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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Lipid mit einer Einheit, die
so auf den pH-Wert
reagiert, dass das Lipid bei physiologischem pH-Wert praktisch neutral
ist, und bei einem pH-Wert, der niedriger ist als der physiologische
pH-Wert, überwiegend
positiv geladen ist. Die Erfindung betrifft auch eine mit dem Lipid
hergestellte Liposomzusammensetzung.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Abgabe von biologisch aktiven Materialien an Zellen ist eine wesentliche
Komponente einer großen
Anzahl von Therapien. Solche Therapien umfassen das Einführen eines
Proteins mit einer notwendigen biologischen Aktivität in eine
Zelle, die Abgabe eines Nukleinsäuremoleküls (d.h.
DNA, RNA, cDNA) an eine Zelle (Gentherapie), Immunisieren eines
Patienten gegen ein Fremdprotein (Impfung), Immunisieren eines Patienten
gegen ein Fremdprotein durch Einführen eines Gens, das das Protein
kodiert (Genimpfung) und Inhibieren der Bildung des Proteins in
einer Zelle durch Einführen
eines Nukleinsäuremoleküls in die
Zelle, das Antisense, d.h. komplementär zu der mRNA, die das Protein
kodiert, ist, oder durch anderweitiges Hemmen der mRNA, die das
Protein kodiert.
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Es
gibt jedoch verschiedene Hindernisse bei der Abgabe solcher Mittel
an eine Zelle, einschließlich
der Tatsache, dass die Phospholipid-Doppelschicht, die die äußere Membran
der meisten Zellen enthält,
ein wahlloses Eindringen von Materialien in die Zelle verhindert.
Veröffentlichte
Ansätze,
um Wirkstoffe in Zellen einzubringen, umfassen beispielsweise Mikroinjektion
oder Elektroporation. Andere Ansätze
umfassen virale Vektoren und chemisch vermitteltes Einbringen.
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Ein
anderer im Stand der Technik beschriebener Ansatz zur Abgabe von
Wirkstoffen an Zellen ist die Abgabe auf Liposombasis. Insbesondere
die Abgabe von genetischem Material an Zellen unter Verwendung von
Liposomen wurde eingehend untersucht. Man weiß heute allgemein, dass Liposomvesikel
durch Endozytose von Zellen aufgenommen werden und in den liposomalen
Abbauweg eingehen. Es wurden daher einige Anstrengungen unternommen, Liposome
herzustellen, bei denen ein Abbau vermieden wird. Ein Ansatz beinhaltete
das Einschließen
eines pH-empfindlichen Lipids, wie beispielsweise Palmitoylhomocystein,
in das Liposom (Connor et al., Proc. Natl. Acad. Sci, (USA) 81:1715
(1984); Chu und Szoka, J. Liposome Res., 4(1):361 (1994). Solche
pH-empfindlichen Lipide sind bei neutralem pH-Wert negativ geladen
und werden in den Liposom-Lipid-Doppelschichten stabil eingebaut.
Bei schwach saurem pH-Wert (pH von weniger als 6,8) wird das Lipid
neutral geladen und ändert
seine Struktur in der Weise, dass die Liposom-Doppelschichten destabilisiert
werden. Beim Einbringen des Lipids in ein Liposom, das von einem
Endosom aufgenommen wurde, wo der pH-Wert bekanntermaßen zwischen
etwa 5,0 und etwa 6,0 liegt, bewirkt es eine Destabilisierung und
eine Freisetzung der Liposominhalte.
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Die
Verwendung von kationischen Lipiden, z.B. Derivate von Glycolipiden
mit einer Kopfgruppe, die positiv geladene Ammonium- oder Sulfoniumionen
enthält,
zur Abgabe von negativ geladenen Biomolekülen, wie beispielsweise Oligonukleotiden
und Genfragmenten als Komponenten einer Liposom-Lipid-Doppelschicht
wurde auch vielfach veröffentlicht. Die
positiv geladene Kopfgruppe des Lipids wechselwirkt mit der negativ
geladenen Zelloberfläche,
was den Kontakt und die Abgabe des Biomoleküls an die Zelle erleichtert.
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Trotz
dieser Bemühungen
fehlt im Stand der Technik die Abgabe von Biomolekülen, wie
beispielsweise Oligonukleotiden und anderen Materialien, wie oben
be schrieben, an Zellen. Die vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen
und Verfahren zur Verbesserung der Übertragung eines Mittels, wie
beispielsweise einer Nukleinsäure,
an Zellen zur Verfügung.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt eine Liposomzusammensetzung zur Abgabe eines Mittels
an eine Zelle zur Verfügung.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Lipid zur Verwendung in einer Liposomzusammensetzung
zur Abgabe eines Mittels an eine Zelle zur Verfügung.
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In
einem Aspekt umfasst die Erfindung eine Liposomzusammensetzung,
die ein Lipid umfasst, das durch die folgende Formel dargestellt
ist:
worin jedes R
1 und
R
2 eine Alkyl- oder Alkenylkette mit etwa
8 bis 24 Kohlenstoffatomen ist, n = 1–20 ist; L ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus (i) -X-(C=O)-Y-, (ii) -X-(C=O)- und (iii)
-X- besteht, worin X und Y unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus Sauerstoff, NH und einer direkten Bindung; und Z eine Einheit
ist, die einen pK von weniger als 7,4 und höher als etwa 4,0 hat, und eine
Imidazoleinheit, ein aromatisches Amin oder ein Aminozucker ist.
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In
einer speziellen Ausführungsform
ist X NH und Y Sauerstoff. In anderen Ausführungsformen ist L eine Carbamatbindung
(NH-(C=O)-O-CH2), eine Esterbindung oder
eine Carbonatbindung. In einer bevorzugten Ausführungsform ist Z ein Imidazol.
Vorzugsweise sind R1 und R2 eine
unverzweigte Alkyl- oder Alkenylkette mit etwa 8 bis 24 Kohlenstoffatomen,
und in einer bevorzugten Ausführungsform
sind R1 und R2 jeweils
Stearylgruppen (C17H35).
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist n 1–10.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die Liposome etwa 1 bis 80 Molprozent des Lipids der oben gezeigten
Formel.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist Z eine Einheit mit einem pK-Wert von etwa 5,0 bis etwa 6,5.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Liposome mit dem durch die obige Formel dargestellten
Lipid eine therapeutische Verbindung, die in den Liposomen eingeschlossen
ist. In einer Ausführungsform
ist das therapeutische Mittel eine Nukleinsäure, wie beispielsweise DNA,
RNA oder Fragmente davon. Die Liposome können auch einen Liganden enthalten,
um die Liposome zu einer Zielstelle zu leiten, wie beispielsweise
einen Liganden, der eine Bindungsaffinität für endotheliale Tumorzellen
hat und der durch solche Zellen internalisiert wird, wie beispielsweise
E-Selectin, Her-2
und FGF.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfassen die Liposome etwa 5 bis etwa 20 Molprozent eines vesikelbildenden
Lipids, das mit einer hydrophilen Polymerkette derivatisiert ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die hydrophile Polymerkette Polyethylenglycol (PEG).
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt ein Syntheseschema
zur Herstellung eines Lipids mit einer Carbamatbindung und einer
Imidazolgruppe Z;
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2A–2D zeigen
Synthesereaktionsschemata zur Herstellung von pH-empfindlichen Lipiden;
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3A–3D zeigen
verschiedene Strukturen von pH-empfindlichen Lipiden;
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4 ist ein Diagramm, welches
das Zeta-Potenzial, in mV, als Funktion des Medium-pH-Werts von
Liposomen zeigt, die mit dem Lipid der Erfindung (weiße Dreiecke),
einem kationischen Lipid (schwarze Rauten) und einem neutralen Lipid (schwarze
Quadrate) hergestellt wurden;
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5 ist eine mikrographische
Darstellung eines Gelelektrophorese-Assays von Liposomen, die mit
dem pH-empfindlichen Lipid der Erfindung hergestellt wurden und
DNA eingeschlossen haben, wobei die Liposome 30 Minunten lang DNAse
I ausgesetzt wurden (Spur 1); Liposomen, die mit dem pH-empfindlichen
Lipid der Erfindung hergestellt wurden und eingeschlossenes DNA
enthielten (Spur 2); DNA, die 30 Minuten lang DNAse I ausgesetzt
wurde (Spur 3); DNA (Spur 4); und 1 kB DNA-Leiter-Standard (Spur 5);
und
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6A–6D sind
Bilder von mikrographischen Darstellungen von menschlichen Lungentumorzellen
in vitro nach Transfektion mit Liposomen, die mit dem pH-empfindlichen
Lipid der Erfindung und einem Zielantikörper hergestellt wurden. Die
Liposome enthalten ein eingeschlossenes Plasmid, das ein grünes Lumineszenzprotein kodiert,
wobei 6A die transfizierten
Zellen bei Beobachtung unter einem Fluoreszenzmikroskop zeigt, und 6B die transfizierten Zellen
bei Beobachtung unter einem Lichtmikroskop zeigt. 6C–6D sind mikrographische Darstellungen
der Zellen nach Transfektion mit ähnlichen Liposomen, die nicht
den Zielantikörper enthalten,
wobei die Zellen nach Inkubation mit den Liposomen unter dem Fluoreszenzmikroskop
in 6C und unter dem
Lichtmikroskop in 6D gezeigt
sind.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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I.
Bei der Beschreibung der vorliegenden Erfindung werden die folgenden
Begriffe gemäß den nachstehend
aufgeführten
Definitionen verwendet.
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"Nukleinsäure", wie hier verwendet,
bezeichnet eine lineare polymere Form von Nukleotiden beliebiger
Länge,
entweder Ribonukleotide oder Desoxynukleotide, und umfasst sowohl
doppel- als auch einzelsträngige
DNA und RNA. Eine Nukleinsäure kann
sowohl kodierende als auch nicht-kodierende Regionen umfassen, und
kann direkt aus einer natürlichen
Quelle (z.B. einem Mikroorganismus) erhalten werden, oder mit Hilfe
von rekombinanten oder synthetischen Techniken hergestellt werden.
Ein Nukleinsäuremolekül kann einem
Nukleinsäurefragment äquivalent
sein, oder es kann ein Nukleinsäurefragment
zusätzlich
zu einem oder mehreren anderen Nukleotiden, Oligonukleotiden oder
Polynukleotiden sein. Beispielsweise kann das Nukleinsäuremolekül der Erfindung
ein Vektor oder Plasmid sein, wie beispielsweise ein Expressions-
oder Kloniervektor oder Plasmid.
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Wie
hier verwendet, ist ein "neutrales" Lipid ungeladen,
d.h. es hat keinen ionischen Charakter.
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Ein "geladenes" Lipid hat eine positive
oder negative Ladung, d.h. es hat einen ionischen Charakter.
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Ein "vesikelbildendes" Lipid bezeichnet
ein amphipathisches Lipid, das hydrophobe und polare Kopfgruppeneinheiten
enthält,
und welches spontan in Wasser Doppelschichtvesikel bilden kann,
beispielsweise ein Phospholipid, oder das in Lipid-Doppelschichten stabil
eingebaut werden kann, wobei die hydrophobe Einheit mit der inneren
hydrophoben Region der Doppelschichtmembran in Kontakt steht und die
polare Kopfgruppeneinheit gegen die äußere polare Oberfläche der
Membran gerichtet ist. Das vesikelbildende Lipid dieses Typs umfasst üblicherweise eine
oder zwei hydrophobe Acylkohlenwasserstoffketten oder eine Steroidgruppe
und kann eine chemisch reaktive Gruppe, wie beispielsweise ein Amin, eine
Säure,
einen Ester, einen Aldehyd oder einen Alkohol an der polaren Kopfgruppe
enthalten. Zu dieser Klasse gehören
die Phospholipide, wie beispielsweise Phosphatidylcholin (PC), Phosphatidylethanolamin
(PE), Phosphatidsäure
(PA), Phosphatidylinosit (PI) und Sphingomyelin (SM), worin die
zwei Kohlenwasserstoffketten üblicherweise
etwa 14 bis 22 Kohlenstoffatome lang sind und verschiedene Grade
an Ungesättigtheit
aufweisen. Unter den Begriff "vesikelbildendes
Lipid" fällt auch
ein Glycolipid, wie beispielsweise ein Cerebrosid und ein Gangliosid,
sowie ein Sterin, wie beispielsweise Cholesterin.
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"Alkyl" bezeichnet ein vollständig gesättigtes,
einwertiges Radikal, das Kohlenstoff und Wasserstoff enthält und verzweigt
oder geradkettig sein kann. Beispiele für Alkylgruppen sind Methyl,
Ethyl, n-Butyl, t-Butyl, n-Heptyl und Isopropyl. "Niederes Alkyl" bezeichnet ein Alkylradikal
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Methyl, Ethyl,
n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl, Isoamyl, n-Pentyl und Isopentyl.
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"Alkenyl" bezeichnet ein einwertiges
Radikal, das Kohlenstoff und Wasserstoff enthält und verzweigt oder geradkettig
sein kann und eine oder mehrere Doppelbindungen enthält.
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Abkürzungen:
PEG: Polyethylenglycol; mPEG: Methoxy-terminiertes Polyethylenglycol; Chol:
Cholesterin; PC: Phosphatidylcholin; PHPC: partiell hydriertes Phosphatidylcholin;
PHEPC: partiell hydriertes Ei-Phosphatidylcholin; HSPC: hydriertes
Soja-Phosphatidylcholin; DSPE: Distearoylphosphatidylethanolamin;
APD: 1-Amino-2,3-propandiol; DTPA:
Diethylentetraminpentaessigsäure;
BN: Benzyl.
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II. Kationisch-neutrales
Lipid
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In
einem Aspekt umfasst die Erfindung Lipide, die durch die nachstehend
gezeigte Struktur dargestellt sind:
worin jedes R
1 und
R
2 eine Alkyl- oder Alkenylkette mit etwa
8 bis 24 Kohlenstoffatomen ist; n = 1–20 und in einer bevorzugten
Ausführungsform
1–10 ist;
L ausgewählt
ist aus der Gruppe, die aus (i) -X-(C=O)-Y-, (ii) -X-(C=O)- und
(iii) -X- besteht, worin X und Y unabhängig voneinander ausgewählt sind aus
Sauerstoff, NH und einer direkten Bindung; und Z eine Einheit ist,
die einen pK-Wert von weniger als etwa 7,4 und höher als etwa 4,0 hat, und eine
Imidazoleinheit, ein aromatisches Amin oder ein Aminozucker ist.
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Die
schwach basische Einheit Z führt
zu einem Lipid, das bei einem physiologischen pH-Wert von etwa 7,4 überwiegend,
beispielsweise in einer Menge von mindestens 50%, neutral geladen
ist, aber bei einem ausgewählten
oder genauer bezeichneten pH-Wert einen Wert von weniger als dem
physiologischen pH-Wert hat und leicht eine positive Ladung hat.
In einer Ausführungsform
ist Z beispielsweise eine Imidazoleinheit, die einen pK-Wert von etwa
6,0 hat. Bei einem physiologischem pH-Wert von 7,4 ist diese Einheit überwiegend
neutral, aber bei pH-Werten
von weniger als 6,0 wird die Einheit überwiegend positiv geladen.
Wie nachstehend erläutert,
wurde ein Lipid mit einer Imidazoleinheit hergestellt und zur Herstellung
von Liposomen verwendet.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist Z eine Einheit mit einem pK-Wert von etwa 4,5 bis etwa 7,0, noch
bevorzugter etwa 4,8 bis etwa 6,5, und am bevorzugtesten etwa 5,0
bis etwa 6,0.
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Die
Lipide der Erfindung umfassen eine neutrale Verknüpfung L,
die die Z-Einheit mit dem Schwanzteil des Lipids verbindet. Die
Verknüpfung
L kann variieren, ist aber in einer Ausführungsform ausgewählt aus
einem Carbamat, einem Ester, einem Amid, einem Carbonat, einem Harnstoff,
einem Amin und einem Ether. In einem bevorzugt hergestellten Lipid
wird eine Carbamat-Verknüpfung
verwendet, worin L -X-(C=O)-Y-,
X NH und Y Sauerstoff ist.
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R1 und R2 im Schwanzteil
des Lipids sind gleich oder verschieden. R1 und
R2 können
unverzweigte Alkyl- oder Alkenylketten mit etwa 8 bis 24 Kohlenstoffatomen
sein. Vorzugsweise sind die R1- und R2-Gruppen etwa 12 bis etwa 22 Kohlenstoffatome
lang, wobei R1 = R2 =
C17H35 (so dass
die Gruppe eine Stearylgruppe ist) und R1 =
R2 = C17H33 (so dass die Gruppe eine Oleoylgruppe
ist) bevorzugt sind.
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Das
Lipid der Erfindung kann unter Verwendung von Standard-Syntheseverfahren
hergestellt werden. Es wurde ein Lipid mit der oben gezeigten Struktur
hergestellt, worin Z ein Imidazol, N = 2, L ein Carbamat und R1 = R2 = C17H35 ist. Ein Reaktionsschema
zur Herstellung dieses Lipids ist in 1 gezeigt.
Genaue Einzelheiten der Synthese sind auch in Beispiel 1 angegeben.
Kurz gesagt, wird das para-Nitrophenylcarbonat
des 1,2-Distearoylglycerins (Verbindung III) aus 1,2-Distearoyl sn-glycerin
(Verbindung I) und para-Nitrophenylchlorformiat (Verbindung II)
hergestellt, und mit Histamin (Verbindung IV) umgesetzt, um ein
Lipid zu erhalten (Verbindung VI), das eine Imidazoleinheit aufweist,
die über
eine Carbamatverknüpfung
mit einem Distearoylschwanz verbunden ist. Unter Verwendung von
Glycerin anstelle von 1-Amino-2,3-propandiol kann eine ähnliche
Synthese auch verwendet werden, um ein carbonat-verknüpftes Produkt
(L = -O-(C=O)-O-CH2- oder -O-(C=O)-CH2-) zu erhalten.
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Gemäß der Vorschrift
und den hier enthaltenen Beispielen können Fachleute auf dem Gebiet leicht
eine andere Synthese eines Lipids mit anderen Verknüpfungen
durchführen.
Andere Verknüpfungen umfassen
beispielsweise Ether-(L = O-CH2-) und Esterverknüpfungen (L = -O-(C=O)-), sowie
Harnstoff-, Amid- und Aminverknüpfungen
(d.h. in denen L = -NH-(C=O)-NH-, -NH-(C=O)- oder -NH- ist). Eine
Ketoverknüpfung,
worin X eine direkte Verbindung ist, kann auch hergestellt werden.
Die 2A–2B veranschaulichen die Herstellung
eines amino-verknüpften Lipids
(2A) bzw. eines Lipids
mit einer NH-enthaltenden Verknüpfung
(2B). In 2A wird das endständige Amin
von Histamin mit Glycidylchlorid umgesetzt, das erhaltene Epoxid
hydrolysiert und das erhaltene Diol acyliert.
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In 2B wird ein Lipid mit einer
NH-enthaltenden Verknüpfung
hergestellt, indem beispielsweise Histamin mit einem aktivierten
Derivat von Glycerinsäureacetonid
(2,2-Dimethyl-1,3-dioxolan-4-carbonsäure) oder dem 4-Kohlenstoffhomologen, 2,2-Dimethyl-1,3-dioxolan-4-essigsäure umgesetzt wird.
Das Diol wird anschließend
entschützt
und acyliert.
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Die 2C und 2D zeigen weitere Reaktionsschemata zur
Herstellung von pH-empfindlichen Lipiden gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Die 3A–3D zeigen
verschiedene Strukturen von pH-empfindlichen Lipiden, worin die 3A–3B Lipide
mit einem aromatischen Amin als "Z"-Einheit zeigen.
Die 3C–3D zeigen Lipide, bei denen
ein Aminozucker mit einem Lipid verbunden ist.
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III. Liposomzusammensetzung
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A. Liposomkomponenten
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Liposome,
die das oben beschriebene Lipid enthalten, können nach zahlreichen Verfahren
hergestellt werden, wie beispielsweise denen, die in Szoka et al.,
Ann. Rev. Biophys. Bioeng., 9:467 (1980) beschrieben sind, und spezielle
Beispiele für hergestellte
Liposome sind nachstehend genau beschrieben. Die Liposome sind üblicherweise
multilamellare Vesikel (MLVs), die durch einfache Lipidfilm-Hydratisierungsverfahren
hergestellt werden können.
In diesem Verfahren wird ein Gemisch aus liposombildenden Lipiden
des nachstehend erläuterten
Typs in einem geeigneten organischen Lösungsmittel aufgelöst, welches
dann in einem Behälter
verdampft wird, um einen dünnen
Film zu bilden. Der Lipidfilm wird anschließend mit einem wässrigen
Medium bedeckt, wobei er unter Bildung von MLVs hydratisiert, die üblicherweise
Abmessungen von etwa 0,1 bis etwa 10 μm haben.
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Liposome,
die in der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden, umfassen beispielsweise
Liposome mit etwa 1 bis etwa 80 Molprozent des Lipids und der oben
gezeigten Struktur. In bevorzugten Ausführungsformen umfassen die Liposome
etwa 5 bis etwa 50 Molprozent des Lipids. Der Rest der Liposom-Lipidbestandteile
kann weiterhin beispielsweise eine Vielzahl vesikelbildender Lipide
umfassen, d.h. Lipide, die in Wasser spontan Doppelschichtvesikel
bilden, wie beispielsweise die Phospholipide. Die vesikelbildenden
Lipide dieses Typs sind vorzugsweise solche, die zwei Kohlenwasserstoffketten, üblicherweise
Acylketten, haben, sowie eine Kopfgruppe, die entweder polar oder
unpolar sein kann. Es gibt eine Vielzahl von synthetischen, vesikelbildenden
Lipiden und natürlich
vorkommenden vesikelbildenden Lipiden, einschließlich den Phospholipiden, wie
beispielsweise Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylglycerin,
Phosphatidylserin, Phosphatidsäure,
Phosphatidylinosit und Sphingomyelin, in denen die zwei Kohlenwasserstoffketten üblicherweise
etwa 12 bis etwa 22 Kohlenstoffatome lang sind und verschiedene
Grade an Ungesättigtheit aufweisen.
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Die
Liposome können
weiterhin ein Lipid. umfassen, das stabil in die Liposom-Lipid-Doppelschicht
eingebaut ist, wie beispielsweise Diacylglycerine, Lyso-Phospholipide, Fettsäuren, Glycolipide, Cerebroside
und Sterine, wie beispielsweise Cholesterin.
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In
einer Ausführungsform
umfassen die Liposome der Erfindung eine Oberflächenbeschichtung aus einer
hydrophilen Polymerkette. "Oberflächenbeschichtung", wie hier verwendet,
bezeichnet die Beschichtung der Oberfläche von Liposomen mit einem hydrophilen
Polymer. Das hydrophile Polymer wird in die Liposome eingebracht,
indem ein oder mehrere vesikelbildenden Lipide, die mit einer hydrophilen
Polymerkette derivatisiert sind, in eine Liposomzusammensetzung
eingebracht werden.
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Liposome
mit einer solchen Beschichtung sind aus dem Stand der Technik bekannt
und wurden beispielsweise im US-Patent Nr. 5 013 556 beschrieben.
Die Oberflächenbeschichtung
aus hydrophilen Polymerketten bewirkt eine effektive Erhöhung der
in vivo-Blutzirkulations-Lebensdauer der Liposome im Vergleich zu
Liposomen, denen eine solche Beschichtung fehlt.
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Vesikelbildende
Lipide, die sich zur Derivatisierung mit einem hydrophilen Polymer
eignen, umfassen beispielsweise alle oben aufgeführten Lipide, und insbesondere
Phospholipide, wie beispielsweise Distearoylphosphatidylethanolamin
(DSPE).
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Hydrophile
Polymere, die sich zur Derivatisierung mit einem vesikelbildenden
Lipid eignen, umfassen beispielsweise Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylmethylether,
Polymethyloxazolin, Polyethyloxazolin, Polyhydroxypropyloxazolin,
Polyhydroxypropylmethacrylamid, Polymethacrylamid, Polydimethylacrylamid,
Polyhydroxypropylmethacrylat, Polyhydroxyethylacrylat, Hydroxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Polyethylenglycol, Polyaspartamid und hydrophile
Peptidsequenzen. Diese Polymere können als Homopolymere oder
als Blockcopolymere oder statistische Copolymere verwendet werden.
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Eine
bevorzugte hydrophile Polymerkette ist Polyethylenglycol (PEG),
vorzugsweise mit einer Molmasse von etwa 500 bis etwa 10000 Dalton,
und noch bevorzugter etwa 1000 bis etwa 5000 Dalton. Methoxy- oder
ethoxy-überkappte
Analoge von PEG sind auch bevorzugte hydrophile Polymere. Diese Polymere
sind in einer Vielzahl von Polymergrößen, beispielsweise etwa 120
bis etwa 20000 Dalton, kommerziell erhältlich.
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Die
Herstellung von vesikelbildenden Lipiden, die mit hydrophilen Polymeren
derivatisiert sind, wurde beispielsweise im US-Patent Nr. 5 395
619 und bei Zalipsky STEALTH LIPOSOMES, (D. Lasic und F. Martin,
Herausg., CRC Press, Kapitel 9 (1995)) beschrieben.
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Liposome
mit einer solchen Beschichtung enthalten vorzugsweise etwa 1 bis
20 Molprozent des derivatisierten Lipids, zusammen mit den restlichen liposombildenden
Komponenten, z.B. vesikelbildenden Lipiden. Beispielhafte Verfahren
zur Herstellung derivatisierter Lipide und zur Bildung polymerbeschichteter
Liposome wurden in den US-Patenten Nr. 5 013 556, 5 631 018 und
5 395 619 beschrieben, die in gemeinschaftlichem Besitz sind. Das
hydrophile Polymer kann stabil an das Lipid gebunden werden, oder
durch eine instabile Verbindung gebunden sein, die es ermöglicht,
dass die beschichteten Liposome die Beschichtung aus Polymerketten
abwerten, wenn sie im Blutkreislauf zirkulieren, oder als Reaktion
auf einen Reiz.
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Die
Liposome können
auch ein eingeschlossenes Mittel enthalten, wobei der Begriff "eingeschlossen" die Einkapselung
eines Mittels in den wässrigen
Kern und die wässrigen
Zwischenräume der
Liposome, sowie auch den Einschluss eines Mittels in der Lipid-Doppelschicht
oder den Lipid-Doppelschichten der Liposome umfasst.
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Mittel,
die in der Zusammensetzung der Erfindung verwendbar sind, sind sehr
vielfältig
und umfassen beispielsweise Mittel für therapeutische Anwendungen
sowie auch diagnostische Anwendungen. Das ausgewählte therapeutische oder diagnostische
Mittel kann nach Standardverfahren in die Liposome eingebracht werden,
einschließlich:
(i) passives Einschließen
einer wasserlöslichen
Verbindung durch Hydratisieren eines Lipidfilms mit einer wässrigen
Lösung
des Mittels; (ii) passives Einschließen einer lipophilen Verbindung
durch Hydratisieren eines Lipidfilms, das das Mittel enthält; und
(iii) Beladen mit einem ionisierbaren Medikament gegen einen pH-Gradienten
von der Innenseite zur Außenseite der
Liposome. Andere geeignete Verfahren umfassen die Liposomherstellung
durch Reversphasenverdampfung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Liposome eine Nukleinsäure, ausgewählt aus einer Vielzahl von
DNA- und RNA-basierten Nukleinsäuren,
einschließlich
Fragmenten, d.h. Abschnitten, Mutationen und deren Analogen. Eine
Vielzahl von Genen zur Behandlung verschiedenartiger Zustände wurde
im Stand der Technik beschrieben, und Kodierungssequenzen und/oder
ORFs für
spezifische Gene von Interesse können
leicht aus DNA-Datenbanken, wie beispielsweise Gen-Bank oder EMBL, erhalten
werden. Beispielsweise wurden Polynukleotide zur Behandlung von
viralen, bösartigen
und entzündlichen
Erkrankungen und Zuständen,
wie beispielsweise zystischer Fibrose, Adenosindeaminasemangel und
AIDS, beschrieben. Die Behandlung von Krebs durch Verabreichung
von Tumorsuppressorgenen, wie beispielsweise APC, DPC4, NF-1, NF-2,
MTS1, RB, p53, WT1, BRCA1, BRCA2 und VHL wird erwogen.
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Beispiele
für spezielle
Nukleinsäuren
zur Behandlung eines speziellen Zustands umfassen beispielsweise:
HLA-B7 bei Tumoren, kolorektalem Karzinom, Melanom; IL-2 bei Krebsarten,
speziell Brustkrebs, Lungenkrebs und Tumoren; IL-4 bei Krebs; TNF
bei Krebs; IGF-1-Antisense bei Gehirntumoren; IFN bei Neuroblastom;
GM-CSF bei Nierenzellkarzinomen; MDR-1 bei Krebs, insbesondere bei
fortgeschrittenem Krebs, Brust-und Eierstockkrebsarten; und HSV-Thymidinkinase
bei Gehirntumoren, Kopf- und Halstumoren, Mesotheliomen und Eierstockkrebs.
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Nukleinsäuren der
Erfindung können "Antisense"-Nukleinsäuren sein,
zusammengesetzt aus Sequenzen, die zu ihrem Ziel komplementär sind, üblicherweise
einer Messenger-RNA (mRNA) oder einem mRNA-Vorläufer. Die mRNA enthält üblicherweise
genetische Information in der funktionellen oder Sense-Orientierung,
und die Bindung des Antisense-Polynukleotids kann die beabsichtige
mRNA unwirksam machen und die Translation zu einem Protein verhindern.
Solche Antisense-Nukleinsäuren werden
auf der Grundlage von biochemischen Experimenten bestimmt, die zeigen,
dass Proteine aus spezifischen RNAs übertragen werden. Wenn die
Sequenz der RNA einmal bekannt ist, kann eine Antisense-Nukleinsäure, die
an die RNA bindet, durch komplementäre Watson-Crick-Basenpaare
konstruiert werden. Solche Antisense-Nukleinsäuren enthalten üblicherweise
etwa 10 bis 40 Basenpaare, noch bevorzugter etwa 10 bis 25 Basenpaare,
und am bevorzugtesten etwa 15 bis 20 Basenpaare.
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Die
Antisense-Nukleinsäure
kann für
verbesserte Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Nukleasehydrolyse modifiziert werden. Solche Analogen umfassen beispielsweise
Phosphothioat-, Methylphosphonat-, Phosphodiester- und p-Ethoxyoligonukleotide (siehe
beispielsweise WO 97/07784). Das eingeschlossene Mittel kann also
ein Ribozym oder katalytische RNA sein.
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Die
Nukleinsäure
kann auch in ein Plasmid oder einen Vektor eingeführt werden,
vorzugsweise ein kreisförmiges
oder geschlossenes doppelsträngiges
Molekül
mit bevorzugten Größen im Bereich
von 5–40
Kbp (Kilo-Basenpaare). Solche Plasmide oder Vektoren werden nach
gut bekannten Verfahren konstruiert und umfassen eine therapeutische
Nukleinsäure
oder ein Gen, d.h. das Gen oder die Nukleinsäure, die bei der Gentherapie
exprimiert werden sollen, unter der Kontrolle eines geeigneten Promoters und
Verstärkers,
sowie andere Elemente, die für
die Replikation innerhalb der Wirtszelle und/oder die Integration
in das Wirts-Zellgenom notwendig sind. Verfahren zur Herstellung
von Plasmiden und Vektoren, die für die Gentherapie nützlich sind,
sind gut bekannt und im Stand der Technik veröffentlicht.
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Nukleinsäuren, wie
beispielsweise ein DNA-Plasmid, können durch passives Einschließen während der
Hydratisierung des Liposom-Lipidfilms in ein Liposom eingeschlossen
werden. Andere Verfahren zum Einschließen von Nukleinsäuren umfassen
beispielsweise das Kondensieren der Nukleinsäure zu einer Einzelmole külform, wobei
die Nukleinsäure
in einem wässrigen
Medium suspendiert wird, das Mittel wie Protaminsulfat, Spermin,
Spermidin, Histon, Lysin oder deren Gemische enthält, oder
andere geeignete polykationische Kondensierungsmittel, unter Bedingungen,
die wirksam sind, um die Nukleinsäure zu kleineren Partikeln
zu kondensieren. Die Lösung
der kondensierten Nukleinsäuremoleküle wird
verwendet, um einen getrockneten Lipidfilm zu rehydratisieren, um
Liposome mit der kondensierten Nukleinsäure in eingeschlossener Form
zu bilden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können Liposome
so hergestellt werden, dass sie Oberflächengruppen enthalten, wie
beispielsweise Antikörper
oder Antikörperfragmente,
kleine Effektormoleküle
zur Wechselwirkung mit Zelloberflächenrezeptoren, Antigene oder
andere vergleichbare Verbindungen, um die gewünschten Ziel-Bindungseigenschaften
für spezifische
Zellpopulationen zu erreichen. Solche Liganden können in die Liposome eingeführt werden,
indem ein Lipid, das mit dem Zielmolekül derivatisiert ist, in die
liposomalen Lipide eingeführt wird,
oder indem ein Lipid, das eine polare chemische Kopfgruppe enthält, die
mit dem Zielmolekül
derivatisiert werden kann, in vorgeformte Liposome eingeführt wird.
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Lipide
können
mit einem Zielliganden derivatisiert werden, indem der Ligand kovalent
an das freie distale Ende einer hydrophilen Polymerkette gebunden
wird, welche an ihrem proximalen Ende an das vesikelbildende Lipid
gebunden ist. Es gibt eine große
Vielzahl von Verfahren zum Anbinden eines ausgewählten hydrophilen Polymers
an ein ausgewähltes
Lipid und zum Aktivieren des freien, ungebundenen Endes des Polymers
zur Reaktion mit einem ausgewählten
Liganden. Insbesondere wurde das hydrophile Polymer PEG vielfach
untersucht (Allen, T.M., et al., Biochemica et Biophysica Acta 1237:99–108 (1995);
Zalipsky, S., Bioconjugate Chem., 4(4):296–299 (1993); Zalipsky, S.,
et al., FEBS Lett. 353:71–74
(1994); Zalipsky, S. et al., Bioconjugate Chemistry, 705–708 (1995);
Zalipsky, S., in STEALTH LIPOSOMES (D. Lasic und F. Martin, Herausg.),
Kapitel 9, CRC Press, Boca Raton, FL 1995)).
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Zielliganden
sind den Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt, und in einer bevorzugten
Ausführungsform
ist der Zielligand einer, der eine Bindungsaffinität zu endothelialen
Tumorzellen aufweist und vorzugsweise durch die Zellen internalisiert
wird. Solche Liganden binden oft an eine extrazelluläre Domäne eines
Wachstumsfaktorrezeptors. Beispielhafte Rezeptoren umfassen das
c-erbB-2-Proteinprodukt des HER2/neu-Onkogens, den epidermalen Wachstumsfaktor
(EGF)-Rezeptor, den basischen Fibroblastenwachstumsrezeptor (basischen
FGF)-Rezeptor und den ge fäß-endothelialen
Wachstumfsfaktorrezeptor, E-, L- und P-Selectin-Rezeptoren, Folatrezeptor,
CD4-Rezeptor, CD19-Rezeptor, αβ-Integrinrezeptoren
und Chemokinrezeptoren.
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Gemäß der Erfindung
können
die hergestellten Liposome nach Größe sortiert werden, so dass sie
praktisch homogene Größen in einem
ausgewählten
Größenbereich
haben, üblicherweise
zwischen etwa 0,01 und 0,5 μm
(Mikrometer) und noch bevorzugter zwischen etwa 0,03 und 0,40 μm (Mikrometer).
Ein wirksames Verfahren, um REVs und MLVs nach Größe zu sortieren,
beinhaltet das Extrudieren einer wässrigen Suspension der Liposome durch
eine Serie von Polycarbonatmembranen, die eine ausgewählte einheitliche
Porengröße im Bereich
von etwa 0,03 bis 0,20 μm
(Mikrometer) besitzen, üblicherweise
etwa 0,05, 0,08, 0,10 oder 0,20 μm
(Mikrometer). Die Porengröße der Membran
entspricht ungefähr
den größten Liposomgrößen, die durch
Extrusion durch diese Membran erzeugt werden, insbesondere dann,
wenn das Präparat
zweimal oder öfter
durch die gleiche Membran extrudiert wird. Homogenisierungsverfahren
sind ebenfalls nützlich, um
die Liposome auf Größen von
100 nm oder weniger zu verkleinern (Martin, F.J., in SPECIALIZED DRUG
DELIVERY SYSTEMS-MANUFACTURING AND PRODUCTION TECHNOLOGY, (P. Tyle,
Herausg.), Marcel Dekker, New York, S. 267–316 (1990)).
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B. Herstellung und Charakterisierung
von Beispielzusammensetzungen
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Die
in Beispiel 1 beschriebenen Liposome, bei denen eine Imidazoleinheit über eine
Carbamatbindung mit einem Distearoylschwanz verbunden ist, wurden
wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt. Die Liposome waren zusammengesetzt
aus 60 Molprozent partiell hydriertem Sojabohnen-Phosphatidylcholin
(PHSPC) und 40 Molprozent des Imidazol-Carbamat-Distearoyllipids.
Die Liposome in der Zusammensetzung hatten eine mittlere Partikelgröße von 80
Nanometer (nm) nach Beschallung.
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Das
Zeta-Potential dieser Liposome wurde als Funktion des pH-Werts gemessen,
und die Ergebnisse sind in 4 gezeigt
(weiße
Dreiecke). Zum Vergleich wurden zwei Liposomzusammensetzungen hergestellt,
die das Lipid der Erfindung nicht enthielten. Eine Zusammensetzung
enthielt ein kationisches Lipid, während die andere Zusammensetzung
aus einem einzigen neutralen Lipid, PHSPC, bestand. Die kationische
Liposomzusammensetzung bestand aus 55 Molprozent Dimethyldioetadecylammonium
(DDAB) und 45 Molprozent Cholesterin.
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Die
Zeta-Potentialwerte sind ein Maß für die scheinbare
Ladung auf der Außenfläche der
Liposome. Noch spezieller ist das Zeta-Potential ein Maß für das Potential,
das entlang der Grenzfläche
zwischen einer Flüssigkeitsgrenzfläche in Kontakt
mit einem Feststoff und der beweglichen, diffusen Schicht im Flüssigkeitskörper, d.h.
der Gleitfläche
auftritt. Zeta-Potentialwerte wurden unter Verwendung einer kommerziell
erhältlichen
Apparatur gemessen, wie nachstehend im Methodenabschnitt beschrieben
ist.
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In 4 zeigte ein Liposom, das
mit dem Imidazol-Carbamat-Distearoyllipid hergestellt worden war
(weiße
Dreiecke), eine starke Abhängigkeit des
Zeta-Potentials vom pH-Wert der umgebenden Medien. Wie beobachtet,
war das Zeta-Potential bei pH-Werten von weniger als 5,0 relativ
konstant bei etwa 65 Millivolt (mV)). Wenn der pH-Wert der Medien
anstieg, nahm das Zeta-Potential schnell ab. Im Gegensatz dazu zeigten
kationische Liposome (z.B. Liposome aus DDAB-Cholesterin, schwarze
Rauten) und die neutrale Liposomformulierung (schwarze Quadrate)
eine geringere Veränderung
des Zeta-Potentials, wenn der pH-Wert der Suspensionsmedien zunahm.
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Die
schnelle Änderung
des Zeta-Potentials der Liposome, die die Imidazol-Carbamat-Distearoyllipide
enthielten, wenn der pH-Wert der Suspensionsmedien zunahm, ist auf
die pK-Eigenschaft der Imidazoleinheit zurückzuführen. Der pK-Wert von Imidazol
beträgt
etwa pH 6,0. Bei einem pH-Wert von weniger als 6,0 ist die Imidazoleinheit überwiegend,
d.h. mehr als 50%, positiv geladen, und das Zeta-Potential der Imidazol-Carbamat-Distearoyllipid-enthaltenden
Liposome wird positiv. Bei einem pH-Wert von mehr als 6,0 wird die
Ladung des Imidazols neutral, d.h. mehr als 50% neutral, und das
positive Zeta-Potential der Imidazol-Carbamat-Distearoyllipid-enthaltenden Liposome
nimmt ab oder wird neutral.
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In
einem anderen Experiment wurden Liposome hergestellt, die das Imidazol-Carbamat-Distearoyllipid
(hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben) und eingeschlossene
DNA enthielten. Wie in Beispiel 3A beschrieben, wurde kondensierte
Plasmid-DNA mit Liposomen in Kontakt gebracht, die ein 60/40-Molverhältnis von
PHSPC und dem Imidazol-Carbamat-Distearoyllipid enthielten. Vor
dem Inkontaktbringen mit der kondensierten DNA wurde der pH-Wert
der Liposomlösung
auf etwa 4,0 eingestellt. Bei einem pH-Wert von etwa 4,0 ist die
Imidazol-Kopfgruppe am Lipid positiv geladen, so dass die negativ
geladene DNA elektrostatisch an das Lipid gebunden wird. Bei fortgesetztem
Rühren
bildeten sich die Liposome um die DNA, wobei die DNA in der Lipid-Doppelschicht
eingeschlossen wurde. Demgemäss
stellt die Verbindung ein Verfahren zum effizienten Einschließen eines
negativ geladenen Mittels zur Verfügung, bei dem Liposome mit
einem pH-empfindlichen Lipid hergestellt werden und das Mittel mit den
Liposomen unter Bedingungen in Kontakt gebracht wird, bei denen
das pH-empfindliche Lipid leicht positiv geladen wird.
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Liposome
mit eingeschlossener DNA wurden mit einer Probe verglichen, die
nur DNA enthielt. Diese zwei Proben wurden 30 Minuten lang mit DNase
I behandelt (siehe Beispiel 3B). Nach dem Behandlungszeitraum wurde
ein Aliquot einer jeden Probe auf ein Agarosegel, das Ethidiumbromid
enthielt, aufgetragen und elektrophoretisch getrennt. Proben der
gleichen Liposome und von DNA, die nicht mit DNase I behandelt worden
war, wurden auch auf das Agarosegel aufgetragen.
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5 ist eine mikrographische
Darstellung der Gelelektrophoreseanalyse dieser Proben. Spur 1 sind
die DNase-behandelten Liposome; Spur 2 sind die Liposome (nicht
mit DNase I behandelt); Spur 3 ist die mit DNase I behandelte DNA;
Spur 4 ist die DNA; und Spur 5 ist ein 1 kB-DNA-Leiter-Standard.
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5 zeigt, dass die in den
Liposomen eingeschlossene DNA vor Digestion durch DNase I geschützt war
(durch Vergleich von Spur 1 mit Spur 3, wo DNA allein durch die
DNase I abgebaut wurde).
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In
einer anderen Untersuchung wurden Liposome hergestellt, die ein
pH-empfindliches Lipid und einen Zielantikörper enthielten. Diese Liposome
wurden zur in vitro-Transfektion von menschlichen Lungentumorzellen
verwendet.
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Speziell
wurde ein DNA-Reporter-Plasmidvektor, pEGFP-C1 (Clontech, Palo Alto,
CA), der ein grünes
Fluoreszenzproteingen enthielt, nach dem Verfahren aus Beispiel
3A in den Liposomen eingeschlossen. Das Verhältnis von Gesamtlipiden zu DNA
in den Liposomen betrug etwa 14 Nanomol Lipide pro 1 Mikrogramm
(μg) DNA.
Nach dem Einschließen
der DNA in den Liposomen wurde ein Anti-Integrin-Antikörper, 1F11
Fab', in die Lipid-Doppelschicht eingebracht,
indem die Liposome mit Mizellen aus 1F11-Fab', konjugiert mit Polyethylenglycol-DSPE (PEG-DSPE),
inkubiert wurden. Das 1F11-Fab'-PEG-DSPE-Konjugat
wurde nach einer herkömmlichen
Technik durch Anbinden des Antikörpers
an das N-terminale Maleimid von PEG-DSPE hergestellt, wie beispielsweise
beschrieben bei Zalipsky, STEALTH LIPOSOMES, (D. Lasic und F. Martin,
Herausg., CRC Press, Kapitel 9 (1995)).
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Die
Antikörper-enthaltenden
Mizellen und die Liposome wurden über Nacht bei Raumtemperatur
inkubiert. Die menschliche Lungentumorzelllinie 2E9 mit Integrin rezeptor
wurde mit den Liposomen in vitro inkubiert. Liposome, die das 1
F11-PEG-DSPE-Konjugat
enthielten und Kontrollliposome, denen der Antikörper fehlte (die PDG-DSPE ohne
den Antikörper
enthielten), wurden 4 Stunden lang bei 37°C mit den Zellen bei einer Konzentration
von 5 μg DNA/70
nmol Lipid pro ml inkubiert. Nach dem Inkubationszeitraum wurde
das Medium ausgetauscht, um die Liposome abzutrennen.
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24
Stunden nach der Transfektion wurde die grüne Fluoreszenz gemessen, und
die Ergebnisse sind in den 6A–6D gezeigt. Die 6A–6B sind mikrographische
Darstellungen der Zellen, die mit den 1F11-konjugierten Liposomen
transfiziert waren. 6A zeigt
die Zellen unter einem Fluoreszenzmikroskop, und 6B zeigt die Zellen unter einem Lichtmikroskop: 6A zeigt, dass die Zellen
transfiziert waren, was sich durch die hellen Regionen zeigt, die
fluoreszierenden Zellen entsprechen. Die 6C–6D sind Bilder von Zellen,
die mit der Kontrollformulierung ohne Zielantikörper transfiziert wurden. Es
trat keine Transfektion auf, was durch die fehlende Fluoreszenz
deutlich wird, wenn die Zellen mittels Fluoreszenzmikroskopie beobachtet
wurden (6C).
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Das
Lipid der Erfindung umfasst eine Einheit, die in der Weise gegenüber dem
pH-Wert empfindlich ist, dass das Lipid bei einem pH-Wert von etwa 7,4
praktisch neutral ist. Wenn also die Lipide an einen Patienten,
wie beispielsweise ein Säugetier,
speziell einen Menschen verabreicht werden, sind sie ungeladen,
was eine längere
Blutzirkulation ermöglicht,
als man sie mit geladenen Liposomen erhalten kann. Liposome, die
von Endozyten eingeschlossen sind oder die einen speziellen in vivo-Bereich erreichen,
wo der pH-Wert niedriger ist, werden geladen, da die Lipide positiv
geladen werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Liposome eine
pH-empfindliche
Einheit enthalten. Das kann beispielsweise in einer Tumorregion
oder in einem Lysosym auftreten. Ein Lipid mit einer Imidazoleinheit,
welche einen pK von etwa 6,0 hat, wird also bei pH-Werten von weniger
als 6,0 überwiegend
positiv geladen werden. In einem Endosom, wo der pH-Wert etwa 5,0
bis etwa 6,0 beträgt,
wird das Lipid somit protoniert, was die Aufnahme und Freisetzung
der eingeschlossenen DNA in das Zytoplasma der Zelle erleichtert
(Xu und Szoka, Biochemistry 35:5616–-5623 (1996)). Dieses Prinzip wird anhand
der nachstehenden Beispiele weiter erläutert.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen.
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Materialien:
Die folgenden Materialien wurden von den angegebenen Quellen erhalten:
partiell hydriertes Soja-Phosphatidylcholin (Vernon Walden Inc.,
Green Village, NJ); Cholesterin (Solvay Pharmaceuticals, Niederlande);
Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE) und Dimethyldioctadecylammonium
(DDAB) (Avanti Polar Lipids, Inc., Birmingham, AL).
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Verfahren:
Dynamische Lichtstreuung wurde unter Verwendung eines Coulter N4-MD-Geräts (Coulter,
Miami FL) durchgeführt.
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Zeta-Potential:
Das Zeta-Potential wurde unter Verwendung eines ZETASIZER 2000 von
Malver Instruments, Inc. (Southborough MA) gemessen. Das Gerät wurde
folgendermaßen
betrieben: Anzahl der Messungen: 3; Abstand zwischen den Messungen:
5 Sekunden; Temperatur: 25°C;
Viskosität:
0,89 cP; Dielektrizitätskonstante:
79; Zelltyp: Kapillarfluss; Zetagrenzen: –150 mV bis 150 mV.
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BEISPIEL 1
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Herstellung eines beispielhaften
Lipids
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A. Herstellung des para-Nitrophenylcarbonats
von Distearoylglycerin
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Wie
in 1 veranschaulicht,
wurde 1,2-Distearoyl-sn-glycerin (500 mg, 0,8 mmol; Verbindung I) azeotrop
mit Benzol getrocknet (dreimal unter Verwendung eines Rotationsverdampfers).
para-Nitrophenylchlorformiat (242 mg, 1,2 mmol, 1,5 Äquivalente;
Verbindung II), 4-Dimethylaminopyridin (10 mg, 0,08 mmol, 0,1 Äquivalente)
und Triethylamin (334 μl,
204 mmol, 3 Äquivalente)
wurden zu 1,2-Distearoylglycerin
in CHCl3 (5 ml) gegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde 2 h bei Raumtemperatur gerührt. Dünnschichtchromatographie
zeigte, dass die Reaktion vollständig
war. Das Gemisch wurde mit CHCl3 (50 ml)
verdünnt
und mit 10%-iger Zitronensäure
(3 × 15
ml) extrahiert. Die organische Phase wurde getrocknet (MgSO4) und eingedampft, um einen Feststoff zu
ergeben. Der Feststoff (hellorange) wurde mit Acetonitril (4 × 3 ml)
gewaschen, um überschüssiges p-Nitrophenylchlorformiat
abzutrennen. Das Produkt, das para-Nitrophenylcarbonat, des Distearoylglycerins
(Verbindung III), wurde im Vakuum über P2O5 getrocknet. Ausbeute: 557 mg (88%). 1H-NMR (360 MHz, DMSO-D6): δ 0,88 (t,
CH3, 6H); 1,26 (s, CH2, 58H);
1,62 (m, CH2CH2CO,
4H); 2,4 (2xt, CH2CO, 4H); 4,2 (dd, trans- CH2OCO,
1H); 4,35 (m, CH2OCOO, 2H); 4,5 (dd, cis-CH2OCO, 1H), 5,38 (m, CH2CHCH2, 1H), 7,4 (d, C6H5, 2H); 8,3 (d, C6N5, 2H).
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B. Herstellung des Carbamats
von Histamin und Distearoylglycerin
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Das
para-Nitrophenylcarbonat des 1,2-Distearoylglycerins (350 mg, 0,44
mmol, Verbindung III) wurde zu Histamin (46 mg, 0,40 mmol, 0,9 Äquivalente;
Verbindung IV) in CHCl3 (1 ml) und DMSO
(200 μl) zugegeben.
Pyridin (300 μl;
Verbindung V) wurde zu der Lösung
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde etwa 20 Stunden lang bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Dünnschichtchromatographie (CHCl3:MeON = 90:10) zeigte, dass die Reaktion vollständig war.
Das Lösungsmittel
wurde verdampft. Das Produkt (Verbindung VI) wurde in CHCl3 gelöst, auf
eine Kieselgelsäule
(Aldrich, 230–400
mesh, 60 A) gegeben und mit den folgenden Lösungsmitteln eluiert: CHCl3:CH3COCH3 = 90:10, 40 ml (oberer Fleck eluiert);
CHCl3:IPA = 80:20, 40 ml (Produkt eluiert);
CHCl3:IPA = 70:30, 40 ml (mehr Produkt eluiert). Fraktionen,
die das reine Produkt enthielten, wurden vereinigt und eingedampft.
Das Produkt wurde im Vakuum über
P2O5 getrocknet
und als weißer
Feststoff erhalten (236 mg, 80% Ausbeute). 1H-NMR
(360 MHz, CDCl3/MeOH = 1:1 mit TMS): δ 0,88 (t,
CH3, 6H); 1,28 (s, CH2,
56H); 1,62 (m, CH2CH2CO,
4H); 2,34 (2xt, CH2CO, 4H); 2,77 (t, CH2CH2NH, 2H); 3,18 (t,
CH2CH2CO, 2H); 4,05–4,2 (dd,
cis- und trans-CH2CH2, 4H); 5,13 (m,
CH2CHCH2, 1H); 6,08 (s,
Histamin, 1H); 7,53 (s, Histamin, 1H).
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Beispiel 2
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Placebo-Liposom-Herstellung
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Das
Lipid (Verbindung VI), hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben,
und partiell hydriertes Soja-Phosphatidylcholin (PHSPC) wurden in
einem Rundkolben in einem Molverhältnis von 40/60 in Chloroform
und/oder Methanol aufgelöst.
Die Lösungsmittel
wurden durch Rotationsverdampfung entfernt, und der so erhaltene
getrocknete Lipidfilm wurde mit entionisiertem Wasser hydratisiert,
um große,
multilamellare Vesikel zu bilden.
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Vergleichs-Liposomformulierungen
wurden unter Verwendung von 100 Molprozent PHSPC und mit einem 40/60-Molverhältnis von
DDAB-Cholesterin nach einem ähnlichen
Verfahren hergestellt.
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Die
Liposomgröße jeder
Formulierung wurde durch dynamische Lichtstreuung bestimmt.
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Beispiel 3
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Herstellung von Liposomen,
die eine Nukleinsäure enthielten
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A. Herstellung von Liposomen
mit eingeschlossener DNA
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Die
Komplexe wurden folgendermaßen
bei Raumtemperatur hergestellt. Zunächst wurden 400 μg Luziferase-Reporterplasmid-DNA
in 5%-iger Glucoselösung
durch Zugabe von 100 μg
Histon unter langsamem, kontinuierlichem Rühren über 10 Minuten kondensiert.
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Eine
Lösung
von PHSPC und dem pH-empfindlichen Lipid aus Beispiel 1 (Verbindung
VI) in einem Molverhältnis
von 40/60 bei einer Gesamtlipidmenge von 12000 nm in 5%-iger Glucoselösung wurde
auf pH = 4 eingestellt. Die kondensierte DNA-Lösung wurde unter kontinuierlichem
Rühren über 10 Minuten
langsam zu der sauren Liposomlösung
zugegeben. Die Endkonzentration an DNA betrug 0,25 mg/ml, und die
Gesamtlipidkonzentration betrug 7,5 mM.
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Das
Verhältnis
von DNA zu Gesamtlipiden betrug 1 μg DNA zu 30 nmol Lipiden.
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B. DNase I-Assay
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DNA
allein und DNA, eingeschlossen in Liposome, wurden mit DNase 30
Minuten lang bei 37°C in
Gegenwart von 10 mM MgSO4 behandelt. Nach der
Behandlung wurde das Liposom/DNase-Gemisch mit Phenol/CHCl3 und CHCl3 extrahiert,
um die Lipide und Proteine von der DNA abzutrennen.
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Aliquots
der DNase-behandelten DNA und der DNA-Fraktion aus den DNase-behandelten Liposomen
mit eingeschlossener DNA wurden auf ein 1 %-iges Agarosegel aufgetragen,
das Ethidiumbromid enthielt, und elektrophoretisch getrennt, um
die Unversehrtheit der DNA zu untersuchen. Als Kontrollproben wurden
DNA und Liposome, die nicht mit DNase behandelt waren, auf das Gel
aufgetragen, zusammen mit einem 1 Kb-DNA-Standard. Die Ergebnisse
sind in 5 gezeigt.