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Verfahren zum Prüfen eines Videobandes auf eine vorge-
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nommene Überspielung Mit PAL-Heimvideorecordern nach dem System VHSg
Video 2000 oder Betamax ist es grundsätzlich möglich, ähnlich wie bei einem Tonbandgerät
oder einem Cassettenrecorder, mit zwei ecordern ein bespieltes Videoband auf ein
anderes Videoband zu überspielen. Derartige tYberspielungen, d.h. Vervielfältigung
von Bändern können aus privaten9 kaufmännischen oder rechtlichen Gründen unerwünscht
sein oder gegen vertragliche Vereinbarungen z.B. beim gewerbsmäßigen Verleih von
Vide ob ändern verstoßen.
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In der Praxis kann daraus die Notwendigkeit bestehen, an einem bespielten
Band festzustellen, ob dieses Band durch überspielung mit einem PAL-Heimvideorecorder
entstanden ist.
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Diese Feststellung erscheint zunächst nicht ohne weiteres möglich,
weil dem aufgezeichneten Signal nicht ansehbar ist, aus welcher Quelle es stammt
und auf welche Weise es auf das Videoband gespielt wurde.
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Als GeAenluaßnahme gegen unerwünschte oder unerlaubte Kopien ist es
beim Fernseh-Rundfunk bekannt, während einer Sendung
kurzzeitig
in das Bild Symbole wie "ARD", 1ZDFft einzublenden. Diese Einblendung wird jedoch
vielfach als Störung empfunden. Sie läßt sich außerdem nachträglich durch Herausschneiden
der betroffenen Szenen oder durch elektronische Einblendungen wieder beseitigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
mit dem an einem bespielten Videoband erkannt werden kann, ob es sich um eine durch
Uterspielung mit einem PAL-Heimvideorecorder hergestellte Kopie handelt.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung beruht auf folgender Erkenntnis. PAL-Videorecorder der
genannten drei Systeme haben im Farb-Wiedergabeweg ein Kammfilter zur Verringerung
von- Farbübersprechen zwischen benachbarten Spuren. In einem solchen Kammfilter
werden an sich Farbträger aus zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Zeilen addiert.
Wegen der zeilenfrequenten PAL-Umschaltung können nicht Farbträger aus zeitlich
unmittelbar aufeinanderfolgenden Zeilen addiert werden, sondern jeweils nur Farbträger
aus den Zeilen 1,3,5 usw.. Deshalb muß der Farbträger in dem Kammfilter um die Dauer
von zwei Zeilen verzögert werden. Diese Verzögerung ist an sich nachteilig, da dadurch
der Farbträger, also die Farbinformation, gegenüber dem Leuchtdichtesignal, also
der Helligkeitsinformation, in unerwünschter Weise zeitlich verschoben wird Diese
Verschiebung wird aus Kostengründen toleriert und ist auch im allgemeinen im wiedergegebenen
Bild nicht merkbar. Bei der Erfindung indessen wird die durch das Kammfilter wirksame
Verzögerung im Farb-Wiedergabekanal vorteilhaft ausgenutzt, um die Tatsache einer
vorgenommenen Ubers£ielung zu crkennen. Wenn ein Videoband mit einem Recorder der
genanten Art abgespielt wird, tritt im }'arb-
Wiedergabeweg zwangsläufig
die zeitliche Verschiebung des Farb@rügers um zwei Zeilen auf. Wenn bei dieser Wiedergabe
das abgetastete Signal zwecks Überspielung mit einem zweiten Videorecorder aufgezeichnet
wird, so ist diese Signalverzögerung zwangsläufig auf dem überspielten Band vorhanden
und kann somit als Kriterium für eine vorgenommene Überspielung dienen. Da die Verzögerung
um zwei Zeilen bei jeder Wiedergabe erneut auftritt, kann aus der Häufigkeit der
Wiederholung eines aufgezeichneten Kennsignals sogar auf die Zahl der insgesamt
nacheinander vorgenommenen über spielung geschlossen werden. Grundsätzlich kann
die genannte Signalverschiebung durch Betrachten des wiedergegebenen Bildes erkannt
werden, weil dort je nach Anzahl der Uberspielungen die Farbinformation gegenüber
der Helligkeitsinformation verschoben ist. Diese Verschiebung kann auch ohne Bildwiedergabe
meßtechnisch am abgetasteten Signal ermittelt werden. Die Erfindung hat den Vorteil,
daß keine im wiedergegebenen Bild störende Maßnahmen notwendig sind.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Darin
zeigen Fig. 1 das Signal während der Zeilenrücklaufzeit mit einem Kennsignal für
ein Originalband und ein überspieltes Band, Fig 2 den Aufbau des ausgenutzten KammSiltersg
Fig. 3 eine Aufnahmeschaltung zur Einfügung des Kennsignals, Fig. 4 eine Wiedergabe
schaltung zur Überprüfung eines Videobandes auf Uberspielung und Fig. 5 ein Diagramm
zur Erläuterung einer Weiterbildung der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt während der Vertikalaustastzeit die vorderen Ausgleichsimpulse
1, die Bildsynchronimpulse 2, die hinteren Ausgleichsimpulse 3 und die Zeilensynchronimpulse
4. Auf die hin-teren Ausgleichsimpulse 3 folgen in dem Fernsehsignal etwa 13 Leerzeilen,
in denen keine Signalübertragung und
keine Bildwiedergabe erfolgt.
Während der Zeile n wird mit dem Tastsignal 10 ein farbträgerfrequentes Kennsignal
5 eingefügt, insbesondere ein quadraturmodulierter Farbträger, der in verschiedenen
Abschnitten unterschiedliche Phase und Amplitude hat und senkrechte Farbbalken darstellt.
Das in Fig. 1a dargestellte Signal wird also in dieser Form bei der Aufnahme auf
dem Videoband aufgezeichnet.
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Bei der Wiedergabe dieses Signals mit einem PAL-Heimvideorecorder
ist im Farbkanal ein Kammfilter 35 gemäß Fig. 2 wirksam. Dieses enthält zwei Verzögerungsstufen
6,7 mit je der Verzögerungszeit einer Zeilendauer und eine Addierstufe 8. In der
Addierstufe 8 werden also jeweils Farbträger aus der Zeile n und der Zeile n+2 addiert,
so daß an der Klemme 9 jeweils die Summe aus dem momentan vorhandenen Farbträger
F und dem Farbträger aus zwei Zeilen vorher steht.
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Wenn das Signal gemäß Fig. 1a mit dem Videorecorder abgespielt wird,
so erscheint durch die Wirkung des Kammfilters 35 das Kennsignal 5 einmal durch
den unverzögerten Weg wiederum während der Zeile n und zum anderen aufgrund der
Verzögerungszeit durch die Stufen 6,7 auch in der gleichen Form in der Zeile n+2.
Wenn bei dieser Wiedergabe gleichzeitig eine Uberspielung auf einen zweiten Videorecorder
vorgenommen wird, so wird dort zwangsläufig das Signal gemäß Fig. Ib aufgezeichnet.
Das durch Überspielung entstandene Videoband hat also zwangsläufig das Kennsignal
5 in den Zeilen n und n+2, während das ursprüngliche Videoband dieses Kennsignal
nur in der Zeile n hat. An dem überspielten Videoband mit dem Signal gemäß Fig.
1b ist also erkennbar, daß dieses Band durch eine Überspielung entstanden ist. Jedenfalls
gibt es zunächst keinen anderen Grund, aus dem das auf dem Originalband nur während
der Zeile n vorhandene Kennsignal 5 nunmehr 1 den /.eilen n und n+2 auf dem Band
vorhanden sein könnte.
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Das Videoband könnte also mit einem Spezialgerät ausgewertet
werden,
daß z.B. ohne ein Kammfilter lediglich das Signal auf die Häufigkeit des aufgezeichneten
Kennsignals 5 untersucht. Ein derartiges Gerät brauchte grundsätzllc;h nur einen
Farb-Wiedergabeweg zu haben, in dem das farbträgerfrequente Kennsignal erscheint
und auf einem Oszilloskop abgebildet wird. Wenn das Videoband mit dem Signal gemäß
Fig. Ib noch einmal überspielt wird, erscheint das Kennsignal zusätzlich auch in
der Zeile n+4, bei der nächsten Überspielung in der Zeile n+6 usw.. Aus der Anzahl
der Keunsignale 5 auf einem Videoband kann daher darauf geschlossen werden, wie
oft eine Überspielung jeweils von einem Band zum nächsten vorgenommen wurde.
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In Fig. 3 wird aus dem an der Klemme 11 stehenden über die Addierstufe
12 geführten PAL-FBAS-Signal mit dem Tiefpaß 13 mit einer Grenzfrequenz von 3 MHz
das Leuchtdichtesignal Y frequenzselektiv ausgewertet und in dem SM-Modulator 14
einem Bildträger BT aufmoduliert. Der Bildträger BT gelangt über den Hochpaß 15
mit einer Grenzfrequenz von 1 NHz auf die Addierstufe 16. Mit dem Bandfilter 17
mit einem Durchlaßbereich von 4,43 MHz + 1,2 NlIz wird der PAL-Farbträger F mit
einer Frequenz von 4,43 NHz ausgewertet und in dem Frequenzumsetzer 18 auf eine
Frequenz von etwa 630 kHz umgesetzt. Dieser in der Frequenz herabgesetzte Farbträger
Fm gelangt über den Tiefpaß 19 mit einer Grenzfrequenz von 700 kilz ebenfalls auf
die Addierstufe 16. Das Auszangssignal der Addierstufe 16, enthaltend den mit dem
Beuchtdichtesignal Y frequenzmodulierten Bildträger BT, den in der Frequenz herabgesetzten
modifizierten Farbträger Fm und gegebenenfalls weitere modulierte Tonträger und
Steuersignale, wird mit dem Videokopf 20 auf dem Magnetband 21 entlang Schrägspuren
aufgezeichnet.
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/.usitzlich ist ein Oszillator 22 vorgesehen, der das Kennsignal 5
erzeugt. Der Tastimpuls 10 führt über das durchlässig gesteuerte Tor 23 während
der Zeile n das Kennsignal 5
der Addierstufe 12 zu, so daß während
der Zeile n gemäß Fig. 1 die zusätzliche Aufzeichnung des Kennsignals 5 erfolgt.
Dadurch ergibt sich auf dem Magnetband 21 die Aufzeichnung des Signals gemäß Fig.
1a.
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Gemäß Fig. 4 wird mit dem Videokopf 20 das Signal wieder von dem Magnetband
21 abgetastet. Der Bildträger BT gelangt über den Hochpaß 24 mit einer Grenzfrequenz
von 1 NHz auf den FM-Demodulator 25, der über den Tiefpaß 26 mit einer Grenzfrequenz
von 3 NHz das Leuchtdichtsignal Y an die Addierstufe 27 liefert. Mit dem Tiefpaß
28 mit einer Grenzfrequenz von 700 kHz wird der in der Frequenz herabgesetzte Farbträger
Fm ausgewertet und in dem Frequenzumsetzer 29 wieder auf die Frequenz von 4,43 NHz
umgesetzt. Der Farbträger F gelangt über das Kammfilter 35, das einen Aufbau gemäß
Fig. 2 hat, auf die Addierstufe 27. An der Klemme 31 steht dann wieder ein PAL-FBAS-Signal
für eine Bildwiedergabezur Verfügung, wie es in Fig. 3 an Klemme 1 zugeführt wurde.
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Das Signal an der Klemme 31 wird mit dem Tor 32 und dem Generator
33 während der Zeit nach den hinteren Ausgleichsimpulsen auf ein Sichtgerät 34 geschaltet,
wo das in Fig. 1 dargestellte Signal einschließlich der Zeilen n, n+2, n+4 dargestellt
wird. Wenn das Magnetband 21 ein Originalband mit einem Signal gemäß Fig. 1a, also
nur einem Kennsignal 5 in der Zeile n ist, entsteht auf dem Sichtgerät ein Signal
gemäß Fig. Ib, das durch die Wirkung des Kammfilters 35 das Kennsignal 5 in den
Zeilen n und n+2 hat. Wenn jedoch das Magnetband 21 bereits ein durch Überspielung
entstandenes Band ist und somit das Kennsignal 5 bereits während der Zeilen n und
n+2 aufgezeichnet hat, so erscheint in dem Signal an der Klemme 31 durch die Wirkung
des Kammfilters 35 das Kennsignal in den Zeilen n, n+2 und zusätzlich n+4. Am Sichtgerät
34 ist dann durch diese Signaiwiederholung des Signals erkennbar, daß das Magnetband
21 bereits ein durch Uberspielung gewonnenes Magnetband ist.
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Für die Analyse des Signales kann auch der Farbträger F vor dem Kmfilter
35 ausgewertet und der Auswerteschaltung 30 zugeführt werden, die z.B. ebenfalls
ein S2htgceät enthält.
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Bei einem Originalband mit dem Signal gemäß Fig. da erscheint dann
in der Schaltung 30 auf einem Bildschirm auch lediglich das Signal gemäß Fig. Ia.
Bei einem durch Überspielung entstandenen Band mit dem Signal gemäß Fig. Ib erscheint
in der Schaltung 30 dieses Signal mit zwei Kennsignalen 5 in den Zeilen n und n+2
als Indiz dafür, daß das Magnetband 21 durch Überspielung entstanden ist.
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Fig. 4 zeigt eine spezielle Aufzeichnung des Kennsignals.
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Die Zeilen 1-7 sind zeitlich aufeinanderfolgende Zeilen. Die schraffierten
Rechtecke deuten ein farbträgerfrequentes Kennsignal 5 gemäß Fig. 1 und die weißen
Rechtecke ein Leuchtdichtesignal Y an. Bei der Aufnahme I wird in der Zeile 1 ein
Kennsignal 5 und in der Zeile 5 ein Leuchtdichtesignal aufgezeichnet. Es sei angenommen,
daß dieses Signal bei der Wiedergabe 1 gleichzeitig als Aufnahme II mit einem zweiten
Recorder aufgezeichnet wird. Bei der Wiedergabe II dieses Signals erfolgt gleichzeitig
eine AufzeichnungIII auf einem anderen Recorder, der bei seiner Wiedergabe III wiederum
eine weitere Aufzeichnung auf einem anderen Recorder bewirken kann.
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In den Videorecordern enthält der Leuchtdichtekanal allenfalls Laufzeitglieder
zur Anpassung der Laufzeiten, jedoch keine Verzagerung um ganze Zeilen. Deshalb
hat das ausgezeichnete Leuchtdichtesignal Y in allen dargestellten Stadien und bei
beliebig vielen weiteren Aufnahme und Wiedergabevorgängen immer unverändert seine
Lage in Zeile 5. Bei der Wiedergabe I erscheint das Kennsignal 5 durch die Wirkung
des Kammfilters auch in der Zeile 3. Es ist ersichtlich, daß hier noch in keiner
Zeile das farbträgerfrequente Kennsignal 5 und das Leuchtdichtesignal Y gleichzeitig
vorlanden sind, so daß in keiner Zeile ein vollständiges BFAS-
Signal
entsteht. Das Kennsignal 5 allein bewirkt praktisch gar keine Bildwiedergabe, das
Leuchtdichtesignal Y allein keine farbige Bildwiedergabe. Anhand dieser Wiedergabe
wird dann erkannt, daß das abgespielte Band ein Originalband mit einem Signal Fig.
1a ist, das nicht durchi eine Überspielung entstanden ist. Das Signal gemäß Wiedergaibe
I wird jetzt genau in dieser Form im Rahmen einer tberspffielung bei Aufnahme II
auf einem anderen Videorecorder aufgezeichnet. Wenn dieses Magnetband mit einem
Videorecorder der beschriebenen Art bei Wiedergabe II abgespielt wird, so erscheint
durch die Wirkung des Kammfilters das Kennsignal 5 auch in der Zeile 5. In der Zeile
5 sind jetzt das Leuchtdichtesignal Y und das farbträgerfrequente Kennsignal 5 gleichzeitiS
vorhanden. Es besteht also jetzt ein vollständiges. FBAS-Signal, das eine Farbwiedergabe
während einer Zeile bewirkt. Dieses kann schon am Bildschirm erkannt und als Indiz
für das Vorliegen eines durch Überspielung gewonnenen Magnetbandes gewertet werden.
Das Kennsignal 5 ist dabei z.B. ein quadraturmodulierter Farbträger, der senkrechte
Farbbalken darstellt. Wenn bei der Wiedergabe II gleichzeitig wieder; im Rahmen
einer Überspielung eine Aufnahme III erfolgt, so ergibt sich bei der Wiedergabe
III des dadurch entstandenen Bandes auch ein Kennsignal in der Zeile 7. Es ist ersichtlich,
daß sich das Kennsignal 5 von Überspielung zu tberspielung immer weiter über die
Zeilen 1,3,5,7,9,11 usw. fortpflanzt. Diese Wiederholung. ermöglicht es, durch Betrachtung
des wiedergegebenen Signals auf dem Bildschirm oder durch Darstellung des Signales
auf einem Oszilloskopen die Zahl der nacheinander vorgenommenen Überspielungen zu
ermitteln.