Herstellung von Magnesiumoxyd aus Kieserit Das vorliegende Verfahren
betrifft die Herstellung einer Magnesia auf dem Wege der Fällung als Magnesiumhydroxyd,
das in bekannter Weise in das Oxyd übergeführt wird. Die auf diesem Wege erhaltenen
Produkte zeichnen sich gegenüber den auf anderem Wege erhaltenen durch einen erheblich
höheren Grad der Reinheit aus und besitzen daher auch einen höheren Handelswert.
Es ist nun bekannt, wässerige Lösungen von Magnesiumsalzen mit Ammoniak zu behandeln
und auf diesem Wege zu dem gewünschten Produkt zu kommen. Es ist auch bekannt, zu
diesem Zwecke Bittersalz zu benutzen, indem dessen Lösung mit Ammoniak behandelt
und so als Nebenprodukt Ammoniumsulfatlösung erhalten wird, welche auf festes Salz
verarbeitet werden kann. Als für Bittersalz dient der Kieserit, welcher durch längeres
Kochen in Lösung übergeführt werden muß, um dann erst bei der Kristallisation das
Bittersalz zu liefern. Das vorliegende Verfahren betrifft nun die Verarbeitung des
Kieserits oder kieserithaltiger Stoffe auf Magnesiumhydroxyd direkt. Es hat sich
gezeigt, daß konzentriertere Ammoniaklösungen den Kieserit ohne Zufuhr von Wärme
in Magnesiumhydroxyd und Ammoniumsulfatlösung zersetzen. Dem auf diese Weise erhaltenen
Hydroxyd ist aber noch ein gewisser Gehalt an Anhydrit beigemengt, welcher durch
das Ammoniak unverändert bleibt. Hierdurch wird die Verwendbarkeit des so erhaltenen
Magnesiumhydroxyds sehr herabgedrückt. Es wurde nun gefunden, daß es leicht gelingt,
beide Gemengteile durch Schlämmen mit der Zersetzungsflüssigkeit zu trennen und
zu einem sehr reinen Magnesiumhydroxyd zu kommen, während die Lösung auf Ammoniumsulfat
verarbeitet werden kann.Manufacture of Magnesium Oxide from Kieserite The present process
relates to the production of magnesia by means of precipitation as magnesium hydroxide,
which is converted into the oxide in a known manner. The ones obtained in this way
Products stand out significantly from those obtained in other ways
from a higher degree of purity and therefore also have a higher commercial value.
It is now known to treat aqueous solutions of magnesium salts with ammonia
and in this way to get the desired product. It is also known, too
For this purpose, to use Epsom salt by treating its solution with ammonia
and so obtained as a by-product ammonium sulfate solution, which is based on solid salt
can be processed. The kieserite is used for Epsom salt, which by longer
Cooking must be converted into solution, in order to then only use the crystallization
Epsom salt to deliver. The present proceedings now concern the processing of the
Kieserite or substances containing kieserite on magnesium hydroxide directly. It has
showed that more concentrated ammonia solutions remove the kieserite without the addition of heat
decompose in magnesium hydroxide and ammonium sulfate solution. The one obtained in this way
But a certain amount of anhydrite is added to the hydroxide, which through it
the ammonia remains unchanged. This increases the usefulness of the thus obtained
Magnesium hydroxide very depressed. It has now been found that it is easy to
to separate both parts of the mixture by sludging with the decomposition liquid and
to come to a very pure magnesium hydroxide, while the solution on ammonium sulfate
can be processed.
Es ist ein Verfahren bekannt, um aus calcimertem Dolomit (Ca0 -i-
Mg O) und MgCI-, enthaltenden Lösungen sowohl das Mg des Dolomits als auch das des
Chlormagnesiums zu gewinnen, ersteres als Mg0, letzteres als Mg (OH)" und
beide in Absatzkästen zu trennen (amerikanische Patentschrift i i 56 66z). Ein anderes
bekanntes Verfahren betrifft die Trennung der durch Anrühren von gebranntem Dolomit
mit -V#@Tasser erhaltenen Hydroxyde von Ca und Mg in Absatzkästen (englische Patentschrift
1425 von igoä). Weiter ist ein Verfahren bekannt, nach welchem calcinierter Dolomit
mit MgSO, umgesetzt und das erhaltene Gemenge von Gips und Magnesiumhydroxy d durch
Zentrifugieren getrennt werden soll. Allen diesen Verfahren ist das Ausschlämmen
von Magnesiumhydroxyd und die Verwendung von gebranntem Dolomit als Ausgangsmaterial
gemeinsam, und sie dienen dem Zweck, den Mg-Gehalt des verhältnismäßig wertlosen
Dolomits nutzbar zu machen, jedoch wird dies bei den bekannten Verfahren nur unvollkommen
erreicht.
Versuche haben ergeben, daß bei der Trennung von Gips
und Mg (0H)2 durch Zentrifugieren gemäß dem dritten der als bekannt angeführten
Verfahren das. Magnesiumhydroxyd in lufttrockenem Zustande noch 2,2 bis 3, i % Gips
enthielt, während nach dem neuen Verfahren ein Magnesiumhydroxyd mit einem Gehalt
von unter o, i % Ca S O4 erhalten wird.A process is known to obtain both the Mg of dolomite and that of chlorine magnesium, the former as MgO, the latter as Mg (O H) "and from solutions containing calcimerized dolomite (CaO -iMg O) and MgCl- to separate both in sales boxes (American patent specification ii 56 66z). Another known process relates to the separation of the hydroxides of Ca and Mg obtained by stirring burnt dolomite with -V # @ Tasser in sales boxes (English patent 1425 by igoä) a process is known according to which calcined dolomite is reacted with MgSO and the resulting mixture of gypsum and magnesium hydroxide is to be separated by centrifugation. All these processes have the elimination of magnesium hydroxide and the use of burnt dolomite as starting material in common, and they serve the purpose to make the Mg content of the relatively worthless dolomite usable, but this is only incompletely achieved in the known processes. Experiments have shown that when gypsum and Mg (OH) 2 were separated by centrifugation according to the third of the known processes, the magnesium hydroxide still contained 2.2 to 3.1% gypsum in the air-dry state, while according to the new process it still contained 2.2 to 3.1% gypsum Magnesium hydroxide with a content of less than 0.1% Ca S O4 is obtained.
Während nach dem bekannten Verfahren ein reines Mag nesiumhydroxyd
aus dem stets mit Anhydrit verunreinigten Kieserit nur erhalten werden kann, nachdem
man diesen durch Kochen in Lösung übergeführt und hierauf die geklärte Lösung mit
Ammoniak behandelt hat, kann nach dem vorliegenden Verfahren Kieserit bei Gegenwart
von Wasser ohne Zufuhr von Wärme zersetzt und das erhaltene Magnesiumhydroxyd durch
Schlämmen mit der Reaktionsflüssigkeit von dem unlöslichen Anhydrit leicht und vollständig
getrennt werden. Das Verfahren zeigt also einen Weg, in der notwendigen Kombination
mehrerer Verfahrensstufen zur Gewinnung eines reinen Magnesiumoxyds aus Kieserit
zu gelangen. Ausführungsbeispiel t oo g Ki.eserit wurden mit 296g Wasser angeschlämmt
und 5 i g Ammoniakgas eingeleitet. Hierauf wurde die überstehende Flüssigkeit zum
Abschlämmen des gefällten Magnesiumhydroxyds benutzt.While according to the known method a pure magnesium hydroxide
from the kieserite, which is always contaminated with anhydrite, can only be obtained after
this is converted into solution by boiling and then the clarified solution with
Has treated ammonia, kieserite can be used in the presence of the present process
decomposed by water without supply of heat and the magnesium hydroxide obtained through
Slurring with the reaction liquid of the insoluble anhydrite easily and completely
be separated. The procedure thus shows one way in the necessary combination
several process stages for the production of a pure magnesium oxide from kieserite
to get. Exemplary embodiment t oo g of Ki.eserit were slurried with 296 g of water
and introduced 5 g ammonia gas. The supernatant liquid was then used
Blowing down the precipitated magnesium hydroxide is used.
Es wurden erhalten 3,2- ausgeschlämmter Anhydrit. Das abgeschlämmte
Magnesiumhydroxyd wurde von der Schlämmflüssigkeit getrennt, abgesogen, mit Wasser
nachgewaschen und bei ioo° getrocknet. Es wurden 32,5 g (77%) erhalten. Die Gesamtmenge
der Reaktions- (Schlämm-) Flüssigkeit betrug 4i4 g. 3.2 eluted anhydrite were obtained. The eluted magnesium hydroxide was separated from the elutriation liquid, sucked off, washed with water and dried at 100 °. 32.5 g (77%) were obtained. The total amount of the reaction (slurry) liquid was 414 g.