DE4319631C2 - Antriebssystem an Deckelkarden mit mindestens zwei Kardiersystemen - Google Patents
Antriebssystem an Deckelkarden mit mindestens zwei KardiersystemenInfo
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- DE4319631C2 DE4319631C2 DE19934319631 DE4319631A DE4319631C2 DE 4319631 C2 DE4319631 C2 DE 4319631C2 DE 19934319631 DE19934319631 DE 19934319631 DE 4319631 A DE4319631 A DE 4319631A DE 4319631 C2 DE4319631 C2 DE 4319631C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Antriebssystem an
Deckelkarden mit mindestens zwei Kardiersystemen am
Umfang eines Tambours und mit einem Streckwerk für die
Faserbänder der Kardiersysteme, wobei jedes Kardiersy
stem einen in Abhängigkeit vom Faserdurchsatz des Kar
diersystems geregelten motorischen Antrieb für die
Speisewalze, motorische Antriebe für die am Kardierpro
zeß beteiligten Baugruppen und ein motorisch ange
triebenes Abzugssystem besitzt, dessen Drehzahl in
Abhängigkeit von den Prozeßparametern durch einen
Maschinen-Steuerrechner vorgegeben ist, und wobei das
Streckwerk mit einem Regler für die Verzugsgröße aus
gestattet ist.
Durch die DE 35 07 242 A1 ist ein Antriebssystem für
Deckelkarden oder Krempeln bekannt geworden, bei dem
neben separaten Antrieben für die Speisewalze und für
das Abzugssystem auch für die am Kardierprozeß betei
ligten Baugruppen, den Vorreißer, die Deckelkette und
den Tambour, separate Antriebe vorgesehen sind.
Als Antriebe wurden frequenzgesteuerte Asynchronmotoren
verwendet.
Für die Frequenzsteuerung ist jedem Motor ein Frequenz
umrichter zugeordnet, der für die Hochlauf- und Brems
vorgänge des Systems Tambour/Vorreißer gegen einen
gesonderten Hochleistungs-Wechselstromsteller aus
tauschbar war.
Der Hochleistungs-Wechselstromsteller wurde aus Ko
stengründen für eine größere Anzahl von Karden nur
einmal vorgesehen, auf einem Transportgerät angeordnet
und bei Bedarf an die jeweilige Maschine angeschlossen.
Bei aller Kostenersparnis war die damit verbundene
Arbeitsweise äußerst umständlich und unter den Bedin
gungen der Spinnerei praktisch nicht realisierbar.
Diesem Mangel half man mit der Lösung nach der
DD-PS 2 40 569 ab.
Ein Mikrorechner erhielt Hochlauf- und Bremsprogramme
und Programme für Wartung und Montage der Garnituren.
Diese Programme wurden über einen D/A-Wandler dem Fre
quenzumrichter zugeleitet, der dann seinen Antrieb mit
der entsprechenden Drehzahl realisierte.
Der Frequenzumrichter wurde für die Hochlauf- und
Bremsvorgänge wahlweise dem Tambour/Vorreißersystem
oder dem Abzugssystem zugeschaltet. Während des Normal
betriebes der Karde steuerte der Frequenzumrichter das
Abzugssystem.
Auch diese Anordnung war unbefriedigend, weil für die
Bedienung der Maschine nach wie vor ein kompliziertes
Arbeitsregime ausgeführt werden mußte, für das in den
Spinnereien oft nicht das notwendige Personal zur
Verfügung stand.
Mit der DE 43 02 075 A1 wurde
eine Deckelkarde vorgeschlagen, bei der am Umfang des
Tambours zwei vollständige Kardiersysteme vorgesehen
sind.
Die Faserbänder beider Kardiersysteme werden direkt in
ein, an der Karde positioniertes, geregeltes Streckwerk
geführt.
Das Antriebskonzept dieser Deckelkarde sieht vor, an
jedem Kardiersystem einen besonderen Antrieb für das
Speisen, das Kardieren und für das Abnehmen des Faser
bandes vorzusehen. Als Antriebe sollen Asynchronmoto
ren eingesetzt werden, die durch je einen digitalen
Frequenzumrichter ohne Rückmeldung gesteuert werden.
Bei der großen Zahl der anzusteuernden Motoren, die
relativ großen Abmessungen und Kosten der Frequenzum
richter für die notwendigen Leistungsparameter entsteht
an derartigen Maschinen neben hohen Kosten für die
Frequenzumrichter auch ein Platzproblem.
Zusätzlich besteht die Schwierigkeit, daß der einzige
Maschinen-Steuerrechner für die zwei Kardiersysteme
die notwendigen Steuerinformationen für die Anpassung
der unterschiedlichen Drehzahlen der einzelnen Baugrup
pen aneinander und an die jeweiligen Betriebsbedingun
gen nicht im notwendigen Umfange, in den geforderten
Zeitintervallen bereitstellen kann.
Ziel der Erfindung ist es, die Kosten der mit zwei
Kardiersystemen ausgestatteten Deckelkarde nicht auto
matisch mit zu verdoppeln und bei hoher Leistung eine
gute Qualität des erzeugten Faserbandes zu gewährlei
sten.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei Sicherung aller
Regelfunktionen für die Banddicke jedes Faserbandes an
jedem Kardiersystem und die Regelfunktion für das
Faserband am Streckwerk den Antrieb der Karde mit dem
niedrigsten Steuerungsaufwand zu erreichen.
Riemen oder andere mechanische Getriebe zur Übertragung
der Antriebsbewegungen auf mehrere Achsen sollen weit
gehend vermieden werden.
Diese Aufgabenstellung wird bei einer gattungsgemäßen
Vorrichtung durch die im kennzeichnen
den Teil des Anspruches 1 dargestellten Merkmale ge
löst.
Die gemeinsame Zuordnung der Steuerbefehle für die
Abzugssysteme der Kadiersysteme und die Einzugswalzen
des Streckwerkes zu einem gemeinsamen Steuerprogramm
erspart Rechenaufwand und verkürzt die erforderliche
Zeit für die synchronisierte Drehzahlsteuerung der
Einzelmotoren.
Die Dicke der Faserbänder wird einzig und allein durch
die Veränderung bzw. Regelung der Speisewalzendrehzah
len erreicht. Der Regelaufwand wird auf das unbedingt
notwendige Maß begrenzt.
Der elektrische und elektronische Steuerungsaufwand für
die Motoren, die nur für Kardiervorgänge wirksam sind,
wird extrem niedrig gehalten.
Pro Funktionselement aller Kardiersysteme: Tambour,
Vorreißer oder Deckelkette ist nur jeweils ein Fre
quenzumrichter und eine einzige Befehlskette des Steu
errechners erforderlich.
Die Kosten, der Platz- und der Verkabelungsaufwand
dieses Antriebssystems sind bedeutend niedriger, als
bei vergleichbaren bisherigen Ausführungen.
Weitere Kosteneinsparungen und insbesondere Raumeinspa
rungen sind erzielbar, wenn auch den Abzugssystemen
mehrerer Kardiersysteme je ein gemeinsamer Frequenzum
richter nach Anspruch 2 zugeordnet ist.
Elektrischer Antriebsaufwand wird auch dann eingespart,
wenn nach Anspruch 3 die Einzugswalze des Streckwerkes
mit dem Abzugssystem eines Kardiersystemes unmittelbar
antriebsverbunden ist.
Eine sehr gute Gleichmäßigkeit der kardierten Faser
bänder wird bei geringstem Regelaufwand erreicht, wenn
der Meßwertgeber nach Anspruch 4 für die kardierte
Fasermenge eines Kardiersystems im Bereich der Kalan
derwalzen für das Faserband angeordnet sind.
Der Meßfehler kann hier durch die hohe Komprimierung
des Faserbandes sehr klein gehalten werden.
Verbleibende, geringe Unregelmäßigkeiten im Faserband
werden durch das Regelsystem im Bereich des Streckwer
kes ausgeglichen.
An Deckelkarden, bei denen beide Kardiersysteme im
Umfangsbereich eines einzigen Tambours angeordnet sind,
erhält der Tambour einen separaten Antriebsmotor, dem
ein programmgesteuerter Frequenzumrichter zugeordnet
ist.
Hochlauf- und Bremsprogramme, sowie Programme für die
Reparatur und Wartung der Garnitur sind ohne zusätzli
che Antriebsaufwendungen realisierbar.
Neben einer Reduzierung des elektrischen Steueraufwan
des realisiert man dadurch auch eine erhebliche Platz
einsparung.
Mit dem Einsatz von Asynchronmotoren mit digitalen
Frequenzumrichtern ohne Rückmeldung für die Vorreißer,
die Deckelkette und für die Abzugssysteme erreicht man
neben der Präzisierung des Antriebes auch eine weitere
Reduzierung der Kosten.
Durch die Zuordnung von Programmen nach Anspruch 7 kann
man, wie bereits bezüglich des Tambours erwähnt, auch
die Wartungs- und Montagevorgänge für die Garnituren
aller am Kardiervorgang beteiligten Walzen und Trommeln
weiter rationalisieren.
Die Ausführung nach Anspruch 8 bringt neben Vorteilen
für die Montage, den Schutz vor der Atmosphäre der
Spinnerei, die Verkabelung und die Wartung der Motoren
einer Deckelkarde auch Vorteile für die Bedienung der
Karde und die Anordnung der Absaugeinrichtungen.
Die Gestaltung des Antriebssystems nach Anspruch 9
trägt zur Erhöhung der Qualität der auf der Karde
hergestellten Faserbänder bei, ohne die Kosten für die
Ansteuerung unverhältnismäßig zu erhöhen.
Die Verwendung von Frequenzumrichtern in der Form
vektorgeregelter Frequenzwandler in Verbindung mit
inkrementalen Gebern an den Motoren sichert eine weite
re Präzisierung der Drehzahlverhältnisse und damit
höhere Qualitätsparameter der Faserbänder.
Der Einsatz eines an sich bekannten AC-Servo-Reglers für
die Verzugswalze des Streckwerkes in Verbindung mit
einem Meßwertgeber für das doublierte Faserband im
Bereich der Einzugswalze des Streckwerkes ermöglicht
praktisch die Ausregelung aller verbliebenen Unregelmä
ßigkeiten in den Faserbändern. Diese so erzeugten
Faserbänder können direkt der nachfolgenden Spinnma
schine zugeführt werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbei
spiel näher erläutert werden. In den dazugehörigen
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
zweisystemigen Deckelkarde in einem
Längsschnitt durch die Maschine mit den
zugeordneten Arbeits- und Antriebselemen
ten und
Fig. 2 eine andere Darstellungsweise des An
triebssystems einer zweisystemigen
Deckelkarde unter dem Gesichtspunkt der
elektrischen Steuerfunktion.
Die Deckelkarde in der zweisystemigen Ausführung wird
hinsichtlich der textiltechnologischen Wirkungen durch
die DE 43 02 075 A1 ausführlich
beschrieben.
An dieser Stelle soll daher die Darstellung dieser
Karde vorrangig unter dem Gesichtspunkt ihrer Steuerung
erfolgen.
Am Umfang eines einzigen Tambours 0 sind zwei Kardie
rsysteme 1, 2 angeordnet. Jedes dieser Kardiersysteme
1, 2 wird im Speisebereich durch einen geregelt
gesteuerten Füllschacht mit einer Faserschicht be
schickt.
Diese Faserschicht wird zwischen dem Speisetisch 110
und der Speisewalze 11, 21 dem Vorreißer 12, 22 zuge
führt. Am Umfang des Vorreißers 12, 22 und am nachfol
gend zugeordneten Umfangsabschnitt des Tambours 0 wird
die Faserschicht kardiert, d. h., von Staub- und
Schmutzteilchen sowie von Nissen und Kurzfasern be
freit.
Zu diesem Zweck besitzt das Kardiersystem in diesem
Umfangsabschnitt des Tambours 0 auch eine sogen. Deckel
kette 13, 23 mit langsam wandernden Deckeln.
Die Garnitur dieser Deckel wird außerhalb des Bereiches
der Kardierzone durch langsames Vorbeibewegen an einer
Deckelreinigungsvorrichtung von Kurzfasern, Staub und
Schalenteilchen befreit.
Die an der Tambouroberfläche befindlichen, gereinigten
Fasern werden vom Tambour 0 der Garnitur des Abnehmers
übergeben, von dieser bis zu den Abzugswalzen 14, 24
geführt, von den Abzugswalzen 14, 24 abgehoben, verdich
tet und im nachhinein zu einem Faserband 10, 20 umge
formt.
Das Faserband 10, 20 erhält seine endgültige Form und
Dichte nach dem Verlassen des Trichters und der Kalan
derwalzen 15, 25.
Die Walzen des jeweiligen Abzugssystemes sind unterein
ander in an sich bekannter Weise mit geringfügig abge
stuften Umfangsgeschwindigkeiten in herkömmlicher
mechanischer Art antriebsverbunden.
Zur Ermittlung der Masse der zugeführten Faserschicht
sind im Bereich der Speisewalzen 11, 21 - sinnvollerweise am
Speisetisch - Meßwertgeber 113, 213 für die Masse der
zugeführten Faserschicht vorgesehen. Auf der Grundlage
dieses Meßwertes kann man die Drehzahl der Speisewalze
11, 21 regeln.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß es sinnvoller
ist, diesen Meßwert zur Regelung der Arbeitsweise des
Füllschachtes zu nutzen und für die Regelung der Dreh
zahl der Speisewalze 11, 21 das wesentlich exaktere
Signal der Faserbanddicke vom Meßwertgeber 153, 253
hinter dem Trichter an den Kalanderwalzen 15, 25 im
jeweiligen Abzugssystems 14, 24 zu verwenden.
Die Meßwertgeber 153 und 253 wandeln die Meßergebnisse
in analoge Signale und stellen sie dem BUS des Maschi
nen-Steuerrechners 5 in dieser oder in digitalisierter
Form zur Verfügung.
Entsprechend ihrer Funktion hinsichtlich der Verzugs
steuerung und des davon prinzipiell unabhängigen Kar
diervorganges, unterteilen wir die Arbeitselemente der
Kardiersysteme 1, 2 in drei grundsätzliche Baugruppen.
Die erste Baugruppe ist die Speisezone 11, 110, 21, 210,
deren Hauptfunktion in der Zuführung einer definierten
Fasermenge pro Zeiteinheit besteht.
Die zweite Hauptgruppe ist das Abzugssystem 14, 24.
Dieses Abzugssystem 14, 24 umfaßt:
- - die Trommel des Abnehmers, die am Umfang des Tambou rs kämmt,
- - die Abzugswalzen am Umfang des Abnehmers,
- - die Mittel zum Zusammenfassen des Faservlieses zu einem Faserband und
- - die Mittel 15, 25 zum Verdichten des Faserbandes in eine transport- und speicherfähige Form.
Diese ersten Baugruppen, die Speisewalze 11, 21 und
das Abzugssystem 14, 15, 24, 25 bestimmen in ihrem gegen
seitigen Verhalten den Verzug innerhalb eines Kardie
rsystems 1, 2.
Die dazwischen positionierte, am Kardiervorgang betei
ligte Baugruppe, besteht aus Vorreißer 12, 22, Deckel
kette 13, 23 und Tambour 0. Sie hat mit dem Verzug nicht
unmittelbar etwas zu tun.
Deren Umfangsgeschwindigkeiten müssen nur garantieren,
daß die Fasern im Bereich ihrer Tangenten sicher von
der Speisewalze 11, 21 übernommen und letztendlich in
definierter Menge an das Abzugssystem 14, 24 übergeben
werden. Zwischen diesen beiden Punkten muß ein aus
reichender Kardiervorgang gewährleistet sein.
Die von den beiden Kardiersystemen 1, 2 erzeugten Faser
bänder 10, 20 werden auf möglichst kurzem Weg einem
Streckwerk 3 zugeführt.
Dieses Streckwerk 3 besitzt an seinem Eingang ein Ein
zugswalzenpaar 31, das mit einem Meßwertgeber 313 für
das Erfassen der Dicke des doublierten Faserbandes
10, 20 gekoppelt ist.
Die Klemmwalzen 32 und ein geregelt gesteuert, ange
triebenes Verzugswalzenpaar 33 sorgen für das exakte
Verstrecken der doublierten Faserbänder 10, 20 und für
das Vereinigen zu einem einzigen Streckenband 30 am
Ausgang der Strecke 3.
Dieses Streckenband 30 wird zusätzlich durch ein letz
tes Kalanderwalzenpaar 34 in Verbindung mit einem
Trichter komprimiert und einem Drehwerk 4 für das
Ablegen in einer Spinnkanne zugeführt.
Der Steuervorgang für den hier beschriebenen Kar
diervorgang soll sinnvollerweise anhand der Fig. 2
näher beschrieben werden.
In dieser Fig. 2 sind die beiden Kardiersysteme 1 und 2
in ebener Form schematisch dargestellt. Der vom Maschi
nen Steuerrechner 5 bediente BUS 51 ist zwischen diesen
beiden Kardiersystemen 1, 2 eingezeichnet.
Er bedient die Antriebselemente beider Kardiersysteme
1, 2.
Eine direkte Ansteuerung auf der Basis der Prozeßdaten
die von einem in Fig. 1 dargestellten Prozeßrechner 6
über den BUS 61 an den Maschinenrechner gegeben werden,
erfolgt durch den Maschinen-Steuerrechner 5 bezüglich
der Abzugssysteme 14/15; 24/25 und dem Einzugswalzen
paar 31 an der Strecke 3.
Jedem dieser Antriebe ist ein Frequenzumrichter 146,
246, 316 zugeordnet, der die Impulse des Maschinen-
Steuerrechners 5 verstärkt, formt und mit der vorgege
benen Frequenz dem jeweiligen Motor 141, 241 und 311
zuführt.
Diese Motoren sind Drehstrommotoren, insbesondere sind
sie als Asynchronmotoren ausgebildet.
Sie arbeiten ohne Rückmeldung an den Maschinen-Steuer
rechner 5. Ihre Drehzahlkonstanz liegt bei etwa +/- 1%.
Auf die gleiche Weise werden die Frequenzumrichter
06, 126/226, 136/236 für den Tambour 0, für die Vorrei
ßer 12, 22 und die Deckelketten 13, 23 vorgegeben.
Hier besteht jedoch eine Besonderheit. Jede, vom Ma
schinen-Steuerrechner 5 vorgegebene Impulsfolge wird je
einem einzigen Frequenzumrichter 06, 126/226, 136/236
zugeführt, von diesem in eine definierte Steuerfrequenz
gewandelt und den Motoren 01; 121, 221; 131, 231 von je
zwei gleichartig angetriebenen Funktionselementen der
Kardiersysteme 1, 2, dem Tambour 0, den Vorreißern
12, 22 oder den Deckelketten 13, 23 zugeführt.
Die Leistung der Frequenzumrichter 06, 126/226, 136/236
muß dabei natürlich dem Leistungsbedarf beider Funk
tionselemente entsprechen.
Die Ansteuerung der Speisewalzen 11 und 21 erfolgt
unter Führung durch die Antriebsfrequenz des Abzugssy
stems 14, 24 nach Maßgabe des Durchschnittsverzuges
unter dem Einfluß des Korrekturwertes der Meßwertgeber
153, 253.
Diese Impulsfolgen werden in dem geregelten Frequenzum
richter 116, 216 zu einem Steuersignal für die jeweilige
Speisewalze 11, 21 umgeformt und dem Speisewalzenmotor
111, 211 zugeführt.
Es ist nicht unbedingt notwendig, das Drehzahlsignal
der Abzugswalzen 14, 24 oder von einem mit diesen
antriebsverbundenen Element (15, 25) durch einen Inkre
mentalen Geber 152, 252 (IGR) abzunehmen und in ein
elektrisches Frequenzsignal umzuwandeln.
Man kann auch die Impulsfolge des Maschinen-Steuerrech
ners 5 direkt dem geregelten Frequenzsteller 116, 216
zuführen.
In dem Bereich des geregelten Frequenzstellers 116 und
216 wird auch eine einstellbare Sollgröße für den
Verzug eingegeben.
Sinnvollerweise gibt man eine derartige Größe über den
Maschinen-Steuerrechner 5 vor. Seine Korrektur über
dessen Eingabeelemente, Tastatur, Festwertspeicher oder
Diskette (nicht dargestellt) können in üblicher Weise
dafür genutzt werden.
Die Informationsverarbeitung der in der Fig. 2 geson
dert dargestellten regelbaren Frequenzsteller 116, 216
kann natürlich auch unmittelbar durch entsprechende
Rechenprogramme des Maschinen-Steuerrechners 5 übernom
men werden.
Der Regelprozeß im Bereich des Streckwerkes 3 erfolgt
unter der Nutzung des Meßwertgebers 313 für die Dicke
des doublierten Faserbandes 10, 20 durch einen sog. AC-
Servo-Regler 335.
Letzterer wird unter Nutzung entsprechender Vorgaben
für den Sollwert durch den Maschinen-Steuerrechner 5
die erfaßten Meßwerte 313 in sehr kurzer Zeit in ent
sprechende korrigierte Stellsignale wandeln und für den
Motor 331 der Verzugswalze 33 zur Verfügung stellen.
Dieser angegebene AC-Servo-Regler 335 hat eine sehr
geringe Trägheit, so daß, bei den üblichen Bandge
schwindigkeiten im Streckwerk 3, die verbliebenen
Unregelmäßigkeiten nahezu vollständig ausgeglichen
werden können.
Zur Vervollständigung der Beschreibung des Steuersy
stems soll hier darauf hingewiesen werden, daß auch das
Drehwerk nach Befehlsfolgen des Maschinen- Steuerrech
ners 5 über einen Frequenzumformer 46, über einen Asyn
chronmotor 41 entsprechend dem Lieferrhythmus der zwei
systemigen Deckelkarde angetrieben wird.
Die beschriebene Ausführungsform der Antriebssteuerung
kann natürlich nur als Beispiel bewertet werden. Eine
Vielzahl von Abwandlungen und Optimierungen sind unter
bestimmten Bedingungen möglich.
So können auch den Motoren der Abzugssysteme 14, 24
beider Kardiersysteme 1, 2 gemeinsame Frequenzumrichter
zugeordnet werden. Entscheidend ist für diese Maßnahme
die aufzubringende Gesamtleistung des Frequenzumrich
ters. Bei einer entsprechenden Bauform der Karde kann
es auch zweckmäßig sein, den Antrieb der Einzugswalzen
31 des Streckwerkes 3 ggfs. über einen Zahnriementrieb
von einem der Abzugssysteme 15, 25 abzuleiten.
Eine übersichtliche Gestaltung der Maschine, ihrer
Steuerung und ihrer Bedienung und Wartung ist möglich,
wenn die Motoren sämtlich auf einer Seite der Maschine
angeordnet werden und wenn sie zu Achsen von ihnen
getriebener Walzen koaxial ausgerichtet und mit ihnen
lösbar gekoppelt werden.
Der Maschinen-Steuerrechner 5 sollte, in an sich bekann
ter Weise, auch mit wahlweise abrufbaren Programmen für
den Antrieb der Walzen und Trommeln ausgestattet sein,
die der Wartung und Pflege der Garnituren dienen.
Hierbei ist insbesondere an das Schleifen der Garnitur,
an das Reinigen und an das Aufziehen derselben gedacht.
Bei Steuerungen für besonders hohe Ansprüche an die zu
erreichende Qualität der Faserbänder ist es sinnvoll,
zumindest für den Antrieb der Speisewalzen, Antriebe
mit sogenannter Schlupfkompensation einzusetzen.
Hierbei werden überdurchschnittliche Leistungsanforde
rungen an die Motoren registriert und durchs auf
Erfahrungswerten beruhenden Korrekturprogramme kompen
siert. Evtl. auftretender Schlupf kann so vermieden
werden. Eine besonders exakte Steuerung der Antriebe
ist möglich, wenn die tatsächliche Drehung der einzeln
en Walzen mittels IGR (Inkrementaler Geber) auf der
Achse des Motors erfaßt wird und Frequenzumrichter in
vektorgeregelter Ausführung eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
0 Tambour
01 - Motor
06 - Frequenzumrichter
1 1. Kardiersystem
10 Faserband
11 Speisewalze
110 Speisetisch
111 - Motor
112 - IGR Inkrementaler Geber
113 - Faserschicht - Dickenmeßgerät
116 - Frequenzumrichter, geregelt
12 Vorreißer
121 - Motor
126 - Frequenzumrichter
13 Deckelkette
131 - Motor
136 - Frequenzumrichter
14 Abzugssystem
141 - Motor
146 - Frequenzumrichter
15 Kalanderwalzen
152 - IGR, Inkrementaler Geber
153 - Faserband - Dickenmeßgerät
2 2. Kardiersystem
20 Faserband
21 Speisewalze
210 Speisetisch
211 - Motor
212 - IGR, Inkrementaler Geber
213 - Faserschicht - Dickenmeßgerät
216 - Frequenzumrichter, geregelt
22 Vorreißer
221 - Motor
226 - Frequenzumrichter
23 Deckelkette
231 - Motor
236 - Frequenzumrichter
24 Abzugssystem
241 - Motor
246 - Frequenzumrichter
25 Kalanderwalzen
252 - IGR, Inkrementaler Geber
253 - Faserband - Dickenmeßgerät
3 Streckwerk
30 Streckenband
31 - Einzugswalzen
311 - - Motor
316 - - Frequenzumrichter
313 - - Doppelband - Dickenmeßgerät
32 - Klemmwalzen
33 - Verzugswalzen
331 - Motor
335 - AC-Servo-Regler
4 Drehwerk
41 - Motor
46 - Frequenzumrichter
5 Maschinen-Steuerrechner
51 - BUS
6 Prozeß-Steuerrechner
61 - BUS
01 - Motor
06 - Frequenzumrichter
1 1. Kardiersystem
10 Faserband
11 Speisewalze
110 Speisetisch
111 - Motor
112 - IGR Inkrementaler Geber
113 - Faserschicht - Dickenmeßgerät
116 - Frequenzumrichter, geregelt
12 Vorreißer
121 - Motor
126 - Frequenzumrichter
13 Deckelkette
131 - Motor
136 - Frequenzumrichter
14 Abzugssystem
141 - Motor
146 - Frequenzumrichter
15 Kalanderwalzen
152 - IGR, Inkrementaler Geber
153 - Faserband - Dickenmeßgerät
2 2. Kardiersystem
20 Faserband
21 Speisewalze
210 Speisetisch
211 - Motor
212 - IGR, Inkrementaler Geber
213 - Faserschicht - Dickenmeßgerät
216 - Frequenzumrichter, geregelt
22 Vorreißer
221 - Motor
226 - Frequenzumrichter
23 Deckelkette
231 - Motor
236 - Frequenzumrichter
24 Abzugssystem
241 - Motor
246 - Frequenzumrichter
25 Kalanderwalzen
252 - IGR, Inkrementaler Geber
253 - Faserband - Dickenmeßgerät
3 Streckwerk
30 Streckenband
31 - Einzugswalzen
311 - - Motor
316 - - Frequenzumrichter
313 - - Doppelband - Dickenmeßgerät
32 - Klemmwalzen
33 - Verzugswalzen
331 - Motor
335 - AC-Servo-Regler
4 Drehwerk
41 - Motor
46 - Frequenzumrichter
5 Maschinen-Steuerrechner
51 - BUS
6 Prozeß-Steuerrechner
61 - BUS
Claims (14)
1. Antriebssystem an Deckelkarden mit mindestens zwei
Kardiersystemen am Umfang eines Tambours und mit einem
Streckwerk für die Faserbänder der Kardiersysteme,
wobei jedes Kardiersystem
- - einen in Abhängigkeit vom Faserdurchsatz des Kar diersystems geregelten motorischen Antrieb für die Speisewalze,
- - motorische Antriebe für die am Kardierprozeß betei ligten Baugruppen und
- - einen motorisch angetriebenes Abzugssystem besitzt, dessen Drehzahl in Abhängigkeit von den Prozeßpara metern durch einen Maschinen-Steuerrechner vorgegeben ist, und
wobei das Streckwerk mit einem Regler für die Verzugs
größe ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugssysteme (14, 24) der Kardiersysteme (1, 2) und die Einzugswalzen (31) des Streckwerkes (3)
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugssysteme (14, 24) der Kardiersysteme (1, 2) und die Einzugswalzen (31) des Streckwerkes (3)
- - einem gemeinsamen Steuerprogrammteil des Maschi nen-Steuerrechners (5) zugeordnet und
- - mittels Drehstrommotoren (141, 241, 331) über digi tale Frequenzumrichter (146, 246, 316) steuerbar sind,
daß die Speisewalzen (11, 21) der Kardiersysteme (1, 2)
- - in Abhängigkeit von der Drehzahl des Abzugssystems (14, 24),
- - der durchschnittlichen Verzugsgröße und
- - von einem Meßsignal einer Fasermengenmeßeinrich tung (153, 253) des zugeordneten Kardiersystems (1, 2)
- - über einen geregelten Frequenzumrichter (116, 216) steuerbar sind, und
daß die Motoren (01, 121, 131, 221, 231) für die am Kar
dierprozeß beteiligten Baugruppen aller Kardier
systeme (1, 2) pro Funktionselement (0, 12, 22, 13, 23)
über je einen gemeinsamen Frequenzumrichter (06,
126, 226, 136, 236) ansteuerbar sind.
2. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß auch den Abzugssystemen (14, 24) beider Kar
diersysteme (1, 2) ein gemeinsamer Frequenzumrichter
(146, 246) zugeordnet ist.
3. Antriebssystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einzugswalze (31) des Streckwer
kes (3) mit dem Abzugssystem (14, 24) eines Kardier
systems (1, 2) antriebsverbunden ist.
4. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Meßwertgeber für die kardierte
Fasermenge eines Kardiersystems (1, 2) ein Faserband-
Dickenmeßgerät (153, 253) im Bereich der Kalanderwalzen
(15, 25) ist.
5. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß beide Kardiersysteme (1, 2) im Um
fangsbereich eines Tambours (0) als Funktionselement angeordnet sind und der
Tambour (0) einen separaten Antriebsmotor (01) besitzt,
dem ein programmgesteuerter Frequenzumrichter (06)
zugeordnet ist.
6. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehstrommotoren (121, 221,
131, 231) für die Vorreißer (12, 22) und die Deckelketten
(13, 23) sowie die Drehstrommotoren (141, 241) für die
Abzugssysteme (14, 15, 24, 25) als Asynchronmotoren mit
digitalen Frequenzumrichtern ohne Rückmeldung ausge
bildet sind.
7. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem Maschinen-Steuerrechner (5)
Programme für die Sollwertberechnung des Faserbandes
und Programme für Hochlauf und Bremsvorgänge sowie
Programme für Wartungs- und Montagevorgänge der Garni
turen zugeordnet sind.
8. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Motoren koaxial zu den von ihnen
getriebenen Walzen beider Kardiersysteme (1, 2) auf
einer Maschinenseite der Karde angeordnet sind.
9. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frequenzumrichter (116, 216,
146, 246) für die Speisewalzen (11, 21) und/oder für
die Abzugssysteme (14, 24) mit einer Anordnung zur
Schlupfkompensation ausgestattet sind.
10. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frequenzumrichter (116, 216,
146, 246) als vektorgeregelte Frequenzwandler ausgebil
det sind und die Motoren (111, 211, 141, 211) mit inkre
mentalen Gebern (112, 212, 152, 252) ausgestat
tet sind.
11. Antriebssystem nach Anspruch 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Motor (331) für den geregelten
Antrieb der Verzugswalze (33) des Streckwerkes (3) ein
AC-Servo-Regler (335) zugeordnet ist, der mit einem
Meßwertgeber (313) für die Dicke der doublierten Faser
bänder (10, 20) der Kardiersysteme (1, 2) im Bereich der
Einzugswalze (31) zusammenwirkt.
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- 1993-06-15 DE DE19934319631 patent/DE4319631C2/de not_active Expired - Fee Related
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