-
Verfahren zur Herstellung von echten Küpenfarbstoffen Es wurde gefunden,
daß bei der Kondensation von Pyrazolanthron-2-carbonsäurehalogenid und dessen N-Alkyl-
bzw. N-Aralkylderivaten mit verküpbaren cyclischen Diketonen, die mindestens eine
freie Aminogruppe enthalten und die selbst schon Farbstoffe sein können, wertvolle
Acylierungsprodukte erhalten werden, die mit alkalischem Hydrosulfit in lösliche
Küpen überführbar sind und aus diesen Baumwolle in echten Tönen anfärben.
-
Die auffallende Tatsache, daß trotz der Einführung des hochmolekularen
Pyrazolanthron-2-carbonsäurerestes die erhaltenen Kondensationsprodukte noch leicht
lösliche Küpen ergeben, weist darauf hin, daß anscheinend der Pyrazolanthronkomplex
an der Verküpung teilnimmt.
-
Das für das Verfahren benötigte Pyrazolanthron-z-carbonsäurechlorid
und dessen N-Alkyl- bzw. N-Aralkylderivate sind aus den entsprechenden Carbonsäuren
in üblicher Weise leicht erhältlich. Das Verfahren zu ihrer Herstellung ist in der
Patentschrift 518 i2o beschrieben.
-
Als für das Verfahren geeignete Aminoderivate verküpbarer cyclischer
Diketone kommen beispielsweise a-Mono- und Diaminoanthrachinone, Aminoanthrimide
und deren Carbazolierungsprodukte, Aminoanthanthrone, Aminopyranthrone, Aminodibenzanthrone,
Aminodibenzopyrenchinone sowie die Substitutionsprodukte und Derivate dieser Körper
in Betracht. Die Kondensation wird in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Nitrobenzol
oder Dichlorbenzol, mit oder ohne Zusatz eines halogenwasserstoffbindenden Mittels
ausgeführt.
-
Anstatt von den N-Alkyl- bzw. N-Aralkylderivaten des Pyrazolanthron-2-carbonsäurechlorids
auszugehen, kann man mit gleichem Erfolg auch die Acylierungsprodukte des Pyrazolanthron-2-carbonsäurechlorids
selbst durch nachträgliche Behandlung mit geeigneten Alkylierungsmitteln in die
alkylierten bzw. aralkylierten Derivate überführen.
-
Die Nuancen der neuen Küpenfarbstoffe variieren je nach dem
angewandten Ausgangsprodukt.
-
Beispiel i 22 kg i-An-iinoanthrachinon werden mit 75o
kg
Nitrobenzol und 28 kg Pyrazolanthron-2-carbonsäurechlorid so lange
zum Sieden erhitzt, bis kein unverändertes i-Aminoanthrachinon mehr nachweisbar
ist. Nach dem Erkalten wird die ausgeschiedene Kristallinasse abfiltriert und mit
Benzol ausgewaschen. Man erhält den neuen
Ki*)rper in Form gelber
Kristalle, die aus violett-#Lichig rotbrauner Küpe Baumwolle in kräftig Tönen von
guten Echtheitseigenschaften anfärben. Die Lösungsfarbe in konzentrierter Sch-,-#-efelsäure
ist orange.
-
Ersetzt man 2?, kg Aminoanthrachinon durch 12 kg I - 5- bzw.
I - 4-Diaminoanthrachinon, so werden gelbe Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften
erhalten. Beispiel 2 25 kg i-.,#mino-4-methoxyanthrachinon werden mit j:
ooo kg Dichlorbenzol und z8 kg Pyrazolanthron-2-earbonsäurechlorid
so lange unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis kein Chlorwasserstoff mehr entweicht.
Das in orangebraunen Kristallen abgeschiedene Reaktionsprodukt färbt aus schwarzbrauner
Küpe Baumwolle mit der gleichen Farbe an, die beim Verhängen in ein kräftiges Orange
übergeht. Die Lösungsfarbe des neuen Farbstoffes in konzentrierter Schwefelsäure
ist tiefrot. Beispiel 3
35 kg i-Amino-4-benzoylaminoanthrachinon werden
mit 1 --50 kg Nitrobenzol und 28 kg
Pyrazolanthron-2-carbonsäurechlorid
unter Zusatz von io kg entwässertem Natriumacetat 11/, Stunden unter Rückfluß
zum Sieden erhitzt. Das sich in Form rotbrauner Kristalle abscheidende Reaktionsprodukt
wird abgesaugt, mit Alkohol und zuletzt mitWasser nachgewaschen. Es löst sich in
konzentrierter Schwefelsäure mit orangeroter Farbe und färbt aus braunroter Küpe
Baumwolle in kräftigen orangebraunen Tönen von guten Echtheitseigenschaften an.
Beispiel 4 34 kg i-.,limin0-5-benzoylaminoanthrachinon werden mit 28 kg Pyrazolanthron-2-carbonsäurechlorid
und etwa 500 kg Nitrobenzol so lange zum Sieden erhitzt ' bis kein
Chlorwasserstoff mehr entweicht. Nach dem Erkalten wird der ausgeschiedene goldgelbe
Kristallbrei abgesaugt und mit Benzol ausgewaschen. Man erhält den neuen Farbstoff
in Form goldgelber Kristalle, die aus violettstichig rotbrauner Küpe Baumwolle in
kräftig goldgelben Tönen von guten Echtheitseigenschaften anfärben. Die Lösungsfarbe
in konzentrierter Schwefelsäure ist orange.
-
Verwendet man an Stelle von i-Amin0-5-benzoylaminoanthrachinon
25 kg i-Amino-6-chloranthrachinon, so erhält man einen ähnlichen Farbstoff,
der aus rotbrauner Küpe Baumwolle in ebenfalls goldgelben Tönen von gleichfalls
guten Echtheitseigenschaften anfärbt. Die Lösungsfarbe in Schwefelsäure ist orange.
Beispiel 5
3o kg N-Miethylpyrazolanthron-2-carbonsäurechlorid werden
mit i ooo kg Dichlorbenzol und 23 kg i-Aminoanthrachinon so lange
unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis die Salzsäureentwicklung aufhört. Das in
Form gelbbrauner Kristalle ausgeschiedene Reaktionsprodukt wird abgesaugt und ausgewaschen.
Es färbt aus rotbrauner Küpe Baumwolle in gelben Tönen an.
-
Ersetzt man 23 kg i-Aminoanthrachinon durch 25 kg i-Amino-4-methoxyanthrachinon
bzw. durch 33 kg i-Amino-4-benzoyl-aininoanthrachinon, so erhält man analog
konstituierte Farbstoffe, die Baumwolle aus scliwarzstichig rotbrauner Küpe in kräftigen
orangen bis orangebraunen Tönen von sehr guten Echtheitseigenschafteh anfärben.
Beispiel 6
iokg des unter Beispieli beschriebenen gelben Farbstoffes werden
zusammen mit io kg
Toluolsulfosäuremethylester, 8 kg Pottasche und
75 kg Nitrobenzol zwei Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach dem
Erkalten wird der gelbe Niederschlag abgesaugt, mit Alkohol und zuletzt mit Wasser
ausgewaschen. Der so erhaltene alkylierte Farbstoff -färbt Baumwolle aus rotbrauner
Küpe in gelben Tönen an und ist identisch mit dem nach Beispiel 5 hergestellten
Produkt.
-
Kondensiert man in gleicher Weise äquivalente Mengen von Pyrazolanthron-2-carbonsäurechlorid
mit Aminoanthanthron (das man durch Nitrieren von Anthanthron in Nitrobenzollösung
mit Hilfe von rauchender Salpetersäure und Reduktion des so erhaltenen Mononitrokörpers
erhält), so erhält man einen rotbraun färbenden Farbstoff; die Kondensation mit
5-Amino-:c - i'-dianthrimid liefert einen braun färbenden, mit Aminodibenzanthron-(das
ebenfalls durch Nitrieren von Dibenzanthron in Nitrobenzollösung mit Hilfe von rauchender
Salpetersäure und Reduktion des so erhaltenen Mononitrokörpers erhalten wird) einen
olivbraun färbenden, mit Aminopyranthron einen orangebraun färbenden, mit Aminodibenzpyrenchinon
einen gebbraun färbenden Küpenfarbstoff. Die zuletzt genannten Aminokörper werden
in gleicher Weise durch Einwirkung von rauchender Salpetersäure auf die Nitrobenzollösung
der Ausgangskörper und Reduktion der entstandenen Mononitroderivate erhalten.
-
Kondensiert man 2 Mol. Pyrazolanthron-2-carbonsäurechlorid mit i Mol.
5 - 5'-Dianünoi - i'-dianthrimidcarbazol, so erhält man einen Küpenfarbstoff,
der Baumwolle in leuchtend gelbbraunen Tönen anfärbt.