DE3522883A1 - Verfahren und anlage zur waermebehandlung von feinkoernigem gut - Google Patents
Verfahren und anlage zur waermebehandlung von feinkoernigem gutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruches 1, ferner eine Anlage
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei der Wärmebehandlung von feinkörnigem Gut,
insbesondere bei der Herstellung von Zement,
enthalten die Abgase der Brennzone im allgemeinen
einen mehr oder weniger großen Anteil an Stickstoffoxiden
(sogenannter NOx-Gehalt). Die Bildung
dieser Stickoxide geschieht teils durch Reaktion
des Sauerstoffs mit dem Stickstoff der
Verbrennungsluft, teils durch Oxidieren der
Stickstoffverbindungen des Brennstoffes.
Der NOx-Gehalt der Abgase der Brennzone ist nicht
zuletzt wegen der hierdurch verursachten Abgas-
Probleme unerwünscht. Es wurden daher bereits
verschiedene Verfahren entwickelt, um den NOx-Gehalt
der Abgase zu verringern.
Ein Verfahren der im Obergbegriff des Anspruches 1
vorausgesetzten Art ust durch "ICS Proceedings",
1979, S.45, Fig.6, bekannt. Hierbei erfolgt die
Calcination des vorgewärmten Gutes (d.h. seine
Entsäuerung vor der Einführung in die Brennzone)
in zwei Stufen: Die erste Stufe wird mit Abluft
der Kühlzone unter Sauerstoffmangel betrieben,
so daß ein CO-haltiges Gasgemisch aus dieser
Vorcalcinationszone in die Ofenabgasleitung eintritt.
In dieser Ofenabgasleitung bildet sich
damit zunächst eine reduzierende Zone, in der
ein Teil des NOx zu Stickstoff reduziert wird.
In dem anschließenden Teil der Ofenabgasleitung
werden durch Einführung eines weiteren Teiles
von Kühlerabluft Verbrennungsbedingungen geschaffen,
so daß der Restausbrand des Brennstoffes
und damit die zweite Stufe des Entsäuerungsprozesses
erfolgt.
Dieses bekannte Verfahren ist jedoch mit gewissen
Nachteilen behaftet. Da die in der Kühlerabluftleitung
vorgesehene Vorcalcinationszone
unter reduzierenden Bedingungen betrieben wird, erfolgt hier ein schlechter Ausbrand des für die
Entsäuerung eingesetzten Brennstoffes. Da ferner
durch die Vermischung der Abgase der Vorcalcinationszone
mit den gesamten Abgasen der Brennzone
reduzierende Bedingungen in der Ofenabgasleitung
eingestellt werden müssen (um den gewünschten
Abbau des in den Ofenabgasen enthaltenen
NOx zu erreichen), ist eine sehr große
absolute Menge an CO in den Abgasen der Vorcalcinationszone
erforderlich. Der vollständige
Ausbrand dieser großen Menge CO im oberen Teil
der Ofenabgasleitung erweist sich mit Rücksicht
auf die kurze zur Verfügung stehende Zeit als
sehr schwierig. Insgesamt ist daher weder die
Verringerung des NOx-Gehaltes der Ofenabgase,
noch der wärmetechnische Wirkungsgrad des Verfahrens,
insbesondere der erzielte Entsäuerungsgrad,
zufriedenstellend.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
unter Vermeidung dieser Nachteile ein Verfahren
der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten
Art zu schaffen, das sich sowohl durch eine
weitgehende Verringerung des NOx-Gehaltes der
Abgase der Brennzone, als auch durch einen guten
Ausbrand eines wesentlichen Teiles des für die
Calcination eingesetzten Brennstoffes auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird in die Abgase der Brennzone
vor der Einmündung der Abgase der Vorcalcinationszone
zusätzlicher Brennstoff eingeführt, wobei
diese zusätzliche Brennstoffmenge sowie der Sauerstoffgehalt
der Abgase der Brennzone so bemessen
werden, daß in der Zone vor der Einmündung eine
unterstöchiometrische Verbrennung in den Abgasen
der Brennzone erfolgt und sich ein CO-Gehalt
zwischen 0,05 und 1%, vorzugsweise zwischen 0,2
und 0,8%, in den Abgasen der Brennzone einstellt.
In dieser Zone werden damit reduzierende Bedingungen
geschaffen. durch die ein wirksamer Abbau
des NOx-Gehaltes der Abgase der Brennzone erfolgt,
indem das Kohlenmonoxid und die Kohlenstoffpartikel
mit den Stickstoffoxiden unter Bildung von
Stickstoff und Kohlendioxid reagieren.
Im Vergleich zu dem eingangs geschilderten bekannten
Verfahren ist hierbei von besonderem Vorteil,
daß die reduzierenden Bedingungen nur in den Abgasen
der Brennzone, nicht in einem aus den Abgasen
der Brennzone und den Abgasen der Vorcalcinationszone
bestehenden Mischgasstrom eingestellt
werden müssen. Dadurch läßt sich der für
einen wirksamen Abbau des NOx-Gehaltes erforderliche
CO-Gehalt mit einer wesentlich geringeren
absoluten CO-Menge erreichen, was den Vorteil hat,
daß der Restausbrand des durch den Abbau des NOx-Gehaltes
nicht verbrauchten CO auf einer kürzeren
Gasstrecke und daait vollständiger erfolgt.
Im Rahmen der Erfindung kann die Vorcalcinationszone
entweder mit Sauerstoffüberschuß betrieben
werden oder nah- bzw. unterstöchiometrisch gefahren
werden. Im letzteren Falle wird ein Teilstrom
der Abluft der Kühlzone unter Umgehung der
Vorcalcinatnionszone in die an die Einmündung der
Abgase der Vorcalcinationszone anschließende
Zone eingeführt.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche und werden im Zusammenhang
mit der Beschreibung zweier in den Fig.
1 und 2 der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele
erläutert.
Die in Fig. 1 in ganz schematischer Form dargestellte
Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dient zur Wärmebehandlung von feinkörnigem
Gut, insbesondere zur Herstellung von Zement.
Sie enthält einen die Vorwärmzone bildenden mehrstufigen
Schwebegas-Wärmetauscher 1, von dem
nur die beiden untersten Zyklonstufen 1 a und 1 b
dargestellt sind.
Die Brennzone wird durch einen Drehrohrofen 2
gebildet, der über eine Ofenabgasleitung 3 mit
dem Schwebegas-Wärmetauscher 1 verbunden ist.
Ein die Kühlzone bildender Kühler 4 ist mit der
Ofenabgasleitung 3 über eine Kühlerabluftleitung
5 verbunden, die in ihrem an die Ofenabgasleitung
3 angrenzenden Bereich eine als Schleife
ausgebildete Vorcalcinationszone 6 aufweist.
Diese Vorcalcinationszone 6 ist mit einer Brennstoffzuführung
7 versehen. Ferner mündet in die
Vorcalcinationszone 6 eine von der zweituntersten
Zyklonstufe 1 b des Schwebegas-Wärmetauschers
1- kommende Gutleitung 8 ein.
Die Kühlerabluftleitung 5 bzw. diee Vorcalcinationszone
6 mündet bei 9 in die Ofenabgasleitung 3 ein.
Diese Einmündung 9 liegt beim dargestellten Ausführungsbeispiel
in der unteren Hälfte der Ofenabgasleitung
3, jedoch deutlich über dem Einlaufgehäuse
10 und der Einmündung 9 befindet sich
damit eine Zone 3 a der Ofenabgasleitung, die nur
von den Abgasen des Frehrohrofens 2 durchströmt
wird, während die anschließende Zone 3 b der Ofenabgasleitung
3 von den Abgasen des Drehrohrofens
2 und den Abgasen der Vorcalcinationszone 6 durchsetzt
wird.
Die untere Zone 3 a der Ofenabgasleitung 7 ist mit
einer Brennstoffzuführung 11 versehen. Weiterhin
mündet in diese Zone 3 a der Ofenabgasleitung 3
eine von der zweituntersten Zyklonstufe 1 b
kommende Gutleitung 12 ein. Zur Aufteilung des
aus der Zyklonstufe 1 b ausgetragenen Gutes auf
die Gutleitungen 8 und 12 ist eine nur schematisch
angedeutete Verteilereinrichtung 13 vorgesehen.
Im Einlaufgehäuse 10 des Drehrohrofens 2 oder an
einer sonstigen geeigneten Stelle, jedoch vor
der Brennstoffzuführung 11, befindet sich ein
Meßelement 14, das den NOx-Gehalt der Ofenabgase
mißt und einer Regeleinrichtung 15 zuführt.
Diese Regeleinrichtung 15 steht ferner über gestrichelt
angedeutete Leitungen mit den Brennstoffzuführungen
7 und 11 sowie mit der Verteilereinrichtung
13 in Verbindung.
Die Gutleitung 16 der untersten Zyklonstufe 1 a
des Schwebegas-Wärmetauschers 1 mündet in bekannter
Weise in das Einlaufgehäuse 10 des Drehrohrofens
2.
Die Wirkungsweise der dargestellten Anlage nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist folgendermaßen:
Das Gut wird zunächst in der vom Schwebegas-
Wärmetauscher 1 gebildeten Vorwärmzone mit den
heißen Abgasen des Drehrohrofens 2 und der Vorcalcinationszone
6 vorgewärmt. Wenigstens ein
Teil des vorgewärmten Gutes wird dann über die
Gutleitung 8 in die Vorcalcinationszone 6 eingeführt,
die mit Abluft des Kühlers 4 sowie mit
Brennstoff über die Brennstoffzuführung 7 versorgt
wird. Diese Vorcalcinationszone 6 wird mit
Sauerstoffüberschuß betrieben, so daß ein weitgehender
Ausbrand des über die Brennstoffzuführung
7 zugeführten Brennstoffes und eine hohe Entsäuerung
des Gutes erfolgt.
In der unteren Zone 3 a der Ofenabgasleitung 3
werden durch Einführung von Brennstoff (über
die Brennstoffzuführung 11) und Wahl eines genügend
niedrigen Sauerstoffgehaltes der Abgase des
Drehrohrofens 2 reduzierende Bedingungen eingestellt,
so daß in dieser Zone 3 a eine unterstöchiometrische,
teilweise Verbrennung des zugeführten
Brennstoffes erfolgt und sich ein CO-Gehalt
zwischen 0,05 und 1%, vorzugsweise zwischen
0,2 und 0,8%, einstellt. Der NOx-Gehalt der Abgase
des Drehrohrofens 2 wird daher in dieser
Zone 3 a wirksam verringert, indem die Stickstoffoxide
weitgehend in Stickstoff und CO2 abgebaut
werden. Das über die Gutleitung 12 in diese reduzierend
betriebene Zone 3 a der Ofenabgasleitung
3 eingeführte Gut übt dabei eine katalytische
Wirkung auf die Entstickung aus und dient zugleich
zur Steuerung der Temperatur in dieser
Zone, indem es die aus der Verbrennung entstehende
Wärme durch Entsäuerung aufnimmt.
Im Bereich der Einmündung 9 vereinigen sich die
sauerstoffhaltigen Abgase der Vorcalcinationszone
6 mit dem Abgasstrom der Zone 3 a. Die Verhältnisse
werden nun so gewählt, daß in der
oberen Zone 3 b der Ofenabgasleitung 3 Sauerstoffüberschuß
herrscht, so daß hier ein Restausbrand
des Brennstoffes und eine Restcalcination des
Gutes erfolgt.
Zweckmäßig wird hierbei die NOx-Konzentration
dieser Abgase des Drehrohrofens 2 durch das Meßelement
14 gemessen. Entsprechend diesem NOx-Meßwert
wird der CO-Gehalt in der unteren Zone 3 a
der Ofenabgasleitung 3 eingestellt, um einen weitgehenden
Abbau des NOx zu erreichen. Die Einstellung
dieses CO-Gehaltes in der Zone 3 a der
Ofenabgasleitung 3 erfolgt in erster Linie durch
Aufteilung des Brennstoffes auf die Brennstoffzuführungen
7 und 11. In Abhängigkeit von der vorgenommenen
Brennstoffaufteilung wird dann über die
Verteilereinrichtung 13 das vorgewärmte Gut auf
die Gutleitungen 8 und 12 aufgeteilt, um einerseits
eine möglichst weitgehende Entsäuerung des
Gutes und andererseits eine für den Abbau des NOx
optimale Temperatur in der Zone 3 a der Ofenabgasleitung
3 zu erzielen.
Die wirksame Länge der Zone 3 a, in der reduzierende
Bedingungen eingestellt werden, läßt sich durch
Wahl der Höhenlage der Brennstoffzuführung 11
beeinflussen.
Die Einmündung 9 der Kühlerabluftleitung 5 bzw. der
Vorcalcinationszone 6 kann in konstruktiv unterschiedlicher
Weise ausgebildet werden. So ist es
beispielsweise möglich, den Anschluß der Vorcalcinationszone
6 an die Ofenabgasleitung 3 über
mehrere parallelgeschaltete, an unterschiedlichen
Umfangsstellen in die Ofenabgasleitung 3 einmündende
Teilleitungen vorzunehmen.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind gleiche Elemente
mit denselben Bezugszeichen versehen.
An die Kühlerabluftleitung 5 ist hierbei vor der
Vorcalcinationszone 6 eine mit einer Klappe 20
versehene Abzweigleitung 5′ angeschlossen, die mit
der Ofenabgasleitung 3 oberhalb der Einmündung
9 der Vorcalcinationszone 6 verbunden ist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die Vorcalcinationszone
6 nah- bzw. unterstöchiometrisch betrieben
werden. In der Ofenabgasleitung 3 erstreckt
sich daher die reduzierende Zone 3 a bis
zur Einmündung der Abzweigleitung 5'. In der
oberhalb dieser Einmündung der Abzweigleitung 5′
liegenden Zone 3 b herrscht Sauerstoffüberschuß,
so daß hier eine Nachverbrennung der brennbaren
Bestandteile der beiden unterstöchiometrisch betriebenen
Brennzonen (Brennstoffzuführungen 7 und
11) erfolgt.
Mit der Anlage gemäß Fig. 2 ist eine optimale Anpassung
an unterschiedliche Betriebsverhältnisse
zur maximalen Senkung des NOx-Gehaltes möglich.
Die Entstehung von NOx aus Brennstoff ist nämlich
nicht nur von dem Stickstoffgehalt, sondern auch
von der Art des Brennstoffes abhängig. Außerdem
bestimmen gewisse Reaktionen mit Rohmehlbeimengungen,
wie Alkali, Chlor- und Schwefelverbindungen,
das Restausbrennverhalten von Brennstoffen
sowie die NOx-Entstehung. Die Anlage gemäß
Fig. 2 ermöglicht eine gute Anpassung an gegebenenfalls
kurzfristig wechselnde Brennstoffqualitäten.
Sollte dabei der über die Brennstoffzuführung
7 zugegebene Brennstoff auch bei niedriger
Verbrennungstemperatur noch einen zu
hohen NOx-Anteil erzeugen, so kann
durch Verschiebung der Luftverhältnisse eine
NOx-Minimierung erreicht werden. Der NOx-Abbau
in den Abgasen des Drehrohrofens bleibt dabei
unverändert günstig.
Allgemein ist zu dem erfindungsgemäßen Verfahren
(nach den Fig. 1 und 2) noch folgendes zu bemerken:
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird - im
Unterschied zu dem eingangs geschilderten bekannten
Verfahren - nicht der gesamte zur Vorcalcination
dienende Brennstoff in Anwesenheit des gesamten
Gutes unterstöchiometrisch verbrannt. Es
wird vielmehr nur ein Teil des Brennstoffes in
Anwesenheit der Abgase der Brennzone (Drehrohrofenabgase)
unterstöchiometrisch verbrannt. Der
Reaktionsraum ist dabei ein Teil des Calcinators
und besitzt eine einfache Geometrie.
Nun führt vor allem das Zusammenspiel von heterogenen
und homogenen Reaktionen während der Verbrennung
zu NOx-Abbau (Rückreaktion). Dabei ist
es gleichgültig, welcher Genese dieses NOx entstammt:
entweder unmittelbar während der Verbrennung
gebildetes NOx oder aus externen Quellen
(d.h. hier aus dem Drehrohrofenabgas) eingebrachtes
NOx.
Dieser Effekt wird beim erfindungsgemäßen Verfahren
vortrefflich genutzt. Die während der unterstöchiometrischen
Verbrennung entstehenden glühenden
Kohlenstoffpartikel und dir kurzlebigen CH-,
OH- und sonstigen Radikale können unmittelbar
nach ihrer Entstehung an der katalytischen Rückreaktion
von NO zu N2 an der ersten Vorcalcinations-
Brennstelle (Brennstoffzuführung 11) teilnehmen.
An der zweiten Brennstelle (Brennstoffzuführung 7) verläuft
die Verbrennung bei niedriger Temperatur,
die sich durch das zu calcinierende Rohmehl bei
etwa 850°C einstellt. Thermisches NO wird hier
nicht mehr erzeugt, sondern nur noch Brennstoff-NO.
Wie Versuche zeigten, ergibt sich bei dieser Betriebsweise
nur eine niedrige NOx-Erzeugung. Die
Betriebsbedingungen sind etwa mit Wirbelschichtfeuerungen
vergleichbar, die sich bekanntlich
durch eine niedrige NOx-Emission auszeichnen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung seien nachstehend
die Betriebsdaten (Luftüberschußzahlen λ
und Gaskonzentrationen) für eine Anlage gemäß
Fig. 1 genannt (als Brennstoff ist deutsche Steinkohle
zugrundegelegt).
Claims (9)
1. Verfahren zur Wärmebehandlung von feinkörnigem
Gut, insbesondere zur Herstellung von Zement,
enthaltend folgende Verfahrensschritte:
- a) das Gut wird zunächst in einer Vorwärmzone mit heißen Abgasen vorgewärmt;
- b) wenigstens ein Teil des vorgewärmten Gutes wird dann in einer mit Brennstoff sowie Abluft einer Kühlzone versorgten Vorcalcinationszone (6) weiter erhitzt und entsäuert;
- c) aus dieser Vorcalcinationszone (6) wird das Gut mit den Abgasen der Vorcalcinationszone in die Abgase einer Brennzone eingeführt und hierdurch weiter calciniert;
- d) anschließend wird das Gut in der Brennzone fertiggebrannt und in der Kühlzone gekühlt;
- e) der NOx-Gehalt der Abgase der Brennzone wird in einer durch unterstöchiometrische Verbrennung erzeugten Reduktionszone verringert;
- f) Die an die Reduktionszone anschließende, von den Abgasen der Vorcalcinationszone (6) und der Brennzone durchströmte Zone (3 b) wird mit Sauerstoffüberschuß betrieben;
- gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- g) in die Abgase der Brennzone wird vor der Einmündung (9) der Abgase der Vorcalcinationszone (6) zusätzlicher Brennstoff eingeführt;
- h) die Menge dieses zusätzlichen Brennstoffes sowie der Sauerstoffgehalt der Abgase der Brennzone werden so bemessen, daß in der Zone (3 a) vor der Einmündung (9) der Abgase der Vorcalcinationszone (6) eine unterstöchiometrische Verbrennung in den Abgasen der Brennzone erfolgt und sich in den Abgasen der Brennzone vor der Einmündung (9) ein CO-Gehalt zwischen 0,05 und 1%, vorzugsweise zwischen 0,2 und 0,8%, einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
folgendes weiteres Merkmal:
- i) die Vorcalcinationszone (6) wird mit Sauerstoffüberschuß betrieben.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
folgende weitere Merkmale:
- i) die Vorcalcinationszone (6) wird nah- bzw. unterstöchiometrisch betrieben;
- k) ein Teilstrom der Abluft der Kühlzone wird unter Umgehung der Vorcalcinationszone (6) in die an die Einmündung (9) der Abgase der Vorcalcinationszone anschließende Zone (3 b) eingeführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das gesamte vorgewärmte Gut der
mit Abluft der Kühlzone versorgten Vorcalcinationszone
(6) zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nur ein einstellbarer Teil des vorgewärmten
Gutes der mit Abluft der Kühlzone versorgten
Vorcalcinantionszone (6) zugeführt
wird, während der Rest des vorgewärmten Gutes
in die Abgase der Brennzone eingeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die NOx-Konzentration der Abgase der
Brennzone vor der Einführung des zusätzlichen
Brennstoffes gemessen und der CO-Gehalt in der
Zone (3 a) vor der Einführung der Abgase der Vorcalcinationszone
(6) entsprechend diesem NOxMeßwert
eingestellt wird.
7. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, enthaltend
- a) einen die Vorwärmzone bildenden mehrstufigen Schwebegas-Wärmetauscher (1),
- b) einen die Brennzone bildenden Drehrohrofen (2),
- c) eine den Drehrohrofen (2) mit dem Schwebegas- Wärmetauscher (1) verbindende Ofenabgasleitung (3).
- d) einen die Kühlzone bildenden Kühler (4), der mit der Ofenabgasleitung (3) über eine Kühlerabluftleitung (5) verbunden ist,
- e) wobei der an die Ofenabgasleitung (3) angrenzende Teile der Kühlerabluftleitung (5) eine Vorcalcinationszone (6) bildet, die mit wenigstens einer Brennstoffzuführung (7) versehen ist und in die eine von der zweituntersten Stufe (1 b) des Schwebegas-Wärmetauschers (1) kommende Gutleitung (8) einmündet,
- gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- f) die Ofenabgasleitung (3) weist vor der Stelle, an der die Kühlerabluftleitung (5) einmündet, eine zusätzliche Brennstoffzuführung (11) auf.
8. Anlage nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch
folgende weitere Merkmale:
- g) an die Ofenabgasleitung (3) ist vor der Stelle, an der die Kühlerabluftleitung (5) einmündet, eine von der zweituntersten Stube (1 b) des Schwebegas-Wärmetauschers (1) kommende Gutleitung (12) angeschlossen;
- h) es ist eine Verteilereinrichtung (13) zur Aufteilung des aus der zweituntersten Stufe e (1 b) des Schwebegas-Wärmetauschers (1) ausgetragenen Gutes auf die in die Vorcalcinationszone (6) mündende Gutleitung (8) und die in die Ofenabgasleitung (3) mündende Gutleitung (12) vorgesehen.
9. Anlage nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch
folgendes weiteres Merkmal:
- g) an die Kühlerabluftleitung (5) ist vor der Vorcalcinationszone (6) eine Abzweigleitung (5′) angeschlossen, die mit der Ofenabgasleitung (3) oberhalb der Einmündung (9) der Kühlerabluftleitung (5) verbunden ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19853522883 DE3522883A1 (de) | 1985-06-26 | 1985-06-26 | Verfahren und anlage zur waermebehandlung von feinkoernigem gut |
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DE19853522883 DE3522883A1 (de) | 1985-06-26 | 1985-06-26 | Verfahren und anlage zur waermebehandlung von feinkoernigem gut |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3522883A1 true DE3522883A1 (de) | 1987-01-08 |
DE3522883C2 DE3522883C2 (de) | 1993-05-13 |
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ID=6274262
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DE19853522883 Granted DE3522883A1 (de) | 1985-06-26 | 1985-06-26 | Verfahren und anlage zur waermebehandlung von feinkoernigem gut |
Country Status (1)
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