DE4105147A1 - Fuellvorrichtung fuer narkosemittelverdunster - Google Patents
Fuellvorrichtung fuer narkosemittelverdunsterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung zum
Befüllen und Entleeren eines Narkosemittelverdunsters
über einen angeschlossenen Vorratsbehälter, an dessen
Anschlußöffnung ein mit der Füllvorrichtung
verbundenes Anschlußstück gas- und flüssigkeitsdicht
bis zu einem Anschlag anbringbar ist, aus welchem
sowohl ein Füllkanal zur Förderung des flüssigen
Narkosemittels als auch ein Entlüftungskanal zum
Ausgleich des sich bei der Füllung und Entleerung
verändernden Füllvolumens des Vorratsbehälters in den
Vorratsbehälter münden.
Eine derartige Füllvorrichtung ist aus der
DE-OS 37 20 326 bekanntgeworden.
Die bekannte Füllvorrichtung besteht aus einer
schlauchförmigen Förderleitung, welche jeweils einen
koaxial geführten Füllkanal und Entlüftungskanal
besitzt. An dem an einen Vorratsbehälter
anzuschließenden Ende der Füllvorrichtung sitzt eine
Schraubkappe als Anschlußstück zu der Anschlußöffnung
eines Narkosemittelvorratsbehälters, welcher
beispielsweise eine Glasflasche sein kann, die mit
flüssigem Narkosemittel gefüllt ist. Beim Aufschrauben
der Schraubkappe auf die Anschlußöffnung des
geöffneten Vorratsbehälters tauchen die Kanäle in die
Vorratsflasche ein. Eine Dichtungsscheibe an einem
Anschlag der Schraubkappe drückt sich gegen die
Stirnfläche des Flaschenhalses an und verschließt
somit den Vorratsbehälter und gibt eine gegenüber der
Umgebung gasdichte Verbindung zwischen Vorratsbehälter
und Füllvorrichtung. Der Füllkanal bleibt mit seiner
flaschenseitigen Mündung auch bei dichtaufgesetzter
Füllvorrichtung in der über der Flüssigkeit stehenden
Gasphase, der Entlüftungskanal taucht bis in die Nähe
des Flaschenbodens in die Narkosemittelflüssigkeit
ein. Zum Befüllen eines Narkosemittelverdunsters mit
der Narkosemittelflüssigkeit wird der Vorratsbehälter
soweit angehoben, daß die Narkosemittelflüssigkeit
unter Schwerkraftwirkung in den Füllkanal eindringt,
wobei die aus dem Narkosemittelverdunster verdrängte
Gasmenge durch den Entlüftungskanal in den
Vorratsbehälter nachströmt.
Es hat sich für den Füllvorgang als nachteilig
erwiesen, daß schon beim Öffnen des Vorratsbehälters
zum Anschließen der Füllvorrichtung erhebliche Mengen
von Narkosemitteldampf freiwerden, und daß durch
unachtsames Hantieren des geöffneten Vorratsbehälters
geringe Mengen von Narkosemittelflüssigkeit
verschüttet werden können. Auch ist es möglich, daß
bei umgestoßenem offenem Vorratsbehälter größere
Mengen an Narkosemittelflüssigkeit auslaufen.
Insbesondere entwickelt sich bei niedrigsiedenden
Narkosemitteln erhebliche Mengen an
Narkosemitteldampf, die bei geöffnetem Vorratsbehälter
an die Umgebung entweichen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine
Füllvorrichtung der genannten Art so zu verbessern,
daß während der Befüllung insbesondere
niedrigsiedender Narkosemittel kein bzw. nur wenig
Narkosemitteldampf bzw. Flüssigkeit an die Umgebung
frei wird.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, daß der
Vorratsbehälter eine die Anschlußöffnung zumindest
flüssigkeitsdicht abschließende Versiegelung aufweist,
welche durch einen an dem Anschlußstück angebrachten,
und in die Anschlußöffnung in deren Innenraum
hineinragenden Vorsprung öffenbar ist, sobald das
Anschlußstück gegenüber der Anschlußöffnung gas- und
flüssigkeitsdicht zur Umgebung hin durch ein
Dichtelement abgedichtet ist.
Der Vorteil der Erfindung liegt im wesentlichen darin,
daß selbst bei einem geöffneten Vorratsbehälter, der
zur Aufnahme des Anschlußstückes der Füllvorrichtung
vorbereitet ist, die Anschlußöffnung dennoch gegenüber
der Umgebung versiegelt ist und somit zumindest das
Auslaufen oder Verschütten von Flüssigkeit unterbindet
und das Ausströmen von Gasmengen zumindest erheblich
einschränkt oder sogar auch verhindert. Beim Aufsetzen
des Anschlußstücks der Füllvorrichtung an den
Vorratsbehälter wird dieses zuerst durch das
Dichtelement gegenüber der Umgebung abgedichtet, so
daß die Anschlußöffnung den Austritt von Flüssigkeit
und/oder Narkosemitteldampf blockiert, bevor der
Vorsprung die Versiegelung öffnet und somit den Zugang
der Narkosemittelflüssigkeit zum Füllkanal freigibt
und den Entlüftungskanal mit dem Inneren des
Vorratsbehälters verbindet. Somit ist die
umgebungsdichte Verbindung von dem Anschlußstück der
Füllvorrichtung mit der Anschlußöffnung des
Vorratsbehälters sichergestellt, bevor die
Versiegelung geöffnet wird.
Eine zweckmäßige Ausführungsform der Versiegelung
besteht darin, daß die Anschlußöffnung mit einer unter
Verschlußdruck gehaltenen Klappendichtung gebildet
ist. Bei einem flaschenförmigen Vorratsbehälter kann
beispielsweise der Flaschenhals zum Flaschenvolumen
hin mit einer gummielastischen Klappe versehen sein,
die durch eine an der Anschlußöffnung gehaltenen Feder
gegen den Flaschenhals gedrückt und somit die
Anschlußöffnung unter Verschluß hält. Erst beim
Aufsetzen des Anschlußstückes wird die Klappe durch
den Vorsprung entgegen der Federkraft in das
Flaschenvolumen aufgeklappt, und sowohl der Füllkanal
als auch der Entlüftungskanal sind strömungsmäßig mit
dem Flascheninhalt verbunden.
Eine andere Ausführungsform der Versiegelung besteht
darin, daß die Anschlußöffnung mit einer gasdicht
eingearbeiteten Membran verschlossen ist. Bei einer
Ausführungsform des Vorratsbehälters in Kunststoff
kann beispielsweise während des Herstellungsvorgangs
des Vorratsbehälters eine dünne Kunststoffmembran
gleichzeitig an die Anschlußöffnung angespritzt
werden. Diese Membran wird beim Aufsetzen des
Anschlußstückes auf die Anschlußöffnung durch den
Vorsprung durchstochen und die Membran zerstört,
wodurch der Füllkanal und der Entlüftungskanal in
Strömungsverbindung zur Narkosemittelflüssigkeit
gesetzt werden. Zu diesem Zweck besitzt der Vorsprung
zweckmäßigerweise eine dornenförmige Nase zur
Durchdringung der Membran. Dieselbe Nase an dem
Vorsprung kann auch dazu benutzt werden, um die
Versiegelung in Form einer Verschlußklappe
aufzustoßen. Sie braucht dann jedoch nicht unbedingt
eine Spitze zu enthalten, sondern es genügt eine
stumpfe Erhebung.
Als zweckmäßiges Dichtelement ist eine an der
Innenwandung der Anschlußöffnung oder an der
Außenwandung des Anschlußstückes umlaufende Dichtlippe
anzusehen, die das eindringende Anschlußstück mit der
Anschlußöffnung dichtend verschließt. Dabei ist das
Dichtelement in Richtung der Anschlußbewegung vor der
Versiegelung liegend angeordnet.
Eine weitere zweckmäßige Ausbildung des Dichtelementes
besteht darin, daß die Stirnfläche der Anschlußöffnung
mit einer axial zu ihr verlaufenden elastischen,
nachgiebigen Balgendichtung ausgestattet ist, die sich
auf den Anschlag am Anschlußstück abstützt.
Um die Wiederverwendungsmöglichkeit von benutzten
Vorratsbehältern zu verbessern, ist es zweckmäßig,
sowohl das Dichtelement als auch die Versiegelung in
einen Einsatz aufzunehmen, welcher verrutschsicher,
dicht und auswechselbar in die Anschlußöffnung
einbringbar ist. Diese Ausführungsform besitzt darüber
hinaus noch den Vorteil, daß die Dichtelemente und die
Versiegelung gemeinsam an den Einsatz montiert werden
können, und daß dieser fertig montierte Einsatz
anwendungsbereit in die Anschlußöffnung eingebracht
und aus ihr gegebenenfalls wieder entnommen werden
kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
schematischen Zeichnungen dargestellt und im folgenden
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 das Anschlußstück und den
Vorratsbehälter in geöffnetem Zustand,
Fig. 2 das Anschlußstück und den
Vorratsbehälter in miteinander
verbundenem Zustand,
Fig. 3 und Fig. 4 eine weitere Ausführungsform von
Anschlußstück und Anschlußöffnung des
Vorratsbehälters in geöffnetem und
miteinander verbundenem Zustand.
Die Darstellungen der Fig. 1 bis 4 unterscheiden
sich lediglich in einigen wesentlichen Bestandteilen,
so daß übereinstimmende Gegenstände in den Fig. 1
bis 4 mit den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet
sind.
In Fig. 1 ist eine Füllvorrichtung (1) mit seinem
endständigen Anschlußstück (2) dargestellt, wobei ein
Füllkanal (3) und ein Entlüftungskanal (4) vom
Anschlußstück (2) zu einem nicht dargestellten
Narkosemittelverdunster führen. Der Entlüfungskanal
(4) erstreckt sich im wesentlichen axial bis zum
Randbereich des Anschlußstücks (2) und tritt dort in
der Nähe eines Vorsprungs (5) aus. Der Füllkanal (3)
ist ebenfalls bis zum Anschlußstück (2) geführt und
besitzt dort eine radial aus dem Anschlußstück (2)
herausgeführte Austrittsöffnung. Die Füllvorrichtung
(1) ist mit einem drehbaren Kappenverschluß (6)
versehen, dessen Schraubgewinde (7) um ein
entsprechendes Außengewinde (8) einer Anschlußöffnung
(9) eines mit flüssigem Narkosemittel gefüllten
Vorratsbehälters (10) in Eingriff gebracht werden
kann. In die Anschlußöffnung (9) ist ein Einsatz (12)
verrutschsicher eingelassen, der mit seinem Kragen
(13) auf der Anschlußöffnung (9) ruht und somit eine
Stirnfläche für einen in dem Kappenverschluß (6)
vorgesehenen Anschlag (14) bildet. Die Innenwandung
des Einsatzes (12) ist zur Umgebung hin mit einer
doppelten Lippendichtung (15) versehen und zum
Innenraum (16) des Vorratsbehälters (10) hin mit einer
Versiegelung (17) gas- und flüssigkeitsdicht
abgeschlossen. Die Versiegelung (17) ist aus einer
Membran gebildet, welche einstückig aus dem aus
Kunststoff gespritztem Einsatz (12) ausgeführt ist.
Der Einsatz (12) besitzt einen äußeren Durchmesser,
der geringfügig größer ist als die lichte Weite der
Anschlußöffnung (9), so daß ein verrutschsicherer
Preßsitz gewährleistet ist.
Beim Aufschrauben des Anschlußstückes (2) mittels des
Kappenverschlusses (6) auf die Anschlußöffnung (9) des
Vorratsbehälters wird der Außenumfang des
Anschlußstückes (2) von der Lippendichtung (15) als
Dichtelement umfaßt, bevor der mit einer Spitze
versehene Vorsprung (5) die Membran (17) zum Innenraum
(16) hin ausbiegt und schließlich durchsticht. Dieser
Zustand ist in Fig. 2 dargestellt.
In Fig. 3 besitzt der Einsatz (12) an seinem der
Umgebung zugewandten Stirnfläche (13) einen
balgförmigen, axial elastisch verschiebbaren
Faltenbalg (15) als Dichtelement und zum Innenraum
(16) hin gewandt eine Klappe (17) als Versiegelung,
welche am Rand des Einsatzes (12) durch ein Gelenk
(19) kippbeweglich angebracht und durch eine Feder
(18) in Schließrichtung vorgespannt ist. Die Feder
(18) stützt sich einerseits auf der Klappe (17) und
andererseits auf der Innenschulter des
Vorratsbehälters (10) ab und hält die Klappe (17)
somit in einer die Anschlußöffnung (9) verschließenden
Stellung.
Bei eingeschraubtem Anschlußstück (2) gemäß Fig. 4
drückt der Vorsprung (5) die Klappe (17) entgegen der
Federkraft (18) auf, nachdem der Faltenbalg (15) in
Dichtverbindung mit dem Anschlag (14) des
Kappenverschlusses (6) gebracht ist. Der Vorsprung (5)
kann an seiner Kontaktfläche mit der Klappe (17)
abgerundet sein, so daß der Entlüftungskanal (4) eine
freie Strömungsverbindung zum Innenraum (16) des
Vorratsbehälters (10) besitzt.
Claims (8)
1. Füllvorrichtung zum Befüllen und Entleeren eines
Narkosemittelverdunsters über einen
angeschlossenen Vorratsbehälter, an dessen
Anschlußöffnung ein mit der Füllvorrichtung
verbundenes Anschlußstück gas- und
flüssigkeitsdicht bis zu einem Anschlag anbringbar
ist, aus welchem sowohl ein Füllkanal zur
Förderung des flüssigen Narkosemittels als auch
ein Entlüftungskanal zum Ausgleich des sich bei
der Füllung und Entleerung verändernden
Füllvolumens des Vorratsbehälters in den
Vorratsbehälter münden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter (10) eine die
Anschlußöffnung (9) zumindest flüssigkeitsdicht
abschließende Versiegelung (17) aufweist, welche
durch einen an dem Anschlußstück (2) angebrachten,
und in die Anschlußöffnung (9) in deren Innenraum
hineinragenden Vorsprung (5) öffenbar ist, sobald
das Anschlußstück (2) gegenüber der
Anschlußöffnung (9) gas- und flüssigkeitsdicht zur
Umgebung hin durch ein Dichtelement (15)
abgedichtet ist.
2. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Versiegelung durch eine
unter Verschlußdruck gehaltene Klappendichtung
(17) gebildet ist.
3. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Versiegelung durch eine in
der Anschlußöffnung (9) gasdicht eingearbeitete
Membran (17) gebildet ist.
4. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandung der
Anschlußöffnung (9) mit mindestens einer
umlaufenden, die Außenwandung des Anschlußstückes
(2) umfassenden Dichtlippe (15) als Dichtelement
versehen ist.
5. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche des
Anschlußstückes (2) mit mindestens einer
umlaufenden, an der Innenwandung der
Anschlußöffnung (9) anliegenden Dichtlippe (15)
als Dichtelement versehen ist.
6. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche (13)
der Anschlußöffnung (9) mit einer axial zu ihr
verlaufenden elastischen, nachgiebigen
Balgendichtung (15) als Dichtelement ausgestattet
ist, die sich auf den Anschlag (14) am
Anschlußstück (2) abstützt.
7. Füllvorrichtung nach einem der Ansprühe 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (14) am
Anschlußstück (2) mit einer axial zu diesem
verlaufenden elastischen, nachgiebigen
Balgendichtung (15) als Dichtelement ausgestattet
ist, die sich auf der Stirnfläche (13) der
Anschlußöffnung (9) abstützt.
8. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (15)
und die Versiegelung (17) in einem Einsatz (12)
aufgenommen sind, welcher verrutschsicher, dicht
und auswechselbar in die Anschlußöffnung (9)
eingebracht ist.
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