DE3703326A1 - Vakuumschaltroehre - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vakuumschaltröhre gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige Vakuum
schaltröhre ist beispielsweise aus der DE-AS 26 59 871 bekannt.
Dort sind als Lötmaterial verschiedene Lote mit Schmelzpunkten
zwischen 605°C und 960°C mit ihrer Eignung zum Löten verschie
dener Materialien von Vakuumschaltröhren angegeben. Dabei ist
als "niedriger" Schmelzpunkt ein Schmelzpunkt zwischen 605°C
und 835°C aufgeführt.
Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt, be
steht in einer kostengünstigen und für eine Serienfertigung be
sonders geeigneten Ausführungsform einer Vakuumschaltröhre.
Diese Aufgabe wird bei einer Vakuumschaltröhre gemäß dem Ober
begriff durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Gemäß einer Erkenntnis, die unserer Erfindung zugrundeliegt,
lassen sich Weichlote mit einem unter 400°C liegenden Schmelz
punkt auch für Vakuumschaltröhren einsetzen, ohne daß die
Schaltleistung oder die Lebensdauer unzulässig herabgesetzt
wird. Insbesondere in Schützröhren für Mittel- oder Nieder
spannung läßt sich eine Weichlötung vorteilhaft einsetzen.
Die Erfindung ermöglicht einen besonders wirtschaftlich her
stellbaren Aufbau von pumpstengellosen Vakuumschaltröhren.
Durch die Weichlötung wird die Temperaturbelastung des Gehäuses
herabgesetzt, mechanische Spannungen, die beim Erkalten nach
der Lötung entstehen, werden gering gehalten. Dadurch wird der
Einsatz von thermisch nicht angepaßten Materialien ermöglicht,
ohne daß Dichtheitsprobleme auftreten. So ist eine erhebliche
Kostenreduzierung möglich.
Das Weichlot soll dabei einen Schmelzpunkt von höchstens etwa
300°C besitzen. Insbesondere eignet sich ein hochreines Zinnlot,
da dieses einen sehr geringen Dampfdruck bei 300°C besitzt,
oder ein Weichlot aus Sn50PbCu, dessen Dampfdruck bei 300°C
unter 10-13 bar liegt. Mit diesen Loten läßt sich eine Bedamp
fung von isolierenden Gehäuseteilen vermeiden und somit eine
sehr hohe Isolation der fertigen Röhre gewährleisten.
Das Weichlot eignet sich auch für Metall-Keramik-Verbindungen.
Dabei sind die Lötflächen auf der Keramik vorteilhaft metalli
siert.
Bei einer Weichlotverbindung braucht der thermische Längenaus
dehnungskoeffizient der Metallteile nicht an den der Isolier
stoffteile angepaßt zu sein. Vielmehr läßt sich das Weichlot
soweit plastisch verformen, daß unterschiedliche Temperatur
ausdehnungskoeffizienten ausgeglichen werden. So können z.B.
unschwierig Kupferteile mit Keramikteilen weichverlötet werden,
wobei sowohl eine Stumpflötung als auch eine flächige Verlötung
mit der Stirnseite der Keramik möglich ist. Erfindungsgemäß
verlötete Vakuumschaltröhren werden vorteilhaft ohne Pumpsten
gel ausgeführt. Der gegen mechanische Beanspruchung sehr emp
findliche Pumpstengel wird dabei durch eine unempfindliche
Weichlötstelle ersetzt. Dies vereinfacht den Aufbau der Vakuum
schaltröhre und ihre Handhabung ganz erheblich und reduziert
die Gefahr von Beschädigungen bei der Handhabung der Röhre.
Die Festigkeit der Weichlötung reicht auch zum Verlöten des ge
samten Gehäuses von Vakuumschaltröhren aus. Dies führt insbeson
dere bei den relativ billigen Schützröhren zu einer erheblichen
Kostenersparnis.
Zur Herstellung von erfindungsgemäßen Vakuumschaltröhren ist ein
Verfahren vorteilhaft, bei dem die Weichlötung oxid- und fluß
mittelfrei im Vakuum erfolgt und bei dem die Löttemperatur unter
400°C liegt und die Schmelztemperatur des Lotes um nicht mehr
als 100°C kleiner ist als die Löttemperatur und bei dem beim
Lötvorgang ein Druck von weniger als 10-6 bar herrscht. Bei die
sem Verfahren wird eine einwandfreie Lötung erreicht und ein
störendes Abdampfen von Lotmetall unterbunden.
Um störende Oxidschichten auf dem Lot zu vermeiden, wird vor
teilhaft versilbertes Lot, beispielsweise versilbertes Zinnlot
verwendet. Außerdem ist es vorteilhaft, die Lötflächen und das
Lot unmittelbar vor der Lötung von Oxiden zu befreien.
Das Verfahren wird vorteilhaft weitergebildet, indem das Weich
lot in Form eines gewellten Ringes auf die vorgefertigte Vakuum
schaltröhre aufgelegt und auf diesen Lotring ein Deckel aufge
legt wird und indem mehrere Vakuumschaltröhren in einem Arbeits
gang evakuiert und im Vakuum dicht verlötet werden. Für hohe An
forderungen empfiehlt es sich, daß die Kupferteile vor dem Weich
löten versilbert werden. Eine dauerhafte und sichere Verbindung
mit Keramikteilen wird erreicht, indem die Keramikteile vor dem
Weichlöten metallisiert werden.
Bei erfindungsgemäßen Röhren reicht es aus, daß die Schaltröhren
bei nur etwa 200°C bis 250°C ausgeheizt werden und daß im selben
Arbeitsgang die Weichlötung hergestellt wird.
Die Erfindung wird nun anhand von acht Figuren näher erläutert.
Sie ist nicht auf die in den Figuren gezeigten Beispiele be
schränkt.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen Ausführungsformen mit einem Metall
deckel, der auf eine Gehäuseöffnung aufgelötet ist.
Die Fig. 6 bis 8 zeigen Beispiele für Lötverbindungen zwi
schen Metallteilen und Isolierstoffteilen des Gehäuses.
Die Fig. 1 zeigt eine Vakuumschaltröhre 1 schematisch. Die Kon
taktbolzen 2 und/oder 3 können beim Schaltvorgang in Pfeilrich
tung bewegt werden. Ein Metalldeckel 4 ist auf eine Öffnung 5 im
Gehäuse aufgelötet. Der Metalldeckel 4 ist mechanisch nur wenig
belastet, diese Ausführungsform eignet sich unter anderem auch
für mechanisch stark beanspruchte Vakuumschaltröhren. Der Dek
kel 4 kann dabei ein einfacher Lötpfropfen in einer Öffnung
sein. Für größere Schaltröhren weist er vorteilhaft die Gestal
tung der Fig. 2 auf. Dabei ist das Lot 6 vorteilhaft in Form
eines gewellten Lotringes 7 eingebracht (Fig. 3). Dadurch bleibt
beim Evakuierungsvorgang ein Spalt zum Innenraum der Röhre er
halten, die Röhre kann einwandfrei evakuiert werden. Anstelle
des gewellten, vorteilhaft aus einer Folie gebildeten Lotringes
7 kann auch ein anderer Lotring verwendet werden, sofern er
einen ausreichenden Querschnitt zwischen dem Innenraum 8 der
Schaltröhre und der Umgebung freiläßt. Zum Beispiel kann ein
Lotring 9 gemäß Fig. 5 eingesetzt werden, welcher einen Ring
sektor darstellt. Gemäß Fig. 4 ist der Lotring in einer Boh
rung 10 des Kontaktbolzens 11 untergebracht, die durch schma
lere Bohrungen 12 und 13 mit dem Innenraum 8 der Röhre in Ver
bindung stehen. Diese Ausführungsform ist insbesondere bei
kleinen Röhrentypen vorteilhaft, bei denen außerhalb des Kon
taktbolzens 11 keine ausreichenden Flächen für die Anbringung
eines Deckels vorhanden sind.
Gemäß Fig. 6 ist auf ein Keramikteil 14 des Gehäuses eine Me
tallkappe 15 stumpf aufgelötet. Die Lötverbindung 16 ist mit
tels Weichlot hergestellt. Ebenso die Lötverbindung 17 zum
festen Kontaktbolzen 11.
Die Lötverbindung 16 kann gemäß Fig. 7 als V-Weichlötung aus
geführt sein. Anstelle der Stumpflötung gemäß Fig. 6 kann auch
eine Flachlötung gemäß Fig. 8 eingesetzt werden, wobei wieder
V-förmige Weichlotnähte 19 eingesetzt werden können, die den
Flansch 18 mit der Stirnfläche des Keramikteiles 14 verbindet.
Die Verbindung erfolgt vorteilhaft über eine Metallschicht 20,
die vorher auf die Stirnfläche 21 des Keramikteiles aufgebracht
ist.
Für die Ausführungsformen die Fig. 1 bis 5 ist vorteilhaft
das Gehäuse der Vakuumschaltröhre bereits vorgefertigt. Dabei
kann das Gehäuse mittels üblicher Hartlotverbindungen herge
stellt sein. Das Ausheizen und das Löten kann dann an einer
ganzen Serie von Vakuumschaltröhren gleichzeitig im selben
Vakuum erfolgen, ohne daß hierfür besondere Einrichtungen nötig
wären. Bei dieser Ausführungsform empfiehlt sich ein Druck von
weniger als 10-7 bar für eine Weichlötung bei 300°C.
Als Material für die Metallteile eignet sich insbesondere Kupfer,
als Isolierstoff eine Keramik, die zumindest 80% Al2O3 enthält.
Diese Keramik wird vorzugsweise im Bereich der Lötflächen metal
lisiert. Vorteilhaft wird das Kupfer versilbert, um störende
Oxide zu vermeiden.
Auch Glas oder Porzellan können als Isolierstoffe in erfindungs
gemäßen Aufbauformen eingesetzt werden.
Claims (15)
1. Vakuumschaltröhre, in der das Gehäuse aus elektrisch nicht
leitenden Teilen und aus Metallteilen zusammengesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil der Vakuumschaltröhre, welches den Innenraum der Röhre
von der Umgebung trennt, mittels eines Weichlotes, dessen
Schmelzpunkt unter 400°C liegt, vakuumdicht verlötet ist.
2. Vakuumschaltröhre nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Weichlot einen Schmelzpunkt
von höchstens etwa 300°C besitzt.
3. Vakuumschaltröhre nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Weichlot ein hochreines Zinn
lot ist.
4. Vakuumschaltröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 2, da
durch gekennzeichnet, daß das Weichlot ein
Sn 50PbCu-Lot ist, dessen Dampfdruck bei 300°C kleiner ist
als 10-13 bar.
5. Vakuumschaltröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Gehäuse be
reits in an sich bekannter Weise vorgefertigt ist, daß eine
Gehäuseöffnung vorgesehen ist, die durch einen Deckel verschlos
sen ist und daß dieser Deckel mittels Weichlot aufgelötet ist.
6. Vakuumschaltröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß sie Metall-Kera
mik-Verbindungen enthält, die mittels Weichlot hergestellt sind.
7. Vakuumschaltröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Temperatur
koeffizienten des Metallteils und des mit ihm verlöteten Iso
lierstoffteils nicht aneinander angepaßt sind.
8. Vakuumschaltröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß sie keinen Pump
stengel enthält.
9. Verfahren zur Herstellung einer Vakuumschaltröhre nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Weichlötung oxid- und flußmittelfrei im Vakuum
erfolgt, daß die Löttemperatur unter 400°C liegt, daß die
Schmelztemperatur des Lotes um nicht mehr als 100°C kleiner ist
als die Löttemperatur und daß beim Lötvorgang ein Druck von we
niger als 10-6 bar herrscht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß versilbertes Lot verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lötflächen und das Lot
unmittelbar vor der Lötung von Oxiden befreit werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Weichlot in Form eines
gewellten Ringes auf die vorgefertigte Vakuumschaltröhre und
darauf der Deckel aufgelegt wird und daß mehre Vakuumschalt
röhren in einem Arbeitsgang evakuiert und im Vakuum dicht ver
lötet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß Kupferteile vor dem Weichlö
ten versilbert werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Keramikteil vor dem Weich
löten metallisiert wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schaltröhre bei nur etwa
200°C bis 250°C ausgeheizt wird und daß im selben Arbeitsgang
die Weichlötung hergestellt wird.
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Publications (1)
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Family
ID=6320201
Family Applications (1)
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EP (1) | EP0277909A1 (de) |
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- 1988-02-02 JP JP63021449A patent/JPS63213232A/ja active Pending
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |