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Vorrichtung zum Anschluß der 1VIeßinstrumente und Zähler an die zugehörigen
Stromwandler in elektrischen Starkstromanlagen In Meßeinrichtungen von Starkstrom-
und insbesondere Hochspannungsanlagen ergibt sich oft die Notwendigkeit, zwecks
Auswechslung vorhandener Meßinstrumente und Zähler oder Prüfung derselben mittels
einzuschaltender Kontrollinstrumente die betreffenden Stromwandler .auf der Sekundärseite
kurzzuschließen oder die Sekundärleitungen zu unterbrechen. Dies ist nun bei den
bestehenden Einrichtungen sehr umständlich und in Hochspannungsanlagen meist mit
mehr oder-weniger großer Gefahr verbunden, da es aus Betriebsrücksichten nicht angängig
ist, stets die ganze Anlage auszuschalten und spannungslos zu machen, um die an
den Stromwandlern vorgesehenen Stöpsel einzustecken. Auch unterbleibt in Ermangelung
passender Verbindungsstücke meistens das Kurzschließen des Sekundärkreises der Stromwandler
bei abgeklemmten oder ausgebauten Instrumenten, worin wiederum eine große Gefahr
liegt, sobald. die Leitung, an welche der Primärkreis des betreffenden Stromwandlers
angeschlossen ist, unter Spannung steht.
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Zur Vermeidung der genannten, Übelstände sind zwar schon Anschlußvorrlchtungen;
vorgeschlagen worden, bei welchen auf einer isolierten Unterlage Anschlußklemmen,
zum Anschließen der vom Stromwandler ausgehenden Sekundärleitungen und der Meßleitungen
vorgesehen waren, welche durch Laschen miteinander verbunden waren, derart, daß
je nach der Lage dieser Laschen ein Unterbrechen der Leitungen oder e@n Kurzschl:ve-Ben
des Stromwandlersekundärkreises stattfindet. Diese Vorrichtungen hatten indessen
den Nachteil, daß sowohl die Verbindungsstücke als auch sämtliche Leitungsanschlüsse
auf der vorderen Kleunmenseite lagen, so daß sämtliche Anschlußleitungen durch die
Schalttafel hindurchgeführt werden mußten, und ferner daß die Verbindungsstücke
zwecks Unterbrechung einer Leitung oder eines Kurzschlusses gänzlich entfernt werden
mußten, so daß sie leicht in Verlust gerieten und nicht mehr zur Hand waren, wenn
sie benötigt wurden. Wurden diese Vorrichtungen andererseits zwecks Vermeidung der
Durchführung der Leitungen durch die Schalttafel hinter der Schalttafel montiert,
so waren sie schwer zugänglich, und biei Vornahnne einer Schaltungsänderung mußte
jeweils zum mindesten das betreffende Schalttafelfeld ausgeschaltet werden, um Unfälle
und Kurzschlüsse zu vermeiden.
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Diese Mängel werden nun durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung
dadurch behoben, daß die Anschlußklemmen je aus zwei voneinander isolierten, übereinanderhegenden
und durch eine lösbare Kontaktschraube miteinander leistend verbundenen Klemmenteile
mit rückwärtigen Anschlußstücken zum Anschließen der ankommenden und abgehenden
Leitungen bestehen. Dank dieser Ausbildung
kann die Vorrichtung
auf der Vorderseite jeder Schalttafel montiert werden, ohne daß die Notwendigkeit
besteht, die anzuschließenden Leitungen durch die Schalttafeln durchzuführen; dieselben
werden vielmehr von hinten angeschlossen. Auf diese Weisse kann jede gewünschte
Schaltungsänderung an der Vorderseite der Schalttafel vorgenommen werden, und vor
.allem können auch Kontrollinstrumente auf dieser Seite angeschlossen werden.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine erste Ausführungsform in Seitenansicht;
Abb.2 ist ein Querschnitt derselben, und Abb.3 zeigt eine Einzelheit davon in Unteransicht,
während Abb. q. die Vorrichtung in Draufsicht darstellt.
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Abb. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform im Querschnitt, Abb.6 eine
Ansicht einer Einzelheit derselben und Abb.7 einen Schnitt durch letztere. Abb.8
zeigt im Schaltungsschema einer Drehstromanlage die Einordnung der Vorrichtung in
die Meßapparatur. --
Bei der in den Abb. i bis q. dargestellten Ausführungsform
einer Anschlußvorricht2ulg sind auf einer Isolierplatte i nebeneinander ausg erichtet
fünf Anschlußklemmen Al, A2, A3,
A4 und A5 angeordnet. Jede der Bersten vier
Anschlußklemmen ist ,aus einem L-förrnlgen Klemmenteilt und einem T-förmilgen, K
1emmenteil 3 zusammengesetzt, welch leitxterer mit der einen, kürzeren Hälfte des
Querbalkens den ersteren überlappt, und beide sind durch eine Isolierschicht q.
voneinander isoliert. Dme Querbalken beider Klemmenteile sind prismatisch gestaltet,
die Längsbalken hingegen bilden zusammen mit der Isolationsschicht q. einen durch
die Grundplatte i hindurchtretenden Bolzen von zylindrischem Querschnitt. Der Klemmenteil
t hat am äußeren Endei eine Klemmschraube 5 zum Festklemmen !einer Kurzschlie,ßlasche
io und der Klenmenteil3 am Ende des kürzeren Querb:alkenteils eine beide Klemmenteile
leitend verbindende Kontaktschraube 6, am äußeren Ende des längeren Querbalkenteils
eine Klemmschrauble 7 zum Festklemmen einer Kurzschließlasche io und daneben eine
Klemmschraube 8 zum Anschluß einer zu einem Prüfinstrument führenden Leitung. Zur
Befestigung der Anschlußklemme dient eine von der Unterseite der Grundplatte i hineingeschraubte
Schraube g. Am unteren Ende jedes halbzylijndrisch!en Längsbalkens der Klemmenteile
2 und 3 ist ein Anschlußwinkel 2" bzw. 3" n* Klemmsdh =ube befestigt, und
zwar dient ersterer zum Anschluß einer vom zugehörigen Stromwandler kommenden Sekundärleitung,
letzterer zum Anschluß der nach den angeschlossenen Meßinstrumenten .abgehenden
Leitung.
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Die Kurxschließlaschen io haben eine der Breite je zweier niebeneänanderliebder
Anschlußklemmen entsprechende Länge undzwei Schlitze i i, um dieselben leicht unter
die Klemmschrauben 5 bzw. 7 zweüerbenachbarter Anschlußklemmen einführen, zu können,
ohne die Schrauben völlig zu entfernen,. Zum Erfassen der Kurzschließlaschen dienen
an denselben befestigte Stifte 12.
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Zum Anschluß von Vierleiterzählern in Drebstromanlagen mit Nulleiter
ist die mittlere Anschlußklemme A5 vorgesiehen, an welche die vom Stromwandler der
dritten Phase herkommenden Sekundärleitungen angeschlossen werden. Dieser Anschlußklemme
fehlen die Schrauben 5 und 7, ihr Querbalken ist auch dementsprechend kürzer gehalten,
und die Kontaktschraube 6 dient bei derselben zum Kurzschließen des Sekundärkreises
des zugehörigen Stromwandlers. Im übrigen ist diese Anschlußklemme genau wie die
andemenr ausgebildet.
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Die Vorrichtung ist mittels zweier Schrauben 13, die auch zum Festhalten
des Deckels i q. dienen, an der Schalttafel S angeschraubt, an deren Rückseite die
Anschlüsse der Anschlußklemmen zugänglich -sind. Bei montierter Vorrichtung gelangen
alle von den Stromwandlern kommenden Leitungen von unten an die Anschlußklemmen,
und alle zu den Instrumenten und Zählern gehenden Leitungen gehen nach obern; ab,
so. daß sich eine äußerst übersichtliche Leitungsführung ergibt, wie aus dem Schema
(Abt. 8) ersichtlich.
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In diesem Schema sind u, v, W die drei Phasenleitungen einer Drehstromanlage,
in deren beide Leitungen a und w Stromwandler T1 und T2 eingebaut sind, an, deren
Sekundärleituugen h, l2 und 13,14 nach btkannter Schaltung drei Zähler Zl, Z2 und
Z3 unter Vermittlung der beschriebenen Anschlußvorrichtung angeschloissien sind.
Zwecks Konn trolle des Energieverbrauchs sind nun die Zähler mittels der an den
Anschlußklemmen befestigten Kurzschließlaschen io kurzgeschlossen, und an je einer
Anschlußklemme jedes Stromwandlerkreises, z. B. an A1 und AB,
ist an den Klemmnschrauben
5 und 8 ein Wattmeter W1 bzw. W2 angeschlossen, wobei natürlich die Kontaktschrauben
6 dieser Anschlußklemmen entfernt und jene der Anschlußklemmen A2 und 44 jedoch
eingeschraubt sind. Vor Abklemmen der beiden Prüfinstrumente werden die beeiden
Kontaktschrauben 6 der Anschlußklemmen A1 und A3 wieder eingeschraubt, um
die Sekundärstromkreise
der Stromwandler nicht zu unterbrechen.
Im Schema sind die Spannungsverbindungen der Zähler der Übersichtlichkeit halber
weggelassen.
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Abb. 5 bis 7 zeigen eine zweite Ausführungsform der Anschlußvorrichtung,
welche sich von der erst beschriebenen dadurch untezscheidet, daß der eine Tei123
der Anschlußklemme am Querbalken einen Anschlußbolzen 23" hat, der in einem konzentrischen
Anschlußrahr 22" des Klemmenteiles 2a liegt, und beide sind durch ein Iso@atiansrahr
24 voneinander isoliert. Beide- Teile der Anschlußklemme sind also hier T-förmig
mit übereinanderliegenden, voneinander isolierten Querbalken. Der Bolzen 23a isst
am unteren. Endteil mit Gewinde versehen- und durch eine Mutter 26 durch Zwischenlage
einer Isolationsscheibe 25 mit dem Rohr 22a Zusammengespannt; ,am unteren Ende trägt
er eine Anschlußkleimme 27, und das Rob r 22a trägt ebenfalls eine nach der entgegengesetzten
Richtung sich erstreckende Anschlußklemme 28. Im übrigen ist diese Anschlußvorrichtung
genau gleich der erst beschriebenen ausgebildet.