DE4434463A1 - Verfahren zur Herstellung von modifizierten Polyasparaginsäuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von modifizierten PolyasparaginsäurenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von modifi
zierten Polyasparaginsäuren durch Kondensieren von Asparaginsäure
mit cokondensierbaren Verbindungen in Substanz bei Temperaturen
von mindestens 140°C und gegebenenfalls Hydrolysieren der Konden
sate mit Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallbasen in wäßrigem
Medium.
Aus der WO-A-94/011486 sind modifizierte Polyasparaginsäuren be
kannt, die durch Polykondensation von 1 bis 99,9 mol-% Asparagin
säure mit 99 bis 0,1 mol-% an cokondensierbaren Verbindungen er
hältlich sind. Geeignete cokondensierbare Verbindungen sind bei
spielsweise Fettsäuren, mehrbasische Carbonsäuren, Anhydride
mehrbasischer Carbonsäuren, Alkohole, Amine, alkoxylierte Alko
hole und alkoxylierte Amine. Die Kondensation wird vorzugsweise
in Gegenwart von Phosphorsäure als Katalysator durchgeführt.
Salze von Asparaginsäure und Salze von mehrbasischen Carbonsäuren
oder Fettsäuren können gemäß den Angaben in dieser Literatur
stelle nur dann cokondensiert werden, wenn man bei der Cokonden
sation zusätzlich anorganische Säuren verwendet. Die Säuren müs
sen im Anschluß an die Polykondensation aus den Kondensaten ent
fernt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Her
stellung von modifizierten Polyasparaginsäuren zur Verfügung zu
stellen, bei denen die Kondensation in Abwesenheit von anorgani
schen Säuren abläuft.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur
Herstellung von modifizierten Polyasparaginsäuren durch Konden
sieren von Asparaginsäure mit cokondensierbaren Verbindungen in
Substanz bei Temperaturen von mindestens 100°C und gegebenenfalls
Hydrolysieren der Kondensate mit Alkalimetall- und/oder Erd
alkalimetallbasen in wäßrigem Medium, wenn man als cokondensier
bare Verbindungen
- a) mehrbasische Carbonsäuren oder Anhydride mehrbasischer Carbonsäuren und
- b) Ammoniak
einsetzt und die Kondensation in Abwesenheit von anorganischen
Säuren durchführt.
Als Asparaginsäure kann L-, DL- oder D-Asparaginsäure eingesetzt
werden. Die Asparaginsäure kann gegebenenfalls wasserhaltig sein.
Die Teilchengröße der Asparaginsäurekristalle hat keinen Einfluß
auf die Polykondensation.
Als cokondensierbare Verbindungen der Gruppe (a) kommen mehrbasi
sche Carbonsäuren oder Anhydride mehrbasischer Carbonsäuren in
Betracht.
Mehrbasische Carbonsäuren sind z. B. Oxalsäure, Adipinsäure, Fu
marsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Aconitsäure, Bernsteinsäure,
Malonsäure, Korksäure, Azelainsäure, Pyridindicarbonsäure, Furan
dicarbonsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, Diglykolsäure, Glu
tarsäure, substituierte C₄-Dicarbonsäuren, beispielsweise Mercap
tobernsteinsäure, Sulfobernsteinsäure, C₁- bis C₂₆-Alkylbernstein
säuren (z. B. Octylbernsteinsäure oder Dodecylbernsteinsäure),
C₂-C₂₆-Alkenylbernsteinsäure (z. B. Octenylbernsteinsäure oder Do
decenylbernsteinsäure), 1,2,3-Propantricarbonsäure, 1,1,3,3-Pro
pantetracarbonsäure, 1,1,2,2-Ethantetracarbonsäure, 1,2,3,4-Bu
tantetracarbonsäure, 1,2,2,3-Propantetracarbonsäure, 1,3,3,5-Pen
tantetracarbonsäure, 1,2,4-Benzoltricarbonsäure und 1,2,4,5-Ben
zoltetracarbonsäure.
Sofern die oben angegebenen mehrbasischen Carbonsäuren Anhydride
bilden können, so können auch diese Anhydride als Komponente (a)
bei der Herstellung der Polycokondensate eingesetzt werden, z. B.
Bernsteinsäureanhydrid, Dianhydrid der Butantetracarbonsäure,
Phthalsäureanhydrid, Acetylcitronensäureanhydrid, Maleinsäurean
hydrid, Itaconsäureanhydrid und Aconitsäureanhydrid.
Von den Verbindungen der Komponente (a) verwendet man bevorzugt
Citronensäure, Maleinsäureanhydrid und Maleinsäure. Ganz beson
ders bevorzugt wird Citronensäure eingesetzt. Pro Mol Asparagin
säure verwendet man 0,01 bis 2, vorzugsweise 0,1 bis 1,1 mol an
mehrbasischen Carbonsäuren oder ihren Anhydriden.
Als Komponente (b) setzt man Ammoniak ein. Ammoniak kann gasför
mig oder in Form einer wäßrigen Lösung verwendet werden. Auf
1 mol Asparaginsäure setzt man 0,01 bis 2, vorzugsweise 0,1 bis
1,1 mol Ammoniak ein.
Die Reaktionskomponenten können vor der Kondensation oder auch
unter Kondensationsbedingungen gemischt werden. Um eine möglichst
gleichmäßige Vermischung der Reaktionspartner schon vor Kondensa
tionsbeginn zu erreichen, kann man beispielsweise Asparaginsäure
und mehrbasische Carbonsäuren in Wasser lösen und die gewünschte
Menge an Ammoniak gasförmig oder als wäßrige Lösung zufügen. Die
Temperaturen der wäßrigen Lösung können bis zu 100°C betragen. In
Abhängigkeit von der Menge des eingesetzten Wassers erhält man
entweder Lösungen oder Suspensionen von Feststoffen in Wasser. Um
die so hergestellten Mischungen zu kondensieren, wird das Wasser
durch Destillieren entfernt. Die Destillation kann beispielsweise
im Vakuum oder unter Normaldruck, vorteilhaft bei gleichzeitigem
Durchleiten eines Stickstoffstroms vorgenommen werden. Der ver
bleibende pulverförmige Rückstand wird dann unter Durchmischen,
z. B. Rühren oder Kneten auf Reaktionstemperatur erhitzt. Die Kon
densation findet oberhalb von 140°C statt. Mit steigender
Temperatur steigen Kondensationsgeschwindigkeit und Umsatz. Die
Polykondensation wird üblicherweise in dem Temperaturbereich von
etwa 160 bis 240, vorzugsweise 160 bis 200°C durchgeführt. Die
Temperatur bei der Polykondensation hängt hierbei im wesentlichen
von der Stabilität der mehrbasischen Carbonsäuren oder ihrer
Anhydride ab. Beispielsweise tritt beim Erhitzen von Citronen
säure auf Temperaturen oberhalb von 200°C eine deutliche Zerset
zung der Citronensäure unter Verfärbung der Masse ein. Die Kon
densationstemperaturen von Asparaginsäure mit Citronensäure und
Ammoniak liegen deshalb bevorzugt unterhalb von 200°C, z. B. in dem
Temperaturbereich von 160 bis 180°C. Butantetracarbonsäure und
Terephthalsäure sind demgegenüber thermisch sehr stabil. Die Kon
densationstemperaturen können bei Einsatz dieser mehrbasischen
Carbonsäuren auch deutlich oberhalb von 200°C liegen, z. B. 210 bis
240°C betragen.
Die Kondensation von Asparaginsäure mit den cokondensierbaren
Verbindungen der Gruppen (a) und (b) erfolgt in Substanz, d. h. in
Abwesenheit von Verdünnungsmitteln sowie in Abwesenheit von anor
ganischen Säuren. Die Kondensation kann unter Normaldruck oder
auch unter vermindertem Druck durchgeführt werden. Unter den Kon
densationsbedingungen entstehen viskose, breiige oder zu Schäumen
erstarrende Schmelzen. Mit zunehmendem Umsatz steigt die Viskosi
tät der Schmelzen an. Man erhält entweder feste Reaktionsprodukte
oder flüssige bis viskose Kondensate. Es können auch klebrige
Kondensationsprodukte entstehen. Die Polykondensation kann bei
spielsweise in Rührkesseln, Knetern, Extrudern, Mischern oder
Mühlen durchgeführt werden.
Bei der Polykondensation setzt man z. B. pro Mol Asparaginsäure
- a) 0,01 bis 2 mol mindestens einer mehrbasischen Carbonsäure und
- b) 0,01 bis 2 mol Ammoniak ein.
Besonders bevorzugt ist die Herstellung solcher Kondensationspro
dukte, bei der man pro Mol Asparaginsäure als Komponente a) Ci
tronensäure einsetzt und wobei das Molverhältnis von Asparagin
säure zu Citronensäure zu Ammoniak 1 : 1 : 1 beträgt.
Die Molgewichte Mw der so erhältlichen modifizierten Asparaginsäu
ren betragen 500 bis 10.000, vorzugsweise 600 bis 4.000.
Die so erhältlichen modifizierten Polyasparaginsäuren werden z. B.
als Additiv für phosphatfreie oder phosphatreduzierte Wasch- und
Reinigungsmittel, als Scaleinhibitor oder als Dispergiermittel
für Pigmente verwendet. Phosphatreduzierte Wasch- und Reinigungs
mittel enthalten höchstens 25 Gew.-% Phosphat, berechnet als Na
triumtriphosphat. Die in den Wasch- und Reinigungsmittel
mischungen enthaltenen Mengen an modifizierten Polyasparagin
säuren betragen beispielsweise 0,1 bis 15 Gew.-%.
In einem 2 l fassenden Reaktor, der mit einem Ankerrührer ausge
stattet ist, werden 210 g (1 mol) Citronensäure-Mono-Hydrat in
400 g Wasser gelöst und mit 133 g (1 mol) Asparaginsäure und 68 g
(1 mol) 25%iger wäßriger Ammoniaklösung versetzt. Man erhitzt
die Reaktionsmischung auf 100°C und dampft die wäßrige Lösung im
Wasserstrahlvakuum zum Trocknen ein. Danach erhöht man die
Temperatur des Rückstands auf 120°C. Bei dieser Temperatur besitzt
der Rückstand die Konsistenz einer zähen Schmelze. Die Temperatur
des Reaktionsgemisches wird unter ständigem Rühren auf 160°C er
höht. Das Reaktionsgemisch wird dann 2 Stunden bei 160°C poly
kondensiert. Die Viskosität der Reaktionsschmelze steigt im Ver
lauf der Polykondensation so stark an, daß der Rührer abgeschal
tet werden muß. Nach Beendigung der Polykondensation läßt man die
viskose Schmelze abkühlen und zerreibt die erstarrte Reaktions
masse bei 20°C zu einem Pulver. Durch Aufschlämmen des Pulvers in
Wasser und Zugabe von wäßriger Natronlauge erhält man eine wäß
rige Lösung des Natriumsalzes einer modifizierten Polyasparagin
säure. Die Molmasse Mw des Polykondensats beträgt 1500.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von modifizierten Polyasparagin
säuren durch Kondensieren von Asparaginsäure mit co
kondensierbaren Verbindungen in Substanz bei Temperaturen von
mindestens 140°C und gegebenenfalls Hydrolysieren der Kon
densate mit Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallbasen in
wäßrigem Medium, dadurch gekennzeichnet, daß man als cokon
densierbare Verbindungen
- a) mehrbasische Carbonsäuren oder Anhydride mehrbasischer Carbonsäuren und
- b) Ammoniak
einsetzt und die Kondensation in Abwesenheit von anorgani
schen Säuren durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
pro Mol Asparaginsäure
- a) 0,01 bis 2 mol mindestens einer mehrbasischen Carbonsäure
und
- b) 0,01 bis 2 mol Ammoniak
einsetzt.
3. Verfahren nach Anbruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Komponente (a) Citronensäure einsetzt, und daß das
Molverhältnis von Asparaginsäure : Citronensäure : Ammoniak
1 : 1 : 1 beträgt.
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