DE3823210C2 - Hydrodynamischer Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung und antriebsseitiger Lagerung des Kolbens - Google Patents
Hydrodynamischer Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung und antriebsseitiger Lagerung des KolbensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydrodynamischen Drehmomentwandler mit einer
Überbrückungskupplung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bereits ein hydrodynamischer Drehmomentwandler mit einer Über
brückungskupplung (z. B. aus der DE 31 49 232 A1) bekannt, die eine mit dem Tur
binenrad verbundene Reiblamelle aufweist. Bei wirksamer Überbrückungskupp
lung wird die mit dem Turbinenrad verbundene Reiblamelle durch einen vom
Wandler auf die als Kolben vorgesehene Membran durch den vom Wandler auf
diesen wirkenden Druck gegen die antriebsnahe Gehäusewand gepreßt. Der
Schlupf zwischen der Reiblamelle und antriebsnaher Gehäusewand, sowie zwi
schen Reiblamelle und dem radial äußeren Bereich der Membran nimmt ab. Bei
ausreichend hohen vom Wandler wirkenden Druck ist die Überbrückungskupplung
geschlossen und es wird das vom Antrieb eingeleitete Drehmoment direkt über
die Überbrückungskupplung auf die Abtriebswelle übertragen.
Weiterhin hat das Vorsehen einer Membran als Kolben den Nachteil, daß größere
Kraft aufgebracht werden muß, um die Überbrückungskupplung zu schalten. Die
se elastisch verformbare Membran ist am antriebsnahen Gehäuseteil im radial
inneren Bereich festgenietet. Bei geschlossener Überbrückungskupplung wirken
somit Scherkräfte, durch die die Nietverbindung stark belastet wird. Zum einen
kann es zur Lockerung der Nietverbindung kommen, wodurch die Membran Spiel
erhält, so daß die Membran im unbelasteten Zustand zu Schwingungen angeregt
werden kann, wodurch Klappergeräusche erzeugt werden. Zum anderen kann es
aber auch in Folge der starken Belastung der Nietverbindung zum Bruch derselben
und damit zum Defekt der Überbrückungskupplung kommen.
Ein hydrodynamischer Drehmomentwandler mit einem starren, axial verschiebba
ren Kolben ist beispielsweise aus der amerikanischen Patentschrift 4 471 438
bekannt. Bei dieser Überbrückungskupplung ist der Kolben auf der Turbinennabe
axial verschiebbar geführt und gegenüber dieser abgedichtet und er bildet im Be
reich seines Außendurchmessers gegenüber der antriebsnahen Gehäusewand ei
ne schaltbare Reibverbindung zur direkten Drehmomentübertragung vom Gehäuse
auf das Turbinenrad unter Umgehung des hydrodynamischen Kreislaufes. Die
Axialabstützung des Kolbens bei ausgeschalteter Überbrückungskupplung erfolgt
hierbei an einem Absatz der Turbinenradnabe. In diesem Betriebszustand wird der
Ölkreislauf des Wandlers vom Raum zwischen dem Kolben und der antriebsnahen
Gehäusewand mit Druck beaufschlagt, wodurch der Kolben gelüftet wird und die
Wandlerflüssigkeit über den Wandlerraum zum Vorratsbehälter entweicht. Zum
Einschalten der Überbrückungskupplung wird die Strömungsrichtung der Flüssig
keit umgekehrt, so daß vom Wandlerraum her die Zufuhr erfolgt und die Druck
differenz gegenüber dem Kolbenraum eine Axialverschiebung des Kolbens be
wirkt zum Anlegen an die Reibfläche der antriebsnahen Gehäusewand, wodurch
der Kreislauf unterbrochen ist und die Übertragungsfähigkeit der Überbrückungs
kupplung gewährleistet ist. Insbesondere bei geöffneter Überbrückungskupplung
wird das Gehäuse des Wandlers stark belastet, da die auf den Kolben einwirken
de Axialkraft direkt auf die antriebsferne Gehäusewand übertragen wird. Weiter
hin ist die Übertragungsfähigkeit einer solchen Überbrückungskupplung durch die
Höhe des Innendruckes begrenzt, der zum einen sämtliche Dichtungen belastet
und zum anderen das gesamte Gehäuse aufzublähen versucht.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Drehmomentwandler der oben
genannten Bauart dahingehend zu verbessern, daß einerseits eine Verbesserung
der Dämpfungswirkung und andererseits eine Verkleinerung des Bauraums, bei
gleichzeitiger funktionssicherer Anbringung des Kupplungskolbens auf der Füh
rungsnabe, erreicht wird.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die im Patentanspruch 1 gegebenen
Merkmale gelöst.
Durch die Maßnahme im Übertragungsweg zwischen Reiblamelle und Turbinenrad
bzw. Turbinenradnabe einen Torsionsschwingungsdämpfer vorzusehen, werden
bei geschlossener Überbrückungskupplung die vom Antrieb herrührenden
Drehmomentschwankungen herausgefiltert. Es hat sich als vorteilhaft herausge
stellt, den Torsionsschwingungsdämpfer im radial äußeren Bereich des Drehmo
mentwandlers anzuordnen, so daß aufgrund eines größeren zurückgelegten We
ges bei gleichem Verdrehwinkel für die gleiche Torsionsschwingungsdämpfung
weichere Federn vorzusehen sind. Durch den größeren zur Verfügung stehenden
Verdrehweg sind durch entsprechende Auswahl der Federn auch größere
Drehmomentschwankungen dämpfbar. Durch die Anordnung der Federn innerhalb
der Wandlerschale wird der Bauraum des Drehmomentwandlers minimiert.
Als vorteilhafte Ausführungsform hat sich herausgestellt, die Drehmomentüber
tragung zwischen der oder den Reiblamellen und dem Turbinenrad über ein
hohlzylindrisches Bauteil einfacherer Bauart, welches turbinenradseitig in einem
Teilbereich der Außenkontur des Turbinenrades angepaßt und an derselben ange
schweißt ist, und im anderen Endbereich Schlitze aufweist zur drehfesten Ver
bindung mit entsprechenden Nasen der Reiblamellen. Dabei ist dieses hohlzylin
drische Bauteil mit einem Torsionsschwingungsdämpfer versehen, der mehrere
etwa tangential um die Drehachse angeordnete Schraubenfedern enthält, welche
bei eingeschalteter Überbrückungskupplung die von der Brennkraftmaschine aus
gehenden Torsionsschwingungen herausfiltert.
Durch das Anordnen wenigstens einer Reiblamelle zwischen Kolben und Gehäu
se, die drehfest mit dem Turbinenrad bzw. der Turbinenradnabe verbunden ist,
wird eine Verdoppelung der Übertragungsfläche der Überbrückungskupplung her
beigeführt, so daß entweder bei gleichem Innendruck die doppelte Übertragungs
fähigkeit erreicht wird, oder bei gleicher Übertragungsfähigkeit der Druck deutlich
abgesenkt werden kann. Des weiteren ergibt die Lagerung des Kolbens auf einem
Führungsabsatz der Führungsnabe mit Anordnung des Axialanschlages eine Ent
lastung des Kupplungsgehäuses in der Offenstellung der Überbrückungskupplung,
da die Axialkraft direkt von der Führungsnabe aufgenommen wird und nicht mehr
bis zur antriebsfernen Gehäusewand weitergeleitet wird.
So erfolgt beispielsweise entsprechend den Unteransprüchen 4 und 5 die drehfe
ste Anbindung des Kolbens an das Gehäuse über eine Außenverzahnung der Füh
rungsnabe und eine Nabenscheibe mit entsprechender Innenverzahnung, welche
über Tangentialblattfedern mit dem Kolben verbunden ist. Durch diese Maßnah
me ergibt sich ein sehr günstiges Verhalten des Kolbens während des Schließ- bzw.
Öffnungsvorgangs, da in der Verzahnung entstehende Reibkräfte durch die
Drehmomentübertragung geringen Einfluß auf die Kolbenbewegung ausüben kön
nen.
Entsprechend den Unteransprüchen 6 und 7 erfolgt die Drehmomentmitnahme für
den Kolben über einen am Gehäuse angebrachten Winkelring mit Außenverzah
nung, in den eine Nabenscheibe mit entsprechender Innenverzahnung eingreift,
die fest mit dem Kolben verbunden ist. Dabei ist durch die geschachtelte Ausbil
dung vom Bund des Kolbens und des Winkelringes eine axial raumsparende Lö
sung gefunden.
Entsprechend den Unteransprüchen 8 und 10 wird die drehfeste Verbindung zwi
schen dem Kolben und der antriebsseitigen Gehäusewand auf einem relativ gro
ßen Durchmesser durchgeführt, wobei ein Stützring innen an der Gehäusewand
befestigt ist, der einerseits die Reibfläche aufweist und andererseits Öffnungen
zur Drehmomentübertragung auf den Kolben über einen dort fest angeordneten
Mitnehmerring. Dabei weist der Stützring und das Gehäuse einen konischen Be
reich mit unterschiedlichen Winkeln auf, so daß zwischen beiden ein Ringspalt
entsteht, in den hinein sich die axial abgewinkelten Nasen des Mitnehmerringes
erstrecken können. Bei dieser Art Drehmomentübertragung ist ebenfalls der axiale
Raumbedarf recht gering und die Kraft an den Übertragungsteilen ebenfalls durch
den großen Durchmesser auf niedrigem Niveau. Zudem verstärkt der Stützring
das Gehäuse in diesem Bereich.
Gemäß den Unteransprüchen 11 bis 13 können der Kolben und der Mitnehmer
ring radial außerhalb ihrer festen Verbindung voneinander wegweisend ausge
buchtet sein, um einen Platz für die axial verlaufenden Nasen des Mitnehmerrin
ges zu bilden. Bei einer solchen Konstruktion kann in sehr einfacher Weise eine
größere Anzahl von Reiblamellen axial hintereinander angeordnet werden, um
entweder die Übertragungsfähigkeit der Überbrückungskupplung zu erhöhen, oder
den Innendruck zum Betätigen der Überbrückungskupplung abzusenken.
Die Erfindung wir anschließend anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläu
tert. Die Ausführungsbeispiele zeigen jeweils die obere Hälfte eines Längsschnit
tes durch einen hydrodynamischen Drehmomentwandler, wobei unterschiedliche
konstruktive Ausgestaltungen insbesondere im Bereich der Drehmomentübertra
gung zwischen dem Gehäuse und dem Kolben dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt die obere Hälfte des Längsschnittes durch einen hydrodynamischen
Drehmomentwandler 1, der konzentrisch zu einer Drehachse 20 angeordnet ist.
Die nicht dargestellte Brennkraftmaschine befindet sich auf der linken Seite und
sie ist drehfest mit dem Gehäuse 7 verbunden. Das Gehäuse 7 besteht aus einer
antriebsnahen Gehäusewand 9 und aus einer antriebsfernen Gehäusewand 9. Die
Gehäusewand 9 ist in ihrem radial inneren Bereich fest mit einer Führungsna
be 18 verbunden, die mit einem Fortsatz im Schwungrad oder in der Kurbelwelle
der Brennkraftmaschine radial geführt ist. Die antriebsferne Gehäusewand 8 ist
mit dem Pumpenrad 10 des hydrodynamischen Drehmomentwandlers zu einer
Baueinheit zusammengefaßt. Zwischen dem Pumpenrad 10 und der antriebsna
hen Gehäusewand 9 ist ferner das Turbinenrad 11 angeordnet, welches fest mit
einer Turbinenradnabe 12 verbunden ist, die über eine Verzahnung auf einer nicht
dargestellten Abtriebswelle angeordnet ist. Zwischen Turbinenrad 11 und Pum
penrad 10 ist das Leitrad 13 angeordnet, welches über einen Freilauf 15 auf ei
ner Laufradnabe 14 geführt ist, welche über eine Verzahnung auf einem gehäuse
festen, nicht dargestellten Rohr aufgesetzt ist. Zwischen dem Turbinenrad 11
und der antriebsnahen Gehäusewand 9 ist der Kolben 24 der Überbrückungs
kupplung 2 angeordnet. Der Kolben 24 ist mit einem von der Gehäusewand 9
wegweisenden Bund 28 auf einem Führungsabsatz 34 der Führungsnabe 18 axial
verschiebbar gelagert und dieser Nabe gegenüber durch eine Dichtung 21 abge
dichtet. Im Bereich seines Außendurchmessers ist der Kolben 24 von der Gehäu
sewand 9 wegweisend mit einem Versteifungsbund versehen und er weist eine
Reibfläche 30 auf, die auf die Gehäusewand 9 zu gerichtet ist. In diesem Durch
messerbereich ist auf der Innenseite der Gehäusewand 9 eine Reibplatte 40 vor
zugsweise angeschweißt, welche eine Reibfläche 31 aufweist, die der Reibflä
che 30 des Kolbens 24 genau gegenüberliegt. Zwischen beiden Reibflächen 30
und 31 ist eine Reiblamelle 32 angeordnet, die nach radial außen über den Kol
ben 24 hinausreicht und dort Naben 59 aufweist zur drehfesten, aber axial losen
Verbindung mit Schlitzen 58 eines hohlzylindrischen Bauteiles 57, welches fest
mit dem Turbinenrad 11 verbunden ist. Das hohlzylindrische Bauteil 57 ist in dem
den Schlitzen 58 abgewandten Bereich teilweise der Außenkontur des Turbinen
rades angepaßt und in diesem Bereich beispielsweise durch eine Schweißnaht mit
dessen Außenschale fest verbunden. Zur drehfesten Verbindung von Kolben 24
und Gehäuse 9 ist am Außenumfang der Führungsnabe 18 im Bereich zwischen
beiden Bauteilen eine Außenverzahnung 35 angeordnet, in welche eine Naben
scheibe 36 mit entsprechender Innenverzahnung drehfest, aber axial verschiebbar
eingesetzt ist. Diese Nabenscheibe 36 ist über mehrere am Umfang verteilte
Tangentialblattfedern 37 mit dem Kolben 24 verbunden, wobei an beiden Bautei
len Niete 38 bzw. 39 Verwendung finden. Weiterhin ist die Führungsnabe 18 im
Bereich zwischen der Dichtung 21 und der Gehäusewand 9 mit einem Kanal 22
versehen, der der Zufuhr von druckbeaufschlagter Wandlerflüssigkeit dient. Wei
terhin ist zwischen der antriebsfernen Gehäusewand 8 und der Turbinennabe 12
zu beiden Seiten der Laufradnabe 14 jeweils ein Drucklager 16 bzw. 17 angeord
net und zwischen der Turbinenradnabe 12 und der Führungsnabe 18 ein Druck
ring 19.
Die Funktion der Überbrückungskupplung im hydrodynamischen Drehmoment
wandler ist nun folgende: Bei Drehmomentübertragung vom Pumpenrad zum
Turbinenrad ist die Überbrückungskupplung dadurch geöffnet, daß Wandlerflüs
sigkeit mit Druck über den Kanal 22 zwischen die antriebsnahe Gehäusewand 9
und dem Kolben 24 geleitet wird, wodurch der Kolben 24 in Richtung auf die
Turbine 11 zu axial verschoben wird, bis der Bund 28 am Sicherungsring 23 zur
Anlage kommt, der in einer entsprechenden Nut der Führungsnabe 18 eingesetzt
ist. Dadurch ist die Reiblamelle 32 frei zwischen den Reibflächen 30 und 31 an
geordnet und kann frei mit dem Turbinenrad 11 umlaufen. Durch die Axialkraft
abstützung des Kolbens 24 über den Sicherungsring 23 auf die Führungsnabe 1
ist gegenüber dem Stand der Technik die antriebsferne Gehäusewand 9 von die
ser Axialkraft befreit. Das Gehäuse 7 des Wandlers ist somit stark entlastet
(Aufblähen). Zum Einschalten der Überbrückungskupplung 2 wird der Innenraum
des Drehmomentwandlers 1 durch Anschluß an die Druckseite der Pumpe für die
Wandlerflüssigkeit mit Druck beaufschlagt und der Raum zwischen Gehäuse 9
und Kolben 24 über den Kanal 22 entlastet, so daß ein Druckunterschied aufge
baut wird, der den Kolben nach links auf die Gehäusewand 9 zu bewegt, wo
durch die Reibflächen 30 und 31 die Reiblamelle 32 zwischen sich einspannen.
Während des Einrückens der Überbrückungskupplung 2 wird an den Reibflä
chen 30 und 31 abgedichtet, so daß sich der Druck im Wandler selbst aufbauen
kann. Die Übertragung des Drehmomentes erfolgt nun direkt von der Gehäuse
wand 9 aus über die Reibplatte 40 auf die Reibfläche 31 sowie über die Naben
scheibe 36, die Tangentialblattfedern 37 und den Kolben 24 auf die Reibflä
che 30, wodurch die Reiblamelle 32 das Drehmoment auf das Bauteil 57 und
somit auf das Turbinenrad 11 abgeben kann. Das Drehmoment wird somit zur
Hälfte an der Reibfläche 31 und zur Hälfte an der Reibfläche 30 übertragen. Da
durch muß die Drehmomentübertragung auf den Kolben 24 über die Verzah
nung 35 ebenfalls lediglich die Hälfte des Drehmomentes übertragen.
Fig. 2 zeigt analog Fig. 1 einen Drehmomentwandler 1 mit einer Überbrückungs
kupplung 3, bei welcher gegenüber der Fig. 1 lediglich die Kraftübertragung vom
Gehäuse 9 auf den Kolben 25 anders gestaltet ist und die übrigen Bauteile mit
den gleichen Bezugsziffern versehen sind. In der Fig. 2 erfolgt die Drehmo
mentübertragung von der antriebsnahen Gehäusewand 9 auf einen Winkelring
44, welcher nahe an der Führungsnabe 18 an der Gehäusewand 9 angeschweißt
ist und in seinem axial abstehenden Bereich mit einer Außenverzahnung 45
greift eine Nabenscheibe 46 mit einer entsprechenden Innenverzahnung ein, wo
bei diese Nabenscheibe 45 über Niete 41 mit dem Kolben 25 fest verbunden ist.
Der Kolben weist in seinem radial inneren Bereich einen Bund 29 auf, der in Rich
tung auf die Gehäusewand 9 abgewinkelt ist und somit radial innerhalb des Be
reiches der Außenverzahnung 45 des Winkelringes 44 raumsparend verläuft. Die
übrigen Bauteile entsprechen denen der Fig. 1 und sie weisen auch die gleiche
Funktion auf, so daß sich hier eine nähere Erläuterung erübrigt.
Fig. 3 zeigt eine weitere Variante der Kraftübertragung zwischen der Gehäuse
wand 9 und dem Kolben 26, wobei in vorliegenden Fall die Drehmomentübertra
gung auf einen größeren Durchmesser verlegt ist und somit dicht radial innerhalb
der Reiblamelle 32 erfolgt. Der Kolben 26 ist entsprechend der vorherigen Aus
führung mit seinem Bund 29 auf dem Führungsabsatz 34 der Führungsnabe 18
verschiebbar aufgesetzt und durch die Dichtung 21 abgedichtet. In Achsrichtung
ist er durch den Sicherungsring 23 in seiner Öffnungsrichtung exakt fixiert. An
der antriebsnahen Gehäusewand 9 ist im Bereich der Reibfläche 31 ein Stützring
47 angeschweißt, der von der Reibfläche 31 ausgehend nach radial innen weiter
geführt ist. Sowohl der Stützring 47 als auch die Gehäusewand 9 sind im Bereich
radial innerhalb der Reibfläche 31 konisch ausgeführt mit unterschiedlichen Win
keln. Dadurch ist zwischen dem Außendurchmesser und dem Innendurchmesser
des Stützringes 47 gegenüber der Gehäusewand 9 eine Ringspalt 51 gebildet, in
dessen Bereich der Stützring 47 Öffnungen 48 aufweist, die zur drehfesten, aber
axial verschiebbaren Mitnahme von Nasen 49 ausgebildet sind, die Teil eines
Mitnehmerringes 50 sind, der am Kolben über Niete 42 fest angeordnet ist. So
mit wird bei der hier vorliegenden Überbrückungskupplung 4 auf einem relativ
großen Durchmesser das halbe von der Überbrückungskupplung zu übertragende
Drehmoment auf den Kolben 26 übertragen. Dadurch sind die Kräfte in diesem
Bereich relativ niedrig und somit auch die Verschiebekräfte.
In Fig. 4 ist eine Variante von Fig. 3 wiedergegeben, bei welcher die Über
brückungskupplung 5 des Drehmomentwandlers 1 über einen Torsionsschwingungs
dämpfer 60 mit der Turbine 11 verbunden ist. Die Anordnung eines Torsions
schwingungsdämpfers ist prinzipiell unabhängig von der Ausbildung der Über
brückungskupplung, sie ist jedoch im Normalfall notwendig, um Torsionsschwin
gungen von der Brennkraftmaschine bei eingeschalteter Überbrückungskupplung
vom Antrieb des Fahrzeuges fernzuhalten. Im vorliegenden Fall ist an der Turbine
eine Nabenscheibe 62 angeordnet, die eine ähnliche Bauform aufweist wie das
hohlzylindrische Bauteil 57 entsprechend den Fig. 1 bis 3. Die Nabenschei
be 62 weist axial offene Fenster auf, in welchen am Umfang verteilte Schrauben
federn 61 in etwa tangentialer Ausrichtung angeordnet sind. Beidseits der Na
benscheibe 62 sind Deckbleche 63 angeordnet, die ebenfalls Fenster zur Auf
nahme der Schraubenfedern 61 aufweisen. Die beiden Deckbleche 63 sind un
tereinander fest verbunden und zumindest eines ist in Achsrichtung verlängert
und weist Schlitze 58 auf zur drehfesten Verbindung mit den Nasen 59 der
Reiblamelle 32. Die Funktion der Überbrückungskupplung 5 ist aus der Beschrei
bung von Fig. 3 her bekannt und muß deshalb nicht näher erläutert werden.
In Fig. 5 ist ein Drehmomentwandler 1 dargestellt, dessen Überbrückungskupp
lung 6 als Lamellenkupplung ausgebildet ist, wobei zwischen den Reibflächen 30
und 31 des Kolbens 27 und eines Ringes 52, der auf der Innenseite der antriebs
nahen Gehäusewand 9 angebracht ist zwei Reiblamellen 32 und 33 sowie ein
weiterer Ring 56 angeordnet sind. In einem mittleren Bereich ist der Kolben 27
über Niete 43 mit einem Mitnehmerring 55 vernietet und beide Bauteile sind ra
dial außerhalb der Vernietung voneinander wegweisen ausgebuchtet. Im Bereich
dieser Ausbuchtung weist der Mitnehmerring 55 axial abgewinkelte Nasen 54 auf,
die von der Gehäusewand 9 wegweisend in Richtung auf den Kolben 27 verlau
fen. Diese Nasen 54 dienen der drehfesten Verbindung des Mitnehmerringes 55
mit der Gehäusewand 9, indem im Bereich der Reibfläche 31 an der Gehäuse
wand 9 ein Ring 52 fest angeordnet ist, der im Bereich seines Innendurchmesser
mit einer Innenverzahnung 53 versehen ist, in die die Nasen 54 des Mitnehmer
ringes 55 drehfest, aber axial verschiebbar eingreifen. Dabei dienen die Nasen 54
zusätzlich der drehfesten und axial verschiebbaren Mitnahme des Ringes 56.
Durch diese Konstruktion ist es möglich, zwei Reiblamellen 32 und 33 vorzuse
hen, welche mit ihren Nasen 59 in die entsprechenden Axialschlitze 58 des
hohlzylindrischen Bauteils 57 drehfest, aber axial verschiebbar eingreifen. Diese
Anordnung, die ansonsten der Ausführung entsprechend Fig. 3 entspricht, ist
entweder in der Lage, ein noch höheres Drehmoment über die Überbrückungs
kupplung 6 zu übertragen, oder einen weiter abgesenkten Innendruck zu realisie
ren.
Bei allen dargestellten Konstruktionen gemäß den Fig. 1 bis 5 ist der Kolben
jeweils auf der Führungsnabe 18 dicht, aber axial verschiebbar gelagert und er
stützt sich bei geöffneter Überbrückungskupplung jeweils an einem Sicherungs
ring ab, der ebenfalls auf der Führungsnabe 18 angeordnet ist. Dadurch erfolgt
eine Entlastung des Wandlers im Bereich der antriebsfernen Gehäusewand 8, da
der vom Druck des Hydraulikmediums beaufschlagte Kolben sich über die Füh
rungsnabe 18 an der antriebsnahen Gehäusewand 9 abstützen kann. Zudem ist
durch die Anordnung des Sicherungsringes ein exaktes Lüftspiel für den Kolben
vorgegeben, welches einerseits für eine ausreichende Durchströmung bei geöff
neter Überbrückungskupplung dient und andererseits beim Umschaltvorgang zum
Schließen der Überbrückungskupplung eine geringstmögliche Verzögerung sicher
stellt.
Selbstverständlich kann die beschriebene Überbrückungskupplung auch bei hy
drodynamischen Kupplungen eingesetzt werden.
Claims (16)
1. Hydrodynamischer Drehmomentwandler mit einer Überbrückungskupplung,
bestehend aus einem von einer Brennkraftmaschine angetriebenen Gehäuse
mit einer antriebsnahen Gehäusewand, die mit einer konzentrischen Füh
rungsnabe versehen ist, einem in der antriebsfernen Gehäusewand integrier
ten Pumprad, einem zwischen Pumprad und antriebsnaher Gehäusewand an
geordneten Turbinenrad, welches über eine Turbinenradnabe drehfest mit
dem Abtrieb verbunden ist und gegebenenfalls mit einem zwischen beiden
angeordneten Laufrad, wobei die Überbrückungskupplung einen mit der an
triebsnahen Gehäusewand drehfest verbundenen Kolben zwischen antriebs
naher Gehäusewand und Turbinenrad aufweist, der im radial äußeren Bereich
auf der der antriebsnahen Gehäusewand zugewandten Seite eine Reibfläche
aufweist, die einer entsprechenden Reibfläche der Gehäusewand gegen über
steht und zwischen denen wenigstens eine Reiblamelle angeordnet ist, die im
Bereich ihres Außenumfanges über ein hohlzylindrisches Bauteil in drehfester
Verbindung mit dem Turbinenrad bzw. der Turbinenradnabe steht, wobei der
Kolben in seinem radial inneren Bereich gegenüber einer Nabe, die ihrerseits
drehfest mit der antriebsnahen Gehäusewand (9) verbunden ist, abgedichtet
ist, und sowohl der Raum zwischen Kolben und antriebsnaher Gehäusewand
als auch der Raum zwischen Kolben und antriebsferner Gehäusewand je ei
nen Anschluß für druckbeaufschlagbare Wandlerflüssigkeit aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Übertragungsweg zwischen Reiblamelle (32, 33) und Turbinenrad (11)
im hohlzylindrischen Bauteil ein Torsionsschwingungsdämpfer (60) angeord
net ist, wobei der Kolben (26) auf einem Führungsabsatz (34) der Führungs
nabe (18) axial begrenzt verschiebbar gelagert ist.
2. Drehmomentwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Torsionsschwingungsdämpfer (60) zumindest aus etwa tangential
um die Drehachse angeordneten Schraubenfedern (61) besteht, die in Fen
stern einer Nabenscheibe (62) bzw. in Fenstern von beidseitig der Naben
scheibe angeordneten Deckblechen (63) angeordnet sind, wobei Nabenschei
be und Deckbleche konzentrisch zur Drehachse (20) ringzylindrisch verlaufen.
3. Drehmomentwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der auf dem Führungsabsatz (34) der Führungsnabe (18), axial begrenzt
verschiebbar gelagerter Kolben (24-27) in Richtung auf das Turbinenrad ab
gestützt ist, wobei die wirkende Kraft auf die antriebsnahe Gehäusewand
übertragen wird.
4. Drehmomentwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drehfeste Verbindung zwischen Kolben (24) und Führungsnabe (18)
über eine Außenverzahnung (35) in der Führungsnabe (18) und eine Naben
scheibe (36) mit entsprechender Innenverzahnung erfolgt, wobei die Naben
scheibe axial zwischen Kolben (24) und antriebsnaher Gehäusewand (9) an
geordnet ist, über Tangentialblattfedern (37) mit dem Kolben drehfest ver
bunden ist und der Kolben mit einem axial von der Nabenscheibe wegwei
senden Bund (28) auf einem mit einer Dichtung (21) versehenen Führungsab
satz (34) der Führungsnabe (18) axial verschiebbar gelagert ist.
5. Drehmomentwandler nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Axialanschlag für den Kolben (24) ein Sicherungsring (23) in der Füh
rungsnabe (18) angeordnet ist.
6. Drehmomentwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drehfeste Verbindung zwischen Kolben (25) und antriebsnaher Ge
häusewand (9) über einen an der Gehäusewand befestigten Winkelring (44)
mit axial in Richtung auf den Kolben zu verlaufendem Außenverzahnungsbe
reich (45) und einer radial verlaufenden Nabenscheibe (46) mit entsprechen
der Innenverzahnung erfolgt und Nabenscheibe und Kolben zu einer Bauein
heit zusammengefaßt und fest miteinander verbunden sind.
7. Drehmomentwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (25) mit einem auf die antriebsnahe Gehäusewand (9) zu
weisenden Bund (29), der konzentrisch zum Außenverzahnungsbereich (45)
des Winkelringes 44) verläuft, auf dem mit einer Dichtung (21) versehenen
Führungsabsatz (34) der Führungsnabe (18) verschiebbar gelagert ist.
8. Drehmomentwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drehfeste Verbindung zwischen Kolben (26) und antriebsnaher Ge
häusewand (9) über einen Stützring (47) erfolgt, der an der Innenseite der
Gehäusewand befestigt ist, die Reibfläche 31) beinhaltet und weiter nach ra
dial innen reicht und der in einem mittleren Bereich Öffnungen (48) aufweist,
in die axial abgewinkelte Nasen (49) eines Mitnehmerringes (50) drehfest,
aber axial verschiebbar eingreifen, der am Kolben (26) fest angebracht ist.
9. Drehmomentwandler nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die antriebsnahe Gehäusewand (9) radial innerhalb der Reibfläche (31)
einen konischen, vom Kolben wegweisenden Bereich aufweist und der Stütz
ring (47) ebenfalls einen konischen Bereich mit einem steileren Winkel auf
weist und der so entstandene Ringspalt (51) zwischen Gehäusewand (9) und
Stützring (47) zum Eintauchen der Naben (49) des Mitnehmerringes (47)
dient.
10. Drehmomentwandler nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützring (47) im Bereich seines Innendurchmessers und Außen
durchmessers am Gehäuse (9) angeschweißt ist.
11. Drehmomentwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drehfeste Verbindung zwischen Kolben (27) und antriebsnaher Ge
häusewand (9) über einen Ring (52) erfolgt, der an der Innenseite der Gehäu
sewand (9) befestigt ist, die gehäusewandseitige Reibfläche (31) bildet und
weiter nach radial innen reicht und eine Innenverzahnung (53) aufweist, in
die axial abgewinkelte Nasen (54) eines Mitnehmerringes (59) drehfest, aber
axial verschiebbar eingreifen, der fest am Kolben (27) angeordnet ist.
12. Drehmomentwandler nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die antriebsnahe Gehäusewand (9) radial innerhalb der Reibflächen (31)
eine konische Erweiterung aufweist, in die der Mitnehmerring (55) hinein
reicht, wobei Mitnehmerring (55) und Kolben (27) radial außerhalb ihrer fe
sten Verbindung (43) voneinander wegweisend ausgebuchtet sind und in die
ser Ausbuchtung die axial auf den Kolben zu abgewinkelten Nasen (54)
des Mitnehmerringes (55) verlaufen.
13. Drehmomentwandler nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der gehäusewandseitigen Reibfläche (31) und der kolbenseiti
gen Reibfläche (30) zwei Reiblamellen (32, 33) und ein weiterer Ring (56)
angeordnet sind.
14. Drehmomentwandler nach den Ansprüchen 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drehfeste Verbindung zwischen Reiblamelle (32; 33) und Turbinen
rad (11) über ein im wesentlichen hohlzylindrisches Bauteil (57) erfolgt, das
reiblamellenseitig mit axial verlaufenden Schlitzen (58) versehen ist zum dreh
festen Eingriff von radial an der Reiblamelle (32; 33) überstehenden Na
sen (59).
15. Drehmomentwandler nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauteil (57) turbinenradseitig direkt am Turbinenrad (11) vorzugs
weise angeschweißt ist.
16. Drehmomentwandler nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauteil (57) turbinenseitig in einem Teilbereich der Außenkontur des
Turbinenrades (11) angepaßt ist.
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