DE4014739C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung nach dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1.
Bei vielen chemischen bzw. biotechnologischen Prozessen
müssen Werte über die Konzentrationen von in Flüssigkeiten
gelösten, suspendierten oder emulgierten Stoffen zur Steue
rung, Regelung oder Überwachung der Prozesse ständig gemes
sen werden. Hierbei dreht es sich insbesondere um die Mes
sung in strömenden Flüssigkeiten, also Messungen direkt in
Prozeßleitungen. Insbesondere bei Flüssigkeiten, die Fest
stoffe mitführen, besteht die Gefahr, daß sich an oder auf
einem in einer Leitung installierten Meßorgan Feststoffe
absetzen, die im Laufe der Zeit die Funktionstüchtigkeit
des Meßorgans beeinträchtigen.
Es ist bekannt, zur Vermeidung derartiger Feststoffablage
rungen auf einem Meßorgan gesonderte Spülleitungen oder
Wischorgane vorzusehen, welche von Zeit zu Zeit betätigt
werden, um die Ablagerungen vom Meßorgan zu entfernen. Der
artige gesonderte Reinigungseinrichtungen sind jedoch auf
wendig.
Aus der DE 35 03 626 A1 ist eine optische Sondenvorrichtung
für die fotometrische Analyse von in Leitungen strömenden
Fluiden bekannt, deren Meßorgan als Meßschranke aufgebaut
ist. Diese Meßschranke befindet sich in einem topfförmigen
Gehäuse, welches in eine gerade Rohrleitung einbaubar ist.
Durch die Anordnung soll ein leichtes Herausnehmen der Meßvorrichtung
zu Reinigungszwecken ermöglicht werden. Darüber
hinaus wird in der Druckschrift vorgeschlagen, man solle
durch einen entsprechenden Aufbau der Anordnung im Bereich
des Meßorgans turbulente Strömung erzeugen, um so Ablagerungen
von Feststoffen zu vermeiden. Die bekannte Anordnung
bringt aber zwangsläufig Strömungsverluste mit sich und ist
außerdem relativ aufwendig. Die Reinigungswirkung der turbulenten
Strömung ist begrenzt.
Aus der DE 37 50 511 A1 ist ein Wächter für Schmieröl bekannt,
das einem Gasstrom in kleinen Mengen zugeführt wird.
Ein in dieser Druckschrift gezeigtes Ausführungsbeispiel umfaßt
einen Sensor für das Schmieröl, welcher im äußeren Bereich
eines Rohrkrümmers angebracht ist, wobei das Schmieröl
(in Strömungsrichtung gesehen) vor dem Rohrkrümmer zugeführt
wird. Bei dieser Anordnung wird somit das zugeführte Schmieröl
zumindest teilweise aufgrund der Fliehkraft nach außen auf
den Sensor geschleudert. Über Druckverluste enthält die
Druckschrift keine Hinweise. Eine Verschmutzung kann bei der
dort gezeigten Anordnung aufgrund der geförderten Medien
nicht auftreten.
Aus der DE-OS 25 32 881 oder der DE 32 39 575 A1 ist es bekannt,
daß man bei der Messung von Partikel-Konzentrationen
in Flüssigkeiten zur Vermeidung einer Verschmutzung des Meßorgans
dieses in einer Drosselstelle einer Rohrleitung anordnen
kann, die durch eine Verengung ähnlich einem Venturirohr
gebildet ist. Um nun die Druckverluste in der Leitung gering
zu halten, muß aber die Geschwindigkeitserhöhung in Strömungsrichtung
allmählich und nicht sprunghaft erfolgen. Dies
gilt auch für die Rohrerweiterung nach dem verengten Stück.
Hier muß ein Diffusor verwendet werden, um energiezehrende
Querschnittsprünge zu vermeiden. Die Übergangszonen werden
umso länger, je höher die Reynolds-Zahl ist. Diese wiederum
steigt mit steigendem Feststoffgehalt der Flüssigkeit, so daß
die gesamte Meßvorrichtung insbesondere bei der Messung hoher
Partikelkonzentrationen zwangsläufig langbauend wird. In jedem
Fall bringt aber eine Verengung des Strömungsquerschnitts
Druck- bzw. Strömungsverluste mit sich.
Aus der DE 29 46 384 A1 ist eine Meßvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 bekannt. Gemäß dieser
Druckschrift wird eine erhöhte Strömungsgeschwindigkeit am
Ort des Meßorgans entweder durch eine Einschnürung ähnlich
den vorgenannten Druckschriften oder aber durch Drosselkörper
erzielt, welche entweder von einer Rohrwand ausgehend in deren
Strömungsquerschnitt hineinragen oder aber ganz innerhalb
des Rohres angeordnet sind. Auch hier treten die eingangs genannten
nachteiligen Strömungsverluste auf. Darüber hinaus
ist auch gemäß dieser Druckschrift ein erhöhter baulicher
Aufwand notwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßvorrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß in
einfacher Weise eine Ablagerung von in der Flüssigkeit enthaltenen
Stoffen auf dem Meßorgan verringerbar ist, ohne
hierbei erhöhte Strömungsverluste in Kauf nehmen zu müssen.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im Kennzeichen des Patentanspruches
1 angegebenen Merkmale gelöst.
Ein wesentliches Kriterium der Erfindung liegt darin, daß das
Meßorgan als Einheit mit dem Rohrkrümmer,
in welchem es installiert ist, gesehen wird. Derartige
Rohrkrümmer werden zum einen serienmäßig gefertigt, so daß
sich ein kostengünstiges Bauteil herstellen läßt. Zum anderen
sind in praktisch allen Anwendungsfällen ohnehin derartige
Rohrkrümmer notwendig, um die verschiedenen Prozeßorte miteinander
zu verbinden. Ein zusätzlicher Strömungsverlust
tritt somit nicht auf.
Die höchsten Strömungsgeschwindigkeiten und damit auch die
höchsten Scherkräfte der Flüssigkeit auf eventuell abgela
gerte Feststoffpartikel bestehen in Rohrkrümmern an der Au
ßenseite, also dort, wo der Rohrkrümmer seinen größten Krümmungsradius
aufweist. Es ist somit vorteilhaft, das Meßorgan
in diesem Bereich zu installieren.
Vorzugsweise sind im Bereich der Meßorganteile Abweisvorrichtungen
vorgesehen, die so ausgebildet sind, daß Strömungsstaustellen
unterdrückt werden. Weiterhin ist es von Vorteil,
wenn im Rohrkrümmer zusätzlich Einrichtungen zur Erhöhung der
Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit im Bereich des Meßorgans
vorgesehen sind. Diese können beispielsweise als stetig
verlaufende Verjüngungen des Rohrquerschnitts im Bereich
der Meßorganteile ausgebildet sein, wobei es von besonderem
Vorteil ist, wenn die dem Meßorgan gegenüberliegende Krümmungsabschnittswand,
also die Innenwand des Rohrkrümmers in
Richtung auf das Meßorgan vorspringend ausgebildet ist.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigen
Fig. 1 einen schematisierten Querschnitt durch eine Meß
vorrichtung in einer Rohrleitung,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II aus Fig. 1,
und
Fig. 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung in einer
Schnittebene entsprechend der nach Fig. 2.
Wie in Fig. 1 gezeigt, umfaßt die Meßvorrichtung 10 einen
Rohrkrümmer 11, der mit Flanschen 12, 12′ in eine Rohrlei
tung 1 eingebaut ist.
Das Meßorgan 15 ist im Außenbereich 13 des gekrümmten Ab
schnitts 11 montiert. In diesem Bereich besteht eine grö
ßere Strömungsgeschwindigkeit als im krümmungsinneren Be
reich 14 des Rohrabschnittes 11, so daß auf abgelagerte
Feststoffteilchem erheblich höhere Scherkräfte einwirken
als in allen übrigen Bereichem, so daß eine
"Selbstreinigungswirkung" vorliegt.
Bei der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform der
Erfindung umfaßt das Meßorgan 15 eine aus einem Sender 15a
und einem Empfänger 15b bestehende Licht-Absorptionsmeßvor
richtung. Hierbei ist in einem Sendergehäuse 18a eine
Lichtquelle 21 vorgesehen, deren Ausgangsstrahlung mittels
einer Senderoptik 19a in ein im wesentlichen paralleles
Strahlungsbündel verwandelt wird. Dieses Strahlungsbündel
tritt auf der Vorderseite 16a des Senders 15a durch ein
Senderfenster 17a aus, durchquert als im wesentlichen paral
leles Strahlungsbündel 20 das zu messende Medium und tritt
durch ein Empfängerfenster 17b an der Vorderseite 16b des
Empfängergehäuses 18b in den Empfänger ein. Im Empfänger
wird das einfallende Licht durch eine Empfängeroptik 19b
auf die lichtempfindliche Fläche eines Strahlungsdetektors
22 fokussiert. Das Ausgangssignal des Strahlungsdetektors
22 wird einer (nicht gezeigten) an sich bekannten Auswert
einrichtung zugeführt.
Die Entfernung d, in welcher die beiden Fenster 16a und 16b
von Sender und Empfänger zueinander liegen, definiert die
Entfernung, über welche die Absorption des Lichtes im zu
untersuchenden Medium gemessen wird. Je dichter das Medium
ist, je höher also die Strahlungsabsorption ist, desto kür
zer wird der Abstand d (bei vorgegebener Intensität der
Strahlungsquelle 21 und vorgegebener Empfindlichkeit des
Detektors 22) gewählt.
Das Meßorgan 15 ist so eingebaut, daß seine optische Achse
x (in Fig. 2 mit einer unterbrochenen Linie angedeutet) im
wesentlichen tangential zum kreisförmigen Rohrquerschnitt
verläuft. Durch diese Anordnung ist somit gewährleistet,
daß zum einen die Strömungsgeschwindigkeit zwischen den
beiden Meßorgan-Vorderseiten 16a und 16b sehr hoch ist und
dadurch der Volumenstrom (senkrecht zur Zeichenebene der
Fig. 2 und 3) Teilchen, welche sich auf den Außenflächen
der Fenster 17a und 17b abzulagern versuchen, aufgrund der
auftretenden hohen Scherkräfte ablöst. Weiterhin ist durch
die Anordnung von Sender und Empfänger an der Peripherie
des Rohrkrümmers 11 gewährleistet, daß auch ein kurzer Ab
stand d eingestellt werden kann, so daß keine unnötig hohen
Leistungsanforderungen für den Strahlungssender bzw. Emp
findlichkeitsanforderungen für den Empfänger bestehen, wenn
die Konzentration eines sehr dichten Mediums untersucht
werden soll. Es ist somit ohne weiteres möglich, Feststoff
konzentrationen von 10% und darüber zu messen, wobei
gleichzeitig die Fenster 17a und 17b auch über längere Meß
zeiten hinweg ablagerungsfrei bleiben.
Vorzugsweise ist im Außenbereich 13 des Rohrkrümmers 11
eine Abweiseinrichtung 23 vorgesehen (unterbrochene Linie
in Fig. 1), welche einen Stau des Flüssigkeitsstroms vor
dem Gehäuse 18a und 18b verhindert. Diese Abweiseinrichtung
23 entspricht somit einem nach innen springenden Paar von
Wandabschnitten des Krümmers 11, zwischen denen ein Kanal
gebildet ist, dessen Kanalwände im wesentlichen bündig (und
parallel) zu den Außenflächen der Fenster 17a und 17b ver
laufen.
Zur weiteren Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit vor den
Fenstern 17a und 17b kann zusätzlich ein Verengungsstück 24
im Inneren des Rohrkrümmers 11 vorgesehen sein. Bei der in
Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist dieses Verengungsstück
24 als nach innen vorspringender Abschnitt des Innenberei
ches 14 des Rohrkrümmers 11 dargestellt. Selbstverständlich
sind auch andere, im Bereich zwischen den Fenstern 17a und
17b die Strömungsgeschwindkeit erhöhende Einrichtungen mög
lich.
Claims (4)
1. Meßvorrichtung mit einem Meßorgan zur Messung physikalischer
oder chemischer Parameter einer Flüssigkeit, die
in einer Rohrleitung strömt, mit Einrichtungen zur Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit in der Flüssigkeit am
Ort des Meßorgans derart, daß eine Ablagerung von in der
Flüssigkeit enthaltenen Stoffen auf dem Meßorgan verringerbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßvorrichtung (10) einen Rohrkrümmer (11) und Meßorganteile
(15a, 15b) umfaßt, wobei das Meßorgan (15) als
Meßschranke aufgebaut ist und ein erstes Meßorganteil
(15a) und ein zweites Meßorganteil (15b) aufweist, die
in einem Abstand (d) zueinander gehalten und einander
mit Vorderseiten (16a, 16b) zugewandt sind, und wobei
die Meßorganteile (15a, 15b) derart im Rohrkrümmer (11)
montiert sind, daß eine Ausrichtung der Achse (x) der
Meßschranke im wesentlichen tangential zum Rohrquerschnitt
gegeben ist, und
daß das Meßorgan (15) in einem äußeren Bereich (13) des
Rohrkrümmers (11) angebracht ist, in welchem eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit herrscht als im inneren Bereich
(14) des Rohrkrümmers (11).
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Meßorgan (15) bei dem Abschnitt des äußeren Bereichs
(13) angebracht ist, der den größten Krümmungsradius (R)
des Rohrkrümmers (11) aufweist.
3. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
gekennzeichnet durch Abweiseinrichtungen
(23), die mindestens vor dem Meßorgan (15) im
Rohrkrümmer (11) montiert sind, so daß Strömungsstaustellen
vor dem Meßorgan (15) unterdrückt werden.
4. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch eine Verengungseinrichtung
(24), die so ausgebildet ist, daß eine
Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit im
Bereich des Meßorgans (15) erfolgt.
Priority Applications (1)
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ID=6405955
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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1990
- 1990-05-08 DE DE19904014739 patent/DE4014739A1/de active Granted
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DE10019853A1 (de) * | 2000-04-13 | 2001-10-25 | Auergesellschaft Gmbh | Gassensoranordnung |
Also Published As
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