DE3920537A1 - Mehrkomponenten-mischkapsel mit ausspritzeinrichtung fuer die gemischte masse, insbesondere fuer dentalzwecke - Google Patents
Mehrkomponenten-mischkapsel mit ausspritzeinrichtung fuer die gemischte masse, insbesondere fuer dentalzweckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mischkapsel mit Ausspritzeinrichtung für eine
plastische Masse, insbesondere für Dentalzwecke, mit einem eine Misch
kammer mit Ausspritzöffnung bildenden Behälterteil, einem in dem Behäl
terteil verschiebbaren Kolben, der eine die Mischkammer an deren der
Ausspritzöffnung abgewandten Ende begrenzende Lochwand und jenseits
der Lochwand eine Aufnahmekammer für einen eine flüssige Komponente
enthaltenden Folienbehälter umfaßt, und einem in der Aufnahmekammer
zum Entleeren des Folienbehälters in die Mischkammer mittels eines Werk
zeugs verschiebbaren Stempel, wobei die Kolben gegenüber der den Stem
pel verschiebenden Werkzeugkraft mittelbar oder unmittelbar an dem
Werkzeug abstützbar ist.
Eine bekannte Mischkapsel dieser Art (DE-C 1 39 316, Fig. 4 A) besitzt
innerhalb des zylinderförmigen Behälterteils einen topfförmigen Kolben,
dessen Wandung den Behälterteil hinten überragt und mit einem Bajonett
ring versehen werden kann, der sich an der hinteren Stirnfläche des
Behälterteils abstützt. Wenn zum Entleeren des Folienbehälters in die
Mischkammer der innerhalb des topfförmigen Kolbens befindliche Stempel
von einem Werkzeug beaufschlagt wird, das einerseits gegen den Stempel
drückt und andererseits den Behälterteil an seinem Ausspritzende ab
stützt, überträgt der Bajonettring die auf den Kolben ausgeübte Kraft auf
den Behälterteil, so daß der Kolben seine Ruhestellung beibehält. Die
Mischkapsel wird sodann in eins der üblichen Vibrationsmischgeräte einge
setzt, um die in der Mischkammer zusammengeführten Komponenten zu
mischen und zur Applikation bereit zu machen. Danach wird der Bajonett
ring gelöst und die Kapsel erneut in das Werkzeug eingesetzt zum Aus
spritzen des Kammerinhalts. - Die bekannte Kapsel ist wenig praxis
tauglich, weil die zur gegenseitigen Verbindung am Kolben und Bajonett
ring vorgesehenen Organe aufwendig in der Herstellung sind und wegen
der hohen zu übertragenden Kräfte die Verwendung hochwertiger Werk
stoffe verlangen. Auch ist das Lösen des kleinen Bajonettrings von der
Kapsel lästig, es sei denn, daß er so locker sitzt, daß er sich auch
unbeabsichtigt lösen könnte und dadurch die Gefahr einer unvollständigen
Überführung der flüssigen Komponente in die Mischkammer verursacht.
Bei einer anderen bekannten Mischkapsel (DE-C 19 39 316, Fig. 1A.)
weist die Mischkammerwand vor dem Kolben einen umlaufenden Wulst auf,
der den Kolbenweg an dieser Stelle verengt und der Kolbenverschiebung
so großen Widerstand entgegensetzt, daß eine hinreichende Kraft zur
Zerstörung und Entleerung des Folienbehälters in die Mischkammer aufge
bracht werden kann. Weil aber der Widerstand mit diesen Mitteln nicht
genau definiert werden kann, muß er so wesentlich höher als die zur
Zerstörung und Entleerung des Folienbehälters erforderliche Kraft bemes
sen werden, daß er den Ausspritzvorgang ernstlich behindert. Auch hat
die bekannte Anordnung den Nachteil, daß der Kolben während des
Ausspritzens beim Vorbeigleiten an dem Wulst sich nicht dicht an die
Mischkammerwand anlegen kann.
Bei einer wieder anderen, nicht zum Stand der Technik gehörenden
Mischkapsel (DE-A 37 18 326) werden diese Nachteile dadurch vermieden,
daß die Organe des Werkzeugs, die dazu dienen, den Kolben während des
Entleerens des Folienbehälters in die Mischkammer in seiner Ruhestellung
festzuhalten, durch die Wandung des Behälterteils hindurch auf den
Kolben einwirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mischkapsel der eingangs
genannten Art zu schaffen, in der der Kolben während der Entleerung
des Folienbehälters in seiner Ruhestellung sicher festgehalten ist, ohne
daß dadurch der Fertigungs- und Benutzungsaufwand vermehrt wird oder
ein wesentlicher Widerstand beim Ausspritzen der Masse zu überwinden
ist.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß ein das hintere, der
Ausspritzöffnung ferngelegene Ende des Behälterteils im Ruhezustand
überragender Teil des Kolbens einen eine Abstützfläche bildenden radialen
Vorsprung aufweist.
Dieser Vorsprung kann zum unmittelbaren Zusammenwirken mit Werkzeug
vorgesehen sein. Die Kapsel wird dann zum Aktivieren, d. h. zum Über
führen der flüssigen Komponente in die Mischkammer, in das Werkzeug so
eingesetzt, daß dessen Abstützeinrichtungen lediglich mit dem Kolben
zusammenwirken. Nach dem Aktivieren und Mischen wird die Kapsel erneut
in das Werkzeug eingesetzt, und zwar in einer solchen Stellung, daß die
Abstützeinrichtungen des Werkzeugs mit dem Behälterteil zusammenwirken
und somit der Kolben für eine in die Mischkammer gerichtete Bewegung
frei ist.
Bevorzugt werden jedoch solche Ausführungen der Erfindung, bei denen
die Abstützeinrichtungen des Werkzeugs ausschließlich mit dem Behälterteil
zusammenwirken, weil dadurch die Gefahr einer Fehlbedienung ausge
schlossen wird. Dafür ist der Vorsprung an dem Kolben so ausgebildet,
daß er sich am Behälterteil abstützt, während der Behälterteil zum Zusam
menwirken mit dem Werkzeug ausgebildet ist. Dafür können am Behälterteil
seitliche Vorsprünge vorgesehen sein, die mit den Abstützeinrichtungen
des Werkzeugs zusammenwirken.
Da der mit dem Behälterteil zusammenwirkende Vorsprung des Kolbens
lediglich während des Aktivierens der Mischkapsel den Kolben in seiner
Ruhestellung halten soll, während der Kolben nach dem Mischen möglichst
widerstandsfrei verschiebbar sein soll, ist nach einem besonderen Merkmal
der Erfindung der Vorsprung des Kolbens nach einem begrenzten Vor
schub des Stempels selbstlösend. Das heißt, daß die Sperrfunktion des
Vorsprungs an eine begrenzte Vorschubstrecke des Stempels gebunden
ist, die zum Entleeren des Folienbehälters ausreicht, während sie danach
endet.
Dieses Prinzip wird bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der
Erfindung dadurch verwirklicht, daß der Vorsprung mit der Lochwand des
Kolbens über einen zerreißbaren Teil verbunden ist, dessen Reißkraft
größer ist als die zur Entleerung des Folienbehälters erforderliche Stem
pelkraft. Beispielsweise kann der Vorsprung, der vorzugsweise als umlau
fender Ringflansch ausgebildet ist, über eine oder mehrere dünne Materi
albrücken mit der Lochwand des Kolbens verbunden sein, die beim Über
schreiten einer bestimmten Kraftschwelle, die hinreichend höher liegt als
die zum Entleeren des Folienbehälters erforderliche Kraft, abreißen.
Dadurch endet der Widerstand gegen das Vorschieben des Kolbens, und
beim Ausspritzen des Mischkammerinhalts ist kein zusätzlicher Widerstand
zu überwinden. Da die Ouerschnitte der Materialbrücken sehr genau
bemessen werden können, kann auch die Kraftschwelle sehr genau be
stimmt werden.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist der Vorsprung an
einem radial nachgiebigen Teil des Kolbens gehalten und in seiner sich am
Behälterteil abstützenden Stellung von einer Fläche des Stempels gehalten,
die in der Ruhelage den Vorsprung um etwa diejenige Strecke nach hinten
überragt, die der Stempel zum vollständigen Entleeren des Folienbehälters
im Verhältnis zum Kolben zurücklegt. Sobald der Stempel so weit vorge
schoben ist, daß der Folienbehälter mit Sicherheit vollständig entleert ist,
endet die radiale Abstützung des Vorsprungs, so daß dieser nach innen
ausweichen kann und den Abstützkontakt mit der hinteren Stirnfläche des
Behälterteils verliert. Damit sichergestellt ist, daß die Abstützung erst
nach dem Entleeren des Flüssigkeitsbehälters möglich ist, kann nach der
Erfindung vorgesehen sein, daß der Vorsprung ü ber einen dehnbaren Teil
mit der Lochwand des Kolbens verbunden ist und daß die Lösung des
Vorsprungs erst nach einer gewissen elastischen Dehnung dieses Teils
stattfindet. Mit anderen Worten ist die Strecke, um die die abstützende
Fläche des Stempels den Vorsprung nach hinten überragt, etwas kleiner
als seine Bewegungsstrecke aus der Ruhestellung in die Stellung nach
vollständiger Entleerung des Folienbeutels.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeich
nung erläutert, die vorteilhafte Ausführungsbeispiele schematisch veran
schaulicht. Darin zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt der Kapsel im Ruhezustand,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer
ersten Ausführungsform nach Aktivierung,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer
anderen Ausführungsform,
Fig. 4 die erste Ausführungsform im entleerten Zustand,
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform im Ruhezustand,
Fig. 6 u. 7 die Kolben der ersten bzw. zweiten Ausführungs
form in Einzeldarstellung und
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung des für die
erfindungsgemäße Mischkapsel verwendeten Werk
zeugteils.
Die Kapsel wird gebildet von dem Behälterteil 1, dem Kolben 2 und dem
Stempel 3. Der Behälterteil 1 bildet innerhalb der zylindrischen Wandung 4
die Mischkammer 5, die vorne von einer Stirnwand 6 mit Ausspritzöffnung
7 begrenzt ist, an die sich ein Ausspritzkanal 8 anschließt, der im Ruhe
zustand bis nach dem Mischen durch einen Stift 9 verschlossen ist, der
ihn im wesentlichen vollständig bis zur Mischkammer hin füllt und mittels
des Kopfs 10 abgezogen werden kann.
Hinter der Mischkammer 5 bilden die zylindrischen Wände 4 des Behälter
teils 1 eine gut abdichtende Führung für den Kolben 2 und weisen einen
äußeren Vorsprung 12 auf, der - vorzugsweise in Form einer Nut 13 -
eine nach vorn gerichtete Anschlagfläche 14 bildet zum Zusammenwirken
mit den Klauen 15 eines Werkzeugs 16. Der Behälterteil 1 endet in einer
hinteren Stirnfläche 17, die nach innen zu abgeschrägt sein kann zur
Bildung eines umlaufenden Grats, der einen größeren Durchmesser als die
Innenfläche der Wandung 4 besitzt.
Die zylindrische Wandung 4 nimmt dicht passend den Kolben 2 auf, der
eine die Mischkammer 5 hinten begrenzende, parallel zur vorderen Stirn
fläche 6 verlaufende Stirnwand 19 mit Öffnung 20, eine zylindrische, mit
der Zylinderwand 4 dicht zusammenwirkende Wand 21 und an deren hinte
ren Ende einen radialen Vorsprung 22 umfaßt, der hinter die hintere
Stirnfläche 17 des Behälterteils faßt. ln der ersten Ausführungsform ist
der Vorsprung 20 als ringförmig umlaufender Flansch 23 ausgebildet (siehe
Fig. 6), der von der Kolbenwandung 21 durch einen umlaufenden Schlitz
24 getrennt und nur über wenige, dünn dimensionierte Materialbrücken 25
damit verbunden ist.
ln der zweiten Ausführungsform (Fig. 7) ist der Vorsprung 22 in Gestalt
einiger weniger Haken 26 ausgebildet, die über nachgiebige Verbindungs
stücke 27 mit der Kolbenwandung 21 verbunden sind. Selbstverständlich
können mehrere solcher Haken 26 über den Ümfang verteilt vorgesehen
sein, die voneinander durch Zwischenräume getrennt sind, so daß sie,
ohne sich gegenseitig zu behindern, radial nach innen gebogen werden
können.
Innerhalb des Kolbens 2 befindet sich der Stempel 3, der eine Stirnfläche
30 aufweist, die parallel zur Rückfläche der Lochwand 19 verläuft und mit
dieser eine Kammer 31 zur Aufnahme eines Folienbehälters 32 einschließt.
Durch Vorschieben des Stempels 3 kann die Kammer 31 verkleinert, der
Folienbehälter 32 im Bereich der Öffnung 20 zum Bersten gebracht und
der Flüssigkeitsinhalt des Folienbeutels in die Mischkammer 5 entleert
werden. Zu diesem Zweck ist der Stempel 3 in dem Kolben axial beweglich
geführt und besitzt er eine nach hinten weisende Stirnfläche 33 zum
Zusammenwirken mit dem Stempel 34 des Werkzeugs 16. Es versteht sich,
daß der Stempel 3, der in den Figuren als massiver Zylinder dargestellt
ist, mit geeigneten Bohrungen oder Ouerschnittseinschnürungen zwecks
Materialverminderung versehen sein kann. Wichtig sind lediglich die zur
Lochwand 19 parallele Stirnfläche 30, die axiale Führung im Kolben 2, das
Vorhandensein einer hinteren Stirnfläche zum Zusammenwirken mit dem
Werkzeugstempel, sowie in der zweiten Ausführungsform der Erfindung
eine dem Vorsprung 22, 26 benachbarte Haltefläche 28.
Von dem Werkzeug, das als solches bekannt ist, ist in Fig. 8 der interes
sierende Teil dargestellt. Von dem Werkzeugkörper 40 gehen zwei im
wesentlichen parallele Wände oder Arme 41 aus, die in radial nach innen
gewandten Flanschen enden, die die Klauen 14 bilden, die gemäß obiger
Erläuterung zur Abstützung der Kapsel dienen. Zwischen den Wänden oder
Armen 41 ist aus dem Werkzeugkörper 40 der Werkzeugstempel 34 in
Pfeilrichtung vorschiebbar, um den Stempel 3 der Kapsel zu betätigen.
Die Fig. 1, 2 und 4 stellen die wesentlichen Funktionsstadien der ersten
Kapselausführung dar.
Die im Ruhezustand befindliche Kapsel gemäß Fig. 1 wird in das Werkzeug
eingesetzt, um aktiviert zu werden. Wenn, ausgehend von dem Zustand in
Fig. 1 dargestellten Ruhezustand, der Stempel 3 der Kapsel vorgeschoben
wird, wird auf den Folienbehälter 32 eine Pressung ausgeübt, die dessen
lnnendruck erhöht, bis der Behälter im Bereich der Öffnung 20 birst.
Beim weiteren Vorschieben des Stempels gegen die Lochwand 29 wird das
Volumen der Kammer 31 bis zur im wesentlichen vollständigen Entleerung
des Folienbehälters verringert. Dieser Vorgang setzt voraus, daß der
Kolben 2 etwa in der dargestellten Lage verharrt. Er stützt sich zu
diesem Zweck mittels des Vorsprungs 22 an der hinteren Stirnfläche 17
des Behälterteils 1 ab. Damit dies möglich ist, ist die Festigkeit der
Materialbrücken 25 so bemessen, daß ihre Reißkraft deutlich höher liegt
als die zum Entleeren des Folienbehälters 32 erforderliche Kraft.
Hat der Stempel 3 seine vorderste Stellung im Kolben 2 erreicht, so ist
ein weiterer Vorschub nur noch unter Zerstörung der Materialbrücken 25
möglich. Der den Vorsprung 22 bildende Flansch 23 wird von der Wandung
21 des Kolbens 2 abgesprengt und liegt frei hinter der Kapsel im Werk
zeug. Dies ist ein deutlich sichtbares Zeichen dafür, daß der Aktivie
rungsvorgang beendet ist. Die aus dem Werkzeug herausgenommene Kapsel
wird nun in ein handelsübliches Vibrationsmischgerät eingesetzt zur Mi
schung der in der Mischkammer 5 zusammengeführten Komponenten. Da
nach wird die Kapsel wiederum ins Werkzeug eingesetzt (Fig. 4). Durch
weiteren Vorschub des Stempels 3 des Kolbens 2 wird die Masse aus der
Mischkammer 5 durch den Ausspritzkanal 9 entleert.
In der zweiten Ausführungsform kann sich der Kolben 2 während der
Aktivierungsphase nur dann an der hinteren Stirnfläche 17 des Behälter
teils 1 abstützen, wenn die den Vorsprung 22 bildenden Haken 26 in ihrer
in Fig. 1 und Fig. 7 dargestellten Lage gehalten sind. Dies geschieht
dadurch, daß sie von der Außenfläche 28 des Stempels 3 gehalten sind.
Diese Möglichkeit endet dann, wenn die hintere Kante 29 dieser Fläche die
Haken 26 passiert hat, so daß diese sich, wie in Fig. 3 oben angedeutet,
nach innen zurückbiegen können. Je weiter der oben erwähnte Grat der
hinteren Stirnfläche 17 des Behälterteils 1 von der Fläche 28 entfernt ist,
um so größer ist das Biegemoment, das die Haken 26 nach innen umzukip
pen trachtet und um so leichter tritt der in Fig. 3 dargestellte Effekt auf,
sobald die Kante 29 die Haken 26 passiert hat. Die Länge der Fläche 28
ist so bemessen, daß dies erst dann auftritt, wenn die vordere Stirnfläche
30 des Stempels 3 die Rückfläche der Lochwand 19 bis auf die Rückstände
des Folienbehälters erreicht hat und die Wandung 21 des Kolbens 2
und/oder die nachgiebigen Verbindungsstücke 27 sich ein wenig gedehnt
haben. Bei weiterem Vorschub des Stempels 3 falten sich die Haken 26
gänzlich nach innen, wie in Fig. 3 unten dargestellt ist, so daß dem
weiteren, gemeinsamen Vorschub des Stempels 3 mit dem Kolben 2 kein
Widerstand geleistet wird. In diesem Stadium ist die Aktivierung der
Kapsel beendet. Die in der Mischkammer 5 vereinigten Komponenten kön
nen gemischt und anschließend, wie in Fig. 4 gezeigt, ausgespritzt wer
den.
ln der dritten Ausführungsform gemäß Fig. 5 stützt sich der Vorsprung
22 des Kolbens 2 während der Aktivierungsphase nicht an der hinteren
Stirnfläche des Behälterteils 1, sondern unmittelbar an den Klauen 15 des
Werkzeugs 16 ab. Erst nach dem Mischen der Komponenten wird die Kapsel
derart in das Werkzeug 16 eingesetzt, daß dessen Klauen 15 in die Nut 13
des Behälterteils 1 eingreifen. Ansonsten gleichen Aufbau und Funktion
denen der anderen Beispiele.
Die Erfindung hat u.a. den Vorteil, daß der dichte Anschluß des Kolbens
2 an die Innenfläche des Behälterteils 1 in keiner Weise durch konstruk
tive Maßnahmen gefährdet ist, die der Kraftübertragung während der
Aktivierungsphase dienen. Daher ist es möglich, die erfindungsgemäße
Kapsel auch für solche Komponenten zu verwenden, die von der Atmo
sphäre abgeschlossen sein müssen, weil sie beispielsweise hygroskopisch
sind, oder die im unvermischten Zustand schädlich sind. Demgegenüber
müssen bekannte Kapseln, die für solche Stoffe verwendet werden, zu
sätzlich in Schutzbeutel eingeschweißt werden. Um die gegenseitige dichte
Anlage der Wandungen 4 bzw. 21 zu fördern, kann der Behälterteil 1 aus
einem elastisch nachgiebigen Werkstoff, beispielsweise Polyäthylen, beste
hen und der Kolben ein gewisses Übermaß gegenüber dem lnnendurch
messer des Behälterteils 1 besitzen. Der Kolben 2 besteht hingegen
zweckmäßigerweise aus einem härteren Material, damit die vollständige
Entleerung des Folienbeutels 32 nicht durch eine unerwünschte Verfor
mung der Lochwand 19 in Frage gestellt wird.
Es können zusätzliche Mittel vorgesehen sein, die den Abschluß der
Aktivierungsphase, d. h. die vollständige Überführung des Folienbehälter
inhalts in die Mischkammer, anzeigen. Es können auch Einrichtungen
vorgesehen sein, die einen unbeabsichtigten Vorschub des Stempels 3 und
des Kolbens 2 nach Beendigung der Aktivierungsphase verhindern und
erst nach dem Entfernen der Kapsel aus dem Werkzeug manuell von der
Kapsel abgenommen werden, damit im Anschluß an das Mischen das Aus
spritzen der Masse aus der Kapsel möglich wird.
Claims (9)
1. Mehrkomponenten-Mischkapsel mit Ausspritzeinrichtung für die ge
mischte Masse, insbesondere für Dentalzwecke, mit einem eine Misch
kammer (5) mit Ausspritzöffnung (7) bildenden Behälterteil (1), einem
in dem Behälterteil (1) verschiebbaren Kolben (2), der eine die
Mischkammer (5) an deren der Ausspritzöffnung (7) abgewandten Ende
begrenzende Lochwand (19) und jenseits der Lochwand eine
Aufnamekammer (31) f ür einen eine flüssige Komponente enthaltenden
Folienbehälter (32) umfaßt, und einem in der Aufnahmekammer (31)
zum Entleeren des Folienbehälters (32) in die Mischkammer (5) mittels
eines Werkzeugs (16) verschiebbaren Stempel (3), wobei der Kolben
(2) gegenüber der den Stempel (3) vorschiebenden Werkzeugkraft
mittelbar oder unmittelbar an dem Werkzeug (16) abstützbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß ein das hintere, der Ausspritzöffnung
(7) ferngelegene Ende (17) des Behälterteils (1) im Ruhezustand
überragender Teil des Kolbens (2) einen eine Abstützfläche bildenden
radialen Vorsprung (22) aufweist.
2. Mehrkomponenten-Mischkapsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Vorsprung (22) zum direkten Zusammenwirken mit einem
Teil (15) des Werkzeugs (16) ausgebildet ist.
3. Mehrkomponenten-Mischkapsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Vorsprung (22) sich am Behälterteil (1) abstützt und
der Behälterteil zum Zusammenwirken mit dem Werkzeug (16) ausgebil
det ist.
4. Mehrkomponenten-Mischkapsel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Behälterteil (1) seitliche Vorsprünge (12) zum Zusam
menwirken mit Klauen (15) des Werkzeugs (16) aufweist.
5. Mehrkomponenten-Mischkapsel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit dem Behälterteil (1) zusammenwirkende
Vorsprung (22) des Kolbens (2) nach einem begrenzten Vorschub des
Stempels (3) selbstlösend ist.
6. Mehrkomponenten-Mischkapsel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Vorsprung (22, 23) mit der Lochwand (19) des Kolbens
(2) über einen zerreißbaren Teil (25) verbunden ist, dessen Reißkraft
größer ist als die zur Entleerung des Folienbehälters (32) erforder
liche Kraft.
7. Mehrkomponenten-Mischkapsel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Vorsprung (22) ein Ringflansch (23) ist.
8. Mehrkomponenten-Mischkapsel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Vorsprung (22) radial nachgiebig an dem Kolben (2)
gehalten ist und in seiner sich am Behälterteil (1) abstützenden
Stellung (Fig. 1) von einer Fläche (28) des Stempels (3) gehalten ist,
die in der Ruhelage den Vorsprung (22) um etwa diejenige Strecke
nach hinten überragt, die der Stempel (3) zum vollständigen Entleeren
des Folienbehälters (32) im Verhältnis zum Kolben (2) zurücklegt.
9. Mehrkomponenten-Mischkapsel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Stecke, um die die den Vorsprung (22) haltende Fläche
(28) des Stempels (3) den Vorsprung (22) nach hinten überragt,
kleiner ist als die zum Entleeren des Folienbehälters (33) erforderliche
Bewegungsstrecke des Stempels (3) und daß der Vorsprung (22, 26)
über einen dehnbaren Teil (21, 27) mit der Wand (19) des Kolbens (2)
verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3920537A DE3920537C2 (de) | 1988-07-18 | 1989-06-22 | Mehrkomponenten-Mischkapsel mit Ausspritzeinrichtung für die gemischte Masse, insbesondere für Dentalzwecke |
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DE3920537A1 true DE3920537A1 (de) | 1990-02-01 |
DE3920537C2 DE3920537C2 (de) | 1994-01-20 |
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DE3920537A Expired - Fee Related DE3920537C2 (de) | 1988-07-18 | 1989-06-22 | Mehrkomponenten-Mischkapsel mit Ausspritzeinrichtung für die gemischte Masse, insbesondere für Dentalzwecke |
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