DE3718693A1 - Buchsenfoermiges spritzguss-bauteil, insbesondere waelzlagerkaefig - Google Patents
Buchsenfoermiges spritzguss-bauteil, insbesondere waelzlagerkaefigInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein buchsenförmiges Spritzguß-
Bauteil, insbesondere Wälzlagerkäfig, aus einem polymeren
Werkstoff, insbesondere faserverstärkten Kunststoff, mit
einer Vielzahl von Durchbrechungen am Umfang, Stegen
zwischen den Durchbrechungen und beidendig umlaufenden
Borden, wobei mehrere Anbindungsstellen vorgesehen sind,
die entsprechend ihrer Lage zu Bindenähten führen.
Bei derartigen bekannten Kunststoff-Spritzguß-Bauteilen,
insbesondere Wälzlagerkäfigen, sind die sämtlichen
Anbindungsstellen, an denen die Kunststoffmasse in die
entsprechende Form eingespritzt wird, entweder in einem
der Borde oder in den Stegen angeordnet. In beiden Fällen
liegen die Anbindungsstellen dabei in einer einzigen
Umfangslinie bzw. einer einzigen radialen Ebene. Dies hat
zur Folge, daß auch die Bindenähte, an denen die
Fließfronten der an den Anbindungsstellen eingespritzten
Kunststoffmassenanteile aufeinander treffen, in einer
einzigen Linie liegen.
Sowohl die Anbindungsstellen als auch die Bindenähte
stellen Schwachstellen des Bauteils dar, weil an ihnen
das Kunststoffmaterial beim Einspritzvorgang besonderen
physikalischen bzw. chemischen Bedingungen unterworfen
ist. Insbesondere wirken sich hier
Orientierungserscheinungen und thermische Einflußgrößen
aus. Ist das Bauteil aus faserverstärktem Kunststoff
hergestellt, dann sind die Bindenähte zusätzlich deswegen
im Vergleich zur Umgebung geschwächt, da an ihnen keine
Verkettung der Verstärkungsfasern erfolgen kann.
Sind alle Anbindungsstellen des Bauteils in seinen einen
Bord gelegt, wobei im Bord bei jedem Steg eine
Anbindungsstelle liegt, dann verlaufen die Bindenähte in
dem anderen Bord auf jede Durchbrechung hin. Die beiden
Borde sind also mit Schwachstellen dicht besetzt. Es
wurde gefunden, daß dadurch im Bereich der Borde eine
erhöhte Bruchgefahr besteht.
Es ist auch bekannt, in jedem zweiten Steg eine
Anbindungsstelle anzuordnen. Die Bindenähte liegen dann
in denjenigen Stegen, die zwischen den Stegen mit
Anbindungsstellen bestehen. In diesem Falle liegen alle
Schwachstellen in den Stegen. Dadurch besteht im
Stegbereich eine erhöhte Bruchgefahr.
Weiter ist es bekannt, Anbindungsstellen in jeden Steg zu
legen. Die Schwachstellen bildenden Bindenähte liegen
dann in den Borden im Bereich der Durchbrechungen. Es
besteht dann in den Borden Bruchgefahr.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Spritzguß-Bauteil der
eingangs genannten Art vorzuschlagen, dessen
Bruchfestigkeit erhöht ist.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Bauteil der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß erste und
zweite Anbindungsstellen in mehreren am Umfang verteilten
Gruppen angeordnet sind, daß in jeder Gruppe wenigstens
eine erste Anbindungsstelle in dem einen Bord, nahe eines
von Anbindungsstellen freien Steges liegt, daß in jeder
Gruppe wenigstens eine zweite Anbindungsstelle in einem
Steg liegt und daß die Fluchtlinien der ersten und der
zweiten Anbindungsstellen in einem Abstand voneinander
verlaufen.
Die Anbindungsstellen sind dabei in Gruppen aufgeteilt,
wobei die Anbindungsstellen jeder Gruppe auf den Bord und
den bzw. die Stege verteilt sind. Die Schwachstellen
liegen also in verschiedenen Schnittebenen des Bauteils.
Dementsprechend liegen auch in jeder Schwachstellen
aufweisenden Ebene weniger Schwachstellen als beim Stand
der Technik. Es hat sich gezeigt, daß dadurch die
Bruchgefahr herabgesetzt ist. Dies gestattet eine
dünnwandigere Gestaltung des Bauteils im Vergleich zum
Stand der Technik.
Die Bindenähte und die Anbindungsstellen wirken
unterschiedlich schwächend auf das Bauteil. Die
Schwächungswirkung der Bindenähte hängt darüber hinaus
von deren Verlauf am Bauteil ab. Außerdem ist die
Schwächungswirkung einer Bindenaht dadurch beeinflußt, ob
sie durch ein frontales Auftreffen der Fließfronten von
Kunststoffmasseanteilen oder durch ein schräges
Aufeinandertreffen der Fließfronten entstanden sind.
Diejenigen Bindenähte, die durch ein frontales
Zusammentreffen der Fließfronten entstanden sind, sind
besonders bruchgefährdet. Durch die Erfindung läßt sich
die Anzahl der Bindenähte, an denen die Fließfronten
frontal aufeinandertreffen, reduzieren. Außerdem kann die
Lage der Bindenähte im Bauteil so beeinflußt werden, daß
ihr Verlauf vergleichsweise unkritisch ist.
Durch die Erfindung ist insbesondere auch vermieden, daß
alle Bindenähte in der gleichen Schnittebene des Bauteils
liegen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Teil-Abwicklung eines Wälzlagerkäfigs mit
Anbindungsstellen,
Fig. 2 eine Abwicklung entsprechend Fig. 1 mit einer
zweiten Anordnung der Anbindungsstellen,
Fig. 3 eine Abwicklung entsprechend Fig. 1 mit einer
dritten Anordnung der Anbindungsstellen,
Fig. 4 eine Abwicklung entsprechend Fig. 1 mit einer
weiteren Anordnung der Anbindungsstellen und
Fig. 5 schematisch einen Schnitt längs der Linie V-V
nach den Fig. 1 bis 4.
Ein Wälzlagerkäfig weist zwei Borde (1, 2) auf. Zwischen
den Borden (1, 2) liegen Durchbrechungen (3), die der
Aufnahme von Wälzkörpern dienen. Die Borde (1, 2) sind über
Stege miteinander verbunden. In Fig. 1, in Fig. 2 und
in Fig. 4 sind Stege (4 bis 13) gezeigt. In Fig. 3 sind
Stege (4 bis 16) dargestellt.
In dem einen Bord (1) sind erste Anbindungsstellen (17)
angeordnet. Über die Stege (4 bis 16) sind zweite
Anbindungsstellen (18) verteilt. In jeweils demjenigen
Steg, der einer ersten Anbindungsstelle (17) naheliegt,
ist keine Anbindungsstelle vorgesehen. Die erste
Anbindungsstelle (17) liegt bei den Fig. 1 bis 3 in der
Fluchtlinie dieses Steges. Bei Fig. 4 liegt die erste
Anbindungsstelle (17) jeweils in der Fluchtlinie einer der
Durchbrechungen (3).
Die ersten und die zweiten Anbindungsstellen (17, 18) sind
zu Gruppen (19) zusammengefaßt. Die ersten
Anbindungsstellen (17) liegen auf einer Fluchtlinie (F 1).
Die zweiten Anbindungsstellen (18) liegen auf einer
Fluchtlinie (F 2). Diese Fluchtlinien (F 1, F 2) sind
voneinander im Abstand (a) beabstandet. An den
Anbindungsstellen (17, 18) wird die Kunststoffmasse in
üblicher Weise schräg zum Radius des Wälzlagerkäfigs - d.h.
schräg zur Zeichenebene der Fig. 1 bis 4 -
eingespritzt (Schrägstellung der Tunnelangüsse). Dies ist
in Fig. 5 durch die Pfeile (E) schematisch angedeutet. In
den Figuren sind die Richtungen, in denen sich die
Kunststoffmasse in den Stegen und den Borden verteilt,
mit strichlierten Richtungspfeilen angedeutet.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist in jeder
Gruppe (19) eine erste Anbindungsstelle (17) und eine
zweite Anbindungsstelle (18) vorgesehen. Die zweiten
Anbindungsstellen (18) liegen jeweils in der Mitte der
Stege (4, 6, 8, 10, 12). Insgesamt gesehen wechseln sich hier
die ersten Anbindungsstellen (17) und die zweiten
Anbindungsstellen (18) ab.
Die zweiten Anbindungsstellen (18) können auch nach oben
oder nach unten aus der Mitte versetzt sein. Der
Abstand (a) muß also nicht der halben Steglänge gleich
sein.
Wird bei den ersten und zweiten Anbindungsstellen (17, 18)
nach Fig. 1 in die betreffende Form Kunststoffmasse
eingespritzt, dann bilden sich im Bereich des Bordes (2)
in der Fluchtlinie der Stege (5, 7, 9, 11, 13) Bindenähte (20).
Deren Verlauf ist vergleichsweise unkritisch. Im Bord (2)
besteht damit nur bei jedem zweiten Steg eine
Bindenaht (20). Außerdem werden sich im Bord (1) zwischen
den ersten Anbindungsstellen (17) Bindenähte (21) bilden.
Damit liegt auch im Bord (2) nur bei jedem zweiten
Steg (4, 6, 8, 10, 12) eine Bindenaht. Die Bindenähte (20, 21)
sind somit über die beiden Borde verteilt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist in jeder der
Gruppen (19) ebenfalls eine erste Anbindungsstelle (17)
vorgesehen. In jeder der Gruppen (19) sind zwei zweite
Anbindungsstellen (18) angeordnet. Diese liegen in den
Stegen (4, 6 bzw. 8, 10). Zwischen den beiden zweiten
Anbindungsstellen (18) der Gruppe (19) liegt ein Steg (5, 9),
der von Anbindungsstellen frei ist.
Es ergeben sich nach Fig. 2 im Bord (2) Bindenähte (20) im
Bereich derjenigen Stege (7, 11), in deren Fluchtlinie die
ersten Anbindungsstellen (17) liegen. Im Steg (5, 9), der
zwischen den zweiten Anbindungsstellen (18) liegt, entsteht
außerdem jeweils eine weitere Bindenaht (22). Insgesamt
liegt also nur bei jedem vierten Steg eine Bindenaht (20)
und in jedem vierten Steg eine Bindenaht (22).
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind in jeder
Gruppe (19), wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2,
eine erste Anbindungsstelle (17) und zwei zweite
Anbindungsstellen (18) vorgesehen. Letztere liegen in den
Stegen (5, 7 bzw. 11, 13). Die ersten Anbindungsstellen (17)
liegen bei den Stegen (9 bzw. 15). Beidseitig neben den
Stegen mit zweiten Anbindungsstellen (18) liegen Stege
ohne Anbindungsstellen, nämlich die Stege (4, 6, 8 bzw.
10, 12, 14). Es entstehen hier Bindenähte (20, 21) in den
Borden (1, 2) (vgl. Fig. 3). Außerdem bilden sich
Bindenähte (22) in den Stegen (6, 8 bzw. 12, 14). Auch hier
sind die Bindenähte über die Borde und Stege verteilt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind in jeder
Gruppe (19) eine erste Anbindungsstelle (17) und eine
zweite Anbindungsstelle (18) vorgesehen. Die ersten
Anbindungsstellen (17) liegen hier jeweils in der
Fluchtlinie der benachbarten Durchbrechung (3), also im
Bord (1) neben der Durchbrechung (3). Die zweiten
Anbindungsstellen (18) liegen in den Stegen (4, 7, 10, 13).
Zwischen diesen Stegen sind jeweils zwei Stege
(5, 6; 8, 9; 11, 12) ohne Anbindungsstellen vorgesehen.
Zwischen den Stegen (5, 6 bzw. 8, 9 bzw. 11, 12) liegen im
Bord (1) die Anbindungsstellen (17). Es enstehen hier
Bindenähte (21) im Bord (1) und Bindenähte (22) in den
Stegen ohne Anbindungsstellen (18). Insgesamt sind die
Bindenähte über den einen Bord und die Stege verteilt.
Im Rahmen der Erfindung liegen zahlreiche weitere
Gestaltungen der Anordnung der ersten und zweiten
Anbindungsstellen in jeder Gruppe. Die Lage der
Bindenähte läßt sich auch durch Variation des
Abstandes (a) der Fluchtlinien (F 1, F 2), auf denen die
zweiten Anbindungsstellen bzw. die ersten
Anbindungsstellen liegen, einstellen. Dabei müssen nicht
alle ersten Anbindungstellen (17) oder alle zweiten
Anbindungsstellen (18) auf der gleichen Fluchtlinie (F 1
bzw. F 2) liegen.
Darüber hinaus läßt sich die Lage der Bindenähte auch
dadurch beeinflussen, daß an den ersten Anbindungsstellen
und den zweiten Anbindungsstellen unterschiedliche
Massenströme eingebracht werden. Dies kann beispielsweise
durch eine unterschiedlliche Gestaltung der Durchmesser
der ersten Anbindungsstellen und der zweiten
Anbindungsstellen erfolgen. Eine gewünschte Verteilung
der Bindenähte läßt sich auch durch eine Variation der
Schrägstellung der Tunnelangüsse unterstützen.
Claims (7)
1. Buchsenförmiges Spritzguß-Bauteil, insbesondere
Wälzlagerkäfig, aus einem polymeren Werkstoff,
insbesondere faserverstärkten Kunststoff, mit einer
Vielzahl von Durchbrechungen am Umfang, Stegen zwischen
den Durchbrechungen und beidendig umlaufenden Borden,
wobei mehrere Anbindungsstellen vorgesehen und Bindenähte
gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß erste und
zweite Anbindungsstellen (17, 18) in mehreren am Umfang
verteilten Gruppen (19) angeordnet sind, daß in jeder
Gruppe (19) wenigstens eine erste Anbindungsstelle (17) in
dem einen Bord (1) nahe eines von Anbindungsstellen freien
Steges (5, 7; 7, 11; 9, 15) liegt, daß in jeder Gruppe (19)
wenigstens eine zweite Anbindungsstelle (18) in einem
Steg (4, 6; 5, 7) liegt und daß die Fluchtlinien (F 1, F 2) der
ersten und der zweiten Anbindungsstellen (17, 18) in einem
Abstand (a) zueinander verlaufen.
2. Spritzguß-Bauteil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Anbindungsstelle (17) in der
Fluchtlinie des ihr nahen Steges liegt.
3. Spritzguß-Bauteil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Anbindungsstelle (17) in der
Fluchtlinie der ihr nahen Durchbrechung (3) liegt.
4. Spritzguß-Bauteil nach Anspruch 1 oder 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Gruppe (19) zwischen
Stegen (4, 6) mit zweiten Anbindungsstellen (18) ein Steg (5)
ohne Anbindungsstelle liegt und dieser Steg (5) der ersten
Anbindungsstelle (17) fernliegt.
5. Spritzguß-Bauteil nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gruppe (19)
beidseitig neben jedem Steg (5, 7) mit zweiten
Anbindungsstellen (18) ein Steg (4, 6, 8) ohne
Anbindungsstellen liegt und dieser Steg der ersten
Anbindungsstelle (17) fernliegt.
6. Spritzguß-Bauteil nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten
Anbindungsstellen (18) etwa in der Mitte der
Stege (4, 6, 8; 5, 7) liegen.
7. Spritzguß-Bauteil nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste
Anbindungsstelle (17) im einen Bord (1) bei jedem zweiten,
vierten oder sechsten Steg liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873718693 DE3718693A1 (de) | 1987-06-04 | 1987-06-04 | Buchsenfoermiges spritzguss-bauteil, insbesondere waelzlagerkaefig |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19873718693 DE3718693A1 (de) | 1987-06-04 | 1987-06-04 | Buchsenfoermiges spritzguss-bauteil, insbesondere waelzlagerkaefig |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3718693A1 true DE3718693A1 (de) | 1988-12-22 |
Family
ID=6329032
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873718693 Withdrawn DE3718693A1 (de) | 1987-06-04 | 1987-06-04 | Buchsenfoermiges spritzguss-bauteil, insbesondere waelzlagerkaefig |
Country Status (1)
Country | Link |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: RABE, JUERGEN, DIPL.-ING., 91315 HOECHSTADT, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |