DE4116771C2 - Vorrichtung zum Herstellen von Erdbohrungen - Google Patents
Vorrichtung zum Herstellen von ErdbohrungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von
Erdbohrungen, insbesondere zum grabenlosen Verlegen von Versorgungsleitungen,
bestehend aus einem Vortriebsgerät, an
das ein Gestänge angeschlossen ist.
Durch die europäische Offenlegungsschrift 02 47 767 ist ein
steuerbares Bohrgerät zum Herstellen von Erdbohrungen, insbesondere
zum grabenlosen Verlegen von Versorgungsleitungen,
wie Wasserleitungen oder Kabel unter Straßen oder
Dämmen oder sonstigen Gebäuden und Hindernissen, bekanntgeworden,
das im wesentlichen aus einer mit einer Lafette
in einer Startgrube angeordneten, pneumatisch oder hydraulisch
betriebenen Antriebseinheit besteht, die ein Bohrgestänge
statisch in das Erdreich nachdrückt und in Rotation
versetzt. An der Spitze des Bohrgestänges ist ein in seinem
rohrförmigen Gehäuse einen hin- und herbeweglichen Schlagkolben
aufweisendes Rammbohrgerät angeordnet, das einen
Kopf mit einem Schrägflächen-Lenkkopf besitzt. Von dem Lenkkopf
werden das Rammbohrgerät und das nachgezogene und/oder
gedrückte Bohrgestänge - je nach Betriebsfall - entweder in
einem bestimmten Radius von der Tiefenlage der in das
Erdreich eingebrachten Bohrung an die Erdoberfläche oder zu
einer Zielgrube gelenkt. Mittels des Schrägflächen-Lenkkopfes
lassen sich dabei zum Beispiel Hindernisse umfahren.
Die Kombination einer statisch arbeitenden Schubeinheit mit
einem Rammbohrgerät wirkt sich insbesondere in härteren
Böden vorteilhaft aus, denn es läßt sich durch Zuschalten
entweder des dynamisch arbeitenden Rammbohrgerätes oder der
hydraulischen Schubeinheit eine kombinierte Schlag-Schub-Einheit
erreichen; hierbei ist es auch möglich, das Rammbohrgerät
anstatt an der Spitze am rückwärtigen Ende des
Bohrgestänges angreifen zu lassen. Beim Betrieb einer solchen
Bohranlage zum Herstellen von - in erster Linie horizontalen
- Erdbohrungen gewährleistet im Zusammenspiel mit
dem Schrägflächen-Lenkkopf eine gleichzeitige kontinuierliche
Rotation des Bohrgestänges den gewünschten Geradeauslauf.
Wenn zum Vortrieb des Bohrgestänges lediglich eine
statisch arbeitende Schubeinheit oder auch ein mit der
Schubeinheit kombiniertes, aber am rückwärtigen Ende des
Bohrgestänges angreifendes Rammbohrgerät verwendet wird,
weist das erste Teilstück (Rohrschuß) des durch Ansetzen
neuer Teilstücke beliebig zu verlängernden Bohrgestänges
einen Schrägflächen-Lenkkopf auf.
Um ein Produktrohr in das Erdreich zu verlegen, wird mit
der Bohranlage zunächst eine Pilotbohrung hergestellt, zum
Beispiel mit einer Länge von 70, 80 oder über 100 Meter.
Damit sich Erdbohrungen über derartig lange Strecken herstellen
lassen, ist es erforderlich, stets neue Teilstücke
des Bohrgestänges anzusetzen, wobei die Teilstücke bzw.
Bohrschüsse von z. B. etwa 1,5 m Länge durch Anschrauben
miteinander verbunden werden. Das rückwärtige Ende der Teilstücke
des Bohrgestänges ist zu diesem Zweck mit einem
Innengewinde und jeweils das vordere Ende mit einem Außengewinde
- oder umgekehrt - versehen, so daß ein nachfolgendes
Teilstück in das vorhergehende Teilstück eingeschraubt
wird. Ebenso wird das erste Teilstück des Bohrgestänges mit
seinem Außengewinde in ein entsprechendes Innengewinde im
rückwärtigen Ende des Rammbohrgerätes - oder umgekehrt -
eingeschraubt.
Sobald das Rammbohrgerät sein Ziel bzw. die Zielgrube erreicht
hat, wird es durch Einziehzubehör, z. B. einen Einzugkopf,
oder durch Aufweitzubehör, z. B. eine Aufweitglocke,
ersetzt, um das im Durchmesser im Vergleich zur Pilotbohrung
oft größere Produktrohr im Rückwärtsgang statisch,
nämlich mittels der in der Startgrube angeordneten Schubeinheit
einzuziehen. Dies setzt voraus, daß zunächst in der
Zielgrube das Rammbohrgerät von dem ersten Teilstück des
Bohrgestänges abgeschraubt wird. Die damit verbundenen Arbeiten
sind allerdings außerordentlich problematisch und
aufwendig, denn aufgrund der auf das Dreh-Schubgestänge
einwirkenden großen Drehmomente, wobei insbesondere ein
Schrägflächen-Lenkkopf und die harten Schläge eines Rammbohrgerätes
ein außerordentlich starkes Festziehen der Gewindeverbindung
bewirken. Wie sich in der Praxis gezeigt
hat, haben sich die Gewinde häufig zu einer mit einfachen
Werkzeugen nicht mehr zu lösenden Einheit verbunden.
Das gilt vor allem für die Schraubverbindung zwischen dem
Rammbohrgerät und dem vordersten Teilstück des Bohrgestänges,
die den Drehmomenten am längsten ausgesetzt ist. Während
in der Startgrube zum Lösen der Schraubverbindungen
nicht nur ein ausreichender Platz, sondern auch die ohnehin
vorhandenen hydraulischen Werkzeuge der Lafette zur Verfügung
stehen und somit wenigstens die sehr zeitaufwendigen,
umständlichen Arbeiten beim Lösen der Schraubverbindung erleichtern,
bieten sich hingegen in der meist sehr beengten
Zielgrube solche Möglichkeiten nicht. Damit sich aufwendige,
teure Erdarbeiten vermeiden lassen, wird nämlich die
Zielgrube im wesentlichen lediglich so bemessen, daß der
Platz gerade für das Rammbohrgerät bzw. den Schrägflächen-Lenkkopf
ausreicht. Vor allem dann, wenn für die Zielgrube
ein Straßenbelag oder ähnliche Materialien ausgehoben werden
müssen, wird die Zielgrube weiterhin auch deshalb
sehr klein gehalten, weil der Aushub aufgrund seiner besonderen
Zusammensetzung dem Sondermüll zugerechnet wird und
nur mit hohen Kosten auf Sonderdeponien gelagert werden
kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäße Vorrichtung zum
Herstellen von Erdbohrungen ein einfaches
Verbinden und Lösen des Bohrgestänges oder sonstigen Zubehörs
mit bzw. von dem Vortriebsgerät sowie vorzugsweise auch der Teilstücke
des Bohrgestänges untereinander zu ermöglichen.
Diese Aufgabe löst die Erfindung durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhaft
läßt sich eine Schnellkupplung als ein zumindest in einer
Richtung verdrehfester Bajonettverschluß ausbilden, der in
der Lage ist, sowohl die Zug- und Schub- als auch die sehr
hohen Torsionskräfte aufzunehmen. Mit dieser Maßnahme, d. h.
der Verwendung einer im Maschinenbau seit langem bekannten
Renkverbindung sind in verblüffend einfacher Weise sämtliche
der vorgenannten Probleme behoben, die bei den bekannten
Bohranlagen aufgrund der zwingend erforderlichen Verbindung
des Vortriebsgerätes mit dem Gestänge auftreten. Denn
aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahme liegt eine sich
auch bei den größten auftretenden Torsionskräften nicht
verkeilende bzw. festziehende Verbindung vor, die ein einfaches,
schnelles, ohne zusätzliche Werkzeuge mögliches
Lösen - und natürlich auch Verbinden - erlaubt.
Vorteilhaft kann das Gestänge (bzw. können die Teilstücke)
mit einem zwei diametral gegenüberliegende Schulterstücke
besitzenden Verriegelungskopf versehen sein, dem eine formangepaßte,
im Vortriebsgerät oder im Bohrgestänge (bzw. in
den Teilstücken) bis zu einer Innenausnehmung führende
Axialdurchgänge aufweisende Verriegelungsaufnahme zugeordnet
ist. Unter einem Gestänge wird im Rahmen der Erfindung
beispielsweise insbesondere auch ein Schrägflächen-Lenkkopf
sowie Einzieh- und Aufweitzubehör verstanden, d. h. diese
Teile sind ebenfalls mit einer erfindungsgemäßen Schnellkupplung
versehen und weisen somit entweder eine Verriegelungsaufnahme
oder einen Verriegelungskopf auf. Die Teile
lassen sich somit durch einfaches axiales Zusammenstecken,
d. h. Einfügen jeweils des Verriegelungskopfes in die ihm
zugeordnete, gegenüberliegende Verriegelungsaufnahme im
Gehäuse des Vortriebsgerätes bzw. dem rückwärtigen Ende
eines Teilstückes des Bohrgestänges und anschließendes
radiales Verdrehen zug- und schubfest miteinander verbinden.
Die Verbindung kann gegen Verdrehung gesichert
werden, z. B. durch einen Querstift. Wenn die Schnellkupplung
in Längsrichtung mit Spiel ausgebildet ist, z. B. die
Schulterstücke zwischen den Anschlägen der Innenausnehmung
der Verriegelungsaufnahme mit einem Längsspiel (Luft) von
etwa 5 bis 20 mm angeordnet sind, läßt sich in vorteilhafter
Weise ein Längenausgleich des axial schlagenden Rammbohrgerätes
bezogen auf die statisch nachschiebende Schubeinheit
erreichen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 in der Längsansicht ein mit einem Schrägflächen-Lenkkopf
versehenes Rammbohrgerät, das an seinem
rückwärtigen Ende mit einem ersten Teilstück eines
von einer nicht dargestellten, in einer Startgrube
angeordneten Schubeinheit beaufschlagten
Bohrgestänges in dem mit X gekennzeichneten Bereich
durch eine Schnellkupplung verbunden ist;
Fig. 2 als Einzelheit des in Fig. 1 mit X gekennzeichneten
Bereichs das rückwärtige Ende des Rammbohrgerätes,
im Teilschnitt und vergrößert dargestellt;
Fig. 3 als Einzelheit des in Fig. 1 mit X gekennzeichneten
Bereichs das als Verriegelungskopf ausgebildete
vordere Ende des Bohrgestänges bzw. eines
Teilstückes des Bohrgestänges;
Fig. 4 den Verriegelungskopf gemäß Fig. 3 entlang der Linie
IV-IV geschnitten und
Fig. 5 die Verriegelungsaufnahme gemäß Fig. 2 entlang
der Linie V-V geschnitten.
Das es sich bei den bekannten Bohranlagen zum Herstellen von
Erdbohrungen, insbesondere zum grabenlosen Verlegen von Versorgungsleitungen,
um bekannte Maßnahmen und Konstruktionen
handelt, ist von einer solchen Bohranlage lediglich das im
Erdbereich eine Erdbohrung herstellende, einen Schrägflächen-Lenkkopf
1 aufweisende Rammbohrgerät 2 dargestellt, das an
seinem rückwärtigen Ende über eine als Bajonettverschluß
ausgebildete, zweiteilige Schnellkupplung 3 mit einem
ersten Teilstück 4 eines sich aus zahlreichen aneinandergesetzten
Teilstücken zusammensetzenden Bohrgestänges 5 verbunden
ist.
Die Schnellkupplung 3 besteht aus einer Verriegelungsaufnahme
6 (vgl. Fig. 2) und einem Verriegelungskopf 7 (vgl.
Fig. 3). Die beispielsweise entweder am rückwärtigen Ende
im Gehäuse des Rammbohrgerätes 2 oder jeweils dem rückwärtigen
Ende eines Teilstückes 4 des Bohrgestänges 5 - die
sich somit untereinander ebenfalls mit Hilfe der Schnellkupplung
3 verbinden lassen - oder dem rückwärtigen Ende
des Schrägflächen-Lenkkopfes 1 oder in nicht dargestelltem
Einzieh- und Aufweitzubehör ausgebildete Verriegelungsaufnahme
6 weist von der Stirnseite her nach innen bis zu
einer Ausnehmung 8 führende Axialdurchgänge 9 (vgl. Fig. 5)
auf. Der am Beispiel eines Teilstückes 4 des Bohrgestänges
5 dargestellte Verriegelungskopf 7 besitzt zwei diametral
gegenüberliegende Schulterstücke 11 (vgl. Fig. 4), die beim
Zusammenstecken von Verriegelungskopf 7 und Verriegelungsaufnahme
6 die Axialdurchgänge 9 passieren, bis sie die
Innenausnehmung 8 in der Verriegelungsaufnahme 6 erreicht
haben, in der Anschlagkanten 12 (vgl. Fig. 5) ein weiteres
axiales Ineinanderstecken verhindern.
Das soweit eingeschobene Teilstück 4 braucht dann lediglich
noch um 90° verdreht zu werden, um die Verbindung zwischen
dem Rammbohrgerät 2 und dem Bohrgestänge 5 bzw. der Teilstücke
4 des Bohrgestänges 5 untereinander herzustellen.
Die Teilstücke 4 des Bohrgestänges 5 besitzen noch vor den
Schulterstücken 11 einen unrunden Rohrabschnitt 13, der
zwei parallele Abflachungen 14 (vgl. Fig. 4) mit zwei
diametral gegenüberliegenden, Drehanschläge bildenden Vorsprüngen
15 aufweist. Nach dem Ineinanderstecken von Verriegelungskopf
7 und -aufnahme 6 und Drehen des Teilstückes
4 um 90° verhindern die Vorsprünge 15 ein unfreiwilliges
Lösen der Schnellkupplung 3.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Herstellen von Erdbohrungen, insbesondere
zum grabenlosen Verlegen von Versorgungsleitungen,
bestehend aus einem Vortriebsgerät an das ein Gestänge
angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vortriebsgerät (2) und das Gestänge (4; 5) über eine
Schnellkupplung (3) miteinander verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Teilstücke (4) des Gestänges (5) über eine Schnellkupplung
(3) miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnellkupplung (3) als ein zumindest
in einer Richtung verdrehfester Bajonettverschluß
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestänge (5)
(bzw. die Teilstücke (4)) mit einem zwei diametral
gegenüberliegende Schulterstücke (11) besitzenden Verriegelungskopf
(7) versehen ist, dem eine formangepaßte,
im Vortriebsgerät (2) oder im Gestänge (5)
(bzw. in den Teilstücken (4)) bis zu einer Innenausnehmung
(8) führende Axialdurchgänge (9) aufweisende
Verriegelungsaufnahme (6) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellkupplung
(3) in Längsrichtung mit Spiel ausgebildet ist.
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