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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Reagenz, Verfahren und „Kits" zum Isolieren von RNA aus RNA-enthaltenden Zellen
und Gewebe und vorzugsweise aus Zellen und/oder Geweben aus Pflanzen
und Pflanzenmaterialien.
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Stand der
Technik
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Kommerzielle
Reagenzien und „Kits", die zum Isolieren
von RNA verfügbar
sind, sind nicht an schwierige Proben angepasst, insbesondere solche
Proben, die reich an Polyphenolen (z.B. Konifernadeln) oder Stärke (z.B.
Kartoffelknolle oder -samen) sind. RNA-Ausbeuten mit diesen Reagenzien
und „Kits" sind niedrig, oder
die RNA – Qualität ist schlecht,
wie durch ein niedriges A260/280-Verhältnis oder
Gelelektrophorese gezeigt wurde.
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In
der Literatur sind zur Isolierung von RNA aus Föhren- und Fichtennadeln verschiedene
Verfahren beschrieben, über
die berichtet wird, dass sie RNA mit guter Qualität ergeben;
siehe dazu z.B. Schneiderbauer, A. et al, Isolation of Functional
RNA from Plants Rich in Phenolic Compounds Analytical Biochemistry 197:91-95
(1991); Graham, Glenn C., A method of extraction of total RNA from
Pinus radiata and other conifers, Plant Molecular Biology Reporter,
11:32-37 (1993); Chang, Shujun, Puryear, Jeff and Cairney, John,
A simple and efficient method for isolating RNA from pine trees,
Plant Molecular Biology Reporter 11:113-116 (1993); and Bahloul,
Mouna and Burkard, Gerard An improved method for the isolation of
total RNA from spruce tissues Plant Molecular Biology Reporter 11:212-215
(1993).
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Alle
diese bekannten Verfahren sind aber extrem arbeitsaufwändig. Beispielsweise
extrahiert Schneiderbauer Föhren-
oder Fichtenproben mit Aceton bei 70°C, um Polyphenole zu entfernen.
Das Pellet wird dann in Gegenwart von 0,1% (v/v) Triton X-100, 15
mM DTT (Dithiothreitol) und Phenol homogenisiert. Der Homogenisierungsprozess
setzt RNA, DNA und Proteine frei. Die Proteine werden durch Phasentrennung
in einer organischen Extrakti onsphase entfernt. Dann wird DNA durch
Zentrifugation auf einem Cäsiumchlorid-Kissen entfernt.
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Ein
anderes Verfahren (Graham) verwendet Guanidin-Isothiocyanat, um
das Gewebe zu zerstören, und
RNA wird dann durch Zentrifugation auf einem Cäsium-Trifluoracetat-Kissen
wieder gewonnen. Andere Verfahren verwenden kationische (Chang,
et al) oder anionische (Bahloul, et al) Detergenzien, um die Nukleinsäuren freizusetzen,
gefolgt von entweder einer mehrfachen Alkohol-Präzipitation oder Phenolextraktion
und Lithiumchlorid-Präzipitaion,
um DNA aus der isolierten RNA zu entfernen.
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Bugos
RC et al., Biotechniques, Bd. 19, Nr. 5, November 1995, Seiten 734-737
beschreibt die RNA-Isolierung aus Pflanzengeweben, die gegen Extraktion
mit Guanidin beständig
sind.
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Chirgwin
JM et al., Biochemistry, Bd. 18, Nr. 24, 1979, Seiten 5294-5299
beschreibt die Isolierung biologisch aktiver Ribonukleinsäure aus
Quellen, die mit Ribonuclease angereichert sind.
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EP-A-1
044 984 beschreibt einen Kit zur Isolierung von RNA, der einen Extraktionspuffer
und mindestens ein Absorptionsmaterial enthält.
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WO
98/45311 beschreibt ein Reagenz und Verfahren zur Isolierung von
RNA, wobei ein Phenol, ein Phenol-Lösungsvermittler, ein Chelatbildner
und ein nichtionisches Detergenz chaotrope Substanzen und/oder RNase-Inhibitoren
ersetzen.
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WO
96/34949 beschreibt einen Pflanzenpromotor, der durch Pilzinfektion
aktiviert wird, sowie seine Isolierung aus Pflanzengewebe.
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Dong
et al., Planta, Bd. 185, 1991, Seiten 38-45 beschreibt die Isolierung
von RNA unter Verwendung von Guanidin-Isothiocyanat und die Herstellung
der entsprechenden cDNA, die für
1-Aminocyclopropan-1-carboxylat-Synthase codiert.
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Das
Reagenz und die Verfahren der vorliegenden Erfindung vereinfachen
den RNA-Extraktionsprozess,
wobei qualitativ hochwertige RNA aus RNA-enthaltenden Materialien,
insbesondere einfachen Pflanzenproben, und solchen, die mit Polyphenolen
und Stärke
angereichert sind, erhalten wird.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung ein Reagenz zur Extraktion von
RNA bereit, umfassend:
etwa 0,5-3% IGEPAL.RTM (Tergitol)
etwa
0,02-0,25M EDTA
etwa 0,01-0,5% SDS
etwa 1-40% 2-Mercaptoethanol;
und eine Menge an Natriumazid, die wirksam ist, die Haltbarkeit
des Reagenz' zu
verlängern.
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Die
vorliegende Erfindung stellt RNA-Extraktions-Reagenzien, Verfahren
und „Kits" bereit, die insbesondere
zur Extraktion von RNA brauchbar sind. Die Reagenzien, Verfahren
und „Kits" der vorliegenden
Erfindung sind insbesondere brauchbar zum Extrahieren von RNA, z.B.
cytoplasmischer RNA, aus schwierigen Materialien, aus Pflanzen,
insbesondere schwierigen Pflanzengeweben, wie solcher, die Phenole,
Tannine, Polysaccharide (wie Stärke)
und Harze enthalten. Relativ hohe Ausbeuten sind gemäß der vorliegenden
Erfindung erhältlich,
wenn sie mit üblichen
Reagenzien und Verfahren verglichen werden. Die RNA-Präparationen,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten werden, haben auch eine hohe Qualität, was durch
vorzügliche A260/280-Ergebnisse und durch Gel-Elektrophorese
gezeigt wird.
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1 zeigt
eine Gel-Analyse von RNA, die aus Koniferen und Stechpalmen unter
Verwendung des RNeasy-Formats („RNeasyFormat") isoliert wurde.
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2 zeigt
eine Gel-Analyse von RNA, die aus Koniferen und Stechpalmen unter
Verwendung eines RNA-Isolationsreagenz-Absorptionskartusche-Aufreinigungsverfahrens
(„RNA
isolation reagent cartridge purification method") isoliert wurde.
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3 zeigt
eine Gel-Analyse von RNA, die aus Koniferen und Stechpalmen unter
Verwendung des RNA-Isolationsreagenz-Chloroform-Extraktionsformats
(„RNA
isolation reagent chloroform extraction format") isoliert wurde.
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4 zeigt
eine Gel-Analyse von RNA, die aus Koniferen und Stechpalmen unter
Verwendung von TRIzol isoliert wurde.
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In 1–4 sind
die acht Assay-Banden mit a–h
markiert, wobei a–h
sind: (a) Blaufichtennadeln („blue
spruce needles"),
(b) Buschkiefer („scrub
pine") (Frühjahrstrieb)
(c) Weymouthskiefer („white
pine") (Frühjahrstrieb),
(d) Wacholder („juniper"), (e) Zeder („cedar"), (f) Stechpalmenblätter („holly
leaves") (Frühjahrsblätter), (g)
Schirling (Hernlock) und (h) RNA-Leiter ("RNA ladder").
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Das
RNA-Isolationsreagenz der vorliegenden Erfindung umfasst, wobei
sie aber nicht auf eine oder mehr beschränkt ist, vorzugsweise zwei
oder mehr der folgenden Komponenten:
ein oder mehr nicht ionische/s
Detergenz/ien
ein oder mehr ionisches Detergenz/ien
einen
oder mehr Chelatbildner
ein oder mehr Reduktionsmittel
ein
oder mehr antibakterielle Mittel (z.B. Natriumazid, etwa 0,5%).
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Das
Hauptdetergenz kann irgendeines der nicht-ionischen Detergenzien
sein, die verfügbar
oder in Benutzung sind, z.B. Igepal (Ersatz für NP-40), Tritone (TritonX-100),
Tween 20 und ähnliche,
etc. Es wird hinsichtlich seiner Fähigkeit ausgewählt, RNA
ohne Coisolation von DNA zu extrahieren. Das nicht-ionische Detergenz
liegt vorzugsweise in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 4 Vol.-%,
bevorzugter in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 3% oder etwa
1 % bis 2% vor. Ein geeignetes nicht-ionisches Detergenz ist Igepal
(tert.-Octylphenoxy-poly(oxyethylen)-ethanol)
in einer Konzentration von 1 Vol.-%.
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Das
Helferdetergenz oder Sekundärdetergenz
kann ein beliebiges der zur Verfügung
stehenden kationischen oder anionischen Detergenzien (z.B. SDS,
CTAB) sein, und es verbessert die RNA-Ausbeute, insbesondere bei
hohen Konzentrationen des Reduktionsmittels, z.B. 2-Mercaptoethanol-Konzentrationen
von etwa 40%. Vorzugsweise beträgt
die Konzentration des ionischen Detergenz etwa 0,01% bis 0,5%, bevorzugter
liegt es in einer Konzent ration von etwa 0,01-0,1% vor. Ein geeignetes
ionisches Detergenz ist SDS in einer Konzentration von etwa 0,02%
oder bis zu etwa 0,2%, abhängig
vom Pflanzenmaterial und den Konzentrationen der anderen Komponenten,
insbesondere des Reduktionsmittels.
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Die
Detergenzien werden in einer Menge gewählt, um die Zellmembranen permeabel
zu halten, so dass Agentien in den Cytoplasma-Bereich der Zellen
eindringen können
und RNA den Cytoplasmen-Bereich der Zellen verlassen kann. Vorzugsweise
werden die Mengen der Detergenzien und des Reduktionsmittel bzw. der
Reduktionsmittel so gewählt,
dass die Abbaukomponenten innerhalb der Zelle zurückzubehalten
werden, so dass schädliche
Enzyme etc. mit den Zellbruchstücken
entfernt werden.
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Je
höher die
Konzentration von 2-Mercaptoethanol oder ähnlichen Reduktionsmitteln
in der Formulierung ist, desto höher
ist die Konzentration des (ionischen) Sekundärdetergenz, das enthalten sein
kann. Wenn die 2-Mercaptoethanol-Konzentration erhöht wird,
nimmt die RNA-Ausbeute ab, aber die RNA wird besser geschützt, d.h.
in höherer
Qualität
extrahiert. Diese hohe Qualität
der RNA ist bemerkenswert, besonders für Pflanzen, die die höchsten Gehalte
an Polyphenolen (z.B. Zeder oder Wacholder) enthalten, siehe Tabellen 1-13.
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Der
Chelatbildner kann auch das „Salz"-Erfordernis erfüllen, um
die Zellmembran und/oder den Zellkern bei physiologischen Salzbedingungen
zu halten, um osmotische Zerstörungen
zu vermeiden. Der Chelatbildner kann unter denen ausgewählt werden,
die allgemein verwendet werden. Zum Beispiel stellen EDTAs, EGTAs,
Citrate (wie Natriumcitrat), Citronensäuren, Salicylsäuren, Salze
der Salicylsäuren,
Phthalsäuren, 2,4-Pentandiene,
Histidine, Histidinol-Dihydrochloride, 8-Hydoxychinoline, 8-Hydroxychuinolin,
Citrate und o-Hydroxychinone
beispielhafte Chelatbildner aus dem Stand der Technik dar. Alternativ
kann eine Komponente des Reagenz benutzt werden, um die Salzstärke einzustellen,
wie NaCl, KCl, etc., und ein anderes Agenz (z.B. Betain) kann als
Chelatbildner verwendet werden.
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Vorzugsweise
liegt der Chelatbildner in einer Konzentration von etwa 0,02-0,25M
vor. Der Chelatbildner liegt bevorzugter in einer Konzentration
von etwa 0,05-0,2M vor. Ein geeigneter Chelatbildner ist EDTA in einer
Konzentration von etwa 0,1 M.
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Das
Reduktionsmittel kann unter 2-Mercaptoethanol oder unter irgendeinem,
das 2-Merkaptoethanol ersetzen
würde (z.B.
DTT oder andere Mercaptane), ausgewählt werden. Vorzugsweise liegt
das Reduktionsmittel in einer Konzentration von etwa 1% bis 40%,
bezogen auf das Volumen, vor. Das Reduktionsmittel liegt bevorzugter
in einer Konzentration von etwa 10%-40% vor. 2-Mercaptoethanol in
einer Konzentration von entweder 20% oder 40% ergab RNA in guter
Ausbeute und hoher Qualität
in ausgewählten
Geweben. Für
einige Anwendungen sind 4% 2-Mercaptoethanol geeignet.
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Das
antibakterielle Mittel, z.B. Natriumazid, ist vorzugsweise enthalten,
um die Haltbarkeit des Reagenz' zu
verlängern.
Dementsprechend ist ein antibakterielles Mittel nicht erforderlich,
wenn frisch hergestellte Komponenten kurz vor Verwendung vereinigt
werden. Daher ist auch ein antibakterielles Mittel zum Einsatz in der
vorliegenden Erfindung geeignet, das die Haltbarkeit ohne unnötigen Verlust
der Qualität
der erhaltenen RNA verlängert.
Die Menge des antibakteriellen Mittels hängt vom Mittel und den Lagerbedingungen
ab und sollte so gewählt
werden, dass das Extraktionsverfahren nicht beeinträchtigt und
die gewünschte
Haltbarkeit erhalten wird.
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Bemerkenswerterweise
ist Phenol im vorliegenden RNA-Isolationsreagenz nicht enthalten.
Es wurde gefunden, dass Phenol als Substrat für (Poly)Phenoloxidasen wirkt,
wodurch es zur Oxidation der extrahierten RNA beiträgt. Obwohl
andere als die vorstehend aufgeführten
Komponenten in dem Extraktionsreagenz der vorliegenden Erfindung
enthalten sein können,
ist eine nennenswerte Menge von Phenol nicht zugelassen.
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Alle
Komponenten und Oberflächen,
die mit der Probe Kontakt haben können, sind vorzugsweise RNase-frei.
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Eine
Teilmenge der Komponenten kann vorher getrennt oder in Kombination
hergestellt werden und mit den übrigen
Komponenten zu einem Zeitpunkt vor Verwendung oder zu dem Zeitpunkt
der Verwendung kombiniert werden, um die Arbeitsformulierung zu
erhalten.
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Das
allgemeine Protokoll zum Isolieren von RNA nach der vorliegenden
Erfindung ist für
eine Vielzahl von RNA-enthaltenden Materialien geeignet, z.B. Pflanzenzellen
oder Pflan zengeweben, bspw. Zellen oder Geweben, die aus Stämmen, Blättern, Wurzeln,
Samen und Blüten
der Pflanzen erhalten werden. Ein Pflanzengewebe wird zuerst zu
einem groben oder feinen Pulver gemahlen. Wenn das Pflanzenmaterial
eine Zellkultur ist, werden die Zellen z.B. durch Rütteln mit
dem Extraktionsmedium während
etwa 5 Min. gemischt. Wenn das Pflanzenmaterial ein Gewebematerial
ist, wird das Pulver mit dem Extraktionsmedium während etwa 20 Min. gemischt.
Das Pflanzenmaterial wird vorzugsweise mit dem Reagenz gemischt,
bis das gemahlene Gewebe gründlich
suspendiert ist.
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Feineres
Material erfordert eine geringere Mischzeit als groberes Material.
Kürzeres
Mischen ergibt niedrigere Ausbeuten. Ausgedehntes Mischen ergibt
eine höhere
Ausbeute, aber RNA mit niedrigere Qualität. Die Mischzeit kann abhängig vom
Pflanzenmaterial und von der Menge und Qualität der gewünschten RNA eingestellt werden.
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Die
Extraktpräparation
wird dann zentrifugiert, um Zellbruchstücke zu entfernen. Ferner kann
ein Filtrations- oder Siebschritt durchgeführt werden. Konzentriertes
NaCl wird dann zur Präparation
dazugegeben, bspw. etwa 0,25 Teile einer 5 M NaCl. Ein organisches
Extraktionslösungsmittel,
wie CHCl3, wird zum Überstand zugegeben und damit
gemischt. Die wässrige
und die organische Phasen werden durch Zentrifugation getrennt.
Die wässrige
Phase wird einer Alkoholpräzipitation,
z.B. mit Ethanol, unterzogen, wodurch isolierte RNA erhalten wird.
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Zwei
Formulierungen werden in den nachfolgend beschriebenen Beispielen
als bevorzugte Formulierungen verwendet. Andere Formulierungen sind
im Allgemeinen oder für
spezielle Pflanzengewebe geeignet. Bevorzugte Formulierungen sind
die 40% 2-Mercaptoethanol-Formulierung
und die 20% 2-Mercaptoethanol-Formulierung. Diese bevorzugten Formulierungen
sind nachfolgend aufgeführt:
40%
2-Mercaptoethanol-Formulierung | 20%
2-Mercaptoethanol-Formulierung |
1 %
Igepal | 1
% Igepal |
100
mM EDTA | 100mM
EDTA |
0,2%SDS | 0,02%SDS |
40%
2-Mercaptoethanol | 20%
2-Mercaptoethanol |
0,5%
Natriumazid | 0,5%
Natriumazid |
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Die
40% 2-Mercaptoethanol-Formulierung ist für Pflanzen mit hohen Konzentrationen
von Polyphenolen bevorzugt; und die 20% 2-Mercaptoethanol-Formulierung
ist für
allgemeinere Anwendungen bevorzugt.
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Die
RNA-Extraktionsreagenzien der vorliegenden Erfindung extrahieren
vorzugsweise cytoplasmatische RNA. Die Kernmembran bleibt erhalten,
wodurch DNA und andere Kernkomponenten in der Zelle zurückbehalten
werden. Die Zellmembran wird permeabilisiert, sie behält aber
einen gewissen Grad an Unversehrtheit, wodurch viele cytoplasmische
Komponenten, wie abbauende Enzyme, in der Zelle zurückbehalten
werden.
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Alle
Patente, Patentanmeldungen und Veröffentlichungen, die hier zitiert
sind, werden in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme aufgenommen.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Protokoll zum Isolieren
von RNA im kleinen Maßstab
mit Chloroform-Extraktion
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Frisches
Pflanzengewebe, z.B. ein Pflanzenblatt oder eine Pflanzenwurzel,
wurde in flüssigem
Stickstoff zu einem Pulver gemahlen. Getrockneter Samen wurde bei
Raumtemperatur gemahlen. Alle gemahlenen Pflanzenmaterialien wurden
bei –70°C gelagert.
Zu 0,1 g gemahlenem Gewebe wurden 0,5 ml des vorliegenden RNA-Isolationsreagenz
(z.B. 20% 2-Mercaptoethanol-Formulierung)
zugegeben. Die Probe wurde gemischt, bis das gemahlene Gewebe gründlich re-suspendiert
war, und dann während
5 Min. bei Raumtemperatur stehen gelassen.
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Die
Probe wurde währen
2 Minuten bei 12000 × g
in einer Mikrozentrifuge zentrifugiert. Der Überstand wurde in ein RNase-freies
Röhrchen übertragen.
Ein Aliquot von 0,1 ml einer 5M NaCl wurde zum Überstand zugegeben, und die
Probe wurde gemischt. Ein Aliquot von 0,3 ml Chloroform wurde zugegeben
und gemischt. Die Probe wurde bei 4°C während 10 Min. bei 12000 × g zentrifugiert,
um die Phasen zu trennen. Die wässrige Phase
wurde in ein RNase-freies Röhrchen
transferiert, und ein gleiches Volumen Isopropyl-Alkohol wurde zugegeben.
Die Probe wurde gemischt und bei Raumtemperatur während 10
Min. stehen gelassen. Die Probe wurde bei ca. 4°C während 10 Min. bei 12000 × g zentrifugiert.
Der Überstand
wurde dekantiert. Das Pellet wurde mit 75% Ethanol gewaschen und
in Wasser aufgelöst.
Falls eine Trübung
beobachtet wurde, wurde die Probe bei 12000 × g während 1 Min. zentrifugiert
und der Überstand
wurde in ein frisches Röhrchen
transferiert.
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BEISPIEL 2
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Protokoll
im kleinen Maßstab
mit RNA-Kartuschen-Reinigung
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Frisches
Gewebe, z.B. ein Pflanzenblatt oder eine Pflanzenwurzel, wurde in
flüssigem
Stickstoff zu einem Pulver gemahlen. Gerockneter Samen wurde bei
Raumtemperatur gemahlen. Das gesamte gemahlene Pflanzenmaterial
wurde bei –70° C gelagert.
Zu 0,1 g gemahlenem Gewebe wurden 0,5 ml des vorliegendem RNA-Isolationsreagenz
(z.B. 20% 2-Mercaptoethanol-Formulierung)
zugegeben. Die Probe wurde gemischt, bis das gemahlene Gewebe gründlich re-suspendiert
war, und dann während
5 Min. bei Raumtemperatur stehen gelassen.
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Die
Probe wurde auf ein Concert-Homogenisiergerät („Concert Homogenizer") gegossen und während 2
Min. bei 12000 × g
in einer Mikrozentrifuge zentrifugiert, wodurch der RNA-Extrakt
geklärt
wurde. Zum Durchlauf wurde ein gleiches Volumen Guanidin-Isothiocynanat und
Ethanol gegeben und durch die Concert-RNA-Kartusche („concert
RNA cartridge")
verarbeitet, gewaschen und die RNA wurde mit Wasser entsprechend
den Anweisungen des Herstellers eluiert.
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BEISPIEL 3
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Protokoll
für die
Isolierung von RNA aus Pflanzen im großen Maßstab
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Frisches
Gewebe wurde in flüssigem
Stickstoff zu einem Pulver gemahlen. Getrockneter Samen wurde bei
Raumtemperatur gemahlen. Das gesamte gemahlene Pflanzenmaterial
wurde bei –70° C gelagert.
Zu 1 g des gemahlenen Gewebes wurden 5ml des vorliegenden RNA-Isolationsreagenz
(z.B. 20% 2-Mercaptoethanol-Formulierung) gegeben, gemischt bis die
Probe gründlich
re-suspendiert war und während
5 Min. bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Probe wurde bei 4° C während 5
Min. bei 2600 × g
in einer Tischzentrifuge zentrifugiert. Der Überstand wurde in ein RNase-freies
Röhrchen übertragen,
wobei man die Lösung durch
ein 100 μm
Nylonsieb passieren ließ.
Ein Aliquot von 1 ml 5M NaCl und 3 ml Chloroform wurde zum Überstand
gegeben und gemischt. Die Probe wurde bei 4°C während 30 Min. bei 2600 × g zentrifugiert,
um die Phasen zu trennen. Die wässrige
Phase wurde in ein RNase-freises Röhrchen übertragen, und ein gleiches Volumen
Isopropylalkohol wurde zugegeben. Die Probe wurde gemischt und bei
Raumtemperatur während
10 Min. stehen gelassen. Die Probe wurde bei 4°C während 30 Min. bei 2600 × g zentrifugiert.
Der Überstand wurde
dekantiert. Das Pellet wurde mit 75% Ethanol gewaschen und in Wasser
gelöst.
Falls eine Trübung
beobachtet wurde, wurde die Lösung
bei 12000 × g
während
1 Min. zentrifugiert. Der Überstand
wurde in ein frisches Röhrchen übertragen
und bei –70°C gelagert.
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Ergenisse
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Das
vorliegende RNA-Isolationsreagenz isoliert RNA in hoher Qualität aus einer
Vielzahl von RNA-enthaltenden Materialien, insbesondere aus Pflanzenproben
einschließlich
solcher, die mit Polyphenolen und Stärke (siehe Tabellen 1-13 und 1)
angereichert sind. Bei Verwendung der zwei führenden kommerziellen RNA-Isolationsreagenzien
(RNeasy und TRIzol) aus Proben, die reich an Polyphenolen und/oder
Stärke
sind, ist das A260/280-Verhältnis
für die
isolierte RNA niedrig, was die schlechte Qualität der RNA zeigt. Gel-Analyse zeigt, dass
die unter Verwendung des vorliegenden RNA-Isolationsreagenz isolierte
RNA intakt ist, unabhängig
davon, ob die RNA aus Pflanzen isoliert wurde, die mit Polyphenolen
angereichert sind oder nicht (1).
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Die
in Tabellen 1-12 und 1 dargestellten Ergebnisse zeigen,
dass das vorliegende RNA-Isolationsreagenz
der vorliegenden Erfindung RNA in hoher Qualität aus einer Vielzahl von Pflanzenproben,
einschließlich
solcher, die an Polyphenolen oder Stärke angereichert sind, isoliert.
Das A260/280-Verhältnis ist vergleichsweise niedrig
für RNA,
die unter Verwendung der zwei führenden
kommerziellen RNA-Isolationsreagenzien (RNeasy und TRIzol) aus Proben
isoliert wurde, die an Polyphenolen oder Stärke reich waren, was die schlechte
Qualität
der RNA zeigt. Die Gel-Analyse zeigt, dass die RNA, die unter Verwendung
des vorliegen den RNA-Isolationsreagenz der vorliegenden Erfindung
isoliert wurde, intakt ist, selbst wenn die RNA aus an Polyphenolen
angereicherten Pflanzen isoliert wurde (1). RNA,
die unter Verwendung des vorliegenden RNA-Isolationsreagenzes isoliert
wurde, wurde erfolgreich als Templat für RT-PCR und für die Herstellung
von cDNA-Bibliotheken eingesetzt.
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Die
in Tabelle 1 zusammengefassten Ergebnisse zeigen, dass Weymouthskiefer
vom Frühlingstrieb DTT
erfordert, ein Reduktionsmittel, um RNA zu erhalten, die ausreichend
unabgebaut ist, um seine 28S-Ribosomen-RNA-Bande beizubehalten,
was durch Gel-Analyse bestimmt wurde (vgl. 1 für ein Beispiel
der RNA, die gemäß der vorliegenden
Erfindung, isoliert durch Gel-Elektrophorese, erhalten wurde). Wie
in Tabelle 2 gezeigt ist, wird beim Erhöhen der Konzentration des Reduktionsmittels
auf 4% 2-Mercaptoethanol die höchste
Qualität
und höchste
RNA-Ausbeute erhalten. Tabelle 3 zeigt, dass eine Konzentration
von 4% 2-Mercaptoethanol nicht ausreichend ist, um die Unversehrtheit
der RNA bei den problematischeren Koniferen, wie Wacholder und Zeder,
die 40% 2-Mercaptoethanol erfordern, aufrechtzuerhalten. Ein Erhöhen der
Konzentration von 2-Mercaptoethanol für die beiden Kiefern vermindert
signifikant die RNA-Ausbeuten. Wenn variierende 2-Mercaptoethanol-Konzentrationen
bei Tomatenblättern
getestet wurden, die reich an Polyphenolen sind, zeigt Tabelle 5,
dass das Isolieren von intakter RNA vorzugsweise mit einer Konzentration
von 20% bis 40% des Reduktionsmittels erreicht wurde.
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Pflanzen
mit normalen Konzentrationen an Polyphenolen oder Stärke ergeben
niedrigere RNA-Ausbeuten mit 40% 2-Mercaptoethanol, wenn es mit
niedrigeren Mengen, z.B. 20%, 2-Mercaptoethanol verglichen wird.
Puffmaissamen ergeben eine unbedeutende Menge RNA mit 40% 2-Mercaptoethanol.
Ein Verringerung der 2-Mercaptoethanol-Konzentration auf 20% sowie
ein Verringerung der SDS-Konzentration auf 0,02% ergibt eine Formulierung,
die zum Isolieren von RNA in hoher Qualität aus Samen (hoher Stärkegehalt),
Tomaten, Weymouthskiefer und Blaufichte (hoher Polyphenol-Gehalt)
und Arabidopsis, Sojabohne, Reis und Mais, die normale Konzentrationen
an Stärke
und Polyphnolen haben, nützlich
ist.
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RNA,
die unter Verwendung des vorliegenden RNA-Isolationsreagenz isoliert
wurde, wurde bei der RT-PCR und nach Poly(A+)-Selektion für die Herstellung
von cDNA-Bibliotheken (Daten nicht gezeigt) verwendet.
- a
40% 2-Mercaptoethanol/100 mM EDTA/1% Igepal/0.2% SDS
- b 20% 2-Mercaptoethanol/100 mM EDTA/1% Igepal/0.2% SDS
- *
Stellt Überdosen
dar, wenig oder keine RNA liegt bei Gel – Analyse vor.
- *
20% 2-Mercaptoethanol, 1% Igepal, 0.02% SDS, 100 mM EDTA, 0.5% Natriumazid-Formulierung
- ** Salz vor der Chloroformzugabe zu dem ungetrübten RNA-Extrakt
zugegeben
- *
20% 2-Mercaptoethanol, 1% Igepal, 0.02% SDS 100 mM EDTA, 0.5% Natriumazid-Formulierung
- *
20% 2-Mercaptoethanol, 1% Igepal, 0.02% SDS, 100 mM EDTA, 0.5% Natriumazid-Formulierung
- * 20% 2-Mercaptoethanol, 1% Igepal, 0.02% SDS, 100 mM EDTA,
0.5% Natriumazid-Formulierung