DE4243399C2 - Eine Guanidylgruppe enthaltende antibakterielle Verbindungen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Klasse neuer antibakterieller,
eine Guanidylgruppe enthaltender Verbindungen sowie Ver
fahren zu ihrer Herstellung.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind geeignet als
Germizide, Algizide, Bakterizide, Antischimmelmittel,
Deodorants, desinfizierende Wirkung aufweisende Faser
behandlungsmittel, Harzmodifikatoren, Hydrophobisierungs
mittel, Kosmetika, Formtrennmittel, Farbenzusätze usw.
Dimethylpolysiloxan, ein typisches Beispiel für Organo
polysiloxane, ist als Silikonöl bekannt und wird als
Faserbehandlungsmittel, Harzmodifikator, Hydrophobi
sierungsmittel, für kosmetische Zwecke, als Formtrenn
mittel, Farbenzusatz usw. in den verschiedensten In
dustriezweigen verwendet.
Außerdem findet Dimethylpolysiloxan, bei dem organische
funktionelle Gruppen, wie Amino, Epoxy, Hydroxyl, Carb
oxyl, Polyoxyalkyl usw. am Ende seines Moleküls bzw. in
seine Seitenketten eingebaut sind, breite Anwendung als
modifiziertes organisches Silikon für die verschiedensten
Verwendungszwecke.
Wird Dimethylpolysiloxan zusätzlich zu der ihm eigenen
Wirkung als Schmier-, Glanz-, Oberflächenschutz- und Hydro
phobisierungsmittel noch mit antibakterieller Aktivität
ausgestattet, wird es noch wirkungsvoller für die ver
schiedensten Verwendungszwecke. Es wurde daher in Betracht
gezogen, in Dimethylpolysiloxan Substituenten mit antibak
terieller Aktivität einzubauen. Die umgebenden Medien, für
die antibakterielle Aktivität erforderlich ist, sind jedoch
unterschiedlich, weshalb auch die entsprechenden Forderungen
im Hinblick auf das antibaktierelle Spektrum verschieden
sind. Außerdem ist niedrige Toxizität eine Grundvoraus
setzung in jenen Fällen, in denen die Verbindung in einer
Umgebung verwendet wird, in der sie mit dem Menschen in
Berührung kommen kann.
Bekannt sind viele verschiedene antibakteriell wirksame
Stoffe, wie z. B. quartäre Ammoniumverbindungen. Beispiele
für derartige Verbindungen sind Guanidylverbindungen, von
denen einige biologische Aktivität aufweisen und z. B. zur
Malariabekämpfung verwendet werden.
So zeigen Bisbiguanide, die an beiden Ende einer Alkylen
kette Biguanidylgruppen aufweisen, starke germi- und
bakterizide Aktivität. Einige unter ihnen finden breite
Anwendung als Germizide und Desinfektionsmittel und werden
seit langem erforscht.
Der Mechanismus der germiziden Aktivität dieser Verbindungen
ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt, und das Vorhanden
sein der Biguanidylgruppe führt nicht immer zur germiziden
Aktivität. Es ist allgemein bekannt, daß die biologische
Aktivität von Biguanidverbindungen stark von der Art der
Substituenten abhängt (s. J. Chem. Soc., 729 /1946/). Es
wird außerdem beschrieben, daß die germizide Aktivität und
das antibakterielle Spektrum der Bisbiguanidverbindungen
von der Länge der Alkylenkette, der Art der endständigen
Substituenten usw. stark beeinflußt wird (s, z. B. Brit. J.
Pharmcol. 9, 192 /1954/).
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Klasse
niedrige Toxizität aufweisender antibakterieller Poly
siloxanverbindungen, die auf die Oberfläche verschiedener
Stoffe aufgebracht oder in Harze eingearbeitet werden
können und diesen antibakterielle Aktivität verleihen.
Hergestellt wurde eine Klasse neuer Verbindungen, die eine
Guanidverbindung enthalten, wobei das Ende ihres Moleküls
mit einem höhermolekularen Polysiloxan verknüpft ist. Es
wurde gefunden, daß einige dieser Verbindungen starke germi
zide Aktivität aufweisen und als antibakterielle Stoffe
praktische Anwendung finden können. Diese Verbindungen
weisen wenigstens eine Guanidylgruppe als aktive Gruppe auf,
die für den Menschen von geringer Toxizität ist, weshalb
diese Verbindungen in einem breiten Anwendungsbereich ein
gesetzt werden können. Bei diesen Verbindungen ist der ger
mizide Anteil mit dem höhermolekularen Polysiloxan chemisch
verknüpft, weshalb die germizide Aktivität über lange Zeit
aufrechterhalten wird und die schädliche Wirkung auf Mensch
und Umwelt verglichen mit der traditionellen Verabreichung
einer germiziden Substanz in Polymerstoffen herabgesetzt
ist.
Die Erfindung betrifft Organopolysiloxanverbindungen
der Formel (I)
R1(Si(CH3)2O)l(Si(CH3)2)AG
in welcher R1 ein gegebenenfalls substituiertes Niederalkyl, l eine ganze Zahl von 1 bis 5000
und A ein C1-C10-Alkylen, das einen Substituenten ausgewählt aus Oxy, Azo, Thio,
Hydroxymethylen, Oxycarbonyl und Phenylen enthalten kann, bedeuten und G eine
Biguanidylgruppe, die als Substituenten C1-C20-Alkyl oder Phenyl aufweisen kann, das durch
Halogen, Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy substituiert sein kann, oder eine
Cyanoguanidylgruppe darstellt;
oder der Formel (II)
oder der Formel (II)
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3)R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3)
in welcher R1, l, A und G die oben definierte Bedeutung haben und m eine ganze Zahl von 0
bis 5000, R2 eine Niederaminoalkyl und n eine ganze Zahl von 1 bis 5000 bedeuten.
Die Biguanidylgruppe kann ein Salz einer organischen Säure, wie Essig-, Zitronen-,
Gluconsäure usw. oder einer anorganischen Säure, wie Salz-, Schwefelsäure usw. sein.
Durch entsprechende Wahl der mit der Guanidylgruppe zu verknüpfenden Substituenten
können die germizide Wirkung und das antibakterielle Spektrum der Verbindung variiert
werden.
Das erfindungsgemäß verwendete Polysiloxan kann eine Viskosität von 0,1-1,000.000 cSt
(0,1-1,000.000 mm2.s-1) (25°C) aufweisen, vorzugsweise beträgt sie 5-50.000 cSt
(5-50.000 mm2.s-1) (25°C).
Typische Beispiele für die erfindungsgemäßen Verbindungen
sind solche der nachfolgenden Formeln, wobei der Buchstabe
in den Klammern < < der entsprechenden Angabe der Verbindung
in den Ausführungsbeispielen entspricht.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Her
stellung der Verbindung der Formel I, in welcher G eine Bi
guanidylgruppe darstellt, welches darin besteht, daß man
ein Organopolysiloxan, das eine Struktureinheit
R1(Si(CH3)2O)n(Si(CH3)2)AG,
in welcher R1, n und A die oben definierte Bedeutung
haben und G eine Cyanoguanidylgruppe darstellt,
mit einem Amin der Formel
mit einem Amin der Formel
ZNH2
in welcher Z Wasserstoff, C1-C20-Alkyl oder Phenyl,
welches durch Halogen, Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy
substituiert sein kann, bedeutet,
umsetzt.
umsetzt.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Her
stellung einer Verbindung der Formel I, in welcher G
eine Cyanoguanidylgruppe ist, welches darin besteht,
daß man ein Organopolysiloxan der Formel
daß man ein Organopolysiloxan der Formel
R1(Si(CH3)2O)n(Si(CH3)2)AQ
in welcher R1, n und A die oben definierte Bedeutung
haben und Q eine Aminogruppe darstellt,
mit einer Verbindung der Formel
mit einer Verbindung der Formel
NC-N=C(SCH3)NH2
oder
NaN(CN)2
umsetzt.
Die Aminverbindung der oben genannten Formel kann in Form
eines Salzes verwendet werden. In diesem Fall kann der
Säurerest gewünschtenfalls durch Behandlung mit einer Base
entfernt werden. Die Umsetzung der Cyanoguanidylverbindung
mit dem Amin kann in einem Lösungsmittel durchgeführt
werden. Dafür kann ein Alkohol, z. B. Ethanol, Isopropanol,
2-Ethoxyethanol usw., ein Ether, wie z. B. Ethylether, Iso
propylether usw. oder eine aromatische Kohlenwasserstoffver
bindung wie Benzol, Toluol usw. verwendet werden.
Die Reaktionstemperatur beträgt 0 bis 200°C, vorzugsweise
60 bis 150°C. Die Reaktionsdauer hängt von den Reaktionsbe
dingungen, der Reaktionsfähigkeit der Reagentien usw. ab.
Diese Verbindungen können als Salz einer organischen oder
anorganischen Säure hergestellt werden und die Salze können
durch Behandlung mit einem Alkali in eine Base übergeführt
werden. Andererseits können Basen durch Behandlung mit einer
Säure in Salze übergeführt werden.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Her
stellung der Verbindung der Formel II
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l und A die oben definierte Bedeutung haben
G ein Cyanoguanidyl darstellt und m eine ganze Zahl von 0 bis
5000, R2 ein Niederaminoalkyl und n eine ganze Zahl von 1
bis 5000 bedeuten,
durch Umsetzung einer Verbindung der Formel
durch Umsetzung einer Verbindung der Formel
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AQO)n(Si(CH3)3),
in welcher R, l, m, n und A die obige Bedeutung haben
und Q eine Aminogruppe darstellt,
mit einer Verbindung der Formel
mit einer Verbindung der Formel
NC-N=C(SCH3)NH2
oder einer Verbindung der Formel
NaN(CN)2.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Her
stellung der Verbindung der Formel II
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l und A die oben definierte Bedeutung
haben, G Biguanidyl, m eine ganze Zahl von 0 bis 5000,
R2 ein Niederaminoalkyl und n eine ganze Zahl von 1
bis 5000 bedeuten,
durch Umsetzung einer Verbindung der Formel
durch Umsetzung einer Verbindung der Formel
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l, m, n und A die obige Bedeutung haben
und G eine Cyanoguanidylgruppe darstellt,
mit einer Verbindung der Formel
mit einer Verbindung der Formel
ZNH2
in welcher Z die oben definierte Bedeutung hat.
Bei diesen Verfahren sind die Reaktionsbedingungen dieselben
wie im Falle der Verbindungen I.
Die erfindungsgemäßen, eine oder mehrere Guanidylgruppen
enthaltenden Verbindungen können in derselben Weise verwendet
werden wie die herkömmlichen Polysiloxane. Für die
Verwendung in der Praxis können die Verbindungen mit einem
geeigneten Lösungsmittel verdünnt werden oder es können
ihnen Zusätze zugegeben werden.
Die Verwendungszwecke für die vorliegenden Verbindungen
sind nicht begrenzt. Werden sie als Faserbehandlungsmittel
verwendet, werden Gewebe, Bettwäsche, Teppiche usw. zu
sätzlich zum weichen Griff bzw. zur Geschmeidigkeit, zum
Glanz und zur Hydrophobizität auch noch mit antibakteriel
len und deodorierenden Eigenschaften ausgestattet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert. Die in den Beispielen 1 bis
6 hergestellten Verbindungen A bis F entsprechen den oben
beschriebenen Verbindungen A bis F.
In einem mit einem Rührwerk, einem Thermometer, einem Rück
flußkühler und einem Stickstoffeinlaßrohr ausgestatteten
100 ml-Dreihalskolben wurden 10,0 g (11,9 mMol) Polysiloxan
"x22-161A" (vertrieben von der Firma Shin'etsu Kagaku Kogyo
KK, Äquivalent der funktional len Gruppen: 840 g/mol, Vis
kosität: 29 cSt /29 mm2.s-1/ /25°C/), 0,69 g (6,0 mMol)
NC-N=C(SCH3)NH2 und 40 ml Isopropanol vorgelegt, wonach
das erhaltene Reaktionsgemisch während 22 Stunden unter
Stickstoff und Rückflußbedingungen erwärmt wurde. Auf diese
Weise erhielt man nach Abdestillieren des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck 10,4 g eines hellgelben Öls. Dieses
Öl wurde in 100 ml Ethylether gelöst und zweimal mit Wasser
gewaschen, wonach die Etherschicht über Nacht über wasser
freiem Natriumsulfat getrocknet wurde. Auf diese Weise erhielt
man 7,5 g des gereinigten hellgelben Öls.
0,5 g dieses Öls und 100 ml Ethylether wurden in einem
birnenförmigen 300 ml-Kolben vorgelegt, wonach das Öl
bei Raumtemperatur gelöst wurde. Danach wurde die Lösung mit
5,0 g Silikagel ("Wakogel C-200" der Firma Wako Junyaku KK)
versetzt, wonach das Gemisch eine Stunde lang gerührt wurde.
Nach Abdestillieren des Ethylethers wurde der Kolben 2
Stunden lang bei 100°C im Trockenschrank gehalten. Auf diese
Weise erhielt man 5,3 g eines weißen Pulvers.
Die antibakterielle Aktivität der Verbindung E wurde nach
AATCC-100 getestet, wobei das Öl auf dem Silikagel adsor
biert wurde. Für den Test wurde Klebsiella pneumoniae ver
wendet. Das Testergebnis ist in Tabelle 1 angegeben.
Unter Verwendung von 45,2 g (11,9 mMol) Polysiloxan "KF-864"
(der Firma Shin'etsu Kagaku Kogyo KK, Äquivalent der
funktionellen Gruppen: 3800 g/mol, Viskosität: 1700 cSt
/1700 mm2.s-1/ /25°C/) wurde das in Beispiel 1 beschriebene
Verfahren wiederholt. Man erhielt auf diese Weise 40,1 g
eines hellgelben Öls. 0,5 g dieses Öls und 100 ml Ethylether
wurden in einem birnenförmigen mit einem Rührer ausgestatte
ten 300 ml-Kolben vorgelegt, wonach das Öl bei Raumtempe
ratur gelöst wurde. Danach wurde die Lösung mit 5,0 g
Silikagel ("Wakogel C-200" der Firma Wako Junyaku KK) ver
setzt, wonach das Gemisch eine Stunde lang gerührt wurde.
Nach Abdestillieren des Ethylethers wurde der Kolben
2 Stunden lang bei 100°C im Trockenschrank gehalten. Die
antibakterielle Aktivität der Verbindung F wurde nach
AATCC-100 getestet, wobei das Öl auf dem Silikagel ad
sorbiert wurde. Für den Test wurde Klebsiella pneumoniae
verwendet. Das Testergebnis ist in Tabelle 1 angegeben.
In einem mit einem Rührwerk, einem Thermometer, einem Rück
flußkühler und einem Stickstoffeinlaßrohr ausgestatteten 100 ml-Dreihalskolben
wurden 6,8 g (4,1 mMol) des Produkts aus
Beispiel 1, 0,5 g (4,1 mMol) Anilinhydrochlorid und 40 ml
Isopropanol vorgelegt, wonach das erhaltene Reaktionsgemisch
während 18 Stunden unter Stickstoff und Rückflußbedingungen
erwärmt wurde. Auf diese Weise erhielt man nach Abdestil
lieren des Lösungsmittels unter vermindertem Druck 6,9 g
eines hellgelben Öls. Dieses Öl wurde in 100 ml Ethylether
gelöst und zweimal mit Wasser gewaschen, wonach die Ether
schicht über Nacht über wasserfreiem Natriumsulfat ge
trocknet wurde. Auf diese Weise erhielt man nach Abdestil
lieren des Ethers 5,8 g des gereinigten hellgelben Öls.
0,5 g dieses Öls und 100 ml Ethylether wurden in einem
birnenförmigen 300 ml-Kolben vorgelegt und gerührt, wodurch
das Öl bei Raumtemperatur gelöst wurde. Danach wurde die
Lösung mit 5,0 g Silikagel ("Wakogel C-200" der Firma Wako
Junyaku KK) versetzt, wonach das Gemisch eine Stunde lang
gerührt wurde. Nach Abdestillieren des Ethylethers wurde
der Kolben 2 Stunden lang bei 100°C im Trockenschrank
gehalten. Auf diese Weise erhielt man 5,3 g eines weißen
Pulvers.
Die antibakterielle Aktivität wurde nach AATCC-100 getestet,
wobei das Öl auf dem Silikagel adsorbiert wurde. Für den
Test wurde Klebsiella pneumoniae verwendet. Das Testergebnis
ist in Tabelle 1 angegeben.
Unter Verwendung von 0,66 g (4,1 mMol) p-Chloranilinhydro
chlorid anstelle von Anilinhydrochlorid erhielt man 5,6 g
eines hellgelben Öls. Seine antibakterielle Aktivität wurde,
wie in Beispiel 1 beschrieben, getestet. Das Testergebnis ist
in Tabelle 1 angegeben.
Unter Verwendung von 0,56 g (4,1 mMol) n-Hexylaminhydro
chlorid anstelle von Anilinhydrochlorid erhielt man 5,3 g
eines hellgelben Öls. Seine antibakterielle Aktivität wurde,
wie in Beispiel 1 beschrieben, getestet. Das Testergebnis
ist in Tabelle 1 angegeben.
In einem mit einem Rührwerk, einem Thermometer, einem Rück
flußkühler und einem Stickstoffeinlaßrohr ausgestatteten 100 ml-Dreihalskolben
wurden 10,0 g (1,3 mMol) des Produkts aus
Beispiel 2, 0,22 g (1,3 mMol) p-Chloranilinhydrochlorid und
40 ml Isopropanol vorgelegt, wonach das erhaltene Reaktions
gemisch während 28 Stunden unter Stickstoff und Rückfluß
bedingungen erwärmt wurde. Auf diese Weise erhielt man nach
Abdestillieren des Lösungsmittels unter vermindertem Druck
8,9 g eines hellgelben Öls. Dieses Öl wurde in 100 ml Ethyl
ether gelöst und zweimal mit Wasser gewaschen, wonach die
Etherschicht über Nacht über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet wurde. Auf diese Weise erhielt man 5,8 g des
gereinigten hellgelben Öls.
Dieses Öl wurde an Silikagel adsorbiert, wonach seine
antibakterielle Aktivität, wie in Beispiel 1 beschrieben,
getestet wurde. Das Testergebnis ist in Tabelle 1 angegeben.
Das Ausgangsmaterial, Polysiloxan "x22-161A" von Shin'etsu
Kagaku Kogyo KK, wurde an Silikagel adsorbiert, wonach seine
antibakterielle Aktivität auf dieselbe Weise getestet wurde.
Das Testergebnis ist in Tabelle 1 angegeben.
Das Ausgangsmaterial, Polysiloxan "KF-865" von Shin'etsu
Kagaku Kogyo KK, wurde an Silikagel adsorbiert, wonach seine
antibakterielle Aktivität auf dieselbe Weise getestet wurde.
Das Testergebnis ist in Tabelle 1 angegeben.
Verbindung | |
Sterilisierung (%) | |
Beispiel 1 | 85,6 |
Beispiel 2 | 88,9 |
Beispiel 3 | 98,9 |
Beispiel 4 | 99,9 |
Beispiel 5 | 91,5 |
Beispiel 6 | 99,9 |
Vergl.-b. 1 | 0 |
Vergl.-b. 2 | 0 |
Die erfindungsgemäßen antibakteriellen Verbindungen können
unterschiedlichen Stoffen zusätzlich zu den spezifischen
Eigenschaften von Polysiloxanverbindungen germi- und bak
terizide Eigenschaften verleihen. Die Verbindungen können in
vielen Industriezweigen verwendet werden. Außerdem kommen
sie als Zwischenprodukte für die Synthese verschiedener
Guanidyl enthaltender Polysiloxanverbindungen in Frage.
Claims (5)
1. Organopolysiloxanverbindungen der Formel (I)
R1(Si(CH3)2O)l(Si(CH3)2)AG,
in welcher R1 ein gegebenenfalls substituiertes Niederalkyl, l eine ganze Zahl von 1 bis 5000 und A ein C1-C10-Alkylen, das einen Substituenten ausgewählt aus Oxy, Azo, Thio, Hydroxymethylen, Oxycarbonyl und Phenylen enthalten kann, bedeuten und G eine Biguanidylgruppe, die als Substituenten C1-C20-Alkyl oder Phenyl aufweisen kann, das durch Halogen, Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy substituiert sein kann, oder eine Cyanoguanidylgruppe darstellt;
oder der Formel (II)
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l, A und G die oben definierte Bedeutung haben und m eine ganze Zahl von 0 bis 5000, R2 ein Niederaminoalkyl und n eine ganze Zahl von 1 bis 5000 bedeuten.
R1(Si(CH3)2O)l(Si(CH3)2)AG,
in welcher R1 ein gegebenenfalls substituiertes Niederalkyl, l eine ganze Zahl von 1 bis 5000 und A ein C1-C10-Alkylen, das einen Substituenten ausgewählt aus Oxy, Azo, Thio, Hydroxymethylen, Oxycarbonyl und Phenylen enthalten kann, bedeuten und G eine Biguanidylgruppe, die als Substituenten C1-C20-Alkyl oder Phenyl aufweisen kann, das durch Halogen, Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy substituiert sein kann, oder eine Cyanoguanidylgruppe darstellt;
oder der Formel (II)
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l, A und G die oben definierte Bedeutung haben und m eine ganze Zahl von 0 bis 5000, R2 ein Niederaminoalkyl und n eine ganze Zahl von 1 bis 5000 bedeuten.
2. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (I), in welcher G eine
Biguanidylgruppe ist, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Organosiloxan, das die
Struktureinheit
R1(Si(CH3)2O)n(Si(CH3)2)AG
enthält, in welcher R1, n und A die oben definierte Bedeutung haben und G eine Cyanoguanidylgruppe darstellt, mit einem Amin der Formel
ZNH2,
in welcher Z Wasserstoff, C1-C20-Alkyl oder Phenyl, das durch Halogen, Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy substituiert sein kann, bedeutet, umsetzt.
R1(Si(CH3)2O)n(Si(CH3)2)AG
enthält, in welcher R1, n und A die oben definierte Bedeutung haben und G eine Cyanoguanidylgruppe darstellt, mit einem Amin der Formel
ZNH2,
in welcher Z Wasserstoff, C1-C20-Alkyl oder Phenyl, das durch Halogen, Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy substituiert sein kann, bedeutet, umsetzt.
3. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (I), in welcher G eine
Cyanoguanidylgruppe ist, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Organosiloxan,
das die Struktureinheit
R1(Si(CH3)2O)l(Si(CH3)2)AQ
enthält, in welcher R1 ein gegebenenfalls substituiertes Niederalkyl, l eine ganze Zahl von 1 bis 5000, A eine C1-C10-Alkylengruppe, die einen Substituenten ausgewählt aus Oxy, Azo, Thio, Hydroxymethylen, Oxycarbonyl und Phenylen enthalten kann, und Q eine Aminogruppe darstellen, mit einer Verbindung der Formel NC-N=C(SCH3)NH2 oder NaN(CN)2 umsetzt.
R1(Si(CH3)2O)l(Si(CH3)2)AQ
enthält, in welcher R1 ein gegebenenfalls substituiertes Niederalkyl, l eine ganze Zahl von 1 bis 5000, A eine C1-C10-Alkylengruppe, die einen Substituenten ausgewählt aus Oxy, Azo, Thio, Hydroxymethylen, Oxycarbonyl und Phenylen enthalten kann, und Q eine Aminogruppe darstellen, mit einer Verbindung der Formel NC-N=C(SCH3)NH2 oder NaN(CN)2 umsetzt.
4. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (II)
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l und A die oben definierte Bedeutung haben, G eine Cyanoguanidylgruppe ist, m eine ganze Zahl von 0 bis 5000, R2 eine Niederaminoalkylgruppe und n eine ganze Zahl von 1 bis 5000 bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AQO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l, m, n und A die obige Bedeutung haben und Q eine Aminogruppe darstellt, mit einer Verbindung der Formel
NC-N=C(SCH3)NH2
oder mit einer Verbindung der Formel
NaN(CN)2
umsetzt.
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l und A die oben definierte Bedeutung haben, G eine Cyanoguanidylgruppe ist, m eine ganze Zahl von 0 bis 5000, R2 eine Niederaminoalkylgruppe und n eine ganze Zahl von 1 bis 5000 bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AQO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l, m, n und A die obige Bedeutung haben und Q eine Aminogruppe darstellt, mit einer Verbindung der Formel
NC-N=C(SCH3)NH2
oder mit einer Verbindung der Formel
NaN(CN)2
umsetzt.
5. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (II)
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l und A die oben definierte Bedeutung haben, G eine Biguanidylgruppe ist, die als Substituenten C1-C20-Alkyl oder Phenyl aufweisen kann, das durch Halogen, Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy substituiert sein kann, m eine ganze Zahl von 0 bis 5000, R2 eine Niederaminoalkylgruppe und n eine ganze Zahl von 1 bis 5000 bedeuten, dadurch ge kennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AQO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l, m, n und A die oben definierte Bedeutung haben und Q eine Cyanoguanidylgruppe darstellt, mit einer Verbindung der Formel
ZNH2,
in welcher Z Wasserstoff, C1-C20-Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy bedeutet,
umsetzt.
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AGO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l und A die oben definierte Bedeutung haben, G eine Biguanidylgruppe ist, die als Substituenten C1-C20-Alkyl oder Phenyl aufweisen kann, das durch Halogen, Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy substituiert sein kann, m eine ganze Zahl von 0 bis 5000, R2 eine Niederaminoalkylgruppe und n eine ganze Zahl von 1 bis 5000 bedeuten, dadurch ge kennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel
R1(Si(CH3)2O)l(SiCH3R2O)m(SiCH3AQO)n(Si(CH3)3),
in welcher R1, l, m, n und A die oben definierte Bedeutung haben und Q eine Cyanoguanidylgruppe darstellt, mit einer Verbindung der Formel
ZNH2,
in welcher Z Wasserstoff, C1-C20-Alkyl, Fluoralkyl oder Alkoxy bedeutet,
umsetzt.
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