)2.
Die beschriebenen Antikörper
können
verwendet werden, um die Aktivität
des hier beschriebenen geänderten
G-Proteins zu inhibieren, insbesondere in vitro und in Zellextrakten,
unter Verwendung allgemein bekannter Methoden. Der hier verwendete
Ausdruck "Inhibierung" soll irgendeine
Verringerung in der Quantität oder
Qualität
bedeuten, einschließlich
einer vollständigen
Abwesenheit. Zusätzlich
können
solche Antikörper in
Verbindung mit einem Marker, wie z.B. einer radioaktiven Markierung,
verwendet werden, um auf die Gegenwart des exprimierten Proteins
in einer Zelle aus z.B. einer Gewebeprobe oder Zellkultur zu prüfen, und können in
einem Immunoabsorptionsverfahren, wie z.B. ELISA, verwendet werden,
um das geänderte
G-Protein oder Polypeptid zu isolieren. Gewebeproben, die untersucht
werden können,
umfassen menschliche Gewebe, wie z.B. differenzierte und nicht differenzierte
Zellen. Beispiele umfassen Lunge-Knochenmark,
Thymus, Niere, Leber, Gehirn, Pankreas, Fibroblasten und Epithel.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen,
die hier beschriebene geänderte
G-Proteine und Polypeptide umfassen. Ein erfindungsgemäßes geändertes
G-Polypeptid oder Protein oder eine Prodrug davon können z.B.
mit einem physiologisch annehmbaren Medium formuliert werden, um
eine pharmazeutische Zusammensetzung (z.B. eine immunogene Zusammensetzung)
herzustellen. Das besondere physiologische Medium kann, ohne darauf
beschränkt
zu sein, umfassen Wasser, gepufferte Salzlösung, Polyole (z.B. Glycerin,
Propylenglykol, flüssiges
Polyethylenglykol) und Dextroselösungen.
Die optimale Konzentration des aktiven Bestandteils (der aktiven
Bestandteile) in dem ausgewählten
Medium kann nach allgemein bekannten Methoden bestimmt werden und
hängt von
der gewünschten
pharmazeutischen Formulierung ab. Methoden zur Einführung exogener
Peptide an der Stelle der Behandlung umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
intradermale, intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
subkutane, orale und intranasale Methoden. Andere geeignete Methoden
der Einführung
können
auch umfassen eine Gentherapie, wiederbefüllbare oder biologisch abbaubare
Vorrichtungen, Aerosole und Polymere zur langsamen Freisetzung. Das
geänderte
G-Protein kann zusammen mit zusätzlichen
Immunogenen, einschließlich
des gesamten oder eines Teils von RSV-F-Protein, verabreicht werden;
das geänderte
G-Protein oder Polypeptid kann mit dem zusätzlichen Immunogen getrennt,
darauf folgend oder gleichzeitig verabreicht werden. Das geänderte G-Protein
oder Polypeptid kann z.B. in einer Mischung mit dem gesamten oder
einem Teil des RSV-F-Proteins
verabreicht werden.
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Das
geänderte
G-Protein oder Polypeptid (oder eine Mischung, ein Fusionsprotein
oder ein Chimäres davon)
kann als Antigen verwendet werden, um in einem Wirbeltier, z.B.
einem Säuger,
eine Immunantwort auf das Antigen hervorzurufen. Das Antigen kann
z.B. das gesamte oder ein immunogener Teil des geänderten G-Proteins oder ein
Chimäres
des geänderten
G-Proteins oder Polypeptids und des gesamten oder eines immunogenen
Teils des RSV-F-Proteins sein. Die hier gegebenen Beschreibungen,
die sich auf Zusammensetzungen beziehen, die ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid umfassen, schließen auch Zusammensetzungen
ein, die ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid zusammen mit dem gesamten oder einem Teil
des RSV-F-Proteins
aufweisen.
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Die
Methode umfasst das Verabreichen einer immunologisch wirksamen Dosis
einer Vakzine-Zusammensetzung,
die eine Mischung eines geänderten
G-Proteins oder Polypeptids und irgendein geeignetes Adjuvans umfasst,
an ein Wirbeltier. Der hier verwendete Ausdruck "Adjuvans" soll irgendein Agens bezeichnen, das
die Immunantwort gegenüber
dem Vakzine-Antigen verstärken
oder modifizieren kann. Der hier verwendete Ausdruck "immunologisch wirksame" Dosis der Vakzine-Zusammensetzung
ist eine Dosis, die dazu geeignet ist, eine Immunantwort hervorzurufen.
Die besondere Dosis wird vom Alter, Gewicht und medizinischem Zustand
des zu behandelnden Wirbeltieres abhängen, sowie von dem Verabreichungsweg.
Geeignete Dosen können
von einem Fachmann auf diesem Gebiet leicht bestimmt werden. Die
Vakzine-Zusammensetzung kann
gegebenenfalls in einem pharmazeutisch oder physiologisch annehmbaren
Träger
verabreicht werden, wie z.B. physiologischer Kochsalzlösung oder
Ethanol, Polyolen, wie z.B. Glycerin oder Propylenglykol.
-
Geeignete
Adjuvantien umfassen pflanzliche Öle oder Emulsionen davon, oberflächenaktive
Substanzen, z.B. Hexadecylamin, Octadecylaminosäureester, Ocatdecylamin, Lysolecithin,
Dimethyldioctadecylammoniumbromid, N,N-Dioctadecyl-N'-N'-bis-(2-hydroxyethylpropandi-amin),
Methoxyhexadecylglycerin und Pluronic-Polyole; Polyamine, wie z.B.
Pyran, Dextransulfat, Poly IC, Carbopol; Peptide, z.B. Muramyldipeptid, Dimethylglycin,
Tuftsin; immunstimulierende Komplexe; Ölemulsionen; Mineralgele; Aluminiumverbindungen, wie
z.B. Aluminiumhydroxid oder Aluminiumphosphat; MPLTM (3-O-deacyliertes
Monophosphoryllipid A. RIBI ImmunoChem Research, Inc., Hamilton,
MT); detoxifizierte Mutanten von Choleratoxin und E. coli-hitzelabilem Toxin
(E. coli heat labile toxin); nackte DNA CpG-Strukturen; und StimulonTM QS-21 (Aquila Biopharmaceuticals, Inc.,
Framingham, MA). Das erfindungsgemäße geänderte G-Protein oder Polypeptid kann auch in
Liposome oder ISCOMS (immunosimulierende Komplexe) eingebaut werden,
und ergänzende
aktive Bestandteile können
ebenfalls verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Antigene können auch
in Kombination mit Lymphokinen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
IL-2, IL-3, IL-12,
IL-15, IFN-γ und
GM-CSF, verabreicht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und Vakzine können
einem Menschen oder Tier auf eine Vielzahl von Wegen verabreicht
werden, einschließlich
parenteraler, intraarterieller, intradermaler, transdermaler (z.B.
unter Verwendung eines Polymers zur langsamen Freisetzung), intramuskulärer, intraperitonealer,
intravenöser,
subkutaner, oraler und intranasaler Verabreichungswege. Die in solchen
Vakzinen verwendete Menge an geändertem
G-Protein wird abhängig
vom Verabreichungsweg und den physikalischen Eigenschaften des Wirbeltiers
variieren. Die Einstellung und Handhabung der mit traditionellen
Träger-Antigenen
zur Adaption an die vorliegende Vakzine verwendeten festgesetzten
Dosisbereiche liegt im Bereich der Fä higkeit eines Durchschnittsfachmanns.
Die erfindungsgemäßen Vakzinen
werden zur Behandlung nicht erwachsener und erwachsener Wirbeltiere,
und insbesondere Menschen, verwendet.
-
Das
erfindungsgemäße geänderte G-Protein
oder Polypeptid kann mit einem Träger-Molekül gekoppelt werden, um die
Immunantwort zu modulieren oder zu verstärken. Geeignete Träger-Proteine
umfassen bakterielle Toxine, die zur Verabreichung an Wirbeltiere
sicher und als Träger
immunologisch wirksam sind. Beispiele umfassen Keuchhusten-, Diphtherie-
und Tetanus-Toxoide und nicht-toxische Mutantenproteine (kreuzreagierende
Materialien (CRM)), wie z.B. die nicht-toxische Variante von Diphtherie-Toxoid
CRM197. Fragmente der nativen Toxine oder
Toxoide, die mindestens ein T-Zellen-Epitop enthalten, sind ebenfalls
als Träger
für Antigene
brauchbar. Methoden zur Herstellung von Konjugaten von Antigenen
und Träger-Molekülen sind
allgemein bekannt und können
z.B. gefunden werden in Wong, Chemistry of Protein Conjugation (CRC
Press Inc., Ann Arbor. MI (1991)); Bernatowicz und Matsuida, Analytical
Biochemistry 155:95–102 (1986):
Frisch et al., Bioconjugate Chem. 7:180–186 (1996); und Boeckler et
al., J. Immunological Methods 191:1–10 (1996).
-
Wenn
die gesamte Peptid-19-Region (Aminosäuren 184 bis 198) fehlt, können zusätzlich ein
oder mehrere Epitope aus einem Antigen von einem anderen Organismus,
einschließlich
des Parainfluenza-Virus Typ 3, aber nicht darauf beschränkt, in
die gelöschte
Region eingefügt
werden, um eine bivalente Vakzine auszubilden.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vakzine, die ein Nucleinsäure-Molekül, das ein
geändertes
G-Protein oder Polypeptid von RSV kodiert, umfasst, wobei das geänderte G-Protein
oder Polypeptid die Immunogenität beibehält, und,
wenn es in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine eingebaut
und einem Wirbeltier verabreicht wird, einen Schutz ergibt; ohne
eine verstärkte
Erkrankung bei nachfolgender Infektion des Wirbeltiers mit RSV zu
induzieren, und einen physiologisch annehmbaren Träger. Eine
solche Vakzine wird hier als Nucleinsäure-Vakzine oder DNA-Vakzine
bezeichnet und ist für
die genetische Immunisierung von Wirbeltieren nützlich.
-
Der
Ausdruck "genetische
Immunisierung",
wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf die Inokulation eines
Wirbeltiers, insbesondere eines Säugers, mit einer Nucleinsäure-Vakzine,
die gegen ein pathogenes Agens, insbesondere RSV, gerichtet ist,
und einen Schutz des Wirbeltiers gegen RSV ergibt. Der Ausdruck "Nucleinsäure-Vakzine" oder "DNA-Vakzine", wie er hier verwendet
wird, bedeutet eine Nucleinsäure-Konstruktion, die
ein Nucleinsäure-Molekül, das ein
Polypeptid-Antigen, insbesondere ein hier beschriebenes geändertes
G-Protein oder Polypeptid von RSV kodiert. Die Nucleinsäure-Konstruktion
kann auch Transkriptions-Promotorelemente, verstärkte Elemente, Spleißsignale,
Terminierungs- und Polyadenylierungssignale und andere Nucleinsäure-Sequenzen
umfassen.
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Der
Ausdruck "Schutz
gegen RSV", wie
er hier verwendet wird, bezieht sich auf die Ausbildung einer Immunantwort
im Wirbeltier, wobei die Immunantwort Schutz (teilweise oder ganz)
gegen das Auftreten der durch RSV verursachten Erkrankung verleiht.
Ein Wirbeltier, das gegen ein durch den RSV-Virus verursachte Erkrankung
geschützt
ist, kann mit RSV infiziert werden, aber in einem geringeren Grad,
als der der ohne Immunisierung auftreten wurde, kann mit RSV infiziert
sein, zeigt aber nicht die Krankheitssymptome, oder kann mit RSV
infiziert sein, zeigt aber weniger Krankheitssymptome als sie ohne
Immunisierung auftreten würden. Alternativ
kann das Wirbeltier, das gegen durch RSV verursachte Erkrankung
geschützt
ist, trotz einem Ausgesetztsein gegenüber dem Virus, überhaupt
nicht mit dem RSV-Virus infiziert werden. In allen Fällen induziert aber
die Nucleinsäure-Vakzine
keine verstärkte
Erkrankung bei einer nachfolgenden Infektion des Wirbeltiers mit
RSV.
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Die
Nucleinsäure-Vakzine
kann mittels Standardmethoden erzeugt werden. Unter Verwendung bekannter
Methoden kann z.B. eine Nucleinsäure
(z.B. DNA), die ein geändertes
G-Protein oder Polypeptid von RSV kodiert, in einen Expressionsvektor
eingeführt
werden, um eine Nucleinsäure-Vakzine
zu bilden (siehe Maniatis et al., Molecular Cloning, A Laboratory
Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989)).
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Das
individuelle Wirbeltier wird unter Verwendung von Standardmethoden
mit der Nucleinsäure-Vakzine
inokuliert (d.h., die Nucleinsäure-Vakzine
wird verabreicht). Das Wirbeltier kann subkutan, intravenös, intraperitoneal,
intradermal, intramuskulär,
topisch, oral, rektal, nasal, bukkal, vaginal, durch Inhalationsspray oder über ein
implantiertes Vorratsgefäß mit Dosisformulierungen,
die konventionelle, nicht-toxische physiologisch annehmbare Trägersubstanzen
oder Träger
enthalten, inokuliert werden. Alternativ wird das Wirbeltier mit
der Nucleinsäure-Vakzine
unter Verwendung eines Teilchenbeschleunigungsinstruments (einer "Gen-Kanone"; "gene gun") inokuliert. Die
Form, in der sie verabreicht wird (z.B. Kapsel, Tablette, Lösung, Emulsion), hängt zum
Teil vom Verabreichungsweg ab. Für
eine mucosale Administration können
Nasentropfen, Inhalationsmittel oder Suppositorien verwendet werden.
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Die
Nucleinsäure-Vakzine
kann in Verbindung mit irgendeinem geeigneten Adjuvans verabreicht
werden. Das Adjuvans wird in einer ausreichenden Menge verabreicht,
das ist die Menge, die ausreicht, um eine verstärkte Immunantwort gegenüber der
Nucleinsäure-Vakzine
auszubilden. Das Adjuvans kann vor der Inokulation mit der Nucleinsäure-Vakzine
(z.B. ein oder mehr Tage vorher) verabreicht werden; gleichzeitig
mit der Inokulation mit der Nucleinsäure-Vakzine (z.B. innerhalb
von 24 Stunden); zusammen (simultan) mit der Nucleinsäure-Vakzine
(das Adjuvans wird z.B. mit der Nucleinsäure-Vakzine gemischt, und die
Mischung wird an das Wirbeltier verabreicht); oder nach Inokulation
mit der Nucleinsäure-Vakzine
(z.B. ein oder mehrere Tage danach). Das Adjuvans kann auch mehr
als einmal verabreicht werden (z.B. vor der Inokulation mit der
Nucleinsäure-Vakzine
und auch nach der Inokulation mit der Nucleinsäure-Vakzine). Der hier verwendete
Ausdruck "in Verbindung
mit" umfasst jede
Zeitperiode, einschließlich
der hier spezifisch beschriebenen, und Kombinationen der hier spezifisch
beschriebenen Zeitperioden, während
denen das Adjuvans verabreicht werden kann, um der Nucleinsäure-Vakzine
eine verstärkte
Immunantwort zu verleihen (z.B. einen erhöhten Antikörpertiter gegen das durch die
Nucleinsäure-Vakzine
kodierte Antigen, oder einen erhöhten
Antikörpertiter
gegen RSV). Das Adjuvans und die Nucleinsäure-Vakzine können dem
Wirbeltier an etwa der gleichen Stelle verabreicht werden; z.B.
können
das Adjuvans und die Nucleinsäure-Vakzine
an einer markierten Stelle eines Glieds des Wirbeltiers verabreicht
werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
wird die Nucleinsäure-Konstruktion
zusammen mit einem die Transfektion fördernden Agens verabreicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das die Transfektion fördernde
Agens Dioctylglycylspermin (DOGS) (veröffentlichte PCT-Anmeldung Nr.
WO 96/21356). In einer anderen Ausführungsform ist das die Transfektion
fördernde
Mittel Bupivicain (US-Patent 5 593 972).
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Die
Beschreibung offenbart auch eine Methode zur Induzierung einer Immunantwort
in einem Wirbeltier, umfassend das Verabreichen einer hier beschriebenen
immunogenen Zusammensetzung, Vakzine oder Nucleinsäure-Vakzine
in einer wirksamen Menge, um eine Immunantwort zu induzieren, an
ein Wirbeltier. In einer besonderen Ausführungsform ist das Wirbeltier
ein seronegatives Wirbeltier, z.B. ein seronegativer Mensch. Die
Beschreibung offenbart auch ein Verfahren zum Immunisieren eines
Wirbeltiers, z.B. eines RSV-seronegativen Menschen, gegen RSV, umfassend
das Verabreichen einer Zusammensetzung an das Wirbeltier, die eine
immunologisch wirksame Menge eines geänderten G-Proteins oder Polypeptids
von RSV umfasst, die Immunogenität
beibehält,
und die, wenn sie in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine eingebaut
und einem Wirbeltier verabreicht wird, keine verstärkte Erkrankung
bei der nachfolgenden Infektion des Wirbeltiers mit RSV induziert.
Alternativ umfasst die Zusammensetzung ein Nucleinsäure-Molekül, das eine
immunologisch wirksame Menge eines geänderten G-Proteins oder Polypeptids
von RSV kodiert, die Immunogenität
beibehält,
und die, wenn sie in eine immunogene Zusammensetzung oder Vakzine
eingebaut und einem Wirbeltier verabreicht wird, bei der nachfolgenden
Infektion des Wirbeltiers mit RSV keine verstärkte Erkrankung induziert.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren der Vakzinierung eines
Wirbeltiers, umfassend das Verabreichen einer hier beschriebenen
Vakzine oder Nucleinsäure-Vakzine an das Wirbeltier.
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Gemeinsam
zeigen die hier beschriebenen Daten, dass Peptid 19 (AICKRIPNKKPGKKT)(SEQ
ID NO: 19) als Primer für
pulmonale Eosinophilie wirkt, indem es die Expansion von CD4+-T-Zellen stimuliert, die IL-5 abscheiden,
ein mit der Induktion und Verstärkung
von Eosinophilen bei der Restimulierung damit verbundenes Cytokin
(Coffman et al., Science 245:308–310 (1989)).
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Ohne
sich auf eine Theorie festzulegen, wird ein Modell für einen
Immun-Primer vorgeschlagen, indem eine oder mehrere Th-Zell-Epitope
innerhalb des Peptids 19 die qualitative Natur der folgenden Immunantworten
kontrollieren, was zu einer starken Abweichung zum Th2-Phenotyp
führt.
Dass die Peptid-Komponente der T-Zellen-Rezeptor-(TCR)-MHC-Wechselwirkung
die Qualität
der Immunantwort zwischen Th1- und Th2-Phenotypen modulieren kann, wurde bereits
durch Veränderung
der Peptid-Sequenzen gezeigt (Pfieffer et al., J. Exp. Med. 181:1569–1574 (1995);
Murray et al., Eur. J. Immunol. 24:2337–2344 (1994)). Es bleibt jedoch
möglich,
dass die 15 Aminosäuren,
die Peptid 19 bilden, mehr als ein T-Zellen-Epitop enthalten, jedes
mit einer gesonderten Fähigkeit,
eine Th1- gegen eine Th2-Antwort zu stimulieren. Zugunsten dieser
Hypothese zeigt eine Analyse der Sequenz von Peptid 19, dass es
auf MHC-Klasse II I-Ed beschränkte potentielle
T-Zellen-Epitope enthält,
die sich eng an die kritischen 1, 4, 6 und 9 Ankerreste (I, K oder
R, I bzw. K) (Aminosäuren
187, 189 und 192 des Peptids 19) ausrichten (Rammensee et al., Immunogenetics
41:178–228
(1995)). Jede dieser vermeintlichen Sequenzen ist mit einem Klasse
II-Binden konsistent auf der Basis der Publikation bekannter Liganden,
die durch biochemische Isolierung von MHC-assoziierten Peptiden
oder durch Peptid-Bindungsassays gebildet werden (Rammensee et al.,
Immunogenetics 41:178–228
(1995)). Die Mutation von Peptid 19 (AICRKRIPNKKPGKKT) (SEQ ID NO:
19) zu einer Sequenz- die die kritischen MHC-Bindungs-Ankerregionen der
potentiellen T-Zellen-Epitope spaltet (AICGRGPNGKPGKKT) (Mutant
1; SEQ ID NO: 32) oder AGCGRGPGGKPGKGT (Mutant 2; SEQ ID NO: 33)
beseitigt die Fähigkeit
dieses Peptids, Mäuse
für eine
pulmonale Eosinophilie zu prädestinieren,
vollständig
(6).
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Die
hier angegebenen Daten zeigen eine positive Beziehung zwischen dem
Peptid, das Aminosäuren 184
bis 198 von G-Protein umfasst, und der Anfälligkeit für pulmonale Eosinophilie. Für seronegative
Populationen sprechen deshalb die Ergebnisse für eine Konstruktion einer Vakzine
für RSV,
die in der Region der Aminosäuren
184 bis 198 des G-Proteins genetisch modifiziert ist. Diese Vakzine
würde Empfänger nicht
für eine atypische
Lungenerkrankung empfänglich
machen, sondern würde
eine Fähigkeit
beibehalten gegen einen nachfolgende RSV-Angriff zu schützen. Die
Ausrichtung des HLA-Typs mit der Reaktivität gegen über Peptid 19 kann ein besseres
Verstehen der Rolle dieser Aminosäure-Sequenz beim Ausbruch von
Bronchiolitis, Atopie oder Asthma liefern, die manchmal als Folge
einer RSV-Infektion seronegativer Kinder beobachtet werden (Welliver
und Welliver, Pediatrics in Review 14:134-139 (1993)). Die beste
RSV-Vakzine-Strategie
für seronegative
Populationen würde
deshalb aus Komponenten bestehen die während sie immnopathologische
Auswirkungen nicht verursachen, eine ausgeglichene Immunantwort
in der Stimulierung von schützenden
CD4-- und CD8+-Zell-Typen
ergeben. Die in den 4A und 4B angegebenen
Daten identifizieren eine Anzahl von Peptiden, die IFN-γ-Sekretion
stimulieren und diese Rolle spielen könnten (viz: Peptide 10, 14,
16 und 18). Auf ähnliche
Weise legen die Daten eine Anzahl von Peptiden nahe (z.B. für Donor
100; Peptide 2, 4, 9, 15 und 29), die dazu fähig sind, die Vermehrung von
PBMC zu stimulieren, und die für
einen Schutz gegen einen RSV-Angriff in Abwesenheit der Sequenz,
die Peptid 19 umfasst, ausreichen sollten.
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Die
folgenden Beispiele werden zum Zwecke der Veranschaulichung der
vorliegenden Erfindung angegeben, und sollen keinesfalls den Rahmen
der Erfindung beschränken.
Die Lehren aller hier zitierten Literatur- und Patentangaben werden durch Bezugnahme
darauf Bestandteil dieser Beschreibung.
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BEISPIELE
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MATERIALIEN UND METHODEN
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Mäuse
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Weibliche
BALB/c-(H-2d)-Mäuse, 7 bis 9 Wochen alt, wurden
von Taconic Farms, Inc. (Germantown, NY) bezogen. Alle Mäuse wurden
in einer von der American Association for Accreditation of Laboratory
Animal Care entworfenen Einrichtung untergebracht.
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Herstellung und Verwendung
von Vakzine-Antigenen:
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Virale
Teilchen aus Stamm A2 von RSV wurden hergestellt durch Infizieren
von HEp-2-Zellen (ATCC CCL 23) und nachfolgendes Isolieren des Virus
durch Zentrifugieren von Kulturüberständen zur
Entfernungv on Zelltrümmern.
RSV-F- und -G-Proteine wurden aus dem A2-Stamm von RSV, der in Vero-Zellen
(ATCC CCL 81) gezüchtet
wurde, gereinigt. G-Protein wurde unter Verwendung der Immunoaffinitätschromatographie mit
dem G-Protein-spezifischen monoklonalen Antikörper L7 (Hybridoma, hinterlegt
als ATCC HB10233), wie bereits beschrieben (Hancock et al., J. Virol.
70:7783-7791 (1996)). Das resultierende G-Protein wurde mittels ELISA und SDS-PAGE
als > 95% rein bestimmt.
Für Immunisierungen
wurde, wenn nicht anders angegeben, jede Maus intramuskulär bei 0
und 4 Wochen mit 0,1 ml PBS, das 1 μg gereinigtes G-Protein und
20 μg StimulonTM QS-21 (Aquila Biopharmaceuticals, Inc.,
Framington, MA) als Adjuvans enthielt, vakziniert. F-Protein wurde
durch Ionenaustausch-Chromatographie gereinigt und 3 μg in Vakzinationen
mit einem Zusatz von 100 μg
Aluminiumhydroxid (AlOH) verwendet. Für RSV-Vakzinationen und -Verabreichungen
wurden ein bis zweimal × 106 Plaque-bildende Einheiten (pfu) von infektiösem RSV
A2 intranasal in einem Volumen von 50 μl verabreicht. Ein gleiches
Volumen von HEp-2-Zelllysat wurde als Scheinvakzination verwendet.
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Herstellung
und Verwendung von Peptid-Antigenen
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Von
Genosys/The Woodlands, TX) wurde eine Reihe synthetischer Peptide,
die den überlappenden Regionen
des G-Proteins von RSV entsprechen, synthetisiert (2).
Die resultierenden Reihen umfassten die Aminosäure 48 bis 294 von RSV-A2-G-Protein
(Wertz et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82:4075-4079 (1985). Die
Reinheit der Peptide wurde mittels Massenspektrometrie als mehr
als 90% festgestellt. Lyophilisierte Peptide wurden in sterilem
Wasser in einer Konzentration von 2 mg/ml gelöst und bei -20°C gelagert. Die
Peptide wurden in einer Konzentration von 50 μg/ml verwendet, um menschliche
periphere einkernige Blutzellen (PBMC) oder G-Protein-geprimte Mäuse Milzzellen
in vitro zu stimulieren.
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Ausgewählte Peptide
wurden an Maleinimid-aktiviertes (Partis et al., J. Prot. Chem.
2:263-277 (1983)) Schlüsselloch-Nacktschnecken-Hemocyanin
(keyhole limpet hemocyanin; KLH) unter Verwendung eines Imject®-aktivierten
Konjugations-Kits (Pierce Chemical, Rockford, IL) konjugiert. Da
der Mechanismus der Konjugation von der chemischen Reaktion zwischen
den Maleinimidgruppen in KHL- und den SH-Gruppen im Peptid abhängig war,
wurde dem Carboxy-terminierten Ende von Peptid 22 Cystein zugegeben.
Der Grad, bis zu dem die verschiedenen Peptide konjugiert waren,
wurde durch Bestimmen des Verlustes an Thiolgruppen im Peptid unter
Verwendung von Ellmann's-Reagenz
(Pierce Chemical) quantifiziert. Das Ausmaß der Konjugation (typischerweise
50 bis 80 μg
Peptid pro mg KHL), das in diesen Reaktionen gefunden wurde, passte
gut zu dem früher
für die
Anlagerung von Peptiden an KLH durch diese Technik gefundenen Ausmaß (Tsao
et al., Anal. Biochemistry 197:137-142 (1991)). Zur Untersuchung
der Induktion von Eosinophilie durch verschiedene Peptide wurden
250 μg KLH,
konjugiert zu den entsprechenden Peptiden, mit 20 μg StimulonTM QS-21 in 0,1 ml PBS versetzt und zur intramuskulären Immunisierung
jeder Maus bei Woche 0 und 4 verwendet. Zwei Wochen nach der zweiten
Vakzination wurde den Mäusen
1-2 × 106 PFU von infektiösem RSV A2 intranasal in einem
Volumen von 50 μl
verabreicht (Hancock et al., J. Virol. 70:7783-7791 (1996)). Sieben
Tage später
wurden die Mäuse
durch Zervikal-Dislokation getötet
und eine bronchiolo-alveoläre
Waschung (BAL) durchgeführt.
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Titration
von infektiösem
RSV
-
Aus
den homogenisierten Lungen von RSV-infizierten Mäusen abgeleitete Überstände wurden
seriell verdünnt
und mit ihnen Monoschichten von HEp-2-Zellen infiziert. Nach einer
2-stündigen
Inkubation wurde das Inokulum abgesaugt und jede Vertiefung mit
1% Sephadex G-75 im Medium überschichtet.
Nach einer weiteren 3-tägigen
Inkubation wurde der Gel-Überzug
entfernt und die Vertiefungen in 80% Methanol fixiert. RSV-Plaques
wurden unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gegen RSV-G-Protein und
eines sekundären
mAb von Ziegen-Anti-Maus, konjugiert an Meerrettisch-Peroxidase,
identifiziert. Die Farbe wurde durch Zugabe des Substrats, 0,05%
4-Chlornaphthol/0,09% Wasserstoffperoxid in phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS) entwickelt. RSV-Plaque-bildende Einheiten (pfu) wurden gezählt, und
die Titer als pfu pro Gramm Lungengewebe angegeben.
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BALB/c-Mäuse wurden
intramuskulär
mit einem von mehreren Vakzinen aus den nativen Fusions-(F)- und/oder Anlagerungs-(G)-Proteinen,
aus dem A2-Stamm von RSV isoliert, geprimt. Drei Gruppen von Mäusen wurden
mit entweder 3.000, 300 oder 30 ng F-Protein/Dosis geprimt. Drei
getrennte Gruppen von Mäusen wurden
mit 1.000, 100 oder 10 ng G-Protein/Dosis geprimt. Ebenso wurden
drei Gruppen von Mäusen
mit einer Kombinations-Vakzine, enthaltend 3.000 + 1.000; 300 +
100; oder 30 + 10 ng F- bzw. G- Protein
geprimt. Alle Vakzine-Zusammensetzungen wurden mit Aluminiumhydroxid
(AlOH, 100 μg/Dosis)
formuliert. Kontrollmäuse
wurden entweder mit dem A2-Stamm von RSV infiziert oder erhielten
eine intramuskuläre
Injekton von PBS/AlOH. Vier Wochen nach der ersten Immunisierung
wurde allen Mäusen
der A2-Stamm von RSV verabreicht. Vier Tage später wurden die Mäuse getötet und
die Lungengewebe zur Quantifizierung des infektiösen Virus verarbeitet (Tabelle). Tabelle:
Bestimmung von RSV-Titern in Mäuse-Lunge
ANTIGEN
(ng) | GMT
RSV |
F(3000)
+ G(1000) | < 1,6 ± 0,2 |
F(300)
+ G(100) | < 2,1 ± 0,7 |
F(30)
+ G(10) | < 2,8 ± 0, |
F(3000) | < 2,1 ± 0,5 |
F(300) | < 2,5 ± 1,0 |
(F(30) | < 4,1 ± 0,8 |
G(1000) | < 3,5 ± 0,5 |
G(100) | < 4,7 ± 0,2 |
G(10) | < 4,7 ± 0,2 |
PBS | 5,1 ± 0,2 |
RSV | < 1,6 ± 0,1 |
-
Bronchio-alveoläre Waschungen
-
Bronchio-alveoläre Waschungen
(BAL) wurden durchgeführt,
indem man mit einem Minimum von fünf Wiederholungen eine Lösung in
die Luftröhre
infundierte und wieder abzog, die 1 ml eiskaltes 12 mM Lidocain HCl
in RPMI enthielt (Hancock et al., Vaccine 13:391-400 (1995)). Die
BAL-Suspension wurde dann zur Pelettierung der Zellen zentrifugiert.
Leukozyten wurden durch Anfärbung
eines Aliquots der Zellen mit 0,2% Trypan-Blau in PBS quantifiziert.
Danach wurden die Zellen auf Glasobjektträger abzentrifugiert, fixiert
und mit Diff-Quik (Dade International Inc., Miami, FL) angefärbt. Individuelle
Leukozyten-Populationen
wurden durch Analysieren eines Minimums von 400 Zellen pro Objektträger gezählt. Die
Ergebnisse sind als mittlere Prozentwert (+SD) von fünf Mäusen pro
Gruppe angegeben.
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In-vivo-Abreicherung
von T-Zellen-Untergruppen
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Monoklonale
Antikörper
(mAbs) gegen Mäuse
CD4, GK1.5 (ATCC TIB 207) und Mäuse-CD8,
53-6.72 (ATCC TIB 105) wurden von Hybridoma-Kulturüberständen über eine
rekombinante Protein-G-Säule
(Pharmacia, Piscataway, NJ) gereinigt. Als Kontrolle wurde gereinigtes
Ratten-IgG von Calbiochem (San Diego, CA) bezogen. Die mAbs wurden
an den Tagen 14 und 20 nach der letzten Immunisierung in Dosen von
750 μg bzw. 250 μg pro Maus
verabreicht. Den Mäusen
wurde dann lebender RSV verabreicht und pulmonale Eosinophilie wurde
durch Analyse von BAL-abgeleiteten Zellen 7 Tage danach quantitativ
festgestellt. An einem FACScan (Becton Dickinson, Mountain View,
CA) wurde eine Fließzytometrie
durchgeführt,
um die Wirksamkeit des Abreicherungssystems zu bewerten. Unter Verwendung
von PE-Anti-Mäuse
CD4 (L3T4) und FITC-Anti-Mäuse CD8
(Ly-2), bezogen von Pharmingen (San Diego, CA), wurden Durchflusszytometrie-Standardverfahren
verwendet.
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In-vitro-Expansion von
Milz-Immunozyten
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Milz
wurde aus Gruppen von fünf
Mäusen
2 Wochen nach der zweiten Vakzinierung mit nativem G-Protein und
StimulonTM QS-21 isoliert und in einzelne
Zell-Suspensionen, wie früher
beschrieben, überführt (Hancock
et al., J. Virol. 70:7783-7791 (1996)). Unter Verwendung einer Ammoniumchlorid-Lyse
wurden Erythrozyten entfernt und die resultierenden Milzzellen durch
Trypan-Blau-Ausschluß quantifiziert.
Die Zellen wurden dreifach in Flachbodenplatten mit 96 Vertiefungen
bei einer Konzentration von 2,5 × 105 pro
Vertiefung kultiviert, in einem Medium, enthaltend RPMI 1640, ergänzt mit
2 mM Glutamin; 100 U Pencillin und 50 μg Streptomycin pro ml; 5 × 10–4 M β-Mercaptoethanol;
10 mM HEPES; 1% normales Mäuseserum
(Biocell Labs, Inc., Rancho Dominguez, CA). Zum Kulturmedium wurden
bei einer Konzentration von 50 μg
pro ml Peptid-Antigene zugegeben. Als Kontrolle wurde gereinigtes
G-Protein, Diphtherie-Toxoidkreuzreagierendes Protein (CRM197) und Concanavalin erhalten (ConA) bei
Endkonzentrationen von 0,5 μg/ml,
10 μg/ml
bzw. 1 μg/ml
zugegeben. 4 Tage nach Kultivierung bei 37°C und 5% CO2 wurden
die Zellen mit 1 μCi
von 3H-Thymidin weitere 18 Stunden lang
impulsweise behandelt. Die Zellen wurden danach geerntet und in
DNA-Eingebautes 3H-Thymidin mittels Flüssigkeits-Szintillationszählung bestimmt.
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Aus
normalen erwachsenen Spendern wurde heparinisiertes menschliches
Blut gesammelt und unter Verwendung von Ficoll-Hypaque-(Pharmacia,
Piscataway, NJ)-Zentrifugation abgetrennt. Die Zellen wurden mit
Peptiden, wie vorstehend beschrieben, in RPMI 1640-Medium, enthaltend
10% AB-Serum (Biocell) kultiviert. Als Kontrolle wurden Zellen mit
CRM197 (30 μg/ml), PHA (5 μg/ml) oder
im Medium allein kultiviert.
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Cytokin-Assays:
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Gesammelte Überstände aus
dreifachen Vertiefungen wurden auf IFN-γ und IL-5 durch Antigen-Einfang-ELISA untersucht.
Maxisorb-Platten (Nunc) wurden mit 50 μl Carbonat-Bicarbonat-Puffern
(pH 9,6), der entweder R4-6A2 (3 μg/ml)
oder TRFK.5 (2,5 μg/ml)
monoklonale Antikörper
für den
Einfang von IFN-γ und IL-5
enthielt, beschichtet. Nicht-spezifische Bindungsstellen wurden
unter Verwendung von Trisgepufferter Salzlösung, die 5% FBS und 10% Milchpulver
(Gew./Vol.) enthielt, blockiert. Zu den Vertiefungen wurden Kulturüberstände zweifach
zugegeben und bei Raumtemperatur 2 Stunden lang inkubieren gelassen.
Um das gebundene Cytokin zu bestimmen, wurden biotinylierte Antikörper XMG1,2
(IFN-γ)
und TRFK4 (IL-5) bei Konzentrationen von 1 μg/ml bzw. 2 μg/ml verwendet. Alle vier, in
den Cytokin-Assays verwendeten monoklonalen Antikörper wurden
von Pharmingen (San Diogo, CA) erhalten. Cytokine wurden unter Verwendung
von Streptavidin-alkalischer Phosphatase mit einem Substrat-System
aus NADP, Diaphorase, Alkoholdehydrogenase und INT-Violett quantifiziert.
Die Substratfarbentwicklung erfolgte durch Zugeben von 0,3 M Schwefelsäure und
die optische Dichte wurde bei 490 nm (OD490)
mit einem Dynatech-(Chantilly, VA)-ELISA-Anzeigegerät bestimmt. Von
jedem Cytokin unter Verwendung von rekombinantem IFN-γ (Genzyme,
Cambridge, MA) und IL-5 (Pharmingen, San Diogo, CA) wurden Standardkurven
gebildet, um die Linearität
sicherzustellen. Die Daten sind als mittlere OD490 für jedes
Antigen angegeben.
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Induktion von pulmonaler
Eosinophilie:
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Weibliche
BALB/c-(H-2d)-Mäuse in einem Alter von 7 bis
9 Wochen (5 Mäuse
pro Gruppe) wurden intramuskulär
bei 0 und 4 Wochen mit 0,1 ml PBS, mit 20 μg StimulonTM QS-21
ergänzt
und enthaltend entweder 1 μg
gereinigtes G-Protein; 250 μg
KLH; 250 μg
KLH, konjugiert an Peptiden 19 oder 22 oder 250 μg freies Peptid 19 oder 22,
vakziniert. Die Peptide wurden an Maleinimid-aktiviertes KLH unter
Verwendung eines Imject®-aktivierten Konjugations-Kits
(Produkt Nr. 77111), bezogen von Pierce Chemical, Rockford, IL,
konjugiert. Typischerweise wurden für jede Konjugationsreaktion
80 bis 100 μg
Peptid an 1 μg
KLH gebunden. Da jede Maus 250 μg
KHL pro Vakzinierung erhielt, entspricht dies 20 bis 25 μg des relevanten
Peptids. 2 Wochen nach der zweiten Vakzinierung wurde den Mäusen 1–2 × 106 PFU von infektiösem RSV-A2 durch intranasale Instillation in
einem Volumen von 50 μl
verabreicht. 7 Tage später
wurden die Mäuse
durch Zervikal-Dislokation getötet
und eine bronchio-alveoläre
Waschung durchgeführt.
Die Zellen wurden auf Glasobjektträger aufzentrifugiert, fixiert
und mit Diff-Quik (Dade Diagnostics) angefärbt. Der relative Anteil von
Eosinophilen als Funktion der gesamten weißen Zellen wurde durch Analysieren
eines Minimums von 400 Zellen pro Objektträger bestimmt. Die Ergebnisse
(5) sind als mittlerer Prozentwert (+SD) von fünf Mäusen pro
Gruppe angegeben.
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Statistische Analysen
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Signifikante
Unterschiede zwischen Gruppen wurden durch Tukey-Kramer HSD-multiple
Vergleichstests bestimmt unter Verwendung von JMP® Statistical
Discovery Software (SAS Institute Inc., Cary, NC).
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ERGEBNISSE
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Die
Immunantworten, hervorgerufen durch natives G-Protein und eine Reihe
von überlappenden
Peptiden (in 2 angegeben), die sich von Aminosäuren 48
bis 294 von G-Protein erstrecken, wurden als Ergebnis der hier beschriebenen
Untersuchungen charakterisiert. Aminosäure 48 entspricht dem zweiten
Translations-Start-Kodon
von RSV-G-Protein. BALB/c-Mäuse,
die eine intramuskuläre
(IM) Vakzination von nativem G-Protein nach 0 und 4 Wochen erhielten,
zeigten eine maximale bronchio-alveoläre Waschungs-(BAL)-Eosinophilie (65%
der gesamten weißen
Zellen) 7 Tage nach einer intranasalen (IN) Verabreichung von lebendem RSV.
Im Gegensatz dazu enthielten die BAL-Fluide von Mäusen, die
durch experimentelle Infektion vakziniert waren oder eine primäre Infektion
zeigten, weniger als 2% Eosinophile (1B).
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In-vitro-Stimulierungs-Assays
von Milzzellen aus G-Protein-vakzinierten BALB/c-Mäusen zeigten
eine dominante Vermehrungsreaktion gegenüber einem Peptid, das die Aminosäure 184–198 von
G-Protein umfasste (3). Die Vermehrung betrug das
16-fache der Hintergrund-Niveaus und übertraf die durch andere von
G-Protein abgeleiteten Peptide stark. Die Größe der Reaktion gegenüber Peptid
19 war außerdem
vergleichbar mit der mit gereinigtem nativem G-Protein. Die Daten
zeigen deshalb, dass die Fähigkeit
von RSV-G-Protein, die Vermehrung von geprimten Splenozyten von
BALB/c-Mäusen
zu stimulieren, vollständig innerhalb
des Pigments des Proteins, das die Aminosäuren 184–198 aufweist, enthalten ist.
-
Die
Analyse von Kulturüberständen aus
Cytokinen, assoziiert mit Helfer-T-Zellen-Untergruppen, zeigte,
dass der höchste
Gehalt an IFN-γ und
IL-5 nach Stimulierung mit Peptid 19 beobachtet wurde. Darüber hinaus
waren die Werte äquivalent
zu oder größer als
die nach Restimulierung mit nativem G-Protein erhaltenen (4A und 4B).
Diese Daten zeigen, dass eine Region, die die Aminosäuren 184
bis 198 überspannt, das
dominante Epitop (dominante Epitope) in RSV-G-Protein, das von T-Zellen
in BALB/c-Mäusen
erkannt wird, enthält.
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Voruntersuchungen
zeigten, dass die pulmonale Eosinophilie in BALS von BALB/c-Mäusen, die
mit G-Protein vakziniert
waren, bei 65 ± 5,4%
7 Tage nach der Verabreichung einen Peak zeigte. Um die direkte Rolle
von Peptid 19 beim Primen auf pulmonale Eosinophilie in Mäusen zu
bestätigen,
wurde Peptid 19 mit Peptid 22 verglichen. Das letztere Peptid schien
die IFN-γ-Produktion
zu stimulieren, ohne Stimulierung von IL-5 (4A und 4B).
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Um
eine ausreichende Immunogenität
sicherzustellen, wurden die Peptide an Maleinimid-aktiviertes KLH
konjugiert. Eine statistisch signifikante pulmonale Eosinophilie
wurde in Mäusen
beobachtet, die mit Peptid 19-KLH (39,5 ± 8,0%) oder G-Protein (63 ± 1,9%)
geprimt wurden, im Vergleich zu Mäusen, die mit Adjuvans allein
(2,5 ± 2,0%)
vakziniert waren (5). Im Gegensatz dazu war die
Stärke
der mit Peptid 22-KLH verbundene Eosinophilie (4,9 ± 3,3%)
bei Hintergrundwerten, trotz der Daten, das Peptid 22 immunogen
war. 2 Wochen nach der endgültigen
Vakzination betrugen die geometrischen mittleren Anti-RSV-G-Protein-IgG-Titer
von mit Peptid 19-KLH oder Peptid 22-KLH vakzinierten Mäusen 1517
bzw. 5611. Obwohl also humorale Immunantworten gegen jedes der Peptid-Konjugate
ausgebildet wurden, war die Induktion von aberrierender Eosinophilie
auf solche Mäuse
beschränkt,
die Peptid 19 erhielten. Die Immunisierung mit unkonjugiertem Peptid
19 oder 22 rief keine bestimmbare humorale Immunantwort hervor und
ergab relative Prozentwerte von Eosinophilie (6,5 ± 5,2%
bzw. 2,5 ± 2,5),
die von PBS/StimulonTM QS-21-Kontrollen nicht
signifikant verschieden waren.
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Um
Peptid 19 als verursachendes Agens für pulmonale Eosinophilie zu
bewerten, wurden Mutanten von Peptid 19 mit Aminosäure-Substitutionen
an den kritischen 1, 4, 6 und 9 Ankerregionen der MHC Klasse II-Bindungsstelle bewertet.
Diesen Mutationen fehlte die Fähigkeit,
Mäuse für pulmonale
Eosinophilie zu prädestinieren
(6). Im Zusammenhang mit 5 zeigen
diese Daten eine direkte Beziehung zwischen der Aminosäure-Sequenz
von Peptid 19 und der Induktion von pulmonaler Eosinophilie in Mäusen bei
darauf folgender Verabreichung.
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Um
zu bestimmen, ob die Peptid 19-KLH-assoziierte Eosinophilie durch
CD4+-Zellen vermittelt wurde, wurde eine
Reihe von Abreicherungsexperimenten unter Verwendung von mAbs gegen
CD4- oder CD8-Oberflächenmoleküle durchgeführt. Eine
FACS-Analyse wurde an Populationen von Lymphozyten aus der Milz
vakzinierter Mäuse
7 Tage nach Verabreichung durchgeführt (8).
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Die
Abreicherung von CD4+-Zellen ergab eine
signifikante Reduktion in der BAL-Eosinophilie in Mäusen, die
entweder mit G-StimulonTM QS-21 oder Peptid
19-KLH/StimulonTM QS-21 vakziniert waren
(8). Die Behandlung mit Anti-CD4-mAb verringerte
die pulmonale Eosinophilie signifikant von 67,2 ± 8,5% und 29,6 ± 13,3%
auf 4,7% bzw. 0,75 ± 0,6%.
Der entsprechende Effekt einer Anti-CD8-mAb-Behandlung hatte auf
die Induktion von Eosinophilie nur eine geringe Wirkung, da die
Stärken
bei 63,8 ± 6,4%
und 32,8 ± 10,3%
für G- bzw.
Peptid-19-KLH-vakzinierte Mäuse
blieben. Wie in 8 gezeigt, wurde in der BAL
von Mäusen,
die experimentell mit RSV infiziert wurden, nur 0,7% Eosinophilie
beobachtet. Die Daten zeigen deshalb, dass CD4+-Zellen
für die
pulmonale Eosinophilie-Reaktion, die bei G-Protein- oder Peptid-19-immunisierten BALB/c-Mäusen nach
Verabreichung festgestellt wurde, erforderlich sind.
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Die
peripheren einkernigen Blutzellen aus einem Donor-Panel wurden auf
ihre Reaktivität
gegen gereinigtes G-Protein getestet, um die Individuen zu identifizieren,
die vor kurzem eine Infektion erlitten hatten. Danach wurden die
Zellen von sechs Spendern, die eine proliferative Reaktion auf G-Protein
zeigten, in Gegenwart der in 2 beschriebenen
synthetischen Peptide kultiviert (7). Eine
starke proliferative Reaktion gegenüber Peptid 19 wurde für Donor
100 (mittlerer Stimulierungsindex 8,5) beobachtet. Zusätzlich traten
proliferative Reaktionen gegenüber
Peptid 19 bei den Spendern 9 und 20 mit mittleren Stimulierungsindices,
die in jedem Fall das 3-fache betrugen, festzustellen.
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ÄQUIVALENTE
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Obwohl
die Erfindung insbesondere unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
dargestellt und beschrieben wurde, ist es für einen Fachmann auf diesem
Gebiet verständlich,
dass verschiedene Veränderungen
in der Art und in Details durchgeführt werden können, ohne
sich von der in den anliegenden Ansprüchen definierten Erfindung
zu entfernen.
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