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Die Erfindung bezieht sich auf eine Leimpresse mit einer
ersten Walze, welche fest an den Rahmen der Leimpresse
montiert ist, sowie einer zweiten Walze, die mit der ersten
Walze einen Leimpressenspalt bildet und die auf einem Niveau,
das höher als das Niveau der ersten Walze ist, an einen
Ladearm montiert ist, der an einer Querwelle an dem Rahmen
der Leimpresse schwenkbar abgestützt ist, wobei die, den
Leimpressenspalt bildenden Walzen mit Streichvorrichtungen
der Bauart kurzer Verweilzeit versehen sind, um
Streichmittelfilme auf die Flächen der Walzen zu verteilen,
wobei das Streichmittel geeignet ist, in dem Spalt von den
Walzentlächen auf der durch den Spalt gehenden Papierbahn
oder dergleichen zu haften, wobei der Ladearm mit Hilfe von
Ladezylindern schwenkbar ist, um in dem Spalt die angestrebte
Druckhöhe zu erzeugen und um den Spalt für das Aufführen der
Bahn und für den Walzenaustausch zu öffnen, wobei die
Papierbahn oder dergleichen, geleitet mittels einer
Leitwalze, in den Spalt eingeleitet und aus dem Spalt über
eine Verteilerwalze oder eine Luftablenkvorrichtung
herausgeleitet wird.
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Die wichtigste Zielsetzung bein Oberflächenleimen von Papier
ist es in Hinblick auf das Verbessern der Druckgualitäten des
Papiers, die Bindungen zwischen den Fasern unter Anwendung
von wasserlöslichen Bindemitteln, am gebräuchlichsten ist
Stärke, zu steigern. Die beim Oberflächenleimen
gebräuchlichste Oberflächenbearbeitungsvorrichtung ist eine
Leimpresse. Die Leimpresse hat Leimpressenwalzen, die in
herkömmlicher Weise an den Rahmen der Presse montiert sind
und die miteinander einen Spalt ausbilden, wobei die
Papierbahn durch den Spalt geleitet wird. Es ist eine
herkömmliche Arbeitsweise, Leim auf die Papierfläche zu
bringen, so daß ein Leim-Stauraum in dem vor dem durch die
Walze gebildeten Spalt angeordneten Zwischenraum eingerichtet
wird, wobei die Papierbahn durch diesen Stauraum verläuft.
Die Bahn wird, geleitet mittels einer Leitwalze, in den Spalt
eingeführt, so daß die Bahn so genau wie möglich in der
Richtung der Tangente jeder Pressenwalze in den Spalt
geleitet wird. Eine Weiterentwicklung der Leimpressen, die
von dem Leim-Stauraum-Prinzip Gebrauch machen, besteht aus
Filmleimpressen, in welchen jede Walze in der Leimpresse mit
einer Streichvorrichtung, wie beispielsweise in der DE-C-
427531 beschrieben oder vorzugsweise von der Bauart kurzer
Verweilzeit, versehen ist, welche Vorrichtungen die Leimfilme
oder dergleichen auf die Walzenflächen verteilen und glätten,
wobei die Filme anschließend in dem Walzenspalt auf die zu
bearbeitende Papierbahn transferiert werden. Neben dem
Oberflächenleimen können derartige Filmleimpressen auch für
das Pigmentieren von Papier verwendet werden.
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Es ist eine ziemlich herkömmliche Konstruktion in
Leimpressen, daß die untere der Leimpressenwalzen ortsfest an
den Leimpressenrahmen montiert ist, wohingegen die andere,
d.h. die obere Leimpressenwalze, an einen besonderen Ladearm
montiert ist, der wiederum schwenkbar an den Rahmen der
Leimpresse verbunden ist. Zwischen dem Leimpressenrahmen und
dem Ladearm sind Ladezylinder angebracht, mit deren Hilfe der
angestrebte Spaltdruck in dem Leimpressenspalt erzeugbar ist,
wobei mit Hilfe der Zylinder der Spalt zum Streifenaufführen
der Bahn und ferner zum Walzenaustausch öffenbar ist. In den
nach dem Leim-Stauraum-Prinzip arbeitenden Leimpressen wurden
die Leimpressenwalzen gewöhnlich derart eingerichtet, daß die
durch die Achsen der Walzen gehende Ebene, d.h. die
Spaltebene, im wesentlichen horizontal oder nur sehr wenig
von der Horizontalebene geneigt ist. Auch dies ist
verständlich, da es mittels einer derartigen Anordnung
möglich wurde, einen angemessenen Stauraum in dem vor dem
Waizenspalt befindlichen Zwischenraum auszubilden.
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Die Filmleimpressen, die von diesen nach dem Leim-Stauraum-
Prinzip arbeitenden Leimpressen aus weiterentwickelt worden
sind und in welchen die Leimpressenwalzen mit besonderen
Streichvorrichtungen versehen sind, haben im wesentlichen
gleichartige Grundkonstruktionen in der herkömmlichen
Technologie. Somit sind auch in diesen aus dem Stand der
Technik bekannten Film-Leimpressen die Leimpressenwalzen
derart eingerichtet worden, daß der Winkel zwischen den
Walzen, d.h. der Winkel der Spaltebene in Bezug auf die
Horizontalebene, sehr klein ist, und zwar in der Regel in
einer Größenordnung von 15º bis 30º. Eine derartige Lösung
ist beispielsweise in der früher datierten Patentschrift FI-
A-87475 der Anmelderin beschrieben. In der Lösung gemäß
diesem Patent ist die Papierleitwalze, über welche die Bahn
in den Spalt geleitet wird, über der unteren Leimpressenwalze
angeordnet, die an einem Schwenkarm angebracht ist, der
mittels einer Querschwenkwelle schwenkbar an den Rahmen der
Leimpresse verbunden ist, so daß die Papierleitwalze zum
Walzenaustausch in eine Position schwenkbar ist, die von der
Betriebsposition aus zur Seite verschoben worden ist. Ein
Nachteil einer derartigen Lösung ist die komplizierte
Struktur und die sich daraus ergebenden hohen Kosten.
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Für gewöhnlich ist die Papierleitwalze jedoch an ihrem
eigenen Rahmen angebracht worden, der von dem Rahmen der
Leimpressenwalzen separiert gewesen ist. Aufgrund der
Relativlage der Leimpressenwalzen ist es notwendig geworden,
den Rahmen der Papierleitwalze ziemlich stabil zu
konstruieren, da es notwendig geworden ist, die
Papierleitwalze über der Leimpresse abzustützen Diese
Ausführung ist erforderlich geworden, damit es möglich ist,
die Papierbahn so genau wie möglich parallel zur Tangente
jeder Pressenwalze in den Spalt zu leiten. Bei einer
derartigen Lösung ist es nicht möglich gewesen, die
Papierleitwalze unmittelbar an ihren Rahmen anzubringen,
sondern ist diese in der Regel mittels eines gelenkigen
Schwenkarmes angebracht worden, der mit der
Rahmenkonstruktion verbunden ist, damit die Leitwalze in
Verbindung mit dem Austausch von Pressenwalzen aus den Weg
gehoben werden kann. Somit ist es in derartigen Lösungen ein
Problem gewesen, daß in Hinblick auf das Schwenken der
Leitwalze ein beträchtlicher Platzbedarf sowohl in
Maschinenrichtung als auch in Vertikairichtung erforderlich
gewesen ist. Während des Schwenkens oder Hebens der Leitwalze
müssen die Papierleitwalze und ihr Schwenkarm auf ein sehr
hohes Niveau angehoben werden, was im Stand der Technik
einen, die Höhe der Papiermühlenhalle bestimmenden Faktor
darstellte.
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Aufgrund der Tatsache, daß der Winkel der Spaltebene der
Leimpressenwalzen in Bezug auf die Horizontalebene sehr
klein, d. h. in einer Größenordnung von 15º bis 30º, gewesen
ist, ist es erforderlich geworden, die Bahn derart aus dem
Spalt zu leiten, daß die Bahn der Fläche der oberen Walze
über eine etwaige Wegstrecke folgte. Dadurch hat sich
wiederum der beträchtliche Nachteil ergeben, daß die Bahn von
der Walze undefiniert separiert wurde, und oftmals ein
sogenanntes "Bahn-Wegführen" ergeben, d. h. eine Tendenz der
Bahn, der unteren Walze zu folgen. Dadurch ist eine
Flatterbewegung in der Bahn erzeugt worden, da sich die Bahn
wechselweise von der Walze separierte und an dieser haftete.
Dies hatte wiederum die Folge, insbesondere beim
Pignentieren, daß die Qualität der auf die Bahn aufgetragenen
Beschichtung beeinträchtigt wurde und keine vollständig
gleichmäßige Beschichtung erzeugt wurde. In Hinblick auf das
Verbessern der Bahnseparierungseigenschaften sind in einigen
Fällen unterhalb der Leimpressenwalzen Luftgebläsekästen
verwendet worden, wobei versucht worden ist, die Bahn mittels
der aus den Kästen kommenden Luftstrahlen von den Flächen der
Leimpressenwalzen zu separieren. Da die Luftgebläsekästen
unterhalb der Leimpressenwalzen angeordnet sind, stellte die
Verunreinigung der Luftgebläsekästen jedoch einen ziemlich
relevanten Nachteil dar. Das gleiche trifft auch auf die
unterhalb des Spalts angeordnete Bahnleitwalze zu.
Insbesondere beim Pigmentieren wäre es aus Gründen der
Qualität optimal, wenn die Bahn in einem Winkel von 90º in
Bezug zur Spaltebene aus dem Spalt herausgetragen werden
könnte. In einem derartigen Fall würde die
Beschichtungsqualität möglichst gut werden.
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Ferner ist es ein Nachteil der aus dem Stand der Technik
bekannten Lösungen gewesen, daß die Leimpressenwaizen von
unrerschiedlicher Härte gewesen sind, d. h. die untere
Leimpressenwalze und die obere Leimpressenwalze sind mit
Beschichtungen unterschiedlicher Härte versehen worden. Dies
rührt insbesondere von dem Umstand her, daß die Bahn nach dem
Spalt anfänglich der oberen Walze gefolgt ist und dennoch
versucht hat, an der unteren Walze zu haften. Im Stand der
Technik ist in der Regel die obere Leimpressenwalze härter
gewesen als die untere Walze. Somit ist es für die Leimpresse
erforderlich gewesen, Ersatzwalzen zweier Macharten auf Lager
zu halten. Dies hat einen ziemlich relevanten Kostenfaktor
und in einigen Fällen auch ein Raumproblem dargestellt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Leimpresse zu
schaffen, mit deren Hilfe die in den aus dem Stand der
Technik bekannten Konstruktionen involvierten Nachteile
vermieden werden und mit deren Hilfe das Streichergebnis
gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen
weiter verbessert werden kann.
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In Hinblick auf das Erreichen der Zielsetzungen der Erfindung
ist die im Patentanspruch 1 beschriebene Erfindung
hauptsächlich dadurch gekennzeichnet, daß die den
Leimpressenspalt bildenden Walzen in Bezug zueinander auf
derartige Weise eingerichtet worden sind, daß die durch die
Walzen gehende Spaltebene in Bezug auf die horizontale Ebene
einen Winkel von 35º bis 120º, vorzugsweise 50º bis 60º,
bildet und daß die Bahn derart eingerichtet worden ist, daß
sie in einem Winkel von im wesentlichen 90º in Bezug auf die
Spaltebene in den Spalt einzuleiten ist und in Bezug auf die
Spaltebene in einem Winkel von etwa 90º aus dem Spalt
heraus zuleiten ist.
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Mittels der Erfindung ist im Vergleich zu den aus dem Stand
der Technik bekannten Lösungen eine Anzahl von Vorteilen
erhalten worden, von welchen in dieser Verbindung
beispielsweise die folgenden erwähnt seien. Mittels der
Erfindung kann die Lauflinie der Bahn sehr sanft eingerichtet
werden, woraus sich ein leichtes Streifenaufführen und eine
gute Lauffähigkeit der Bahn ergibt. Die Bahn kann, ohne
irgendwelche zusätzliche Stützelemente, wie etwa
Luftgebläsekästen oder dergleichen, von dem Spalt in einem
Winkel von 90º separiert werden. In Verbindung mit der
Erfindung ist es jedoch möglich, derartige Stützelemente zu
verwenden, sofern sie für notwendig erachtet werden. Wenn die
Bahn im wesentlichen in einem Winkel von 90º aus dem Spalt
herausgetragen wird, ist eine sehr gute Beschichtungsqualität
ausführbar. In einer erfindungsgemäßen Leimpresse ist es im
Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen, in
welchen eine einseitige Separierung der Bahn Walzen
unterschiedlicher Härte erfordert, möglich, Walzen gleicher
Härte zu verwenden. Somit sind für die Leimpresse eine
geringere Anzahl von Ersatzwalzen erforderlich als im Stand
der Technik. Die Erfindung gestattet es der dem Spalt
vorgeschalteten Papierleitwalze, an einen separaten
ortsfesten Rahmen montiert zu werden, so daß diese den
Austausch der Spaltwalzen allerdings in keiner Weise
behindert. In dem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lösung, in welchem der Spalt konstruiert worden ist, um in
zwei Stufen geöffnet zu werden, so daß die erste
Offenposition eine normale Streifenaufführposition ist,
wohingegen die zweite Offenposition eine
Walzenaustauschposition ist, kann die untere Spaltwalze
ausgetauscht werden, selbst wenn sich die obere Walze in
ihrer Position befindet. Es ist ein weiterer bemerkenswerter
Vorteil der Erfindung, daß es möglich geworden ist, den
Gesamtraum, der von der Leimpresse in Längsrichtung der
Maschine, d.h. in Maschinenrichtung, erforderlich ist, zu
minimieren. Die weiteren Vorteile und charakteristischen
Merkmale der Erfindung sind aus der nachstehenden
ausführlichen Beschreibung der Erfindung ersichtlich.
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Nachstehend ist die Erfindung beispielhaft anhand der Figuren
in der beigefügten Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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Fig. 1 eine vollständig schematische Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Leimpresse;
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Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer in einer
erfindungsgemäßen Leimpresse verwendeten Streichvorrichrung
der Bauart kurzer Verweilzeit;
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Fig. 3 eine schematische Veranschaulichung des Verlaufes der
Bahnlinie in einer erfindungsgemäßen Leimpresse;
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Fig. 4 eine der Fig. 1 entsprechende Veranschaulichung einer
Leimpresse, in welcher kontaktfreie Trockner in dem Weg der
aus dem Trockner heraustretenden Bahn vor dem Trockenzylinder
angebracht worden sind;
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Fig. 5 eine schematische Veranschaulichung einer Lösung, in
welcher das Umlenken, Verteilen und Leiten der Bahn nach dem
Spalt mit Hilfe von Luftablenkvorrichtungen eingerichtet ist.
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In Fig. 1 ist die Leimpresse generell mit 10 bezeichnet. Die
Leimpresse 10 hat einen Leimpressenrahmen 11, der an einer
Basis B montiert ist und auf welchem die Leimpressenwalzen
12, 16 auf herkömmliche Weise montiert sind. Das Lagergehäuse
13 der ersten Leimpressenwalze 12, d. h. die untere Walze,
ist unmittelbar an den Rahmen 11 der Leimpresse montiert und
fest an diesen angebracht. Andererseits ist das Lagergehäuse
17 der zweiten Leimpressenwalze, d. h. die obere Walze, an
einen Ladearm 19 montiert, der mittels einer in der
Maschinenrichtung quer gerichteten Schwenkwelle 20 schwenkbar
mit dem Leimpressenrahmen 11 verbunden ist. Zwischen dem
Ladearm 19 und dem Leimpressenrahmen 11 sind Ladezylinder 22
angebracht, mit deren Hilfe der Ladearrn 19 belastet wird, um
in dem mittels der unteren Walze 12 und der oberen Walze 16
gebildeten Spalt N einen Spaltdruck in der angestrebten
Größenordnung zu erzeugen. Eine der Leimpressenwalzen 12, 16,
vorzugsweise die obere Walze 16 oder alternativ beide
Leimpressenwalzen 12, 16 können Walzen mit variabler
Durchbiegung sein, damit der Druck in dem Spalt N in der
Querrichtung der Maschine auf die erwünschte Höhe gebracht
werden kann.
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Jede Leimpressenwalze 12, 16 ist mit einer Streichvorrichtung
15, 21 der Bauart kurzer Verweilzeit versehen, mit deren
Hilfe die Leimfilme oder gleichartige Streichmittelfilme auf
den Flächen 14, 18 der Walzen aufgetragen und geglättet
werden. Wenn die Bahn W durch den Spalt N verläuft, werden
die Streichmittelfilme von den Flächen 14, 18 der Walzen 12,
16 auf die Bahn W' transferiert. Die Bahn W wird über die an
einerr an der Basis B installierten ortsfesten Rahmen 24
montierte Leitwalze 23 in den Leimpressenspalt N geleitet.
Die Bahn W' wird nach dem Leimpressenspalt N über die
Verteilerwalze 25 weiter zur Trocknerpartie geleitet, deren
erster Trockenzylinder mit 26 bezeichnet ist. Die
Konstruktion und die Betriebsweise der Streichvorrichtungen
15, 21 der Bauart kurzer Verweilzeit sind in Bezug auf Fig. 2
ausführlicher in der Beschreibung beschrieben. In dieser
Verbindung ist die Abstützeinrichtung der Verteilerwalze 25
nicht näher beschrieben.
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Fig. 2 zeigt eine ausführlichere schematische Schnittansicht
der Konstruktion einer in einer erfindungsgemäßen Leimpresse
verwendeten Streichvorrichtung der Bauart kurzer Verweilzeit.
Fig. 2 zeigt insbesondere die Streichvorrichtung 15 der
Bauart kurzer Verweilzeit, die in Verbindung mit der ersten
Leimpressenwalze 12 in der Leimpresse 10 angeordnet ist,
jedoch ist offensichtlich, daß die in Verbindung mit der
zweiten Leimpressenwalze 16 angeordnete Streichvorrichtung 21
eine Konstruktion entsprechender Bauart haben kann. In der
erfindungsgemäßen Streichvorrichtung 15, wie auch generell im
Falle von Streichvorrichtungen der Bauart kurzer Verweilzeit,
wird das Auftragen des Streichmittelfilms auf die Fläche 14
der Walze 14 derart durchgeführt, daß in der
Streichvorrichtung 15 das Streichmittel unter Druck in die
Streichmittelkammer 153 gespeist wird, die mittels des
Streichelements 151, der Vorderkante 152 der
Streichmittelkammer 153, der Fläche 14 der Leimpressenwalze
und nicht gezeigter Seitenabdichtungen definiert ist. Die
Vorderkante 152 der unter Druck stehenden Streichmittelkammer
153 gleicht der in Fig. 2 gezeigten, so daß die Vorderkante
152 gegen die Walzenfläche 14 anliegt oder zwischen der
Vorderkante 152 der Streichmittelkammer und der Walzenfläche
14 ein Zwischenraum verbleiben kann, durch welchen
Zwischenraum der Überlauf des Srreichmittels von der
Streichmittelkammer 153 in den Sammelbehälter eingerichtet
ist. In den in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das
verwendete Streichelement eine Streichrakel 151, die drehbar
in einem Rakelgestell 154 montiert ist, das beispielsweise
aus Polyurethan oder einem gleichartigen Werkstoff gefertigt
worden ist. Das Rakelgestell 154 ist in seiner Halterung 155
montiert, in welcher es mittels einer Befestigungsvorrichtung
156 in seiner Position gesichert ist. Hinter dem Rakelgestell
154 des Streichelements ist eine Profilrippe 158 angebracht,
die mit Hilfe eines Ladeschlauches 157 gegen die Rückfläche
des Rakelgestells 154 anliegt. An den Rahmen der
Streichvorrichtung 15 sind mittels nicht gezeigter geeigneter
Fixiereinrichtungen Einstellspindeln 159 fixiert worden,
wobei eine Anzahl derartiger Spindeln in Querrichtung der
Maschine gleichmäßig beabstandet angebracht sind. Für jede
Einstellspindel 159 sind an den Rahmen der Streichvorrichtung
vorzugsweise nicht gezeigte Spindelmotoren montiert, mit
deren Hilfe durch Verschieben der Einstellspindeln 159 die
Profilstange 158 gezogen und/oder gedrückt wird, so daß die
Profilstange 158 auf erwünschte Weise ablenkbar ist. Die
Streichvorrichtung 15 aus Fig. 2 ist mit einer in
Maschinenrichtung quer gerichteten Streichmittelzufuhrleitung
161 versehen, in welche Leitung das Streichmittel von einem
Ende oder vorzugsweise von beiden Enden der Zufuhrleitung 161
zugeführt wird. Die Zufuhrleitung 161 ist in Querrichtung der
Maschine mit einer großen Anzahl von Löchern oder
gleichartigen Düsen 162 versehen, wobei die Löcher oder Düsen
eine Drosselung für die Streichmittelströmung erzeugen. Somit
wird das Streichmittel durch die Düsen 162 aus der
Zufuhrleitung 161 in die Streichmittelkammer 153 geleitet.
Die Vorderkante 152 der Streichmittelkammer 153 ist auf
normaler Weise in ihrer Halterung eingebaut.
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Die in Fig. 2 gezeigte Konstruktion ist lediglich ein
Beispiel einer in einer erfindungsgemäßen Leimpresse 10
verwendeten Streichvorrichtung 15 der Bauart kurzer
Verweilzeit. Weitere Konstruktionen der Streichvorrichtung
können innerhalb des Bereiches der Erfindung eine
beträchtliche Variation aufzeigen, jedoch ist es ein
besonderes Merkmal der Streichvorrichtungen 15 der Bauart
kurzer Verweilzeit, daß die Vorrichtung eine unter Druck
stehende Streichmittelkammer 153 aufweist, die mittels des
Streichelements 151, der Vorderkante 152 der
Streichmittelkammer, der Walzenfläche 14 und nicht gezeigter
Seitenabdichtungen definiert ist.
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Nachstehend sei zusätzlich zu den Figuren 1 und 2 auf die
Fig. 3 verwiesen. Wie aus der Fig. 1 und insbesondere aus der
Fig. 3 ersichtlich, sind die Leimpressenwalzen 12, 16 in der
Leimpresse auf eine, sich von der herkömmlichen Anordnung
unterscheidende Weise derart montiert, daß der Winkel α der
durch die Mittelachsen der Leimpressenwalzen 12, 16
verlaufenden Spaltebene T-T in Bezug auf die Horizontalebene
S beträchtlich größer als in aus dem Stand der Technik
bekannten Lösungen ist. In der Erfindung beträgt der Winkel α
35º bis 120º, vorteilhafterweise 50º bis 60º, vorzugsweise
55º. Die Bahn W wird, geleitet von der Leitwalze 23, in den
Spalt N eingeleitet, so daß die Bahn W so genau wie möglich
parallel zu der Tangente jeder Pressenwalze 12, 16 in den
Spalt N geleitet wird. Dies bedeutet somit, daß die Bahn W in
Bezug auf die Spaltebene T-T im wesentlichen in einem Winkel
von 90º in den Spalt N geleitet wird. Der Einlaßwinkel der
Bahnlauflinie in Bezug auf die Spaltebene ist in Fig. 3 mit
β&sub1; bezeichnet.
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Die gestrichene Bahn W' wird in dem Ausführungsbeispiel aus
Fig. 3 von dem Spalt N über die Verteilerwalze 25 zur
weiteren Bearbeitung geleitet, wie bereits vorhergehend
erwähnt. Wie bereits in der Vorbeschreibung erwähnt, ist es
insbesondere beim Pigmentieren bevorzugt, die gestrichene
Bahn W' in Bezug auf die Spaltebene T-T so genau wie möglich
in einem Winkel von 90º aus dem Spalt N zu leiten. Wie aus
den Figuren in der Zeichnung ersichtlich, ist in der
Erfindung diese Zielsetzung derart erreicht worden, daß die
beschichtete Bahn W' in einem Winkel β&sub2;, der 90º ± 7º
beträgt, aus dem Spalt N geleitet wird. Die Variation des
Auslaßwinkels β&sub2; der Bahnlinie ist dadurch erreicht worden,
daß die Position der Verteilerwalze 25 in der
Vertikalrichtung einstellbar ist. Diese Einstellbarkeit kann
auf einfache Weise mittels herkömmlicher Einrichtungen
eingerichtet werden. Somit ist es durch die Einstellbarkeit
der Position der Verteilerwalze 25 möglich, den Auslaßwinkel
β&sub2; der Bahnlinie in Bezug auf die Spaltebene T-T auf
erwünschte Weise zu regulieren. Ein derartiger Bedarf der
Einstellung kann beispielsweise auftauchen, wenn sich die
Eigenschaften der oberen Fläche und der unteren Fläche der zu
bestreichenden Bahn W voneinander unterscheiden, und zwar
beispielsweise in Bezug auf Porosität oder Glätte. Derartige
Eigenschaften der Bahn W beeinflussen die Adhesion zwischen
der Bahn W und den Flächen 14, 18 der Walzen 12, 16.
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Die in Fig. 4 gezeigte Leimpresse 10 gleicht der in
Verbindung mit Fig. 1 bereits beschriebenen. Das in Fig. 4
gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in
Fig. 1 gezeigten derart, daß die Bahn W' von dem
Leimpressenspalt N auf den ersten Trockenzylinder 26 in der
Trocknerpartie derart geleitet wird, daß die Bahn W nach der
Verteilerwalze 35 mittels kontaktfreier Trockner 36, 37
getrocknet wird, bevor die Bahn W' auf den Trockenzylinder 26
geleitet wird. Derartige, für den Zweck angemessene
kontaktfreie Trockner sind beispielsweise
Konvektionstrockner, Infrarottrockner und/oder Lufttrockner,
wie etwa Heißluftgebläsetrockner. Derartige kontaktfreie
Trockner 36, 37 für die Bahn W' sind insbesondere dann
vorteilhaft und erforderlich, wenn große Streichmittelmengen
mittels der Leimpresse 10 in die Bahn W' laufen. In Fig. 4
ist ferner gezeigt, daß beim Leiten der Bahn W' auf den
Trockenzylinder 26 zusätzlich eine Luftgebläseströmung
mittels einer Luftablenkvorrichtung oder eines gleichartigen
Gebläsekastens 38 als Hilfe verwendet wird. Das in Fig. 5
gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in
Fig. 4 gezeigten dahingehend, daß im Ausführungsbeispiel aus
Fig. 5 die Verteilerwalze 35 gemäß Fig. 4 vollständig durch
Luftablenkvorrichtungen 38a, 38b ersetzt worden sind, mit
deren Hilfe die Bahn W' auf den ersten Trockenzylinder 26 in
der Trocknerpartie abgelenkt und geleitet wird. In dem
Ausführungsbeispiel aus Fig. 5 ist weiterhin gezeigt, daß das
aus den Gebläsekästen 38c, 38d oder aus gleichartigen
Luftablenkvorrichtungen ausströmende Luftgebläse eingerichtet
worden ist, um die Bahn W' zu stützen. Im Ausführungsbeispiel
aus Fig. 5 ist es ebenso möglich, kontaktfreie Trockner für
die Bahn W' zu verwenden, die jenen anhand der Figur 4
beschriebenen gleichen.
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In einer auf der vorbeschriebenen Weise konstruierten
Leimpresse 10 können als die obere und untere Walze 12, 16
Walzen
gleichartiger Härte verwendet werden. Somit können die
Walzen 12, 16 mit gleichen Beschichtungen versehen werden, in
welchem Falle keine gleich große Anzahl von Ersatzwalzen
erforderlich ist, wie es im Stand der Technik erforderlich
war. Der Austausch der Walzen 12, 16 kann in einer
erfindungsgemäßen Leimpresse 10 ebenso in einfacher Weise
durchgeführt werden. Wie insbesondere aus den Figuren 1, 4
und 5 ersichtlich, können die Walzen 12, 16 durch Schwenken
des Ladearms 19 in eine solche Walzenaustauschposition
gebracht werden, in welcher auch die untere Walze 12
problemlos austauschbar ist, selbst wenn die obere Walze 16
in ihrer Position verbleibt. Der Spalt N ist vorzugsweise
derart konstruiert, daß er in zwei Stufen geöffnet wird, so
daß die obere Walze 16 mittels des Ladearms 19 und des
Ladezylinders 22 zunächst in eine normale
Streifenaufführposition verschwenkbar ist, in welcher das
Streifenaufführen der Bahn W aufgrund der im wesentlichen
geraden Bahnlinie sehr leicht und einfach durchführbar ist.
Nachdem die nicht gezeigren Verschlüsse der
Streifenaufführposition geöffnet worden sind, ist der Spalt N
zu der Walzeuaustauschposition hin öffenbar.