DE4242480A1 - Wäßrige Textilweichmacher-Dispersionen - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft wäßrige Textilweichmacher-Dispersionen,
die trotz eines besonders hohen Gehaltes an textilweichmachenden Wirkstof
fen eine geringe Viskosität aufweisen, die sich auch nach längerer Lager
zeit nicht oder nur unwesentlich erhöht.
Wäßrige Textilweichmacher-Dispersionen neigen bei längerer Lagerung, ins
besondere bei Temperaturen unterhalb oder oberhalb der Raumtemperatur, zur
Verdickung. Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten bei Textilweichma
cher-Dispersionen mit hohem Wirkstoffgehalt. Die marktüblichen Textil
weichmacher-Konzentrate enthalten ca. 15 bis 25 Gew.-% Wirkstoff. Zur Her
stellung lagerstabiler Dispersionen wird in der Regel mit Hilfe unter
schiedlicher Elektrolyte eine sehr niedrige Ausgangsviskosität einge
stellt. Bei einem noch höheren Wirkstoffgehalt beobachtet man aber auch in
Gegenwart von Elektrolyt bei der Lagerung eine nennenswerte Viskositätser
höhung, die entweder unmittelbar nach der Herstellung oder aber im Laufe
einer längeren Lagerzeit stattfindet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung wäßriger
Textilweichmacher-Dispersionen mit einem hohen Wirkstoffgehalt, deren Vis
kosität niedrig ist und die auch nach längerer Lagerung nicht oder nicht
wesentlich steigt. Dabei soll der Wirkstoff der erfindungsgemäßen Disper
sionen biologisch leicht und schnell abbaubar sein; die Produkte sollen
zudem auch mit kaltem Wasser leicht verdünnbar sein, die damit behandelten
Textilien sollen nach dem Trocknen eine gute Weichheit und ein gutes Wie
derbenetzungsvermögen aufweisen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht in der Bereitstellung von Textilweichmacher-Dispersio
nen, deren Anteil an nichttextilweichmachenden Bestandteilen möglichst
gering ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind dementsprechend wäßrige Textil
weichmacher-Dispersionen mit einem Gehalt an quartären Ammoniumverbindun
gen, die 1, 2 oder 3 Estergruppen im Molekül enthalten, und mit einem Ge
halt an nichtionischen Dispergatoren, die dadurch gekennzeichnet sind, daß
die Dispersionen, jeweils bezogen auf die wäßrige Dispersion, a) 15 bis
60 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-%, quartäre Ammoniumverbindungen und
b) nichtionische Dispergatoren mit einem HLB-Wert im Bereich von 12 bis
20, insbesondere im Bereich von 15 bis 20, enthalten.
Die genannten quartären Ammoniumverbindungen sind wegen der darin in den
langen Resten enthaltenen Estergruppen biologisch leicht und schnell ab
baubar und haben deswegen in letzter Zeit an Interesse gewonnen. Zu den
genannten Verbindungen zählen beispielsweise die aus der DE-A-16 19 058,
der DE-A-19 35 499 oder der US 3,915,867 bekannten Verbindungen mit 1, 2
oder 3 Fettacyloxyalkylresten am Stickstoffatom. Man kann diese Verbindun
gen beispielsweise leicht durch Veresterung von Alkanolaminen mit Fettsäu
re oder durch Umesterung von Fettsäureestern mit Alkanolamin und anschlie
ßender Quaternierung herstellen. Entsprechende Verfahren zur Herstellung
in großtechnischem Maßstab sind ebenfalls seit langem bekannt; nach diesen
Verfahren hergestellte Verbindungen sind handelsübliche Verbindungen.
Hinsichtlich der Stabilität der Viskosität der damit hergestellten wäßri
gen Dispersionen besonders interessante Verbindungen sind solche, deren
Fettacylgruppen sich ganz oder teilweise von ungesättigten Fettsäuren ab
leiten, die zu wenigstens 30, vorzugsweise zu wenigstens 55% in cis-form
vorliegen.
Zu den quartären Ammoniumverbindungen mit Estergruppen im Molekül gehören
auch die aus der US 4,317,272 bekannten quaternierten Betainester. Auch
aus der US 5,066,414, der EP-A-293 953, der EP-A-309 052 und der
EP-A-345 842 sind solche Verbindungen bekannt.
Zu den geeigneten quartären Ammoniumverbindungen zählen auch die von Di
methylaminopropandiol-1,2 abgeleiteten Verbindungen mit zwei Estergruppen.
Sie werden beispielsweise in der DE-A-27 28 841 beschrieben. Ein Herstel
lungsverfahren, das zu derartigen Produkten mit einem niedrigen Fließpunkt
führt, ist Gegenstand der EP-A-420 465.
Die genannten quartären Ammoniumverbindungen lassen sich überraschender
weise auch dann zu viskositätsstabilen wäßrigen Dispersionen verarbeiten,
wenn der Gehalt an quartären Ammoniumverbindungen besonders hoch ist, d. h.
beispielsweise 15 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Dispersion, vor
zugsweise 20 bis 40 Gew.-% beträgt. Dies ist durch die erfindungsgemäße
Verwendung von nichtionischen Dispergatoren mit einem HLB-Wert im Bereich
von 12 bis 20, insbesondere 15 bis 20, möglich, wobei es im hohen Maße
überraschend ist, daß zur Erzielung des gewünschten Effektes nur äußerst
geringe Mengen an nichtionischen Dispergatoren verwendet werden müssen.
Als nichtionische Dispergatoren, die in den erfindungsgemäßen Dispersionen
Verwendung finden, sind beispielsweise Anlagerungsprodukte von 20 bis 200,
insbesondere 25 bis 150 Mol Ethylenoxid an ein Mol Fettalkohol mit 12 bis
22 C-Atomen, an eine Fettsäure mit 12 bis 22 C-Atomen, an ein Fettamin, an
ein Fettsäureglycerid, an einen Fettsäuresorbitanester oder einen Fettsäu
repropylenglykolmonoester einer Fettsäure mit 12 bis 22 C-Atomen, an ein
Ricinusöl oder hydriertes Ricinusöl, an ein Alkylmono-oder-oligoglykosid
mit 12 bis 22 C-Atomen in der Alkylgruppe oder an ein Alkylphenol mit 8
bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe zu nennen. Ebenfalls geeignet sind
Fettsäuresorbitanester, an die Ethylenoxid und/oder Propylenoxid angela
gert ist. Die oben genannten Dispergatoren sind für die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen besonders geeignet.
Wäßrige Textilweichmacher-Dispersionen, die als Dispergator ein Anlage
rungsprodukt von 25 bis 150 Mol Ethylenoxid an Fettalkohol mit 16 bis 22
C-Atomen enthalten, sowie wäßrige Textilweichmacher-Dispersionen, die als
Dispergator ein Anlagerungsprodukt von 20 bis 100 Mol Ethylenoxid an ein
Sojapolyol enthalten, sind besonders geeignete Dispergatoren. Auch ein An
lagerungsprodukt von 20 bis 150, insbesondere von 25 bis 150 Mol Ethylen
oxid an ein Fettamin mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen ist sehr gut geeig
net.
Auch Sojapolyole mit einem entsprechend hohen Ethylenoxidgehalt, wie sie
in der DE-A-39 23 394 näher beschrieben sind, eignen sich als Dispergato
ren für die erfindungsgemäßen konzentrierten Textilweichmacher-Dispersio
nen.
Von den genannten Dispergatoren reichen zur Erzielung der Viskositätssta
bilität auch nach längerer Lagerung bereits geringen Mengen, d. h. Mengen
im Bereich von 0,01 bis 1 Gew.-%, wobei Mengen von 0,01 bis 0,5 Gew.-%
bevorzugt sind.
Falls die wäßrigen Textilweichmacher-Dispersionen nicht schon ohnehin eine
geringe Ausgangsviskosität haben, beispielsweise durch die Verwendung von
quartären Ammoniumverbindungen mit einem hohen cis-/trans-Verhältnis, ist
es zweckmäßig, eine niedrige Viskosität durch den Zusatz eines Elektroly
ten einzustellen. Geeignete Elektrolyten sind beispielsweise Natriumchlo
rid, Natriumacetat, Magnesiumsulfat oder Calciumchlorid und insbesondere
Magnesiumchlorid. Zur Einstellung einer niedrigen Ausgangsviskosität durch
Zusatz eines Elektrolyts reichen ebenfalls geringe Mengen aus. Der Elek
trolyt liegt beispielsweise in Konzentrationen von 0,01 bis 3 Gew.-%, be
zogen auf die fertige Dispersion, in der Dispersion vor.
Die genannten Dispersionen zeichnen sich dadurch aus, daß deren Ausgangs
viskosität nach der Herstellung auch bei längerer Lagerung in einem brei
ten Temperaturbereich nicht oder nur geringfügig ansteigt, daß sie einen
hohen Wirkstoffgehalt aufweisen, daß sie auch mit kaltem Wasser leicht
verdünnbar sind, was sich besonders beim Einspülen in automatischen Wasch
maschinen positiv bemerkbar macht, und daß die damit behandelten Textilien
nach dem Trocknen nicht nur einen weichen Griff sondern auch eine gute
Wiederbenetzbarkeit aufweisen, was insbesondere für Textilien, die auf der
Haut getragen werden, von besonderer Bedeutung ist.
In den folgenden Beispielen wird gezeigt, daß wäßrige Textilweichmacher-
Dispersionen mit einem hohen Gehalt jeweils 34 Gew.-% an quartären Ammoni
umverbindungen, die Esterbindungen in ihren langen Gruppen enthalten mit
Dimethylsulfat quaterniertes Umsetzungsprodukt aus 1 Mol Triethanolamin
und 2 Mol Talgfettsäure eine bemerkenswerte Viskositätsstabilität aufwei
sen, wenn den Dispersionen sehr geringe Mengen an nichtionischen Disperga
toren mit einem hohen HLB-Wert zugesetzt werden. Demgegenüber zeigen an
sonsten gleich zusammengesetzte Dispersionen ohne Dispergatoren oder mit
anderen Dispergatoren in gleichen Mengen bereits nach 1-wöchiger Lagerung
einen nichttolerierbaren Viskositätsanstieg.
Die Viskosität (mPas) wurde in allen Fällen mit einem Brookfield-Rota
tionsviskosimeter mit Spindel 2 und 20 Umdrehungen pro Minute bei 20°C
gemessen. Die Zusammensetzung der Dispersionen und das Viskositätsverhal
ten geht aus Tabelle 1 hervor.
In Tabelle 1 bedeuten
Dispergator 1 = Talgfettalkohol + 40 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 17,6
Dispergator 2 = Talgfettalkohol + 50 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 18,0
Dispergator 3 = Talgfettalkohol + 80 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 18,7
Dispergator 4 = hydriertes Ricinusöl + 60 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 18,2
Dispergator 5 = Ricinusöl + 190 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 19,4
Dispergator 6 = Sojapolyol mit 39 Gew.-% Mol Ethylenoxid
Dispergator 7 = Stearylamin + 25 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 16,3
Dispergator 8 = Talgfettalkohol + 5 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 9,6
Dispergator 9 = Talgfettalkohol + 7 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 11,0.
Dispergator 1 = Talgfettalkohol + 40 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 17,6
Dispergator 2 = Talgfettalkohol + 50 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 18,0
Dispergator 3 = Talgfettalkohol + 80 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 18,7
Dispergator 4 = hydriertes Ricinusöl + 60 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 18,2
Dispergator 5 = Ricinusöl + 190 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 19,4
Dispergator 6 = Sojapolyol mit 39 Gew.-% Mol Ethylenoxid
Dispergator 7 = Stearylamin + 25 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 16,3
Dispergator 8 = Talgfettalkohol + 5 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 9,6
Dispergator 9 = Talgfettalkohol + 7 Mol Ethylenoxid HLB-Wert = 11,0.
Die Dispergatoren 8 und 9 sind im Sinne der vorliegenden Erfindung unge
eignete Dispergatoren mit zu geringem Gehalt an Ethylenoxid (= zu niedri
gem HLB-Wert) und dienen als Vergleich ebenso wie Versuch 10 ohne Disper
gator.
Wie der Tabelle 1 zu entnehmen ist, führen Dispersionen ohne oder mit un
geeigneten Dispergatoren zu pastösen Produkten, während die Dispergatoren
1 bis 7 mit einem hohen Ethylenoxid-Gehalt (mindestens 25 Mol) und entspre
chend hohem HLB-Wert (über 15) zu fließfähigen Dispersionen führen.
Claims (8)
1. Wäßrige Textilweicher-Dispersionen mit einem Gehalt an quartären Ammo
niumverbindungen, die 1, 2 oder 3 Estergruppen im Molekül enthalten,
und mit einem Gehalt an nichtionischen Dispergatoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dispersionen, jeweils bezogen auf die wäßrige Dispersion,
- a) 15 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-% quartäre Ammonium verbindungen und
- b) nichtionische Dispergatoren mit einem HLB-Wert im Bereich von 12 bis 20, insbesondere von 15 bis 20 enthalten.
2. Wäßrige Textilweichmacher-Dispersion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Dispergator ein Anlagerungsprodukt von 20 bis 200 Mol Ethylen
oxid an einen Fettalkohol mit 12 bis 22 C-Atomen, an eine Fettsäure
mit 12 bis 22 C-Atomen, an ein Fettamin, an ein Fettsäureglycerid, an
einen Fettsäuresorbitanester oder einen Fettsäurepropylenglykolmono
ester einer Fettsäure mit 12 bis 22 C-Atomen, an Ricinusöl oder hy
driertes Ricinusöl, an ein Alkylmono- oder -oligoglycosid mit 12 bis
22 C-Atomen in der Alkylgruppe oder an ein Alkylphenol mit 8 bis
15 C-Atomen in der Alkylgruppe enthalten ist.
3. Wäßrige Textilweichmacher-Dispersion nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Dispergator ein Anlagerungsprodukt von 25 bis 150 Mol Ethylen
oxid an einen Fettalkohol mit 16 bis 22 C-Atomen enthalten ist.
4. Wäßrige Textilweichmacher-Dispersion nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Dispergator ein Anlagerungsprodukt von 20 bis 100 Mol Ethylen
oxid an ein Sojapolyol enthalten ist.
5. Wäßrige Textilweichmacher-Dispersion nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Dispergator ein Anlagerungsprodukt von 20 bis 150 Mol, insbe
sondere von 25 bis bis 150 Mol Ethylenoxid an ein Fettamin enthalten
ist.
6. Wäßrige Textilweichmacher-Dispersion nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dispergator in einer Menge von 0,001 bis 1 Gew.-%, vorzugswei
se bis 0,5 Gew.-% enthalten ist.
7. Wäßrige Textilweichmacher-Dispersion nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein Elektrolyt, vorzugsweise Magnesiumchlorid enthalten
ist.
8. Wäßrige Textilweichmacher-Dispersion nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt in Mengen von 0,01 bis 3 Gew.-% enthalten ist.
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EP94902704A EP0674701B1 (de) | 1992-12-16 | 1993-12-07 | Wässrige textilweichmacher-dispersionen |
ES94902704T ES2102809T3 (es) | 1992-12-16 | 1993-12-07 | Dispersiones acuosas de suavizantes para textiles. |
PCT/EP1993/003441 WO1994013772A1 (de) | 1992-12-16 | 1993-12-07 | Wässrige textilweichmacher-dispersionen |
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GB8818593D0 (en) * | 1988-08-04 | 1988-09-07 | Albright & Wilson | Fabric conditioners |
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1992
- 1992-12-16 DE DE4242480A patent/DE4242480A1/de not_active Withdrawn
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- 1993-12-07 WO PCT/EP1993/003441 patent/WO1994013772A1/de active IP Right Grant
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- 1993-12-07 EP EP94902704A patent/EP0674701B1/de not_active Expired - Lifetime
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DE59306802D1 (de) | 1997-07-24 |
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