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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf das Bewegen und Dehnen
von menschlichem und tierischem plastischem Gewebe und im besonderen
auf ein System zum Bewegen und Dehnen von plastischem Gewebe unter
Verwendung dynamischer Kraft.
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Hintergrund
der Erfindung
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Elastisches
Gewebe kehrt in einen minimal elastischen, oder schlaffen, Zustand
zurück,
wenn es nicht mehr angespannt wird. In diesem schlaffen Zustand
besitzen Gewebezellen eine kugelförmige Form, Zellwände sind
dick und stark, und die Oberflächenspannungen
von Zellen sind minimiert und ausgeglichen. Eine Zelle in diesem
minimal elastischen Zustand wird sich nicht aus ihrer Schlaffheit
lösen und
verhält
sich ähnlich
einem nichtelastischen Material. Die Kraft, die erforderlich ist,
um eine Zelle in diesem Zustand zu strecken, kommt oft einer Kraft nahe,
die interzelluläre
Bindungen zerreißt
oder zertrennt und örtlich
begrenzte Fehler oder Risse verursacht. Weiches Gewebe in diesem
minimal elastischen Zustand bietet minimale Oberflächenabdeckung
und weist den höchsten
Dehnungswiderstand auf. Es wird angenommen, dass eine sanfte, aber konstante
Kraft unterhalb der Zerreißschwelle,
die auf das Gewebe in Kombination mit adäquater Flüssigkeitszufuhr ausgeübt wird,
die Haut mit der Zeit in ihren ursprünglichen elastischen Zustand
zurückversetzt.
Zusätzlich
kann diese Kraft eingesetzt werden, um Gewebe über den Punkt des Equilibriums
(normaler elastischer Bereich) auf den maximalen elastischen Bereich
zu dehnen und die dünnstmögliche Struktur
zu schaffen, welche den maximalen Oberflächenbereich abdeckt. Wenn interzelluläre Druckeinwirkungen
in dem Gewebe den Punkt nicht überschreiten,
an welchem interzelluläre
Bindungen beeinträchtigt
werden, bleibt das Gewebe in dem maximal elastischen Zustand, wenn
es wieder gesund ist, und normale biologische Abläufe bilden
zusätzliche Zellen,
um die gewöhnliche
Dicke und Spannung der Haut wiederherzustellen, was nachfolgend
als biologischer Creep beschrieben wird.
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Plastische
Gewebe, wie z.B. Haut und Muskel, besitzen gewisse viskose und elastische
rheologische Eigenschaften und sind somit viskoelastisch. Bestimmte
plastische Gewebe sind in der Lage, ihren Oberflächenbereich mit der Zeit zu
vergrößern, was als „Creep" beschrieben wird.
Unter mechanischem Creep wird die Streckung von Haut mit einer konstanten
Belastung über
einen Zeitraum hinweg verstanden, wohingegen sich biologischer Creep
auf die Erzeugung von neuem Gewebe bedingt durch eine chronische Dehnungskraft
bezieht. Eine konstante und nicht nachlassende Kraft, die auf ein
Körpergewebe,
wie Haut oder Muskel, ausgeübt
wird, kann sowohl in einer mechanischen als auch in einem biologischen
Creep resultieren. Mechanischer Creep stellt die Spannung wieder
her, die ursprünglich
vorhanden war, dann aber in der Haut über dem Schnitt oder der Wunde
dadurch verloren ging, dass die Haut oder weiche Gewebezellen erneut
mit Spannung versehen wurden, wodurch die Hautabdeckung vergrößert wurde.
Biologischer Creep vollzieht sich langsamer und beinhaltet die Schaffung
neuen Gewebes. Die Ausdehnung von Gewebe bildet seit langem ein
Teil der plastischen Chirurgie und wird herkömmlich mit ballonartigen Gewebeexpandern
durchgeführt,
die unter der Haut eingebettet, von außen aufgeblasen und mit der
Zeit vergrößert werden,
um ausgeweitete Hauttaschen für
Verfahren wie die Brustwiederherstellung nach radikalen Masektomien,
zu erzeugen und gesundes Gewebe vor plastischer Chirurgie zwecks
Schaffung von Lappen zur Schließung
von weichem Gewebe zu dehnen.
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Die
Wundversorgung, einschließlich
der Behandlung und Pflege von großflächigen Hautdefekten und Schnittwunden
mit stark zurückgezogener Haut,
stellt in der heutigen Medizin ein Gebiet von zunehmender Wichtigkeit
dar. Es gibt viele Arten von Wunden und Leiden, welche Behandlung
erfordern; dazu gehören
unter anderem: diabetische und andere chronische Ulcera; Ulcera
cruris; Druckstellen oder Druckgeschwüre; Verbrennungen; posttraumatische Läsionen,
z.B. nach Exartikulation, nach Wundausschneidung, Hautgangrän, nach
Kolektomie, Quetschungen mit ischämischer Nekrose; Kollagenkrankheit,
einschließlich
rheumatoider Arthritis; Vaskulitis (Läsionen und Ulcera verursacht
durch arterielle Insuffizienz); Amputation; Fasziotomie; Abdominalchirurgie;
nach Sternotomie; nekrotisierende Fasciitis; Trauma; Wunden mit
exponierten Platten oder Knochen; Narbenkorrektur; Hautläsionen;
Adipositaschirurgie; stumpfes Bauchtrauma mit Perforationen; Pankreatitis;
neuropathische Ulcera; Kompartmentsyndrom und weitere subakute oder
chronische Wunden. Bei diesen Defekten stellen Behandlung und Pflege
bedingt durch die Schwierigkeiten mit der Schließung offener Wunden eine Herausforderung dar.
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Das
Kompartmentsyndrom stellt ein Leiden dar, bei welchem erhöhter Druck
in einem begrenzten Raum die Blutzirkulation und das Überleben
der Gewebe innerhalb dieses Raumes beeinträchtigt. Eine Erhöhung des
interstitiellen Drucks in einem geschlossenen faszialen Kompartment
führt zur
Beeinträchtigung
der mikrovaskulären
Struktur innerhalb des Kompartments und vaskulärer Insuffizienz, und der Blutfluss
verringert sich.
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Eingekapselter
Innendruck bildet sich, wenn eine Schwellung die elastomerische
Fähigkeit
der Haut überstrapaziert.
Dieses Leiden wird im allgemeinen durch kapillare Perfusion im Anschluss
an Trauma, Entzündung,
Verbrennungen oder intensive Muskelbeanspruchung, u.a. verursacht.
Während Dauer
und Stärke
des interstitiellen Drucks zunehmen, entwickelt sich schließlich eine
Nekrose bei weichen Geweben. Falls diese nicht behandelt wird, können daraus
bleibende Schäden
an Muskeln, Nerven und vaskulären
Strukturen entstehen, und schließlich zu einem nicht unerheblichen
Verlust von Funktion, Gliedmaßen
und sogar des Lebens führen. Diese
Arten dauerhafter Verletzungen zogen vor der Entwicklung aggressiver
Behandlungsmethoden Amputationen nach sich.
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Die
Behandlungsziele bei einem Kompartmentsyndrom umfassen das Minimieren
von Funktionsdefiziten durch umgehende Wiederherstellung des lokalen
Blutflusses. Dies kann durch operative Dekompression erreicht werden,
welche in einer Druckentlastung durch eine sinnvolle Fasziotomie
besteht, bei welcher jede möglicherweise
einengende Hülle,
einschließlich
der Haut, über
die gesamte Länge
des Kompartments hinweg geöffnet
wird. Diese sinnvolle Fasziotomie schafft Raum für die Ausdehnung von Gewebe,
was zu einer sofortigen Druckentlastung führt, die normale vaskuläre Funktion
wiederherstellt und den Gewebetod minimiert, welcher sich aus der
eingeschränkten
Zirkulation ergeben würde. Nach
der operativen Dekompression wird die Haut offen gelassen, um zu
verhindern, dass sie während der
antizipierten Periode der post ischämischen Anschwellung zu einer
einengenden Hülle
wird. Dieser große,
offene Einschnitt gestattet den angeschwollenen Geweben, sich über die
normale Begrenzung der Haut hinaus auszudehnen und wieder normale Druckverhältnisse
herzustellen. Mit der Zeit wird Fluid wieder absorbiert und die
Gewebe kehren zu der Größe zurück, die
sie vor dem Trauma hatten. In vielen Fällen kann drei bis fünf Tage
nach der operativen Dekompression der Versuch unternommen werden, die
Haut direkt durch Vernähen
oder durch einen genetzten Haut-Graft zu schließen. Jedoch verursachen die
elastomerischen Eigenschaften der Haut mit der Zeit eine Wundrandretraktion
und machen die Wundschließung
schwierig oder unmöglich.
Im Hinblick auf die Schließung
anderer Wunden und Hautdefekte bestehen ähnliche Zielsetzungen wie für die Schließung einer
Fasziotomie.
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Zwei
gebräuchliche
Methoden zur Schließung
von Wunden und Hautdefekten sind das Einsetzen eines Mesh-Grafts
und die graduelle Schließung. Das
Einsetzen eines Mesh-Grafts
beinhaltet das Entfernen einer partiellen Hautschicht von einer
Entnahmestelle, für
gewöhnlich
einem Unter- oder ein Oberschenkel, und das Belassen der Dermis
an der Entnahmestelle zur Re-Epithelisierung. Auf diese Weise kann
ein entwicklungsfähiger Lappen
zur Ausbesserung der Haut übertragen
oder transplantiert werden, um einen Wundbereich abzudecken. Häufig ist
der Graft genetzt (wozu die Haut mit versetzten längsverlaufenden
ineinandergreifenden Schnitten in eine Reihe von Streifen zerteilt
wird), was den Graft sowohl in die Lage versetzt, sich zur Abdeckung
eines zwei- bis dreimal größeren Bereichs
zu dehnen, als auch während
des Heilungsprozesses eine Wunddrainage zu bieten. Durch die normale
biologische Funktion der Haut heilen die Löcher, nachdem der Graft angenommen
wurde. Ein Mesh-Graft dieser Art erfordert einen kleineren Entnahmebereich
als ein herkömmlicher
nicht genetzter Graft oder ein Vollhauttransplantat. Diese Verfahren
bieten jedoch keine optimale Kosmese oder Qualität bei der Abdeckung mit Haut.
Zu weiteren Nachteilen dieser Verfahren gehören Schmerzen an der Entnahmestelle, die
Erzeugung einer weiteren unansehnlichen Wunde und Komplikationen
in Verbindung mit einer unvollständigen „Einwachsen" des Grafts. Darüber hinaus
macht das Einsetzen von Haut-Grafts häufig eine Immobilisierung des
Körperglieds
notwendig, was die Wahrscheinlichkeit von Kontrakturen erhöht. Die
zusätzliche
Operation und die Verlängerung
des Krankenhausaufenthalts stellen eine zusätzliche wirtschaftliche Belastung
dar.
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Die
graduelle, oder progressive, Schließung stellt ein zweites Verfahren
zur Wundschließung
dar. Diese Technik kann beinhalten, dass Vessel Loops an den Wundrand
genäht
und mit langen Fäden
zusammengezogen werden, ähnlich
wie ein Schuh geschnürt
wird. Zusätzlich
können
die Wundränder
progressiv mittels Faden oder sterilem Papierband angenähert werden.
Diese graduelle, oder progressive, Technik weist zahlreiche Vorteile
auf: eine Stelle zur Entnahme eines Grafts ist nicht erforderlich,
das Körperglied
muss nicht immobilisiert werden, und das kosmetische Ergebnis ist
besser; eine dauerhaftere Hautabdeckung, ein besserer Schutz durch
Vollhautdicke und die Beibehaltung eines normalen Hautgefühls können allesamt
erzielt werden.
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Bestehende
Vorrichtungen zur Durchführung einer
graduellen Schließung
besitzen etliche Nachteile. Gängige
Verfahren und Vorrichtungen ziehen die Wundränder unter Verwendung mechanischer Vorrichtungen
zusammen, die z.B. durch Schrauben betätigt werden, welche in periodischen
Abständen immer
wieder nachgestellt werden müssen,
da eine verhältnismäßig geringe
Hautbewegung im wesentlichen viel Schließkraft aufbraucht. Allgemein
verwendete bestehende Techniken zur Schließung beinhalten den Gebrauch
verhältnismäßig unelastischer
Materialien, wie Nahtmaterial oder Fixierpflaster. Diese können bei
exzessiver Spannung in die Haut schneiden, oder bedingt durch die
punktuelle Belastung des Gewebes eine Nekrose verursachen. Zu den
gängigen
Lösungen
zählen Wundpolster,
Brücken,
der Einsatz von Klammern als Anker an dem Wundrand und die Verwendung
von Ligaturendraht, um die Belastung entlang den Wundbereichen zu
verteilen. Diese Herangehensweisen beruhen alle auf statischem Band-
oder Fadenmaterial, welches zwecks effektiver Wirkung immer wieder
nachgezogen werden muss, und selbst mit dieser konstanten Regulierung erweist
sich die Aufrechterhaltung einer annähernd konstanten Spannung mit
der Zeit schwierig, wenn nicht unmöglich. Allgemein verwendete
herkömmliche
Verfahren zur graduellen Schließung
beruhen auf statischer Kraft durch feststehende Mittel zur Distanzverringerung
und bieten keine kontinuierliche oder dynamische Spannung.
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Viele
gängige
Verfahren zur Verkleinerung offener Wunden verwenden statische oder
nicht nachgebende Vorrichtungen wie Nahtmaterialien oder feste Approximatoren,
welche die Entfernung zwischen den Wundrändern verringern und zur Kompensierung
für ihre
fehlende Beweglichkeit auf die natürliche Elastizität der Haut
bauen. Ein Problem bei diesen Vorrichtungen besteht darin, dass
an jenem Punkt, an dem sie am wirksamsten sind, nämlich wenn
sich die Haut am Punkt ihrer maximalen Dehnung befindet, eine zusätzliche
Spannung der Haut, welche durch Bewegungen wie Atmen oder Gehen erzeugt
wird, Beanspruchungspunkte schafft, an denen die mechanischen Befestigungsmittel
auf die Wundränder
stoßen
und Einrisse und Wundrandnekrose verursachen. Aufgrund dessen dürfen sich
Patienten im Verlauf der Behandlung im allgemeinen nicht bewegen.
Bei bestehenden Verfahren zur Behandlung von Tieren muss das kosmetische
Ergebnis nicht sonderlich berücksichtigt
werden, da die Wundstelle des Patienten nach der Heilung typischerweise
mit Pelz bedeckt ist; nichtsdestoweniger stellt die Kosmese ein
entscheidendes Kriterium für die
Bewertung einer erfolgreichen Anwendung des Verfahrens beim Menschen
dar.
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Eine
bestehende Vorrichtung zur Herbeiführung einer Wundschließung verwendet
eine konstante, niedrige Spannkraft, um die Wundränder zusammenzuziehen.
Diese Vorrichtung, das ProxidermTM-System,
umfasst ein Paar Haken, die von einem Paar Gleiter getragen werden,
die sich einem Pfad entlang bewegen, indem sie von einem Paar Federn
gezogen werden. Diese Federvorrichtung ist von einem Kunststoffgehäuse umschlossen
und in vier Modellen mit unterschiedlicher Krümmung erhältlich. Die scharfen Haken,
welche in diesem System eingesetzt werden, können die Haut verletzen. Bei
der eingesetzten konstanten Kraft handelt es sich um eine vorgegebene
Kraft, die nicht variabel ist.
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Weitere
Vorrichtungen zur Wundschließung sind
in den auf Pavletic ausgestellten US Patenten Nr. 5,234,462 und
5,649,960 beschrieben, welche zur Annäherung von Wundrändern die
Verwendung von elastomerischem Material offenbaren, einschließlich Gummibändern und
anderen Arten von kompressiven und nicht kompressiven Materialien. Ein
von Pavletic offenbarter Kit erfordert das Verbinden mit der Haut
mittels eines Klebemittels und weiterhin eine periodische Regulierung,
um die Riemen enger zu ziehen. Eine Ausführungsform verwendet Haken
und elastische Loops, welche durch kleinere elastische Loops ersetzt
werden müssen,
um die Spannung aufrechtzuerhalten. Um ein Mittel zum Zusammenziehen
zu bieten, verwendet eine weitere Ausführungsform gemäß Pavletic
einen Motor als Kraftquelle. Die Pavletic Patente offenbaren kein System,
das die Notwendigkeit einer wiederholten Spannungsregulierung beseitigt
oder das selbstregulierend und selbstanpassend ist.
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Eine
weitere Vorrichtung zur Wundschließung ist in WO96/10954 offenbart,
wo Verankerungsteile sukzessiv nebeneinander und transversal von einer
Wunde festgehalten und in einer dreidimensional flexiblen Weise
miteinander verbunden werden, um den Rändern einer offenen Wunde zu
folgen. Jede Verankerung hat eine adhäsive Unterseite und zusätzlich einen
Teil zum Aufnehmen und Festhalten eines Fadens, wodurch ein Faden
geschnürt
werden kann, um eine Wunde zu schließen.
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In
US5,665,108 ist ein Verbandstreifen
offenbart, der zur Sicherung eines Verbands an der Haut eines Patienten
dient und ein Hydrokolloid mit einer Auflage umfasst, welche einen
Verband bedeckt und eine Mehrzahl von elastischen Kunststoffhaken
trägt, die
mit einer Schnur oder elastischen Bändern verschnürt werden
können.
Eine derartige Vorrichtung wurde entworfen, um Beanspruchungen an
den Wundrändern
und Hautreizungen durch Klebemittel, die an der Haut ziehen, vorzubeugen.
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Eine
derzeit verwendete Vorrichtung ist das Sure-Closure Device, welches
zwei chirurgische Nadeln, zwei U-förmige Armen aus Lexan-Polykarbonat mit
Haken auf der unteren Oberfläche,
eine gewundene Spannleiste und ein Polykarbonat Lineal umfasst.
Die Nadeln werden entlang dem Wundrand eingefädelt, und jeder Arm wird über einer
Nadel positioniert, wobei die Haken die Haut durchbohren und die
Nadeln fassen. Die Spannleiste wird dann arretiert, und die Spannung
kann dann unter Verwendung der Schraube reguliert werden.
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Die
bestehenden Verfahren zum graduellen Wundverschluss sind nicht in
der Lage, eine effektive graduelle Schließung zu bieten, welche die
ursprünglichen
Spannungen der Haut wiederherstellen, die im Wundbereich abhanden
gekommenen sind. Beispielsweise kann das Proxiderm-System ausschließlich eine
Spannung von 460 Gramm zur Verfügung stellen.
In vielen Fällen,
z.B. bei Senioren oder bei Beeinträchtigungen der Haut, ist diese Kraft
zu hoch und führt
so zu örtlich
begrenzten Fehlern, Rissen und Nekrose. Viele gängige Vorrichtungen sind lästig, schränken die
Bewegungsfähigkeit
des Patienten ein, müssen
für das
Verbinden und die Reinigung der Wunde vollständig entfernt werden und sind
aufgrund größenbedingter
Einschränkungen
in einer verhältnismäßig begrenzten
Anzahl von Situationen anwendbar.
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Viele
Vorrichtungen müssen
außerdem
von einem Chirurgen wieder eingesetzt werden, nachdem sie zum Verbinden
der Wunde entfernt wurden. Schließlich sind gängige Vorrichtungen
nicht ohne weiteres für
einen radialen Wundverschluss einsetzbar, da sie lediglich in der
Lage sind, in eine einzige Richtung entlang eines Oberbalkens zu
ziehen, wodurch ihre Anwendung auf paralleles Ziehen entlang der
gleichen Achse beschränkt
ist.
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Es
besteht Bedarf für
ein System, das die Beeinflussung und Kontrolle von Gewebespannungen
an einem lebenden Menschen oder Tier gewährleistet unter Verwendung
sowohl von Dehnung als auch von Creep, um plastische Gewebe wiederherzustellen
und zu bewegen. Was benötigt
wird, sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bewegen und Dehnen
von plastischem Gewebe, das unkompliziert, einfach zu handhaben,
relativ kostengünstig, überaus vielseitig,
selbstanpassend und in der Lage ist, eine verhältnismäßig konstante Spannung über eine
gewisse Distanz und an vielen sich überschneidenden Winkeln bei
geometrisch komplexen Wunden auszuüben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Systeme
dieser Erfindung bewegen und dehnen jedwedes plastische Gewebe.
Nützlich
ist diese Erfindung beispielsweise sowohl bei der dynamischen Schließung von
großen
oder kleinen Wunden, Einschnitten oder Defekten der Haut, die mit
einer Vielzahl von Leiden einhergehen können, als auch bei der Dehnung
gesunder Haut als Vorbereitung auf einen Haut-Graft oder ein anderes
Behandlungsverfahren. Diese Erfindung beinhaltet die Verwendung
eines elastomerischen Antriebsmittels in Form von Stangen, Bändern, Loops,
Blechen, Netzen, Drähten
oder Röhren
oder anderen Strukturen, die dehnbar sind und eine relativ gleichmäßige Retraktionskraft über eine
verhältnismäßig beträchtliche Distanz
aufweisen, und die Verwendung von Ankern zum Anbringen des Elastomers
an dem plastischen Gewebe. Bei den einfachsten Anwendungen, wie z.B.
beim Verschluss von Fasziotomien, kann die Erfindung eingesetzt
werden, um zurückgezogene Haut
wieder in ihre ursprüngliche
Position zu bringen.
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Diese
Erfindung kann weiterhin verwendet werden, um Haut zwecks Abdeckung
eines Bereichs zu dehnen, an welchem etwas von der ursprünglichen
Haut verloren wurde, wie dies der Fall sein kann bei örtlich begrenzten
Verbrennungen, Geschwüren oder
Kontrakturen, oder um Haut vor einem Haut-Graft, dem Einsetzen eines
Lappens oder einem anderen Verfahren der plastischen Chirurgie zu dehnen.
Abhängig
von Alter, allgemeinem Gesundheitszustand, Zustand der Haut, Grad
der Hautfeuchtigkeit und anderen Faktoren lässt sich die Haut meist um
etwa 20 % dehnen. Bei idealen Bedingungen kann Haut sogar über Wochen
hinweg um 60 % gedehnt werden. Unter seltenen Umständen ist
selbst eine Dehnung um 100 % möglich.
Die viskoelastischen Eigenschaften der Haut werden erörtert in
Wilhelmi, u.a.: „Creep
v. Stretch: A Review of the Viscoelastic Properties of Skin", 215 Annals of Plastic
Surgery 41 (August 1998), worauf hierin Bezug genommen wird.
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Diese
Erfindung kann Fortschritte gegenüber gängigen Verfahren zum Bewegen
und Dehnen von plastischem Gewebe vorweisen durch die Einführung von
gradueller, aber unablässiger
Spannung, die regulierbar ist. Ein System gemäß dieser Erfindung ist nahezu
unbegrenzt variabel, was Dehnung oder Kraft zum Wundverschluss anbelangt,
und kann auch in nur eingeschränkt
zugänglichen
Bereichen eingesetzt werden, in welche andere Systeme zum Verschluss
der Haut nicht passen würden,
z.B. unterhalb der Brust, im Schulter-Hals-Bereich und in anderen derartigen Regionen;
weiterhin kann diese Erfindung entsprechend den Erfordernissen vergrößert oder verkleinert
werden, indem kleine Anker für
den Verschluss von Geschwüren
und große
Anker für
den Verschluss des Abdomens angewendet werden. Das elastomerische
Material kann bezüglich
seiner Stärke
und seines Querschnitts variieren, um entsprechend den Erfordernissen
einen fast grenzenlosen Spannungsbereich zu erzielen.
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Diese
Erfindung hat gegenüber
den bestehenden Systemen mehrere entscheidende Vorteile vorzuweisen.
Elastizität
und Dicke der menschlichen Haut variieren gewaltig in Abhängigkeit
von Alter und Gesundheit. Kranke Patienten, wie z.B. Krebspatienten,
zeigen häufig
Begleitkrankheiten wie dünne,
brüchige
und ischämische
Haut an zurückgezogenen Wundrändern, die
von Behandlungsverfahren wie einer Mastektomie herrühren, im
Zuge derer zurückgezogene
Schnittränder
durch Bestrahlung, welche die Haut erheblich angreift, weiter gereizt
werden. Entsprechend einer Ausführungsform
dieser Erfindung passen eine Vielfalt von Haut fixierenden Komponenten
die Bindungsstärke
der Haut an die zur Bewegung und Ausdehnung erforderliche Kraft
an, um Nekrose und Vernarbung zu minimieren. Zusätzlich können zahlreiche Elastomere
auf viele verschiedene Arten zur Erzeugung einer breiten Bandbreite
von bewegenden und dehnenden Kräften
verwendet werden, welche den entgegenwirkenden Zugkräften, die an
zahlreichen Stellen auf vielen Ebenen auftreten, ebenbürtig sind.
Im Gegensatz zu früheren
Vorrichtungen wie der ProxidermTM Vorrichtung
ist ein Oberbalken nicht erforderlich, und daher ist diese Erfindung
in der Lage, sowohl lineare Kraft als auch radiale Kraft auf zahlreiche
Punkte auszuüben.
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Gemäß einer
Ausführungsform
dieser Erfindung wird dynamische Kraft zum Bewegen und Dehnen von
plastischem Gewebe verwendet, indem ein höchst sicherer ziehender Druck
oder eine Zugkraft über
einem Wundbereich geboten und aufrechterhalten wird. Der Druck bleibt
unterhalb eines Druckbereichs, der örtlich begrenzte Fehler an
dem Wundrand verursachen würde.
Auf diese Weise wird eine kontrollierte konstante und unablässige Spannung erzeugt
und höchste
mechanische und biologische Nachgiebigkeit erzielt, um plastisches
Gewebe zu bewegen und zu dehnen, einschließlich zwecks des Verschlusses
von großen
Defekten mit zurückgezogener
Haut.
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Dynamische
Kraft wird eingesetzt, um Wundränder
mit der Zeit unter Anwendung kontrollierter und unablässiger Gegenzugkraft
zusammenzuziehen. In einer Ausführungsform
wird diese dynamische Kraft mit Elastomeren erzeugt, die über eine Wunde
geschnürt
werden und sich zwecks Verbandswechsel und dauernder Visualisierung
des Wundbetts während
der routinemäßigen Reinigung schnell
entfernen lassen. Wenn eine Regulierung der Spannung erforderlich
ist, lässt
sich diese rasch ausführen,
und die Elastomere können
ein mühelos
ablesbares Anzeigemittel aufweisen. So kann das Pflegepersonal Wundverbände erneuern
und umgehend die vom Chirurg angegebene Kraft wieder wirken lassen.
Die Verwendung dynamischer Kraft zum Bewegen und Dehnen von Gewebe
bietet den Vorteil einer unablässig
wirkenden Gegenzugkraft, während
sie gleichzeitig die Ausdehnung und Kontraktion der Wundstelle gestattet,
was die Bewegungsfähigkeit des
Patienten außerordentlich
steigert und dessen Atembewegungen entspricht. Darüber hinaus
wird ein erweiterter Zugkraftbereich jenseits der Elastizität der Haut
selbst zur Verfügung
gestellt. Beispielsweise lässt
sich im Verlauf der Behandlung durchschnittlich ein Fortschritt
beim Wundschluss im Bereich von 1.25 bis 1.75 cm pro Tag erzielen,
wodurch die Heilung erheblich schneller (ungefähr zweimal so schnell) vonstatten
geht wie bei Verwendung von statischen Verfahren mit Gegenzugkraft
nach Stand der Technik.
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Diese
Erfindung beschleunigt den Rückgang von
Schwellungen, indem sie für
einen kontrollierten radialen Druck sorgt, welcher die Migration
der Ödemflüssigkeit
durch die Zellwand fördert,
und dadurch eine schnellere Absorption durch das Lymphsystem ermöglicht.
Demnach beschleunigen Vorrichtungen gemäß dieser Erfindung den Rückgang von Schwellungen,
wenn sie bei einer Fasziotomie angewendet werden. Herkömmliche Verfahren
bei einer Fasziotomie sorgen zwar dafür, dass der Druck aus dem Kompartmentinnern
freigesetzt wird, aber nur in Form eines irreversiblen Vorgangs.
Systeme gemäß dieser
Erfindung bieten eine kontrollierte Druckfreisetzung, wenn sie zum
Zeitpunkt der Fasziotomie eingesetzt werden, und ermöglichen
eine kontrollierte Reabsorption von Druck innerhalb des geschwollenen
Gewebes auf einem Niveau unterhalb der Schwelle, welche die Zirkulation
kompromittiert. Die Retraktion der Haut wird kontrolliert, was das
Maß an Wiederannäherung verringert,
das erforderlich ist, um die Wunde zu schließen, nachdem die Schwellung
verringert und die Druckverhältnisse
im Kompartment normalisiert wurden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Perspektivansicht des Systems gemäß einer Ausführungsform
dieser Erfindung.
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2 ist
eine Perspektivansicht des in 1 abgebildeten
Systems während
des Vorgangs der Ankerbefestigung.
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3 ist
eine Perspektivansicht des Systems gemäß einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung.
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4 ist
eine vergrößerte Ansicht
eines Ankers des Systems aus 1–3.
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5 ist
eine Seitenansicht des in 4 dargestellten
Ankers.
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6 ist
eine Draufsicht von oben auf den in 4 dargestellten
Anker.
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7–9 veranschaulichen
einen Anker und ein Elastomer dieser Erfindung in sukzessiven Stadien
während
des Vorgangs der Elastomerbefestigung.
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10–13 sind
Perspektivansichten alternativer Ausführungsformen einer Ankers gemäß dieser
Erfindung.
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14 ist
eine Perspektivansicht eines nicht gedehnten Elastomers gemäß dieser
Erfindung.
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15 ist
eine Perspektivansicht des Elastomers aus 14, das
gemäß dieser
Erfindung an einem Anker befestigt ist und gedehnt wird.
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16 ist
eine Perspektivansicht eines Systems zum Wundverschluss gemäß einer
weiteren alternativen Ausführungsform
dieser Erfindung.
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17 ist
eine Perspektivansicht einer Befestigung von Ankern gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung.
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18 ist
ein Beispiel einer Tabelle für Spannungsanwendung,
die mit einer Ausführungsform
dieser Erfindung verwendet wird.
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Detaillierte
Beschreibung
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Systeme
gemäß dieser
Erfindung bieten eine ganze Reihe von Komponenten zum Bewegen und
Dehnen plastischer Gewebe. Spezifischer ausgedrückt, handelt es sich bei diesen
Komponenten um Anker und Komponenten zur Ausübung von Kraft, zu denen speziell
elastomerische Komponenten gehören,
die typischerweise zwei oder mehr Anker miteinander und untereinander
verbinden. Systeme gemäß dieser
Erfindung verwenden eine dynamische Gegenkraft, die gleich den oder
größer als
die elastomerischen Zugkräfte(n)
des plastischen Gewebes sind.
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Ein
System gemäß dieser
Erfindung enthält mindestens
eine Kraft ausübende
Komponente und mindestens einen Anker, wobei die Kraft ausübende Komponente
lösbar
an dem Anker gesichert wird und der Anker an dem Gewebe befestigt
wird und wobei das System regulierbare Spannung bietet; dadurch gekennzeichnet,
dass der Anker weiterhin eine Klampe mit zwei auseinanderlaufenden
Armen umfasst, die durch einen Schlitz getrennt sind, der so beschaffen
ist, dass er die Kraft ausübende
Komponente sichert.
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In
einer typischen Ausführungsform
sind mehrere Anker an dem Gewebe nächst den Rändern einer offenen Wunde befestigt.
Elastomerische Komponenten nehmen die Anker in Anspruch und bieten eine
Kraft, welche das Gewebe bewegt und dehnt. Zusätzlich zu den Ankern und Elastomeren
kann das System ein Gerät
zur Messung der Einführung
und chirurgische Klammern enthalten. Das System kann bei einem Patienten
entweder während
oder jederzeit nach einer Fasziotomie angewendet werden, oder auch
stets dann, wenn das Bewegen oder Dehnen von Gewebe erforderlich
oder erwünscht
ist.
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1–3 veranschaulichen
ein System zum Wundverschluss gemäß einer Ausführungsform dieser
Erfindung. Ein Widerhaken tragender Gewebeanker 20, welcher
in 4–6 detailliert
dargestellt ist, besitzt einen allgemein flachen Körper 22, der
an der Haut 24 anliegt, und einen Haken 26, um welchen
das in 1–3 gezeigte
Elastomer 28 gelegt werden kann. Der Haken 26 des
Widerhaken tragenden Ankers 20 ist durch eine vordere Öse 30 perforiert,
durch welche das Elastomer 28 wahlweise verlaufen kann.
Ohren 32 erstrecken sich von Hüften 33 in eine Öffnung 34 vor
Klemmklampe 36 und Schlitz 38. Die Ohren 32 bilden
einen Aufsetzpunkt für
Heftklammern, falls sich eine weitere Stabilisierung des vorderen
Ankerteils notwendig erweist.
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Das
Elastomer 28 kann von der Klemmklampe 36 festgehalten
werden, wie aus 7–9 hervorgeht.
Ein Rahmen 40 umgibt ein Fenster 42, durch welches
das Elastomer 28 wahlweise verlaufen kann. Das Elastomer 28 kann
entweder von der Öse 30 oder
von einer subkutanen Zuführung
durch die mittlere Öffnung 34 des
Ankers 20 mit der Klemmklampe 36 in Verbindung
treten. Die Klemmklampe 36 kann das Elastomer 28 aufnehmen,
wenn dieses gespannt ist, und das Elastomer 28 an seinem
Platz arretieren, wenn ein Ende des Elastomers 28 nicht angespannt
ist. Die Klemmklampe 36 kann das Elastomer 28 überdies
herauszurutschen lassen, wenn die ausgeübte Belastung eine sichere
Gebrauchsspannung um eine Spanne überschreitet, die von der Größe der Klampe,
der Elastomergröße und dem
Durometer für
elastomerisches Material bestimmt wird. Der Rahmen 40 ist
in der Lage, für
eine zweite störungssichere
Freigabe zu sorgen, indem seine Größe so festgelegt wird, dass
er sich durch Biegen verformt, wenn eine vorgegebene Kraft über die
Gebrauchsbelastungsgrenze der Klemmklampe 36 hinaus ausgeübt wird.
Die Verformung des Rahmens 40 veranlasst die Klemmklampe 36,
sich in Zugrichtung zu neigen und das Elastomer 28 freizugeben;
somit sorgt der Rahmen 40 für eine Freigabe bei einer sicheren
Gebrauchsbelastung und bietet einen beträchtlichen und sicheren Gebrauchsspielraum,
bevor es zu irgendeinem schwerwiegenden Fehler an den Widerhaken 44 kommt.
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Der
Widerhaken tragende Gewebeanker 20 schafft eine verhältnismäßig große Kontaktfläche mit der
Haut 24 und gestattet die Anwendung von höchsten Stufen
der Gegenzugkraft, während
er örtlich
begrenzte Gewebefehler minimiert. Der Widerhaken tragende Gewebeanker 20 kann
an der Haut 24 mit wenigstens einer Heftklammer 46 befestigt
werden oder durch Fäden 35,
die zumindest teilweise durch und auf einer oder beiden Seiten des
Schlitzes 38 und um eine oder beide Hüften 33 verlaufen,
oder durch einen chirurgischen Hautklebstoff oder ein anderes Klebemittel.
Heftklammern können
mittels eines chirurgischen Hefters angebracht werden, während der
Schlitz 38 Zugang zu der Heftklammer 46 bietet,
um die Entfernung der Heftklammer 46 zu erleichtern. Angrenzend
an den Schlitz 38 befindet sich eine Anschlussfläche 48,
welche die Bewegung der Heftklammer 46 an dem hinteren
Ende der Bewegungsstrecke 50 der Heftklammer stoppt, die
sich zwischen der Anschlussfläche 48 und
einer Markierung 52 erstreckt. Bei der Markierung 52 kann
es sich um eine durch die halbe Dicke gehende Ätzmarkierung handeln, welche
von dem Chirurgen sowohl zur Identifizierung eines Teils als auch
als visuelles Ziel benützt
wird, um die Position der hinteren Heftklammer festzulegen. Die
Markierung 52 kann auf chemischem Wege in den Körper 22 gefräst oder
auf eine andere geeignete Weise aufgebracht werden. Die Bewegungsstrecke 50 verschafft
der Heftklammer 46 ungehinderte Bewegung und berücksichtigt
die Mitwirkung der Haut und die differentiale Dehnung zwischen den
Widerhaken 44 und dem Ankerkörper 22, die bei direkt
unter dem Ankerkörper 22 liegender Haut
auftreten würde.
Die Anschlussfläche 48 begrenzt
die Rückwärtsbewegung
der Heftklammer 46. Das Sichern des Ankers in dieser Weise
mit einer Heftklammer wirkt der Hochklappkraft bei hoher Belastung
an durch Zugkraft stark beanspruchten Punkten entgegen. Die Bewegungsstrecke 50 erlaubt
dem Körper 22 des
Ankers 20, in eine Richtung zu gleiten, die annähernd senkrecht
zu der Wunde ist, hält
den Anker 20 jedoch fest gegen die Haut 24.
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Das
in 2 dargestellte Markiergerät 54 wird zur Markierung
der Haut 24 vor der Befestigung des Ankers 20 benützt. Wie 1 und 2 zeigen, wird
der Widerhaken tragende Gewebeanker 20 dadurch fest an
seiner Stelle gehalten, dass Zacken oder Widerhaken 44,
welche Beine 56 und Füße 58 haben,
in die Haut eingeführt
werden und die Hautschichten 24 durchdringen. Auf diese
Weise fungieren die Widerhaken 44 als Enterhaken, welche
die Haut 24 aufgrund ihrer Form und des Winkels greifen und
mit ihr unter Spannung verhakt bleiben. Die Füße 58 unterstützen diese
Enterhakenfunktion, indem sie verhindern, dass der Widerhaken tragende
Anker 20 aus der Haut springt, und dienen als ein Sicherheitsmerkmal,
das vermeidet, dass die Widerhaken 44 weiter in das Gewebe
getrieben werden, wenn auf den Anker 20 direkter Druck
ausgeübt
wird. Die Widerhaken 44 können dadurch aus der Haut 24 entfernt
werden, dass die vom Elastomer 28 ausgeübte Spannung gelöst wird
und die Widerhaken 44 in einem zu dem Greifwinkel entgegengesetzten
Winkel herausgezogen werden.
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Die
in den Zeichnungen dargestellten Widerhaken 44 dienen lediglich
der Veranschaulichung, und die Widerhaken können andere Querschnitt- und Längsformen
haben; auch ist denkbar, dass sie bei ihrer Befestigung gebogen
werden. Eine Variante der Widerhaken 44 könnte beispielsweise über breitere und
längere
Beine und Füße verfügen. Im
Querschnitt könnten
die Widerhaken 44 eher rund als quadratisch oder rechteckig
sein. In einer weiteren Ausführungsform
ist die Klammerfunktion in den Anker integriert, so dass der Anker
Zacken aufweist, die sich ähnlich
den Zacken an einer Heftklammer biegen und die Haut fassen. Auf
diese Weise hat der Anker zusätzlich
zu seiner eigenen auch die Funktion einer Heftklammer.
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Das
Markiergerät 54 ist
so gestaltet, dass es auf einen standardgemäßen Skalpellgriff passt, und verschafft
dem Chirurgen, der die Haut 24 zwecks Einführung der
Widerhaken 44 des Widerhaken tragenden Gewebeankers 20 punktiert,
visuelle Bezugspunkte. Das Markiergerät 54 wird entweder
mit chirurgischer Tinte oder in einer Art verwendet, die kleine
Druckstellen in der Haut hinterlasst, welche dem Chirurgen als Anhaltspunkte
zur Erzeugung von Paaren kleiner Punktionswunden mit einer Klinge 11 oder
einer/m anderen geeigneten Klinge/Instrument dienen. Dies gestattet,
die Widerhaken 44 des Widerhaken tragenden Gewebeankers 20 durch
die Schichten der Haut 24 einzuführen.
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In
einer Ausführungsform
dieser Erfindung bietet, wie 1–6 zeigen,
jedes Paar Hautanker eine kontrollierte dynamische Dehn- oder Verschlusskraft
zwischen etwa 0 und etwa 1000 gr. In einer abgewandelten Ausführungsform
sind die Komponenten dieser Erfindung kleiner ausgeführt und üben weniger
Kraft aus, wohingegen eine weitere Ausführungsform größer ausgeführte Komponenten aufweist,
welche dementsprechend größere Kraft ausüben. So
können
der Widerhaken tragende Anker 20 und alle hierin beschriebenen
Ausführungen
von Ankern in einer Vielfalt von Größen hergestellt werden. Die
Länge der
Ankerkörper
würde sich
typischerweise auf etwa 5 mm bis etwa 60 mm belaufen und deren Breite
auf etwa 2 mm bis etwa 50 mm. Typisch für die kleinsten Anker zur Schließung feiner Gewebe
wäre eine
Körperbreite
von ungefähr
2 mm bis ungefähr
10 mm und eine Körperlänge von
ungefähr
5 mm bis ungefähr
15 mm. Anker zur allgemeinen chirurgischen Anwendung würden sich
durch eine Körperbreite
von etwa 10 mm bis etwa 25 mm und eine Körperlänge von etwa 20 mm bis etwa
30 mm charakterisieren. Bei einer großen Ausführungsform zur Behandlung abdominaler
Defekte wäre
der Körper
typischerweise ungefähr
20 mm bis ungefähr 50
mm breit und ungefähr
25 mm bis ungefähr
60 mm lang.
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Ein
Gewebeanker 60 ohne Widerhaken, den auch 1 und 2 zeigen,
besitzt einen gespaltenen Haken 62, welcher entweder als
ein Haken fungieren kann, um welchen das Elastomer 28 gelegt wird,
oder als eine Klemmklampe, in welcher das Elastomer 28 gefangen
ist. Der Anker 60 ohne Widerhaken hat mindestens einen
Schlitz 64 zur Aufnahme einer Heftklammer oder von chirurgischen
Fäden. Zusätzlich oder
alternativ kann der Anker 60 ohne Widerhaken mit einem
chirurgischen Hautklebstoff oder einem anderen Klebemittel an seinem
Platz gehalten werden. Der Anker 60 ohne Widerhaken ist einsetzbar,
wenn die Notwendigkeit besteht, einen Anker „near field" oder nächst der
Wunde zu platzieren. Der Ausdruck „near field" bezeichnet den Bereich,
der vom Einschnitt oder vom Wundrand weniger als 2 cm entfernt liegt,
und leitet sich von der Wendung „near the surgical field" ab. Meistens werden
Anker 60 ohne Widerhaken am Wundrand oder am Ende des Einschnitts
und oft in gegenüberliegenden
Paaren eingesetzt. Ein Vorteil des Ankers 60 ohne Widerhaken
besteht darin, dass die Punktionswunden für Widerhaken nicht erforderlich
sind. Aus diesem Grund kann ein Widerhaken 60 ohne Anker auch
benützt
werden, wenn ein weniger invasives Verfahren gewünscht wird.
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Beispielsweise
können
Verfahren und Vorrichtungen gemäß dieser
Erfindung in einer oder mehreren Ausführungsformen nützlich sein,
um plastisches Gesichtsgewebe zu bewegen und zu dehnen. Anker ohne
Widerhaken werden in einer Ausführungsform
in einem kleineren Format geboten und zur Heilung eines Gesichtsdefekts
eingesetzt. Auf diese Weise lassen sich Gesichtsdefekte auf weniger invasive
Art behandeln, da Punktionsmarken nicht erforderlich sind oder sich
auf jene beschränken,
die von Heftklammern verursacht wurden. In dieser Ausführungsform
lassen sich die in ihrer Größe reduzierten
Anker ohne Widerhaken an der Haut mit einem Klebemittel, einem chirurgischen
Klebstoff oder einer anderen geeigneten Methode befestigen.
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In
einer Ausführungsform
wird der Gewebeanker 60 ohne Widerhaken in Verbindung mit
einem viskoelastischen chirurgischen Faden verwendet, wie z.B. einem
Faden aus SilasticTM oder Latex. Im allgemeinen
wird der viskoelastische Faden außerhalb des Wundrands eingeführt, erstreckt
sich über die
Wunde und verlasst die Haut außerhalb
des gegenüberliegenden
Wundrands. Der Gewebeanker 60 ohne Widerhaken kann verwendet
werden, um den Faden bei dessen Austritt aus der Haut zu festzuhalten
und das System mit dem Faden zu verbinden. In dieser Ausführungsform
fungiert der Gewebeanker 60 ohne Widerhaken als eine Durchführung und
entfernt den Belastungspunkt von dem Austrittsloch des Fadens, um
das Auftreten örtlich
begrenzter Fehler zu verringern, und gestattet weiterhin die Regulierung
der Spannung über
der Wunde. Durch die Verringerung örtlich begrenzter Fehler vermindert
sich auch die Narbenbildung. Diese Kombination aus einem viskoelastischen
Faden und einem Anker schafft eine lineare Zugebene, so dass die
Haut bewegt und gedehnt wird und die Wunde über die kürzestmöglichste Distanz verkleinert
wird, und es ist nicht notwendig, der Kontur eines Körperhohlraums
zu folgen. Dies ist beispielsweise wichtig bei stark ausgezehrten
Patienten mit zurückgezogenen
Rändern
einer Abdominalwunde und in Fällen,
in denen nach einer Tumorentfernung ein großer Hohlraum besteht. In einer
weiteren Ausführungsform
wird ein derartiger chirurgischer Faden mit mindestens einem Widerhaken tragenden
Gewebeanker verwendet. Ein Beispiel für einen geeigneten chirurgischen
Faden ist in dem auf Nordstrom zugelassenen US Patent Nr. 5,895,413 beschrieben,
auf das hierin in seiner Gesamtheit Bezug genommen wird.
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In
einer abgewandelten Ausführungsform wird
dieses System mit einem durch alle Schichten gehenden chirurgischen
Faden verwendet: durch Cutis, Subcutis, Faszie, Muskel und Peritoneum.
Ein derartiger Faden wird in dieser Ausführungsform an einem Anker gesichert,
um die Belastung zu verteilen.
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Das
Elastomer 28, das auch in 1–3 gezeigt
wird, kann durch die Öse 30 des
Hakens 26 des Widerhaken tragenden Gewebeankers 20 gefädelt werden,
kann um den Haken 26 des Widerhaken tragenden Gewebeankers 20 oder
um den gespaltenen Haken 62 des Ankers 60 ohne
Widerhaken verlaufen oder kann von der Klemmklampe 36 oder
dem gespaltenen Haken 62 gegriffen werden. Wie 1 veranschaulicht,
kann das Elastomer 28 durch eine Reihe von Ankerhaken „geschnürt" werden, indem es um
die Haken jeder Ankereinheit am Wundrand verläuft. Das Elastomer 28 kann
die Klemmklampe 36 in Anspruch nehmen (wobei sie zunächst durch
das Fenster 42 verläuft)
oder den gespaltenen Haken 62, um das geschnürte Stück zu beenden.
Wie aus 3 hervorgeht, können die
Elastomere 28 mit Sets paarweiser Anker verwendet werden.
Entgegengesetzte Enden des Elastomers 28 werden durch Ösen 30 der
Haken 26 der Widerhaken tragenden Anker 20 gefädelt und
dann auch durch Fenster 42 und Klemmklampen 36.
Dieses Verfahren gestattet die Kontrolle unausgeglichener Wundspannung
und seine Anwendung ist wünschenswert,
wo unterschiedliche Verschlusskräfte
oder alternierende Zuglösungen
erforderlich sind. Die Verwendung von Elastomeren 28 zusammen
mit den Ankern entsprechend der Beschreibung erlaubt der Vorrichtung
in eine biaxiale Ebene zu wirken und eine Behandlung von Wunden auf
gekrümmten
Körperoberflächen wie
den Füßen zu bieten.
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Das
Elastomer 28 kann aus nahezu jedem elastomerischen Material
hergestellt werden, das zur Verwendung an offenen Wunden akzeptabel
ist, u.a. Latex oder Silikonkautschuk, Kautschuk, Styrol-Butadien-Kautschuk,
Neopren, Nitril-Butyl-Polysulfid, Ethylen-Polyurethan, Polyurethan
oder jedwedes andere geeignete Material, welches die Eigenschaft aufweist,
eine Rückzugskraft
auszuüben,
wenn es gestreckt wird. Das Elastomer 28 bietet eine dynamische
entgegenwirkende Kraft, die genauso groß wie oder größer als
die natürlichen
elastomerischen Zugkräfte
der Haut ist. Die Elastomere dieser Erfindung können röhrenförmig sein mit den typischen äußeren Dimensionen
von ungefähr
0,3175 cm (0.125 in.), aber in einigen Situationen können auch
alternative Formen, Größen und
Stärken
geeignet sein. Bei den Elastomeren dieser Erfindung handelt es sich
im allgemeinen nicht um Endlosschleifen, sondern vielmehr um Stücke eines
Einzelstrangs, der entweder hohl oder massiv sein kann. In einigen
Fällen
können Mehrstränge oder
Endlosschleifen bzw. -bänder
benützt
werden. Bezeichnenderweise können
die Elastomere, die bei der Durchführung dieser Erfindung verwendet
werden, an einer Ankerkomponente an nahezu jedem Punkt entlang des
Elastomers gesichert werden und sorgen für variable Spannung innerhalb
der elastischen Grenzen des Elastomers.
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10 veranschaulicht
eine alternative Ausführungsform
eines Widerhaken tragenden Gewebeankers. Dieser alternative Widerhaken
tragende Gewebeanker 66 hat einen Haken 68, der
durch eine Öse 70 perforiert
ist. Eine Klemmklampe 72 steht von einem Körper 74 vor
und ein stabilisierender Schwanz 76 steht von dem Körper 74 in
der selben Ebene vor und trägt
eine Schlüssellochklampe 78. Der
Körper 74 weist
weiterhin Heftklammeröffnungen 80 auf. 10 zeigt
ein Ende des Elastomers 28, das mit Verwendung einer Klemmklampe 72 aufhört und durch
die Öse 70 des
Hakens 68 geführt
wird. Ein weiteres Elastomerende ist in der Schlüssellochklampe 78 gesichert.
Heftklammern 46 werden in den Heftklammeröffnungen
aufgenommen und unterstützten
die Widerhaken 82 dabei, den Widerhaken tragenden Anker 66 auf
seinem Platz zu halten. Eine Ballastheftklammer 83 wird über den
stabilisierenden Schwanz 76 eingefügt und wirkt der Hochklappkraft unter
hoher Belastung an durch Zugkraft stark beanspruchten Punkten entgegen.
Die Ballastheftklammer 83 ermöglicht dem stabilisierenden
Schwanz 76, in eine Richtung zu gleiten, die annähernd senkrecht zu
der Wunde ist, hält
aber den Widerhaken tragenden Anker 66 fest gegen die Haut.
Das Elastomer 28 wird in der Schlüssellochklampe 78 des
Widerhaken tragenden Ankers 66 arretiert, wobei dem Elastomer 28 gestattet
wird, ein Objekt oder ein Körperglied
zu umgeben und wobei dem einem Ende des Elastomers 28 gestattet
wird, in der Klemmklampe 72 gefangen zu sein und dem zweiten
Ende des Elastomers 28 gestattet wird, von der Schlüssellochklampe 78 festgehalten
zu werden. Auf diese Weise können ein
einziger Anker und ein Elastomer radiale Spannung bieten.
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11 veranschaulicht
eine weitere alternative Ausführungsform
eines Widerhaken tragenden Gewebeankers dieser Erfindung. Der alternative
Widerhaken tragende Anker 84 hat einen allgemein flachen
Körper 86,
der an der Haut anliegt. Ein Haken 88 des abgewandelten
Widerhaken tragenden Gewebeankers 84 ist durch eine Öse 90 perforiert, durch
welche das Elastomer 28 wahlweise verlaufen kann, und ist
durch eine Klampe 92 gespalten, welche das Elastomer 28 festhalten
kann. Das Elastomer 28 kann durch die Öse 90 verlaufen und
von der Klampe 92 festgehalten werden. Der alternative
Widerhaken tragende Anker 84 hat weiterhin Widerhaken 94,
die jeweils ein Bein 96 und einen Fuß 98 aufweisen. An
der Haut kann der alternative Widerhaken tragende Anker 84 mit
mindestens einer Heftklammer befestigt werden oder mit chirurgische
Fäden, welche
durch Schlitze 100 verlaufen, oder auch mit chirurgischem
Hautklebstoff bzw. einem anderen Klebemittel.
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12 veranschaulicht
noch eine weitere Ausführungsform
eines Ankers dieser Erfindung. Der Traktoranker 102 hat
einen allgemein flachen Körper 104,
der an seinen Rändern
von Schlitzen 106 und Löchern 108 im
Wechsel durchbrochen ist. Die Beabstandung von Schlitzen 106 und
Löchern 108 entspricht
allen standardgemäßen Heftklammern
für die Haut.
Eine Heftklammer kann durch einen Schlitz und über einen schmalen Arm 110 platziert
werden, und vorstehende Teile 112 verhindern, dass die
Heftklammern über
den schmalen Arm 110 hinaus gleiten. Der Tranktoranker 102 hat
Widerhaken 114, welche Beine 116 und Füße 118 aufweisen.
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Des
weiteren besitzt der Traktoranker 102 zwei Klampen: den
vorderen Haken 120 und den hinteren Klampenvorsprung 122.
Der vordere Haken 120 ist durch eine Öse 124 perforiert,
durch welche das Elastomer 28 wahlweise verlaufen kann,
und hat eine Klampe 126, welche das Elastomer 28 festhalten
kann. Der hintere Klampenvorsprung 122 ist durch die hintere Öse 128 perforiert,
durch welche das Elastomer 28 wahlweise verlaufen kann,
und ist durch die Klampe 130 gespalten, welche das Elastomer 28 festhalten
kann. Diese Ausführung
mit doppelter Klampe gestattet die Verwendung von zwei Ankerreihen
auf jedem Wundrand, da ein oder mehrere Elastomere an dem vorderen
Haken und der hinteren Klampe befestigt werden können. In dieser Ausführungsform
wird der Traktoranker 102 an dem Wundrand platziert, während ein
anderer Anker, sei es ein Traktoranker oder irgendein anderer der
hierin beschriebenen Anker, in einer größeren Entfernung von der Wunde
platziert wird, und es werden zwei Ankerreihen gebildet. Diese alternative
Ausführungsform verteilt
die Belastung weiter über
die Anker. 13 veranschaulicht noch eine
weitere alternative Ausführungsform
eines Widerhaken tragenden Gewebeankers, welcher eine Klemmklampe
und einen durch eine Öse
perforierten Haken umfasst.
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Der
Anker 20 und jeder beliebige der hierin beschriebenen und
veranschaulichten Anker können aus
Metall, Kunststoff oder anderen geeigneten Materialien hergestellt
werden. Beispielsweise können die
Anker durch einen chemischen Ätzvorgang
aus 0,38 cm (0.15 in.) dicken Edelstahl 304 Blechen gemacht
werden unter Verwendung eines Bookmatch-Verfahrens bei einem chemischen
beidseitigen Photo-Resist-Fräsprozesses,
um Ankerformlinge mit geeigneter Form zu bilden, die dann in ihre endgültige Form
gebogen werden. Diese Anker werden ohne Tab geätzt, und das Logo und die Identifizierungszeichen
werden in einem einzigen Arbeitsgang angeätzt. Der Photo-Resist-Film
wird abgezogen, und der Anker in einem abrasiven Medium vor der
abschließenden
Reinigung und Bearbeitung zur sorgfältigen Entgratung getrommelt.
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In
einer Ausführungsform
sind die Anker aus Kunststoff oder einem anderen geeigneten Material geformt.
In einer weiteren Ausführungsform
werden einmal verwendbare Anker eingesetzt. In noch einer weiteren
Ausführungsform
werden Einweganker an der Haut mit drucksensitivem Klebstoff befestigt,
der sich hinter einer abziehbaren Schutzfolie an der unteren Oberfläche der
Ankerkomponente befindet.
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14 und 15 veranschaulichen
ein Elastomer dieser Erfindung mit einer integrierten Spannungsanzeige.
Zur Anzeige der Spannung werden Markierungen 132 auf dem
Elastomer 28 verwendet; diese können entweder (mit einem Farbmittel
wie z.B. Tinte, Lack, Farbe, verschiedenen Färbemitteln, u.a.) auf das Elastomer
aufgetragen werden oder auch aus ringförmigen Erhöhungen oder Einkerbungen bzw.
jedweder anderen geeigneten Vorrichtung bestehen. In einer Ausführungsform
sind die Markierungen 132 im Abstand von einem Zentimeter voneinander
angebracht. Es gibt noch weitere Methoden, Markierungen auf dem
Elastomer 28 anzubringen; beispielsweise können gleichmäßig voneinander
beabstandete Markierungen auf dem Elastomer 28 mit einem
Stift oder einem anderen Schreibgerät und einem Lineal gesetzt
oder mittels Schlitzen in einem INCRA® Markierlineal
angebracht werden, oder auch mittels einer anderen Vorrichtung mit
beabstandeten Öffnungen.
Die Markierungen 132 sind mit einer Entfernung L1 beabstandet,
wenn sich das Elastomer im Ruhezustand befindet. Ist das Elastomer
angespannt, erhöht
sich die Entfernung zwischen den benachbarten Markierungen 132 auf
L2. Wenn das geeignete Maß an
anzuwendender Spannung bestimmt ist, wird die Entfernung L2 zwischen den
Markierungen gemessen und registriert, so dass sie nach Entfernen
des Systems aus einem beliebigen Grund, z.B. einem Verbandswechsel,
akkurat wiederhergestellt werden kann. Die Messung des Unterschieds
zwischen der Entfernung L1/L2 kann den Chirurg dazu befähigen festzustellen,
wie viel Spannung angewendet wird gegenüber einer früheren Messung
der durch ein ähnliches Elastomer
(gleiche Art und Größe) ausgeübten Kraft,
das über
die selbe Strecke gedehnt wurde. Wie 18 veranschaulicht,
können
derartige Informationen in einer Tabelle festgehalten werden, auf
welche der Chirurg zurückgreifen
kann, um eine gemessene Entfernung in die Stärke einer Spannung zu konvertieren.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
dieser Erfindung, welche in 16 veranschaulicht
ist, wird eine dynamische Kraft zum Wundverschluss dadurch auf eine
Wunde ausgeübt,
dass eine Schlinge aus chirurgischem Faden 134 an dem Wundrand 136 mit
kleinen Ankern oder Clips 138 befestigt wird. Die Wundränder 136 werden
zusammengezogen, indem längs
der Wunde Kraft auf den chirurgischen Faden 134 ausgeübt wird,
wie 16 darstellt. Zwar stellt 16 diese
Alternative bei Verwendung von Medical Tape dar, auf welches nachfolgend
noch näher eingegangen
wird, aber auch eine Durchführung
mit einer beliebigen anderen der hierin beschriebenen Methoden zur
Ankerbefestigung ist möglich.
Kraft wird ausgeübt
durch Verbinden des chirurgischen Fadens 134 mit entgegengesetzten
Enden eines Bogens 142, der aus Holz, Kunststoff, Stahl
oder anderem geeigneten Material sein kann, welches sich in eine
Bogenform krümmen
lässt,
aber bestrebt ist, sich aus dieser Verformung zu lösen und
dadurch die Enden des Bogens 144, 146 weiter voneinander trennt.
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Diese
Erfindung kann in klinischen Räumlichkeiten
bei lokaler Anästhesie
angewendet werden. Der Chirurg beurteilt, in welche Richtung die Haut
gezogen werden muss, um einen Wundverschluss zu erleichtern. Die
Länge der
Wunde wird vermessen, um die Anzahl der erforderlichen Anker abzuschätzen. Der
geeignete Abstand zwischen den Ankern ist abhängig von der Stelle und der
Art der Wunde sowie von weiteren Faktoren. Bei einer langen Wunde
auf einem menschlichen Unterarm könnten die Anker beispielsweise
alle drei Zentimeter gesetzt werden. Ein Skin Marker wird benützt, um
ungefähr
einen Zentimeter vom Rand der Wunde entfernt eine Linie zu ziehen.
Dann werden die Anker befestigt, wobei im allgemeinen an der Mitte
der Wunde und typischerweise mit einander gegenüberliegenden Paaren begonnen
wird. Der Chirurg kann einen Gewebeanker ohne Widerhaken zur Verwendung nahe
dem Schnitt auswählen.
Ein Gewebeanker ohne Widerhaken kann bei leichter Belastung mit
einer einzigen Heftklammer und bei höherer Belastung mit vielen
Heftklammern oder mit Fäden
befestigt werden.
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Alternativ
dazu kann sich der Chirurg entscheiden, einen Widerhaken tragenden
Gewebeanker anzulegen, welcher im allgemeinen in einer Entfernung
von mehr als zwei Zentimetern von den Rändern des Schnitts und unter
Umständen
verwendet wird, in denen die Zugkraft über den Bereich eines Gewebeankers
ohne Widerhaken oder eines anderen der oben beschriebenen Anker
hinausgeht. Ein Widerhaken tragender Anker kann verwendet werden,
wenn es wünschenswert
ist, das Umstülpen
der Wundränder
zu vermeiden, welches die Heilung beeinträchtigen kann. Das Markiergerät 54 wird
verwendet, um dem Chirurgen Anhaltspunkte für die Einführung der Widerhaken 44 des
Widerhaken tragenden Ankers 20 in die Haut 24 zu
geben, und Einstiche werden mit einer geeigneten Klinge, wie z.B. einer
Klinge 11, vorgenommen. Der Widerhaken tragende Gewebeanker 20 wird
daraufhin geklammert, genäht
oder geklebt, um ihn an seinen Platz zu sichern. Wenn er mit mindestens
einer Heftklammer gesichert wird, wird eine Heftklammer 46 über die
Bewegungsstrecke 50 angebracht, die gestattet, dass sich
der Anker 20 bewegt; auf diese Weise wird verhindert, dass
sich die Widerhaken 44 in die Unterschichten der Haut graben,
was hervorgerufen werden kann von starken Belastungen durch eine
Gegenzugkraft, die eine von der Achse abweichende Schubkraft aufweist,
die stärker
ist als jene Kräfte, welche
die Haut gegen das Drehmoment aufbringt. Eine zweite Heftklammer
kann über
den Ohren 32 angebracht werden, falls eine Erhöhung der
Stabilisierung des vorderen Teils des Widerhaken tragenden Gewebeankers 20 erforderlich
ist.
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Das
Wundbett wird entweder mit einem nassen, einem trockenen oder einem
sonstigen geeigneten Verband 37 (s. 1) verbunden.
Ein solcher geeigneter Verband ist Duoderm®, welcher
von Smith & Nephew
bezogen werden kann oder Tegaderm®, der bei
3M erhältlich
ist. Die Elastomere 28 finden Anwendung entweder in geschnürter Weise,
wie 1 veranschaulicht, oder durch Verbinden zweier
gegenüberliegender
Anker mit einem Stück
Elastomer, wie aus 3 hervorgeht. Zusätzlich kann
sich das Elastomerstück
um den Körperteil
wickeln. Die Elastomere 28 üben eine verhältnismäßig konstante
Kraft über
eine relativ große
Entfernung aus. In geschnürter
Weise werden die Elastomere 28 angewendet, wenn ein gleichmäßiges Maß an Spannung
entlang einer Scherebene gewünscht
wird, wie dies typischerweise bei einem langen, geraden Schnitt
der Fall ist. Ein Elastomerstück
zwischen zwei gegenüberliegenden
Ankern wird allein oder zu mehreren verwendet, wenn ein unregelmäßig geformter
Defekt variierende Kräfte
entlang mehr als einer Schubebene erfordert. Dies wäre typisch
für eine
Z-Plastik, einen L-Flap-Schnitt oder einen nicht auf transdermaler
Ebene ausgeführten
Schnitt. Ein einzelnes Elastomer 28 kann weiterhin verwendet
werden, um ein Objekt oder eine Wunde zu umgeben und um radiale Spannung
zu erzeugen. Die Elastomere 28 können wiederholt aus ihrer Verschnürung oder
von den Klampen gelöst
werden, um einen mühelosen
Verbandswechsel, eine problemlose Neupositionierung und Wiederanspannung
zu gestatten.
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In
einer Ausführungsform
dieser Erfindung, die zum Verschluss einer Fasziotomie verwendet wird,
macht dieses Verfahren zum graduellen Schließen der Wunde späteres Nähen überflüssig, da
diese Vorrichtung die Ränder
der Wunde aneinander annähert
und der Wunde gestattet, so zu heilen, als sei sie genäht worden.
Dadurch, dass ein verzögerter
Verschluss ausgeschlossen wird, findet die Behandlung mittels eines
einzigen chirurgischen Eingriffs statt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
dieser Erfindung werden Anker, einschließlich jedes beliebigen der
hierin beschriebenen Anker, auf Medical Tape befestigt, z.B. auf
drucksensitivem einseitigem Klebeband, wie 17 zeigt.
In dieser Ausführungsform
wird das Tape an den Wundrändern
des Patienten befestigt. In einer weiteren Ausführungsform werden die Klampen
mit einem integrierten Tape-Verankerungs-Merkmal hergestellt, um
ihnen zu ermöglichen,
zwischen zwei Lagen Medical Tape zu liegen. Ein derartiges integriertes
Tape-Verankerungs-Feature kann in einer Struktur bestehen, welche
einen großen
Oberflächenbereich
mit vielen durchgängigen
Löchern
hat, wie ein Wabengitter, eine Kreisstruktur oder irgendeine andere
geeignete Struktur.
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Das
System zum Bewegen und Dehnen von plastischem Gewebe gemäß dieser
Erfindung ist nicht auf die hierin beschriebenen Ausführungsformen
eingeschränkt,
sondern umfasst Variationen und Modifikationen innerhalb des Rahmens
der begleitenden Zeichnungen. Beispielsweise kann der Maßstab der
Komponenten der Erfindung sehr erheblich variieren in Abhängigkeit
von der Art und der Stelle des Gewebes, bei welchem die Erfindung
angewendet wird. Des weiteren kann die Gestaltung der Anker aus
den bereits erwähnten
und aus ästhetischen Gründen variiert
werden. Während
die meisten der in den Zeichnungen dargestellten Elemente der erläuternden
Ausführungsformen
der Anker dieser Erfindung funktionaler Art sind, sind Aspekte der
Form und des Aussehen der erläuternden
Ausführungsformen
nicht funktional, sondern ornamental.
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Die
Materialen, aus welchen die bei der Ausführung der Erfindung verwendeten
Komponenten hergestellt werden, können sowohl jene sein, die oben
beschrieben wurden, als auch andere, zu denen auch bisher noch nicht
entwickelte Materialien zählen
mit geeigneten Eigenschaften bezüglich
Stärke,
Elastizität
und dergleichen, was für
Fachleute auf diesem Gebiet infolge der vorangegangenen Ausführungen
offensichtlich ist. Nützliche
Materialien müssen
beispielsweise allgemein steril oder sterilisierbar und hypoallergen
sein. Die erläuterten
Komponenten sind typischerweise für eine Wiederverwendung konzipiert,
aber die Erfindung könnte
auch mit Einwegkomponenten ausgeführt werden, wie z.B. mit Metall- oder Plastikankern,
die in einer sterilen Verpackung geliefert werden und wahlweise
auf einer ihrer Oberflächen
mit einem drucksensitiven Klebemittel beschichtet sind, das mit
einer Abziehfilm abgedeckt, um das Klebemittel bis zur Verwendung
des Ankers zu schützen.