DE3842599A1 - Verfahren zur behandlung eines sauergase enthaltenden abwassers - Google Patents
Verfahren zur behandlung eines sauergase enthaltenden abwassersInfo
- Publication number
- DE3842599A1 DE3842599A1 DE3842599A DE3842599A DE3842599A1 DE 3842599 A1 DE3842599 A1 DE 3842599A1 DE 3842599 A DE3842599 A DE 3842599A DE 3842599 A DE3842599 A DE 3842599A DE 3842599 A1 DE3842599 A1 DE 3842599A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- stripping
- gas
- wastewater
- containing gas
- combustion
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23G—CREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
- F23G7/00—Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals
- F23G7/06—Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals of waste gases or noxious gases, e.g. exhaust gases
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/02—Preparation of sulfur; Purification
- C01B17/04—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
- C01B17/0404—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process
- C01B17/0456—Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process the hydrogen sulfide-containing gas being a Claus process tail gas
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/20—Treatment of water, waste water, or sewage by degassing, i.e. liberation of dissolved gases
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F2103/00—Nature of the water, waste water, sewage or sludge to be treated
- C02F2103/18—Nature of the water, waste water, sewage or sludge to be treated from the purification of gaseous effluents
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S210/00—Liquid purification or separation
- Y10S210/902—Materials removed
- Y10S210/916—Odor, e.g. including control or abatement
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
- Physical Water Treatments (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung
eines Sauergase wie z.B. SO2, H2S und/oder CO2
enthaltenden Abwassers mittels Strippen mit einem Gas,
wonach das die Sauergase enthaltende Strippgas einer
Verbrennungsstufe zugeführt wird.
Sauergase enthaltendes Abwasser fällt praktisch bei
allen Waschverfahren zur Abgasreinigung an. In der
Regel ist der eigentlichen Wäsche eine Wasserwäsche
vorgeschaltet. Diese Wasserwäsche bewirkt neben einer
Abkühlung des Abgases auch eine wirkungsvolle
Vorreinigung. Da in der Wasserwäsche der Wassertaupunkt
des Abgases deutlich unterschritten wird,
kondensiert aus dem Abgas ein wesentlicher Anteil des
darin enthaltenen Wasserdampfes aus. Je nachdem ob das
Abgas schon vorgereinigt ist, z.B. in einer Claus-
Anlage, handelt es sich bei dem Wasserdampf auch um
Reaktionswasser, welches zwecks Erhöhung der Ausbeute
vor der eigentlichen Sauergaswäsche entfernt wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird
beispielsweise ein H2S-reiches Gas einem Claus-Ofen
und nachfolgend einer Nachverbrennung sowie einer SO2-
Wäsche zugeführt. Vom Sumpf der Waschsäule wird dabei
ein SO2-haltiges Abwasser abgezogen, das nicht
unbehandelt abgegeben werden darf.
Nun ist es weiterhin bekannt, daß auch in Ölraffinerien
und Kokereien Sauergase enthaltendes Abwasser anfällt.
Zahlreiche Raffineriegase und -flüssigkeiten sowie
Kokereigase kommen während ihrer verschiedenen
Umwandlungsprozesse mit Wasser und/oder Dampf in
Berührung, was zu sogenanntem "saurem Wasser" führt.
Dieses verunreinigte Wasser enthält u.a. Ammoniak und
Schwefelwasserstoff in gelöster Form und kann daher
ebenfalls niemals direkt abgelassen werden.
Zur Entsorgung dieser Abwässer stehen verschiedene
bekannte Verfahren zur Verfügung.
Beispielsweise werden die Abwässer aus SO2- oder
H2S-Wäschen vorgeschalteten Wasserwäschen häufig
mittels Neutralisation und Sedimentation entsorgt, was
aber den Nachteil großer anfallender Salzfrachtmengen
mit sich bringt. Auch ist das anschließend in die
Kanalisation gegebene Wasser immer noch stark chemisch
belastet, wie z.B. mit Sulfiden, Sulfiten und/oder
Sulfaten von Calcium oder Natrium.
Ein anderes bekanntes Verfahren zur Behandlung Sauergase
enthaltenden Abwassers besteht darin, das Abwasser
mittels eines Gases zu strippen und dieses die Sauergase
enthaltende Gas sodann einer Verbrennungsstufe
zuzuführen. Als Strippgase kommen hierfür Dampf, Luft
oder andere O2-haltige Gase in Frage. Zusätzlich zu
diesem Strippgas ist in dem bekannten Verfahren in der
Regel noch Luft oder ein anderes O2-haltiges Gas
notwendig, um eine optimale Reaktion in der
Verbrennungsstufe zu gewährleisten.
Um ein möglichst reines Abwasser zu erhalten, sind große
Mengen Strippgas notwendig, die zur Überdimensionierung
nachfolgender Anlagenteile führen und insgesamt die
Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ungünstig
beeinflussen. Andererseits wird bei Verwendung einer
geringeren Strippgasmenge ein höher belastetes Abwasser
in die Kanalisation abgegeben. Überdies ist die Art der
Einbindung der Abwasserentsorgung im Gesamtprozeß
nicht optimal im Hinblick auf Investitions- und
Betriebskosten.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
eingangs beschriebenes Verfahren zur Behandlung eines
Sauergase enthaltenden Abwassers derart auszugestalten,
daß auf einfache und kostengünstige Weise ein optimal
reines und wiederverwendbares Abwasser erzeugt wird und
das anfallende Strippgas einer die Wirtschaftlichkeit
des Gesamtprozesses erhöhenden Verwendung zugeführt
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Abwasser durch Strippen mit einem O2-haltigen Gas
von den Sauergasen befreit wird, welches anschließend
mindestens einer Verbrennungsstufe innerhalb des
Gesamtprozesses zur Rückgewinnung der schwefelhaltigen
Komponenten zugeführt wird, wobei das Abwasser mit
zumindest einem Teil der für die in den nachfolgenden
Verbrennungsstufen erforderlichen Menge an O2-
haltigem Gas gestrippt wird.
In besonders günstiger Weise wird dabei als O2-
haltiges Gas Luft oder Sauerstoff verwendet.
Basierend auf dem Gedanken, daß in jedem großtechnischen
Prozeß, der eine Verbrennungsstufe beinhaltet, Luft bzw.
O2 für die Verbrennung bereitgestellt werden müssen,
die möglichst vielfältig genutzt werden sollten, ist
erfindungsgemäß vorgesehen, daß das O2-haltige Gas
nach dem Strippen einem Claus-Ofen und/oder einer Claus-
Abgas-Nachverbrennung zugeführt wird. Es kann sich aber
auch als vorteilhaft erweisen, das Gas nach dem Strippen
einer Verbrennungsstufe, in der fossile Brennstoffe
verbrannt werden, wie z.B. einem Kraftwerkskessel oder
einem Röstofen zuzuführen. Denkbar ist natürlich
ebenso, daß das Strippgas zwischen den vorstehend
beschriebenen Verbrennungsstufen aufgeteilt wird.
In besonders vorteilhafter Weise stammt das
erfindungsgemäß zu entsorgende Abwasser zumindest
teilweise aus einer SO2-Wäsche.
Mit Blick darauf, daß erfindungsgemäß ein in sich
geschlossenes Verfahren angestrebt wird, d.h., daß mit
optimal niedrigen Betriebskosten und möglichst ohne den
Anfall von Abfallprodukten gearbeitet wird, ist es
günstig, wenn das Strippgas einer Verbrennungsstufe
zugeführt wird, die der SO2-Wäsche vorgeschaltet ist.
So wird eine Rückgewinnung der schwefelhaltigen
Komponenten als wiederverwertbarer Rohstoff
gewährleistet.
Beispielsweise wird in Clausanlagen an mindestens zwei
Stellen Luft bzw. O2 oder mit O2 angereicherte Luft
benötigt. Erfindungsgemäß wird diese Luft vor Einsatz in
der Clausanlage zum Strippen des Abwassers aus H2S-
oder SO2-Wäschen oder zum Strippen von saurem Wasser
aus Kokereien oder Ölraffinerien verwendet.
Dadurch werden die nachfolgenden Wäschen nicht größer.
Dieses ist im Gegensatz dazu der Fall, wenn Reingas aus
den nachfolgenden Wäschen als Strippgas verwendet wird,
da dann ein Teil des Gases die Wäsche zweimal
durchläuft.
Der Sauergasgehalt im Strippgas stört bei der
nachfolgenden Verwendung als Verbrennungsluft nicht, da
in den Verbrennungsstufen ohnehin SO2 erzeugt und
anschließend einer Weiterverarbeitung zugeführt wird.
Das allenfalls in geringen Mengen im Abwasser gelöste
und somit auch im Strippgas enthaltene CO2 ist in
einer nachfolgenden Wäsche von geringer Bedeutung.
Die typisch in Clausanlagen oder Kraftwerken
erforderliche Verbrennungsluftmenge ermöglicht es, das
Abwasser bis auf wenige ppm-Sauergas-Restgehalt zu
strippen. Dadurch werden die Verbrauchszahlen für eine
evtl. nötige Nachreinigung des Abwassers drastisch
reduziert. Unter Umständen kann die Nachreinigung ganz
entfallen. Statt eines chemisch stark belasteten
Abwassers wird also auf diese Weise ein nur geringfügig
belastetes Abwasser abgegeben.
Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Abwasser nach dem Strippen noch
einer Neutralisation mit Hydroxiden von Alkali- oder
Erdalkalimetallen unterzogen. Dabei entstehen in der
Regel im Abwasser Sulfide bzw. Sulfite, die bei der
Entsorgung einen hohen CSB-Bedarf (Chemischer-
Sauerstoff-Bedarf) erzeugen. Durch das anschließende
erfindungsgemäße Strippen des Abwassers mit einem
O2-haltigen Gas wird in vorteilhafter Weise ein
wesentlicher Teil der Sulfide und/oder Sulfite zu
inerten Sulfaten oxidiert, was z.B. gemäß folgenden
Reaktionsgleichungen abläuft
SO₂ + Ca(OH)₂ → CaSO₃ + H₂O (1)
CaSO₃ + ½ O₂ → CaSO₄ (2)
Die gebildeten Sulfate lassen sich auf einfache Weise
aus dem gereinigten Abwasser abtrennen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß in
einer einzigen Säule zuerst das Abwasser mit dem O2-
haltigen Gas gestrippt und anschließend der
Neutralisation mit Hydroxiden von Alkali- oder
Erdalkalimetallen unterzogen wird, wobei das Strippgas
gleichzeitig zur Oxidation der bei der Neutralisation
entstehenden Sulfide/Sulfite zu Sulfaten verwendet wird.
Obwohl die Strippgasmenge meist groß im Vergleich zu der
zu behandelnden Abwassermenge ist, da sie
beispielsweise gleich der in den Verbrennungsstufen
benötigten Luftmenge ist, verursacht der zusätzliche
Druckabfall in der Strippsäule nur geringfügig erhöhte
Verbrauchszahlen, was aber von den sehr guten
Abwasserwerten und der Einsparung an Investitions- und
Betriebskosten bei weitem überwogen wird.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für das
erfindungsgemäße Verfahren wäre die Entsorgung des
Wassers vom Kopf der Regeneriersäule, welche der Wäsche
nachgeschaltet ist, und wo zum Entfernen von
Waschmittelspuren mit Wasser gewaschen wird. Auf diese
Weise läßt sich der Sauergas-Gehalt im Reingas deutlich
reduzieren, beispielsweise um 15%.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist überdies
vorgesehen, daß das Abwasser nach dem Strippen innerhalb
des Prozesses weiterverwendet wird. Besonders günstig
ist es, wenn das Abwasser nach dem Strippen in
Kühlwasserkreisläufen des Prozesses eingesetzt wird.
Dieses ist möglich, da durch die Aufsättigung des
Strippgases mit Wasser erstens eine Anwärmung des Gases
um 10°C erreicht wird, was für die nachfolgenden
Verbrennungsprozesse energetisch günstig ist und
zweitens eine Abkühlung des Abwassers um 43°C, wodurch
eine Abwasserkühlung mit Kühlwasser bzw. Luft entfallen
kann und dieses relativ kalte Abwasser sogar als
Kühlwasser selbst eingesetzt werden kann, z.B. zur
Kühlung des Turboverdichters einer SO2-Wäsche in
Gegenden, wo es kein Kühlwasser gibt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Abwasser nach dem
Strippen anstelle von Kondensat innerhalb des Prozesses
eingesetzt. In kühlwasserarmen Gegenden ergibt sich mit
dieser Schaltung die Möglichkeit, von Luftkühlern auf
wesentlich effektivere und für die Gesamtenergiebilanz
erheblich günstigere Kühlwasserkreisläufe überzugehen,
da das erforderliche sogenannte "Make-up"-Wasser
(notwendig aufgrund Verdunstung) mit dem behandelten
Abwasser zur Verfügung steht.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf
H2S- und/oder SO2-haltige Abwässer ergibt sich der
Vorteil der Verbesserung der Schwefelausbeute, wenn das
Strippgas anschließend in einer Clausanlage zu
Elementarschwefel aufgearbeitet wird.
Insgesamt wird mit der Erfindung ein einfaches Verfahren
zur Behandlung sauergashaltiger Abwässer vorgestellt,
mit dem das Abwasserproblem auf kostengünstige und
energiesparende Weise minimiert wird. Dabei ist
besonders zu beachten, daß das gereinigte Abwasser wie
auch das die Sauergase enthaltende Strippgas im
Gesamtprozeß wiederverwendet werden und somit die
Wirtschaftlichkeit des Prozesses insgesamt verbessert
wird. Auch entfällt das sonst bei der Entsorgung von
Abwasser übliche Deponieproblem.
Die Erfindung ist anwendbar bei allen Prozessen, die
mindestens eine Verbrennungsstufe beinhalten und ein
Sauergase enthaltendes Abwasser verarbeiten.
Insbesondere gilt dies für Clausanlagen mit einer
nachfolgenden H2S- oder SO2-Wäsche zur
Clausabgasreinigung. Aber auch in Kokereien,
Erzröstereien und Kraftwerken mit nachfolgenden
Abgasreinigungsanlagen ist die Erfindung einsetzbar.
Nachfolgend sei die Erfindung anhand eines schematisch
dargestellten (in Form eines Blockschemas)
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Gemäß Fig. 1 wird ein H2S-haltiger Gasstrom über
Leitung 1 mit einer Temperatur von 140°C und bei einem
Druck von 1,6 bar einer Clausanlage 2, welche auch
einen Claus-Ofen umfaßt, zugeführt und dort
unterstöchiometrisch verbrannt. Die für die Verbrennung
notwendige Verbennungsluft wird über Leitung
3 herangeführt. Dabei handelt es sich um einen Teil des
Strippgases aus der Strippung 4 des im wesentlichen
SO2-haltigen Abwassers, welches aus einer z.B.
physikalischen SO2-Wäsche 5 mit einem Gemisch aus
Polyethylenglykolethern und einer vorgeschalteten
Wasserwäsche stammt.
Mittels der unterstöchiometrischen Verbrennung in der
Clausanlage 2 wird Schwefel gewonnen, der über Leitung
6 abgeführt wird. Außerdem entsteht ein Abgas, das
sogenannte Clausabgas, welches anschließend (Leitung 7)
einer Nachverbrennung 8 zugeführt wird, um noch
vorhandenes H2S zu SO2 umzusetzen. Dieses nunmehr
nur noch SO2 als Schadstoff enthaltende Gas wird
sodann (Leitung 9) in der SO2-Wäsche 5 endgültig
gereinigt und über Leitung 10 das Reingas abgegeben. Da
bei der SO2-Wäsche neben dem beladenen Lösungsmittel,
welches anschließend einer Regenerierung unterzogen
wird (nicht dargestellt), ein SO2-haltiges Abwasser,
das so nicht z.B. an die Kanalisation oder an
natürliche Gewässer abgegeben werden kann, anfällt,
wird erfindungsgemäß dieses Abwasser über Leitung 11
der Strippung 4 zugeleitet. Die Strippung erfolgt
mittels über Leitung 12 herangeführtem Strippgas, wie
z.B. Luft. Nach der Strippung 4 wird Reinwasser über
Leitung 13 abgezogen.
Erfindungsgemäß handelt es sich um einen in sich
geschlossenen Gesamtprozeß, und so wird mittels Leitung
12 mindestens die Menge an Luft zur Strippung 4
herangeführt, so daß bei dem nachfolgenden Einsatz des
Strippgases in der Clausanlage 2 und der
Nachverbrennung 8 (Zufuhr über Leitung 14) die jeweils
gewünschte Verbrennung gewährleistet ist.
Nachfolgend sind einige Zahlenwerte zu vorstehend
beschriebenem Ausführungsbeispiel aufgeführt:
H₂S-haltiger Einsatzstrom (Leitung 1) | |
N₂ | |
0,0284 Mol-% | |
CO₂ | 13,0326 Mol-% |
CH₄ | 0,1235 Mol-% |
C2+ | 0,1015 Mol-% |
H₂S | 81,3479 Mol-% |
H₂O | 5,366 Mol-% |
Gas aus der Nachverbrennung (Leitung 9) | |
N₂ | |
60,5072 Mol-% | |
O₂ | 0,6451 Mol-% |
SO₂ | 3,9714 Mol-% |
CO₂ | 5,8877 Mol-% |
H₂O | 28,9868 Mol-% |
sowie Spuren von H₂S und NO.
Abwasser aus der SO₂-Wäsche (Leitung 11) | |
H₂O | |
99,9572 Mol-% | |
SO₂ | 0,0402 Mol-% |
sowie Spuren von N₂, O₂ und CO₂.
Reinwasser (Leitung 13) |
H₂O |
99,9978 Mol-% |
sowie ungefähr zu gleichen Teilen Spuren von SO₂, CO₂ und N₂.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit eine
äußerst wirtschaftliche Form der Rückgewinnung
schwefelhaltiger Komponenten aus einem Gas bzw.
Abwasser dar und überdies werden sowohl hinsichtlich
des Reingases als auch des Reinwassers optimal niedrige
Schadstoffkonzentrationen erzielt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Behandlung eines Sauergase wie z.B.
SO2, H2S und/oder CO2 enthaltenden Abwassers
mittels Strippen mit einem Gas, wonach das die
Sauergase enthaltende Strippgas einer
Verbrennungsstufe zugeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abwasser durch Strippen mit
einem O2-haltigen Gas von den Sauergasen befreit
wird, welches anschließend mindestens einer
Verbrennungsstufe innerhalb des Gesamtprozesses zur
Rückgewinnung der schwefelhaltigen Komponenten
zugeführt wird, wobei das Abwasser mit zumindest
einem Teil der für die in den nachfolgenden
Verbrennungsstufen erforderlichen Menge an
O2-haltigem Gas gestrippt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als O2-haltiges Gas Luft verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als O2-haltiges Gas Sauerstoff verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das O2-haltige Gas nach dem
Strippen einem Claus-Ofen und/oder einer Claus-
Abgas-Nachverbrennung zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abwasser zumindest teilweise aus einer
SO2-Wäsche stammt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strippgas einer Verbrennungsstufe zugeführt
wird, die der SO2-Wäsche vorgeschaltet ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das O2-haltige Gas nach dem
Strippen einer Verbrennungsstufe, in der fossile
Brennstoffe verbrannt werden, zugeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abwasser vor dem Strippen
einer Neutralisation mit Hydroxiden von Alkali-
oder Erdalkalimetallen unterzogen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das O2-haltige Gas zur Oxidation der bei der
Neutralisation entstehenden Sulfide und/oder
Sulfite zu Sulfaten verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in einer einzigen Säule zuerst
das Abwasser mit dem O2-haltigen Gas gestrippt
und anschließend der Neutralisation mit Hydroxiden
von Alkali- oder Erdalkalimetallen unterzogen wird,
wobei das Strippgas gleichzeitig zur Oxidation der
bei der Neutralisation entstehenden Sulfide/Sulfite
zu Sulfaten verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abwasser nach dem Strippen
innerhalb des Prozesses weiterverwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abwasser nach dem Strippen in
Kühlwasserkreisläufen des Prozesses eingesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abwasser nach dem Strippen anstelle von
Kondensat innerhalb des Prozesses eingesetzt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3842599A DE3842599A1 (de) | 1988-12-17 | 1988-12-17 | Verfahren zur behandlung eines sauergase enthaltenden abwassers |
US07/450,311 US5035810A (en) | 1988-12-17 | 1989-12-15 | Process for treating wastewater which contains sour gases |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3842599A DE3842599A1 (de) | 1988-12-17 | 1988-12-17 | Verfahren zur behandlung eines sauergase enthaltenden abwassers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3842599A1 true DE3842599A1 (de) | 1990-06-21 |
Family
ID=6369450
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3842599A Withdrawn DE3842599A1 (de) | 1988-12-17 | 1988-12-17 | Verfahren zur behandlung eines sauergase enthaltenden abwassers |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5035810A (de) |
DE (1) | DE3842599A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3939732A1 (de) * | 1989-12-01 | 1991-06-06 | Preussag Ag | Verfahren zur entfernung von stickstoffverbindungen aus wasser |
DE4005488A1 (de) * | 1990-02-21 | 1991-08-22 | Wabner Dietrich | Verfahren und vorrichtung zur wasserentgiftung |
DE4113813A1 (de) * | 1991-04-27 | 1992-10-29 | Gat Handelsgesellschaft Fuer I | Verfahren zum reinigen des farbstoffe, organische loesungsmittel und gegebenenfalls andere verunreinigungen enthaltenden abwasser aus druckereibetrieben |
WO1994012430A1 (de) * | 1992-11-26 | 1994-06-09 | Linde Aktiengesellschaft | Verfahren zur entschwefelung eines h2s-haltigen rohgases |
DE19606656A1 (de) * | 1996-02-23 | 1997-08-28 | Hegemann Detlef Gmbh & Co | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen und Eliminieren von einem desorbierbaren und in einer Flüssigkeit gelösten Inhaltsstoff aus der Flüssigkeit |
DE19951909A1 (de) * | 1999-10-28 | 2001-05-23 | Ruhr Oel Gmbh | Verfahren zur Verbrennung von Sauerwasserstrippergas |
Families Citing this family (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA2147195C (en) * | 1994-04-15 | 2005-04-05 | L'air Liquide, Societe Anonyme Pour L'etude Et L'exploitation Des Proced Es Georges Claude | Processing sulfur-containing streams |
US6080306A (en) * | 1998-06-02 | 2000-06-27 | Falkner; Kemp E | Hydrogen sulfide removal apparatus |
AU8030100A (en) * | 1999-10-22 | 2001-05-08 | Monsanto Company | Process for the production of sulfur |
US6776974B1 (en) | 1999-10-22 | 2004-08-17 | Monsanto Enviro-Chem Systems, Inc. | Process for the production of sulfur |
US20080000819A1 (en) * | 2006-02-15 | 2008-01-03 | Liquid Separation Technologies And Equipment, Llc | Water decontamination systems |
US20080000839A1 (en) * | 2006-02-15 | 2008-01-03 | Liquid Separation Technologies And Equipment, Llc | Methods of water decontamination |
US20080000821A1 (en) * | 2006-02-15 | 2008-01-03 | Liquid Separation Technologies And Equipment, Llc | Apparatus for water decontamination |
US7704299B2 (en) * | 2006-02-24 | 2010-04-27 | M-I Llc | Methods of hydrogen sulfide treatment |
US8101089B2 (en) | 2007-08-15 | 2012-01-24 | Liquid Separation Technologies And Equipment, Llc | Apparatus for aeration of contaminated liquids |
CN111847396A (zh) * | 2020-08-08 | 2020-10-30 | 南京南化建设有限公司 | 一种含硫废水制酸的控制装置 |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3079238A (en) * | 1961-02-27 | 1963-02-26 | Stearns Roger Mfg Company | Gas purification system |
US3821110A (en) * | 1971-08-11 | 1974-06-28 | Marathon Oil Co | Sour water purification process |
US3822341A (en) * | 1972-09-01 | 1974-07-02 | Marsh V | Method of producing sulfur from acid gases |
DE2253806C3 (de) * | 1972-11-03 | 1978-06-15 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Umsetzung des in Gasgemischen enthaltenen Schwefelwasserstoffs mit Schwefeldioxid nach dem Claus-Prozess |
US4340489A (en) * | 1980-04-07 | 1982-07-20 | International Environmental, Inc. | Wastewater treatment process with pH adjustment |
-
1988
- 1988-12-17 DE DE3842599A patent/DE3842599A1/de not_active Withdrawn
-
1989
- 1989-12-15 US US07/450,311 patent/US5035810A/en not_active Expired - Fee Related
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3939732A1 (de) * | 1989-12-01 | 1991-06-06 | Preussag Ag | Verfahren zur entfernung von stickstoffverbindungen aus wasser |
DE4005488A1 (de) * | 1990-02-21 | 1991-08-22 | Wabner Dietrich | Verfahren und vorrichtung zur wasserentgiftung |
DE4113813A1 (de) * | 1991-04-27 | 1992-10-29 | Gat Handelsgesellschaft Fuer I | Verfahren zum reinigen des farbstoffe, organische loesungsmittel und gegebenenfalls andere verunreinigungen enthaltenden abwasser aus druckereibetrieben |
WO1994012430A1 (de) * | 1992-11-26 | 1994-06-09 | Linde Aktiengesellschaft | Verfahren zur entschwefelung eines h2s-haltigen rohgases |
US5628977A (en) * | 1992-11-26 | 1997-05-13 | Linde Aktiengesellschaft | Process for the desulfurization of a crude gas containing H2 S |
DE19606656A1 (de) * | 1996-02-23 | 1997-08-28 | Hegemann Detlef Gmbh & Co | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen und Eliminieren von einem desorbierbaren und in einer Flüssigkeit gelösten Inhaltsstoff aus der Flüssigkeit |
DE19606656C2 (de) * | 1996-02-23 | 1998-07-23 | Hegemann Detlef Gmbh & Co | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen und Eliminieren von einem desorbierbaren und in einer Flüssigkeit gelösten Inhaltsstoff aus der Flüssigkeit |
DE19951909A1 (de) * | 1999-10-28 | 2001-05-23 | Ruhr Oel Gmbh | Verfahren zur Verbrennung von Sauerwasserstrippergas |
DE19951909C2 (de) * | 1999-10-28 | 2002-01-24 | Ruhr Oel Gmbh | Verfahren zur Verbrennung von Sauerwasserstrippergas |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US5035810A (en) | 1991-07-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2708919C2 (de) | Verfahren zur Reinigung von SO↓2↓-haltigen Industrieabgasen | |
DE3842599A1 (de) | Verfahren zur behandlung eines sauergase enthaltenden abwassers | |
DE69706179T2 (de) | Verfahren zur reinigung von schwefelwasserstoff-enthaltenden gasen | |
DE2334994A1 (de) | Verfahren zur oxidation sulfidhaltigen abwassers | |
EP0312958A1 (de) | Verfahren zur mikrobiologischen Umwandlung von schwefelhaltigen Schadstoffen in Abgasen | |
DE2624358C3 (de) | Verfahren zur Naßwäsche von Abgasen | |
EP0461385B1 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung von Abwasser aus unter erhöhtem Druck betriebenen Vergasungsanlagen | |
DE2363793C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von schwefelhaltigen Gasen aus Abgasen | |
DE69408874T2 (de) | Reinigung von erdgas | |
DE68914693T2 (de) | Verfahren und Anlage zur Reinigung von Schwefeloxyde und eventuell Stickoxyde enthaltenden Abgasen. | |
DE2912115B2 (de) | Verfahren zur selektiven Entschwefelung von Gasen | |
EP0197289A2 (de) | Verfahren zum Reinigen der Abgase von Claus-Anlagen und zur Wiedergewinnung der in diesen Abgasen enthaltenen Schwefelverbindungen | |
EP0217945A1 (de) | Verfahren zur reinigung von rauchgasen | |
EP0546527B1 (de) | Verfahren zur Reinigung eines H2S- und Stickstoff-haltigen Rohgases | |
EP0560039B1 (de) | Verfahren zur Reinigung eines durch Vergasung von kohlenstoffhaltigem Material gewonnenen Gases | |
DE69302698T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung eines gasstromes der oxidierten schwefelkomponenten behaltet | |
DE19601713C2 (de) | Verfahren zur Vergasung von festen Brennstoffen und zur Weiterverarbeitung des dabei gewonnenen Gasgemisches | |
DE4238289A1 (de) | Verfahren zum Vorbehandeln von Prozeßabwasser | |
DE3124671C2 (de) | Verfahren zum selektiven Abscheiden von Chloriden und Fluoriden aus Schwefelverbindungen enthaltenden Gasen | |
DE3435222A1 (de) | Verfahren zur regeneration einer waschloesung, die zur simultanen auswaschung von stickoxid und schwefeldioxid aus rauchgasen eingesetzt wird | |
DE19615067C2 (de) | Verfahren zur Behandlung industrieller Abwässer | |
DE2736488B2 (de) | Verfahren zum Entfernen von Schwefeloxiden aus Rauchgasen | |
DE2361910C3 (de) | Verfahren zur Beseitigung von Abwässern, die bei der Entschwefelung von Koksofengas mit einer organische Sauerstofffiberträger enthaltenden Waschlösung anfallen | |
DE3202059A1 (de) | "verfahren zum reinigen von co(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) und andere saure bestandteile enthaltendem abgas" | |
DE4439147A1 (de) | Verfahren und Anlage zur Behandlung industrieller Abwässer |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SPORER, JOSEF, DIPL.-ING., 82407 WIELENBACH, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |