DE3800667C2 - - Google Patents

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DE3800667C2
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    • G01FMEASURING VOLUME, VOLUME FLOW, MASS FLOW OR LIQUID LEVEL; METERING BY VOLUME
    • G01F11/00Apparatus requiring external operation adapted at each repeated and identical operation to measure and separate a predetermined volume of fluid or fluent solid material from a supply or container, without regard to weight, and to deliver it
    • G01F11/02Apparatus requiring external operation adapted at each repeated and identical operation to measure and separate a predetermined volume of fluid or fluent solid material from a supply or container, without regard to weight, and to deliver it with measuring chambers which expand or contract during measurement
    • G01F11/08Apparatus requiring external operation adapted at each repeated and identical operation to measure and separate a predetermined volume of fluid or fluent solid material from a supply or container, without regard to weight, and to deliver it with measuring chambers which expand or contract during measurement of the diaphragm or bellows type

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren von Flüssigkeiten, mit den Merk­ malen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Der Stand der Technik
Es sind bereits Vorrichtungen zum Dosieren von Flüssig­ keiten bekannt. Gemäß einer ersten bekannten Aus­ führung weist eine solche als Dispenser dienende Vor­ richtung ein Zylinder-Kolben-Ventilsystem zur Abgabe von Flüssigkeiten aus einem Behälter auf, wobei durch die Geometrie des Zylinder-Kolben-Paares und die Hubstrecke des Kolbens im Zylinder das Volumen vorgegeben ist. Bei einer derartigen Vorrichtung dient das Zylinder-Kolben- Paar sowohl als Pumpe als auch als Meßeinheit. Aus die­ sem Grunde ist es erforderlich, daß der Kolben möglichst dicht im Zylinder gleiten kann, wobei jedoch anderer­ seits die Notwendigkeit besteht, einen kleinen Spalt zwischen dem Kolben und dem Zylinder aufgrund der Gleit­ fähigkeit vorzusehen.
Durch einen solchen Spalt ist jedoch der Nachteil gege­ ben, daß bei der Hubbewegung des Kolbens Flüssigkeit durch diesen Spalt aus dem erläuterten Dosiersystem gedrückt werden kann, was letztlich zu einer falschen Dosierung führt, wobei natürlich Abhängigkeiten von der tatsächlichen Hubgeschwindigkeit des Kolbens sowie der Viskosität des Mediums gegeben sind. Um diesem Nachteil abzuhelfen, sind bereits Maßnahmen getroffen worden, um den Spalt zwischen Kolben und Zylinder möglichst gering zu halten. Zu diesem Zweck ist insbesondere bereits vorgesehen worden, den Zylinder aus Glas, zum Beispiel aus Borosilikatglas herzustellen, während der Kolben aus einem mit PTFE beschichteten Glas- oder Keramikelement besteht. Da die Gleitfähigkeit von PTFE gegenüber Glas ausreichend ist, kann auf diese Weise eine leichte Gängigkeit des Zylinder-Kolben-Systems auch bei einem sehr schmalen Spalt gewährleistet sein. Trotzdem müssen der Kolben und der Zylinder immer präzise aufeinander eingepaßt werden. Die Festlegung der Materialien sowie die hohen Herstellungskosten, die durch die gegenseitige Einpassung der vorgenannten Bauteile entstehen, wirken sich jedoch außerordentlich nachteilig aus, in gleicher Weise wie der zwangsläufig notwendige Spalt zwischen Zylinder und Kolben, selbst wenn dieser Spalt verhält­ nismäßig schmal gehalten wird.
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung mit einem Zy­ linder-Kolben-System wird anstelle des oben erläuterten schwimmenden Kolbens ein direktverdrängender, abstrei­ fender Kolben verwendet.
Ein derartiger Kolben gleitet jedoch nur sehr schwer­ gängig im zugehörigen Zylinder, so daß sich der zur Betätigung des Kolbens erforderliche hohe Kraftaufwand als anwendungstechnisch sehr ungünstig erwiesen hat. Auch bei derartigen direktverdrängenden Systemen werden bevorzugt Glas/PTFE-Kombinationen gewählt.
Ein weiteres bekanntes, dosiertechnisches System stellt die sog. Schlauchpumpe dar, welche jedoch insbesondere zum Dosieren von Chemikalien bei weitem nicht so genau arbeitet wie die Vorrichtungen mit Kolben-Zylinder- Systemen. Nachteilig bei Schlauchpumpen ist außerdem, daß die Fördermenge an Flüssigkeit durch den Schlauch­ querschnitt und die Drehzahl des Exzenters bestimmt ist, so daß letztendlich nur sehr kleine Fördermengen möglich sind. Ferner ist die Schlauchpumpe ein im Pulsbetrieb arbeitendes Gerät, das nur gewisse Flüssigkeitsinkremen­ te ausstoßen kann. Als Schlauchmaterial muß ein möglichst elastischer Kunststoff verwendet werden. Gebräuchlich sind hierzu beispielsweise Silikonschläuche oder Schläu­ che aus PTFE. Silikonschläuche weisen zwar eine hohe Elastizität auf und sind damit für Dauerbelastungen geeignet, jedoch sind sie chemisch nicht inert. Auf der anderen Seite besitzen die aus PTFE bestehenden Schläu­ che eine hohe chemische Resistenz, verspröden aber nach längerer Laufzeit der Schlauchpumpen, bei denen sie verwendet werden.
Darüber hinaus treten bei den zum Stand der Technik gehörigen Vorrichtungen erhebliche Probleme auf, die daraus resultieren, daß es sich bei den zu dosierenden und zu dispensierenden Flüssigkeiten beispielsweise um chemisch aggressive Lösungsmittel, Säuren, Laugen und dergleichen Medien handelt, durch welche beispielsweise Dichtungen oder sonstige Komponenten der entsprechenden Vorrichtungen angegriffen und beschädigt werden können.
Aus dem DE-GM 73 19 491 ist eine Dosiervorrichtung gemäß dem Gattungsbegriff bekannt. Diese Dosiervorrichtung ist in Form einer Zuteilpumpe mit pneumatischer Steuerung ausgebildet, wobei eine Meßkammer, d. h. ein Raum mit konstantem Volumen, und ein in diese Meßkammer ragender Zuteilkolben vorgesehen sind, welcher zu seinem Schutz gegenüber aggressiven Flüssigkeiten von einem Balgen, d. h. also von einem expandierbaren und komprimierbaren Hohlkörper, umgeben ist, der seinerseits mit einer nicht angreifenden Flüssigkeit gefüllt ist. Mit diesem Zuteil­ kolben ist ein pneumatisch betätigbarer Stellkolben verbunden, derart, daß bei aufsteigendem Stellkolben zusammen mit dem Zuteilkolben die zu dosierende Flüssig­ keit angesaugt und in die Meßkammer gefördert wird, und zwar in einer Menge, die gleich dem Produkt aus der Querschnittsfläche des Zuteilkolbens und seines Hubes innerhalb der Meßkammer ist. Wird sodann der Stellkolben zusammen mit dem Zuteilkolben wieder nach unten abge­ senkt, so wird ein Teil der in der Meßkammer enthaltenen Flüssigkeit, die gleich der vorbestimmten Dosiermenge ist, in einen Trog nach unten ausgedrückt.
Eine ähnlich ausgebildete Vorrichtung geht aus der US- Zeitschrift "Soviet Inventions Illustrated SU-S" vom 19. 10. 1983, Seite 13, mit der Kennziffer SU-972-226-A, hervor, wobei jedoch im Unterschied zu der Vorrichtung gemäß dem DE-GM 73 19 491 nunmehr der innerhalb eines Dosierraumes mit konstantem Volumen bewegliche Kolben unmittelbar mit einem ihn umgebenden Balg gekoppelt ist, welcher nicht mit einer Flüssigkeit gefüllt ist.
Weiterhin ist aus der DE-OS 29 18 050 ein System zur steuerbaren, passiven Dosierung von Strömungsmitteln, vorzugsweise für klinische Zwecke bekannt, wobei dieses Dosiersystem eine volumetrische Einrichtung aus einer starren Kammer aufweist, die durch zwei Membrane in drei elastische Kammern unterteilt ist, deren Volumina einen konstanten Summenwert bilden und von denen die eine elastische Kammer ein vorwählbares Volumen besitzt, das mit einer inerten Flüssigkeit gefüllt ist, derart, daß hierdurch gleichzeitig die Summe der Volumina der beiden anderen elastischen Kammern vorwählbar ist. Dieses bekannte Dosiersystem ist jedoch relativ aufwendig und kompliziert ausgebildet, so daß insbesondere seine Störanfälligkeit als relativ hoch eingeschätzt werden muß.
Ferner geht aus der DE-OS 23 18 713 eine Dosierpumpe mit selbsttätiger Entlüftung als bekannt hervor. Bei dieser Dosierpumpe ist in einem Pumpengehäuse ein Faltenbalg- Verdrängungskörper angeordnet, dessen Volumen sich periodisch verändert. Hierbei ist vorgesehen, daß die Amplitude dieser periodischen Volumenänderung, d. h. die maximale Längenänderung des Faltenbalg-Verdrängungs­ körpers, weniger als 1% seiner Länge im entlasteten Zustand beträgt, wobei ein Austrittsventil innerhalb des Pumpengehäuses vertikal mit seiner Austrittsöffnung nach oben zeigend angeordnet ist. Es handelt sich hierbei um eine Dosierpumpe, welche auch zum Dosieren gegen hohe Drucke (bis etwa 100 atü) eingesetzt werden kann, wobei die Entlüftung vollständig und möglichst schnell von statten gehen soll.
Ausgehend von einer Vorrichtung zum Dosieren von Flüssigkeiten, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1, liegt der vorliegenden Erfindung nun die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung dieser Art zu schaffen und diese in der Weise auszu­ bilden, daß irgendwelche Dichtungsprobleme generell eliminiert werden und daß diese Vorrichtung auch für dosiertechnische Methoden oder ggf. auch titrime­ trische/volumetrische Methoden im Falle von beliebig aggressiven Flüssigkeiten geeignet ist, wobei aber auch die Dosiervorrichtung letztendlich in einfacher und kostengünstiger Weise herstellbar sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindunsgemäß durch die Kombination der Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Patentan­ spruches 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte und zweckdienliche Ausbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung weist den außerordentlichen Vorteil auf, daß die zur Messung verwendete Referenzflüssigkeit, mit welcher das gemein­ same Innenraum-Volumen der beiden ersten und zweiten Hohlkörper gefüllt ist, eine chemisch nicht aggressive Flüssigkeit sein kann, so daß insbesondere der außerhalb des ersten Raumes angeordnete, zweite expandierbare und komprimierbare Hohlkörper, der beispielsweise in der Form eines "Meßbalges" ausgebildet sein kann, sowie die an diesen angeschlossenen Betätigungs- und Meßeinrich­ tungen chemisch nicht attackiert werden. Die als Füllung dienende Referenzflüssigkeit kann weder auskristalli­ sieren noch irgendwelche anderen schädlichen Nebenwir­ kungen auf den Meßbalg ausüben.
Auf der anderen Seite kann es sich bei den in den ersten Raum mit konstantem Volumen eingeleiteten Flüssigkeiten, deren Volumen gemessen werden soll, praktisch um belie­ bige chemische Medien bzw. Reagenzien handeln, insbeson­ dere auch um aggressive Medien, da dieser erste Raum bzw. ein diesen umgebendes Gefäß und der in diesem ange­ ordnete, erste expandierbare und komprimierbare Hohl­ körper (ein sog. "Dosierbalg") aus chemisch resistenten Materialien bestehen können.
Der zweite Hohlkörper, d. h. also quasi der "Meßbalg", und ein ggf. diesen umgebender Raum sowie angeschlossene Meßeinrichtungen stellen hierbei den eigentlichen, von dem ersten Raum vollkommen getrennten Meßbereich dar, so daß auch für die diesem Meßbereich zugeordneten Bau­ elemente Standardmaterialien verwendet werden können, da diese Bauelemente ja chemisch nicht angegriffen werden.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung, ihrer weiteren Merkmale und Vorteile dient die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeich­ nungen.
Dabei zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum schnellen, genauen und reproduzierbaren Dosieren von Reagenzien (in Form eines Dispen­ sers);
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Dispen­ sers;
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum meßbaren Abgeben von Flüssigkeitsvolumina, das heißt also in der Form einer Bürette; und
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel einer bei den Vorrich­ tungen gemäß den Fig. 1-2 brauchbaren Einrich­ tung zum Einstellen des jeweils gewünschten Dosiervolumens.
Die in der Fig. 1 in (teilweiser) Schnittansicht darge­ stellte Dosiervorrichtung ist beispielsweise, wie dies in der Fig. 1 im einzelnen nicht dargestellt ist, mit Hilfe von Adaptern auf Original-Reagenzien-Flaschen direkt aufschraubbar oder aufsteckbar ist. Die Vorrichtung weist zwei übereinander angeordnete, zylindrische erste und zweite Gefäße 22 und 24 auf, deren gemeinsame Achse mit "A" bezeichnet ist.
Das erste Gefäß 22 umgibt einen ersten Raum 21, dessen Volumen konstant ist und in dem ein erster expandierbarer und komprimierbarer Hohlkörper 20 angeordnet ist (im folgenden auch als erster Balg 20 bezeichnet).
Zwischen der Innenfläche des ersten zylindrischen Gefäßes 22 und der Außenfläche des ersten Balges 20 ist ein Spielraum zur freien Bewegung des Balges 20 vorhanden und das Innenraum-Volumen des Balges 20 ist stufenlos variierbar, das heißt, zwischen einem vorgege­ benen Maximalvolumen V max und einem vorgegebenen Mini­ malvolumen V min und natürlich auch in umgekehrter Weise.
Im übrigen ist der erste Balg 20 in bevorzugter Weise zylinder­ ähnlich oder quasi-zylindrisch ausgebildet.
Außerhalb des ersten Raumes 21 ist noch ein zweiter Hohlkörper 30 mit einem variablen Volumen ange­ ordnet ist, das heißt ein zweiter, vorzugsweise quasi­ zylindrisch geformter Balg 30, der mit dem innerhalb des Raumes 21 angeordneten, ersten Balg 20 mit variablem Volumen kommuniziert. Hierbei wird durch die beiden ersten und zweiten Bälge 20 und 30 gemeinsam ein in sich geschlossenes Gebilde erhalten, derart, daß die Summe der Volumina der Innenräume der beiden Bälge 20 und 30 bei jedem ihrer Volumenvariationszustände konstant ist.
In der rechten Hälfte der Fig. 1 ist ein erster Volumenvariationszustand der Bälge 20 und 30 dargestellt, in der linken Hälfte dagegen ein demgegenüber umgekehrter Volumenvariations­ zustand der Bälge 20 und 30.
Wie aus dieser Darstellung ersichtlich ist, sind die Volumina der Innenräume der beiden über eine Verbindungsleitung 25 miteinander kommunizierenden Bälge 20 und 30 zwischen Extremwerten variierbar, wobei also einem Maximalvolumen des oberen Balges 30 ein Minimalvolumen des unteren Balges 20 und in umgekehrter Weise einem Minimalvolumen des oberen Balges 30 ein Maximalvolumen des unteren Balges 20 entspricht.
Somit ist auch das Volumen des zweiten Balges 30 vor­ zugsweise stetig und stufenlos zwischen einem vorgegebe­ nen Maximalvolumen V 30max und einem vorgegebenen Mini­ malvolumen V 30min veränderbar, und natürlich auch umge­ kehrt.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist die Variation des Innenraum-Volumens des zweiten Balges 30 bzw. dessen jeweili­ ges Momentanvolumen meßbar. Zu diesem Zweck ist das durch die Innenräume der beiden Bälge 20 und 30 gebildete gemeinsame Volumen mit einer Referenzflüssigkeit gefüllt, welche vorzugsweise aus einem chemisch unaggressiven Stoff besteht. Weiterhin ist es in konstruktiver Hinsicht vorteilhaft, wenn der zweite Balg 30 in einem oberhalb des ersten Raumes 21 angeordneten zweiten Raum 31 unter­ gebracht ist; welcher von dem zweiten zylindrischen Gefäß 24 umgeben ist. Es ist hierbei gün­ stig, wenn das untere, erste Gefäß 22 zusammen mit dem oberen, zweiten Gefäß 24 eine geschlossene Einheit in der Form eines in einer Durchmesserebene zweigeteilten Zylinders darstellen, derart, daß vorzugsweise ein Deckelteil 23 des unteren zylindrischen Gefäßes 22 gleichzeitig ein Bodenteil des oberen zylindrischen Gefäßes 24 bildet.
Gleichzeitig stehen die beiden Bälge 20 und 30 über die durch dieses praktisch eine Trennscheibe bildende Boden- bzw. Deckelteil 23 hindurchgehende Leitung 25 miteinan­ der in Verbindung, welche eine Öffnung 26 definiert, durch welche die Referenzflüssigkeit wechselweise aus dem oberen Balg 30 in den unteren Balg 20 oder umgekehrt aus dem unteren Balg 20 in den oberen Balg 30 gedrückt werden kann.
Um diese Vorgänge zu realisieren, ist der zweite Balg 30 mit einem außerhalb des zweiten Raumes 31, das heißt im vorliegenden Falle oberhalb des zweiten zylindrischen Gehäuses oder Gefäßes 24 angeordneten Hubmechanismus gekoppelt, durch welchen die beiden ersten und zweiten Bälge 20 und 30 zu einer gleichzeitigen gemeinsamen, einander praktisch umgekehrt proportionalen Volumenva­ riation ihrer jeweiligen Innenräume veranlaßt werden können, und zwar in der Weise, daß für die Zwecke der Dosierung einer Flüssigkeit der erste, untere Balg 20 zur Flüssigkeitsansaugung in den ersten Raum 21 komprimierbar und zur Flüssigkeitsaus­ stoßung aus dem Raum 21 expandierbar ist.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Hub­ mechanismus zur Balgbetätigung in der Form eines Kol­ ben-Zylinder-Systems ausgebildet, bestehend aus einer Kolbenstange 4, einem Zylinder 6 und einem Kolbenlager 9, welches ebenfalls Bestandteil eines allgemein mit der Ziffer 5 bezeichneten Betätigungsmechanismus zum Ver­ schieben der Kolbenstange 4 relativ zum Zylinder 6 ist. Der obere Teil der Kolbenstange 4 ist fest in dem Kolbenla­ ger 9 gelagert.
Der Betätigungsmechanismus 5, der also zur Erzielung von Hubbewegungen der Kolbenstange 4 in Richtung des Doppel­ pfeiles 11 dient, besteht im wesentlichen außer dem bereits erwähnten Kolbenlager 9 aus einer den Zylinder 6 mit Abstand umgebenden Zylinderhülse 10, deren Deckel­ teil durch das Kolbenlager 9 gebildet ist.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist die Kol­ benstange 4 einerends mit der oberen Seite des zweiten Balges 30 gekoppelt, während sie andererends mit dem Betätigungsmechanismus 5 zum Verschieben der Kolbenstange 4 relativ zum Zylinder 6 verbunden ist. Im vorliegenden Falle ist der Betätigungsmechanismus 5 mit einer Einrichtung zum Messen und/oder zum Einstel­ len des in den oberen Balg 30 gedrückten oder umgekehrt vom oberen Balg 30 in den unteren Balg 20 zurückgelie­ ferten Referenzflüssigkeitsvolumens versehen, wobei der besondere Vorteil gegeben ist, daß die zur Messung ver­ wendete Referenzflüssigkeitsmenge eine chemisch nicht aggressive Flüssigkeit ist und infolgedessen auch das obere System, infolgedessen der zweite Balg 30 mit ange­ schlossenen Betätigungs- und Meßeinrichtungen chemisch nicht attackiert wird. Diese Referenzflüssigkeit kann also weder auskristallisieren, noch ähnliche schädliche Nebenwirkungen zeigen.
Ein weiterer Vorteil der hier erläuterten Ausführungs­ form liegt auch darin, daß der untere, erste Balg 20, den man auch als den "Dosierbalg" bezeichnen kann, keine geometrische Genauigkeit besitzen muß, das heißt, es kann ein ungenau arbeitender Balg sein.
Dagegen ist es notwendig, daß der obere, zweite Balg 30 als ein Präzisionsbalg ausgebildet ist, da dieser Balg praktisch als ein "Meßbalg" funktioniert. D. h., für eine genaue, reproduzierbare Dosierung müssen sowohl die Faltung als auch die Durchmesser des Balges 30 genau spezifiziert sein.
Der erste Balg 20 ist daher in bevorzugter Weise als ein einfacher, aus PTFE oder aus einem mit PTFE beschichte­ ten Material bestehender Balg ausgebildet, während der obere, zweite Balg 30 als ein aus Metall bestehender Präzisionsbalg ausgebildet ist.
Darüber hinaus liegt bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ein besonderer Vorteil darin, daß die Vielfalt von chemischen Medien, die beispielsweise im Laborato­ riumsbereich zum Einsatz gelangen, ausschließlich in den unteren, chemisch resistenten, von den Ein- und Aus­ gangsöffnungen von Anschlußleitungen 61, 67, 68 abge­ sehen dichten Bereich (das heißt unteres Gefäß 22 mit darin angeordnetem ersten Balg 20) ge­ langen, von welchem der eigentliche Meßbereich wiederum getrennt ist, so daß für die dem Meßbereich zugeordneten Bauelemente Standardmaterialien verwendet werden können und insbesondere eine Referenzflüssigkeit für die Fül­ lung der beiden Bälge 20 und 30, die für die Werkstoffe dieser Bauelemente ohnehin chemisch ungefährlich ist.
Wie die Fig. 1 weiterhin zeigt, ragt die mit der oberen Seite des zweiten Balges 30 gekoppelte Kolbenstange 4 durch eine in einem Deckelteil 27 des zweiten Gefäßes 24 ausgesparte, vorzugsweise kreisrunde Öffnung 28 mit Spiel hindurch und der dem oberen Balg 30 abgewendete, aus dem zweiten Gefäß 24 herausragende Abschnitt der Kolbenstange 4 ist mit dem Betäti­ gungsmechanismus oder Betätigungsmitteln 5 fest verbun­ den, mit deren Hilfe Hubbewegungen der Kolbenstange 4 in Richtung des Doppelpfeiles 11 bewirkt werden können.
In konstruktiver Hinsicht ist hierbei im einzelnen der obere Teil der Kolbenstange 4 fest mit dem Kolbenlager 9 verbunden, welches als Deckelteil der Zylinderhülse 10 ausgebildet ist, die den Zylinder 6 umgibt, welcher an seinem unteren Ende mit dem Deckelteil 27 des zweiten Gefäßes 24 fest verbunden ist.
Für die Zwecke der jeweiligen, genauen, reproduzierbaren und ablesbaren Voreinstellung des in dem oberen, zweiten Balg 30 enthaltenen Referenzflüssigkeitsvolumens ist die Zylinderhülse 10 mit variablen Arretierungsmit­ teln 12 versehen.
Zum anderen ist die Zylinderhülse 10 auf ihrer Außenfläche graduiert, zum Beispiel in Form einer Skala 10′ mit ml-Unterteilung (vgl. Fig. 4) und weist in ihrer Hülsenwandung einen sich parallel zu ihrer Achse erstreckenden Schlitz 13 auf, in welchem ein Arretierungselement 14 für eine stufenlose variierbare Volumeneinstellung verschiebbar und verstellbar ange­ bracht ist. Vorzugsweise ist dieses Arretierungselement 14 als eine Arretierschraube mit zugehörigem Zeiger 15 (Fig. 4) und Anschlagsegment 16 (Fig. 1) ausgebildet. Zur Erzielung von eindeutig nach unten und nach oben begrenzten Hubbewegungen der Kolbenstange 4 weist der oberhalb des Gefäßes 3 angeordnete Zylinder 6 einen unteren Anschlagring 17 sowie einen oberen Anschlagring 18 auf.
Im Falle der Ausführung gemäß Fig. 1 wirken die beiden Anschlagringe 17 und 18 mit dem in vertikalen Richtungen verschiebbaren Anschlagsegment 16 des Arre­ tierungselementes 14 in der Weise zusammen, daß der untere Anschlagring 17 für die Erzielung des Minimalvo­ lumens des zweiten Balges 30 und damit des Maximalvolu­ mens des ersten Balges 20 dient (vgl. linke Hälfte von Fig. 2), während der obere Anschlagring 18 die Aufgabe hat, das Maximalvolumen des zweiten Balges 30 und damit das Minimalvolumen des ersten Balges 20 mit Hilfe der Zylinderhülse 10 und der zugeordneten Arretierungsmittel 12 einzustellen, und zwar wiederum im Zusammenwirken der Anschlagringe 17 und 18 mit dem Anschlagsegment 16 der Arretierungsmittel 12. Zwischen diesen vorgenannten Extremwerten lassen sich aber auch noch andere Volumen­ beträge für die im oberen, zweiten Balg 30 enthaltene Referenzflüssigkeit mit Hilfe der Skala 10′ stufenlos einstellen (vgl. Fig. 4), und zwar durch Lösen der Arretierschraube 14 (mit Zeiger 15 und Anschlagsegment 16) und deren Verschieben innerhalb des Hülsenschlitzes 13 entlang der diesem Schlitz zugeordne­ ten Graduierung und durch Festziehen der Arretierschrau­ be 14 bei einem gewünschten, an der Skala 10′ ablesbaren Volumen.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in der Fig. 1 sowohl in der rechten Hälfte als auch in der linken Hälfte die Arretierungsmittel 12 dargestellt, in Wirk­ lichkeit reicht es jedoch aus, wenn diese Arretierungs­ mittel 12 nur einmal im Bereich des Betätigungsmechanis­ mus 5 vorgesehen sind.
Da die Innenflächen der Gefäße 22, 24 die Oberflächen der Bälge 20, 30 praktisch allseitig mit vorgegebenem Abstand umgeben, tritt zwischen Gefäßen und Bälgen keine Rei­ bung auf, wodurch irgendwelche mechanischen Abnutzungs­ erscheinungen an diesen Bauteilen völlig vermieden sind.
Das erste Gefäß 22 ist an seiner Unterseite auf einem Ventilblock 60 befestigt, dessen Ausbildung und Funktionsweise in Verbindung mit der Vorrichtung gemäß Fig. 1 im folgenden näher erläutert werden soll:
In dem Ventilblock 60 ist eine erste Anschlußleitung 61 zu dem Gefäß 22 ausgebildet, wobei sich diese Anschluß­ leitung 61 im Ventilblock über ein Rohr-T-Stück 63 ver­ zweigt in ein Ansaugrohr 62 einerseits und in eine Aus­ stoßleitung 66 andererseits. In dem zu einem (nicht gezeigten), die Probenflüssigkeit enthaltenden Vorrats­ behälter führenden Ansaugrohr 62 ist ein Ansaugventil 64 angeordnet, während in der zu einem (nicht gezeigten) Probengefäß führenden Ausstoßleitung 66 ein vorzugsweise federbelastetes Ausstoßventil 65 angeordnet ist.
Darüber hinaus ist zwischen dem Gefäß 22 und dem Ventil­ block 60, vorzugsweise jedoch innerhalb dieses Ventil­ blockes eine zweite Anschlußleitung 67 ausgebildet, die als Restmengen-Entleerungsleitung für den Fall des Wech­ sels des flüssigen Mediums (Probenflüssigkeit) dient.
Ferner ist eine vom oberen Bereich des ersten Raumes 21 in den Ventilblock 60 führende, dritte Anschlußleitung 68 vor­ gesehen, welche die Aufgaben einer Entlüftungsleitung wahrnimmt und an ihrem unteren Ende wiederum aus dem Ventilblock 60 herausführt.
Um die Auf-/Zu-Stellungen der vorgenannten Anschlußlei­ tungen bzw. der in diesen angeordneten Ventile zu steuern, ist ein vorzugsweise von Hand betätigbares Vierkanal-Drehventil 69 vorgesehen, mit dessen Hilfe beispielsweise einzelne der Leitungen 61, 67 oder 68 im Bedarfsfalle geöffnet bzw. geschlossen werden können, insbesondere etwa in der Weise, daß bei geöffneter erster Anschlußleitung 61 zumindest die zweite Anschluß­ leitung 67 geschlossen ist, und umgekehrt, oder daß bei geschlossener erster Anschlußleitung 61 die beiden zwei­ ten und dritten Anschlußleitungen 67 und 68 geöffnet sind.
Zum Befüllen des unteren Gefäßes 22 mit Probenflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter wird mit Hilfe des Betätigungsmechanis­ mus 5 die Kolbenstange 4 nach oben gezogen und damit der erste Balg 20 komprimiert, wodurch sich das Ansaugventil 64 öffnet und über das Ansaugrohr 62 und die Anschlußlei­ tung 61 die Flüssigkeit in den ersten Raum 21 angesaugt wird. Beim Niederdrücken des Hubmechanismus schließt sich das Ansaugventil 64, während sich das Ausstoßventil 65 öff­ net und die Probeflüssigkeit aus dem ersten Raum 21 über die Ausstoßleitung 66 in das Probengefäß abgegeben wird.
Das untere Gefäß 22 kann zum Beispiel in der Form eines Glaszylinders ausgebildet sein oder zumindest einen aus Glas bestehenden Zylindermantel aufweisen.
Da es sich bei der Vorrichtung gemäß Fig. 1 praktisch um ein direktverdrängendes System handelt, wird das in dem oberen Präzisionsbalg 30, das heißt dem "Meßbalg" ent­ haltene Referenzflüssigkeitsvolumen anschließend mit Hilfe der Betätigungsmittel 5 vollständig in den unte­ ren, einfachen Balg 20, den "Dosierbalg" gepumpt und dient hier sodann zum genauen Dosieren der in dem ersten Raum 21 enthaltenen, durch den Balg 20 zu verdrängenden Flüssigkeit, welche schließlich durch die Ausstoßleitung 66 des Ven­ tilblockes 60 in ein (nicht gezeigtes) Probengefäß abge­ leitet wird.
Das Ausführungsbeispiel eines Dispensers gemäß Fig. 2 unterscheidet sich nun gegenüber der Ausführung gemäß Fig. 1 lediglich dadurch, daß der in dem ersten, unteren Gefäß 22 angeordnete erste Hohlkörper 20′ mit variablem Volumen nunmehr in der Form einer Blase ausgebildet ist, beispielsweise in der Art eines Luftballons oder der­ gleichen, während der in dem oberen, zweiten Raum 31, das heißt also innerhalb des zweiten Gefäßes 24 angeord­ nete Hohlkörper mit variablem Volumen nach wie vor in der Form eines Balges 30 ausgebildet ist.
Auch im Falle der Ausführung gemäß Fig. 2 ist das durch diese beiden ersten und zweiten Hohlkörper 20′ und 30 gebildete gemeinsame Volumen mit einer Referenzflüssig­ keit gefüllt, so daß die Funktionsweise dieser Vorrich­ tung praktisch dieselbe ist wie diejenige gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1.
Bei dem aus der Fig. 3 ersichtlichen, dritten Ausfüh­ rungsbeispiel der Erfindung handelt es sich um eine gegenüber der Fig. 1 insofern abgewandelte Konstruk­ tionsweise, als nunmehr oberhalb des Deckelteils 23 des ersten Gefäßes 22, welches den Raum 21 mit konstantem Volumen definiert, ein geschlossenes Zylinder-Kolben- System 40 angeordnet ist, dessen Zylinder 42 an seinem offenen, unteren Ende mit dem innerhalb des Raumes 21 angeordneten Balg 20 kommuniziert. Auch hierbei stellen der Balg 20 und das Zylinder-Kolben-System 40 gemeinsam ein in sich geschlossenes Gebilde dar, wobei insbesonde­ re das durch den Innenraum des Balgs 20 und den Innenraum 41 des Zylin­ ders jeweils gebildete, gemeinsame Volumen mit einer Referenzflüssigkeit gefüllt ist, wie bereits anhand der Fig. 1 für die dortigen beiden Bälge 20 und 30 im Detail erläutert.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 3 ist praktisch in der Form einer Bürette ausgebildet, bei der sich die jeweils abgegebene Flüssigkeitsmenge an einer Skala, im vorlie­ genden Falle anhand einer digitalen Volumenanzeige able­ sen läßt.
Im Falle der Anwendung bei der Titrimetrie wird aus dieser Bürette, genauer gesagt aus dem unteren Raum 21, so lange die dort zuvor eingebrachte Probenflüssigkeit abgegeben, bis ein chemischer Prozeß stattfindet, wobei das jeweils abgegebene Flüssigkeitsvolumen zum Beispiel an einer LCD-Anzeige 54 abgelesen werden kann.
Auch bei der Ausführung der Vorrichtung gemäß Fig. 3 ist das Prinzip der Trennung zwischen den chemisch bean­ spruchten Komponenten und dem eigentlichen Meßsystem realisiert.
In gleicher Weise wie bei der Ausführung gemäß Fig. 1 läßt sich für die zwischen dem Zylinder-Kolben- System 40 und dem Balg 20 hin- und herzupumpende Refe­ renzflüssigkeit eine chemisch nicht aggressive Substanz verwenden, wodurch vor allen Dingen der Vorteil gegeben ist, daß der Zylinder 42 und der Kolben 43 aus weniger kostenspieligen Standardmaterialien hergestellt werden können und hierbei insbesondere auch problemlos mit der Bedingung, daß Kolben 43 und Zylinder 42 de facto dicht ineinander gleiten.
Im übrigen handelt es sich auch hierbei um ein direkt­ verdrängendes System, bei dem das jeweilige aus dem Zylinder-Innenraum 41 in den unteren Balg 20 gepumpte Referenzflüssigkeits-Volumen zum meßbaren Abgeben der in dem Raum 21 enthaltenen Probeflüssigkeit dient.
Im einzelnen ist bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel einer Bürette oberhalb des den ersten Raum 21 mit konstantem Volumen definierenden Gefäßes 22 ein Gehäuse 44 angeordnet, in dem das Zylinder-Kolben-System 40 untergebracht ist, während der im Raum 21 angeordnete Balg 20 an seiner Oberseite über eine Verbindungsleitung 25 fest mit dem unteren, offenen Ende des Zylinders 42 gekoppelt ist. Die Verschiebung der Referenzflüssigkeit zwischen unterem Balg 20 und oberem Zylinder-Kolben- System 40 erfolgt somit über eine durch den Querschnitt der Verbindungsleitung 25 definierte Öffnung 26.
In dem oberen Gehäuse 44 der Bürette sind weiterhin allgemein mit der Bezugsziffer 45 bezeichnete Betäti­ gungsmittel untergebracht, die mit dem Kolben 43 fest gekoppelt sind und die dazu dienen, den Kolben 43 zu Hubbewegungen entsprechend dem Doppelpfeil P 2 relativ zum Zylinder 42 zu veranlassen. Durch diese Hubbewe­ gungen des Kolbens 43 zwischen zwei Extremstellungen wird erreicht, daß in der obersten Kolbenstellung das Minimalvolumen des Balges 20 und in der untersten Kol­ benstellung das Maximalvolumen des Balges 20 erzielt werden. Um die in dem Raum 21 enthaltene Probenflüssig­ keit in meßbarer Weise abgeben zu können, wie dies be­ reits weiter oben erläutert ist, sind die Betätigungs­ mittel 45 weiterhin mit einem allgemein mit der Bezugs­ ziffer 50 bezeichneten Volumenmeßsystem gekoppelt, wel­ ches vorzugsweise als ein elektronisches Meßsystem aus­ gebildet ist, durch das die Hubbewegungen des Kolbens 43 in die digitale Volumenanzeige 54 umgewandelt werden können, so daß beispielsweise beim Erreichen des End­ punktes einer Titration das genaue, an Probenflüssigkeit aus der Vorrichtung abgegebene Volumen abgelesen werden kann.
Die Betätigungsmittel 45 weisen im einzelnen ein Zahnrad 48 auf, auf dessen Achse 46 ein (nicht dargestelltes) Handrad angeordnet ist, durch dessen Betätigung die Hubbewegungen des Kolbens 43 erreicht werden können, und zwar dadurch, daß das Zahnrad 48 mit einer Zahnstange 47 kämmt, welche fest mit dem oberen Teil des Kolbens 43 verbunden ist.
Durch Drehung des Handrades und damit über die Achse 46 des Zahnrades 48 wird die Zahnstange 47 entsprechend dem Doppelpfeil P 1 vertikal nach oben oder nach unten ver­ schoben, wobei diese Translationsbewegungen der Zahn­ stange 47 über ein Meßwandlersystem in elektrische Aus­ gangssignale umgesetzt werden. Zu diesem Zweck ist bei­ spielsweise eine elektronische Schaltung vorgesehen, die im wesentlichen aus einem Impulsgeber 49 besteht, der auf die Translationsbewegungen der Zahnstange 47 an­ spricht, wobei sodann die von diesem Impulsgeber 49 erzeugten Impulse über eine Leitung 51 zu einem Zähler 52 geleitet werden, welcher schließlich über eine Leitung 53 die LCD-Anzeige 54 beaufschlagt, an welcher das je­ weilige, aus der Bürette abgegebene Volumen digital ablesbar ist.
Auch bei der Ausführung der Bürette gemäß Fig. 4 kann das untere Gefäß 22, in dem die abzugebende Probenflüs­ sigkeit enthalten ist, unmittelbar auf einem Ventilblock 60 angeordnet sein, wie er im einzelnen bereits anhand der Fig. 1 beschrieben wurde.
Der in dem unteren Raum 21 enthaltene Balg 20 ist im übrigen vorzugsweise als ein einfacher, aus PTFE oder aus einem PTFE-beschichteten Material bestehender Balg ausgebildet. Es könnte sich aber auch anstelle eines Balges um einen Hohlkörper in Form einer Blase, zum Beispiel in Form eines Luftballons oder dergleichen handeln, wie er beispielsweise anhand der Fig. 2 gezeigt ist.
Das anhand der Fig. 3 erläuterte elektronische Meßsystem 50 kann im Bedarfsfalle auch bei den Vorrichtungsbei­ spielen gemäß den Fig. 1-2 verwendet werden.

Claims (24)

1. Vorrichtung zum Dosieren von Flüssigkeiten, insbe­ sondere für titrimetrische/volumetrische Methoden,
  • - mit mindestens einem ersten Raum (21) mit kon­ stantem Volumen, in den die jeweilige Flüssig­ keit, insbesondere ein chemisches Reagenz, über ein erstes Ventil (64) angesaugt und aus dem diese Flüssigkeit über ein zweites Ventil (65) ausgestoßen wird;
    und
  • - mit einem im ersten Raum (21) angeordneten, ersten expandierbaren und komprimierbaren Hohl­ körper (20), dessen Innenraum ein zwischen einem vorgegebenen Maximalvolumen (V max) und einem vorgegebenen Minimalvolumen (V min) stetig ver­ änderbares Volumen aufweist,
    • - wobei die Innenfläche des ersten Raumes (21) zumindest einen Teil der Oberfläche des ersten Hohlkörpers (20) bei allen von diesem annehmbaren Volumina mit vorgegebenem Ab­ stand umgibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß
  • - außerhalb des ersten Raumes (21) mindestens ein zweiter expandierbarer und komprimierbarer Hohl­ körper (30) angeordnet ist, dessen Innenraum mit dem Innenraum des in dem ersten Raum (21) ange­ ordneten, ersten Hohlkörper (20) kommuniziert;
  • - das Innenraum-Volumen des zweiten Hohlkörpers (30) zwischen einem vorgegebenen Maximalvolumen (V₃₀ max ) und einem vorgegebenen Minimalvolumen (V₃₀ min ) (und umgekehrt) stetig veränderbar ist;
  • - die Summe der Innenraum-Volumina der beiden ersten und zweiten Hohlkörper (20, 30) in jedem Volumenvariationszustand dieser Hohlkörper (20, 30) konstant ist;
  • - die Variation des Innenraum-Volumens des zweiten Hohlkörpers (30) dessen jeweiliges Momentan­ volumen meßbar ist;
    und daß
  • - das durch die Innenräume der beiden ersten und zweiten Hohlkörper (20, 30) gebildete, gemeinsame Volumen mit einer Referenzflüssigkeit gefüllt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzflüssigkeit aus einem chemisch un­ aggressiven Stoff besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Hohlkörper (20, 30) je­ weils in der Form eines Balges ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Hohlkörper (20′) in der Form einer Blase, insbesondere in der Art eines Luftballons oder dgl., ausgebildet ist, während der zweite Hohl­ körper (30) in der Form eines Balges ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Hohlkörper (20) als ein einfacher, aus PTFE oder aus einem mit PTFE beschichteten Material bestehender Balg ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Hohlkörper (30) als ein aus Metall bestehender Präzisionsbalg ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des ersten Raumes (21) mit dem darin untergebrachten, ersten Hohlkörper (20 bzw. 20′) ein zweiter Raum (31) angeordnet ist, in welchem der zweite Hohlkörper (30) untergebracht ist, wobei die beiden ersten und zweiten Hohlkörper (20 bzw. 20′); 30) über eine Leitung (25) miteinander in Verbindung stehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Hohlkörper (30) mit einem außerhalb des zweiten Raumes (31) angeordneten Hubmechanismus gekoppelt ist, durch welchen die beiden ersten und zweiten Hohlkörper (20 bzw. 20′; 30) zu einer gleichzeitigen gemeinsamen, einander praktisch umge­ kehrt proportionalen Innenraum-Volumenvariation veranlaßt werden, derart, daß der erste Hohlkörper (20 bzw. 20′) zur Flüssigkeitsansaugung in den ersten Raum (21) komprimierbar und zur Flüssigkeits­ ausstoßung aus dem ersten Raum (21) expandierbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubmechanismus in Form eines Kolben- Zylinder-Systems ausgebildet ist und eine Kolben­ stange (4) aufweist, die einerends mit einem zuge­ ordneten (oberen) Ende des zweiten Hohlkörpers (30) und andererends mit einem Betätigungsmechanismus (5) zum Verschieben der Kolbenstange (4) relativ zu einem Zylinder (6) verbunden ist, wobei dieser Be­ tätigungsmechanismus (5) mit einer Einrichtung zum Messen und/oder zum Einstellen der aus dem zweiten Hohlkörper (30) in den ersten Hohlkörper (20 bzw. 20′) zu übertragenden Referenzflüssigkeit und damit des aus dem ersten Raum (21) abzugebenden Flüssig­ keitsvolumens versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
  • a) Ein den ersten Raum (21) definierendes erstes Gefäß (22) ist zylindrisch ausgebildet;
  • b) ein den oberhalb des ersten Raumes (21) befind­ lichen zweiten Raum (31) definierendes zweites Gefäß (24) ist ebenfalls zylindrisch ausgebil­ det;
  • c) der innerhalb des ersten Gefäßes (22) angeord­ nete erste Hohlkörper (20) ist zylinderähnlich ausgebildet und weist an seiner oberen Seite eine starre Kopplung mit einem Rohrstück (25) auf, das als Verbindungsleitung zwischen dem ersten Hohlkörper (20) und dem zweiten Hohl­ körper (30) dient;
  • d) der innerhalb des zweiten Gefäßes (24) angeord­ nete zweite Hohlkörper (30) ist ebenfalls zylin­ derähnlich ausgebildet und weist an seiner Unterseite eine starre Kopplung mit dem Rohr­ stück (25) auf;
  • e) die Kolbenstange (4) des Hubmechanismus ist mit der Oberseite des in dem zweiten Gefäß (24) angeordneten zweiten Hohlkörpers (30) fest ge­ koppelt:
  • f) das zweite Gefäß (24) weist in seinem Deckelteil (27) eine Öffnung (28) zur Durchführung der Kolbenstange (4) auf;
    und
  • g) der aus dem zweiten Gefäß (24) herausragende Abschnitt der Kolbenstange (4) ist mit den Be­ tätigungsmitteln (5) fest verbunden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsmittel dadurch gebildet sind, daß der obere Teil der Kolbenstange (4) fest mit einem Kolbenlager (9) verbunden ist, das als Deckelteil einer Zylinderhülse (10) ausgebildet ist, die den Zylinder (6) umgibt, der fest mit dem Deckelteil (27) des zweiten Gefäßes (24) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderhülse (10) mit Arretierungsmitteln (12) für die jeweilige Volumeneinstellung versehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderhülse (10) graduiert ist und in der Hülsenwandung einen sich parallel zu ihrer Achse erstreckenden Schlitz (13) aufweist, in dem ein Arretierungselement (14) für die Volumeneinstellung verschiebbar angebracht ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierungselement (14) als eine Arretier­ schraube mit Zeiger (15) und Anschlagsegment (16) ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-14, dadurch gekennzeichnet, daß der oberhalb des zweiten Gefäßes (24) angeord­ nete Zylinder (6) des Hubmechanismus
  • - einen unteren Anschlagring (17) für die Erzie­ lung des Minimalvolumens des zweiten Hohlkörpers (30) und damit des Maximalvolumens des ersten Hohlkörpers (20)
    sowie
  • - einen oberen Anschlagring (18) zur Erzielung des Maximalvolumens des zweiten Hohlkörpers (30) und damit des Minimalvolumens des ersten Hohlkörpers (20)
aufweist, wobei diese Anschlagringe (17, 18) mit dem Anschlagsegment (16) der Arretierungsmittel (12) zusammenwirken.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der Variation des Innenraum-Volumens des zweiten Hohlkörpers (30) bzw. zur Messung dessen jeweiligen Momentanvolumens ein elektronisches Meß­ system mit vorzugsweise digitaler Volumenanzeige vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des ersten Raumes (21) an Stelle eines zweiten expandierbaren und komprimierbaren Hohl­ körpers (30) ein Zylinder-Kolben-System (40) ange­ ordnet ist, dessen Zylinder (42) an seinem offenen Ende mit dem innerhalb des ersten Raumes (21) ange­ ordneten ersten Hohlkörper (20) kommuniziert, wobei das durch den Innenraum des ersten Hohlkörpers (20) und den Innenraum (41) des Zylinders (42) gebildete gemeinsame Volumen mit einer Referenzflüssigkeit gefüllt ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß
  • - oberhalb eines den ersten Raum (21) definieren­ den Gefäßes (22) ein Gehäuse (44) angeordnet ist, in welchem das Zylinder-Kolben-System (40) untergebracht ist,
  • - der in dem ersten Raum (21) angeordnete erste Hohlkörper (20) an seiner Oberseite über einen eine Verbindungsleitung bildenden Rohrstutzen (25) fest mit dem unteren, offenen Ende des Zylinders (42) des Zylinder-Kolben- Systems (40) gekoppelt ist,
    und
  • - in dem Gehäuse (44) ferner mit dem Kolben (43) des Zylinder-Kolben-Systems (40) fest verbundene Betätigungsmittel (45) zur Durchführung von Hubbewegungen vorgesehen sind, derart, daß in der obersten Kolbenstellung das Minimalvolumen des ersten Hohlkörpers (20) und in der untersten Kolbenstellung das Maximalvolumen des ersten Hohlkörpers (20) erzielbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsmittel (45) mit einem elektro­ nischen Volumen-Meßsystem (50) gekoppelt sind, durch das die Hubbewegungen des Kolbens (43) des Zylinder- Kolben-Systems (40) in eine digitale Volumenanzeige (54) umwandelbar sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10-19, dadurch gekennzeichnet, daß das den ersten Raum (21) definierende erste Gefäß (22) auf einem Ventilblock (60) angeordnet ist, wobei zwischen dem Gefäß (22) und dem Ventil­ block (60)
  • - eine erste Anschlußleitung (61) zu dem ersten Ventil (Ansaugventil 64) sowie zu dem zweiten Ventil (Ausstoßventil 65),
  • - eine zweite Anschlußleitung (67) als Rest­ mengen-Entleerungsleitung für den Fall des Wechsels des flüssigen Mediums
    sowie
  • - eine dritte Anschlußleitung (68) in der Form einer Entlüftungsleitung
vorgesehen sind und wobei die Auf-/Zu-Stellungen der einzelnen Anschlußleitungen (61, 67, 68) steuerbar sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilblock (60) eine den Anschlußleitungen (61, 67, 68) zu dem ersten Gefäß (22) entsprechende Anzahl von Bohrungen aufweist, deren Auf-/Zu- Stellungen mit Hilfe eines Vierkanal-Drehventils (69) steuerbar sind.
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