DE439988C - Verfahren zur Herstellung eines bestaendigen, lichtempfindlichen Firnisses - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines bestaendigen, lichtempfindlichen Firnisses

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DE439988C
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    • G03F7/00Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines beständigen, lichtempfindlichen Firnisses. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines lichtempfindlichen Firnisses, dessen Vorzug darin liegt, daß das hochempfindliche hydrophobe Kolloide und einen geeigneten Sensibilisator oder Sensibilisatoren enthaltende Mittel in dem Sinne beständig ist, daß es längere Zeit aufbewahrt oder vorrätig gehalten werden kann, ohne zu verderben, also nicht nur wenige Stunden oder wenige Tage.
  • Die Erfindung wird vorzugsweise zu empfindlichen-Firnissen verwendet, die einen erheblichen Anteil an Öl aufweisen, das entweder von Natur lichtempfindlich ist, oder dem ein geeignetes lichtempfindlichmachendes Mittel zugesetzt worden ist, z. B. ein Mittel, welches unter der Einwirkung des Lichtes ein Halogen abgibt; sie kann aber für jede Lösung von hydrophoben Kolloiden Verwendung finden.
  • Von solchen hydrophoben Kolloiden seien erwähnt- synthetische Harze, Asphalt und im allgemeinen harzartige Verbindungen, die aus verschiedenen ungesättigten Verbindungen stammen, und denen natürliche Harze und andere Harze, wie Kuriharz, Schellack, Cumarharz, in geeigneter Menge zugesetzt «erden können. Auch können Celluloseacetat, Cellulosenitrat und andere Verbindungen nach dem vorliegenden Verfahren lichtempfindlich gemacht werden. Schließlich kann die Erfindung auch in- Verbindung mit anderen, hier noch nicht besonders erwähnten Stoffen verwendet werden, einschließlich Öle im Anfangszustand der Erstarrung, verschiedene synthetische Harze oder Harzverbindungen u. dgl.
  • Wenn nun auch einige Öle, wie chinesisches Holzöl, und einige synthetische Harze, wie gewisse Abkömmlinge des Furfurols, ziemlich lichtempfindlich sind, so ist es doch wünschenswert, in Verbindung mit derartigen Verbindungen oder Grundstoffen, die unter der zersetzenden Wirkung des Lichtes derart umgewandelt werden können, daß die Haut oder Schicht nach irgendeinem passenden Verfahren entwickelt oder fixiert werden kann, geeignete lichtempfindlichmachende Mittel anzuwenden; es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, bei vielen photographischen Mitteln der gekennzeichneten Art mehr als eine ein Halogen abgebende Verbindung zu verwenden.
  • Im allgemeinen ist es nicht wünschenswert, ein Halogen, wie Jod, Brom oder Chlor, in freiem Zustande in dem Firnis gemäß der Erfindung bestehen zu lassen. Dagegen ist es wünschenswert, daß das Halogen in gebundenem Zustand in der - Form eines kolloidalen Sensibilisators im ganzen Firnis verteilt und befähigt ist, unter der Einwirkung des Lichtes das Halogen abzugeben, wobei zweifellos das Halogen als Katalysator bei dem Vorgang wirkt, der sich abspielt, wenn das hydrophobe Kolloid unter der Einwirkung des Lichtes derart verändert wird, daß die Haut entwickelt werden kann.
  • Es hat sich auch gezeigt, daß bei Anwen- Jung mehrerer verschiedener Arten von Sensibilisatoren in den Firnissen gemäß der Erfindung die Wirkungen der, Sensibilisatoren sich addieren. Es ist beispielsweise vorteilhaft, eine Halogen-Metall-Verbindung, :wie Bleijodid, und eine organische Halogenverbindung, wie Jodoform, vorhanden sein zu lassen. Insbesondere ist die gleichzeitige Verwendung von Halogen-Metall-Verbindungen und organischen Halogenverbindungen wünschenswert, die erhebliche Mengen von Öl enthalten. Zur Erzielung einer besonderen Beständigkeit, die eine unbeschränkt lange-Aufbewahrung ermöglicht, ist das Vorhandensein eines freien Halogens jedenfalls zu vermeiden.
  • Ein Beispiel für einen Firnis gemäß der Erfindung und das Verfahren zu seiner Herstellung ist folgendes: In einem Kessel wird ein Gemisch von Zoo g chinesisches Holzöl, 2o g Cumarharz, 6 g harzsaures Blei erhitzt. Die Erhitzung erfolgt so, daß die :Mischung innerhalb eines Zeitraumes von ¢5 Minuten auf eine Temperatur von etwa 25o° C gelangt. Der erhitzten Masse ist ein Lösungsmittel zuzusetzen, beispielsweise eine Mischung von 5o ccm Benzin und ioo ccm Benzol, so daß sich 3oo ccm Firnis ergeben.
  • Von diesem Firnis werden ioo ccm genommen und darin eine Lösung von 8 g Jodoform in 8o ccm Benzol verrührt; darauf werden weiterhin io ccm einer. Guttaperchalösung damit verrührt, die durch Lössen von 2o g Guttapercha in einem Lösungsmittel gewonnen wird, das aus 5o ccm Benzol und 5o ccm Kohlenstofftetrachlorid besteht.
  • Schließlich wird langsam unter Umruhren eine Menge von 6 ccm einer Jodlösung zugesetzt, die durch Lösen von io g Jod in ioo ccm Benzol erhalten. wird.
  • Die Reihenfolge der Vorgänge ist von wesentlichem Einfluß. Es scheint, daß die Guttapercha die Wirkung hat, das Ausfällen von Teilen des harzsauren Bleis zu verhindern oder der sich ergebenden Bleiverbindung, wenn das Jod zugesetzt wird.
  • Die Menge des zugefügten Jods ist derart bemessen, daß es sich im wesentlichen mit dem gesamten Blei verbindet, das in .der Form einer harzsauren Verbindung vorhanden ist. Das harzsaure Blei wird also vollkommen in Bleijodid umgewandelt, so daß im Firnis kein freies Jod verbleibt. Die im angeführten Beispiel angewandte Menge von harzsaurem Blei genügt im allgemeinen, um einen gesättigten Firnis zu ergeben, soweit es die Bleiverbindung angeht. Es kann aber auch weniger Jod genommen werden, als zur völligen Umwandlung des harzsauren Bleis in Bleijodid erforderlich ist, der so .erzielte Firnis kopiert aber dann langsamer. Die Verwendung von mehr Jod, als zur Verbindung mit dem harzsauren Blei genügt, macht den Firnis unbeständig, d. h. sie bewirkt, daß er innerhalb weniger Stunden oder Tage verdirbt, -während die beständige Lösung klar bleibt und gleichmäßig noch nach Wochen und Monaten kopiert.
  • Die Guttapercha dient dazu, dem Firnis mehr Gehalt zu geben, was auch von dem verwendeten Cumarharz gilt.
  • Das harzsaure Blei ist nur als ein Beispiel einer geeigneten Metallverbindung angeführt. Harzsaure, wolframsaure oder ähnliche Seifen oder Salze verschiedener Metalle können verwendet werden. Auch kann eine Mischung solcher Stoffe in verhältnismäßig kleinen Mengen, wobei das Aggregat sich einem Sättigungspunkt nähert, Anwendung finden. So können beispielsweise harz- oder wolframsaures Blei, Mangan, Aluminium, Zink und Kobalt verwendet werden. In der Tat dürfen die verwendeten Metalle in jeder geeigneten Form vorhanden sein, die ihre kolloidale Suspension im Firnis zuläßt, vorausgesetzt, daß sie solche Beschaffenheit haben, daß sie sich mit dem freien Halogen verbinden können, das bei- der Zubereitung des Firnisses gebraucht wurde.
  • An Stelle von Tungöl (chinesisches Holzöl) kann auch eine Mischung passender öle oder eine- Reihe anderer öle Verwendung finden, wie Perillaöl, Sojabohnenöl, Specköl, Baumwollsaatöl, Fischöl, Ricinusöl, Leinöl, Menhadenöl einschließlich Petroleum und sogenannte trocknende und nichttrocknende öle.
  • Bei der Herstellung dieser lichtempfindlichen Firnisse ist Sauberkeit zu beachten und jedweder Zutritt von Wasser zu verhindern, Die organische Halogenverbindung, wie Jodoform, und die metallische Halogenverbindung, wie Bleijodid, ist als kolloidaler Sensibilisator im Firnis fein zerteilt vorhanden. In .einem sachgemäß zubereiteten Firnis verbleiben diese Sensibilisatoren lange Zeit über die ganze Firnismenge verteilt, so daß hiermit ein beständiges photographisches Mittel gegeben ist.
  • Die Anwendung des Mittels erfolgt in beliebiger Weise, etwa durch Aufgießen, Schwenken, Pinseln auf eine geeignete Fläche, um eine dünne Schicht oder eine Haut zu bilden. Unter der selektiven Wirkung des durchscheinenden oder auffallenden Lichtes wird. in Übereinstimmung mit einem Lichtbild, einer Zeichnung oder Schrift das jeweilige hydrophobe Kolloid nach Maßgabe der Lichtstärke beeinflußt und polymerisiert, verdickt oder gehärtet. Hierdurch wird das Bild oder die Haut in einen Zustand gebracht, der das Entwickeln oder Fixieren nach bekannten Verfahren oder einem gewünschten Verfahren zuläßt.
  • Wie erwähnt, kann die Entwicklung in irgendeiner geeigneten Weise erfolgen. Beispielsweise kann die Kopie in eine Lösung von ölrot und Kohlenstofftetrachlorid etwa eine Viertelsekunde lang getaucht und dann in Benzin gewaschen werden, bis das Bild in gewünschter Stärke entwickelt ist. Auch kann jede andere passende Art der Entwicklung stattfinden. Beispielsweise können die löslichen Teile der Schicht in irgendeiner geeigneten Weise weggewaschen, werden. Auch kann das gehärtete Bild auf irgendeinem geeigneten Wege koloriert oder gefärbt werden. Die Frage der Entwicklung wird hier nicht ausführlich behandelt, weil sie nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines beständigen, lichtempfindlichen Firnisses, dadurch gekennzeichnet, daß ein freies Halogen in einen Firnis einverleibt wird, der hydrophobe Kolloide, metallische, zur Verbindung mit einem freien Halogen geeignete Salze und ein Lösungsmittel enthält, wobei die Salze annähernd bis zur Sättigung vorhanden sind und das eingeführte freie Halogen in seiner Menge so bemessen ist, daß es sich mit der Gesamtmenge der Salze verbindet und die Gegenwart freien Halogens nach der Bildung der metallischen Halogenverbindungen vermieden wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzlicher Sensibilisator eine organische Halogenverbindung, beispielsweise Jodoform, einverleibt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Hauptteil des hydrophoben Kolloids ein lichtempfindliches öl, wie Tungöl, verwendet wird, und daß ferner das verwendete Halogen eine derart bemessene Jodlösung ist, daß das Jod sich im wesentlichen mit allen Salzen verbindet und das Vorhandensein freien Halogens nach der Bildung der Jodide vermieden wird. ¢. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Jodoformlösung einem Firnis einverleibt wird, der hydrophobe Kolloide, zur Verbindung mit einem freien Halogen befähigte Metallsalze und ein Lösungsmittel enthält, in welchem die genannten hydrophoben Kolloide und die Metallsalze verteilt sind und dann eine Lösung eines verdickenden Stofes, wie Guttapercha, dazugemischt wird und schließlich eine Lösung von Jod zugefügt wird, die so bemessen ist; daß das Jod sich mit einem wesentlichen Teil der Salze verbindet und metallische Halogenverbindungen bildet und so die Anwesenheit freien Jods im endgültigen Firnis vermeidet.
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