DE3412563A1 - Vorrichtung zur neutralisation aufgeladener werkstuecke - Google Patents
Vorrichtung zur neutralisation aufgeladener werkstueckeInfo
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Description
DIPL-ΙΝΘ. R. LEMCKE ' " (13566/67) B/Bz
DR.-IN6. H. J. BROMMER
AMALIENSTRASSE28
7500 KARLSRUHE 1 « ,
TEL.: 0721 /28778-9 Vl
IRS Industrie Rationalisierungs Systeme GmbH
Heidelberger Landstraße 175
61OO Darmstadt-Eberstadt
61OO Darmstadt-Eberstadt
Vorrichtung zur Neutralisation aufgeladener Werkstücke
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Neutralisation von aufgeladenen Werkstücken mittels eines mit
Influenzentladung arbeitenden Hochspannungsionisators, dessen unter Hochspannung stehender Leiter gegenüber
der Umgebung isoliert ist, während seine Spitzenelektroden geerdet sind.
In zahlreichen Anwendungsfällen besteht ein Bedürfnis, Werkstücke in möglichst ladungsfreiem Zustand zu halten
bzw. eine auf dem Werkstück vorhandene Ladung weitestgehend abzuführen, damit die Handhabung der Werkstücke
durch das Bedienungspersonal problemlos, insbesondere ohne die Gefahr elektrischer Schläge möglich ist. Insbesondere
besteht dieses Bedürfnis bei der elektrostatischen
Sprühbeschichtung, wo eventuelle Funkenentladungen des
Werkstückes das in der Sprühkabine enthaltene Pulver/ Luftgemisch zur explosionsartigen Entzündung bringen
können. Außerdem wird die Beschichtungsqualität von einer eventuellen Aufladung der Werkstücke beeinträchtigt,
da sich das wirksame Potentialgefälle zwischen Sprühgerät und Werkstück verändert.
Berührungslos arbeitende Hochspannungsionisatoren mit den Merkmalen des Oberbegriffes sind durch die US-PS
3,369,152, ihre Verwendung zur elektrostatischen Sprühbeschichtung durch die US-PS 4,042,971 bekannt.
Dabei handelt es sich jeweils um Ionisatoren, die mit Wechselspannung betrieben werden. Dies führt dazu, daß
die an den Spitzen der geerdeten Elektroden erzeugten Ionen abwechselnd positiv und negativ geladen sind.
Durch Rekombination neutralisieren sich zahlreiche der positiven Ionen mit den negativen bzw. umgekehrt. Die
Ionenausbeute wird dadurch beeinträchtigt, ebenso die räumliche Reichweite der Ionisierung.
Daneben sind auch Gleichspannungs-Ionisatoren bekannt,
bei denen gleichsinnig geladene Ionen gebildet werden. Dabei müssen jedoch die von außen frei zugänglichen Spitzenelektroden
an Hochspannung liegen, so daß es Probleme mit dem Berührungsschutz und der Überschlagsgefahr gibt.
Bei explosionsgefährdeten Anlagen sind diese Ionisatoren völlig ausgeschlossen.
Hiervon ausgehend, liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Hochspannungsionisator der eingangs
beschriebenen Gattung, also mit geerdeten Spitzenelektroden, dahingehend zu verbessern, daß die vorbeschriebene
Rekombination der gebildeten Ionen ausgeschlossen wird. Außerdem soll sich der erfindungsgemäße Ionisator
durch eine besonders hohe Ionenausbeute auszeichnen. Die Berührsicherheit soll dabei weiterhin gewährleistet
sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der isolierte Leiter des Ionisators einerseits über eine
Diode an einen schaltbaren Entladekreis seines Kondensators angeschlossen ist, der mit einer bestimmten Polarität
aufladbar ist und daß der isolierte Leiter andererseits über einen Entladewiderstand geerdet ist.
Durch den mit gleichbleibender Polarität aufladbaren Kondensator wird zunächst erreicht, daß der Entladestrom im
Ionisator stets Ionen gleicher Polarität erzeugt. Damit sich die Entladung des Kondensators nicht in Form einer
mehr oder weniger gedämpften Schwingung vollzieht, ist der isolierte Leiter des Ionisators über eine Diode an
den Entladekreis des Kondensators angeschlossen. Dadurch ist das zu erwartende Schwingkreisverhalten zwischen Ionisator
und Entladekreis ausgeschlossen, das heißt, in der negativen Phase (Rückfluß der Ladung) können im
Ionisator keine Ionen mit entgegengesetztem Vorzeichen erzeugt werden, die wieder zur Rekombination beitragen
würden. Die gespeicherte Ladung kann somit nicht zurück
in den Entladekreis des Kondensators fließen, sondern wird durch den Entladewiderstand des isolierenden Leiters
abgeleitet, um einen neuen Ladestromimpuls in den Ionisator zu ermöglichen.
Der Ionisator wird also einem hohen Aufladestrom und einem niedrigen Entladestrom ausgesetzt. Die Entladung
erfolgt dabei etwa lOOmal langsamer als die Aufladung, so daß praktisch keine gegenpoligen Ionen erzeugt werden.
Je Ladeimpuls wird eine bestimmte Menge an gleichpoligen Ionen vor dem isolierten Leiter gebildet und der
nachfolgende, gleichpolige Ionennachschub stößt diese bestehende Ionenwolke ab und somit von den Spitzenelektroden
weg. Daher empfiehlt es sich, mit einer möglichst hohen Impulsfrequenz, insbesondere oberhalb 100 Hz zu
arbeiten. Der Ladeimpuls steht dann nur für sehr kurze Zeit an und für den Entladewiderstand am Ionisator genügt
ein Widerstand mit geringem Leistungswert.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, daß der Entladekreis
die eine Wicklung eines Hochspannungstransformators enthält, dessen andere Wicklung in der Anschlußleitung
des Ionisators liegt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß der Entladekreis mit Niederspannung betrieben werden
kann und lediglich die Anschlußleitung des Ionisators selbst unter Hochspannung steht. Die Verkabelung der
Anlage wird dadurch wesentlich kostengünstiger.
Für die Speisung des Kondensators empfiehlt es sich, einen thyristorgesteuerten Impulsgenerator mit Oszillator
zu verwenden, der nach. Erreichen einer vorgegebenen
Sollspannung am Kondensator dessen Verbindung zum Generator unterbricht und einen Unterbrecher im Entladekreis
schließt. Außerdem kann an den Impulsgenerator eine Überwachungs- und Regeleinheit angeschlossen sein, damit eventuelle
Kurzschlüsse oder unzulässig hohe Ströme bzw. Spannungen sofort erkannt werden und zum Abschalten der
Anlage führen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung; dabei zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild des Entladekreises mit dem Ionisator und
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Impulsgenerators.
Der mit 1 bezeichnete Ionisator besteht aus einem gegenüber der Umgebung isolierten Leiter 2, der eine Reihe
von nach oben ragenden Spitzenelektroden 3 umgibt. Der Leiter 2 ist an Hochspannung zwischen 50 und 150 kV angeschlossen,
die Spitzenelektroden 3 liegen an Erde. Für die konstruktive Ausbildung des Ionisators kann
selbstverständlich auch auf andere Bauarten zurückgegriffen
werden, etwa gemäß der DE-PS 25 36 091.
Der Leiter 2 ist einerseits über einen Entladewiderstand geerdet, andererseits über eine Diode 5 und einen Hochspannungstransformator
6 an den Entladekreis eines Kondensators 7 angeschlossen. Dabei liegt die Hoch-
Spannungswicklung des Kondensators 6 in Reihe mit der
erwähnten Anschlußleitung des Leiters 2, die Niederspannungswicklung in Reihe mit dem Entladekreis. Außerdem
ist in den Entladekreis ein Unterbrecherschalter 8 eingebaut. Seine Steuerung erfolgt durch die abfallende
Planke des Entladeimpulses des Kondensators 7.
Da der Kondensator 7 im allgemeinen an Wechselspannung angeschlossen wird, ist ihm eine Diode 9 vorgeschaltet.
Sie stellt sicher, daß die Aufladung des Kondensators immer mit gleichbleibender Polarität erfolgt und der
Ionisator 1 dementsprechend nur gleichpolige Ionen erzeugt.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, den Entladungswiderstand 4, die Diode 5 und ggf. auch den Transformator 6
in das Gehäuse des Ionisators 1 zu integrieren.
Das in Fig. 2 dargestellte Blockschaltbild zeigt den Aufbau des Impulsgenerators zur Speisung des Kondensators
7. Die Schaltung besteht aus einem Transformator (ggf. mit Gleichrichter), einem Oszillator 11, einer
Strom/Spannungs-Regeleinheit 12, einer Arbeitskomutierung 13,
einer Pausenkomutierung 14 und einem Strom/SPannungs-Meßglied
15.
Der Oszillator 11, der mit einer Frequenz von 10 bis 300 Hz, zweckmäßig mit mehr als 100 Hz, arbeitet, schließt
zum Aufladen des Kondensators den Schalter der Arbeitskomutierung 13. Dadurch wird der Kondensator 7 aufgeladen.
Ist über das Meßglied 15 das Erreichen der Sollspannung am Kondensator festgestellt, so wird die Stromzufuhr
über das Schaltglied 13 unterbrochen und die nachgeschaltete Außenkomutierung 14 geschlossen. Dadurch
sinkt die Spannung zwischen den Leitern a und b auf null und dieser Spannungsabfall vor der Diode 9 steuert den
Schalter 8, indem dieser Schalter schließt, wenn die Spannung vor der Diode 9 nahe null liegt. Damit kann
sich der Kondensator 7 entladen, wobei der Entladestrom in dem Hochspannungstransformator 6 und damit in dem
Leiter 2 des Ionisators 1 den gewünschten Hochspannungsimpuls erzeugt. Hat die Impulsstärke auf einen vorgegebenen
Wert abgenommen, so wird der Schalter 8 und die Außenkomutierung 14 durch bekannte elektronische Steuerungsmittel
wieder geöffnet, die Arbeitskomutierung 13 geschlossen und der Vorgang wiederholt sich.
Selbstverständlich kann die Stromversorgung des in Fig. dargestellten Schaltkreises auch auf andere Weise erfolgen.
Müssen die zu entladenden Werkstücke sowohl mit positiven wie auch mit negativen Ionen beaufschlagt werden,
so empfiehlt es sich, zwei entsprechend gepolte Ionisatoren einzusetzen, jedoch in einem solchen Abstand,
daß sich ihre Ionenwolken nicht überschneiden, sondern erst-im Bereich des Werkstückes aufeinandertreffen.
Claims (5)
- PATENTANWÄLTEDIPL-ΙΝΘ. R. LEMCKE DR.-ΙΝΘ. H. J. BROMMERAMALIENSTRASSE287500 KARLSRUHE 1TEL.: 0721/28778-915.03.84 (13566/67) B/BzLRS Industrie Rationalisierungs Systeme GmbH Heidelberger Landstraße 175
6100 Darmstadt-EberstadtPatentansprücheSS=SSSS=SS=SS=S'%/. Vorrichtung zur Neutralisation von aufgeladenen Werkstücken mittels eines mit Influenzentladung arbeitenden Hochspannungsionisators, dessen unter Hochspannung stehender Leiter gegenüber der Umgebung isoliert ist, während seine Spitzenelektroden geerdet sind, dadurch gekennzeichnet,daß der isolierte Leiter (2) des Ionisators (1) an einen schaltbaren Entladekreis eines Kondensators (7) angeschlossen ist, der mit einer bestimmten Polarität aufladbar ist und daß der isolierte Leiter (2) andererseits über einen Entladewiderstand (4) geerdet ist. - 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsfrequenz im Entladekreis über 100 Hz liegt,
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Entladekreis die eine Wicklung eines Hochspannungstransformators (6) enthält, dessen andereWicklung in der Anschlußleitung des Ionisators (1) liegt.
- 4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisung des Kondensators (7) durch einen Impulsgenerator mit Oszillator (11) erfolgt, der nach Erreichen einer vorgegebenen Sollspannung am Kondensator (7) dessen Verbindung zum Generator unterbricht und einen Unterbrecherschalter (S) im Entladekreis schließt.
- 5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gegensinnig gepolte Ionisatoren kombiniert und derart ausgerichtet sind, daß sich ihre Abstrahlfelder erst nahe des zu entladenden Werkstückes überlappen.
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