Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verformen von stabförmigen
Bauteilen in mehreren Bearbeitungsstationen, mit wenigstens einer verfahrbaren
Klemmvorrichtung, welche die Bauteile jeweils den vorgesehenen
Bearbeitungsstationen zuführt, wobei die Klemmvorrichtung entlang einer
schienenartigen Aufnahme zwischen Bearbeitungsstationen hin- und herfahrbar
angeordnet ist, und die Klemmvorrichtung zusätzlich senkrecht zur
Bewegungsrichtung verstellbar und außerdem frei drehbar ausgebildet ist, und
die Klemmvorrichtung während der Bearbeitung der stabförmigen Bauteile in
ihre Ausgangsposition zurückzufahren vermag, nach Patent DE 39 15 117 C2.
Aus der DE 30 32 554 A1 ist zwar bekannt, ein rohrförmiges Werkstück
nacheinander verschiedenen Bearbeitungsstationen zuzuführen, wobei das
Werkstück um seine Längsachse entsprechend der durchzuführenden Bearbeitung
gedreht wird. Dabei ist immer nur eine der Bearbeitungsstationen aktiv, während
die übrigen durch das Werkstück blockiert sind. Dies kann aber nichts zur
Lösung der genannten Aufgabe beitragen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der genannten Art so auszugestalten, daß eine automatische Herstellung der
stabförmigen Bauteile auch bei komplexer Formgebung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als erste
Bearbeitungsstation eine Präge- und/oder Ablängstation angeordnet ist, zu der
endloses Material, aus welchem die Bauteile gefertigt werden, von einer Haspel
zugeführt werden.
Ausgehend von einem endlosen Materialband läßt sich so ein rationelles
Herstellen der Bauteile verwirklichen.
Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß in der Prägestation eine
Lochstanze vorgesehen ist.
Dadurch kann gleichzeitig mit dem Ablängen und eventuell Prägen in der
gleichen Bearbeitungsstation ein oder mehrere Löcher eingebracht werden.
Als sehr vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, wenn gemäß der Erfindung in einer
der Stationen eine Prägevorrichtung vorgesehen ist, in welcher insbesondere bei
Verwendung von Rundmaterial ein Abschnitt mit geringerem Durchmesser in das
Material eingeprägt wird.
Sollten solche verjüngten Abschnitte vorgesehen werden, so war es bisher
notwendig, dies mit einem spangebenden Verfahren durchzuführen, was
fertigungstechnisch sehr aufwendig war, da die spangebende Verformung
zeitaufwendiger ist als ein Umformschritt und daher die Verformung nicht
innerhalb des Umformtaktes durchgeführt werden konnte.
Dabei ist es sehr günstig, wenn erfindungsgemäß der Prägestation eine Station
nachgeschaltet ist, in welcher die beim Prägen entstandenen Butzen abgeschert
oder abgestreift werden.
Je nach dem wieviel Material beim Prägevorgang entfernt werden mußte, kann
ein einfacher Abstreifvorgang zum Entfernen der Butzen genügen. Bei noch
verhältnismäßig fest haftenden Butzen kann dagegen ein Abscheren notwendig
sein.
Erfindungsgemäß kann es auch vorteilhaft sein, wenn eine weitere Prägestation
vorgesehen ist, in welcher der Abschnitt mit verringertem Durchmesser 90°
verdreht zur ersten Prägung nachgeprägt wird.
Dadurch ist es möglich, diesen verjüngten Abschnitt mit exakt kreisrundem
Querschnitt auszubilden.
Weiterhin sehr vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß eine elektronische
Steuerung vorgesehen ist, mit einer Eingabeeinheit für unterschiedliche
Fertigungs- und/oder Materialparameter.
Damit ist eine sehr flexible Ausgestaltung der Fertigungsabläufe ermöglicht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß
Biegewerkzeuge vorgesehen sind, in welchen komplexe Biegemanipulationen
oder solche mit engen Radien durchgeführt werden können.
Mit derartigen Biegewerkzeugen können innerhalb der Vorrichtung auch sehr
schwierig herzustellende Verformungen auf einfache Weise hergestellt werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand zweier
Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Vorrichtung zum
Verformen von Bauteilen, der eine
Zuführeinrichtung für endloses, Material
zugeordnet ist,
Fig. 2 den Ablauf der verschiedenen Umformschritte
anhand einer Kurbel und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Verformung anhand der Herstellung eines
Scheibenwischerarmes.
Mit 1 ist in Fig. 1 eine im Schnitt dargestellte Vorrichtung
bezeichnet, die mit mehreren hintereinanderliegenden
Umform- bzw. Bearbeitungsstationen ausgerüstet ist, in
denen stabförige Bauteile umgeformt werden. Als erste
Station ist eine in Fig. 1 sichtbare Stanze 31 vorgesehen,
in welcher endloses Material 32, welches von einer Haspel
33 abgewickelt wird abgelängt und eventuell geprägt
und/oder gelocht wird. Daraufhin wird das abgelängte
Material von einer Klemmeinrichtung 34 erfaßt und den
weiteren Stationen zugeführt, wobei die Klemmeinrichtung 34
in ihrer Längsrichtung und quer dazu verfahren sowie
Drehbewegungen ausführen kann.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Durchlauf durch
die einzelnen Stationen anhand der Herstellung einer Kurbel
40 dargestellt, wobei in der ersten Station vom endlosen
Material 32 ein Abschnitt 35 abgelängt und gleichzeitig
eine Nase 41 angeformt wird. Das abgelängte Bauteil wird
dann von der Klemmeinrichtung 34 erfaßt und der nächsten
Station zugeführt. In dieser zweiten Station wird ein
Abschnitt 42 mit verringertem Durchmesser angeprägt, wobei
seitlich abstehende Butzen 43 entstehen. Diese Butzen 43
werden in der nachfolgenden Station in nicht dargestellter
Weise abgestreift, worauf das Bauteil von der
Klemmeinrichtung einer weiteren Station zugeführt und dabei
um 90° gedreht wird. In dieser weiteren Station wird der
Abschnitt mit verjüngtem Durchmesser nachgeprägt, wodurch
ein exakt kreisförmiger Querschnitt entsteht. In weiteren
nachfolgenden Stationen werden dann Biegungen am Bauteil
vorgesehen, wodurch die Kurbel 40 gebildet wird. Dabei sind
entsprechend den Vorgaben die unterschiedlichsten
Formgebungen möglich.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird der Vorrichtung
von der Haspel 33 flachbandförmiges Material in endloser
Form zugeführt und in der ersten Station zu einem Bauteil
50 abgelängt. In der Ablängpresse dieser ersten Station ist
zusätzlich eine Lochstanze vorgesehen, welche gleichzeitig
zwei Löcher 51 und 52 in das Material stanzt. Das
abgelängte Bauteil 50 wird dann von der Klemmeinrichtung 34
erfaßt und Biegestationen zugeführt, die sowohl als Pressen
oder als Finger- oder Kulissenbiegestationen ausgebildet
sein können. In diesen Biegestationen werden nun die
unterschiedlichsten Biegungen angebracht, bis am Ende ein
Scheibenwischerarm mit der vorgesehenen Formgebung
entstanden ist.