DE4126489A1 - Vorrichtung zum fuehren und ausbreiten einer warenbahn - Google Patents
Vorrichtung zum fuehren und ausbreiten einer warenbahnInfo
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- Folding Of Thin Sheet-Like Materials, Special Discharging Devices, And Others (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Pa
tentanspruchs, angegebenen Art.
Bei einer aus der DE-OS 16 35 307 bekannten Vorrichtung ist in je
dem Warenbahnseitenbereich ein endloser breiter Riemen nach Art
eines Förderbandes angeordnet, der sich senkrecht zur Laufrichtung
der Warenbahn erstreckt und mittels eines Antriebs angetrieben
wird. Dabei läuft das jeweils an der Warenbahn anliegende Trum in
Richtung zur Bahnkante nach außen, so daß die Warenbahn aus
breitende Kräfte in die Warenbahn eingeleitet werden. Bei einem
Bahnverlauf aus der Sollaufrichtung wird der eine oder der andere
Riemen mehr oder weniger ent- bzw. belastet. Jeder Riemen wird
von einem eigenen Antrieb getrieben. Dies ist ein baulich aufwendi
ges Prinzip, bei dem empfindliche Waren unzweckmäßig grob behan
delt werden, da die Kräfte in einem in Laufrichtung kurzen Bereich
und genau quer in die Warenbahn einwirken, und da der Riemen
stark reibt.
Es gibt ferner senkrecht zur Warenbahnlaufrichtung angeordnete
breite Bänder mit Borstenbesatz, die angetrieben werden und die
Warenbahn senkrecht zur Laufrichtung nach außen bürsten und in
Abhängigkeit von ihrer Anpressung oder auch der Antriebsge
schwindigkeit zur einen oder zur anderen Seite ziehen und ausbrei
ten. Es werden auch senkrecht zur Warenbahnlaufrichtung angeord
nete Förderbänder verwendet, auf denen nebeneinander freilaufende
Rollen vorgesehen sind, die an die Warenbahn angedrückt und von
dieser gedreht werden. Die Rollenachsen stehen senkrecht zur Wa
renbahnlaufrichtung, so daß die Rollenumlaufrichtung in Waren
bahnlaufrichtung weist. Schließlich sind in den Kantenbereichen die
Warenbahn zwischen sich einklemmende, schräg stehende Walzen be
kannt, die die Warenbahn außen ausstreifen und je nach Einstellung
ihrer Klemmkraft zur einen oder anderen Seite ziehen, um einen Wa
renbahnverlauf zu korrigieren. Sämtliche für diese Aufgabe einge
setzten, bekannten Vorrichtungen sind technisch sehr aufwendig
und teuer und behandeln die Warenbahn grob.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die baulich einfach, kompakt
und sehr wirksam ist und die Warenbahn beim Ausstreifen bzw. beim
Korrigieren des Bahnlaufes schonend behandelt.
Die gestellte Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Pa
tentanspruchs 1 enthaltenen Merkmalen gelöst.
Bei dieser Ausbildung werden normalerweise keine gesonderten An
triebe für die Endlosbänder bzw. Endlosschnüre gebraucht, da die
Laufbewegung der Warenbahn über den Reibkontakt die Antriebs
funktion übernimmt. Die Endlosbänder bzw. die Endlosschnüre sind
preiswert und einfach herzustellen und zu montieren. Ihre Halterung
ist mit geringem baulichem Aufwand zu realisieren. Die Bänder, die
auch breiter ausgelegt sein können, erfassen die Warenbahn in grö
ßeren Abschnitten und breiten sie wirksam aus. Die schmalen Bän
der wie auch die Endlosschnüre behandeln die Warenbahn bei falti
ger Struktur schonend und trotzdem sehr wirksam, daß sie die Wa
renbahn in Warenbahnlaufrichtung über einen erheblichen Bereich
beaufschlagen, dabei eine beträchtliche Strecke mitlaufen und nach
außen gerichtete Kraftkomponenten über diese längere Strecke
übertragen. Die Warenbahn wird wirksam ausgebreitet. Ein Bahn
verlauf kann rasch und feinfühlig korrigiert werden.
Sollten jedoch die Endlosbänder oder -schnüre bei bestimmten Wa
renbahnen zu schwer laufen und nicht genügend mitgenommen wer
den, dann werden die Einheiten mit Antriebsmotoren jeweils einzeln
oder insgesamt bestückt, um die Bahn besser ausbreiten zu können.
Zweckmäßig ist die Ausführungsform von Anspruch 2, weil das Aus
breiten und Korrigieren praktisch über die gesamte Bahnbreite vor
genommen werden kann und die Bahn zwischen den einzelnen End
losbändern bzw. Endlosschnüren Spielraum zum Kompensieren bzw.
Spannungsausgleichen hat. Es kommt hierbei zum Tragen, daß die
nach außen gerichteten Kraftkomponenten aufgrund der Richtung
der Endlosbänder bzw. Endlosschnüre in einem quer zur Laufrich
tung schmalen, hingegen in Laufrichtung ausgedehntem Bereich der
Warenbahn zur Wirkung kommen, wobei quer zur Laufrichtung zwi
schen diesen Einwirkbereichen Entspannungs- oder Kompensationszo
nen der Bahn vorgesehen sein können, so daß die Korrektur- oder
Ausbreitkräfte keine Schäden in der Warenbahn erzeugen. Es ist al
lerdings auch denkbar, die Endlosbänder bzw. Endlosschnüre so
nahe zueinander zu setzen, daß sich die Einwirkbereiche quer zur
Laufrichtung überlappen. In Laufrichtung wird schädliche Reibung
weitgehend minimiert.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch 3. Die
Divergenz der Endlosbänder bzw. Endlosschnüre führt trotz scho
nender Behandlung der Warenbahn zum wirksamen Ausbreiten und
zu einer raschen Laufkorrektur. Je länger der Kontaktbereich zwi
schen den Endlosbändern und der Warenbahn in Laufrichtung ist,
desto kleiner kann die Divergenz eingestellt werden. Jedoch ist die
Divergenz grundsätzlich so gewählt, daß die in Laufrichtung auf
tretenden Bewegungskomponenten der Endlosbänder bzw. Endlos
schnüre größer sind als die nach außen gerichteten Bewegungskom
ponenten. Hierbei werden vielfach die am Warenbahnrand gelegenen
Endlosbänder oder -schnüre wesentlich weiter nach außen gestellt
als die im Innenbereich der Warenbahn laufenden Endlosbänder oder
-schnüre, so daß eine Art Auffächerung der Einheiten von der Wa
renbahnmitte zum Rand entsteht.
Vorteilhaft ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch 4, bei
der der Umlenkwinkel der Warenbahn an der Abstützung ausgenutzt
wird, einen möglichst großen Umschlingungswinkel für die Endlos
bänder bzw. Endlosschnüre zu schaffen und somit bei pro Flächen
einheit der Warenbahn relativ Moderaten Ausbreit- oder Korrektur
kräften insgesamt doch eine wirksame Ausbreitung und eine rasche
Korrektur zu erreichen. Dabei ist es wichtig, daß die Warenbahn an
der Abstützung umgelenkt wird und der Einwirkung der Ausbreit
bzw. Korrekturkräfte nicht auszuweichen vermag.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 5 kann dann zweckmäßig
sein, wenn in unterschiedlichen Bereichen der Warenbahn unter
schiedliche Korrektur- oder Ausbreitkräfte erzeugt werden sollen.
Eine baulich einfache, kostengünstige und funktionssichere Ausfüh
rungsform geht ferner aus Anspruch 6 hervor. Die Einheiten der
Gruppe können in der Halterung baulich einfach gelagert sein und
werden gemeinsam und gleich fest angedrückt. Wird mit Schwerkraft
oder einer verstellbaren Auflast gearbeitet, dann ist dies eine be
sonders einfache Konstruktion, weil außer der Abstützung der Hal
terung keinerlei Eingriffe in bestehende Systeme erforderlich sind.
Sind hingegen Stellantriebe vorgesehen, dann können diese einfa
cher Bauart sein, weil sie nur die Anstellung bzw. Andrückung der
Halterungen zu überwachen haben.
Eine zweckmäßige Ausführungsform, die auch das nachträgliche Um
rüsten schon im Betrieb gewesener Einrichtungen ermöglicht, geht
aus Anspruch 7 hervor. Die Einflußnahme durch die Endlosbänder
bzw. Endlosschnüre in jedem Rahmen ist gleichmäßig verteilt. Zum
Anlaufen, bei der Behebung von Schäden oder für Reparaturarbei
ten in diesem Bereich, können die Endlosschnüre bzw. Endlosbänder
auch vollständig abgehoben werden.
Die Stellfunktion der Stellantriebe ist bei den Einrichtungen gemäß
Anspruch 8 besonders zuverlässig und feinfühlig steuerbar.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 9 zeichnet sich durch wenige
Einzelteile und eine hohe Funktionssicherheit aus. Die Umlenkrollen
halten das Endlosband bzw. die Endlosschnur beim Arbeiten und
gewährleisten einen möglichst geringen Bewegungswiderstand bei
sauberer Führung. Durch Verstellung der Versetzung kann der
Schräglaufwinkel auf einfache Weise den jeweiligen Betriebsbedin
gungen (Empfindlichkeit der Warenbahn) angepaßt werden.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 sind in jeder Einheit
mehrere parallel nebeneinanderliegende schmale Endlosbänder oder
Endlosschnüre vorgesehen, wodurch eine bessere Anpaßbarkeit an
die Warenbahn erreicht wird. Jedes Endlosband bzw. jede Endlos
schnur ist ein in sich leichter verformbares Gebilde als ein breiteres
Band oder eine breite Schnur. Im Zusammenwirken ergibt sich da
durch eine gute Korrektur- und Ausbreitwirkung. Die Spannrollen
können mit Umfangsnuten oder Rillen ausgestattet sein, um die
Endlosbänder bzw. Endlosschnüre beim Lauf sicher zu führen.
Eine baulich einfache Ausführungsform geht aus Anspruch 11 her
vor. Die Viereckrahmen können aus einfachen, handelsüblichen
Bauteilen zusammengesetzt werden und stützen die Einheiten stabil
ab. Sie sind leicht verstellbar und benötigen wenig Platz.
Eine alternative Ausführungsform geht aus Anspruch 12 hervor.
Hierbei sind die Einheiten sozusagen mittig abgestützt, gegebenen
falls eigenbeweglich. Die Endlosbänder bzw. Endlosschnüre werden
gespannt und können sich selbsttätig an die jeweiligen Betriebsbe
dingungen anpassen. Die Halterung beansprucht wenig Einbauraum.
Die Stellantriebe greifen dort an, wo die größten Reaktionskräfte
auftreten. Es ist so eine feinfühlige Steuerung möglich.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch 13,
weil diese Art der Halterung der Rollen das Montieren der Endlos
bänder bzw. Endlosschnüre vereinfacht. Ferner ist das Gesamtge
wicht der Halterung wünschenswert gering.
Im Hinblick auf eine schonende Behandlung der Warenbahn kann
eine glatte Abstützung vorgesehen sein. Dort ist der Laufwiderstand
der Warenbahn gering und führen die Ausbreit- bzw. Korrektur
kräfte, die von den Endlosbändern bzw. Endlosschnüren eingeleitet
werden, zum sofortigen Ansprechen.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform mit eigenständiger er
finderischer Bedeutung geht aus Anspruch 14 hervor. Hierbei
kooperieren die Endlosbänder bzw. Endlosschnüre mit einer Aus
breitwalze herkömmlichen Aufbaus, wodurch sich ein besonders
wirksamer Ausbreiteffekt und eine schnell ansprechende Korrektur
eines Bahnverlaufs erzielen lassen. Die Endlosbänder bzw. Endlos
schnüre unterstützen die Wirkung der Ausbreitwalze und umgekehrt
in wünschenswerter Weise, wobei es wichtig ist, daß beide Elemente
ihre Korrektur- oder Ausbreitkräfte über einen beträchtlichen Teil
der Erstreckung der Warenbahn in Laufrichtung einbringen.
Dabei kann es gemäß Anspruch 15 zweckmäßig sein, eine zweite
Ausbreitwalze vorzusehen, über die die Warenbahn ohne Einfluß
nahme durch die Endlosbänder oder Endlosschnüre läuft.
Die Maßnahme von Anspruch 16 ist zweckmäßig, um von der jeweils
gefahrenen Warenbahnbreite unabhängig zu sein. Diejenigen Endlos
bänder oder Endlosschnüre, die außerhalb der Warenbahn liegen und
den Mantel der Ausbreitwalze berühren, können sich nämlich bei
dieser Anordnung nicht an den Gewindegängen verhängen. Die Ge
windegänge präsentieren sich sogar wie eine relativ glatte Zylinder
fläche, so daß auch im Übergangsbereich an der Bahnkante keine
Schwierigkeiten bei der Übertragung der Korrektur- bzw. Ausbreit
kräfte entstehen.
Baulich einfach und kostengünstig ist ferner die Ausführungsform
gemäß Anspruch 17. Diese Materialien sind für normale Gewebe aus
reichend griffig, um den gewünschten Ausbreiteffekt zu fördern.
Die Ausbreit- bzw. Korrigierwirkung kann bei der Ausführungsform
gemäß Anspruch 18 durch die gewollte reibungsaktive Oberflächen
struktur erhöht werden. Diese Ausbildung wird man bei strukturfe
steren Warenbahnen einsetzen.
Günstig ist ferner die Maßnahme gemäß Anspruch 19. Die Spannrolle
stützt nicht nur das Endlosband oder die Endlosschnur beim Laufen
ab, sondern es ist möglich, durch Einstellen der Spannrolle für je
des Endlosband bzw. für jede Endlosschnur eine bestimmte Anpres
sung oder einen bestimmten Umschlingungswinkel einzustellen, so
daß über die Bahnbreite unterschiedliche Kraftübertragungsverhält
nisse geschaffen werden können, obwohl die Endlosbänder bzw.
Endlosschnüre einer Gruppe von Einheiten gemeinsam in der Halte
rung untergebracht sind, mit der eine Grundeinstellung des An
preßdrucks möglich ist und die Bahnkorrektur durch unterschiedli
ches Anpressen der beiden Gruppen einfach vorgenommen werden
kann. Die Spannrollen schaffen sozusagen eine zusätzliche Einstell
möglichkeit zwischen den Endlosbändern bzw. Endlosschnüren der
Gruppen.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch 20, bei
der durch unterschiedliches Ansteuern der Stellantriebe für die bei
den Rahmen der Bahnverlauf korrigierbar ist. Diese Ausführungs
form zeichnet sich durch einen geringen steuerungstechnischen und
mechanischen Aufwand bei hoher Betriebssicherheit und feinfühligem
Steuerverhalten aus.
Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform des Erfindungs
gegenstandes erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine schematisch gezeigte Vorrichtung
zum Führen und Ausbreiten einer laufenden Warenbahn,
Fig. 2 eine zugehörige Seitenansicht,
Fig. 3 einen Teil einer konkreten Ausführungsform und
Fig. 4 einen Schnitt in der Ebene IV-IV in Fig. 3.
Eine Vorrichtung V gemäß den Fig. 1 bis 4 dient zum Führen
einer laufenden Warenbahn B, wobei die Warenbahn beim Führen
gleichzeitig zur Seite hin ausgebreitet wird. Die Warenbahn B läuft
in Laufrichtung L durch die Vorrichtung V und wird in den Fig.
1 und 2 an einer Abstützung W mit einem Winkel ß von annähernd
90° umgelenkt. Jedem Warenbahnseitenbereich ist eine Halterung R
zugeordnet, in der eine Gruppe seitlich beabstandeter Einheiten 10
mit jeweils einem schmalen Endlosband oder einer Endlosschnur 16 so
angeordnet ist, daß die Endlosbänder bzw. Endlosschnüre 16 der
beiden Gruppen in Laufrichtung L mit einem Winkel α divergieren,
der symmetrisch zur Laufrichtung L zu sehen ist und vorzugsweise
zwischen etwa 25 und 40° beträgt. Die in Laufrichtung L gesehene,
projizierte Länge der Endlosbänder bzw. Endlosschnüre 16 ent
spricht annähernd der doppelten Länge der Abstützung W in Lauf
richtung L gesehen.
An einem stationären Unterbau 1 ist ein Querträger 2 angebracht
und eine bei diesem Ausführungsbeispiel als Ausbreitwalze 3 ausge
bildete Abstützung W gelagert. Die Ausbreitwalze 3 weist Gewinde
gänge 4a, 4b in ihrem Mantel auf, die von der Mitte nach außen ge
genläufig und so angeordnet sind, daß bei einer Drehung der Aus
breitwalze 3 in Fig. 2 im Uhrzeigersinn 22 die Warenbahn B von
der Mitte nach außen ausgebreitet wird. Zum Drehen der Ausbreit
walze 3 ist ein Antrieb 5 vorgesehen.
An einer Querachse 6 des Unterbaus 1, die von einer durchgehen
den Achse 7 gebildet wird, sind als Halterungen R zwei Rahmen 23
schwenkbar gelagert, in denen jeweils eine Gruppe der Einheiten 10
angeordnet sind. Die Endlosbänder bzw. Endlosschnüre 16 umfassen
jeweils zwei Umlenkrollen 9, die an Halteteilen 15 sitzen. Die Achse
7 ist in der Mitte in einem Stützlager 8 am Querträger 2 abgestützt.
Für jeden Rahmen 23 ist ein Stellantrieb 11, z . B. ein hydraulischer
oder pneumatischer Stellzylinder, vorgesehen, der mit einer Halte
rung 12 am Unterbau 1 festgelegt ist und mit einem Betätiger 13 an
einem Hebel 14 angreift, der mit dem Rahmen 23 verbunden und mit
diesem um die Querachse 6 verschwenkbar ist. Jedes Endlosband
bzw. jede Endlosschnur 16 besteht aus einem Riemen von schmaler
oder größerer Breite oder einer Schnur 16 aus einem flexiblen aber
relativ zugfesten Material, z . B. Leder, Kunststoff, aus textilem
Werkstoff oder dgl. Es könnten aber auch mehrere Schnüre neben
einanderliegend auf den beiden Umlenkrollen 9 angeordnet sein.
Einer Kante 17 der Warenbahn B ist ein Kantenfühler 18 zugeordnet,
z . B. ein Breitbandfühler, der über eine Signalleitung 19 mit einem
Steuergerät 20 verbunden ist, an das die beiden Stellantriebe 11
über Steuerleitungen 21 angeschlossen sind. Sobald der Kantenfüh
ler 18 einen Verlauf der Warenbahn B aus der Sollaufrichtung fest
stellt (z. B. in Fig. 1 einen Verlauf der Kante 17 in die Position
17′), dann wird über den in Fig. 1 linken Stellantrieb 11 die An
pressung des linken Rahmens 23 erhöht und gleichzeitig die Anpres
sung des rechten Rahmens 23 gelockert, gegebenenfalls so weit, daß
die Endlosbänder bzw. Endlosschnüre 16 dort nahezu abgehoben
sind. Daraufhin wird die Warenbahn B nach links verlagert. Gege
benenfalls ist für jedes Endlosband oder jede Endlosschnur 16 eine
nicht dargestellte Spannrolle vorgesehen, mit der der Umschlin
gungswinkel an der Warenbahn B individuell eingestellt werden
kann, obwohl alle Endlosbänder bzw. Endlosschnüre 16 einer Gruppe
von Einheiten 10 durch den Rahmen 23 gleich angedrückt werden.
Denkbar ist es ferner, die Halterteile 15 im Rahmen 23 in Querrich
tung verstellbar auszubilden, um die Divergenz (Winkel α) an die
jeweiligen Betriebsbedingungen individuell anpassen zu können.
Anstelle der geriffelten Ausbreitwalze 3 könnte auch eine glatte
Walze oder ein Stab oder ein glattes Umlenkblech gesetzt sein. Fer
ner ist es denkbar, der geriffelten Ausbreitwalze 3 noch eine zweite
Ausbreitwalze 31 (wie in Fig. 3 und 4) parallel und mit einem Ab
stand zuzuordnen, über die die Warenbahn B ohne Einflußnahme der
Endlosbänder bzw. Endlosschnüre 16 läuft. Ferner könnten in der
Nähe der Abstützung W Stabilisierungswalzen oder Stabilisierungs-
Stangen zur Beruhigung des Bahnlaufes vorgesehen sein.
Bei der Ausführungsform der Fig. 3 und 4 ist die Halterung R
der Einheiten 10 gegenüber der von Fig. 1 und 2 modifiziert. Am
Querträger 2 sind um die Achse 7 Schwenkhebel 25 schwenkbar ge
lagert, an denen pro Warenbahnseitenbereich ein Querträger 24 ab
gehängt ist. Der Stellantrieb 11, z . B. ein Pneumatikzylinder, der
am Querträger 2 befestigt ist, ist mit seinem Betätiger 13 an einer
Verlängerung 27 des Querträgers 24 angelenkt, so daß er den
Querträger 24 um die Querachse 6 verschwenken kann.
In jeder Einheit 10 sind zwei Schwinghebel 28 über eine Drehachse
29 relativ zueinander verschwenkbar verbunden, wobei im Bereich
der Drehachse 29 eine Federkraft vorgesehen ist, die die beiden
Schwinghebel 28, die unter der Spannwirkung des Endlosbandes
bzw. der Endlosschnur 16 V-förmig zueinander angestellt sind, in
eine gestreckte Lage zu drängen versucht, so daß das Endlosband
oder die Endlosschnur 16 gespannt wird. Das Endlosband bzw. die
Endlosschnur 16 ist auf den an den freien Enden der beiden
Schwinghebel 28 angeordneten Umlenkrollen 9 angeordnet. Gemäß
Fig. 3 können anstelle eines Endlosbandes 16 auch mehrere strich
liert angedeutete, schmale Endlosbänder oder Endlosschnüre 16′ vor
gesehen sein. Die beiden Schwinghebel 28 sitzen an den Enden der
Drehachse 29, so daß sie zueinander parallel, jedoch gleichzeitig zu
einander versetzt sind. Die Umlenkrollen 9 sind jeweils fliegend an
einer Seite eines Schwinghebels 28 gelagert. Die Einheit 10 ist mit
tels einer Konsole 32 am Querträger 24 gehaltert. Ein Abdeckblech
31 umgreift die Halterung R mit der Gruppe der Einheiten 10 an der
der Warenbahn B abgewandten Seite. Die Ausbreitwalze 3 ist im
Unterbau 1 drehbar gelagert und mit ihrem Antrieb 5 verbunden. In
Warenlaufrichtung L vor der Ausbreitwalze 3 ist eine weitere Aus
breitwalze 3′ im Unterbau 1 gelagert mit einem Antrieb 5 verbunden.
Die Ausbreitwalze 3′ beaufschlagt die andere, auch von den Endlos
bändern bzw. Endlosschnüren beaufschlagte Seite der Warenbahn B.
Der in Fig. 4 nicht angedeutete Kantenfühler ist zweckmäßigerweise
in Warenlaufrichtung L hinter der Ausbreitwalze 3 angeordnet.
Claims (20)
1. Vorrichtung zum Führen und Ausbreiten einer über eine Abstüt
zung laufenden Warenbahn, insbesondere einer textilen Stoffbahn,
mit wenigstens einer Endlos-Schleife pro Warenbahnseitenbereich, die
in einer von der Warenbahnlaufrichtung abweichenden Richtung an
getrieben ist, der Warenbahn anliegt und über direkten Reibungs
kontakt nach außen zur Bahnkante gerichtete Kräfte in die Waren
bahn einbringt, dadurch gekennzeichnet , daß jede Endlosschleife als
eine Endlosband- oder Endlosschnur-Einheit (10) ausgebildet ist,
daß die Einheiten (10) für die beiden Warenbahnseitenbereiche mit
ihren freilaufend gelagerten Endlosbändern oder Endlosschnüren
(16, 16′) relativ zueinander in Warenlaufrichtung (L) symmetrisch
divergieren, und daß die Endlosbänder oder Endlosschnüre (16, 16′)
von der laufenden Warenbahn (B) zu einer Bewegung (K) mit nach
außen gerichteten Bewegungskomponenten (K2) antreibbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pro
Warenbahnseitenbereich mehrere parallele Einheiten (10) quer zur
Warenlaufrichtung (L) mit Zwischenabständen nebeneinander an
geordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
oder Endlosschnüre (16, 16′) mit einem Winkel (α)
kleiner als 90°, vorzugsweise erheblich kleiner als 45°, divergieren.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Warenbahn (B) an der Abstützung (W) umgelenkt wird, vorzugs
weise mit Umlenkwinkel β von etwa 90°, und daß die Endlos
bänder oder Endlosschnüre (16, 16′) gegen die der Abstützung (W)
gegenüberliegende Seite der Warenbahn (B) mit einem gegenüber
Winkel geringfügig kleineren Umschlingungswinkel an
drückbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Einheit (10) mit ihrem Endlosband oder der Endlosschnur (16) ein
zeln andrückbar ist, und daß die Andrückkraft bzw. der Umschlin
gungswinkel bei jeder Einheit (10) einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß für jeden Warenbahnseitenbereich eine Gruppe paralleler
Einheiten (10) in einer gemeinsamen Halterung (R) gehaltert ist,
daß jede Halterung (R) um eine zur Bahnlaufrichtung (L) senkrecht
liegende Querachse (6) schwenkbar gelagert ist, und daß die End
losbänder Endlosschnüre (16, 16′) über die Halterungen (R)
durch Schwerkraft, durch eine verstellbare Auflast oder durch
Stellantriebe (11) gegen die Warenbahn (B) andrückbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein
stationär Unterbau (1) für die Abstützung (W) vorgesehen ist,
daß die beiden Halterungen (R) an einer gemeinsamen Achse (7) im
Unterbau (1) gelagert sind, und daß Stellantriebe (11) für die Halterungen
(R) am Unterbau (1) abgestützt sind, mit denen die An
drückkräfte bzw. Umschlingungswinkel jeder Einheitengruppe ge
meinsam veränderbar sind bzw. mit denen die Einheitengruppen von
der Abstützung (W) abhebbar sind.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Stellantrieb (11) ein hydraulischer oder pneu
matischer Zylinder oder ein elektrischer Stellmotor ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß für jede Einheit (10) an der Halterung (R) eine hin
tere und eine vordere, relativ zur hinteren seitlich versetzte, frei
laufende Umlenkrolle (9) gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Einheit (10) mehrere parallel nebeneinanderliegende schmale
Endlosbänder oder Endlosschnüre (16′) auf den beiden Umlenkrollen
(9) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (R) als Viereckrahmen (23) ausgebildet ist, in dem die
Umlenkrollen (9) an Halteteilen (15) sitzen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (R) ein mit Schwenkhebeln (25) an der Querachse (6) ab
gehängter Querbalken (24) für die Einheiten (10) der Gruppe ist,
daß die beiden Umlenkrollen (9) jeder Einheit (10) an den freien
Enden zweier V-förmig zueinander angestellter Schwinghebel (28)
angeordnet sind, die miteinander in einer Drehachse (29) schwenk
bar verbunden und um die Drehachse (29) durch Federkraft (30) in
Richtung auf eine Strecklage vorgespannt sind, daß die beiden
Schwinghebel (28) mit der Drehachse (29) am Querträger (24) ge
haltert sind, und daß der Stellantrieb (11) am Querträger (24) an
greift.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwinghebel (28) zueinander parallel und versetzt an beiden
Enden der Drehachse (29) angelenkt sind, und daß die Umlenkrollen
(9) fliegend an den freien Enden der Schwinghebel (28) gelagert
sind.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Abstützung (W) eine in der Waren
laufrichtung (L) zur Drehung angetriebene Ausbreitwalze (3) mit an
ihrem Mantel von der Längsmitte jeweils nach außen verlaufenden,
gegenläufigen Gewindegängen (4a, 4b) ist, und daß die Warenbahn
(B) zwischen den an ihr anliegenden Endlosbändern oder Endlos
schnüren (16, 16′) und dem Mantel der Ausbreitwalze (3) einge
spannt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
benachbart zur Ausbreitwalze (3) eine weitere, angetriebene Aus
breitwalze (3′) vorgesehen ist, auf der die Warenbahn (B) außerhalb
des Einwirkbereichs der Endlosbänder oder Endlosschnüre (16, 16′)
abgestützt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steigungen der Gewindegänge (4a, 4b) am Mantel der Ausbreit
walze (3) im Auflagebereich der Endlosbänder oder Endlosschnüre
(16, 16′) entgegengesetzt schräg (verschränkt) zu den Endlosbän
dern oder Endlosschnüren (16, 16′) verlaufen.
17. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß jedes Endlosband oder jede Endlosschnur
(16, 16′) aus einem Flachriemen oder einer Schnur aus flexiblem
Material besteht, z . B. aus Leder, Gummi, Kunststoff oder aus tex
tilem Material.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Endlosband oder jede Endlosschnur (16, 16′) eine reibungs
aktive Oberflächenstruktur aufweist, z . B. Noppen, einen Borstenbe
satz oder einen Flor.
19. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Umlenkrollen (9) an der Halterung (R) eine, vorzugs
weise einstellbare, Spannrolle, vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Kantenfühler (18) vorge
sehen ist, der an ein Steuergerät (20) angeschlossen ist, und daß
die Stellantriebe (11) beider Halterungen (R) mit dem Steuergerät
(20) in individueller Steuerverbindung stehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126489 DE4126489C2 (de) | 1991-08-10 | 1991-08-10 | Vorrichtung zum Führen und Ausbreiten einer Warenbahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126489 DE4126489C2 (de) | 1991-08-10 | 1991-08-10 | Vorrichtung zum Führen und Ausbreiten einer Warenbahn |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4126489A1 true DE4126489A1 (de) | 1993-04-08 |
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