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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Ausführung von katalytischen chemischen Verfahren unter
nicht-adiabatischen Bedingungen.
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In einem heterogenen katalytischen chemischen Verfahren
wird ein Verfahrensfluid in Kontakt gebracht mit einem
festen Katalysator oder einem getragenen bzw. aufgenommenen
Katalysator in flüssiger Phase, welcher eine oder mehrere
Reaktionen katalysiert, um einen Teil des Verfahrens zu
bilden, wobei der Katalysator üblicherweise in einem oder
mehreren Betten in einer oder mehreren Katalysatorkammern
in einem Katalysator-Reaktor angeordnet ist. In dieser
gesamten Beschreibung sind mit dem Ausdruck "katalytische
Verfahren" Verfahren dieser Art gemeint.
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Das Ausführen eines katalytischen Verfahrens unter nicht-
adiabatischen Bedingungen impliziert, daß während des
Durchlaufs des Verfahrensfluids durch das Katalysatorbett
oder die Katalysatorbetten Wärme zwischen dem
Verfahrensfluid und irgendeinem Mittel zum Heizen oder Kühlen
ausgetauscht wird, üblicherweise durch einen konvektiven
Wärmeaustausch mit einer wärmeübertragenen Wand, die das
Verfahrensfluid von dem Mittel trennt.
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In dieser gesamten Beschreibung bezeichnet der Ausdruck
"Katalysator" jeden festen Katalysator oder einen
aufgenommenen bzw. getragenen Katalysator in flüssiger Phase, ob in
einem oder mehreren monolithischen Blöcken oder in der Form
von Partikeln. In ähnlicher Weise bedeutet
"Katalysatorbett" ein Bett, in dem ein solcher Katalysator
angeordnet ist. Ein "Katalysator-Trag- bzw. -Aufnahmekörper"
bezeichnet einen Körper, welcher verwendbar ist, um in
einen Katalysator umgewandelt zu werden, bspw. durch
Imprägnieren oder Beschichten, ob der so behandelte Körper
einer oder mehreren weiteren speziellen Behandlungen
unterzogen werden muß oder nicht, bevor er einen aktiven
katalytischen Zustand erreicht, bspw. Kalzinieren oder
Reduktion. In ähnlicher Weise kann ein Katalysator, wie er
oben definiert ist, eine spezielle Behandlung brauchen,
nachdem er in eine Katalysatorkammer eingebracht worden
ist, um einen aktiven Zustand zu erreichen.
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Der Ausdruck Fluid umfaßt sowohl flüssige als auch
gasförmige Substanzen.
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Chemische Prozesse können sowohl als endotherme Prozesse,
welche Wärme verbrauchen, als auch als exotherme Prozesse,
welche Wärme erzeugen, klassifiziert werden.
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Unter den endothermen katalytischen Verfahren bzw.
Prozessen von industrieller Bedeutung, die bei
nicht-adiabatischen Bedingungen durchgeführt werden, kann die
Dampfreformierung von Kohlenwasserstoffen als ein Beispiel
aufgezeigt werden. Sie wird üblicherweise bei 400 - 950ºC
durchgeführt. Das Verfahren wird oft in Rohren ausgeführt,
die einen Katalysator enthalten, der die Reaktion(en)
fördert. Die Rohre können in einer Kammer eines
Strahlungsofens angeordnet sein, in welcher die Verbrennung eines
Brennstoffes die notwendige Wärme zuführt. Das Verfahren
kann alternativ in einem Wärmeaustauscher-Reformierer
durchgeführt werden, wie er bspw. in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 195 688 offenbart ist.
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Exotherme katalytische Verfahren werden oft bei 200 - 600ºC
ausgeführt. Als Beispiele für exotherme Verfahren von
industrieller Bedeutung, die unter nicht-adiabatischen
Bedingungen ausgeführt werden, können teilweise
Oxidationen,
bspw. die Herstellung von Ethylenoxid, Formaldehyd
oder Phthalsäurenanhydrid, aufgezeigt werden. Ein weiteres
Beispiel ist die Methanisation von Kohlenstoffoxiden. Diese
Verfahren werden häufig in gekühlten Röhrenreaktoren
durchgeführt.
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Einige industriell wichtige katalytische Verfahren sind
reversibel und exotherm, bspw. die Herstellung von Ammoniak
oder Methanol. Diese Verfahren werden häufig durchgeführt,
während ein Teil des Verfahrensgases durch die
Katalysatorbetten zurückgeführt wird, weil die Umwandlung pro
Durchlauf häufig ziemlich gering ist. Mehrere verschiedene
Konzepte werden verwendet, von denen einige
nicht-adiabatisch sind.
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Eine Kombination aus Druckabfall in dem Verfahrensfluid,
das durch das Katalysatorbett hindurchgeht, und
Wärmeübertragungs- bzw. -transferkoeffizient zwischen dem
Verfahrensfluid und den wärmeübertragenden Wänden der
katalytischen Kammern wird häufig die Verfahrens-Grenzbedingungen
für den Durchsatz und die Ausbeute bei einer gegebenen
Katalysator-Menge wie auch für die Verfahrensökonomie
repräsentieren. Ein niedriger Druckabfall und ein hoher
Wärmetransferkoeffizient stellen die erwünschten
Verfahrensbedingungen dar. Ein niedriger Druckabfall wird die
Energie verringern, die für die Prozeßanlage erforderlich
ist, ungeachtet des Typs des katalytischen Verfahrens. Ein
hoher Wärmeübertragungskoeffizient ist für alle Typen von
nicht- adiabatischen katalytischen Verfahren wünschenswert.
Für endotherme katalytische Verfahren wird ein hoher
Wärmetransferkoeffizient die Wärmemenge, die dem Verfahrensfluid
zugeführt wird und deshalb die
Reaktionsgeschwindigkeitsrate und den Umwandlungsgrad für eine gegebene
Katalysatormenge erhöhen. Für exotherme katalytische Verfahren
wird ein hoher Wärmetransferkoeffizient die Temperatur des
Verfahrensfluids und deshalb die Reaktionsgeschwindigkeit
verringern. Folglich können die Katalysatortemperaturen
leichter gesteuert werden, und zu hohe Temperaturen, die zu
einer Beschädigung des Katalysators führen, können leichter
abgewandt werden. Entsprechend werden unerwünschte
Reaktionen, bspw. vollständige Oxidationen, leichter vermieden.
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Für reversible exotherme katalytische Verfahren werden ein
höherer Wärmetransferkoeffizient zwischen dem
Verfahrensfluid und den Kühloberflächen darin resultieren, daß (1)
die Temperatur des Verfahrensfluids gesenkt wird, und (2),
daß das Gleichgewicht in Richtung auf einen höheren
Umwandlungsgrad verschoben wird. Der Gesamteffekt wird
häufig eine höhere Ausbeute sein.
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Werden übliche kommerzielle Katalysatoren in der Form von
Pellets, Ringen oder irgendeiner anderen Teilchen-Form
verwendet, ist es nicht möglich, den
Wärmetransferkoeffizienten zwischen den Wänden der Katalysatorkammer und dem
Verfahrensfluid wesentlich zu steigern, ohne gleichzeitig
den Druckabfall zu erhöhen.
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Insbesondere beim Dampfreformierungsverfahren macht sich
diese Einschränkung bemerkbar. Seit einiger Zeit sind
deshalb verschiedene Verfahren beschrieben worden, die
Katalysatoren verwenden, die keine Teilchenform haben,
wobei darauf abgezielt wurde, gleichzeitig einen niedrigen
Druckabfall und einen hohen Wärmetransferkoeffizienten zu
erhalten.
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Beim Dampfreformierungsverfahren wird der höchste
Umwandlungsgrad für eine gegebene Menge eines Katalysators
erzielt, wenn bei der höchsten Temperatur gearbeitet wird.
Aus diesem Grund nähert sich die Betriebstemperatur häufig
der oberen Temperaturgrenze des Rohrleitungsmaterials. Eine
einheitliche bzw. gleichmäßige Temperaturverteilung entlang
der wärmeübertragenden Wände wird die höchste
durchschnittliche bzw. mittlere Temperatur für eine gegebene maximale
Temperatur erlauben und ist deshalb äußerst wünschenswert.
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In der Literatur sind Verfahren beschrieben worden, um
einige dieser Merkmale zu erhalten. Einige dieser Verfahren
verwenden Körper, welche als Katalysator oder als
Katalysatoraufnahmekörper verwendet werden könnten, wenn sie aus
einem zweckmäßigen Material hergestellt sind; laut der
Beschreibung in der Literatur werden diese aber anders
verwendet. Unten wird Bezug auf Literatur genommen, die
Katalysatoren wie auch Körper beschreibt, die einige der
obigen Merkmale aufweisen, ohne Katalysatoren zu sein.
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Das US-Patent Nr. 3,785,620 beschreibt Körper, die aus
gewellten bzw. korrugierten Lamellen bestehen, welche zur
Verwendung als statische Mischer vorgeschlagen werden.
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Das US-Patent Nr. 4,296,050 beschreibt Packungs- bzw.
Füllkörperelemente für eine Austauschersäule, die aus
mehreren korrugierten bzw. gewellten Platten hergestellt
sind.
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Prospekte der Sulzer Brothers Ltd. beschreiben Körper einer
ähnlichen Form wie die Körper nach den oben aufgezeigten
US-Patenten, jedoch aus einem keramischen Material, und
schlagen vor, diese unter anderem als
Katalysatoraufnahmekörper zu verwenden.
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Das US-Patent Nr. 3,112,184 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung keramischer Artikel, von denen einige solche
Charakteristiken aufweisen, um die obigen Merkmale zu
erfüllen, wenn sie aus einem katalytisch aktiven Material
hergestellt würden oder als Trag- bzw. Aufnahmekörper
verwendet würden. Eine derartige Verwendung wird jedoch in
der Beschreibung nicht vorgeschlagen, auch wenn erklärt
wird, daß Körper einer etwas ähnlichen Konfiguration in
einer solchen Weise verwendet werden. Es wird
vorgeschlagen, die Artikel zur Herstellung von Wärmetauschern zu
verwenden, die Wärme von Strömen, die durch einige Kanäle
fließen, auf Ströme übertragen, die durch andere Kanäle
fließen, jedoch nicht, um den Wärmetransfer durch eine
Kesselwandung durchzuführen.
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Die EP-Patentschrift Nr. 0 025 308 offenbart ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur endothermen Dampfreformierung von
Kohlenwasserstoffen. Ein Katalysator in der Form einer
Struktur wird beschrieben, die einen Stapel von
profilierten Platten aufweist. Die Struktur ist von den Wänden der
Katalysatorkammer beabstandet und weist Durchgänge auf, die
zu der Gesamtrichtung der Strömung in der Katalysatorkammer
verwinkelt sind, wodurch ein Verfahrensfluid abwechselnd
durch den Katalysator und über eine signifikante Länge
durch einen Raum zwischen der Struktur und den geheizten
Wänden der Katalysatorkammer fließt. Aufgrund dieses
Strömungsmusters werden die erhitzten Wände ausgedehnte und
fortgesetzte bzw. aufeinanderfolgende Bereiche hoher
Temperatur und niedriger Temperatur zeigen, die durch
verlängertes Erwärmen eines Teiles des Fluids und Abnehmen
der Durchflußrate in verschiedenen Bereichen entlang der
Reaktorwände, was eine niedrige Wärmeübertragung ergibt,
gefolgt von einer massiven Strömung des den Katalysator
verlassenden Verfahrensfluids, mit reduzierter Temperatur
aufgrund der Reaktion innerhalb der Katalysatorkanäle
verursacht werden.
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Da folglich das Strömungsmuster gemäß dem oben aufgeführten
europäischen Patent nicht zu einer gleichmäßigen
Temperaturverteilung in dem Fluid führt, das in die
Katalysatorkanäle
auf einer gegebenen Höhe an der Katalysatorkammer
eintritt, ist es nicht möglich, eine gleichmäßige
Katalysatorausnützung zu erhalten.
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Eine sehr hohe Wärmeübertragung von den Wänden der
Katalysatorkammer in das Verfahrensfluid ist besonders wichtig,
wenn ein Teil der Wärme für die Dampfreformierung von
Kohlenwasserstoffen durch konvektiven Wärmeaustausch
zwischen dem Verfahrensfluid und einem Rauchgas bzw. Abgas
in einem Wärmetauscherreformierer zur Verfügung gestellt
wird. Eine im wesentlichen gleichmäßige
Temperaturverteilung entlang der wärmeübertragenden Wände ist ebenfalls
für dieses Verfahrenskonzept von enormer Bedeutung.
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Keines der früher vorgeschlagenen Verfahren hat das Problem
vollständig ausgeräumt, gleichzeitig (1) einen sehr
niedrigen Druckabfall in dem Verfahrensfluid, das durch das
Katalysatorbett hindurchgeht, und (2) einen hohen
Wärmetransferkoeffizienten zwischen der Wand (den Wänden) der
Katalysatorkammer und dem Verfahrensfluid, und ferner (3)
eine gleichmäßige oder im wesentlichen gleichmäßige
Temperaturverteilung entlang der wärmeübertragenden Wand
(den Wänden) und (4) eine effiziente Ausnützung der
Gesamtmenge des Katalysators zu erhalten.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Verfügung zu stellen, welches einen sehr niedrigen
Druckabfall in dem Verfahrensfluid, das durch das
Katalysatorbett strömt, und einen hohen und im wesentlichen
gleichmäßigen WärmeÜbertragungskoeffizienten zwischen der
Wand oder den Wänden der Katalysatorkammer und dem
Verfahrensfluid in Verbindung mit einer effizienten Ausnutzung
des Katalysators kombiniert.
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Gemäß einem Gesichtspunkt bezieht sich die Erfindung auf
ein Verfahren zur Durchführung eines heterogenen
katalytischen chemischen Verfahrens bei nicht-adiabatischen
Bedingungen, bei dem ein Strom eines Verfahrensfluids in
einer Gesamtströmungsrichtung durch einen Reaktor geleitet
wird, der einen oder mehrere monolithische Katalysatoren in
einer Katalysatorkammer mit einem Eingang und einem Ausgang
enthält, durch zwei einheitlich beabstandete Wände
definiert ist und Wärme durch mindestens eine der beiden im
wesentlichen einheitlich beabstandeten Wände zwischen dem
Verfahrensfluid in der Katalysatorkammer und einem Fluid
außerhalb der Katalysatorkammer überträgt, wobei der
Katalysator eine Struktur von Kanälen aufweist, die in
Gruppen von im wesentlichen parallelen Kanälen angeordnet
sind, wodurch das Verfahrensfluid in mehrere Unterströme
aufgeteilt wird, deren tatsächliche Strömungsrichtungen in
einem Winkel zu den beiden einheitlich beabstandeten Wänden
und zu der Gesamtströmungsrichtung verlaufen, und wobei
sich die Richtung jedesmal ändert, wenn eine der Wände
erreicht wird, so daß der Massenstrom zu einer der beiden
im wesentlichen einheitlich beabstandeten Wände, an jedem
Querschnitt orthogonal zur Gesamtfströmungsrichtung dem
Massenstrom zur anderen der beiden Wände annähernd gleich
ist, wobei die Strömungsrichtung der Unterströme in einer
Kanalgruppe verschieden von denen in der bzw. den
benachbarten Kanalgruppen ist, wodurch die tatsächliche
Strömungsrichtung jedes Unterstroms durch einen Schlitz zwischen
der fraglichen Wand und dem Katalysator jedesmal
zurückgeworfen wird, wenn er beim Verlassen eines Kanals und beim
Eintritt in benachbarte Kanäle eine der im wesentlichen
einheitlich beabstandeten Wände erreicht, um den Unterstrom
zur anderen dieser Wände zu richten, dadurch
gekennzeichnet, daß eine ringförmige Katalysatorkammer mit koaxialen
zylindrischen Wänden verwendet wird, wobei die
Gesamtströmungsrichtung des Verfahrensfluids parallel zur
gemeinsamen Achse der Wände verläuft.
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Auf diese Weise wird eine im wesentlichen gleichmäßige
Temperaturverteilung entlang der wärmeübertragenden Wand
oder Wände erhalten und eine effiziente Ausnutzung der
Gesamtmenge des Katalysators wird folglich möglich gemacht,
d.h., daß die erforderliche Katalysatormenge zur Erreichung
des erwünschten Umwandlungsgrad verringert ist.
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Die Effizienz des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung resultiert aus der plötzlichen Umkehr der
Strömung jedes der Unterströme jedesmal, wenn solch ein
Unterstrom eine der wärmeübertragenden Wände erreicht. Es
wird keine oder nur eine geringe Strömung des Fluids
außerhalb der Kanäle und entlang der wärmeübertragenden
Wände erhalten. Dieses Strömungsmuster stellt die geringste
mögliche Entfernung zwischen den kalten Punkten bzw. Spots,
die durch das Fluid von dem Auslaß der Kanäle bewirkt
werden, und den heißen Punkten bzw. Spots an dem
Kanaleinlaß zur Verfügung. Die Struktur der Katalysatorkammer
sichert eine gleichmäßige Erwärmung des Verfahrensfluids
durch den häufigen und engen Kontakt des Verfahrensfluids
mit der wärmeübertragenden Wand oder Wänden an den
Reflexionspunkten.
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Ein anderes Merkmal der oben aufgezeigten Katalysatorkammer
ist der kontinuierliche und fortgesetzte bzw. verlängerte
Kontakt des Verfahrensfluids mit der Katalysatoroberfläche,
der durch die erzwungene, stark gewinkelte Bewegung durch
die Katalysatorkammer, unterbrochen nur durch die
Reflexionspunkte an der wärmeübertragenden Wand oder Wänden,
erhalten wird.
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Das Verhältnis zwischen der Anzahl der Unterströme, die zu
jeder der beiden Wände gerichtet werden, kann zwischen
1:100 und 100:1 sein. Es wird jedoch bevorzugt, daß das
Verhältnis zwischen 1:10 und 10:1 ist. Insbesondere wird es
bevorzugt, daß die Zahl der Unterströme, die auf eine der
im wesentlichen gleichmäßig beabstandeten Wände gerichtet
werden, annähernd gleich der Zahl von Unterströmen ist, die
auf die andere der Wände gerichtet werden.
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Es wird bevorzugt, daß die Winkel zwischen den Richtungen
der tatsächlichen Strömung durch den Katalysator und die
Richtung der Gesamtströmung durch das Katalysatorbett von
5 bis 85º, vorzugsweise von 15 bis 75º, betragen; besonders
wird es bevorzugt, daß die Winkel angenähert 45º betragen.
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Es wird bevorzugt, einen Katalysator zu verwenden, bei dem
die Kanäle in Lagen bzw. Schichten angeordnet sind, welche
nicht orthogonal zu der Gesamtrichtung der Strömung sind.
Ganz besonders wird es bevorzugt, einen Katalysator zu
verwenden, bei dem die Kanäle in Lagen angeordnet sind,
welche angenähert parallel zu der Gesamtrichtung der
Strömung sind.
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Die Herstellung des Katalysators ist besonders einfach,
wenn die Lagen in Winkeln von 5 bis 90º zu der
wärmeübertragenden Wand (den Wänden) angeordnet sind. Es wird
besonders bevorzugt, daß die Kanäle in Lagen angeordnet
sind, welche angenähert orthogonal zu den
wärmeübertragenden Wänden sind.
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Eine optimale Kombination des Druckabfalls und der
Wärmeübertragungsgeschwindigkeit ergibt sich, wenn das strömende
Verfahrensfluid, sobald es irgendeine der beiden
gleichmäßig beabstandeten Wände erreicht, reflektiert oder
zurückgeworfen wird in Richtung auf die gegenüberliegende Wand in
einen Schlitz zwischen der fraglichen Wand und dem
Katalysator, wobei die Breite des Schlitzes kleiner ist als 1/5
des Abstandes zwischen den beiden gleichmäßig beabstandeten
Wänden.
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Bei einer Ausführungsform einer Katalysatorkammer, die in
Übereinstimmung mit dem Verfahren nach der Erfindung ist,
sind die beiden im wesentlichen gleichmäßig beabstandeten
Wände koaxiale zylindrische Wände, wobei die
Katalysatorkammer ringförmig ist und der Richtung des Gesamtströmung
des Verfahrensfluids parallel zu der gemeinsamen Achse der
zylindrischen Wände ist.
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Bei einer anderen Ausführungsform einer Katalysatorkammer,
die mit dem Verfahren gemäß der Erfindung übereinstimmt,
sind die beiden im wesentlichen gleichmäßigen beabstandeten
Wände parallel und eben, wobei der Katalysator die Form
eines Prismas mit zumindest einem Paar paralleler Seiten
aufweist.
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Die Herstellung eines Katalysators, welcher für das
Verfahren nach der Erfindung verwendet werden kann, und
dessen spätere Einführung in eine Katalysatorkammer wird
vereinfacht, wenn ein Katalysator verwendet wird, der die
Form im wesentlichen identischer Körper aufweist, die in
der Katalysatorkammer auf eine systematische Weise
angeordnet sind.
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In Übereinstimmung mit dem Verfahren nach der Erfindung
kann ein Verfahrensfluid dazu gebracht werden, in
Unterströmen, die in Sätzen von Lagen angeordnet sind, zu
fließen, wobei die Richtung der Strömung in einem Satz von
Lagen im wesentlichen parallel und unterschiedlich von der
Richtung in dem benachbarten Satz oder Sätzen von Lagen
ist, wobei jeder Satz von Lagen eine kleine Anzahl von
Lagen aufweist, vorzugsweise eine oder zwei.
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Eine einfache Weise, eine derartige Strömung zu erhalten,
ergibt sich mittels eines Katalysators oder
Katalysatoraufnahmekörper, der Schichten aus Blättern bzw. dünnen
Platten (Flächengebilden) aufweist, die Kanäle definieren.
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Das beschriebene Strömungsmuster kann bspw. erhalten
werden, indem ein Stapel zusammengesetzt aus korrugierten
bzw. gewellten Blättern dünnen Platten, als Katalysator
oder Katalysatoraufnahmekörper verwendet wird, vorzugsweise
abwechselnd bzw. alternierend mit ebenen Blättern bzw.
dünnen Platten. Beide Typen von Blättern oder dünnen
Platten können bspw. in einer ansich bekannten Weise und
aus einem mit dem katalytischen Material und dem chemischen
Verfahren kompatiblen Material hergestellt werden. Der
Stapel kann eine Lage von Kanälen in jedem Satz für jede
Strömungsrichtung aufweisen und die folgende Form haben:
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a. ein korrugiertes bzw. gewelltes Blatt bzw.
gewellte dünne Platte (Flächengebilde),
Orientierung A
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b. ein ebenes Blatt bzw. dünne Platte
(Flächengebilde)
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c. ein korrugiertes Blatt bzw. dünne Platte
(Flächengebilde), Orientierung B
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d. ein ebenes Blatt bzw. dünne Platte
(Flächengebilde).
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Diese Folge wird wiederholt bis die gewünschte Größe
erhalten wird. Es ist nicht zwingend, daß sämtliche Blätter
bzw. dünnen Platten die gleiche Größe haben, noch auf Größe
entlang gerader Linien geschnitten sind. Tatsächlich kann
es häufig zu bevorzugen sein, die ebenen Blätter bzw.
dünnen Platten auf eine etwas geringere Größe als die
Gesamtgröße der korrugierten Blätter bzw. dünnen Platten zu
schneiden, und/oder ihnen ein Paar gezackter Kanten an den
Seiten zu geben, um sie mit im wesentlichen konstanter
Beabstandung gegen die Wände montieren zu können.
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Es ist zweckmäßig, das Verfahrensfluid durch ein
Katalysatorbett hindurchzuleiten, wobei die Kanäle im wesentlichen
geradlinig sind und die Winkel zwischen den aktuellen
Richtungen der Unterströme und der Richtung der
Gesamtströmung von 5º bis 85º, vorzugsweise 15º bis 75º, und
speziell nahezu 45º betragen.
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Die Charakteristik des Strömungsmusters für das Verfahren
gemäß der Erfindung kann ebenfalls erhalten werden, indem
nur gewellte korrugierte Blätter bzw. dünne Platten
verwendet und diese gestapelt werden, wobei abwechselnd
Blätter bzw. dünne Platten mit der Orientierung A und B
verwendet werden.
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In einer der oben aufgeführten Ausführungsformen einer
Katalysatorkammer, die mit dem Verfahren gemäß der
Erfindung in Übereinstimmung ist, sind die beiden Wände koaxiale
zylindrische Wände. Dieses erfordert einen Katalysator in
der Form eines hohlen zylindrischen KÖrpers. Ein
Katalysator oder Katalysatoraufnahmekörper einer derartigen Form,
der das Strömungsmuster und die Wärmeübertragung erzeugt,
die das Verfahren gemäß der Erfindung charakterisieren,
kann bspw. durch Schneiden von Stapeln von Blättern oder
dünnen Platten, wie oben beschrieben, hergestellt werden,
und diese Stapel werden innerhalb zweier Wände angeordnet,
die ein ringförmiges Formteil bilden. Die Stapel können
bspw. ausreichend deformiert werden, um die Form von
Segmenten eines hohlzylindrischen Körpers zu erhalten und
so in das Formteil zu passen. Es sollte beachtent werden,
daß der Durchmesser der beiden Wände des Formteils
(entsprechend der inneren bzw. der äußeren Wand einer
Katalysatorkammer) üblicherweise leicht von dem tatsächlichen
Durchmesser der korrespondierenden Wände der
Katalysatorkammer abweichen muß, um eine mögliche unterschiedliche
thermische Ausdehnung für den Katalysator oder den
Katalysatoraufnahmekörper
und das Material der Katalysatorkammer
und um die erwünschten Schlitze zwischen dem Katalysator
und den Wänden zu berücksichtigen.
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Es ist besonders bevorzugt, die Blätter bzw. dünnen
Platten, die das Strömungsmuster definieren, in dem oben
erörterten Formteil in einer solchen Weise zu stapeln, daß
sämtliche Strömungsrichtungen in Ebenen im wesentlichen
parallel zu der Gesamtrichtung der Strömung arrangiert
werden, wenn der Katalysator in eine Katalysatorkammer
eingebracht worden ist.
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Die Blätter bzw. dünnen Platten können orthogonal oder
schief relativ zu den Wänden des oben erörterten Formteils
gestapelt werden und damit schief relativ zu den
wärmeübertragenden Wänden, wenn der Katalysator in eine
Katalysatorkammer eingebracht worden ist.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist nicht auf die
Verwendung von Körpern beschränkt, die aus Stapeln von
Blättern bzw. dünnen Platten hergestellt sind, die
korrugierte bzw. wellige Blätter bzw. dünne Platten enthalten
oder, falls korrugierte Blätter bzw. dünne Platten
verwendet werden, auf die Verwendung einer speziellen Form
einer Korrugation oder auf die Verwendung der gleichen Form
oder Größe der Korrugation für sämtliche korrugierten
Blätter bzw. dünnen Platten. Jegliche anderen Mittel zur
Erzeugung des Strömungsmusters, während eine
Wärmeübertragung zwischen dem Verfahrensfluid und der
wärmeübertragenden Wand (Wänden) erhalten wird, werden als Teil der
Erfindung angesehen, wenn sie bei der Ausführung eines
nicht-adiabatischen katalytischen Verfahren verwendet
werden.
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Das Strömungsmuster und die Wärmeübertragung, die das
Verfahren nach der Erfindung kennzeichnen, können bspw.
erhalten werden, indem anstelle von Blättern bzw. dünnen
Platten eine große Anzahl von im wesentlichen identischen
Rohren verwendet wird, die zwischen zwei Wänden mit
angenähert konstantem Abstand angeordnet werden, von
welchen zumindest eine wärmeübertragend ist. Werden Rohre
bzw. Leitungen bspw. mit rechtwinkligem Querschnitt mit
einer Länge gestapelt, die den Abstand zwischen den beiden
Wänden in einer solchen Weise übersteigt, daß
aufeinanderfolgende Stöße bzw. Stapel von Rohren oder Röhren mit
alternierender Orientierung erhalten werden, wobei einer in
Richtung auf eine Wand und der andere in Richtung auf die
andere Wand führt, so wird das gewünschte Strömungsmuster
zur Verfügung gestellt, und es gibt lediglich Anlaß zu
einem geringen Druckabfall. Jeder Teilstrom, der ein Rohr
bzw. eine Rohrleitung verlassen will, wird, wenn eine der
Wände erreicht ist, durch benachbarte Rohre mit
entgegengesetzter Orientierung in Richtung auf die andere Wand
umkehren. Wenn die Wand wärmeübertragend ist, bewirkt diese
Umkehrung einen hohen Wärmeübertragungskoeffizienten
zwischen dem Verfahrensfluid und der Wand.
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Das Strömungsmuster und die Wärmeübertragung, die das
Verfahren nach der Erfindung kennzeichnen, können ebenfalls
erhalten werden, indem bspw. (anstelle von Rohren bzw.
Leitungen) Zylinder verwendet werden, die zwei oder mehrere
Fluiddurchführungen aufweisen, die sich axial durch diese
hindurch von einem Ende zum anderen erstrecken.
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Um einen Katalysatoraufnahmekörper bzw. -tragkörper
umzuwandeln, wodurch das erwünschte Strömungsmuster zur
Verfügung gestellt und die erwünschte Wärmeübertragung in
einem Katalysator erzeugt werden, die das Verfahren nach
der Erfindung ausführen können, könnte ein Körper bspw.
imprägniert oder beschichtet sein, wobei eine Imprägnierungs-
oder Beschichtungstechnik und aktive Materialien verwendet
werden, die ansich bekannt sind.
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Das Verfahren nach der Erfindung kann benutzt werden, wenn
ein heterogenes katalytisches chemisches Verfahren bei
nicht-adiabatischen Bedingungen ausgeführt wird und es ist
nicht auf irgendein bestimmtes Verfahren beschränkt.
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Das ausgeführte Verfahren kann ein exothermes Verfahren
sein, insbesondere die partielle Oxidation von
Kohlenwasserstoffen oder Alkoholen, oder die
Kohlenwasserstoffsynthese aus Kohlenstoffoxiden und Wasserstoff.
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Für die teilweise Oxidation von Kohlenwasserstoffen oder
Alkoholen kann man bspw. einen beschichteten
Katalysatorträger verwenden, der bspw. aus Glaswolle-Papier besteht,
wobei die Beschichtung bspw. aus angenähert 80 % (w/w)
Molybdänoxid und 20 % (w/w) Eisenoxid, aktiviert mit
Chromoxid, besteht.
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Die Synthese von Kohlenwasserstoffen aus Kohlenstoffoxiden
kann durch Verwendung eines beschichteten
Katalysatortragkörpers bzw. -aufnahmekörpers durchgeführt werden, der
bspw. aus einem keramischen Papier besteht, das auf
Aluminiumoxidfasern basiert, wobei die Beschichtung bspw.
aus 25 - 50 % (w/w) Nickel und den Rest Aluminiumoxid
besteht.
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Das ausgeführte Verfahren kann ebenso ein endothermes
Verfahren sein, insbesondere die Dampfreformierung von
Kohlenwasserstoffen, die vorzugsweise in einem
Wärmetauscher-Reformierer ausgeführt wird.
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Eine solche Dampfreformierung kann bspw. durch Verwendung
eines beschichteten Katalysatortragkörpers bzw.
-aufnahmekörpers
ausgeführt werden, der bspw. aus keramischem
Papier besteht, das auf Aluminiumoxidfasern basiert, wobei
die Beschichtung bspw. aus 25 % (w/w) Ni besteht und die
anderen Hauptkomponenten Magnesiumoxid und Aluminiumoxid
sind.
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Die Erfindung wird unten unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen erläutert, in denen
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Figur 1 einen horizontalen Querschnitt eines
Katalysatorreaktors mit einem Katalysatorbett zeigt, das
zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung
verwendbar ist,
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Figur 2 einen vertikalen Schnitt entlang der Linie a-a
eines Teils des Reaktors nach Figur 1 zeigt,
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Figur 3 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines
Katalysators oder Katalysatoraufnahme- bzw.
- tragkörpers zeigt, welcher zur Ausführung des
Verfahrens nach der Erfindung verwendet werden
kann,
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Figur 4 eine Einzelheit des in Figur 3 gezeigten Körpers
in einem vergrößerten Maßstab zeigt,
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Figur 5 einen anderen Katalysator oder
Katalysatortragbzw. -aufnahmekörper zur Ausführung des
Verfahrens nach der Erfindung zeigt, wobei von dem
Körper ein Teil weggenommen ist,
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Figur 6 einen senkrechten Schnitt des Körpers nach Figur
5 zeigt, der zwischen zwei Wänden angeordnet
ist, und
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Figur 7 eine Skizze eines experimentellen Aufbaus zeigt,
der verwendet wird, um Druckabfälle und
Wärmeübertragungskoeffizienten zu bestimmen.
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Die Figuren sind vereinfacht und zeigen z.B. nicht die
Dicke von ebenen oder korrugierten bzw. gewellten Blättern
bzw. dünnen Platten.
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Der Unterschied zwischen einem Katalysator und einem
Katalysatortragkörper kann aus den Zeichnungen bzw. Figuren
nicht erkannt werden, und die Zeichnungen versuchen nicht,
derartige Unterschiede zu machen.
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Figur 1 zeigt einen horizontalen Querschnitt durch einen
Reaktor. Der Reaktor weist eine ringförmige
Katalysatorkammer auf, die mit einem Katalysator beladen ist, der zur
Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignet ist.
Das Verfahrensfluid fließt nach unten zu dem Katalysator.
Der Katalysatorkörper besteht aus korrugierten bzw.
gewellten Blättern bzw. dünnen Platten 14, 15 und ebenen
Blättern bzw. dünnen Platten 16. Die korrugierten bzw.
gewellten Blätter bzw. dünnen Platten weisen alternierende
bzw. abwechselnde Orientierungen auf. Die Fluidkanäle 17,
die durch die korrugierten Blätter bzw. dünnen Platten 14
und die ebenen Blätter bzw. dünnen Platten 16 an jeder
Seite definiert werden, führen das Fluid, das nach unten
auf den Katalysatorkörper in Richtung auf die äußere Wand
20 der Katalysatorkammer fließt, während die Fluidkanäle
18, die durch die korrugierten Blätter bzw. dünnen Platten
15 und die ebenen Blätter bzw. dünnen Platten 16 an jeder
Seite definiert werden, das Fluid in Richtung auf die
innere Wand 19 leiten. Bei dem Katalysator, der in der
Figur gezeigt ist, sind sämtliche Blätter bzw. dünnen
Platten im wesentlichen orthogonal zu der Oberfläche der
beiden Wände 19, 20.
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Die Schlitze zwischen dem Katalysator und den Wänden sind
in Figur 1 nicht gezeigt.
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Figur 2 zeigt einen vertikalen Schnitt durch den oberen
Teil des Reaktors und des Katalysatorkörpers nach Figur 1
entlang der Linie a-a. Die Gesamtrichtung der Strömung wird
durch die Pfeile C angedeutet. Sämtliche Lagen von
Unterströmen und der Kanäle, in welchen sie fließen, sind
parallel zu der Gesamtrichtung der Strömung C und
orthogonal zu den Wänden, wobei die Fläche bzw. Ebene einer
Lage mit dem Schnitt zusammenfällt. Der linke Teil der
Figur zeigt einen Schnitt durch ein gewelltes
Flächengebilde 14, das Unterströme in Kanälen 17 aufweist, die die
Unterströme in der Richtung der äußeren Wand 20 leiten,
während der rechte Teil der Figur einen Schnitt durch ein
gewelltes Flächengebilde 16 mit Unterströmen in Kanälen 18
zeigt, die die Unterströme in die Richtung der inneren Wand
19 leiten. Die Strömungsrichtungen der Unterströme werden
durch Pfeile angedeutet. Das gewellte Flächengebilde, das
unter den geschnittenen Flächengebilden liegt, und das
ebene Flächengebilde zwischen diesen Flächengebilden sind
durch gestrichelte Linien angedeutet. Die Strömung an
diesem unteren Niveau ist durch gestrichelte Pfeile
angedeutet. Die Strömungsreflexion oder das "Zurückwerfen"
beim Erreichen jeder Wand wird durch Übergehen von
durchgezogenen zu gestrichelten Pfeilen bei der Umkehr
korrespondierend zu der Verschiebung von der Ebene der Figur zu
einer darunterliegenden Ebene oder umgekehrt angedeutet.
-
Die Schlitze zwischen dem Katalysator und den Wänden sind
in Figur 2 nicht gezeigt.
-
Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte ringförmige
Katalysatorkammer kann bspw. die Katalysatorkammer eines
Wärmetauscher-Reformierers der Art sein, wie er in der
veröffentlichten
europäischen Patentanmeldung Nr. 195 688 offenbart
ist.
-
An oder nahe den Kanten der Blätter bzw. dünnen Platten
gegen die inneren oder äußeren Wände werden Zonen mit einem
kleinen Nettofluß und lokal kleinen
Wärmeübertragungskoeffizienten auftreten. Aufgrund der Turbulenz, die durch
die Umkehrung der Strömung an jeder oder alle zwei Blätter
bzw. dünnen Platten oder Kanäle auftreten, werden diese
Zonen sehr schmal sein und sich in Entfernungen befinden,
die zu der Höhe eines oder zweier Kanäle korrespondieren,
typischerweise jeweils einige Millimeter. Die Wärmeleitung
in der Wand oder den Wänden wird irgendwelche
Temperaturunterschiede, die durch solche Zonen bewirkt werden, und
keine ungleichmäßige Temperaturverteilung wird erkennbar
sein.
-
Figur 3 zeigt einen Abschnitt eines Katalysators oder eines
Katalysatorträgerkörpers, welcher in Übereinstimmung mit
der Erfindung verwendet werden kann. Der Abschnitt besteht
aus einem Stapel von im wesentlichen parallelen Blättern
bzw. dünnen Platten 14, 15, 16, wobei die Blätter bzw.
dünnen Platten 14 eine Wellung der Orientierung A
aufweisen, die Blätter bzw. dünnen Platten 15 Wellungen der
Orientierungen B aufweisen und die Blätter bzw. dünnen
Platten 16 eben sind. Der Stapel ist durch Stapeln von
Blättern bzw. dünnen Platten in der folgenden Ordnung bzw.
Reihenfolge (von unten) hergestellt worden:
-
- ein ebenes Blatt bzw. dünne Platte 16
-
- ein gewelltes Blatt bzw. dünne Platte 14, Orientierung
A
-
- ein ebenes Blatt bzw. dünne Platte 16
-
- ein gewelltes Blatt bzw. dünne Platte 15, Orientierung
B
-
Diese Reihenfolge kann über den gesamten Stapel fortgesetzt
werden.
-
Die gewellten Blätter bzw. dünnen Platten 14 definieren
zusammen mit den ebenen dünnen Platten 16 darunter und
darüber im wesentlichen geradlinige Kanäle 17, und die
gewellten dünnen Platten 15 definieren zusammen mit den
ebenen dünnen Platten 16 darunter und darüber im
wesentlichen geradlinige Kanäle 18, wobei die Richtungen der beiden
Systeme von Kanälen 17, 18 unterschiedlich sind. Die Kanäle
jeder Richtung sind in im wesentlichen parallelen Lagen
bzw. Schichten angeordnet.
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Ein Abschnitt, wie er in dieser Figur gezeigt ist, kann in
dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten Katalysator gemacht
werden, wobei die Gesamtströmungsrichtung durch einen Pfeil
C angedeutet wird, bspw. einem der Bisektoren bzw.
Winkelhalbierenden der Winkel, die durch die Richtungen der
Kanäle 17, 18 gebildet werden. Deformationen, um an das
Einführen in eine ringförmige Katalysatorkammer anzupassen,
sind nicht gezeigt.
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Figur 4 zeigt eine Endansicht einer gewellten dünnen
Platte, entlang der Wellungen gesehen. Die Figur deutet die
Abmessungen E und L an, die für die Wellung kennzeichnend
sind.
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Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer anderen
Ausführungsform eines Katalysators oder Katalysatortrag-
bzw. -aufnahmekörper, der zur Ausführung des Verfahrens
nach der Erfindung zweckmäßig ist, wobei ein Teil des
Körpers weggenommen worden ist. Dieser Körper besteht aus
Rohren bzw. Rohrleitungen 21, 22, die einen rechtwinkligen
Querschnitt aufweisen. Die Rohrleitungen bzw. Rohre sind in
Stapeln 23, 24 mit alternierenden Orientierungen der
Rohrleitungen gestapelt, wobei die Stapel 23, bestehend aus
den Rohrleitungen 21, eine von den Rohrleitungen 22 der
Stapel 24 unterschiedliche Orientierung aufweisen, die für
das Strömungsmuster und die Wärmeübertragungscharakteristik
nach der Erfindung sorgen. Einige der Stapel 26 sind nur
durch gestrichelte Linien angedeutet, während nur einige
der Rohrleitungen in dem vordersten Stapel 27 gezeigt sind.
Obwohl die Rohrleitungen von verschiedenen Stapeln gezeigt
sind, die das gleiche Niveau erreichen, ist dies nicht
zwingend.
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Wie unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 erläutert,
wird an der Wand oder den Wänden keine ungleichmäßige
Temperaturverteilung erkennbar, wenn diese Ausführungsform
für das Verfahren verwendet wird.
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Figur 6 zeigt einen vertikalen Schnitt des Körpers nach
Figur 5. Der Körper ist zwischen zwei Wänden 25 angeordnet,
die einen Stapel von Rohrleitungen 21 schneiden, orthogonal
zu der Ebene dieses Stapels gesehen. Die Rohrleitungen des
Stapels von Rohrleitungen 22, die direkt unter der
gezeigten Lage liegen, ist durch gestrichelte Linien angedeutet
und die Fluidströme werden durch durchgezogene Pfeile bzw.
gestrichelte Pfeile angedeutet. Die beiden Wände 25 haben
im wesentlichen gleichmäßigen bzw. konstanten Abstand. Die
Reflexion der Ströme beim Erreichen dieser Wände wird durch
die Pfeile angedeutet.
-
Figur 7 zeigt eine Skizze des experimentellen Aufbaus, der
zur Bestimmung von Druckabfällen und
Wärmeübertragungskoeffizienten für unterschiedliche Modelle von
Katalysatorkörpern und Katalysatorpartikelbetten verwendet wird.
-
Die Bezugszeichen von Figur 7 beziehen sich auf die
folgenden Punkte:
-
(1) einen Luftkompressor, Saugkapazität ≥ 250 m³/Std.
-
(2) einen Luftbehälter
-
(3) ein Schließventil
-
(4) ein Reduktionsventil
-
(5) ein Präzisionsdruckmeßgerät, 0 - 15 kg/cm²g
-
(6) einen Durchflußmesser 0 - 101 Nm³/Std. bei 5 kg/cm²g,
15ºC
-
(7) ein manuell betätigtes Regulier-Ventil
-
(8) ein Modell eines Katalysatorreaktors mit zwei
wärmeübertragenden Wänden 11, 12 mit im wesentlichen
konstantem Abstand. Diese beiden Wände sind eben, wobei
an jedem Ende Stahlradiatoren an hölzernen Latten
befestigt sind und die gesamte Anordnung
zusammengeklemmt wurde. Der Boden bestand aus einem
Maschendrahtschirm und der Kopf aus einem stramm bzw. dicht
montierten Luftverteiler-Stück.
-
Der Abstand zwischen den Radiatoren konnte durch
Anordnen von dünnen Platten aus Karton zwischen einem
der Radiatoren und den Latten modifiziert werden.
-
(9) ein Katalysatorkörper oder Katalysatorbett
-
(10) ein U-Rohr-Manometer
-
Die Erfindung und die zu erzielenden Vorteile werden in dem
folgenden Beispiel detaillierter erläutert.
Beispiel
-
In einem experimentellen Aufbau wurden Modelle von
Katalysatoren, die die Charakteristiken der Erfindung zur
Verfügung stellen, mit Mustern von üblichen Katalysatoren
für die Dampfreformierung von Kohlenwasserstoffen
verglichen.
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Drei Modelle von kreuzweise angeordneten, gewellten
Katalysatorträgerkörpern wurden aus Wellpappe hergestellt.
Die Modelle 1 und 2 bestanden aus kreuzweise angeordneter
gewellter Pappe mit einer Wellenhöhe, E, von 2,5 und 4,4mm,
und mit einer ebenen dünnen Platte (einer Zwischenlage bzw.
Auskleidung) d.h., wie der in Figur 3 gezeigte Körper
aufgebaut. Das Modell 3 bestand aus kreuzweise angeordneter
gewellter Pappe mit einer Wellenhöhe, E, von 2,1 mm ohne
Zwischenlage bzw. Auskleidung. Zum Vergleich wurden
entsprechende Experimente unter Verwendung von Mustern von
üblichen Katalysatorringen mit OD/ID x H = 16,7/7,8 x
10,4mm und Standard-Katalysatorzylindern mit OD x H = 5,3
x 5,1mm durchgeführt.
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Die Daten der getesteten Katalysatormodelle und
Katalysatorpartikel sind in Tabelle 1 angeführt.
Tabelle 1
Füllung
Modell 1
Modell 2
Modell 3
Ringe
Zylinder
Material
Wellungsfaktor
leerer Raum, %
Pappe bzw. Pappkarton
keramischer Magnesium-Aluminium-Spinel
-
Die Abmessungen E und L sind in Figur 4 angedeutet.
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Der Wellungsfaktor ist als Verhältnis zwischen dem
tatsächlichen oberen äußeren Bereich/Fläche der gewellten dünnen
Platte und dem projizierten Bereich/Fläche dieser Platte
auf eine Ebene definiert, bei der die gewellte dünne Platte
bzw. Platten zum Liegen bzw. Stillstand gebracht wird. S/V
ist die äußere Oberfläche (m²) pro Volumen (m³).
-
Es wird bemerkt, daß die äußere Oberfläche pro Volumen
(S/V) für die kreuzweise angeordneten Pappmodelle 1,5 - 2,5
mal größer ist als für die Zylinder mit 5,3 x 5,1mm.
Folglich wird für das Reformierungsverfahren erwartet, daß
die Katalysatoraktivität pro Volumen höher sein wird, wenn
die Katalysatoraktivität pro Volumen höher sein wird, wenn
ein kreuzweise angeordneter Katalysator verwendet wird als
wenn ein Katalysatorzylinder mit 5,3 x 5,1mm verwendet
wird, da der Effektivitätsfaktor der Reformierungsreaktion
sehr niedrig ist, typischerweise geringer als 5%, in dem
Boden 80% eines üblichen Rohrreformierers und auf weniger
als 1% am Boden abfallend, siehe J.R. Rostrup-Nielson,
Catalytic Steam Reforming, Springer Verlag, Berlin (1984),
Seite 69.
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Die Wärmeübertragungs- und Druckabfall-Eigenschaften der
Modelle und der Katalysatorzylinder und Ringe wurden in
einem 1000mm langen vertikalen Kanal mit einem 55 x 300mm
rechtwinkligen horizontalen Querschnitt bestimmt. Die
beiden Wände mit 300 x 1000mm waren zwei parallele ebene
Strahler bzw. Radiatoren, in denen heißes Wasser bei 80ºC
zirkuliert wurde. Die Pappmodelle mit den Abmessungen 55 x
300 x 1000mm wurden mit den Ebenen der dünnen Platte
orthogonal zu den Heizoberflächen und parallel zu der
Richtung der Gesamtströmung angeordnet. Der Abstand
zwischen den Strahlern bzw. Radiatoren konnte, wie oben
ausgeführt, beliebig vergrößert werden.
-
Die Figur 7 zeigt eine Skizze des experimentellen Aufbaus.
Wenn ein Experiment durchgeführt wurde, wurde ein Luftstrom
durch den Kanal nach unten geführt, der ein Pappmodell oder
Katalysatorzylinder oder -ringe enthielt. Der Druckabfall
über die "Katalysatorfüllung" und die Wärmeübertragung
wurden bestimmt. Das Ventil (3) wurde geöffnet, und das
Reduktionsventil (4) und das Steuerventil (7) wurden
eingestellt, um eine Ablesung von 6 kg/cm²g an dem
Druckmeßgerät (5) zu erhalten; der Durchflußmesser (6) zeigte
eine vorbestimmte Ablesung. Der Druckabfall über die
Katalysatorfüllung (9), die durch das U-Rohrmanometer (10)
angezeigt wurde, wurde abgelesen.
-
Die Temperaturen des Katalysators oder Pappmodells und des
heißen Wassers wurden in Intervallen von 5 - 10 Minuten
aufgenommen, bis die aufgenommenen Temperaturen stabil
waren. Die Differenz zwischen der Temperatur des heißen
Wassers am Einlaß und am Auslaß war bei allen Experimenten
geringer als 2ºC. Bei der Interpretation der Messungen
wurde angenommen, daß die Temperatur an sämtlichen Stellen
an den Wänden des Strahlers bzw. des Radiators gleich war.
-
Die physikalischen Eigenschaften der Gasströmung der
Experimente werden nachfolgend in der Tabelle 2
zusammengestellt.
Tabelle 2
Massenfluß
Viskosität
Leitfähigkeit
Wärmekapazität
Gasdichte
-
Dreizehn Thermoelemente wurden in dem Katalysator oder in
den Modellen angeordnet.
-
In den Experimenten, bei denen Katalysator-Ringe- oder
-zylinder verwendet wurden, betrug der Abstand zwischen den
Wänden des Strahlers bzw. Radiators 60mm; alle
Thermoelemente wurden in der zentralen Ebene zwischen den beiden
Wänden des Radiators bzw. Strahlers angeordnet. Ein
Thermoelement wurde auf der Mittellinie, 10mm von dem Boden
(Gasauslaß), und die verbleibenden 12 wurden 10, 125, 250
und 500mm von dem Kopf und in drei unterschiedlichen
seitlichen Positionen angeordnet: Auf der Mittellinie, 95mm
zur Linken und 95 mm zur Rechten.
-
Bei den Experimenten zum Testen der Pappmodelle wurden
sämtliche Thermoelemente, bis auf zwei, in der Mittelebene
bzw. Ebene durch das Zentrum orthogonal zu den Wänden des
Radiators bzw. Strahlers angeordnet. Fünf Thermoelemente
wurden auf der Mittellinie 10mm von dem Boden (Gasauslaß)
und 10, 125, 250 und 500mm von dem Kopf angeordnet. Sechs
Thermoelemente wurden 19,5mm von der Mittellinie bzw. Linie
durch das Zentrum, 125, 250 und 500mm von dem Kopf, drei an
der näheren Seite der Mittelebene bzw. Ebene im Zentrum
zwischen den beiden Wänden des Strahlers bzw. Radiators,
und drei auf der fernen Seite angeordnet. Die verbleibenden
beiden Thermoelemente wurden in der Mittelebene zwischen
den beiden Wänden des Radiators bzw. Strahlers 250mm von
dem Kopf und 105mm von der Mittellinie, eines auf der
Linken und eines auf der Rechten, angeordnet.
-
Die bei den verschiedenen Experimenten erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Tabelle 3
Bestimmungen des Wärmeübertragungskoeffizienten h und des
Druckabfalls pro Meter der Füllung dP/dZ.
Füllung
Schlitz zwischen Wand und Füllung mm
Modell 1
Modell 2
Modell 3
üblicher Katalysatorring
üblicher Katalysatorzylinder
-
Die für die Pappmodelle ermittelten Druckabfälle sind
niedriger, in einigen Fällen eine Großenordnung niedriger,
als die für die Katalysatorpartikel gefundenen.
-
Die für die Pappmodelle ermittelten
Wärmeübertragungskoeffizienten sind höher als die für die
Katalysatorpartikel gefundenen, vorausgesetzt, daß die Schlitzbreite
zwischen der Probe und der Wand 1,2 mm nicht übersteigt.
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Vergleicht man die experimentellen Ergebnisse, die unter
Verwendung der Modelle 1 und 2 ermittelt wurden, ist
erkennbar, daß eine Vergrößerung der Kanalbreite zu
besseren Wärmetransfer- und Druckabfall-Eigenschaften
führt.
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Vergleicht man die experimentellen Ergebnisse, die für die
Modelle 2 und 3 ermittelt wurden, ist zu sehen, daß der
Druckabfall halbiert werden kann, indem ein Katalysator
oder Katalysatorträgerkörper (Modell 3), der keine
Zwischenlage aufweist, durch einen Katalysator oder einem
Katalysatorträgerkörper (Modell 2), der eine Zwischenlage
aufweist, ersetzt wird, der die gleiche äußere Oberfläche
pro Volumen (S/V) und den gleichen
Wärmeübertragungskoeffizienten ergibt, wenn die gleiche Schlitzbreite
verwendet wird.
-
Bei den obigen Erläuterungen unter Bezugnahme auf die
Figuren und bei dem obigen Beispiel ist eine Anzahl von
Ausführungsformen eines Katalysators im einzelnen
beschrieben worden, der in Übereinstimmung mit dem Verfahren nach
der Erfindung ist; die Ergebnisse, die beim Vergleich
dreier dieser Ausführungsformen mit einem
Standard-Katalysator in einem Modellexperiment ermittelt wurden,
zusammengestellt. Jedoch sind die Ergebnisse nur als erläuternd in
Betracht zu ziehen und beschränken das Verfahren nach der
Erfindung nicht auf die spezifisch beschriebenen
Ausführungsformen. Irgendwelche Mittel bzw. Einrichtungen zur
Realisierung der Strömungsmuster- und
Wärmeübertragungscharakteristik der Erfindung, die zur Ausführung eines
heterogenen katalytischen chemischen Verfahrens bei
nichtadiabatischen Bedingungen verwendbar sind, sind als Teil
der Erfindung anzusehen, die nur durch den Schutzbereich
der beigefügten Ansprüche eingeschränkt wird.
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Die Verwendung von Stapeln aus gewellten dünnen Platten mit
welligen Korrugationen stimmt vollauf mit dem Verfahren
nach der Erfindung überein.
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Auch können gewellte dünne Platten bzw. Blätter (mit
geradlinigen oder gewellten Korrugationen) mit einer
sekundären Wellung, die gegebenenfalls eine andere Form
oder Größe und eine unterschiedliche Orientierung zu der
primäen Wellung aufweist, gemäß der Erfindung verwendet
werden.
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Zu weiteren Möglichkeiten gehören gelochte bzw. mit Löchern
versehene dünne Platten bzw. Blätter oder Blätter bzw.
dünne Platten mit oberflächlichen Erhebungen.