DE518518C - Einrichtung zur Verhuetung von Stoerungen bei Inbetriebsetzung von Dampf- oder Gasturbinen - Google Patents
Einrichtung zur Verhuetung von Stoerungen bei Inbetriebsetzung von Dampf- oder GasturbinenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01D—NON-POSITIVE DISPLACEMENT MACHINES OR ENGINES, e.g. STEAM TURBINES
- F01D25/00—Component parts, details, or accessories, not provided for in, or of interest apart from, other groups
- F01D25/34—Turning or inching gear
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Description
Bei großen Turbinen hat man die Erfahrung gemacht, daß nach dem Stillsetzen eine
Durchbiegung der Wellen auftritt, die beim Anfahren zu schweren Störungen Anlaß geben
kann. Diese Erscheinung ist daraus zu erklären, daß die Abkühlung der Wellen nach
dem Kondensator zu stärker ist als nach dem oberen Teil des Gehäuses. Die einzelnen Fasern
der Welle unterliegen einer ungleichmäßigen Abkühlung, die zu einer Durchbiegung
führt. Um diese zu vermeiden, hat man vorgeschlagen, die Wellen nach dem Abstellen
in langsamer Drehung zu halten, so daß die einzelnen Fasern nacheinander die verschiede-.
nen Wärmezonen durchlaufen und eine gleichmäßige Abkühlung eintritt.
Während man sich bisher nur mit den Verhältnissen beim Abstellen der Turbine beschäftigt
hat, betrifft 'die vorliegende Erfindung eine Anordnung, um beim Anfahren
Störungen zu verhüten. Die Welle wird gemäß der Erfindung ebenfalls beim Anfahren
langsam gedreht, dagegen sind die denDampfzutritt zum Turbinenzylinder beherrschenden
Organe mit der Andrehrichtung der Turbinenwelle derart verriegelt, daß diese nur angewärmt
werden kann, wenn sie sich bereits in Drehung befindet.
Diesem Vorschlag liegt die Erkenntnis zugründe, daß die auftretenden Störungen im
wesentlichen durch die ungleichmäßige Erwärmung der in der Ruhelage befindlichen
Welle bedingt sind. Wird nämlich in üblicher Weise, noch bevor die Welle in Umlauf ver- ί
setzt worden ist, Dampf in den Turbinenzylinder eingelassen, so wird sich im oberen
Teil heißer Dampf, im unteren Teil des Gehäuses von geringerer Temperatur möglicherweise
sogar kühles Kondenswasser ansammeln. Dieser ungleichen Verteilung der Temperaturen
im Zylinder entspricht, insbesondere bei Wellen von großem Durchmesser,
eine ähnliche Verteilung der Temperaturen an der Welle. Der obere Teil derselben wird
daher wärmer sein als der untere und sich infolgedessen stärker ausdehnen, wodurch die
Welle ihre natürliche Form verliert. Setzt man eine derart ungleich erwärmte Welle in
Drehung, so wird sich ihre Ausbiegung aus der Achse durch die Fliehkraft erhöhen, so
daß allmählich ein schädliches Streifen der umlaufenden an den feststehenden Teilen eintritt,
das gegebenenfalls zu bleibenden Formänderungen und zu Störungen führt. Hieraus erklärt sich ohne weiteres der A^orteil der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Einrichtung.
Eine Ausführung dieser Einrichtung zeigen die Abb. 2 und 3. In Abb. 1 bedeutet 1 die
Turbinenwelle, die über den als Zahnrad 1 ausgebildeten Wellenteil, z. B. die Kupplungsscheibe
2, mit einer Schnecke 3 mechanisch gekuppelt ist; die Schnecke sitzt auf der Achse 4 einer kleinen Hilfeturbine 5. Dieser
wird Dampf durch die Leitung 20, über das Hilfsventil 6 und eine Rohrleitung 7 zugeführt,
noch bevor das Hauptfrischdampfventil (Abb. 3) geöffnet wird. Hinter dem
^mit
Frischdampfventil 6 zweigt noch eine weitere Rohrleitung 8 zu einer Hilfsölpumpe (Abb. 2)
ab. Die Hilfsölpumpe dient zur Förderung von öl, das unter Druck durch den Stutzen 9
den Lagern der Turbine zugeführt wird. Durch das gemeinsame Organ 6 wird erzielt,
daß die Hilf sturbine 5 zum Andrehen der Maschinenwelle und die Hilfsölpumpe immer
gleichzeitig in Betrieb genommen werden.
ίο Eine besondere Rohrleitung 10 ist von der
Druckleitung der Hilfsölpumpe .bei Stutzen 11 abgezweigt und führt zum Kolben 15 des
Haupteinlaßventils der Turbine. Dieses besteht aus einem Gehäuse 12, in dem. der Ventilkegel
13 die Ventilöffnung abschließt.- Der Ventilkegel hängt an einer Spindel 14, die mit
dem am Gehäuse dicht anschließenden Kolben
15 fest verbunden ist. Durch die Rohrleitung 10 wird Drucköl unterhalb des Kolbens eingeführt,
auf dessen andere Seite eine Feder
16 wirkt. Mit dem Handrad 17 kann die Aufwärtsbewegung
des Kolbens und damit auch des Ventils nicht veranlaßt, sondern lediglich begrenzt werden; nur das Drucköl kann das
Ventil öffnen. Das Handrad wirkt demnach nur als Sperrung für die selbsttätige Öffnungsvorrichtung
des Ventils. Der gesamte Anlaßvorgang für die Turbine spielt sich demnach wie folgt ab:
i. öffnen des Ventils 6; die Antriebsturbine
zum Andrehen der Maschinenwelle und die Hilfsölpumpe kommen hierdurch in Lauf.
2.' öffnen des Hauptventils 8; erst wenn die Hilfsölpumpe mit genügendem Druck fördert,
kann das Frischdampfventil oder das Regelventil angehoben werden. Der Frischdampf
gelangt also zur Turbine erst dann, wenn die Welle sich bereits langsam dreht.
Die Frischdampfleitungen sind hier —· mit Ausnahme der Dampfleitung 20 für das Ventil
6 — sämtlich erst hinter dem Hauptventil abgezweigt, weil Vorerwärmungsdampf nach
diesem Verfahren erst gegeben werden soll, wenn die Turbine durch die Andrehvorrichtung
bereits in Umdrehung versetzt ist.
Bei Anwendung der Erfindung werden auch diejenigen Schwierigkeiten beseitigt, die in
Anlagen beobachtet werden, in denen Maschinen kurze Zeit, z. B. wenige Stunden nach
dem Abstellen, wieder angefahren werden sollen,
wobei häufig ein unruhiger Lauf der Maschine beobachtet wird. Diese Erscheinung
läßt sich ähnlich wie die vorher für Inbetriebnahme geschilderte erklären. Man kann daher,
um auch diese Nachteile zu beheben, auch bei oder nach dem Auslauf die Drehvorrichtung
für die Turbinenwelle zugleich mit der Hilfsölpumpe wieder in Betrieb nehmen. Besonders
wichtig ist das Verfahren für Maschinen größerer Abmessungen und für solche
Maschinen, die als Spitzenmaschinen oder zur Betriebsreserve dienen.
Die Kupplung der Andrehvorrichtung mit der Druckölversorgung kann natürlich auf die
verschiedenste Art, z. B. auch hydraulisch oder elektrisch, erfolgen,
Claims (2)
1. Anordnung zur Verhütung von Störungen bei Inbetriebsetzung von Dampf-
oder Gasturbinen, dadurch gekennzeichnet, daß die den Dampf zutritt zum Turbinen-Z3'linder
beherrschenden Organe mit einer Andrehvorrichtung der Turbinenwelle derart verriegelt sind, daß diese nur angewärmt
werden kann, .wenn sie sich bereits in Drehung befindet.
2. Anordnung nach Anspruch 1 für eine Turbine mit einem Dampfeintrittsventil,
das sich erst bei Öldruck öffnen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlaßorgan
für die Andrehvorrichtung der Turbinenwelle mit dem Anlaßorgan der Hilf sölpumpe
in der Weise gekuppelt ist, daß nur beide gleichzeitig angelassen werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER72052D DE518518C (de) | 1927-08-12 | 1927-08-12 | Einrichtung zur Verhuetung von Stoerungen bei Inbetriebsetzung von Dampf- oder Gasturbinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER72052D DE518518C (de) | 1927-08-12 | 1927-08-12 | Einrichtung zur Verhuetung von Stoerungen bei Inbetriebsetzung von Dampf- oder Gasturbinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE518518C true DE518518C (de) | 1931-02-17 |
Family
ID=7414286
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER72052D Expired DE518518C (de) | 1927-08-12 | 1927-08-12 | Einrichtung zur Verhuetung von Stoerungen bei Inbetriebsetzung von Dampf- oder Gasturbinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE518518C (de) |
-
1927
- 1927-08-12 DE DER72052D patent/DE518518C/de not_active Expired
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